1934 / 103 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 May 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 103 vom 4. Mai 1934. &. 2

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Die Möglichkeit, die Treuhandstellen nee zu ballen und ihnen nur die Verwaltung des dem Me e gE iht M Ian e Ung Lor RE E nicht E s M E örtert werden könnte, besteht pratti; Vie Da ME., DeLs ns der zahlreichen bis in kleinste aile Le E mögensgegenstände des von den Treuhandste a Bren G B K Bergmannssiedlungsvermogens aus andere Es L 1 e stellen, z. B. Reichshehörden, eine derartig umfangrez he B D nicht zu übersehende Arbeit, namentlich für die Bu! j: behörden (Grundbuchämter) bedeutet, daß die ia L ges ergebende Belastung der öffentlichen Hand außer E D zu der in dem Entwurf vorgeschlagenen Belastung T E herigen Gesellschafter usw. durch die Enteignung ihrer ene stchen würde. Zur Beurteilung der Tragweite dieser T - eignung ist zu beachten, daß die Besen iGastex O n Satzungen der Treuhandstellen entsprechend den Vors K der Gemeinnügßigkeitsverordnung vom 1. Dezember (RGBI. 1 S. 593 Kap. II1) bei Liquidation der Gesellschaft und bei Abtretung ihrer Anteile keinesfalls mehr als den Goldwert ihrer tatsächlih geleisteten Einzahlung zu ver- langen hätten. :

“Das Geseß über Bergmannssiedlungen vom 10, März 1930, das diese Frage offen gelassen hatte, ging von dem damaligen sozialpolitishen Rechtszustand aus, wonach N Geschäftsführung der Treuhandstellen unter dem maßge x lichen Einfluß dex Arbeitgeberverbände und der E schaften des Kohlenbergbaues zu stehen hatte. S J heutigen Rechtszustand können die vetreffenden Vors pte des Gescßes vom 10. März 1930 nicht mehr E L werden. Zu diesen gehörte insbesondere die egelung e Gesamtausschusses der Bergmannsstedlungen, der in der Beit des Bestehens des Geseves prafktisch kaum in Tätigkeit ge- treten 1. j

Eine Sonderregelung erfordert die Treuhandstelle für den oberschlesishen Steinfkohlenbezirk, Diese wurde erst gegen Ende der Förderungsmaßnahmen auf Betreiben der da G ligen Gewerkschaften eingerichtet, als ein Aufkommen au den Kohlenpreiszuschlägen kaum mehr zustande fam. JÎN- folgedessen hat diese Stelle gar nicht die Funktion A Treuhandstelle übernehmen und ausführen können, Sie i daher aus dem Rahmen der Treuhandstellen heraus un fann nur als eine kleine Baugesellschaft entsprehend den im Revier vorhandenen Baugenossenschaften gewertet werden. Sie hat die ihr zugeflossenen Mittel nicht als fördernde und betreuende Stelle weitergeleitet, sondern zum Bau von Woh- nungen auf ihren eigenen Grundstücken verwandt und so insgesamt 85 Wohnungen erbaut. Demgegenüber haben die anderen 8 Treuhandstellen den Bau von insgesamt 42 983 Wohnungen gefördert. Diese Stelle soll mit ihrem geringen Geschäftsumfang aus dem Rahmen des Bergmannssiedlungs- vermögens und der Treuhandstellen ausscheiden und so in den Kreis der Wohnungsunternehmen allgemeiner Art über- führt werden. Da durch eine solhe Maßnahme immerhin dem Bergmannssiedlungsvermögen insofern ein Verlust ent- steht, als die 85 Bergmannswohnungen ausscheiden, soll der Reichsarbeitsminister ermächtigt werden, eine Entschädigung u bestimmen, die seitens der Gesellschaft an das Bergmanns- E I Ag MELTSGER dafür zu leisten ist. Die Entschädigung wird auf die Bilanzwerte Rücksicht zu nehmen haben.

Bekanntmachung.

Auf Grund der zweiten Verordnung des Herrn Reichs- verkehrsministers vom 21. Juni 1933 zur Durchführung des Geseßes vom 16. Juni 1933 zur „Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt“ (Deutscher Reichsanzeiger Nr, 143/33)

hat: I. die Fachabteilung für „Kies und Erden“ des eann ausschusses Berlin am 28. April 1934 folgende Frachten fest- geseßt: A. Für Verfrachtung von Kies von der Gegend Ziltendorf an der Spree-Oder-Wasserstraße: nah Berlin-oberhalb Berlin-unterhalb und Landwehrkanal . . Berlin-Teltowkanal zuzüglich Kanalkosten . Köpenick und Grünau Spandau Tegel-Gartenfeld Wannsee und Potsdam Die Frachtsäße gelten für die reine Beförderung in vollen Kahn- ladungen bei freiem Laden und freiem Löschen sür je 1 cbm, Der Schiffer erhält an Zuschlägen für den cbm: 1. für das Auskarren bis zu 30 m von der ufer- seitigen Bordkante des Kahnes entfernt bei ord- nungsmäßiger Löschstelle ._ : . für das Ausschippen des Kieses auf das in den Kahn reichende Transportband oder für das Einschippen in den im Kahn stehenden Kübel 0,220 für die Führung des Greifers im Kahn . . 0,10

B. Für Verfrachtung von Sand: a) von Senzig nah Berlin-oberhalb «o «0/90 RM -Landwehrkanal .. » D ú eunterhalb j s Teltowkanal zuzüglich Kanal- 0,90 ,” b) von Niederlehme und Gosen nach obigen Stationen 0,10 RM weniger, e) von Schmergow nach Potsdam und Spandau- unterhalb 1,— RM von Schmergow nach Spandau-oberhalb . . 1,10 BeUllitt-untehälbß 1/15 Ÿ ü VBerlin-Landwehrkanal und Berlin-oberhalb ú d) von Phoeben und Alttöpliß kommt zu vor- stehenden Schmergower Frachten ein Zuschlag von 0,15 RM hinzu.

