Selbstverständlich, baben wir mchts gegen eme unparteiische leiden- \chaftslose Prüfung der Schuldfrage. Zu bedauern ist _auch die vor- andene Ziel- und Entscluß!osigkeit, die von Tag zu Tag sblimmer wird. Von wirklich, duïcgreifenden Verbesserungen 111 leider nichts zu merken. Ungefähr 6" Milliarden find berelis zum Zwvêcks der Lcbenémittelverbilligung und Hertoischaffung von solchen ins Uusband egangen, die bei rechtzeitiger, Erhöhung unsexer (Érzeugungémöglithe eit dei Inlaride hätter erbalten beiten .fónnen. Durch Einstellung des Glekirniäténerles im Nubrievier ist eine arcße An ahl von Sndustriebetrieben stillgelegt worden, Das Eleftrizitätawerk, das sonst einen tägliden Bedarf von 400 Tonnen Kohle batte, fonnte in der leßten Zeit nur mit 20 bis 40 Tonnen’ beliefert werden. - Obgleich crfreulidéureise fi die Zahl bder Bergleuté vermehrt hat, findet he do infolge des Mangels an Wohnungen ihre Grenze. Troß meines aviéderbcll.en Ginweises im Wokbnungéauëschuß des abten Neichétages ift nis ?ur ‘Höbung und Vermehrung“ der Wohnungen geschehen. Veit eirigém Grimm verzeichnen die Ruhrberg:eute die Tatjache, daß bis OHober 6154 Arbeitélojse eingestellt wurden, von denen nur die Hälfte auégetalten hat; und wêver. die Arbeitnehmer, noch die Arbeit- geber balten für angemessen, daß im vorbereitenden NReichämirtshafisg- tat, ver 200 Mütgliéder zählt, nur 1 ertreter aus dem Kohlen- beviatauw etilfallen, mährend : der Er betgbau wberhauyt unvertreten lebt, femobl ber an ter Ruht, als auch der an der ieg. Der uns heute vetbliebene Er-bercbau, 363 Betriete mit 18 Millionen Tonnen fibeclicher Er förderung, darf -nicht. leithin alls unbedeutend beiseite ge- ieben meiden. Die Reichverdrbssenbeit in Süddeutschland und die dortige Abneigung, gecen Berlin geht vor- allem darcäuf zurü, daß in Berlin alles“ entralifiert ist, daß die sütbdeutichen Industriellen urtausgeseßt / na Berlin fahren und hier hre bostbate ZEil veiseren mussen, um vor den amllichen : Bürcs zu anticbanjitñeren. Im allgemeinen hat das Gesetz seine Majestät verloren. Die über- « große Meßprzabl, auch die Mitglieder ‘der Nationalversammlung nicht auézenoimmén, fosorgt fich eiwas hintenßkrum, Das ist eine vet- bänaniévolle Gntwicklung. Der Verein gegen das Bestechungsunwesen stellt fest, daß d an die Stelle der freien getretene Konzessionswirti- {chaft ganze Volksshichten unehrlih gemacht hat. Der Massenboykoît der Gastwirte inder Reichshgupistadi will das Recht zur Geseßes- übertretüng erzwingen; und “der Inhalt der neuen Verordnung über Sondergerichte und Preistreibereien läßt es begreiflih erscheinen, daß fie si erbittert dagegen zur Wehr seßen. Pîan hat die Gmpfindung, daß, wenn der #wöitägigen, Schlicßung der Lokale schärfere Müß- úahmen folgen, der Bankerott ‘des bisherigen Systems unguéblelblich ift. Wir im. Reichstag. sind. jq nicht dixekt beteiligt; bald wird es wielleidr beißen: ‘Die Gulaschkqnone is angekommen. In Berlin aber wird man ságen;z das ist die Quittung auf die heutigen Zustände. * Wir brauchen, wie gesagt, größere Freiheit im Inland, \härfere Bin- dung ag dex Grenze. - Gndlich, enzlih mill man ja jeßt an die Ver- fopfung, des Loches im Westen gehen, indem man von der Entente bas Lugeständnis einer- inneren "Zollgrenze exreihen und dort einen \ccharfen Ueberwachungsdtenst, einrichten, will. Aber wie sind die Zus» stände überall an ünsfertr Grenze? Deutsches Getreide wird über die Grenze verschoben ‘uid kommt“ als ameritanishes Mehl zum mehr- fachen Preise wieder herein, Zehn Prozent der Güterwagon können nit voll ¿uêgenubt werden, weil sie obne, Kenntnis der' Bahnbehörden dur die Schiéber mit Hilfe der Bahnbeamien hin und' her verschoben und wochdnlang festgehalten werden. An den Schiebungen auf dem Babühof Neiéhdlz bei Düsseldorf „sind auch auéländische Offiziere be- teiligt: die Akten wurden der Staatsanwalischast- Clberfeld übergeben fie sollen; aber vezshwunden setn, und 'acgen diè Beamten ist nichts unternommen worden. Sigarettén im Werte von 4 Milliarden, - zum Teil ‘.gesündberts\chädlithe, fd über dis Grenze zu uns gekomnjen. Wir kaufen uns tot: für das. Lund Scbykeolate werden zum Schaden unser Valuta 36 - und mehr bezahlt, Massfenhaft kommt Triùñk- Gßranntwêin üßed die Grenze herein. “(Zuruf links: Für Ihre Kreise!) Die Deûtschnationale Volképartei ist keine Klassenpartei, sie réclnet es si zu? Ehre an, auch die Industrie, das Handwerk zu vertreten und Führêxini des Arberierstandes zu sein (Lachen links); ih spreche, so gut 1 es verinag, tkm, Interesse des Natérlandes; Mit berdußter Einseiliakeit ‘hätten wir Rohstoffe einführen müssen, vor allein Yoh- baumwolle und Shparmetall2.' ausgewählt, uñdd' ste ‘ift es, dié nicht © zuleßt den Tiefstand unserer Valuta berbeiführte. " Hunderttausende bn Ausländern leben bei uns auf unsere Kosten billig und qut. Aus den Berliner Könf&tions- gésbäsien wetden die. Waren 4. Massen ins Ausland geschleppt: die Dinge spißen sich ja so zu, ‘daß auc, unter. uns {on mancher bei inem Schneider ‘die. edle Kunst, deg Wentens sich zunußé gemacht hat. Futtermittel wandern ms Aus[aud; unsere Kunstwerke gehên den- elben Weg. Dabei geht die Spekulätion. an der Börse munter vorwätts, Das Kcpital unserer großen Üntertehniungen kommt immer meh in
