1934 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Apr 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Neich3- und Staatsanzeiger Nr. 89 vom 17. April 1934. S. 4

Ueberraschende Abnahme der

Die soeben veröffentlihte Erhebung der Marktberichtstelle deim Reichsnährstand, Hauptabteilung 11, über die Getreide- bestände bei der Landwirtshaft am 31. März 1934 zeigt eine überrashende Abnahme der Bestände, die besonders beim Weizen auffällig in Erscheinung tritt. Seit Beginn des Wirtschaftsjahres war die Abnahme der Getreide- bestände der Landwirtschaft um etwa 15 Mill. t aLrokerx als im Vorjahr. Jm Müurz Haben ih! die Weizenvorräte der Landwirtschaft um 11 vH gegenüber 69 vH im Vormonat und T vH im Voxrjahxe, d: 9 Ui Und 300 000.t auf 17.95 d. auf Lund 00000. t verringert. Von diejer Abnahme werden durch die Statistik in den Lagérhäusern, wv! am 31. März 1934 und 13 Mill. t Weizen lagerten, 324 000 i vermahlen und rund 30 000 t als Steigerung der zweithändigen Bestände nachgewiesen. Daraus ergibt sih, daß die Eigenverwendung der Landwirtschaft im leßten Monat sehr erheblih gewesen sein muß. Die Sommer- weizenbestände haben um 21 vH, Vormonat 11,6 vH, Vorjahr 19 vH, d. h. um rund 142000 t auf 29 vH = rund 200 000. { abgenommen. Ju dieser Abnahme steckt dec größte Teil dev für die Sommerweizenaussaat benötigten Mengen. Fnsgesamt ergibt sih, daß nunmehr die bei der Landwirtschaft vorhandenen Weizenbestände um rund 200 000 t unter den vorjährigen liegen. Hält man dem gegenüber, daß die Ernte die vorjährige um 600 000 t übertraf, se muß diese Entwicklung als ein voller Erfolg der Weizenpolitik bezeihnet werden, zumal von den zweit- händigen Beständen der überwiegende Teil durch die Pflicht- einlagerung der Mühlen und durh die Bestände der RFG. festgelegt ist

Die Roggenbestände haben sich um 7 vH, Vormonat 76 vH, Vorjahr 7 vH, d. h. um rund 616 000 | in durchaus befriedigender Weise weiter verringert. Davon sind etwa 50 vH verfüttert worden, wie es der tatsächlihen Versorgungslage ent- spriht. Die noch vorhandenen Roggenbestände sind troy der größeren Ernte nur noch etwa ebenso groß wie vor einem Fahre. Die Futtermittelpolitik, der Fettplan und die Entwick- lung der Schweinebestände berechtigen dazu, die Versorgungslage beim Roggen als durchaus gesund zu bezeihnen.

Bei der Gerste betrug die Verringerung für Wintergerste 4 vH, für Sommergerste 10 vH, also etwas weniger als in der

Wirtschaft des Auslandes.

Der auswärtige Ausschuß des finnischen Reichstags zur Ratifizierung des Handelsvertrags mit Deutschland.

Helsingfors, 1s. April. Der Ausschuß für Auswärtige An- gelegenheiten des finnishen Reichstags formulierte nah längeren Debatten und mehreren Sibßungen sein Gutachten über die Rati- fizierung des deutsch-finnishen Handelsvertrages. Fm Gutachten wird gesagt, daß der Aus\shuß, obwohl voraussichtlich die Handels- beziehungen Finnlands mit Deutschland auf Grund des neuen Vertrages gegen früher zurückgehen würden, denno in An- betrat der im internationalen Handel jeßt herrshenden Krise die Ratifizierung des abgeshlossenen Vertrages als unbedingt notwendig befürwortet. Der Ausschuß hat deshalb beschlossen, der Ratifizierung zuzustimmen, und das umsomehr, als die Ver- tragsbestimmungen über die Kündigungsfristen die Möglichkeit für Finnland offen lassen, in uaher Zukunft allenfalls nötige Verbesserungen im Handelsvertrag auzustveben. Der Vertxag muß jedoch noch verschiedene Lesungen im Reèchstag bis zur end-

gültigen Annahme durchlaufen. terem mmctÌ

Russische Kreditverhandlungen în England,

Moskau, 16. April. Die russische Handelsvertretung fn London führt Verhandlungen mit dex Midland Bank Über die Finanzierung russischer Bestellungen in England. Die Russen wollen Kredite in Höhe von 200 000 £ haben. Die Kredite sollen fir sechs bis zwölf Monate befristet jein. Die Verhandlungen ¡tehen vor dem Abschluß.

Der lshechoslowakische Außenhandel im März,

Prag, 16. April, Die tshechoslowakishe Außenhandelsbilanz \chließt für März im reinen Warenverkehr bei einer Einfuhr im Werte von rund 571 (Februar 506) und einer Ausfuhr von 632 (449) Mill. Ke, mit einem Ausfuhrübershuß von 61,8 Mill. Ke.

egenüber cinem Einfuhrüberschuß von rund 57 Mill. Ke. 1m Februar ab. Jn der Zeit Fanuar/März 1934 war der Außen- handel mit 25 (i. V, 97) Mill. Ke, aktiv,

Die ungarische Außenhandelsbilang im März 1934.