Die Frachtsäße unter a—d gelten für die reine Beförderung in vollen Kahnladungen bei freiem Laden und freiem Löschen für je 1 cbm.

Der Schiffer erhält an Zuschlägen für den cbm:

1. für das Auskarren bis zu 30 m von der ufer- seitigen Bordkante entfernt i 0,50 RM 2, für das Aufschippen des Sandes auf das in den Kahn reichende Transportband oder für das Einschippen in den im Kahn stehenden Kübel . 0,10 3, für die Führung des Greifers im Kahn oder das Heranschippen an das Paternosterwerk C O0 A

C. Für Verfrachtung von hydraulichem Kalk, Sal- falk, Zement von Rüdersdorf nah Stettin für je 1000 kg 2,90 y bei freiem Laden und Löschen.

y

II. die Fachabteilung „Steine“ hat am gleichen Tage

folgende Frachten festgeseßt: i - Kalksteine von Rüdersdorf. | :

Die Verfrachtung geschieht bei freiem Laden und freiem Löschen einschl. Schlepplohn und Shleusenabgaben:

A, nah Berlin-oberhalb und Niederschöneweide . 1,50 RM Teltowkanal exkl. Teltowkanalkosten « 1,50 y Berlin-unterhalb und Charlottenburg « 1,60 Oranienburg . Potsdam, Kepin, Nauen « o « - Genthin Zudckerfabrik . « -

» Stéllinis E C Krahwiek °

Stepenihß

Anklam .

Farmen i ° Demmin, Zuerfabrik und Bollwerk SU6lund » o 6 ao 0 Gs e 00 Malchin S #008 Bes » Barth , . . . . . D, . . 6. L . 6 1 y Lübz i. Mel. (hier bei Selbstausladen) 4,60 y alles ausschließlich Ufer-, Hafen-, Kanalgebühren.

Schüttsteine bei freiem Ae E

denburg-oberhalb E L 0, R Aas

c H Brandenbur@untertlb bis Rathenow oberhalb s bes P oe s s s 1,70 N

Rathenow unterhalb bis Garß-oberhalb . 2,— »y L Gartz-unterhalb bis Havelort « » « - - 240 y nach Dömiß, Geesthaht und Hamburg - s 30 A Plauer Kanal bis Parey - «+ - o o 5 1:80. Wasserbaubezirk Frankfurt-Oder ab Fürstenberg-Oder niederwärts « - 2 9 Wasserbaubezirk Frankfurt/Oder ab

Fürstenberg/Oder oberhalb bis M

Rabdorf . . e oooooo el)

» Wasserbaubezirk Küstrin - - Z L L ° : s O ür Verfrachtungen nah Stationen hinter Garÿ bis Ham und agd a a obige Frachtsäße bis 30 ecm Mage tes Pegel, und für Verfrahtungen nah Frankfurt und Küstrin bis 40 em

Fürstenberger Pegel. Von 30 cm am Magdeburger Pegel bzw. von 40 ecm am Fürsten- berger Pegel erhöht sih für jede angefangene 10 com weniger der rahtsaÿ um 10%. s Mi igen Frachten werden Zuschläge erhobenz M a) für das Auskarren von Brennsteinen « « « o - 0,60 R D) ü kleinen Bausteinen « « - 0,80 y 6) » 9 Le großen Md R O E: & 3 für je 1 t, bis zu 30 em weit vom uferseitigen Bord des Kahn r chtsäge sind Mindest- und Höchstfrachten Die vorstehenden Frachtsäße sind Veindesl- und elten I der Veröffentlichung an bis zum 31. Dezember 1934. , L Die Beschlüsse sind von mir als Aufsichtsbehörde des Frachtenausschusses bestätigt, Potsdam, den 3. Mai 1934, V6 Der Regierungspräsident, J. A.: Siebenhüner.

170 180; 210. 2,30 , 240 5,

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E 3,40 Ÿ 3,50 y 2005

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Belanntmachung. sb s

luf Grund der zweiten Verordnung des Herrn HKelch§-

E aa erer nien s 21. Juni 1933 zur Durchführung des Gesetzes vom 16. Juni 1933 L Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt (RGBI. 11 S. 317) hat der Frachtenauss{chuß Stettin folgendes beschlossen: i 1, Die Fracht für Briketts für volle Kahnladungen von Stettin nach Stepeniy beträgt «... oooooo. RM 1,— per & 2, Die Fracht für Schlemmkreide für volle Kahnladungen von

