1919 / 279 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Dec 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Namen besonders gerecht, wenn es in viel höherem Maße als bisher die Schäße der Kunst den breiten Massen der Bevölkerung zugängtg maden würde. Hierzu muß die Regierüñg ihrerseits die Initiative ergreifen. gilt besonders für den Besuch der Museen, bei Ver- ansttaltung von wissenschaftlihen Vorführungen, bei den Xheatern usw. Befremden baben die Ausführungen der beiden Perren Abgeordneten Lauser und Dr. Klingemann bei mir erregt, als sie der Besorgnis darüber Ausdruck gaben, daß bei der Frage der Trennung von Kirche und Staat die Kirche außerordentlichen Schaden erleiden würde. Jch meine, daß. tro der Révolutionsstürme die Kirche noch schr gut davongekommen ist. Bei ähnlichen früheren Gelegenheiten hat die Kirche viel mehr gelitten. És gewinnt den Anschein, als wollte man durch diese Besorgnis vorbeugend wirken. Jch lasse aber feinen Zweifel darüber, daß meine Partei keinesfalls über die in Weimar gemachten Konzessionen hivausgeben wird. Wenn das Zentrum davon ipricht, €s habe große Opfer gebracht und sci nur aus lauter Liebe zum Vaterlande in dieses Kompromiß eingetreten, so erwidere ih, aub wir haben große Opfer gebracht. Im übrigen erinnere ib daran, daß ‘das Zentrum eine Art Pressionsmittel aus- geübt hat, indem es bejonders auf die Interessen des Zentrums in den Grenzgebieten und seinen Einfluß 1m denselben hin- ewiesen hat, Das sieht niht gerade nach besonderer Vater- andäliebe, sondern nah: eiwas ganz anderem aus, nach einjei- tiger; Parteiinteressenpolitik. (Cehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn Herr Dr. Lauscher éine - dauerndé Trennung von Staat Und Kirche für unmöglich ansieht, weil der Staat au in der ferneren Ent- widlung für seine Autorität der Kirde als Stüße nt entbehren Éönne, jo 1st thm das Verstänkmis für das neue [Staatêmecsen nuch: QUf- egangen. An die Stelle des Obrigkeiisstaats ist der Staat der Vollks- L erhbatt geireten, wir brauchen eine ganz unzweideutige und \darfe Trennung, Daß die Kirche als cinzige Stüße für die wahre Moral und Sittlichkeit anzuseben ith hat doc nur sehr bedingt Geltung; währe Meral ‘baut mit Kirckemeligion nichts gemein zu haben. In ser Zeit hôc-\ter Blüte ber kirhlichen Religion stand auch die siitlice Gnt- artung, auch im Eheleben, in Blite. Die spartakistijche Bewegung zeigt einen starken Einschlag von Elementen aus den christlichen Bewerk- schaflen; und wenn diese und die Gelben jeßt wieder an WVêitglicder- zahl gewinnen, so deéhalb, weil dor Itüdstrom deter erngeseBßi bat, dre drüben nit auf ihre Rechnung gekommen sind. Wir verlangen, d ich das Ministerium cinstellt auf volle Geriraässenösfrecheit un reaojen Dingen, daß dez Kirche jede Möglichkeit genommen wird, Anderêdentemde in ihre Organisationen bineinzuzwingen. War weisen es ent}ck.een zurück, wenivdie Austrittébewegung als eine künstliche fogialdemoftratijde Mache bezeichnet wind, Mit der „sozialen Großtat“ der Wohltätgbeit der Kirche ist es auh nicht weit her. Die Schulen wollen die Kirchlicten für das Jensoits erzieben; win wollen eine Jugend, die, mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Wirklichkeit stehend, den

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Kampf ums Dasein fübren lernt. Da darf den Kindern feim unnotiger -

Ballast mitgegeben werden. Ueber dem Elternrecht steht das (Staat3e recht, über der amilie der Staat. Auch die katholischen Rebrer stehen der Autonomie der Schule koinesweg durchroog ablehnend gegenüber. Viele von ihnen begrüßen die Beseitigung der cæistlichen Drtéschulauf- sicht. (Widerspruch im Zentrum.) Wenn Herr Lauscher um Tolerans für die konfessionellen Minderheilen bittet, so zeugt das von emem nit ganz guten Gewissen. Am Niederrhein gibt es große Kommunen, moo die Zentrumspartei großen Einfluß best und ahn dazu benußt, in außorordentlih terroristi)\cher Weise auf die Schule einzuwirken. n Hamborn ist kürzlich gegen eime Lehrerin an der Fatbolisden Ecbule, die, von ihrem Recte der Gewissensfreiheit gebraucht machend, aus der Kirche ausgetreten ist, wüst geheßt worden von dor Zentrumépartei. Man hat sie aus dem Schulamt verxtricken und ihr den Aufenthalt in ihrem Wohnorte unmöglich gemacht, ihr auch nahegelegt, aus dem ESichuldienst auézuscheiden ohne Anspruch auf Penston. Sie ist heute noch diépensiert vom Unterricht und bezieht ihr Gehalt ohne Gégen- leistung. Achnlicbe Fälle gibt es noch viele. Die Regierung muß dafür sorgen, daß die Vebrer àn den vollen Genuß ihrex staatsbürgerlichen Merve gelangen. (Sehr richtig!) Wenn das Zentrum ¡Tóléranz ‘ver- Langt, verlangen wir sie au. „Wenn wir leider durch tre ungünstigen finanziellen Verhältnisse genötigt sind zu sparen, so sassen" wir dies auf dem Gebiote der allgemeinen Bildungsfrage untcr keinen Um- ftänden gelten. Es darf keinen Stillstand hier geben, fondern 1m Gegenteil muß Hie lobendige Initiative erhalten bleiben. Wollen wir aus ‘den beutigen sckwierigen Verbältnissen vecht bald herauskommen, dann muß der Intellekt unseres Volkes noch weiter gebildet und gestarti werden. Wir müssen das äntellektuelle Uebergewicht bekommen gegen- über den anderen Völkern. Die [Fntwicklung muß hier troß des Kom- promisses von Weimar in lebendiger Weise forlschreiten, wie wir €s im Scbulpwograanm zum Ausdruck gebracht haben. _Der aesunñde (Ge- danke unserer Weltanschauung, der demcefratisch-sozialistiscbe Gedanke, muß jeßt im allgemeinen Gresellschaftsleben zu Geltung fommen. Wenn das Ministerium künftig in der Förderung dor ntelleftuellen Fähigkeiten eine lebendigere Jnitiative ergreift, als es jet ge ehen t, dann wird ein großer Teil der sozialistischen Acbeiterschaft und darüber binaus die besten Teile des deutschen Volkes geschlossen hinter dem Ministerium an feiner Arkteit stechen. (Boifall.)