Budapest, 16. April. Der Wert dev eingeführten Waren be- trug im Monat März 30,2 Mill. Pengö gegenüber 26,1 Mill. Pengöó îm gleihen Monat des Vorjahres, der dex aus- acführten Waren aber 38,9 (29,4) Mil. _Pengô. Die Außenhandelsbilang des Berichtsmonats ad demnach mit einem Ausfuhrübershuß von 87 (6,5) Mill. Pengvö. Der Wert der Einfuhr der ersten drei Monate des laufenden Jahres belief sich auf 76,6 (70,1), der der Ausfuhr auf 97,5 (78 6) Mill. Pengó. Die Außenhandelsbilanz des ersten Viertels des laufenden Jahres weist also einen Ausfuhrübershuß von 20,9 Mill. Pengö gegenüber 8,5 Mill, Pengo im gleichen Beit- raum des Vorjahres aus. Von den Ausfuhrartikeln hat sich der Verkehr an Weizen, elektrishen Maschinen und Apparaten, ge- \hlachtetem Geflügel und Kartoffeln erhöht, wogegen die Ausfuhr an Roggen, Mais und Rindvieh stärker zurückgegangen 1st.

Ausweis der Schweizerischen Nationalbank.

Ai, L e Ou Medio-April-Ausweis der Schwei- «¿erishen Nationalbank weisen die Goldrejerven etnen gegenüber der Vorwoche um 31 Millionen verringerten Bestand von 1679 Mill. fr. auf. Die Golddevisen haben in der gleichen Zeit um 1,1 Mill. auf 1,4 Mill. zugenommen. Die immex noch an- dauernden ausländishen Kapitalrückziehungen haben somit 1m Vergleih zur Vorwoche verminderte Devisenanforderungen bei der Notenbank nah sih gezogen. Beim Fnlandsportefeuille ist in der Berichtswohe der Wechselbestand um 0,7 Mill. auf 16,3 Mill. zurückgegangen. Die Schaßanwetijungen verzeichnen eine Zunahme um 2,6 Mill. auf 40,2 Mill. Die Lombardvor- schüsse weisen mit 72 Mill. eine Abnahme von 4,5 Mill. auf. Infolge der Ausgabe von weiteren 15 Mill. Darlehenskassen- scheinen haben die bei der Nationalbank diskontierten Wechsel der Darlehnskasse um 12,8 Mill. auf 11,9 Mill. abgenommen, andererseits ist der Gutschriftenbestand um den Betrag dieser Darlehnsscheine auf 53,6 Mill. angewachsen. Der Notenrück- fluß bewegt sih mit 30 Mill. in dem erfahrungsgemäß in der zweiten Aprilwoche erwarteten Umfang. Der Notenumlauf ist Ladurch auf 1339 Mill. verringert worden. Am entsprechenden Ausweistag des Vorjahres belief er sih auf 1525 Mill. In der Berichtswoche weisen dite täglich fälligen Verbindlichkeiten eine Zunahme um 7,7 Mill. auf 481 Mill. auf. Am 14. April 1934 waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbind-

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ersthändigen Getreidebestände.

gleichen. Zeit des Vorjahres und des Vormonats. Die noch vorhandenen Bestände belaufen sih auf 15 vH bzw. 24 vH, was etwa einer Menge von rund 100000 t Wintergerste und rund 650 000 t Sommergerste entspricht. Diese Bestände sind noch um etwa 200 000 t größer als vor einem Jahre. _ S

Sehr stark war dagegen die Abnahme der Haferbestände um 13 vH auf 37 vH, d. h. um rund 880 000 t “auf 2,6 Mill. t. Diese sehr starke Abnahme der Haferbestände ist eine Einwirkung des infolge der Feldbestellung erheblih gesteigerten Fütterungs- bedarfes Va Landwirtschaft. Nunmehr liegen auch die Hafer- Pei troß der größeren Ernte niht mehr über den Vor- jahrsziffern. i E Auch die Abnahme der Kartoffelvorräte ist mit rund 9 vH = rund 3,8 Mill. t befriedigend gewesen. Die noch vor- handenen Bestände belaufen ih auf 28 % = rund 11,4 Mill. t.

Für Futtergetreide und Kartoffeln ergibt sich, daß ihre Ver- wertung in Auswirkung der Futtermittelpolitik und des Fett- planes in vollem Umfange gesichert ist, so daß von hier aus keine Störungen des Getreideabsaßes und der Marktentwicklung mehr erfolgen können.

Von Bedeutung ist ferner die von der gleihen Stelle an- gestellte Ermittlung über die Entwicklung der Saaten. Diese zeigt im Vergleih zum Vorjahre überwiegend einen ungünsti- gen Saatenstand, was zum größten Teil auf die ungenügende Niederschlagsmenge während des Winters und des Frühjahrs zurückzuführen ist.

Stromerzeugung und -Verbrauch im Januar/Februar 1934.