guslánthe Hände; auf der Generalbersammlung der Oelfabrik“ in Groß Gerau ‘it das klar zutage" gekommen. Auch‘in Schiffahriskreisen heat man die galeidie Befütchtung, "Jn Wiesbaden und Cöln ftaufen die Etgläuder arcße Hotels an. - ¿Wir laufen" Gefahr, auf diese Weise on Haus und. Hof vertrièben zu werden. Die Amerikaner gründen in MWBerlin eine eigène Bank. "Béi dem nicdricen Stande ' unseres Geldes liegt hierin die: allers{limmste Géfahr, Das Ausland bekommt billige Ware von üns, wir sollen aber ia nickt ‘glauben, daß wir als billiger Jakob uns. besondere Sympathien ‘erwerben, wir gelten fcklicßlih als die Sc{mußkkonkurrenten. Zum-melügsten sollte der feriemveife Ein- Tauf der Ausländer bei uns unterbunden werden. Bei der jeßigen Ent- widlung Tommen wir um neue ¿„Pretéerbbhyngen und neue Lohn- bewégungen und neue Pensionszulagen nicht herum. Wie folben da Güunsere * Invalldênpersicherungeanstalten fi gesund erhälten
f
finanzi!ll bleiben. În den freien Berufen, bei den kleinen Rentnern, den Witwen und ältlickdèn Fräuleins herrsckt. bitterste Not. Niemand n:mmt sich ‘ißrer an. Die Deutsckalten, die zu uns - kommen, begrüßen wir ‘als Ylturell tod stebende Deutsce, anders ist es aber bei den Einwanderern aus. dem Often, die mit fals&cri ‘Pässen zu uns kommen, sie sind in
Kaftane aefleidet, da drunter aber ist's sürter!i! (Heiterkeit,) Dieje, ‘ Angekbörige der Schmeitinkeles-Klasse sellten, seweit für sie tatsächlicke
Gefahren in ihrer Heimat bestehen, un (Fiemgertrierun-Slagemm „unlkt- aebra&t und scbald âls mögli zurüdeshickt werten, Wir müssen zur Einfachheit zurükebren, das bevorstehende Fest ‘mag uns lle zur Ver- s&hnung mahnen. (Beifall recht#t&),
Hierauf nimmt der Neichswirtschaftsminister Schmidt da3 Wort, dessen Rede wegen verspäteten Einaangs des Steno- gramms erst in der nächsten Nummer d. Vl. im Wortlaute wiedergegeben werden wird.
“ Präsident Fehrenbach: Es ist ein von 33 Herren unter- zeihneter Antrag auf Vêrtagung eingelavfen. (Große Unruhe.)
Abg. Löbe (Soz.) ¡ur Geschäfivordnuna: Ih beantrgge bei diesem Antrag namentliche Abstimmung. (Andauernder Lärm.)
Präsident Fehrenbacch: Ein Vertragungsarnitrag kann erst zur Abstimmung gobracht werden, nadidem die ¿weite Interpellation Heanbportet ift. (Zustimmung.)
Aba. Sul h - Bromberg (D. Nat): Nachdem unser Redner den Antrag buaründet, der Minister geantwortet hat Die weiteren Huéführungen des ‘Redners gehen in dem entstehenden Lärm verloren. Am S{lusse seiner Ausführungen ist felgendes zu "ver- iehen: Wir haben also den Antrag auf Vertagung emge- bracht und be weifeln gleichzeitig die Beschlußfähigkeit des Hauses.
_ Präsident Feh1en bach: Da es sich um wei Interpellationen mik. verschiedenen Materien handelt, eine Interyellation aber erst begründet und beantwortet ist, so wäre es ein Widersinn, jeßt den Vertagung2antrog zuzulessen. (Zustimmung.) Antrag auf Vertagung mckt zulassen. Z
Hierauf nimmt der Reichsminister der Finanzen Erz- berger das Wort, dessen Rede wegen verspäteten Eingangs des. Stenogramms; exst in der nächsten Nummex d. "Bl. im Wortlaute wiedergegeben werden wird. Dec Minister kündigi
Aber dié Einfubr ist planlos! von uns.
Ich kann also den
an, daß die Regierung in der Wohnungsfrage schon im nächsten Monat mit einem großzügigen Plan und mit tief- areifenden Reformvorschlägen elb B00 werde. Für die Bergarbeiter würden hierfür jä rlich 500 Millionen zur Ver- fügung gestellt werden.
Abg. Schul þ - Btomberg (D. Nat.): Jb-beantr age Vers tagung. :
Präsitént Fehrenbach : Das geht nit, Sie: müssen sich unädst äußern, ch Sie die Besprechung der Inter ellationen bean- tragen; denn die Besprebung muß sich, wenn der Antrag darauf ge- nügend unterstüßt ist, sofort anschließen.
Die Abga. Dr. Cohn (U. Soz.) und L 6 be (Soz.) sckließen sich dièser Aufforderung an.
Aba. Sch ul §þ-Bromkerg (D. Nat.): Wir wünschen, daß bie Besprechung erfolgt, aber nicht vor so mangelhaft beseßtem Hause.
Präsident Fehrenba d: Ib lasse den Antrag auf Ver=- tagung, solange die Frage der Besprechung nitht erledigt ist, micht zu.
Abg. Dr. Hounge (D. V): Sch beamtragá die Vesprethung der Interpellation.
Präsident Fehrenbachckch stellt die Unterstüßunagsfrage.
Die Unterstüßung reicht nicht aus, da sie nur durch die anwesenden etwa 40 Mitglieder der Rechten und 6 unabhän- gigen Sozialdemokraten erfolgt.
Die Jnterpellgticnen sind damit erledigt.
Nach persönlichen Bemerkungen des Abg. D. Mumm (D. Nat.) und Dr. Hage (D. V) werden noch die zur Frage der Zurückhaltung unserer Kriegsgefangenen ein gegangenen Petitionen durch. die gestern einmütig ange- nommene Entschließung für erledigt erklärt.
Präsident Fe hren bach schlißt darauf die Säßung. und wünscht den Mitgliedern des Hauses ein glückliches Fest. (Beifall.)