Abg. Dr. Jordan (Dem.): Mit s{werem Bedenken haben win das Scbulkompremiß kommen sehèn, Wir balten die Simultanschule für das deutsde Volk für die bestmögliche Schule. In der Simultan- scule darf die Religion nicht fehlen, fie if eine geschichtinche Macht, und iwer ste den Kindern nimmt, nimmt ihnen etwas an der Bildung. AWirsere Schalen sind durch den Krieg furchtbar verwüstet jvorden. Der Einfluß ‘des Elternhauses muß bestehen bleiben. Die politischen {Schülerverbindungen in den höheren Schulen sind eigentlich ein Unding. Wir hoffen und erwarten, daß die Lebrer aus allen Fraktlionen fur eine Besserung in dieser Beziehung sorgen. (s darf feine Beunrudk- gung durch Parteiung in die Schule hineingebracbt werden, wo Ver- dtänttgung und Kameradscaft herrschen soll. Die Schule muß möglichst zur Wrperlihen Ertüchtigung verhelfen. Deshalb stimmen wir dem Mus ußantragé zu, daß den Einrichtungen der Organisation für Leides- äübungen seitens des Ministers das arößte Interesse entgegengebracht wird. Den Frauen muß die Möglichkeit gegeben werden, nit nur 1n den Ministerien, sondern au in den Provinzialbebörden im |Mädchensbul- wesen mitzuaxbeiten. Wir treten tür ‘Trennung von Staat und Kircke ein, eine and&e Regelung der Kirchenfrage ist für einen Menschen von freiem Gewissen Überhaupt gar nit mehr mögli, Auch den nischen Meligionsgemeinscbafien mf. jo lange die Trennung von Kirche und Staat nicht erfolgt ist, eine entsprebende Unterstüßung gewährt werden. Geaen die Einseßung der drei Minister in evangelicis batte die Rechte ursprünglih nichts einzuwenden. Dieje Œinrichtung soll ein Notbehelf sein. Sobald als möglich muß die große evangelische Volkskirche auf eigene Füße gestellt werden, dann wird der - summuüus @episcopus dur ein definitives Oberhaupt für die Er an Stelle der drei Minister erseßt werden können. Leider hat der Cvangelische Oberkirchenrat gegen die Demokraten {arf Stellung genommen, Die Herren predigen ‘die Leute #ur WMirche hinaus und beklagen sih- dann über die Kircßenfeindshaft, Wir brauchen die preuß Landesfirde wie das liebe 0 Nerte fkirblide Licbestätickeit mchGt verzichten. Mit einer kleinen Fonservativ-orthodoren Kirche ist uns mht gedient, Unser Volk muß rvieder Vertrauen zur Kirchenvolitik bekommen, die dem Volke geben uruß, was des Volkes ist, Hufriedên sind wir keineäwegs mit dem, vas vom Minister bisher erreiht worden i. Wir- erkennen aber an, daß die umgehéure Arbeitsleistung. und Verantwortung von keinem Menscken acgèmvärtia getragen und geleistet rerden kann. Wir werfen tem Minister vor, das er ein zu gutes Herz hat und si viel zu entgegenfonimend gezeigt bat, Er muß manchinal vis! härter sein. Of im Zentrum: Wemt es sih „um Ihre Intêressen handelt!) Nein, wir verlangen nie unbedingt, daß der Minister in unserem

teresse handelt. Wir stehen uf dem Boden der Koalition und be O r zuliebe viele Opfer gebracht. Wir arbeiten pflicht- ß für Volk und Vaterländ, andere Ziele kennen. wir nicht. Unsere g Gédaufen, namentli binsthtlih ter Sue und olt (inb edt inb ‘sie lében und. werden leben,

Brot, wir können auf die organi -

gefun, sie sind ebèn demokratisch knd |

Whg. Oel ze (D. Nat.) widerspriht zunächst einigen Ausfüh- rungen des Ministers über das verfassungémäßige Verhältnis zwischen Staat und Kirde und erklärt, daß sene Partei grundsäßlich jede Ein- mischung des Staates oder der Landesversammlung in innerkirWlicbe Angelegenheiten œblehnen müsse. Er weist scdann darauf bin, daß, obwobl tein Land eine fo geringe Anzahl von Analphabeten habe wie Deutschland, doch’ ‘die anderen Völker im Durchhalten während des Krieges cin stärkeres Maß von nationaler Kraft enwwidelt hätten. Die einseitige materialistishe &rziehung stati der individualistischen, fährt der Redner fort, ist ein Fehler; unser Schulwesen krankt an dem Berebtigungswesen. Jn der Schule kommt es ledigli darauf an. wie die Aénfur ausfällt, in der Zensur kommt nit die Willens- kraft zur Leistung zum Auédruck. Wir müssen das Ziel in der wahren Pflege des Gefühls und. des Willens sehen, und das 11t nur zu er- reichen auf der Grundlage der Religion, Wir haben heute gesehen, daß es Leute gibt, die das religióse Gebiet mit Stumpf und Stiel ausrotten wollen. Die MRelegion muß aber die Grundlage unserer Kultur und Erziehung sein. Deshalb können wir uns nicht mit dem Schulkompromiß befreunden, das. in Weimar geschlossen ist. Wir bedauern, daß ein großer Teil des Volkes völlig ohne Religionsunter- richt aufwacbsen soll. Ih will nit dem Zwang das Wort reden; denn mit Zwang kann es nicht gemacht werden, aber wenn große Teile des Volkes ohne Religionsunterricht durch die scgenannte be- fenntniélose Schule gehen, so gehen ihnen wertvollste Kulturelemente verloren. (Sehr richtig! rechts.) Wir verlangen deshalb auch die konfessionele Schule, denn wenn der Kampf in die Schule getragen wird, so kann unser Volk niemals zur Ruhe kommen. Auf der Basis der Religion muß sich die wahre Sittlichkeit aufbauen. Die Moral der Bibel kann nicht übertroffen werden. Unser Ziel muß zunächst die Schaffung einer geistigen nationalen Einheit sein. Unser Volk ist jeßt zerrissen in Parteien, Konfessionen und Partikularismus, Die Interessen déèr Parteien dürfen niht höher stehen als die Interessen des Ganzen. Jett wird aber die geistige Arbeit nicht als Arbeit anerkannt; nur was diè Hand saft, soll den Anspruh auf das Prädikat „Arbeit“ haben, Eine weitere Michtlinie muß sein, daß keine wirkliche Begabung ohne Auéëbildungsmöglichkeit bleibt. Die bisherige Uecberproduktion in den höheren Schulen muß dedurch vermieden werden, daß nur wirklide Begabung aufsteigen kann. Eine Gefahr liegt allerdings in der Frage, wer darüber entscheiden oll, wer an der höheren Bildung teilnehmen fann. Die Schule allein könnte die Verantwortung für diese Entscheidung nicht tragen. Der Lehrer kann “ein entscheidendes Urteil noch nit fällen. Üeber Bismarck urtéilten seine Lehrer z. B. fehr ungünstig, und Richard Wagner zeigte bis zum 16. Jahre noch kein Talent. Bei der Entscheidung müssen deshalb auch die Erfahrungen des Elternhauses mit berücksihtigt werden. Endlich nul unser Ziel sein, daß der hohe Stand des Schulwesens unter keinen Umständen herab- gedrückt wird. Die deutshen Techniker, Chemiker und Professoren haben cinen Weltruf. Die Engländer haben ausgesprocen, daß, wenn sie auch alle Geheimnisse unserer chemischen Industrie kennen würden, sie doch niht unserer chemischen Industrie gleihkommen fönnten, weil ibnen der Stab der A durchgebildeten Chemiker fehlt. England und Frankreih wollen jeßt die deutsche Wissenschaft boykotticren und sich zu wissenscaftlihen Gesellschaften zusammenschließen, in die die Deutschen nicht hineinkommen sollen. Diese Gefahr kann nur vermieden werden, wenn unser deutsches Bildungswesen in allen Zweigen auf seiner bisherigen Höhe bleibt und noch höher gehoben wird. Einer meiner Lehrer \sprach immer von der Zeit, als die sogenannte Ueberbürdung der Schüler noch nicht erfunden war. Dieses tironishe Wort hat eine gewisse Berechtigung. Die Aufforderung des Ministers zu einer Einigung in dieser schweren Zeit ist durhaus angebraht. Eine Reibe von schweren Bedenken babe ih aber hinsihtlid des Schulerlasses . des Ministers. Da wird u. a. davon gesprochen, daß jeßt ein neuer Geist zwischen Lehrern und Schülern S soll. st denn das frühere Verhältnis ein so \blechtes gewesen? Bedauerlich ist auch die Entlassung bewährter Kräfte, die jeßt in der Frage der Trennung von Staat und Kirche ihre Dienste sehr nüblich hätten verwerten können. Alle diese Dinge sind jeßt in Hände gelegt von Leuten, die die Interessen der beiden in Frage kommenden Faktoren nicht in der richtigen Weise vertreten können. Der Minister meinte, er habe eine ganze Anzahl von Sozialdemo- fraten in A Ministerium. Hoffentlich läßt er sih nicht durch diese irgendwie parteipolitisch beeinflussen. Die Hauptsache ist aber ein unbedingtes Vertrauen aller Instanzen zueinander und die Gewißheit des Bestehens einer absoluten Unparteilichkeit. Nur dann kann etwas wirklih Grsprießliches geleistet werden. Ich be- lrchte aber, daß das mcht der Fall ist. Das Wort „Völkerver-