Die arbeitstäglihe Stromerzeugung ging lt. „Wirtschaft und Statistik“ wie alljährlih im Februar weiter zurück. Doch wurde die Erzeugung vom Monat Februar des Vorjahrs um 18 vH überschritten und zum ersten Male wieder die entsprechende Monatserzeugung des Jahres 1929 erreiht. Der arbeitstägliche gewerbliche Stromverbrauh im Januar war etwas niedriger als im Vormonat. Dies hängt zum Teil damit zusammen, daß sih der durchschnittlihe arbeitstäglihe Verbrauch im Dezember 1933 infolge dex ungewöhnlih geringen Zahl von Werktagen etwas zu günstig berechnete.

Die ungünstige Entwicklung der italienischen Handelsbilanz.

Rom, 16. April. Die italienishe Handelsbilanz weist für den Monat März eine Wareneinfuhr im Werte von 678,41 Mill. Lire und eine Warenausfuhr im Werte von nur 460,83 Mill. Lire aus, Jm Gegensaß dazu betrug die Einfuhr im März 193: 564,80 und die Ausfuhr 563,89 Mill. Lire. Fm ganzen betrug die Einfuhr im ersten Vierteljahr 1934 2009,08 und die Ausfuhr 1275,74 Mill. Lire. Die italienishe Handelsbilanz des Staates gestaltet sich also dauernd E Daraus exklären sih auch die türzlih vom Ministerrat beschlossenen Maßnahmen zur Rege- lung der Einfuhr gewisser Rohstoffe durch Lizenzen,

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Englisch-französishe Wirtshaftsverhandlungen. London, 17. April. Seit der Unterbrehung der kommerziellen Verhandlungen zwishen Großbritannien und Frankreih haben Sachverständige beider Länder Beratungen miteinander geführt. Reuter zufolge wird erwartet, daß die beiden von Frankreich ge- kündigten Handelsverträge, die am 12. Mai ablaufen, einstweilen in Krast bleiben werden, bis nach Wiederaufnahme der Verhand- bungen die Grundlage einer Vereinbarung gefunden ift.

Der englishe Außenhandel im März. London, 16. April. Fm März stellte sich der englishe TJFm- Port auf 61969627 £ und stieg damit um 5 618 015 £ gegenüber Marz 1933. Der Export erfuhr in der gleichen Be eine Ver- mehrung um 517 809 £ auf 33 068530 £. Der Reexport wird mt OO81A4IT S hier beträgt die Zunahme 1 648 407 £,

ausgewiesen;

Kontingentierung derx holländischen Zementeinfuhr.

Amsterdam, 16. April. Jm Hinblick auf das Scheitern der Verhandlungen zwishen den deutschen, holländishen und bel- gishen Zementproduzenten hat die niederländishe Regierung auf Vorschlag der holländishen Funteressenten beschlossen, die Zement- einfuhr mit rückwirkender Kraft ab 1. April zu kontingentieren. Das Kontingent ist auf 50 vH des Durchschnittseinfuhrgewichts der Jahre 1931 und 1932 festgeseßt worden.

Die luxemburgische Eifengewinnung im März.

Luxemburg, 16. April. Von den luxemburgischen Hütten- werken wurden im Monat März in unv. 21 (von insgesamt 46) Hochöfen 158 047 t Roheisen gegen 144 560 t im Februar und 177 441 t im März 1933 exzeugt. Die arbeitstägliche Gewinnung betrug im März rund 5100 t gegen 5160 t im Februar, Die Roheisenproduktion in den ersten drei Monaten 1934 stellte si auf 456 063 t gegen 510 921 t in der gleihen Zeit des Vorjahres. Die Rohstahlherstellung im Monat März belief sich auf 154 541 t gegen 143 200 t im Februar und 176105 t im Mär 1933. Die Sinebiñie in der Erzeugung ist im wesentlichen Zut den Unterschied in der Zahl der Arbeitstage im März und im Februar zurückzuführen, Die Rohstahlerzeugung im exsten Vierteljahr beträgt 449 019 t gegen 505 113 t im exsten Viertel- jahr 1933. Bei einem Vergleih der beiden ersten Quartale 1934 und 1933 muß berücksihtigt werden, daß die neugebildete internationale Rohstahl-Exportgemeinschaft erst mit dem 1. Funt 1933 in Kraft getreten ist, und daß daher das erste Vierteljahr 1933 nicht behindert war durch die von der J. R. E. G. erlassenen Ausfuhrbeshränkungen. Abgesehen von dieser durch die inter- nationalen Vereinbarungen gebotenen Produktionseinshränkung hat sich die Rohstahlgewinnung gegenüber dem Vorjahre nicht wesentlih verändert.

BDevorfstehende Devalvation des Ben ?

San Francisco, 16. April. Der neue japanishe Finanz- fommissar für London, Paris und Washington, Yutaro Tomita, exklärte bei seinem Aufenthalt in San Francisco, „obgleich Japan finanziell gesund sei, werde der Yen devalviert werden. - Reber Maß, Zeitpunkt könne er jedoch nichts sagen“. Japan hat bereits im Fahre 1931, als England im September 1931 das Signal zux Währungsverschlechterung gab, eine Wäh- rungsentwertung vorgenommen, wobei der Yen bis heute um fast zwei Drittel entwertet wurde.

. noch um 14 vH größer als im Februar 1933 war.