Nächste Sißung Dienstag, den 13. Januar, nachmittags 3 Uhr (zweite Lesung des Betriebsrätegeseßes). 5
Schluß 214 Vhr.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Volkswirtichaftsaus\chuß der deutschen Nationalversammlung beschäftigte s{h gestern nah Scluß der Plenarsitzung, wie das „Nachrih'enbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, mit dem Entwurf einer Berordnuna ber die Yußenhandelstontrolle in der Form, die die
V rordnung im Rei@érat erha!ten hat. Ein Antrag von sozial- ,
cemotratischer Scité, die urfprtüngliche Negierungsfassung in einigen Punkten witederherzustellen, wuffde abgelehnt und die Beroxdnung îm weientlicen n ch den Beschlüssen des Neichsrats angenommen. Durch die Berorènung wird dereichöwirts{aftsministerermächtigt, die Ausfuhr von Waren jeder Art mit der Wirkung zu verbieten, daß sie nur mit Bewtktligung des Neichskommissars für Ein- und Ausfuhr oder ver sonst zuständigen Stellen erfolgen darf. Dex Neichetomm'sjar Un seine Befugnisse aut Außen- handel8ftellen übertragen, und die bestebenven Zentralstellen sollen in Aufßenhardeléstellen umgewandelt werden. Sie sind als parttätisW aus Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Nerbrauchern zusammengeseßt gedaht. Sie können zur Bestreitung ibrer Unfosten Gebühren für die Begrbeitung von An- velegenheiten f:stsepen. Bei der Ausfuhrbewilligung wird zugunsten der Reichskasse eine Abgabe erhoben, deren 5rtrag zur Förderung sozialer Aufgäben“ vérwändt werden “soll. Für Zuwiderhandlungen werden Geld- und Gefängnißstrafen vox- esehen, S a: R
Der zweite Unterausschuß des von ter Deutschen Nationatyerfsammlung cingefeßten parlamenta- rilchen Aus\huises füx die Untersuchung überdie Schuld amKriege und än vessen Verlängerung hat uf die Beschwerde des Staatssekretärs à. D: Dr. Heelf feridckch folgenden Beichluß getaßt: „Fn Erwägung, daß zux Gnifchzidung ber die dur ben Herrn Staatssekretär a. D. Helfferich erhobene Besch 1 erde rer zweite Unterausschuß des parlamentatischen Utittèr- \uhunggaus schusses" aus chließli zutländig ist, daß in beiden Fällen, in denen eine Strafe wegen ZBeugnt verweigerung festgesegt ist, elne Zeugnis- verweigerung vorliegi, daß jedo in dem zweiten Falle nicht eine Geld- ‘trafe, sondern nur die Zwangehaft zulässig gewesen wäre, cine solche nadtäglid aber nid festgelegt werden kann, hat der ‘zweite Mut o {uß den folgenden Beschluß gefaßt: 1) Die Beichwerde wird zurück- gewiesen, soweit sie sich gegen die am 16. November 1919 festgeseßte Geldstrafe richtet, da au) Gründe nicht vorliegen, die Strafe zu er» méßig-n. 2) Die am 17. November 1919 verhängte Geldstrafe wird utcboben.“ Der Beschluß ist gefaßr mit 4 ‘gegen 2 Stinimen bei einer Stimmentdaltung.
Statistik und Volkswirtschaft.
Arbetitsstreitigkeiten.
Infolge neuer Lohnforderungen der Berliner städtischen Straßenbahn angestéllten droht, hiesigen Blättern zufolge, nachoem erst fürzlith eine Grböhuna der Fahr- vreise beschlossen worden ist, bereits die Notwendigkeit einer aber- mnaliaen Preigerßöh vg, Weil die Große Berliner Straßenbahn in die Verwaltung der Stadt übergegangen ift, verlangen nämlich die Straßenbabner nah dem sehr hoben meindéarß-iter entlohnt zu werden. Sie wollen ntcht " méhr Angestellte mit PVêonatslöhnen fein, sondern . äls. Arbêeiter mit Siunden!1öhnen nah dem Gemeindearbeiterkarif bezahlt wetden, nah welchen ungele:nte Ardeiter mit-2 60 #46 stündlich eingestellt werden und næckch einjähriger Tätigkeit 2,70 4 erhalten, wozu ech ein tarifliG festge!egter Zuschlag von "10" F "die Stunde für ershwerte Arbeit binzukommt. Diese Forderung wird gestellt, obuleid der bestehende. Latif des" Veérbanbs “ber Sträßen- und Kleinbahnverwaltungen, der Monatelöhüe vön 400—500 M festsezt, nicht gekündigt ist. Dieser Tarif foll vielm-hr während feiner Geltungstauer durh den höheren Tarif ber Gemeindearbèiter eis bt werden. Ferner verlangen die “städtis{en Straßenhahner Ab-
idzafung des bidher üblichen“ Lohnabzuges von monatli 10, tei |
wegen besonderer sozialec Zuwendüngen der Stadt bisher vorge» nommen wuibe. i
Fn der Ausstandáfrage der Stiraßenbakbner der Unterweserstädte hat, „W. L. B.“ zufolge, der Haupt- \chlichtungs8qus\chuß tn Berlin entschieden, daß die Be:emerhavener Straßenbahner die Arbeit nah dem vom Sch!ichtungtausschuß Bremen am 15, November festgetegten Lobnsaß aufzunehmen baben. Bedingung set, baß der bom Bremer Ausschuß festgelezte Lohntarif in Kraft trete. Dio Straßenbaähnex wollten fic gestern mit der Frage befassen, so daß Aubficht besteht, daß der fett dem 31. Oktober ruhende Slrafenbahnveikehr in “den nächsten Tagen wiederaufzenommen tvird. E
In Salzburg stellten, wie YA T. B.* erfährt, die Lehrkräfte von allen Volks und Bürgerschulen gestern vormittag während des Unterrichts- die Lebhrtättgkleit mit der Erklärun ein, daß die gedeihliGe Erziehung der (en auege lossen sei, solange die matertelle Notlage der ehrer chaft nit 46 sei, Inzwischen " hat der Landtag die Nahtrags- ‘orderungen zu den Gie h ältern beivilligt.
sie alle Saarländex - und
Tarif “für Ge-.
: Großbrftannien
Nach einer ton „W. T. B.“ über1mittelten - Meldung der „Agenzia Stefani“ wird der Mailänder Zeitung „Iralia“ aus Genua gemeldet, daß in der Nacht zum Freitag in allen Kraftwerken Ligurtiens der Ausstand. erkf:ärt wurde. Genua ist ohne Beleuchtung. Die Zeitungen können niht er»
scheinen. Wvohlfahrtspflege.
Die Geschäftestele ,Saar-Verein“ in Berlin, König- räger Straße 94, versendet jeßt eine U-bersicht übex die ihr gestellten Arsraberi die größte Beachtung und Verbreitung in der deutschen Sie hat es {ih zur Aufgabe gemacht, ber vielen Einwohnern des Saargebiets, die, infolge der von der - französischen Militärverwaltung dort betricbenen Politik von Haus und Heimat vertrieben worden ind, mit Rat und Tat beizustehen, die Inter- es-.u der Gejchädigtena zu twahren und Jur die Inter essen der Saarbevölkerung überhaupt bei den zuständigen Stellen ein- zutreten. Sie bidet eine Auskunftsstelle fir alle Frageu, rie das Saa1gebtet. betreffen. Zur Durchführung dieter Aufgabe sudt Freunde des Saarlandes in Saat- ländervereinigungen und ais Mitarbeiter zu sommeln. Um den täglih wachsenden Gefabren, die dein deutschen Volkäteil an der Saar wegen’ seiner: allen Berlockœungen. der Franzosen gegenüber festen deutschen Gesinnung drohen, Täftig entgegent:eten zu könne, bittet die Geschäftestelle „Saar- Verein“ alle für diese edlen humanitäretn Aufgaben interessierten Kreise, thr Mittel zuzuwenden,
erer
Oeffentlichkeit verdient.