öhnung“ und das Wort „Völkerbund“ sind ja ohne Zweifel sehr.

chóne Worte. Aber sind wir nicht jeßt weiter als je davon enté sernt? Wir N doch, wie jeßt unsere wehrlosen Kriegsgefangenén, unser wehrloses deutsches Volk behandelt wird. Jh meine, auch der glühendste JIdealist müßte jeßt eigentlih geheilt scin. Der deutsche Michel aber glaubt immer noch an alles Gute, obgleich die Foinde in allem, was Deutschland tut, den Versuch erblicken, sich den Lasten des Friedensverkrages von Versailles zu entziehen. Wir wollen aber auch die Wahrheit über den Frieden von Versailles. Nur dur Würde wird es uns möglich sein, den Gegnern einiger- maßen zu imponieren. (Sehr richtig! rechts.) Viele Lebrer fühlen sib durch die Verfassung in ihrer politischen ‘Freiheit gefährdet. Ich N mit Genugtuung fest, daß der Minister in der Ausschuß- »xratung meine Auffassung über die politishe Freiheit der Lebrer als richtig anerkannt hat. So muß den Lehrern erlaubt fein, persön- lich Stellung zu nehmen, ohne daß sie eine Strafe zu gewärtigen baben. Selbstverständlich ist von den Lebrern zu verlangen, ap sie sich nit propagandistish betätigen, A in jeder Beziehung pädagogischen Takt zeigen. Unter diesen Umständen erwarten wir völlige Gewissensfreiheit. Jch hoffe, daß aub die Verfassung in jeder Beziehung gerecht ausgelegt wird, Wenn hinsichtlich dev Bildersrage in den Scbulen es hie und da zu politischen Ent- gleisungen gekommen ift, fo ist das eine Folge des jugendlichen Feuers. C8 muß aber doch auc jeßt noch als richtig anerkannt werden, daß wirkliche Führer des Volkes, ob hoh oder niedrig, in den Schulen in Gestalt von Bildern ihren Plaß finden dürfen. Unsere Aufgabe ist es, das deutsche Volk zurückzuführen zu dem Idealiömus, zu dem boben Lied der Pflichten, durch welche das deutshe Bolk groß ge-

‘worden ist. Die falshe Darstellung von Kautsky wird mcht auf-

vecht erhalten bleiben und mit dieser hoffentlich bald auch das Ge- fühl der Schadenfreude des Auslandes über sein falsbes Urteil und die Handlungen des deutschen Volkes verschwinden. Möge sich das deutsche Volk auf seine Îdeale und auf seinen Namen besinnen! (Bravo! reis.)

Hierauf nimmt der Minisier für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Ha en i f ch das Wort, dessen Rede in der nächsten Nummer d. Vl. im Wortlaute wiedergegeben werden wird.

Damit i#t die allgemeine Aussprache über Kultus und Unterricht, evangelischen Oberkirchenrat, Bistümer An er- ledigt. Die Abstimmung wird ausgeseßt. Persönlich bemerkt

Abg. Adolph Hoffmann : Als Haenisch und ib noch gleiche zeitig Kultusminister waren, war für Len Fall, daß mix nicht einig wurden, ausgemact, daß dann der Zentralrat . der Arbeiter- und Solda!enráte entscheiden sollte, {Große Heiterkeit.)