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Holzeinschlag und Holzverkauf im deutschen Wald. Auf Veranlassung des Reichsministers für Ernäßrung und Landwirtschaft wurde durch das Statistische Reichsamt im Be= nehmen mit den beteiligten Stellen der Forstwirtschaft eine um- fassende Holzproduktions- und Holzabsaßstatistik für den deutsheæ Wald durchgeführt. Durch die am 1. Oktober 1933 eingeleiteten und in Zukunft vierteljährlih weiter zu führenden Erhebungen über den Vorrat, Einshlag und Absaß von Derbholz wird laufend das Rundholzangebot des deutschen Waldes ermittelt, und durch die Gliederung des Holzanfalls nah den wichtigsten Sortimenten wird ein Einblick in die Entwicklungstendengen des Marktes er- mögliht. Die Ergebnisse der ersten Erhebung für die Zeit vom 1. Oktober bis 34. Dezember 1988 werden im neuesten Heft von „Wirtschaft und Statistik“ veröffentlicht. Zusammenfassend wird estgestellt: 5 lef Bei den einzelnen Besitßarten und Größenklassen der Betriebe zeigt sich, daß die Zusammenseßung des Angebotes nah Vorrat und Einschlag s{chwankt und ebenso die im Erhebungszeitraum vom Waldbesiß gelieferten Holzmengen, aber im allgemeinen doch in so engen Grenzen, daß, vom Angebot aus betrachtet, die Markt gestaltung als einheitlich bezeihnet werden kann. Das Holzangebot set sich durchschnittlich aus 12 bis 15 vH zu Beginn des Erhe- bungszeitraumes als Vorrat übernommenem, eingeshlagenem, un= verkauftem Holz und aus 85 bis 88 vH Einschlag im Erhebungs- zeitraum zusammen. Die angebotenen, eingeschlagenen Hölzer wurden zu rd. 60 vH verkauft, so daß Ende Dezember noch d, 40 vH eingeschlagenen, unverkauften Holzes im Walde lagerten. Die in verschiedenen Holzzeitshriften belanntgegebene Schäßung, wonach in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1933 etwa cin Viertel des geplanten Hiebsaßes verkauft wordem sein soll, ist im ganzen zu niedrig. Durchschnittlih wurden in Staats-, Ge- meinde- und Privatwaldungen 33,15 vH, also ein Drittel des jähr- lichen Hiebsaßes verkauft; am meisten hat der große Privattwald mit 38° vH, am wenigsten der kleine Gemeindewald mit 20,6 vH des Hiebsaßes abgeseßt. Dabei ist aber zu beachten, daß nur etwa zwei Drittel dieses Holzes oder 21,3 vH des jährlichen Hiebsaßes dem Käufer übergeben wurden; der Rest ist vorverkauftes, noch nicht aufbereitetes Holz. Weiterhin hat die Erhebung gezeigt, daß durhs{chnittlich fast doppelt soviel Holz im Vorverkauf auf den Stamm verkauft wurde wie eingeschillagenes Holz. Aus dieser Ent- wicklung des Holzeinshlags und des Holzverkaufs ergibt 1, daß erst ein geringer Bruchteil des geplanten Hiebsaßes dem Verbrauch zugeführt worden ist. Damit erweist es sih auch als wahrschein= li, daß der Holzeinshlag im deutshen Wald den Anforderungen der Wirtschaft in weit größerem Umfange gerecht zu werden bver- mag als vielfah angenommen wird. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Erhebung muß angenommen werden, daß teilweise auftretende örtliche Abweichungen vom Gesamtbild dex Holzversor- gung allzu sehr verallgemeinert werden. Auch die Bereit]tellung von Paptier- und Grubenhölzern liegt erheblich über den geschäßten Mengen.

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Die Vautätigkeit im Februar 1934. Die Wohnbautätigkeit war im Februar recht lebhaft; durch- weg wurden lt. „Wirtschaft und Statistik“ die Vorjahrsergebnisse bedeutend übertroffen. Gegenüber dem Vormonat haben sich die Bauanträge und Baubeginne wieder erhöht; bei den Baugenehmi=- gungen ergaben sich keine nennenswerten Aenderungen, und nur die Bauvollendungen gingen mit Ende des alten Baujahres in exheblihem Umfange zurück. Fn den Gemeinden mit 10 000 und mehr Einwohnern wurden insgesamt 7100 Wohnungen durch Neubau und Umbau fertiggestellt, 20 vH weniger als im Fanuar, aber 43 vH mehr als im Februar 1933. Die Baubeginne (4400) haben gegenüber dem Vormonat um 2 vH zugenommen u1d erreihten fast die doppelte Zahl des Februar 1933. Bau- erlaubnisse wurden für 6000 Wohnungen erteilt, für 0,7 vH weniger als im Januar, aber für 107 vH mehr als im O des Voxjahres. Die Zahl der Bauanträge war nah Angaben der au hierüber berihtenden Gemeinden über 50000 Ein- wohner um 12,5 vH höher als im Vormonat und um 94 vH höher als im Februar 1933, Jm Bau für gewerbliche Zwecke ergab sih bei den Bauvollendungen eîn erheblicher, jedoch wohl überwiegend jahreszeitlich bedingter Rückgang; es wurden Ge- bäude. mit 186 000 cbm umbautem Raum fertiggestellt, 39 vH weniger als im Vormonat und 45,5 vH weniger als im Vorjahr. Bei den Baubeginnen (226 800 chm) wurde dex Vormonats- umfang gleihfalls niht erreiht (6 vH weniger), der des Februar 1933 aber um 139 vH übertroffen. Der Umfang der Baugenehmi- gungen lag mit 296 000 ebm um 19 vH über dem des nar und um 52 vH über dem des Vorjahrs. Auch die Fertigste un en der öffentlichen Gebäude blieben erheblich hinter den VergkleihS- monaten zurück (mit 38300 cbm umbautem Raum um 75 und 78 vH). Bedeutend wax dagegen der Umfang der Baubeginne (67 500 cbm), dex fast doppelt so groß wie im Vormonat und auch Der Raum- inhalt der zum Bau genehmigten öffentlichen Gebäude war da- gegen mit 20700 cbm um 37,5 vH kleiner als im Fanuar Und um 83 vH' geringer als im Februar des Vorjahres.