Nach einer Meldung es „W, T. B.“ aus Genf ist ein
Zentralverband der t : des Internationalen. Komitees vom Moten Kreuz, bas als Shaßÿ- verwaiter wirkt, gegründet worden. Das Ziel des Verbandes ist die Sammlung einés ‘ interndtionalen ‘Fonds zur ‘ Reitung von 3¿ Millionen éüuropätshen- K i n der U Der erste Beitzag tvird ‘has (Ergebnis ‘ciner oon bén Kirchen am 28. Dezember, dem Tage der
unschuldigen Kindet, véfanstalteten Kolléîte fer.”
Nach einer Meldung, von „W. L. B,® aus Wien sind auf Einladung des Sachsenwerks, Dresdner Licht« und Fraft-Ukttengée)ell\schaft, gestern 1 0:0 WionerKinder nah Deutschland abgereist. Meitere Kinderzüge dürften bald
folgen.
Zusammenstellung j der im 2. Viertel des Rehnungsjahres 1919 in den freien Verkebr des Inlandes abgefert1gten zollzuschla g pflichtigen Tabakblätter und Zigarren. (28 2 und. 9 des Tabak steuergesezes vom 15. Juli 1909.)
M D Tan at!) (8 1 Abs. 2 der Tabakzollordnung)
(&nitowert nitt3we Rein- Wert cincs gewicht Doppel- zentners
ke [M M
49184 | 321 074 653 3997| 62586| 1594 4138| 10193) 216
_ 40323| 178563 443
Nl 18512 444
5660| 83401| 1474 44851 | 658 156 1467. 9903| 190424! 1923 9508| 13997 508 7077| 32951 466
. 12 016 094 [12015681 506 -
b 13699| 81847 59H
615 157 /6132917| 997 15315 91541 598
H 6-5 2 546 365
690 942 |3 726 933 539 4762| 274819 H2
F 323741 286 788 524
234983 1211824 516 27047 | 189 268 700° 358.037 | 1. 698 177 474 579 450 |2 342 841 404
2) 69 680 | 349 830 502
N 61 621 | 4322-6 02
A 5 641 | - 46-775 831:
:9) 293388 | 67577 288
1)999 991 |3862536| 416 994/10 346
Ursprungsländer
Belgien. « - Bulgarien « « Franfreih . - Niederlande Oesterreih-Ungarn Nußland . « Utraine . d Det Britisch Indie Ghina R R S Java . : Borneo . i: Suaitala aas ae E s Üebriges Niederländisch. Indien *) Phitibyinen “ Ee Brastin . + « «e o Columbien. o Cu e e E R E s Dominikanische Republik . Me Paraguay L Benezuéla « .ch ««+ « Cd 4 al Da N A S MarUahd « + «ch + - *
N e a « c as Ds Üebrige Vereinigie Staaten von Amerika . E A i: 5) Andere Länder. = «-«+ Im 2, Viertel des Rechnungs- jahres 1919 . . . . “ . . .
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5 908 499 34 393 416.
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reibafen Hamburg . . . 76 650! * 15461 42 j f 28644 82671 436963 189
j 810 | 108329 150-120. T722 568 232 23 208 481159527954 177 F F 208 789° | 5 992 663/8u 131-514 70 Cuba E E 6959| 179295) 388 Uebrige Verein. Staaten ; : ( : von Amerika 621 34174 101672 338 s) Andere Länder . 791 808 15602) 311 Im: 2. Viertel des Nehh- } nu»gsjahres 1919. .
Ursprungsländer
Belgien ..« +
np
781 395 34 038 793240397269 142
1) Außerdem: Sofia yflihtiae Abfälle von Tabakblättern, die von Heïstéllorn ztgarettènsteuerpflichtiger Wären wreiterverkœuft und inden freion Ve.kebr abgefertigt worden find (§ 28- der Tabakzoito: dnung): 32041 kg F bg LiDPen, Tabakmehl und Tabak zrus (Zollzus(lag: 25/6 für 1 dz)
2 L SERURTATUD 2 D L E Ee e R pit 4 j et je P «ér de N T SSL Ai I 16 a d r G
15) 102 s C E E / H darunter Seedleaftabakï 416 kg im Werte von Q N M O msammen 169 618 ke r Mét von 606 500. ú A Mit Mengen unter 1000 kg (10 dz) Tabak bezw. unter:10000 Stü garrèn, S R? T E A © _") Zum Teil „Niederländish Indién“ ohne nähere Angabs. Berlin, den 18. Dezember 1919. Statistishes Neichsamt, I, V, : Dr, Zathe r.
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T) D E A C d M . Feil Q. 5M n t
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Hilf 8 t ellen unter dem Schuße
Theater und Musik,
Konzerte.