Zu dem zweiten Teil des Haushaltsplanes für dieses

Ministerium, den dauernden Ausgaben für Kunst und

Wissenschaft, bemerkt

Abg, Frank - Lößen (Soz.): Ein Teil des Gebiets des Kunst» gerrerbes untersteht noch tem Handelsressort, dieser Teil sollte, wie au das Lichtbiltwésen, alsbald dem Ministerium für Kunft und Wissen- Wft unterstellt werdên, Die Lage der großen Mehrzahl unserer Künstler is sehr wenig befriedigend; der Kunstüapitalismus trägt das Seinige dazu bei, sie zu vérelenden, Bier steht das Ministerium vor einer großen Aufgabe. Das Berliner Theaterwesen G äuf dem hened Wege, zum bloßen Geschäft zuw werden, Es sind ja. Reformen gepla

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und auch in Angriff genommen, aber von einer Sozialisierung der Theater im böcbsten Sinne hört man nihts. Wir verlangen das Kulturtbeater und fordern die Verwaltung auf, der Förderung dieser dee ihre Kräfte zu widmen. Auch den mitileren und Kleinstädien sollte dur Wanderbühnen und dergleichen wirklicher Punstgenuß zu» gänglih gemacht werden. Gegen den Aufklärungsfilm ist übertrieben Stimmung gemaht worden; das eigéntlihe Unmoralishe an ihm ift do nur die dur zum Teil unsaubere Gesckäftsinteressen begünstigte Zeitungsrekflame. Große Bedeutung witd der naturwissenshaftliche, der accarapbische und Fulturpolitisde Film für den Unterriht und sür die Volksbildung gewinnen; hier eröffnen sich ungeahnte neue Per- spektiven, hier kann das Ministerium Großes leisten. Für die Popularisierung der Bildhauerkunst und der Vöalerei, der klassischen und aub der modernen Kunst muß viel mehr als bisher getan werden, aub die Nevoluticnáre der Kunst darf der Staat nicht zurückstoßen. Der Kunsthandel mat ja - heute enorme Geschäfte, während di Künstlertalente bungern und darben; auch hier tun Reformen not. In der {weren Kunst der Architektur wird Stileinheit. in. Berlin \chmerzlih vermißt. Die Prinz-Albreht-Straße, der Potsdamer Plaß ind wahre Konglomerate der Geschmallosigkeit, und mehr als ge- \chmadcklos ist die Siegesallee. Was wird das Ministerium tun, um diesen Gipfel der Geschmacklosigkeit, der uns im Auslande ungeheuer geschadet hat, zu beseitigen? Unsere Staatsoper steht tatsächlich auf wundervoller fünstlerisder Höbe, das haben auch die leßten Auf- führungen von „Palestrina“ gezeigt. Das muß unbedingt anerkannt werden. Aber eine Volkéoper ist es nicht, denn die Eintrittspreise sind mel zu bo. Der minterbenittelten Bevölkérung ist es unmögli, si einen Plaß in der Oper zu leisten. Verbilligen Sie also, Herr

Me

Kultusminister, die Eintrittépreise, damit auch der einfade Véann einen guten Plaß gegen ges Ent elt erhalten kann. Sorgen Sie auh durch bessere Bezahlung dati daß unsere Künstler dem deutschen Volke erbälten bleiben und ihre Künst bei uns verbreiten fönnen / und nicht notwendig haben, ins Ausland zu gehen, Auch eine Vermehrung der billigen Volkskonzerte muß herbeigeführt werden. Ebenso ist die Pflege des wirklichen eten deutshen Volks- liedes in den Schulen zu fordern. Wie wenig wird jeßt für das wirkliche Volkslied in der Schule getan! Der Geist „Wir Deutsche fürhten Gett und sonst nichts in der Welt“ muß aus der Schule verschwinden und das Kunstverständnis geweckt und gefördert werden. Unjer Schiller und unser Goethe dürfen unseren Schülern nicht durch öde ODoktrin verekelt werden. Nehmen Sie doch au Wilhelm Naabe, Gottfried Keller und Arno Dol, der ein so wundervolles Herz hat, in die Schule hinein. Das Kultsministerium muß auch die fünftigen Talente ausbilden und für die später werdenden Menschen Stellungen schaffen. Wenn das Ministerium das alles tut, dann wird es uh nicht nur den Dank der Künstlerschaft, sondern der breiten Volksmassen für iegt und alle Zeiten verdiene.

Abg. Dr. He ß (Zentr.): Wir müssen mit besheideneren Mitteln auszukommen suchen. Hoffentlich erstehen Mäzenate, die unsere öffént- lihen Sammlungen bereihern. Zu Kunstverständnis kann man schr wohl erziehen. Je gemütvoller ein Volk ist, um so dankbarer ind die Erziehungsaufgaben. Die Musik, in der wir großes leisten, ei geeignet zu sein, die En Schritte zu einer nationalen Ver- tändigung anzubahnen. Gerade die Musik, zu der unser Volk ver- anlagt a muß gepflegt werden. Der Domchor muß erhalten bleiben. Das Theater muß eine Kulturanstalt sein, und darf nicht _ zu einem reinen Geschäftsunternehmen herabsinken. Die deutshe Oper und

namentlih die Wagnerwerke müssen gefördert und weitestgehend dent

Volke zugänglih gemacht werden. n

Abg. Dr. Bollert (Dem.) ergreift um 74 Uhr noch das Wort zu Ausführungen über. Kunst, Theater und Film.

Um 734 Uhr wird die Fortsezung der Beratung auf Freitag, 11 Uhr, vertagt (vorher 13 kleine Anfragen).

Parlamentarische Nachrichten.

(Fine Vollsißung des von der deutschen Nationalversammlung eingesecßten parlamentarischen Aus\ch{usses für die Untersuhung über die S@{uld am Kriege und an dessen Verlängerung war für den beutigen Freitag vör- gesehen. Da aber das Mitglied Abg. Dr. Cohn durch seine Teil nahme am Partecitag der Unabhängigen Sozialdemokraten in Letpzig am (Erscheinen verhindert ist, wird diese Sißung, wie „W. T. B.° meldet, erst am Mon'ag stattfinden. :

Der zweite Unteraus | ch u ß des parlamentarisck@en Unter- suchungsaus\husies beendete in seiner leßten Sißung unter deut Vor- fiß des Abg. Dr. Quar ck seine Vorbereitungsarbeiten für die Er- hebungen über: die Vorkriegszeit. Unter lebhafter Mitarbeit der zugezogenen Sachverständigen, unter deren fh Graf Montgelas, Kauteky u. a. befanden, wurde der Fragebogen im Wortlaute fest- gestellt, der zuerst zur riftlißen Beantwortung bi3 Anfang Januar an die etwa 30 Auskunfteversonen versandt wird. Unter diesen Aus- funftspersonen befinden sich der ehemalige Neichskanzler Dr. von Beih= mann Hollweg, die früheren Staatösekretäre von Jagoro und Zmmer- mann, die Spißen der Militär- und Vlarineverwaltuna sowie eine Anzahl von diplomatishen Persönlichkeiten, Nah Eingang der \ch1ifil chen Antworten wird dann Anfang Januar zur mündlichen Vernehmung geschritten werben Für jede Frage des festgestellten icragebogens find von dem Unteraus\chuß ein Berichterstatter und ein Sachverständiger für deren Bearbeitung in Ausficht genommen. Zum Schluß beiprah der Ausschuß in Gegenwart des Herrn Kautsky die vorzeitige Veröffentlihung seincs die einshlägtgen Aîten nur unvoll- ständig wiedergebenden Buches.