Noch einmal: Schwierigkeiten der Warenhausfrage.

Von der NS-Hago wird mitgeteilt: „Die Pressekorrespondenz der NS-Hago hat dieser Tage in einem Aussaß die Schwierigkeiten der Warenhausfrage herausgestellt. Es ist billig, die Schließung der Warenhäuserx zu verlangen, ohne die Schwierigkeiten, die eine solhe Maßnahme in si birgt, zu erkennen und in Rechnung zu stellen. Das Presseecho dieser Veröffentlichung aber dürfte ein lehrreihes Beispiel gegeben haben. Viele Stimmen glauben, daß hiermit die endgültige Vertagung des Warenhausproblems Üüber- haupt beschlossen worden“ sei. Wir stellen dagegen fest, daß es nationalsozialistischer Handlungsweise entspricht, wenn man ZU- vor alle Schwierigkeiten ins Auge faßt, um dann umso wirkungs- voller und Erfolg versprehend an die Lösung der Frage heran- zugehen. Zudem bemerken wir mit Genugtuung, daß gerade die Blätter, die sih liberalistishes Denken noch immer uicht abge- wöhnen können, einen Kommentar veröffentlicht haben, der davon zeugt, daß die dortigen Handelsredaktionen das Parteiprogramm entweder niht kennen oder aber zum tausendsten Mal böswillig unterstellen, daß die nationalsozialistishen D punkte in der Praxis nie durchgeführt werden, Es ist vie wert, wenn man weiß, wo der Gegner steht“,

(Fortsezung in der Ersten Beilage) I S S Verantwortlih: j : für Schriftleitung (Amtlichex U. Nee Teil), Anzeigenteil

und für den Verlag: L Direktor Dr. Baron von Dazu in Berlin-Wi ¡mersdorf

für den übrigen redaktionellen Teil, den Handelsteil und {är parlamentarische Nachrichten: Rudolf Lan sh in Berlin-Lichtenberg. utt Druck der Preußischen .Druckerei- und Gerlags-Aktiengesell j Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

lichkeiten mit 92,32 %o durch Gold und Golddevisen gededt,

| mvs

(einshließl. VBörsenbeilage und zwei Zentralhandels3registerbeilagenk

Erste Beílage

zun Deutschen Reich8Sanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 89

Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Welt, Deutschland an erster Stelle,

Nah der neuesten Arbeitslosenstatistik des Jnternationalen Arbeitsamts für die ersten drei Monate des Jahres 1934 hat sih die Situation in der Welt seit dem leßten im Januar erfolgten Bericht weiter gebessert, Außer Deutschland gehören die Ver- einigten Staaten, Canada und Großbritannien zu den Ländern, in denen die meisten Arbeiter wieder in den Arbeitsprozeß ein- gegliedert worden sind, Aus den Einzelziffern sind folgende her- vorzuheben: Deutschland 2 800 000 Arbeitslose im April 1934 gegen 5 589 855 im April 1933 und 3714107 im Dezember 1933; Groß- britannien 2343 000 im März 1934, gegen 2 915 000 im März 1933 und 2309000 im Dezember 1933; Oesterreih 352000 im März 1934 gegen 401 000 im März 1933 und 300 000 im Dezember 1933; Vereinigte Staaten 11 347 000 im März 1934 gegen 13 294 000 im März 1933 und 10076 000 im Oktober 1933; Frankreich 383 901 im März 1934 gegen 370 000 im März 1933 und 287 000 im De- zember 1933; «talien 1 158 000 im Febryar 1934 gegen 1 225 000 im Februar 1933 und 1 006 000 im Dezember 1933.

Stahlverein schaf} Arbeit für weitere 3000 Mann.

Bei den Betriebsgesellshaften der Vereinigte Stahlwerk A.-G. konnten im Verlaufe der leßten Wochen Mes N 3000 arbeitslose Volksgenossen wieder zu produktiver Arbeit zurüc-

Berlin, Dienstag, den 17. April

_1934

geführt werden. Die zu Beginn der Frühjahrs\{lacht bekan:

gewordene Neueinstellungsziffer 4000 Maa Dia 00 Eu N ist schon jeßt gi mehr als drei Viertel erreiht. Der größte Teil der Neueinste ungen entfällt auf die Hüttenbetriebe. So kamen infolge des weiter besseren Geschäftsgangs u. a. bei den Werken der August-Th ssen-Hütte A.-G. etwa 850, bei der Deutsche Eisen- werke À.-G., tülheim-Ruhr, fast 700, beim Bochumer Verein mehr als 400 und beim Dortmund-Hörder Hüttenverein an nâhernd 200 Leute in Arbeit. Auch bei der Bergbau-Gesellschaft des Konzerns, der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G,, ergibt sich gege er dem Vormonat eine Zunahme um 360 Arbeiter und

ngestellte.