Zu einem Festkonzert hatte die Akademishe Hoc - s{uie für Musik anläßlich ihteg 50jährigen Beste Af zum 6. d. eingeladen. Auf dem ge\chmüdckten Podium hatten Se und Schülerinnen der JInstrymentaiklassen sich zu einem ansehn- lichen. iter vereinigt, um unter der Leitung thres energischen Stab- führers und Lehrers, des bekannten Geige:s Professors Mi lli Heß We1ke unserer Klafsiker Bach, Händel, Beeikov:n und“ Brahms auf- zuführen, Zum Gedächtnis des langjährigen Leiters der Anstalt Foicph Joachim spielte Georg Kuhblenkampf- Post des Meisters Variationen sür Bioline mit D'ŒÆesierbealeitung mik bin- reißèndem Scbwungé, und Joachims ehemaliger Amtégenosie, dex ehéwütdige Mister bes Klaviers, Professor Heinri Barth; steuerte Beethovens8 fchönes G. Dur-Konzert zum Programm bei. Zwisenturfch sang Nudolf Laubenthal, der gefeiè:te Tenorist dis Deutschen Dpernhouses, Artofo- und. Arie für Tenor aus Händels „Zephtha mitzsicrahlender Stimme, aber etwas zu nasaler Tongebung. Den Slß achte eine achtunggéhittènde Wiedergabe der Brahtasschen C Mell:Symphovte für großes Oester, Op. 68. Zu Beginn dex Feter halte eine Abordnung chargierier Studenten der Hohshule, die mit ¡hrem Bonner ersch enen war, den Präsidenten des Instituts Geleitnen Regierungsrat Professor Dr. Hermann Kietsbmar begrüßt und die Giidwünsche der Schüler dargebracht. Die Akodemische Hoch- sute sür Musik, die vor cirigen Jahren ihre Tatigkeit voir der Potädamer Strafe in die neuerbauten, glanzvolen
“ Hallen“ în “dét Hardenbergtiraße verlegte, ist die alma mater
Tau)ender pon Kunstjüngern aeworden, denen bier eine gedte
Audbilduug zu teil wurde. Möge die junge Generation d Abc rutmreiha Bergangenhéäit der Anflalt “würdig zeigèn! — Der Stnerainmusikdireftor Dr. Max you Schillings stand am V. Symphonñnieabend in der Staatsoper diesmal an der Spihèe des Orchesters; ex war am diesem Abend dér beste Aus deuter mehrêèrer bekannter Werke eigner Komposition, und zwar des «S binphonischen_Proloas zu König Dedipas“, des Vorspiels zuni 2. Aufzuge ber Dper „Ingwelde“ und feiner \ymphonischen Phantasie „Setmor en. Beethovens Synjpbonie „wtoica*, die von dem Drchestèr untér Sthillin1s Leitung mit glühender Wärme und „Liefer Hir gabe “gespielt wurde, machte den würdigen Beschluß. — Das 11, Konzert von Selmar Meyrowiß mit dem S L ELLP Es Drcheskër brachte im fast überftüllten Y âále ber Phtlharmoniè etne Wiederholung von Verdis Ne utem in“ derselben Beseßung wie bei der Erstaufführung des herrlidjen Werkes im ‘Vorjahre. Wicder konnte man ih an ven erhebenden Klängen erbauen, mit - denen der italicuishe Meisler einem versto:benen Dichter freunde ein unsterb- iches Denkmal gesezt bat, wieder mit 1iefer Ergriffenheit den Worten und Tönen dieser weihevoilen Totenfeier lauschen. Man kann dem Dirigentén nicht dankbar genug dafür sein, daß er diese lange in Berliner Kouzertsälen entbehrte Musik zu neuen Lében erwedt hat, und“ würde es ‘begrüßen, wenn er fie alliährlich in seinen nun wohl zu eiter ßleibenden Einzid tung tim Berlinec Musiklében gewordenen Könzetten wiederholen würde. Unter feiner Leitung vereinigten fich mit dem unperglei{lichen Orchester wieder der Bruno Kittéeél- \chc Chor Und das Soloquartett der Damen Kemp und Hoff- magun-Dyegin, der Hirren Hut t und Guttmann zu schönsten Zufanimèénwtüfen: Besonders die beiden Frauenftimmen veri{chmolzen zu“ einer fciec unttennibar {eir enden Einheit im“ Zwiegesange, die tiefe Wirkungen erzielte, — Das V. Symphontekonzert des Deutschen Opernhaus-Orchesters begäánn mit einer stimmungspollen. Wiederaabe der „Ggmont“-Ouvertüre Beetbobens. Dârauf spielte Hans Mah l1kéè (wohl ein Mitglied des Orchesters ?) cine hübihe Nomanze tür Viola und Orchester von Max Bruch und erwfés ßch als ein g diegener Vertzeter dieses seltenen Solo- instrume nts ‘Mendélssohns Scherzo aus det „Sommernacitétraum“ 1n duftic ster Da1bietung beshlof den ersten Teil. Den ¿weiten bildete Bruckners VIL. “Symphonie in E.Dur. (s war das ‘eine ahtung- gebietende Aufführung. Bruückner zu dirigieren erfordert, wie jeder Musiker weiß, tine “besondere Kunst; “dir Dchesterleiter muß bie Beitinoße sinngemäß umdeu!en und “dié ofi Élafferren Lüden zu überbrücen wissen. Die Autgdéutuvg des'sckSwtéerigen Werkeswar geradezu vollendet und ¿zeigte das" auskezeihnete Dtbisier und seinen“ hochbegabten Leiter Nu d olf Kraifélt auf eiter Höhe des Könnens, durch die diese Körperschaft leinen: Vergleich: mit anderèn esten Orchestern zu scheuen braucht. — An seinem zweiten Konzertabend im Bech steinsaal seßte fih das Premyslav-Quartett für cin neues Werr von Artur Schnabel,” ein Streichquartett in D-Moll, ein. Es bewegt ih ganz“ tn der von Arnold S@ò! berg eingesch agenen Richtung. Auf- hebung der Tonalität, Auflösung des bisherigen Harmoniebegriffs, kübnste Klangkombinat'onên sind die hervorsiehenden Merkmäle' diefer Musik. Es darf’ nun nicht veisckwitgen werden, daß wobl der größte Teil des musikliebenden “Publikums den Propheten diejer neuen Kuñst nicht zu folgen vermag und ihren Tönen versländniélos gegen- übersteht. Yber au für den, ter fh nicht ollem Neuartigen gegent- über-von tornheréin ablehnend“ verhält, muß es zweifelhaft erscheinen, ob vos dieser Nichtuog her eine Befcuchtung - unferes musikalischen Schaffens zu ciwarten ist, ob wir nicht. vielmehr uns ‘daimit immer weiter von dem Wejfen des musikali\chen Kunstwerks ent fernen, “um * {lli jenseits der Grenze des Schönen “itn U, musikalisGen zu veifinken. Das Premyslay - Quartett gäb fein Besles, Um diesein außerdem noch an übergroßer Länge krantenten Gebilde Leben einzuhaucen, und zeigte fi auch dabei auf, her ganzen Höhe feiner Künstlerschaäft. Der gespendete Beifall galk in ber Haupt- sache den Ausführenden, eine {starke Dyposition ridte1e fich gegen das Werk, Wie eive Erlölung Und Rückkehr indie Gelde reiner, un-
A
* vergüngltder ScWönheit würde dana die meisterhaite. Wiedergabe
des G-Dur-Quattetts von Vecihoven empfunden. — Die junge hoh- begabte Geigerin Alma Moo%d te spielte in ihrem zweiten Konz rt mit dem Philharmourschen Drchestèr iun Beethoven- faal Könzecrte von Mozart, Lalo und Mar Swhillings, l gteres“ unter ‘dés Konißonisten elgener Léitung. Schillingz* Konzert ilt «in umfangrelWes Werk mit einem sehr stimmu gêvolen, langsamen Say. In den Eckiäßen komuit dagegen die Solo- vléline gegenüber hem massigen Vrchester nur {wer zur Gel- tung. "Troßdem wurde beiden Künstlern ein lebhafter Erfolg zukeil. — Der Geiger Nicolas Lambinon spielie im Klindworth- Scharwenkasaal vor einem zahlrei erschienenen, b ifalls- freudigen Publikum, Stn gediegenes Kunen, “ lein warmes Empfinden sind geuügend bekannt und brauden deéhalb nit von neuern hervorgehoben zu werden. Besonde1s {n in der Auffassung gs er Backs E-Dur- Sonate für Violine allein, — Ein anderer Veiger Georg Kuülenkanyff-Post splelté im Bechsteit- [al mit beaGtenswerter Tecnik, aber etwäs \prödem Ton. - Er brachte als Steubeit eine Suite mit Klavier von Robert Kabn, déx seibst qm Flügel saß. Von den fünf Stücten er- een besondezxes Jntercsse ein dur seine Rhythmik 'zündendes Bivace, ferner ein ganz in Shumannscher Gefüblsseltgkeit {welgendes Larghetto, dem ic) ein zartes, aber lebhaft gehaltenes Stück, gleêihsam ein Elfentanz au' mondheglänzter Waldeswiese, anschließt. Künstler und Komponist eruteteén reihen Beifall. — Der Il. “Kammermußsikl- obend des Philharmonischen Stretchquartetis der i Veit, Marienhagen, Hoeber und Tfchirn im Hatmoni um | gn erzielte glech “dem exsten tiefe fünstlerishe Wüiilangen. Be!onders fesselte die Wiedergabe eines selten gehörten Sireih- quartetts von Heylard, das die ausgezeihneten Musiïler, @bento N Quartetté von ‘S{hubert und Mendelssohn, ‘klanaschön zu Gehör râdhten. — “Ju Beethovensaal zeigte sh der Meister auf der tategeige Arnold Fölbesy p ieder von der alänzentsten Seite. ena ideal s{chóner Ton und teine T: chnik, ‘die jede, Schwierigkeit pielend lißèrwotndet, reißen zur Bewunderung hin. Er |\ptelte mit S Philharmonischen" Orchéster untex ihard Dage ls zuwerläfsgér Seltung Konzerte von Lalo und Haydn; be- jonders exweckte “bie vollendetè Wiedergabe des leßteren stürmtsghen Veifall, — ‘Enien angenehmen Eindrick hinterließ im Har mon kum -
i wié ‘von dem Dresdner Sänger.