Der intecfraktionelle Aus\chuß der National- versammlung für Beamtensragen bescdäftigte sich in seiner gestrigen Sißung zunächst mit einer Reibe von Bittschriften und nahin darauf ir ciner eingehenden Aussprache Stellung zur Frage der Beamtenbesoldungvreform. Wie „W. T. B.° berichtet, wurde einstiminig folgender Beschluß gefaßt: „Der interfraktionelle Aus\haß für Beamtentiragen der Nationalversammlung ersucht die Neichöregierung, die Vorbereitungen zur Besoldunadreform #o zu besleunigen, die Neuregelung am 1. April 1920 bestimmt er- folgen kann. Von der: Grundlinien der Besoldungsreform wün}cht der Ausschuß baldig\t unterrichtet zu werden *“ Jm Hinblick auf die aufs gerne gefährdete wirtshaftlihe Lage der Beamten beschloß der Aus8\{uß, auf di- Tazesordnung dec nächsten Sizung die Beratung über die Frage der Teuerung8zulagen zu seßen.

Technik.

Für den näcsilährigen Schinkelpreis des Berliner Architekten-Vereins sind als Aufgaben gewätlt: Gntrourf zu einem Molks- und Heimatmuseum in einer mittelgroßen preußisä)en Provinzstadt im An'chluß an eine kleine Kirdhe des 15. Jahr-

underts; Entwurf zur Kreuzung der Havel durch eine Straße bet Satow, wobet eine Üeberbrüfung der Havel in Rüdcisiht auf die Erbaltuno des \{chöne» Landschaft8bildes niht erwünscht ist, sondern in erster Linie Unterwasserkreuzung in Frage Tommt ; endli Gnt- wurf. einer südlichen Umgebhungslinie am Vlankenheimer Tunnel dex Halle— Casseler Bahn.

Deutsche Gesellschaft für Metallkunde. Janer- halb des Vereins deutscher Ingenieure wurde unter Teil- nahme bervortagender Vertr. ter der Wissensha't und Industrie ein Zufammenschluß der an der Grforshurg der Metallverarbeitung und «Verwendung beteiligten Mitglieder unter dém Namen „Deutscher Gesellschaft für Metallkunde“ vollzogen. Zum Vor«- sitzerden wurde einstimmig der Geheime Regierungsrat Professor E, Heyn, Berlin-Dahlem, gewählt.

Dritte Beilage

zum Dentschen Neich9anzeiger und Preußischen Staats8auzeiger.

M Q8D,

Handel unxd Gewerbe.

Kriegsanlethe aus HêereszeiWnungen. Zahl- reihe Militärpersonen haben während des Krieges {ih an Heeres- zeihnungen auf die Kriegsanleibe beteiligt. Von diesen haben viele noch nicht einmal Bescheinigunoen über thre Zeihnung erbalten, ge- \hweige denn ihre Zeichnungsscheine. Cs wird darauf hingewiesen, daß es im Jnater: se jedes ehemaligen Heeresangehörigen ist, dafür zu sorgen, daß er vollwertige Unterlagen über scine Zethvung erhält. Die Abwiklungsstellen jedes Truppenteils sind in der Lage, den ehe- maligen Angehörigen ihrer Formationen die nötigen Unterlagen zu geben. Wo die Abwicklungsbehörden nit e weiteres bekannt find, wende man sich an das Bezirkskommando, das die betreffende Ab- wicklungsbehörde ohne weiteres ermitteln kann. Wer also setne Kriegs- anleibe noÞ für die jeßt aufgelegte Spar: Prämienanleihe verwenden will, wende sih unter Betonung dieser Tatsache an die Heeresbehörde, che es zu spät ist.

__— Die am 2. Dezember abgehaltene Generalversammlung der Schlesischen Cellulose- und Papier-Fabriken Aktiengesellschaft in CunnersdorfimNtesengebirge genehmigte die Bilanz für das Geschäftsjahr 1918/19 und die BVer- teilung von 15 vH, welche sofort zahlbar ist. Der Vorsigende teilte mit, daß die Verwaltung in einer demnächst einzuberufenden außer- ordentlihen Generalversammlung die Erhöhung des Aktien- kapitals von # 2600000 um # 1400000 zu beantragen beabsichtigt, da durch die. dauernd großen Steigerungen der Preise aller Rohmaterialien und Betriebsmittel wie in fasi allen Industrien erheblich vergrößerte Geldmittel .erforderlich find. Der Geschäftegang ist im neuen Geschäftsjahre bis jeßt befriedigend, während andererseits die großen Schwierigkeiten in der Rohstoffbeshafung foridauern.

S Infolge der von der Drahtkonvention 1916, Düsseldorf, Rheinhof, vorgenommenen Preiserhöhungen der Her- stellerpreise. sind laut Meldung des „W. T. B.“ von der Ver- einigung der Draht- und Drahtstiftgroßhändler Deutschlands E. V, Berlin W. 8, mit sofortiger Wirkung folgende Nettoaufshläge auf die Liste Nr. 9 fest- geseßt worden : Per 100 kg: blanke Dröhte, Stangendrähte 100 46, geglühte Drähte 104 4, blankgeglühte Blumendrähte !06 4, yer- zinkte Drähte 110 4, Drahtstifte ma Nr. 20 und dicker 110 #, Drahtstifte mm Nr. 18 und dünner und Fassonstifte, auchz Gehege- drahtframmen mit Nagelspiße, Pantoffelösen 130 16, blanke Schlaufen 100 M, verzinkte Schlaufen 110 4, blanke Sprungfebdern 100 #, verzinkte Sprungfedern 110 46, verkupferte Sprungfedern 103 #, verzinkte Stacheldrähte 110 4, verzinkte Flachdrähte 125 6. Weitere Auskünfte erteilt die Vereinigung der Draht- und Drahtstift- großhändler Deutschlands E. V., Berlin W. 8, Friedrichstraße 71,

_— Neue Zahlungsbedingungen der Elektro-In- dustrie. Der Geldbedarf der éleftrotechnishen Fabrikattionsfirmen ist ebenso wie der fast aller fabrizierenden Firriren außerordentlich gestiegen, und zwar infolge der auf das Vielfache erhöhten Materia!- preise, Löhne und Unkosten und weiter infolge des Umstandes, daß die Zulieferer, vorzig8weise die Kupfer- und Meiitnawerke, fast nur noch gegen hohe Anzahlung liefern. Da es undurchführbar erscheint, diesen Bedarf in der bisher üblihen Weise durch Erhöhung des Betriebskapitals in vollem Umfange zu decken, so haben, wie ,W. T. B." meldet, die in der Preisstelle des Zentralverbandes

der deutschen elektrotechnischen Industrie vereinigten Elektrizitätsfirmen beschlossen, Aufträge auf elektrotehnishe Fabrikate schon jegt, spätestens aber vom 1. Januar 1920, ab nur noch gegen eine unverzinsliche Anzahlung von einem Drittel bis zur Hälfte des am Bestelltage geltenden Auftragspreises anzunehmen, s\o- weit es P iht um kleinere Abnehmer mit Bestellungen weniger beträhtlihen Umfanges handelt.