Sißung des Ständigen Ausschusses des internationalen JFnstituts des Sparwesens.

Am 20. April wird in Rom eine Sitzung des Ständigen Aus- shusses des Internationalen Fnstituts des Sparwesens stattfinden. An dieser Sizung werden der Präsident des Deutschen Spar- kassen- und Giroverbandes Geh. Reg.-Rat Dr. Kleiner als Mit glied des Ausschusses sowie als sein Stellvertreter im Aus\{chuß Dir. Dr. A. R. Herrmann teilnehmen. Die Tagung wird sich mit wichtigen Fragen des internationalen Sparwesens sowie mit der zukünftigen Entwicklung des Fnstituts beschäftigen. Die Teil- nehmer an der Sigzung werden Gelegenheit haben, an den Ver- anstaltungen des zur gleichen“ Zeit stattfindenden 1. Jnternatio- nalen Kongresses für das Lehrfilmwesen teilzunehmen. Der italienishe Ministerpräsident Mussolini wird die Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Jnternationalen Fnstituts des Spar- wesens und die zum Kongreß für das Lehrfilmwesen entsandten Abgeordneten der Sparkassen am 23. April empfangen.

R R E N Ee N N R T S R E E I S E

Getreidepreise an deutschen Großmärkten i in der Woche vom 9, bis 14, April 1934 für 1000 kz in Reichsmark.

Brotgetreide*)!)

rei Marktort Marktorte f artior üblie

Notierung

Frackt- .

Roggen | Weizen lage

Sommergerste als Braugerste notiert

Gerste und Hafer !)

Wintergerste Futter-

gerste

Industrie- gerste

ohne nähere Bezeichnung notiert

2 zeilig Hafer

Aachen « Berlin Breslau Chemnitz Dreóden Erfurt & Essen . Frankfurt a. M. Gleiwiy . « Halle a. S. Hamburg . Karlöruhe Mae Kiel di D0 Köln Königsberg Leivzig « « Magdeburg Mainz . . Mannheim München . Nürnberg Plauen . « Stettin Stuttgart Würzburg

171,0 165,0 156,0 167,0 | 9 167,0 | 2) 160,0

173,0 { 2) 160,0 | Ÿ 165,5 161,0 171,8 165,0 172,9

150,0 163,5

171,0 1760 1710 163,

8) 180,0 |) 9) 166,0 | ®)

Do tägl. tägl. Mi

i

Mo, Fr VS Mo

Mo, Mi

192,0 Di, Fr

Di, E

189/5 tägl.

202,5 Mi

193,0 Mi S

_———

r. 2) 197,0 ab Si, 188,0 197,0 19701 fr. ab St. fr.

205,0

0: ——

"193,0 205,0 sr. 208,0 fr.

ab St.

198,0 198,0 f ab St. n

t ab St. ab St.

“eo ooooo

200,0 192,5

. . . . . . . ° * . . . « * o . . « . * s . . . .

e e. e e o... Es e p e

ab St. = *) Die Uebersicht enthält die sogenannten Handelsprei|e und,

U vom Getreidehandel (einschließli der Ausgleihsabgabe von nTalten.

?) Gute. *) Mittlere. *) Feinste. % Ab Station. eh

Barusso 53,6; Gerste: La Plata 47,0, Donau-Russ. 46,0, Berlin, den 16. April 1934,

3) 165,0 5) 165,0

174,0 166,0

175,0 160,0 1730 175/5

171,0 160/5 1775 8) 164,0 164,0 162,0

173,8

183,8 154,5

175,0 167,5

186,3

16e 143,8 136,5 159,0 1530 151,0 166,3 158,8 134,0 162,9 1007 167/9 155,0 146,0 160,0 139,0 156,5 154,9 158,8 163,8 140,0 140,0 147,0 143,8 160,0 1418

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Auéführliche Handelsbedingungen und Angaben über die Hektolitergewihte in Nr. 84 vom 11. April 19 Â : Abkü : ab Station des Erzeugers; fr: = frachtfrei Station des Marktorts. c . April 1934. Erläuterung der Abkürzungen:

U o R angegeben, die geseßlihen Mühleneinkaufépreise beim

1) Wo mehrere Angaben vorlagen, sind aus diesen Dur(schnitte gebildet worden.

Gesetzliche Erzeugerp1eise sind in der Uebersicht nicht 2) Mübhleneinkaufspreise frei Mühlenstation.

s) Ohne nähere Bezeichnung. 7) Secszeilig. #) Ab Station; obere Preiégrenze.

Preise für ausländishes Getreide, cif Hamburg: Weizen: Manitoba 1 75,0, Manitoba 11 72,7, Nosafé 54,4,

Statistishes Reichsamt. J. A.: Dr. Krau se.

/ Kartoffelpreise an deutschen Großmärkten in der Woche vom 9, bis 14, April 1934 für 50 kg in Reichsmark.