mine * von
* mätchen“,
i Et und zum 2, “ Geschärtsjahr 1919 mit 52,50 Kronen anf jede
saal auh das Cellospiel von Käthe Pabst-Heß, die von Frieda Berger am Klavier angemessen begleitet wurde. Die leßtere trat au mit einigen Si1ücken so'istisch angenehm hervor. — Günther Freudenberg, als Klapjerspieler ein azsgesproWener Te#niker- fpiélte in der Singakadémwte Bach, Weber, Sh maun, Chopin Und Liszt mit lánzgnder Virtuosität, Größe und , Wärme suczte than! aber in [einent B É vergebens. — Von einem Klapierabend, den Edmund Gold if im Blüth.nersaagl veranstaltete, ist manches gute zu berihten. Seine Technik ist bereits auf an}chnlider Hôbe, aber seine etwas derbe Urt des Vortrags beetn- 1rächitigt Mufla die Klarheit seines Spiels. — Blanche Korte- garn, die im Meistersaal tlassilche K'avierwerke spielte, erwies sich als eine Künstlerin mit gediegener und klarer echnit ¡ihr Vortrag {f verständig, nur feh!t ihr für größere Stelgerungen uoch die nötige Kraft. -— Die Leistungen der Pianistin Hedwig Doebel-Nilsen, die sich ebenfalls im Meisterfaal hören ließ, würden noch erfólg- reicher sein, wenn ihre Vorträge mebr ge stiges Gepräge ent- bielten. Aufmerksamkeit erregte die Darbietung einer Sonate, Op. 3, von dem durch Unglücksfall ums Leben gekommenen Pax Puchat ; sie enweckte das lebhafte Bedauern, daß ein fo hoh begabter Musilex ia früh” heiden Müßte. — Die Ppiag- nistishen Leistungen von Alfred Schroeder im B e» steinsaal sind ebenfalls vielfach nôch nicht zu wirklich Fünst- lerisher Finheit gediehen, obgleih er als Klavierspteler manche musikälisen Vorzüge besißt. — Im Klindworth-Schar- wenkasaal, wo Herta Kanner Dichtungen threr Muse durch die Vortragskünsilerin Stella Richard sprechen Ucfß, hörte man an den Pianisten Karl Ludwig Müller, der eine Reihe cigener Kompositionen vortrug, Sie bieten durhweg nihts Befonderes, enthalten vic!mehr viel Anklänge an andere Komponifien. Einige chenfalls von ihm vertonte Gedichie von Herta Kaunerx wurden von Irm ä Pétarmit bübicher Stimme gesungen, — Der Sehorist der Dreôdner Staatéoper Adolf Lußmann zeigte im Blüthmnersäat, daß er feine glanzvollen Stimmiitel ge\{hickt zur Geltung zu bringen weiß. Seinem Borirag haft: t ‘aber hie und da eine gewisse Peanitriért- bett, die bei Bühnenkünstlern auf ‘dem Konzertpodium häufig in die ‘ Ersceivung tritt, an. Die mitwirkende Pianistin Lotte Groll wat ibm eine ‘vorzügliche Stübe am Klavier und berätigte sfih auch
X
: mit einigen Solovorträgen. — Von Nobert utt vonber'hiesigen
im Beethovensaal” sang, gilt ähnliches ] t Lieder” von 9. Strauß vérlangen viel mehr Tiefe, als er ihnen zu geben wußte. Avch Hutt liéègén naturgnéß Arien am besten. Das. zahlreihe Publikurn jubelte dem Sänger danach am meisten zu. — - Die Söoprän- Margarete Albrecht (Klindwotth- Scharwenkasaal) ist von mäßiger Fülle und-spricht nach ‘der Mittellage vnd dex Tiefe hin nicht besondexs an. Das Beste an
Staätsoper, der
| ibrén gesanglihen Darbietungen war das dabei bewiesene fetne Ver- : stândnis für den Jnhalt des Gesungenen sowie die geschmacckvolle Zu- \ammensteÜlung der Vortragéfolge. — Im Beethoven] aakl bhôtte
man wiedéèr Gleanor Schloßhauer. Sie ist ein starkés Tat!ent, ihre ausgiebige, dunkle Stimme ist wohlklingend, tibre Tert- ausdeutung“ läßt auf inneres Erleben s{ließen. Von Friy Linde- mann'am Flügel auf das wirkungävollste unterstüßt, sang sie Liedec von Brahms und Hugo Wolf ihrén “Hörern zu Dâuk.
Manuigfaltiges.
Jm Wis seus(haftlichen Theater dén „Urania: wird Émma Kottmann ihren Lichtbildervortrag „Im Schtoarzroald“
morgen fowie am Donnerstag, Freitag (1. und 2. Feiertag) und am
Sonnabend wiederholen. Am Montag und Dienstag, Abends 8 Uhr, und außerdem am Sonntag, Nachmittags 4- Uhr, wird dèr Vortag „Winter in der Schweiz" gehalten werden. Am ‘Dienstag, Nach- mittags 4 Uhr, wird ‘der Vortrag „Mit dem Lusftschiff va dem Bodenfee* zu kleinen Preisen wiederholt werden. “Am Mittwoch (Hetligäbend) bleibt die „Urania“ geschlossen.