In der gestrigen ZeYenbesißerversammlung des rhetnish-westfäliscchen Kohlensyndikats wurde laut Meldung des „W. T. B." gemäß dem Ergebnis der Verhandlungen mit dem Reicsfkohlenverband von dem NReicswirtschastsminister eine vom 1. Dezember dieses Jahres ab gültige Preiserhöhung festgeseßt. Sie beträgt 7,50 M je Tonne ohne Kohlen- und Umsatz- steuer mit den entsprehenden Abstufungen für die entsprechenden Koblen- und Koksforten und für Briketts. Der für die Verteilung des Nusgleichsfonds bisher bestehende Aus\huß wurde um ses Mit-

lieder vermehrt. Der auf der Tagesordrung stehende Antrag der ftiengesel\Maft Königsborn auf Felderaustausch mit der Gewerk- \chaft Bramey wurde zurückgezogen.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketis ain 4. Dezember 1919.

Ruhrrevier | Obersclesisches Revier Anzahl der Wagen

Gettellt. . 16 252 | 1336 Nicht gestellt . |

Bertchle von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) An der Börse nahm ie Aufwärtsbewegung der Kurse wieder stürmische Formen an. Warenmangel bewirkte, daß die Nachfrage nur zu rapid steigenden Deo befciedigt werden konnte. Die Käufe, die neben valutarischen Papteren auch die anderen Werte umfaßten, erfolgten meist für aus- ländische Rechnung, wobei ver Stand der Valuta den mächtigsten Antrieb bildete. Die Stimmung war andauernd animiert: die Börse \chloß meist zu den höchsten Kursen bes Tages. Auch der Anlagemarkt bekundete feste Haliung.

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Börsenschluß kutse: Tlirkische Loose —,—, OQrientbahna —,—, Staatsbahn 3465,00, Südbahn 257,00, Desterreihts@e Kredit 1023/00, UngarisGße Kredit 1290,00. Anglobank 649,00, Unionbauk 787,09, Bankverein 690,00, Länderbank 1140,00, Zabakaktien —,—, Alpine Vtontan 3120,00, Prager Eisen 4870 09, Kima Muranyer 2185,00, Skodawerke 1512,03, Salgo-Koblen 2592,00, Brüxer Kohlen 4500,00, Gallzia 12 700,00, Waffen 3120,00, Lioyd-Aftien —,—, Poldt-Hütte 1990,00, Daimler —,—, Desterreihishe Goldrente ——,—, PBesterreichishe Kronen- rente 86,00. Februarrente 93,00, Matirente 92,75, Unaarisch?e Gol, rente 241,00. ÜngartsBe Kroaenrente 99,99, Nah Schluß: Staats- bahn 3560,00.

Berlin, Freitag, den 5 Dezember

1949.

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Notierungen der Deutsch Desterreichishen Devisenzentrale. Berlin 340,00 G., Amsterdam 4975,00 S, Zürich 2475.00 S,, Kopenhagen 2940,00 G, Stodtholm 3205,00 S,, Christiania 3975,00 G., Marknoten 339,09 G,

Prag, 4. Dezember. (W. T. B.) (Devisenkurse.) Berlin 123,00 G., Marknoten 120,00 G., Wien 36,00 G.

Parts, 3. Dezember. (W.T.WB.) d v/9 Französishe Anleihe 87,90, 4 2% Französfiste Anleihe 70,80, 3 2g Französische Rente 6000, 4% Span. äußere Anlethe 165,40, 5 %/ Ruffen von 1906 9526 3 9/5 Ruffen von 1896 30,25, 4 9/9 Türken unif. 66,90, Suez- kana: —,—, Rio Tinto 1781,

Kopenhagen, 4. Dezember. (W, T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 12,00, do. auf Amsterdam 200,75, do. auf \{chweiz. Pläße 98 00, do. auf New Vork 529,00, do. auf London 20,40, do auf Paris 51,25, do. auf Antwerpen 54,25, do. auf Helsingfors 17,29.

Stockholm, 4, Dezember. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 10,25 do. auf Amsterdam 175,00, do. auf \ckdweiz. Pläße 82,00, do. auf Washingion 457,00, do. auf London 17,70, do. auf Paris 44,50, do. auf Brüssel 47,00, do. auf Heisingfors 15,25.

New York, 2. Dezember. (Scluß.) (W. T. B.) Die heutige Gffeftenbörse seßte bei behaupteter Stimmung ein. Im weiteren Verlauf entwtickelte si eine sehr. feste Stimmung, die aber ipâtec ener Ermattung weihen mufßite, als in Stahl-, Motor- und Eisen- bahnwerten Liquidationen vorgenommen wurden. Im Nachmittags verkehr ÉÖonnte eine erneute Besserung auffommen. Jn Regterungs- obligaitonen herrschte eine flzue Haitung. Der Schluß war unregel= mäßig. Umgeleßt wurden 860100 Stück Aktien. Geld: —,—. (Geldläße 55 bis 6 rp Wechsel auf Beriin 24, Wechsel auf London (60 Tage) 3,91,00, Cable Transfers 3,95,50, Wechsel auf Par1s auf Sicht 9,98, Silber in Barren 1,305, Atchison, Topcka u. Santa 835, Baltimore u. Ohio 32}, Canadian Pacific 139, Chesapeake u. Ohio 564, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 374, Denver u. Nio Grande 6, Jllinois Central 88F, Louisville u. Nashville 1094, New York Central 697, Norfolk u. Western 95F, Pennsylvania 41#, Neading 75, Southern Pacific 935, Union Pacific 123t, American Smelting u. Refining 614, Anaconda Copper Mining 564, JInter- national Mercantile Marine 443, United States Steel Corporation 1028, do. pref. 1124.

Berichte von auswärtigen Warenmarkten. E I, o, N

Liverpool, 2. Dezember. (W, T. B.) Baumwolle. Uno 10 000 Ballen, Einfuhr 81 000 Ballen, davon amerikanische Baum- A E E Ballen. Für Dezember 24,13, für Januar 23,69, für

ärz 22,44.

Amerikaner uud Brasilianer 8, Aegypter 100 Punkte höher.

i Mew Vork, 2. Dezember. (Schiug.; (W. L. B.1 Baumwolle loo middling 39,70, do. für Dezember 39,70, do. für Januar 36,30, bo. für ¿Februar 35,85, New Oricans koko middling 39,20, Petroleum. refined (in Cafes) 23,75, do. Stand. white in New York 19,75, do. in Lank?s 12,00, do. Gredit Balances at Oil City 4,50, Schma?ïz vrime Wesiern 24,35 do. Roße & Brothers —,— uD:s Centrifugal 7,28, Wetzen Wintex 2374, Mehl Sprina-Wheat. cleor 9,25---10,50, Getretdefrat nah Liverpool! nom., Kaffee ito Nr. 7? Too 15%, bo, für Dezember 15,10, do. für Fanuar 15,30.