Notie- j

rungen ?) gelbfleishig

Marktorte!)

Speisekartoffeln

weißfleishig Fabrik-

Hauptsächlich

gehandelte Sorten | Preis

am

Sonstige Sorten

| Schalen- fartoffeln

Preis farbe

Sorten

ab St.| 11. ab St.

Bamberg . « De 912i

Breélau « « « | ab St.

Frankfurt a. M. | fr. 9. Vleiwig, 20 e 10.

amburg « tr. 12, Karlsrube fi T1, i Vel e, A 14

Mon L e 10/18 Magdeburg . « | ak St.| 13. 14. Nünchen « « . |ab St.| 11. 14.

Nürnberg . « « | ab St.| 12. lauen E E 14, Pvolch (Mai-

feld, Rheinl.) | ab St.| 10. 13. | Oberländ. Industrie orms WS 13. Industrie bild. «(ab Gl 107 14 L L Siege atm m T di did E G id tem ial

F 1) Ausjührliche Handelsbedingungen in Nr. 84 vom p rzeugers ;

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/ e 11. April 1934, ir. = frachtfrei Station des Marktorts. *) Wo mehrere Angaben vorlagen, sind aus diefen Durchschnitte gebildet worden.

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Erläuterung der Abkürzungen: ab St. = ab Station des

j Zur Stärke- und Walzmehltabrikation; Preis je !/, kg Stärke, frei Fabrik. *) Im treien Verkehr; Preis je !/y kg Stärke frei Fabrik.

Brennereitartoffeln; Feldkartoffeln.

Berlin, den 16. April 1934,

Preis je 1/z kg Stärke frei Fabrik. ®) Oberbayerische Feldkartoffeln. ) Niederbayernsche und oberpfälzische

Statistisches Neihsamt. J. A.: Dr. Krause.

Immobilien- und Hypothekenbörse in Köln.

L Wie der Reichsverband Deutscher Makler (RDM.) mitteilt, ijt auch in Köln nah dem bewährten Vorbild von Hamburg durch die Kölner Ortsgruppe des RDM. in Verbindung mit der Jn- dustrie und Handelskammer eine Fmmobilien- und Hypotheken borse gegründet worden. Zugelassen sind nur arishe Makler mit erbrahtem Befähigungsnachweis. Jn den Haus- und Grund- besißerkreisen Kölns hat die Jmmobilien- und Hypothekenbörfe in den wenigen Wochen ihres Bestehens große Beachtung gefunden. Es wird erwartet, daß in der nächsten Zukunft die meisten Ge [haste am Plate in Fmmobilien und Hypotheken nur noch im böorsenmäßigen Verkehr durch die RDM.-Makler getätigt werden. Verartige unter behördliher Kontrolle und in Gemeinschaft mit den Fndustrie-? und Handelskammern durchgeführten Börsen sichern in besonderem Maße das Vertrauen des Publikums und geben u. a. Gelegenheit, unlautere und für den Berufsstand nicht tragbare Elemente leihter auszuschalten, da die Kammern das Recht haben, unerwünshte Bewerber um die Börsenmitgliedschaft ohne Angabe von Gründen abzulehnen. 7 Der Reichsverband Deutsher Makler beabsichtigt, demnächst auch in anderen Städten, z. B. Frankfurt/Main, Mannheim, Weimar u. a, derartige Fmmobilien- und Hypothekenbörsen ein- zurichten j

Die deutsche Kraftfahrzeugindustrie im Februar 1934.

Der Absabß an Krafträdern und Kraftwagen hat sih im Fe- bruar in sämtlichen Produktionszweigen erhöht. Der saisonmäßige Ulespunkt, der im Fanuar zu verzeihnen war, ist damit über- [hritten worden. Der Absaß von Personenkraftwagen vermehrte sih nach den Erhebungen des Statistishen Reichsamts in „Wirt: [chaft und Statistik“ um fast 10 vH, der von Liefer- und Reichs- kraftiagen um 18 vH und der der Krafträder sogar um 40 vH. Vie Produktionsentwicklung verlief nur in der Liefer- und Last- kraftwagenindustrie aufsteigend, während sie in dèr Personen- fraftwagenindustrie rückläufig war. Jm Vergleich zum Februar 1933 ist vor allem der Verkauf von Liefer- und Lastkraftwagen, und zwar auf mehr als das Doppelte gestiegen. Der Absayß von Per jonenktraftwagen hat sih um etwa zwei Drittel erhöht. Bei den Krasftradern entfällt die Zunahme lediglih auf die Großkrafträder über 200 cem Hubraum. Der Auslandsabsatßz zeigt gegenüber dem Vormonat bei den Krafträdern und Personenkraftwagen eine ge ringe Verbesserung. Fm Vergleih zum Februar 1933 hat sich die Ausfuhr von Kraftwagen kaum erhöht; der Auslandsabsag von Krafträdern zeigt jedoh eine beahtenswerte Steigerung.

Eine Denkschrift des Reichsausschusses für das Zugabeverbot e. V.