Martinshafen bzw. Polchow a. Rügen beträgt:

nah Stettin « - e. ooooooo. RM 2,20 per & »„ Berlin unterhalb eee ooo) 9 O L Berlin oberhalb « e. o o. ; 2 : El b i und ordnungsmäßige Verstauung durch den iffer, e A durch den de Bollwerksgeld geht zu Lasten

der Ware. : : 3, Die Fracht für Brennholz von Gollnow nah Stettin unterhalb

inschl. Podejuch wird herabgeseßt: i Aa ‘Vorre auf... «eo... RM 1,25 per rm

für trockene Ware auf . « «.-... y 0/90 rxm

4, Die Fracht für Kies von Gustow a. Rügen e ‘Greifswald Veláat «e e RM 1/60 hex cbra

Für verlangte Motorfahrzeuge erhöhen sich sämtliche Frachtsäße um 10 vH. E i

Die Frachten zu 1 bis 4 sind gleichzeitig Mindest- und Höchstfrachten und gelten vom 1. Mai d. J. bis auf weiteres. Diese Beschlüsse sind von Aufsichts wegen bestätigt. Stettin, den 2. Mai 1934. s

Dex Oberpräsident Wasserbaudirektion. V: Wulle

Preußen.

Bekanntmachung. Gia

Auf Grund des § 1 des Geseßes über die Einziehung ien Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl, 1 S, 293) in Verbindufig mit dem Geseße über die Einziehung staats- und volksfeindlihen Vermögens vom 4, Juli 1933 (RGBl. 1 S. 479) und der Preußischen Ausführungsverord- nung vom 31. Mai 1933 (Geseysamml. S. 207) werden die nachstehend aufgeführten Vermögensgegenstände zugunsten des Preußischen Staates eingezogen: : i

Érlós aus der Vermietung der Rotationsmaschine der früheren kommunistishen „Neuen Arbeiterzeitun g“, Hannover, Andertenshe Wiese 6/7, im Betrage von 758,33 Reichsmark.

Hannover, den 30. April 1934.

Der Regierungspräsident. J Bt Dr GLä Lon Les Tee

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 des Gesetzes über die Einziehung kommunistishen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. I S. 293) in Verbindung mit der Durchführungsverordnung vom 31. Mai 1933 (Preuß. Geseßsamml. S. 207) und des Gesetbes über die Eigent volks- und staatsfeindlichen Ver- mögens vom 14. Fuli 1933 (RGBl. 1 S. 479) wird das Guthaben des früheren Arbeiter-Samariter- Bundes in Wiesbaden-Biebrich bei dex Nassau- ischen Landesbank von 104,42 RM hiermit zugunsten des

Preußischen Staates eingezogen.

Gemäß § 3 des Gesetzes vom 26. Mai 1933 erlöschen die an dem eingezogenen Vermögen. bestehenden Rechte. Diese Verfügung wird mit der öffentlichen Bekannt- machung wirksam. Wiesbaden, den 30. April 1934. Dex Regierungspräsident. J. V! (Untlérs{hvift.)

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Der KRS britische Botschafter Sir Eric Phipps hat Berlin verlassen, Während seiner Abwesenheit führt Bot- schaftsrat Ne wt on die Geschäfte der Botschaft.

Aus der Verwaltung.

Beendigung der Tätigkeit der Betriebsvertretungen.

Wie der Amtliche Preußishe Pressedienst mitteilt, hat .der Preußishe Minister für Wirtshaft und Arbeit Dr. Schmitt olgenden Crb an die N unterstellten Behörden und Körper- haften ‘des öffentlihen Rechts gerihtet: S

Mit Ablauf des 30. April 1934 hat die Tätigkeit der Be- triebsvertretungen in den mir unterstehenden Verwaltungen und Betrieben ihr Ende gefunden. Den Mitgliedern der Betriebsvertretungen spreche ich hiermit für die von ihnen in diesem Amte geleistete Mitarbeit am Aufbau des neuen Staates meinen Dank aus. : s

Die Bildung von Vertrauensräten in den mir unters stehenden Verwaltungen und Betrieben ist durch me erlaß vom 17. April 1934 geregelt. Hiernach sind in den Ver- waltungen meines Dienstbereihs gemäß § 3 des Geseßes zur Ordnung der Arbeit in öffentlihen Verwaltungen und Betrieben vom 23. März 1934 keine Vertrauensmänner zu berufen. . Um so mehr müssen sich jeßt die Führer der Verwaltungen und die Géfolgshaften àls Angehörige einer für die Volksgesamtheit tätigen und vom gegenseitigen Vertrauen aller Mitarbeiter ge- tragenen Dienstgemeinshaft fühlen. Das Sehen eines Ver- trauensrats darf die Verbundenheit zwishen Führer und Gefolg- haft in keiner Weise pee gen Ih erwarte, daß alle Dienststellenleiter ihre geseßlihe Pflicht, für das Wohl ihrer Arbeiter und Angestellten zu sorgen, in Zuk 4 nehmen und begründete Wünsche der Beschäftigten im Rahmen der vom Geseß gegebenen Möglichkeiten berücksihtigen oder falls erforderlich mir unterbreiten. Is erwarte auh von allen Beamten meines Dienstbereihs, daß sie sih die Förderung der Arbeitsgemeinschaft mit den bei ihrer Dienststelle beshäftigten Angestellten und Arbeitern in jeder Hinsicht angelegen sein lassen.

ührer und Gefolgschaft sowie Beamte, Angestellte und Arbeiter müssen niht nur in ihrer Diensterfüllung, sondern auch in. ihrer

ammenarbeit allen Volksgenossen Vorbild sein.