Sn der Treptower Sternwarte finden in den näGilen Tagen folgende Film-. und Lihib'ldervorträge statt: Morgen, Sonn- tag, Nachm. 3 Uhr: „Drei Weihnachtemärchen“, d Uhr: „Aus Gioßstabtmauern in den Shwarzwald“, Abends 7 Uhr: „Chrtnoph Kolumbus"; Dienstag, Abends 7 Uhx: „Dre Sternbilder und yraktische Anleitung zu threr Auffindung“ (Lichtbildervortrag. des Direktors Dr. Archénhold); Donyexstag (1. Feiertag), Nachm. 3 Uhr: „Orel Weihnachtömärchen“, 5. Uhr: „Japan Land und Leute“ (farbige Lichtbildêèr und Filme), Abends 7 Uhr: „Aus Großstadkmauern um den Shwarzwald“'; Freitag (2. Feiertag), Nahm 3 Uhr: „Dret Weih- natsmärchen“, 5 Uhr: „Das Bayrische Hochland und die Köntgs-
\ch1óser*, Abends 7 Uhr: „Bilder aus dem Harz, Thüringen und dem
Miesengebirge“ ; Sonnabend, Nachmittags 5 Übr: „Drei Weihnachts- i bends 74 Uhr: „Fernrohr und Mikroskcp, ter Weg ihrer - Vervollkommnung" (Experiméentalvorirag von Dr. W. Volk- mann). — Beobachtungen mit dem großen Fernrohr können tägli bet tlarem Wettèéx vön 2 Ubr Nachmittags bis 10 Ubr Abends vor- acnommen werden. Fübrungen dur das asironomisce Museum finden in der Zeit von 2 Uhr Na&mittags bis 8 Uhr Abends statt.
Dovrtaund, 22 Dezember. (W. T. B.) Das west fälifWe Verbands8-Elektrizitätsweri in Krudcklen ist infolge Koblenmangels gezwungen, von Sonnabend an die Lieferung elektrischen Strotües bis auf den für eiñe reine Zweckbeleuhtung erforderlichen Strout gänzli einzustellen. Die Verwaltung sagt, vaß bur) diese Maßnahme Hunderttausende von Arbeitskräften zum Feiern gezwungen find.
Cassel, 19. Dezember, (W., T. B) In der heutigen Stadtverordnelensißung wurde der frühere Minisier- präsident Scheidemann mit 48. von 86 abgegebenen Skimmen zum Oberbürgermeister von Cassel gewählt.
Ratibor, 18. Dezember. .(W. T. B) In der Flahs- fabrik Kuchelna, die dem Fürsten Lichnowski gehört, entstand Donnerstagvormittag auf bisher unaufzeklärte Weise ein Brand, der in wenigen Augenblick-n die ganze Schwingereianlklage
ergriff, die vollständig verbrannte. Dié anderen Teile der Fabrik
find unbeschädigt geblieben. Det Schaden wiid, wie die neue „Vber- [ite Bolks8zeititng" meldêt, auf mehrere “ Millionen Mark ge [chäßt. E
London, 20. Dezember. (W. T. B) „Lloyds“ wird aus Saigon gemeldet, daß dex britische Dampfer „Lien- hing“ auf der Höhe von. Parcels mit-Mann und Maus untergegangen ist. Der“ Dampfer hatte außer der Be- saßung 530 Reisende an B ord: nux 37 Eingeborene konnten sich retten. Z :
Rouen, 19. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Meldun der „Baily Mail“ ist der Flieger Sir Alcock, der als éritéc den Atlantischen Ozean überflog, 30 englische Meilen von Nouen abgestürzt und hat \ckchwere Verletzungen erlitten.
Handel und Gewerbe, Wien, 19. Dezember. (Korr. Vüro.) Der Verwaltungsrat der
- Katser Ferdinands-Nordbahn hat. heute bes{lossen, die
am 31 Juli 1919 unterbliebene N age von 52 5 Kronen anuar 1920. eine u leisten; fomit
; den Sanuartoupon 105 Kronen einzulösen ; *
m bisber üblidje À | ahli f Véfidtahr A z E ber Abschlagszahlung auf dag Meme M
Angalvbauk 710,00; / ban? 1145,00, LTabakattien —,—, Alyine Montan 3045,00, 38 2 Süùlg
3600,00 È,,
1037, do, pref. 1137.
39,7D, refined (în Gasés 2375, ‘bo. “d ia fauts 12 i do. Gredit
Ga für das | aduxch wirh das :
London, 19. Dezember. (MNeuter.) Das Hande lsamt gibt bekannt, daß Eisen, Stahlabfälle, Bohnén, Grüsén, Kaffee, Zihorie, Jute, Kakao, Butter} Kokosnüsse, Kgkaoschalen wieder a us8geführt werten dürfen. Ls L E E
Shicago, 18. Dezember. (Reuter). Wie. von autoritativer Seite verlautêt, ist zwischen“ der Megierung und den Fteischpa@ein
. ein Vebereinkommen ge\chlossen worden, den Tru st| nicht länger fort-
bestehen zu lassen.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 18, Dezember 1919.
Nuhrrevier * | Oberschlesisches Rewier Anzahl der Wagen
: 15628 | 5 521 Nit gestellt - 608 2 993
Berlin, 19. Dezember. (W. T. B.) Metallzushläge für ifolierte Drähte und Kabel. Die Preisstelle des Zentralyerbandes der deutsten elektrotechnishen Sndustrie gibt für die Woche vom 21. bis 27. Dezeinber 1919 betannt: Küpferzushlag 160,09 M, ANiu- niniumzuschläg 69,00 6.
Bexlin, 19, Dezember. (JD. T. B) Elektrolytkupfer. (Notièrung t. Ver. f. b. dt. Elektro.-Notis) 2353 #.
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Gesiellt 4
Berichte von auswärtigen Wertpaptermär?kten
G ôln, 19, Dezember. (W. T. B.) Englisce Noten 186,50, Französishe Noten 449,09, Belgische Noten 469,00, Holländliche Noten 1850,00, Rumänische Noten 139,50.