0%

11: üntersuhungsfachen.

2 Aufgeboïie, Berlust- und Fundsachen, Zustellungen 1 dergl D. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. &§. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5, Kommanditgesellshaften auf Aktien u. Aktiengesellschaitezs

1

D) Untersuchungs- "sahen.

ver2ffentlißt in Nr. 60 R TIIa 94/19.

E E E T ä E D

Buaterdem wirb anf ven Buecigenvreis ein TenerunaszuBlag ton

E r E —E E L Ra Er E

des Neich8anzeigers wird aufgehoben.

Geri&t Reichêw.- Brigade 4. Roßlau, Anhbat.

C 3

Fentlicher Auzeige

Wrzeigenupreis fr ck22 Rau ciner b gcttaiicwes Sinhrits

r

——

telle 1 V, 1 D %, D, erhebt,

. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften,

8 ] 7. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. #7 es § 8, Unfall- und Invaliditäts, 2c, Verficherun, 5,258 9. Bankausweise, i EN 0. Verschiedene Bekanntmachungen, 11, Privataucige,

. 10. 3, 161 1914, beide zablbar bei der Reichsbank in | 1440, 1441, Cöln. z [1 Augoabe D Nr. 2445, 2446, 2447, | gebli® abhanden gekommenen SBuldyer-

Die Inhaber ber Urkunden werben auf- | 2448 je 500,46, beantragt. Der Inhaber | shreibunger der fünsprozentigen Anleihe acforbeit, svätestens tn vem auf den | der Uaunden wied aufgefordert, spätestens | des Veutichen Reichs (Kriegsankelhe)

R. Juli 1920, Vormittags Lk Ußr, [in dem avf

[87747] FahuenfluGt8erflirung

und Veschlagaahmeversügnug. R In der UntersuSungssache gegen f den Leutnant Hans Vieuutts, I-M. 21, geb. 4. 1, 1886 in Gidhmedien, Kreis U

gebote,

aflenburg, wegen Kahnenflut im Felde U De e e ' - D und Beihilfe zur UntersSlazung, wird u! | [14}f- 11D Fundsachen,

Tuvhen erfolgen wird. folgen wird, Eu, den 27, 9toyember 1919.

AmisgeriWßt. Abteilung 60,

Trier. den 31. Oktober 1919, Preußiiches Amtsger!dht, 5,

1442, 1443 je 1000 „4, | verwaltung in Berlin, betreffs der an-

den §8, Juli 1929. |Nren. 1279223, 1 279 224 .und 1 483 087

vor dem unterzeihaeten Ämtsgertcht am | Mitt«as 12 Uher, vor dem unterzeich- | über je 200 „6 verboten, an cinen anderen Reichen?! pz:zgerplaß, Zimmer 245, anbé- | neten Gericht,

Zimmer 9, anberaumten | Inhaber als den oben genannten Anirag-

ata raumten Aufgebotstermine ire Rechte an- | Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden | steller eine Leistuag ¿u bewirken, in3- zumeldea und hie Urkunden vorzulegen, | und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls | besondere neue Zinsscheine odex einen Nets widelgenfalls die Kraftiogerttärung der Ur- | vie Kraftloserkiärung der Uikanden er- | Erneuerungs8schein au2zugeben.

Werlin, den 27. Noycmber 19192. Amisgeriht Berlin-Mitte. _Abtellung 154,

{87685] SZahlungsspeere.

esepbuhs sowie der §§ 356, 360 der [87391] Aufgebot. {81690}] “Aufgebot. Auf Antrag d au Adele Selle in Militärstra}gerlchtsordnung dex Bescbule Zustellungen u.dergl. Der Architekt Paul Haupt in Berlin, | Die Frau Valetka —- gerarnt Vally wi e D leewie ber Reis [@uldens

digte hierdurch für fabnenflühtig erklä

unh sein im DeutsGer Reiche befind- | [87688]

lidjes Vermögen mit Beschlag hel-gi. ‘Thorn, den 26, November 1949. Souvernementsgerit L111 f, 614/19.

Aufgebot. Es haben beantragt: 1) Hauptmann Otto

[87748] Fahneuflu@Wt8ertlärung.

JIoÿn beim | gebot zum Z

Calvinsiraße ' 29, vertreten dur die} Görs-Wabriel, geb, Milerz, in Danzig, ! verwaliung fu Berlin betreffs der angeb- (60 F 13/16. |Re@tsanwälte Mahlow und Strobel in Brotbänkengafe 24, hat a Aufgebot D i hte Berlin W. 9, Ans ae anae Auf gener L rem A Í A ves beag T f Valentigen T E A wee der Nraftiosertiärung andbrîe e anziger otheïen- en Jes faule , 3309 3. Batatllon des Jnf.-Regiments 44 in | des Zwiicheniheins Lit. D Ne, 12 413 zu | vereins zu Danzig über n / A S Goldap, vertreten durch Rechtsanwälte | der Heff, Staatsanleihe Reihe XVI von | Lit. D Nr. 05 941, 2) des Pfandbriefs des | Inhaber als die oben genannte Antrag- J -N. Kennes und Tiemann zu Potsdam, | 1919 über 1000 46 beantragi. Der Fn- | Danziger Hypothekenvercins zu Danzig | stellerin eine Leistung zu bewirken, inßg-

ot | Ti abhanden gekommenen Schuldvershcei-

er 200 6 à 49/6 f über 1000 6 verboten, au einen andereix

In der Unteriuhungssah: gegen den | das Aufaebot der Akiten Ne. 247, 5595, | haber der Urkunde wird aufgefordert, | über 1000 #4 à 49/9 Lit. ® Nr. 08 308, | besondere neue Zinsscheine oder einen Gr-

Fôsilier Albert Kreft vom Erf. - Batl | 1352, 1504 und 2031 der Rhetnatschen | pätestens in dem auf Mittwoch, deu 3) der Schuldverschreibung der Stadt« | neuerungs| Fahnen fludit, | Chaniotte- und Dinaswerke in Cölv, | 14. Jali 1920, Vormittaas 9 Uhr, | gemeinde Danzig voa 1911 Buchfiabde B j vor dem unte: zeihnetenSeriht, Zimmer 219, | Nx. 1282 1000 46 4 9/0. Dex Inbaber dex} Amtsgericht Berlin-Mitte, Ybt, 154.