Zu

Die neue Saßung der Einheitsorganisation der Gemeinden. Reichsinnenminister Dr. Frick hat jeyt die Sazung des Deutschen Gemeindetages erlassen. Dem Deutschen Gemeindetag Ars alle deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände an,

wecke wie der Gemeindetag verfolgen, ni | ns u solhen Vereinigungen rechnen" àuch “Busamntenschlü}sé von leitenden Gemeindebeamten, soweit sie im amtlichen Fnteresse einen zwishengemeindlihen Erfahrungs8austausch betreiben. Wappen und Dienstsiegel werden dem Gemeindetag vom Reichs- innenminister verliehen. Dem Deutschen Gemeindetag ist die Aufgabe zugewiesen, Gemeinden und Gemeindeverbände durch Beratung und Vermittlung des Erfahrungsaustausches in ihrer Arbeit zu unterstüßen. Hierzu gehört die Unterrihtung der Gemeinden und Gemeindeverbände über die Durhführung und Auslegung von Geseyen und sonstigen A A an ne Der Deutsche Gemeindetag hat weiter die Ausgabe, zu ihm unter- breiteten Fragen den Reichs- und Landesbehörden gegenüber gutahtlich Stellung zu nehmen. Der Vorsißende und sein Stell- vertreter werden vom Reichsinnenminister widerruflich auf die Dauer von sechs Jahren bestellt. Der Vorstand ent aus Na 40 Mitgliedern, die je zur Hälfte aus den städtischen erwaltungen und den Verwaltungen der Landgemeinden und Gemeindeverbände entnommen werden. Den Vorsiß in den Sigzungen. des Vorstands führt der Reichsminister oder sein Ver- treter. An Fachausshhüssen sind insgesamt 18 gebildet worden; die Fahausschüsse sollen nicht mehr als 30 Mitglieder umfassen.

ie dürfen sich zu irgendwelhen en, nit zusa die ähnliche «

Kunst und Wiffenschaft. Aus den Staatlichen Museen.

Jn der folgenden Woche finden in den Staatlihen Museen die nahstehenden Führungen statt: i Mittwoch, den 9. Mai. l 11 Uhr: Vorderasiatishe Abt. Rundgang; L | Dr. Bange: Ob

11 Uhr: Kaiser-Friedrih-Museum, L Plastik (Bologna, Padua, Venedig). Donnerstag, den 10. Mai. 10 M Treffpunkt Schlütersaal im Deutschen Musèum, Deutsche unst der Spätgotik; i i : 11 Uhr: Die holländishe Landschaftsmalerei, Treffpunkt Eingang Kaiser-Friedrih-Museum. j Freitag, den 11. Mai: : 12 Uhr im Schloß: Dr. Erih Meyer: Die Paradekammern des

losses. : A Sonnabend, den 12. Mai.

11 Uhr: Rundgang durh die Vorderas. Abt. 12 übe: Runbäang durch die Fslamische Abteilung.

eritalienische

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 5. E e, Q taatsoper: Der Rosenkavalierx. Musikalishe Leitung: a Kleiber. eginn: 19,380 Uhr.

Nom oie Ver Dur ungen. Von Schauspielhaus Shakespeare. Beginn: 2 Uhr.

meinen Rund=..

ukunft besonders ernst

t zusammensließen. - =-

Werdet Mitglied der N-S -Volkswohlfahrt!

Reichs: und Staatsanzeiger Nr. 103 vom 4, Mai 1934. S. 3

Die Aussichten für die kommende Weltweizenernte.

Rom, 3. Mai. Das Fnternationale Landwirtschaftsinstitut veröffentliht einen Bericht über die Anfang April mit Weizen bestellten Flächen und über den Stand der Kulturen. Da die zur Verfügung stehenden Angaben noch unvollständig sind, läßt sich nux ein ungefährer Ueberblick gewinnen, um so mehr, als es sich bei den vorliegenden Meldungen zum größten Teil um Vor- shäßungen handelt.

In Europa liegen Meldungen über die Anbauflächhen von Winterweizen aus 15 Ländern vor, die vier Fünftel der gesamt- europäishen Weizenanbauflähe umfassen; hiernah errehnet sich eine Anbaufläche von 26,1 Mill, ha, was gegenüber dem Vorjahr eine Verminderung um 0,80 Mill. ha bedeutet. Es hat den An- schein, daß ein gewisser Ausgleich bei den Ergebnissen der anderen Länder, die ihre Berichte noch nicht bekanntgegeben haben, ein- treten wird; in verschiedenen Ländern rechnet man mit einer Anbauflächenvergrößerung, in anderen dagegen ebenfalls mit einer Verringerung. Jn einzelnen Ländern dürfte voraussicht- lih an Stelle der wegen s{chlechten Wetters und dex Winterschäden ausgefallenen Wintersaat Sommerweizen angebaut werden, doch dürfte dies nicht von ausshlaggebender Bedeutung sein, da Sommerweizen in Europa nur in sehr geringem Maße angebaut wird. Für Winter- und Sommerweizen zusammengenommen dürfte die dies}ährige Ernteflähe im kommenden Sommer etwa 1 Mill. ha hinter dem Vorjahre zurückbleiben.