_Der Reichsausschuß- für das Zugabeverbot e. V. hat eine umfangreiche Denkschrist verfaßt, in der er sich nohmals einz gehend mit der Unsitte des Zugabewesens und den Auswirkun- gen der Notverordnung vom 9. März 1932 in Gestalt des Reichs- ge]eßes vom 12. Mai 1933 befaßt. Das Bedürfnis, das bisher das Zugabegeschäft befriedigte, muß nunmehr der Einzelhandel befriedigen. Welche Bedeutung hier dus Zugabeverbot für de Wiederaufbau des Einzelhandels erlangt habe, möge aus der Tatsache erhellen, dáß allein der organisierte Einzelhandel im Winterhalbjahr 36 000 Volksgenossen neu in die Betriebe ein- stellen und ihnen sv Lohn und Brot geben konnte. Fn welcher Weise sih aber weiterhin das Geseß auswirke, offenbare die Tat- sache, daß der organisierte Einzelhandel heute beim Beginn der neuen großen Arbeitsshlaht weitere 30 000 Volksgenossen neu zu beschäftigen sich entschlossen habe. Welches Ausmaß im ein- zelnen die Steigerung der Nachfrage beim Etrnzelhandel gewonnen

habe, mögen einige Beispiele aus der Praxis erläutern. Eine Porzellanfabrik z. B. habe ihren Umsay mit dem Einzelhandel von 1932/33 verdreifahen fönnen. Eine andere Porzellanfabrik habe vom Einzelhandel allein im Fanuar 1934 Aufträge er- halten, die das 2 fache des Jahresumsates 1933 ausmachen. Eine dritte Fabrik habe im gleihen Monat Aufträge seitens des Einzelhandels hereingenommen, die im Werte mehr als 30 vH den Jahresumsagz 1933 übersteigen. Abschließend wird festgestellt, daß das Zugabeverbot zu einem der größten Erfolge geworden ist, die die Wirtschaftspolitik des leßten Fahres zu verzeihnen hat. Das Verbot hat eine Wirtschaftsgruppe, ohne die an den Wiederaufbau des gesamten Wirtschaftsorganismus nicht gedacht werden kann, wieder lebensfähig gemacht, mit dem Ergebnis, daß alle Gruppen, die mit dem Einzelhandel im Warenaustausch und überhgqupt in Güteraustausch stehen, eine Belebung des Umsates erfahren haben. Deutschland hat aber auch auf internationalem Gebiet mit dem Zugabeverbot die Führung in Europa über- nommen. Das deutsche Geseß ist das Vorbild der Gesetze, die augenblicklich im Auslande vorbereitet werden. Es bildet dort den A@wsgangspunkt aller Ueberlegungen, die die Einleitung einer gesunden Mittelstandspolitik zum Gegenstand haben.

Berlin, 16. April. Preisnotierungen für Nahrungs= mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzels- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 23,00 bis 24,00 #, Langbohnen, ausl, 33,00 bis 35,00 M, Linsen, kleine, leßter Ernte 34,00 bis 38,00 4, Linsen, mittel, leyter Ernte 38,00 bis 44,00 4, Linsen, große, leßter Ernte 44,00 bis 66,00 Æ, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 52,00 bis 55,00 M, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 55,00 bis 57,00 Æ, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis 19,50 bis 20,50 Æ&, Rangoon - Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 Æ, Siam Patna - Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 M, Ftaliener- Reis 25,00 bis 26,00 &, Gerstengraupen, grob 32,00 bis 34,00 M, Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 37,00 , Gersten- grüße 27,00 bis 28,00 J, Faferflocken 30,50 bis 32,00 F, Hafer- grüße, gesottene 34,00 bis 35,00 Æ, Roggenmehl, 0—70 vH 25,00 bis 26,00 Æ, Weizengrieß 34,00 bis 35,00 4, Hartgrieß 40,00 bis 41,00 4, Weizenmehl: Bäckermehl, 41—70 vH 28,50 bis 29,50 Æ, Vorzugsmehl, 0—50 vH 34,00 bis 35,00 Æ, Auszugmehl, 0—41 vH 35,00 bis 39,50 F, Kartoffelmehl, superior 833,00 | bis 34,00 Æ#Æ Zudcker, Melis 69,20 dis 69,70 Æ, Zucker, Raffinade 70,70 bis 71,70 X, Zucker, Würfel 75,20 bis 80,70 MÆ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 , Röstgerste, glasiert, in Säcken 30,00 bis 831,00 , Malzkafsee, glasiert, in Säcken 40,00 bis 42,00 (, Rohfkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 306,00 bis 320,00 4, Roh- kaffce, Zentralamerikaner aller Art 320,00 bis 448,00 Æ#, Röst- kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 376,00 bis 400,00 46, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 400,00 bis 560,00 #, Kakao, stark entölt 130,00 bis: 160,00 , Kakao, leiht entölt 170,00 bis 200,00 Æ, Tee, chine). 780,00 bis 820,00 Æ, Tee, indisch 810,00 bis 1200,00 4, Ringäpfel amerikan. extra choice 84,00 bis 86,00 „&, Amerik. Pflaumen 40/50 in Kisten 76,00 bis 78,00 Æ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese 4 Kisten 42,00 bis 43,00 Æ, Korinthen choice Amalias 66,00 bis 68,00 6, Mandeln, süße, handgew., } Kist. 176,00 bis 180,00 (, Mandeln, bittere, handgew., { Kist. 200,00 bis 206,00 4, Kunsthonig in