2) der BauteGniker Christian Grimm | anberaumten Aufgebotstermtne seine Rechte | Urkunden wird in LWck, Mylukerweg 3, vertreten dur | anzumelden und die Urkunde vorzulegen, | demauf den 2%. Mai 1920, Vormitiags Auf

Fü! eNgis. Nr. 34, wegen

wird auf Grund der §8 69 ff. des Militär- | fiüher in Eshweiler über je 1000 „;

rafgesezbuchs sowie der 88 356, 360 er e lite ma iat der Be-

dein autzugeben. 154, F. 1495.19, Werlin, den 1. Dezemßbex 1919,

aufgefordert, spätestens in [87684] ari Zaÿlungsiperre. gder Oberposidireïtion Magde-

\chu!digte hierdurch für fahnenflüchtig er- | K?chtsanwalt Justizrat Dr. Welter L. in | widrigenfalls die Kraftloserklärung der | LA Uhr, vor dem unterzeihnèten Gericht, burg wtrd. „er Preußischen Staatsshulden-

Trt. Ste D L rieniE N er er Reihsw.-Brig. 2. , Abw.-Stelle des Gerichts der 3. Division. | in Côla über 100 4; Der Gerichisherr : b. Stod@hausen, Generalmajor.

Cóly, das Aufgebot des Hypotheken pfaade | U1kunde erfolgen wird, briefs Serie VI1I Lit. ®_ Nr. 1674 der Nhetnish - Weifälislen Bodenkreditbank

Des. Amt3gericht. 1. UÚnfgebot.

Neugatten 30, Z Darntstadt, den 24 November 1919, | Aufge botêtermin seine Nechte anzumelden

Danzig, ten 11. November 1919, . Das Arntsgericht. Abt, 1.

gaßÿlungöiverve:

immer 209, anberaumten | erwaltung in Berlin betreffs der ar- arblié abhanden gekommenen Sulh-

und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls verichretbun

agu der yreußisen locfolibtate 3) der A. Swaaffhauseu'se Bank- | (87222) sgzbo dir Kraftloze:klärung der Urkunden erfolgen | St. atgankeibe 1) 84° vou 1882 Nr, 629 261. verein A.-G. in Côln namens der Bay. | Der Tagelöhner Philipp Hildebrand! j Dr. Änderssen, KriegsgeriGtärat, kr. A. | rischen Diskonto- und Wechselban? A „Ves, | 978 Kreuznach, Leilergafse 41, hai das

S ‘Filiale Würzburg, in Würzburg b ! Uafgebot des Mantels zur VI. 5 yroz [87681] cbfot “bec “44 U Sive ibu Avlelbe des Deutschen Reichs von 1917 | (87687]

Shuldyershreiburg Lit. @| . Auf Anirag des

über 300 #, 2) 39% von 1895/96/93 Nr. 195 984 über 300 M, 3) 4/9 vou 139809 Ne. 541 241 über 200 #6 verbottr, an einen anderen JFnhabexr als die obern- chultheißen a. D. Fr. | genannte Antragstellerin eine Leistung zu

(ul, 24) Der gegen den, Kanonier Maithias | Ne. 5981 von 1909 per Deutsch, Süd- c: 96393398 über 100 beantragt. | Weinmann in Kesselfeld, veitceten dur | bewirken, insbesondere neue Zinsscheine

Vaumann, Feldartl.-Negt. 83, unt j E y h 3 s O 918 A R B Steckdrief ame A U A Gesellschaft | Der Jnhaber der Urkunde wird auf-| die Treuband- Getelschaft m.

= gefordert, spätestens in dem auf den Gé, Sale 4, Tite ae DD. September A920, Vormittags | waltung in Berlin betreffs der anaqeblich

Nr. 74 044 ift hiermit erledigt. ŒDis, den 28, November 1919,

b. H. in [over einen Grueuerungsshein auszugeben.

ODehringen, wird der Relhsshulvenver- | 84 F. 1407. 19.

Bexlin, den 2, Dozember 1919.

Aktcnverwaltungsstelle der ehem. Militär- | RNechtsanwalt Dr Dirner in Cöln, das 10 Rhex, vor dem unterzel@neten Gericht, | abbanden gekommenen Schuldversehretbung | Amtsgeriht Berlin - Mitte. Abteilung 84

gerichzte in Göln.

[87682] Kahner fluhtserklärung gegen Fisfehex, | 5 L

any Uen 28, unter Nr. 55 023/14, Ee E) erledigt.

Aufarbeitungsstelle für Amnestiesacen.

[87683] Verfügung.

O 1 t S1 ti L 5 e a Rheinis, termine seine Redite anzumelden und die | Reis (Kilegsanleive)" Nr. 11 717 131

Al Ger, Bodenkcedit:ank ia Cöln Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Xraft- | über 1000 4 verboten, an etuen anderen

5) die Deutshe Bank Filiale Cöln in Cöln, vert:eten durch Nechtsanwälte Justizrat Cohen und Dr. Sengsteck in | (80342] Düfseldorf, das Aufgebot der beiden von

ranz SPmin ausgestellten, von M. Svß- } Freiburg i. B. hat das Aufgebot folgender

loserTlärung dex Vafunbe erfolgen wird, Kreuzuach, den 18. November 1919. Das Arat3gericht.

“Aufgebot. Der daa

Zimmer Ne. 12, anberaumten Aufgebots- | der fünfprozentigen Anlethe des Deutihzn (87224)

Zahlungs8spexre. Es ist das Rufgebot der angebli ab- hauden gekommenen SchuldoersGreibung

Inhaber als den obengenannten Anirag: iteler eine Leistung zu bewirken, |ns- D Ne 1005 aber 000 O a

; euerunge sein augen einen Exo 1907 vom Vorsigenden des Kreisausi&%ufes ermann Kunkel în Amtsgericht Br tin: Mitre Abteilung 154. Gemäß §8 1019, 1020 Z.-P.-O. wird der

des Kreises Grimmen beantragt . worden. Ausftellerin, der Stadt Stettin, verboten,

Die am 4. 3. 16 gegen den Landstm. | kind ta Düsseldorf akzeptiecten Wechsel | Wertpapiere: 49% ige Anleihe der Stadt ieg M Daran g pour, an den Inhaber des genannten Papiers Auf Antrag des Kaufmanns Hermann

David Meier, geb, ‘am 23, 12, 81 zu | vom 3. Juni 1914, dec erste über 2810 (6, | Trier von 1914 11. Ausgabe B Nr. 455 Müüheim t. B., erlassene Fahnerfluchts- [fällig am 23. August 1914, der zweite| und 456 je 2000 #Æ, 1. Au?gabe C|Uding in Hagen (Westfalen), erklärung und Beshlagnahmeyerfügung | über 3000 #, fällig am 6. September | Nr, 1441 und 1442, 1436 und 1438, 1439, | firaße 33, wird dex Rei

eine Leisiuvrg zu bewirken, insbesondere oithof- | neue Zinsscheine oder einen Grneuerungs» d6sshulden- | schein auszugeben, Das Verbot findet

meim i A d E s Dat