Jn Sowjetrußland is die Winterweizenanbauflähe um 0,70 Mill. ha vergrößert worden, wogegen in den Vereinigten Staaten eine etwa gleichstarke Verminderung zu verzeichnen ist, British-Jndien meldet eine Zunahme der Anbauflähe um 1 Mill. ha, aus Nordafrika werden beträchtliche Unterschiede im Vergleih zum Vorjahre gemeldet. Wenn man berüdsihtigt, daß die Wintershäden in den Vereinigten Staaten anscheinend ge- ringer waren als im Vorjahre, daß aber andererseits in der Sowjetunion größere Ausfälle zu verzeihnen waren, so dürfte sih nah einer oberflählichen Schäßung die Winterweizenernte im ganzen genommen im kommenden Sommer ungesähr auf der gleichen Höhe ‘hälten wie im Vorjahr. Kaum annähernd läßt

sih dagegen ein Bild über die Sommerweizenanbausläche geben, da die Aussaat auf der nördlichen Erdhälfte derzeit noch im Gange ist. Die Aussaat von Sommerweizen wird zum Teil be- einflußt durch die Gestaltung der Weltmarktpreise, zum anderen Teil durch die verschiedenen Regierungsmaßnahmen.

Veber den Stand der Saaten kann gesagt werden, daß sie in Europa allgemein seit Mitte März bis Mitte April eine gewisse Besserung gezeigt hat, wenngleich der Felderstand allgemein weit davon entfernt ist, ein befriedigendes Aussehen zu zeigen, wie es im Vorjahr zur gleihen Zeit der Fall gewesen ist. Wenn nicht bis zur Reife des Getreides außerordentlich günstige Be- dingungen eintreten, so muß mit einer Ernte von geringerer Qualität als im Vorjahre und im Fahre 1932 gerechnet werden. In den Vereinigten Staaten läßt die Vorshäßung für Winter- weizen Anfang April mit 134 Mill. dz eine um 39 Mill. dz größere Produktion als in dem sehr knappen Vorjahre erwarten, doh dürfte die Ernte hinter dem auf 168 Mill. dz errechneten Durchschnitt der leßten fünf Jahre zurückbleiben. Diese Voraus- sage darf in Anbetracht der langen Frist, die noch vor der Ernte liegt, nur als eine sehr oberflählihe Schäyzung an- gesehen werden. Jn British-Jndien ist troy der Trockenheit, der Kälte und der unbeständigen Witterung, die die Entwicklung der Saaten gehemmt haben, eine reihlihe Ernte zu erwarten. Die erste amtlihe Schäßung errehnet die Produktion auf 100,6 Mill. Doppelzentner, d. st. 7,9 Mill. dz mehr als bei der entsprehenden Vorjahrsshäßung und 4,5 Mill. az mehr aks das endgültige Er- gebnis der Vorjahrsernte. Jm Vergleih zum Durchschnitt der Jahre 1928/32, der auf 91,8 Mill. dz errehnet wurde, ergibt \ih eine Steigerung um nahezu 9 Mill. dz. Die Produktionserhöhung hat ihre Ursache ausschließlich in einer Vermehrung der Anbau- fläche, die diejenige des Vorjahres um 1 Mill. ha übersteigt. Jn Syrien und Palästina wird die Lage als bedeutend zu- friedenstellender als im Vorjahre bezeihnet. Fn Nordafrika weisen Marokko und Tunis einen mittleren Stand auf, weniger befriedigend ist der Stand in Algerien, normal in Aegypten.

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Das ‘deutsche Siedlungswerk.

Der Reichskommissar für das deutsche Siedlungs- wesen, Staatssekretär Gottfried Feder, mahhte vor der Presse am 3. Mai 1934 u. a. folgende Aus- führungen Wie der „Zeitungsdienst des Reichs-

. nâhrstandes“ hierzu mitteilt, wird das Reichs- kommissariat für das Siedlungswesen voraus ihtlich am 17. 5. in einer grolen Kundgebung die Grund-

züge des deutshen Siedlungswerkes ent- widckeln.

_ Das deutsche Siedlungswerk ist eine der vordringlichsten, wich-

tigsten und schwierigsten Aufgaben, die der Reichsregierung ge- stellt sind. Bisher bestand auf diesem Gebiete eine Zersplitterung, die am besten mit den früheren Verhältnissen auf dem Gebiet des Straßenbaues zu vergleichen ‘ist. Sie erklärt sih aus der Viel- seitigkeit der mit der Siedlung zusammenhängenden Aufgaben. Mit der Siedlung, die in erster Linie eine große Wrtschaftsaufgabe darstellt und auch eine hervorragende sozialpolitishe Bedeutung hat, befaßt sih daher das Reichsarbeits- und Reichswirtschafts- ministerium und die Wirtschaftsministerien der Länder bzw. die Bau- und Siedlungs8abteilungen anderer Ministerien wie in Bayern des Fnnenministeriums und in Sachsen des Finanz- ministeriums.

Es war naheliegend, daß mit der Machtübernahme dur den Nationalsozialismus auch die NSDAP. und die Arbeitsfront sich mit Siedlungsfragen beschäftigen. Der Reichskanzler hat es des- halb für O rderii gehalten, mit sofortiger Wirkung Vorkeh- rungen dafür zu treffen, daß unter Ausnußung aller vorhandenen Erfahrungen, insbesondere zur Vermeidung in der Vergangenheit gemachter Fehler, und unter Zusammenfassung aller mit dem Siedlungswesen bisher beschäftigten Stellen bei dem Reichswirt- \haftsministerium eine einheitliche sichere Führung des Siedlungs werkes für das ganze Reich gewährleistet wird.