Wten , "19. D-zember. (W.-T. B.) “An dex Börse. standen ungarishe Werte èm Vordergrund des Interesses. Unter lebhaften Käufen und beträchtlichen Umsänen stiegen Ungarische Kreditaktien um 172, Ungarische Bant- und Handels:Gefellihaft um. 1032 Kronen auf 2100 Kronen, Rima Murany, die exbtusive Bezugrecht mit eigem Abschlag von 140.Kronen gehandelt wurden, um 99 Kronenund Salo Kohlenatttén“ um“ 110 Kronen. Im übrigen her; fte, “ obiwobL die Prolontatión glatt erledigt wurde, innerhalb der Kulisse Zurüt- haltuög, wofür der Wochrashluß und das Bevprstehon der Feier- tage bestimmend waren. Troßdem war die Grundstimmung iu Hiu- bli: auf die Pariser: Meldung úber die entgegentomm?nde Haltung Ainerifas in der Kreditfrage tür Desterreich fes. Im Schranken war die Stimuiung nicht einheitlih, aber überwiegend freundlih. Eiue namhafle Erhöhung um. 600 Kroñen erfuhren Betgbütten-Aktten. — Die Börse bleibt am 24. b. M. geschlossen, dagegen findet am 27. De- zember autnat m3weise ein Vertehr von 103 bis 114 Uhr statt. j
Wien, 19. Dezember. (W.T.B.) (Börfenschlußkkurte.) Tüxkische Lose 1276.00, Orientbahn —,—, Staatsbahn 3665,00, Sütbähn 485,00, Desterrichiscer Kredit 1073,00, Ünggrishèr Kredit 1530,00,
nionbank 775,00, Bantkér 729,00, Ländéi-
isen 7275,00, Rima Muranyer 2790,06), Slrbawezte 172600, Sülgo Kohlen 3805,00, Brüxer Kohlen —,—, Galizta 13 200,00, Waffen 2300,00, Llogb-Atfien —,-—, Poldihütte 2275,00, Daimker 1460,00, WesterreichisWe Goldrente —,—, Oesterreithiche Kronenrente 83 00, Februarrente 92,00, Mairente 91,75 Ungarische Goldrente 250,00, Tngglde eongrente 118,50. — “Renten fest. 14—4“vH böber, — *) exfl. Bez. : : j : Wien; 19. Dezember. (W, T. B.) Notierungen der Deuts Oesterreichisen Devifenzéntrale. Berlin 365,00 G, Ánfteadur 5979,00 Q, ZüriH 2975,00 G, Kopenhagen 3225.00 G., Stoctholm B E T) Pancikale) Dato Prag, 19. Dezember. » L. W.) (Devt]enfkurje. £1 Rd D g C S. n E E y i“ E ondon, 15. Dezember, le D d} nalif, Konsols 51, 5 °/, Argentinier von 1886 89, 4% Hichlián®s Va 1889 51, 4 2% Japaner von 1899 61, 3 9/9 Portugiesen 47, d-%o Ruffen von 1906 274. 44 % Russen von 1909, 22, - Baltimore aub ODhto 37, Canadian acific 1714, Grie 17, National Railways of Mexiko 6, Pennfylvañia 51, Southern Pacific 132, Uhion “Pacific 158, United Staates Steel Corporation 133. Anaconda Copper — Nio Tinto 45%, Chartered 21/4, De Beers 30, Goldfields Le,
NRandmines 3%.
Amsterdam, 19, Dezember. ![W. T. B.) Wesel auf Lonhon 10,13, Wechsel auf Berlin 5,424, Wechsel auf Paris 24,05, Wechsel auf S@weiz 48,77, Wechsel auf Wien 1,50, Wesel auf Kopen- hagen 49,00 Wesel, guf StoEholm.- 57,00, Wechsel auf Christiania 59,09, Wechsel auf New Bork 267,50, Wechsel auf Brüssel 24/90, Wechsel, auf Madrid 50,50, — 5 %/ Nrederländiche Staats- anleihe von 1919 83, 83 9% Niederländ. Staatsanteiße 537, Königl. Niederländ. Petroleum 7698. Holland - Amerika - Linie 457}, Niederländisch-Indisck@@ Handelsbauk 2727, Atchison, Topeko & Santa Fó 915, Rod Island 534. ‘Southera Pacific 10875 Southern Railway —, Vuion Pacific 1308, Anaconda 1264 United States Steel Corp, 1105, Fanz - Englische Anleihe —, Hamburg- Amerika-Linie —, *-— Schwach. E
R openbagen, 19, Dezember. (W. T. B.) SichtweWßsel auf Hamburg 11,35, do. auf Amsterdam 203,00, do. auf schwetiz. Pläße 100.00, do. auf New Bork 940;00, do. auf London 20;50, do auf Paris 49,50, do. auf Antwerpen 92,00, do. auf Helsingfors 16;50.'
Stocdholar, 19. Dezember. (W. T. B.) Sichtwoechsel auf Berlin 10,40 do. auf Amsterdatin 176;00, do. auf, \ckchwetiz. Pläße 86,00, do, auf Washington 472,00; do. auf London 17/99, do. auf Paris 44,00, do, auf Brüssel 46,00, vo. auf Helsingfors 14,22,
New PYork, 17, Dezember. (Schluß.) (W.L. B.) Angeregt dur umfangreide s\pefulative Käufe in Spezialwerten seßte die
_ eutige Fondsbörse in sehr fester Halturg ein. Der flüssigere Gekd-
stand und die (örholung des Sterlinawechieurses. boten ber ‘ohnehin festen Stimmung zus eine weitere Stüye, do brödelfen bic Kurse \spüter nnter Gewinnrealisationèn ab, Der Schluß wax ‘un- regelmäßig. Umgesetßt wurden 981/000 Stück Aktien. - Geld: =,—. Geldsäße 6— 7 vH, Wechsel auf Berlin 24, Wechsel . auf London 60 Tage) 3,81,00, Cable Transfers 3,87,00, Wechsel auf Paris auf Sicht 10,40, Silber in Barren 1,33%, Atchison, Top. ka u. Santa Fé 822, Baltimore u. Ohio 294, Canadian Pacific 134, Chesapeake u. Ohid 534, Chicago, Milwaukee u. St. Yaul 374, Denver u. o Grande 52, Sllinois Central 874, Löuisvtlle u. Rafhville 109,
- New York Gentral 688, Norfolk u. Western 973, Pennsplyania 404,
Reading 76, Southern Pacific 1084, Union Pacific 123, Americán Smielting 1. Ne ac (CCopver Mining 67 Sntet national Mercantile ‘Marine 464, United States Sicel Corporation
Benichte von auswärtigen Warenmärkten.
Liverpool, 18, Dezember. (W. T. B,) B, w R 60060 Ballen, Einfuhr 24 400 Ballen, aas ane: A - wolle — Ballen, Für Dezember 25,14, füx uar- 2447, für Viärg 23,12, i A
Amerikanische fully middling 25: Punkte höher...
Néw Y ork, 17. Dezember. (W. T. B.) (SWhluß.) Banmivolle
- Toko mnidotiae 39,25, do. tür Dezember 38;60 do. für Januar 36,99,
do. für Februar 385,75, New Orleans loko middling 40,60, Pétrolcu nd. White in ew dort 19,76 V Dil City: 4,59, Schma!,
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