_Der Führer hat auf Grund des Erlasses des Herrn Reichs- präsidenten den Staatssekretär 1 im Reichswirtschaftsministerium zum ReichskommissarfürdasStiedlungswesen er- naännt. Dieser bleibt in seiner Stelle als Staatsfekretär im Reichs- wirtschaftsministerium, damit auf diese Weise die - so besonders wichtigen Fragen der Landesplanung und der Jndustrieverlage- rung hiermit verbunden werden können.

Die Aufgabe, die hier gestellt ist, bedeutet in weitestem Um- fang praktischen Nationalsozialismus.

Als ¡Fnstrumerit für die Durchführung der Aufgabe werden dem ‘Reichssiedlungskommissariat alle Dienststellen -eingegliedert, die mit dem Gesamtgebiet des Wohn- und Siedlungswesens be- faßt sind. Auch das Heimstättenamt der NSDAP.,, das nah dem Erlaß des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, allein als zuständig für die nihtbäuerliche Siedlung anerkannt worden ist, wird durh die Person des Leiters des Heimstättenamts, Dr.-JFng. Ludowici, dem Reichss\ied- lungskommissariat angegliedert. ‘Der Reichskanzler hat Dr.-Jnag. Ludowici zum Stellvertreter des Reichssiedlungskommissars aus- ersehen. Auf diese Weise wird die Einheit von Partei und Staat auf dem so ungeheuer wichtigen. Gebiet für die Erneuerung von Volk und Wirtschaft gewährleistet. Die Fragen der bäuerlichen Ansiedlung verbleiben beim Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, während die Reichsplanung in engem Ein- vernehmen mit dem Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft vom Reichskommissar für das Siedlungswesen gemeinsam mit der Planungsstelle des Reihsbauernführers durchs geführt werden wird.

Tagung der Eisenverbände. Günstiger Marktbericht.

Am 3. Mai tagte im Stahlhof in Düsseldorf die Rohstahl- gemeinschaft, der A-Produkte- und Stabeisen-Verband. Bei der Besprehung der Marktlage wurde betont, daß sih im Verfolg der tatkräftigen Fnitiative der Reichsregierung die Absatzbelebung bis in die lebte Zeit hinein fortgeseßt hat. Wenn auch die Früh- jahrsbelebung diesmal verhältnismäßig früh eingeseßt habe und daher vielleiht mit der Möglichkeit gewisser saisonmäßig bedingter Rückgänge gerechnet werden müsse, so bewege sih doch die Absaß- tendenz im allgemeinen in immer aufsteigender Linie. Jm Exportgeschäft machen sih allerdings immer noch Schwierigkeiten bemerkbar. Es bestand Uebereinstimmung darüber, daß auf jede nux mögliche Weise eine Exportsteigerung herbeizuführen sei, weil dadurch nicht nur die Devisenbeschaffung gefördert werden könne, sondern vor allem auch die Beschäftigungsmöglichkeiten eine Ver-

g erfahren würden. Die Mitarbeit an den FJnternatio- nalen # exkfaufsverbänden habe sich als zweckmäßig erwiesen. Es sei möglich gewesen, eine gewisse Steigerung unter ungewöhnlich niedrigen Exportpreisen herbeizuführen,

Neue Forschungsergebnisse des Reichsverbandes Kalk.

Der Reichsfahverband Kalk hatte die Vertreter der Presse zu einer Besprehung geladen, in der Direktor Dr. Karl Gos- li ch - Berlin über die neuesten Ergebnisse der Forschungs- arbeiten, die vom Verband und von dem Fachausschuß in die Wege geleitet wurden, berichtete. - Anschließend fand. eine Füh- rung durch die Ausstellung „Kalk“ statt, die einen Teil der Halle Baustoffe in der Shau „Deutsches Volk Deutsche Arbeit“ bildet. Es ist klar, betonte der Redner, daß der Kalkmörtel im Laufe der Jahrtausende sich wandelte und verbesserte, weniger klar dürfte es aber sein, daß es au hier noch Ungelöstes, Neues gibt, daß man hier Fortschritte feststellen kann, die unmittelbar durch das Zeitgeshehen bedingt sind. Es ist vielleiht jeyt ein Jahr her, als aus Amerika die Nachricht kam, man baue dort mit Zucker; wobei der Zuder, dem Kalkmörtel zugeseßt, dessen Festigkeit ganz außerordentlich erhöhen sollte. Der Reichsfach- verband Kalk hat sich entschlossen, über die Zusammenhänge Kalk und Zutcker eine größere Versuhsreihe durchzuführen, deren Ergebnisse nun vorliegen. Es wurden verschiedene Sorten Kalk als Ausgangsmaterial gewählt und niht nur der gewöhnliche Speisezucker, sondern auch Rohzucker und Melasse als Zusat- mittel verwendet. Es wurde jeweils 1 vH Zuer oder Rohzucker zugeseßt bzw. bei der Melasse eine Menge, die sich aus der Um- rechnung unter Berücksihtigung des Wassergehalts ergab. Sodann wurden die Festigkeitsprüfungen vorgenommen, und zwar na T 28 und 56 Tagen Lagerung. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß tatsählich durh alle drei Zusäße die Zugfestigkeit erhöht wird. Weniger einheitlih is die Beeinflussung der Druckfestig- keit. Ueberrashend war, daß nicht der von den Amerikanern angepriesene Zucker, sondern die Melasse, also der Rückstand bei der Zukererzeugung, sich von allen gewählten Zusäven als der günstigste erwies.

Der Fachaus\huß Baukalk beschloß im Juni vorigen Jahres, Forschungs8arbeiten einzuleiten, ob der Kalk für den Straßenbau künftig eine bessere Verwendung finden könne; \ie sind bis zu einem gewissen Grade abgeschlossen worden. Das wesentliche Versuchsergebnis ist, daß ein geringfügiger Zusaß von Kalk zu Beton eine deutlih elastizitätserhöhende Wirkung hervorrief. Bei einem Zusay von 5 vH Troenkalk, bezogen auf den Zement- anteil des. Betons, wurde die Zugfestigkeit erhöht, die Druck- festigkeit nur unwesentlich gemindert, dagegen die elastischen Eigenschaften des mit Kalkzusaß gefertigten Betons gegenüber dem fkalkfreien um etwa ein Viertel verbessert. Ebenso wurde auch die Wasserdurchlässigkeit günstig beeinflußt, denn der mit Kalkzusay verseßte Beton hat rund noch zwei Drittel der Wasser- dichtigkeit von kalkfreiem Beton. Für die im Bau befindlichen deutshen Autostraßen werden die Forshungsergebnisse vielleicht von Nuzgen sein. Zum Schluß seiner Ausführungen wies Dr. Goslich auf die Aufgaben des Kalkes hin, die er als Düngemittel besizt. Da er das geeignetste Mittel ist. die deutsche Scholle vor dem Versauern zu schüßen, erfreut er sih der be- sonderen Beachtung und Förderung durch die Regierung.

Anhaltende Belebung des deutschen Kunstseidenabsaßzes.

„_ Wie der DHD. aus Kreisen des Kunstseidenverkaufsbüros er- fährt, hat die Belebung in der kunstseideverarbeitenden Fndustrie auch in den Monaten März und April I, nachdem {hon in den ersten beiden Monaten 1934 der A say größer war als je zuvor seit Bestehen dés Kunstseideverkaufsbüros.

| t Es ist sogar noch eine verstärkte Belebung zu verzeichnen.

Handelsteil.

Verliner Börsenberiht vom 4. Mai.

Wieder s{wächer. Julius Berger erholt.

Die Geschäftsstille an der Berliner Börse ist nah wie vor außerordentlich groß, und die Kurse sind daher meist von reinen Zufallsaufträgen abhängig. Die Zurückhaltung des Publikums hat eher noch zugenommen, und wenn auch die Mitteilung, daß von ge- heimen Devisenbeständen der Reichsbank oder der Golddiskont- bank nicht die Rede sein könne, eine gewisse Beruhigung gebracht hat, so ist die Börse troy aller günstigen Meldungen aus der Wirt- schaft do nicht imstande, sich aus ihrer Lethargie aufzuraffen. Die Kulisse 30g es daher wieder vor, mit kleinen Abgaben vorzugehen. Die Tendenz war daher bei zumeist niedrigeren Kursen wieder [hwächer, auch im Verlauf trat eine Erholung nicht ein.

Besonders die in leßter Zeit favorisierten Papiere, wie

: Montanaktien, waren stärker angeboten; dabei verloren Gelsen-

kirhen ca. 2 vH, Phönix 114 vH. Stahlverein gingen auf 394 und Harpener auf 89!4 zurück. Gut gehalten lagen andererseits Braunko lenpapiere; Rhein. Braun gewannen sogar 214 vH. Unter Kaliwerten konnten Aschersleben den größten Teil des Vortagsverlustes wieder einholen (plus 24 vH). Am J. G. Farben-Markt wurde das herauskommende Material zum Teil von Bankseite aufgenommen (minus % vH); Kokswerke und Chemische Heyden büßten je 14 vH ein. Am Elektromarkt war die Haltung uneinheitlih; Accu und Chade waren gut gehalten, andererseits gingen Siemens auf 131 und A.E.G. auf 2314 zu- rück. Rückaufsneigung zeigt sich in Berger (plus 3 vH), sonst waren noch Tarifwerte gut gehalten, desgleihen BMW. auf den oes Abschluß hin. Schiffahrtsaktien hatten weiter unter bgaben zu leiden, dabei gingen Hapag bis auf 19 und Nordd. Lloyd bis auf 244 zurück. Auch Bankaktien lagen größtenteils shwächer, ohne daß sahlihe Gründe vorlagen. Deutsche Bank büßten 24 vH und Dresdner sowie Reichsbank je 1 vH ein.

Am Kassamarkt zeigten sih ebenfalls Abshwächungen, und auh der Rentenmarkt lag bei kleinsten Umsäßen überwiegend niedriger. Neubesiß, die ziemlich widerstandsfähig eingeseßt hatten, gingen im Verlauf auf 15,3 zuruck, sonst waren umgestellte Dollar- obligationen bis 14 vH “niedriger, die anderen festverzinslichen Papiere wiesen kaum Veränderungen auf. Die Rückflüsse zum Geldmarkt halten in verstärktem Maße an; Tagesgeld ermäßigte sich um % vH-auf 414 -bis 54 vH, für erste Adressen auf 424- vH. Sonst war auch hier das Anlagegeschäft ziemli still. Am Devisenmarkt ergaben sich keine wesentkihen ränderungen. Das Pfund stieg erneut etwas an (12,79 gegen 12,77), während der Dollar mit 2,497 unverändert lag.

Der Börsenschluß war ruhig und einigermaßen gehalten.

Weitere Belebung der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie im April 1934.

Nach dem in der Zeitschrift „Stahl und Eisen“ veröffents- lihten Bericht war im April bei der Großeisenindustrie eine weitere Belebung und Festigung des Marktes festzustellen. Wie in den Vormonaten ist diese Besserung aber ausschließlich auf die gute Aufnahmefähigkeit des Jnlandsmarktes zurückzuführen. Jn der ersten Woche des April machten sich die Séiertage noch recht störend bemerkbar. Dann wurde aber infolge des wirklich vorliegenden Bedarfes wieder recht flott abgerufen. Da die Lieferfristen der Werke infolge der größeren Aufträge länger wurden, sahen sich Händler und Verbraucher immer mehr ge- nötigt, ihre Lager weiter aufzufüllen. Obwohl der Berihtsmonat wei Arbeitstage weniger als der Vormonat hatte, lag doch die Erzeugung von Roheisen und Rohstahl über der des Vormonats. Dies i} ein deutliches ees dafür, daß die Aussichten des Eisenabsaßes auch weiterhin günstig beurteilt werden.

Das Auslandsgeschäst war im allgemeinen ruhig, wenn auch bei einzelnen Erzeugnissen eine Besserung des Absatzes fest- zustellen war. Fm März nahm die Einfuhr an Eisen und Eisen- waren wiederum beträhtlich zu, während die Ausfuhr leicht zurückging. Der Ausfuhrübershuß ist daher abermals gesunken.

Jm Ruhrbergbau hat sih die arbeitstägliche Kohlenförderung unter“ jahreszeitlihen Einflüssen, die sich in den leßten Wochen auch im englishen Bergbau geltend gemacht haben, von Februar auf März um 3 vH vermindert. Der Kohlenabsatz kann als be- friedigend bezeihnet werden. Weiter reht günstig entwickelte sich der Absay von Hochofenkoks an die eisenshaffende Fndustrie. Das Hausbrandgeshäft, besonders in Brechkoks, erhielt einen kräf- tigen Auftrieb durch die in diesem Fahre bereits mit Wirkung vom 1. April an d ar Sommerrabatte. Auf dem Aus- landS§markt waren die Bezüge Frankreihs und Belgiens troß der Ausfuhrershwernisse nahezu unverändert. Mit Ftalien wurde ein neuer umfangreiher Vertrag abgeschlossen. Die Oester- reichishe Bundesbahn hat auch in diesem Monat nichts abgerufen. Der Erzverbrauch hat sich entsprechend der stärkeren Roheisen- und Rohstahlerzeugung weiterhin erhöht. Fm Siegerländer Bergbau wiesen eann und Absaß gegenüber dem Vormonat keine wesentlihen Aenderungen auf. Die Belegschaft konnte eine weitere erfreulihe Steigerung erfahren. Die seit einigen Monaten erkennbare Belebung des Manganerzmarktes ist ans- sheinend zum Stillstand gekommen. Die Verbraucherwerke haben ihren Bedarf gedeckt und sind nicht bereit, darüber hinaus noch Mengen zu den von den Gruben geforderten hohen Preisen hereinzunehmen. Gegenüber dem Vormonat hat sih die Markt- lage für Schxrott kaum verändert; auch die Preise hielten sich auf der bisherigen Höhe. Für gute Hochofenspäne wurden bis zu 28 RM je Tonne frei Verbrauchs8werk bezahlt. Auf dem Guß- bruhmarkt waren die Preise dagegen etwas rückgängig.

Die Nachfrage nah Roheisen hat sich aus dem FJnlande weiter, wenn auh nicht wesentlih, verstärkt. Der Absay nah dem Auslande litt unter starkem Preisdruckd. Jn Halbzeug, Stab- und Formeisen war im Jnland die Geschäftslage nah wie vor gut. Das Auslandsgeshäst war im Va ac me ruhig. Aus China und Japan lagen zwar größere Stabeisenfragen vor, doch werden erneut starke Preisunterbietungen gemeldet. Für Formeisen zeigte der Ferne Osten lebhaftere Aufmerksamkeit. Die Abrufe der Reichsbahn in s{hwerem Oberbauzeug gingen im Rahmen der bekannten Beschaffungspläne wieder pünktlih ein. Jn Straßenbahnoberbauzeug herrshte rege Nachfrage. Der Auftragseingang war ebenfalls befriedigend. Aus dcm Auslande kamen einige größere Bestellungen in Schienen, Laschen und Stromschienen herein.

Bei Grobblechen ivar der Anteil des Julandes am Auftrags- eingang weiterhin gut. Namentlih der Schiffbau und die Kon- struktionswerkstätten erteilten größere Bestellungen. Die Ab- rufe aus dem Ausland waren reihliher. Der Ausftragseingang in Mittelblehen lag etwas über dem des Vormonats. Die im März eingetretene leihte Belebung des Feinblech-Jnlands- geschäfts seßte sich im April fort. Das Auslandsgeschäft

ieb tot.

Auf dem Röhrenmarkt hat der lebhaftere Jnlandsgeschäfts- ang im ganzen ee, sih auf einigen Sondergebieten sogar weiter gebessert. ie Lage des Auslandsgeschäfts ist ziem- ih unverändert. Die Abschlußtätigkeit in Draht und Draht- erzeugnissen war im Jnlande befriedigend, dagegen sind die Qu etwas E Der Eingang an Aufträgen aus dem Ausland ist gegenübexz dem Vormonat etwas gestiegen.