1897 / 218 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Sep 1897 18:00:01 GMT) scan diff

P E E: D M R tiber T REE E L ARON E G “a d BERR a Ny a y I I UE A » va F v A mia d, m m A lin 2 E pre, E E E A Ge E E E E E E E a iti êu E F P E E ce G L Sr E Lh: E T N e G E Ea R N R R L D M E SNE E 7 E BEE “E Bit eep Ca MLENE U E L D ZA N L RISLT R WERE N m

Angekommen:

Seine Excellenz der Präsident der Justiz-Prü mmiss Fon, Bitte Geheime Rath Dr. Stolzel, vom Urlaub.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. September.

Seine Majestät der Kaiser und König sind heute früh im Jagdhause Karapancsa zum Besuch Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Erzherzogs Friedrih von Oester- reih cingetroffen und gedenken daselbst bis zum 19. September einshließlih zu verweilen.

Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Plaß 11, unter dem Vorsiß des Vize-Präsidenten, Staats-Ministers Dr. von Miquel zu einer Sigung zusammen.

Der Legations-Sekretär bei der hi:sigen mexikanischen Ge- Jandtshaft Federico Larrainzar hat für die Dauer der Abwesenheit des Gesandten Jturbe die Leitung der hiesigen mexikanischen Gesandtschaft als interimistisher Geschäftsträger wieder übernommen.

Der Regierungs-Rath Ullrich zu Marienwerder ift der Königlichen Regierung zu Merseburg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden. :

Der Regierungs-Affessor Dr. Schwarzl ose aus Königs- berg verbleibt noch weiterhin zur aushilfeweisen Beschäftigung im Minifterium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Die Verfügung, wonach derselbe vom 1. Oktober d. J. ab der Königlichen Regierung in Merseburg zugetheilt wurde, ist daher aufgehoben worden.

Dem Regierungs-Affsessor Hahn zu Gumbinnen ist die kommissarishe Verwaltung des Landrathsamtes im Kreise Krotoschin, Regierungsbezirk Posen, und dem Regierungs- Affsefsor Thilo zu Oppeln die kommifsarishe Verwaltung des Landrathamtes im Kreise Grottkau übertragen worden.

Der Regierungs-Afessor von Lucke in Trebnitz ist vom 1. Oktober d. J. ab bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Neumarkt im Regierungsbezirk Breslau zur Hilfe- leistung in den landräthlihen Geschäften zugetheilt worden.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ijt S. M.S. „Loreley“, Kommandant Kapitän- Lieutenant von Krosigk, am 15. September in Konstantinopel angekommen : S. M. S. „Zieten“, Kommandant Korvetten- Kapitän Neißzke, istam 15. September in South Queensferry ein- getroffen und beabsichtigt am 20. September wieder in See zu gehen; S. M. S. „Arcona“, Kommandant Kapitän zur See Becker, beabsichtigt, am 19. September von Yokohama nah Kobe in See zu gehen.

Kiel, 15. September. Seine Königliche Hoheit der Prin z Friedri Leopold, Höchstwelcher sih als Vertreter Seiner ajestäi des Kaisers zu den Feierlichkeiten anläßlih des Regierung2-Jubiläums Seiner Majestät des Os von Shweden und Norwegen nah Stockholm begiebt, traf heute Nachmittag hier ein und wurde, wie „W. T. B.“ berihtet, auf dem Bahnhofe von Seiner Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar und von Seiner Durchlaucht dem Fürsten zu Shaumburg-Lippe begrüßt. Seine Königliche Hoheit begab sih alsbald mittels einer Salon - Pinasse an Bord der Yacht „Hohenzollern“, woselbst Jhre Durchlauhten der Fürst und die Fürstin zu Waldeck und Pyrmont und der Prinz Otto zu Sayn- Wittgenstein bereits früher eingetroffen waren. Der Erb- großherzog von Sachsen-Weimar folgte mit seiner Begleitung in einer zweiten Pinasse. Nach der Ankunft des Prinzen O Leopold auf der Yacht „Hohenzollern“ wurde am roßmast die Prinzlihe Standarte gehißt. Um 51/5 Uhr Nachmittags ging die Yacht unter dem Salut der im Hafen liegenden Kriegsschiffe nah Stockholm ab.

Sachsen-Altenburg.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regert des Herzogthums Braunschweig, is vor- gestern zum Besuch Seiner Hoheit des Herzogs auf Schloß Hummelshain eingetroffen.

Oesfterreich-Ungarn.

Die Manóver des IV. und des V. Armee-Korps fanden, wie dem „W. T. B.“ aus Totis berichtet wird, gestern ihren Abschluß. Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph spra den Offizieren seine vollste Befriedigung über den Ver- [auf der Manöver aus und dankte sodann Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm für die Theilnahme an den Manövern. Allerhöchstderselbe erwiderte mit herzlihen Worten. Später fand im Kaiserzelt und im Wintergarten Diner statt. Nach Beendigung desselben nahmen die Generale, die Offiziere der Meanóöver-Oberleitung und alle übrigen niht in der Front ftehenden Offiziere gegenüber dem Gartentrakt des Schlosses Aufstellung. Zugleich zog eine Ehren-Kompagnie mit der Regi- mentsfahne auf. Als die Majestäten dann nah huldvoller Ver- abscziedung von dem Grafen und der Gräfin Esterhazy am Aus- gange des Schlofses erschienen, intonierte die Musik die Hymne : „Heu Dir im Siegerkranz!“, während die Ehren-Kompagnie präsentierte und die versammelten Offiziere den militärischen Gruß erwiesen. Die Majestäten bestiegen hierauf den Wagen und fuhren, von ftürmishen Eljenrufen der Volksmenge begleitet, nah dem Bahnhof in Totis, von wo der Kuce Franz Joseph um 4 Uhr nach Mohacs, der Kaiser Wilhelm um 41/, Uhr Nachmittags zum Besuch des Erzherzogs o nach Karapancsa abreiste. Die Ankunft Seiner

ajestät im Schlosse des Erzherzogs Friedrich erfolgte heute früh.

Großbritannien und Jrland.

In einer in London veröffentlihten Note der Regierun M , wie „W. T. B.“ meldet, die AEe daß ein Einvernehmen der Mächte über den türkis riehishen Friedens\{luß auf der Grundlage der orshläge Lord Salisbury's zu stande gekommen sei, für verfrüht erklärt. Die Nees 16 nit in der Lage, eine bestimmtere Versicherung abzugeben als die, daß die Ver- handlungen ihren Fortgang nähmen und daß der Fortschritt als befriedigend betrachtet werde.

Rußland.

In St. Petersburg ist, wie dem „W. T. B.“ gemedet wird, gestern eine Deputation des preußischen Kürassier-Regiments Kaiser Nikolaus I. von Ruß- land (Brandenburgisches) Nr. 6 eingetroffen, um den Chef des Regiments, den Großfürsten Paul Alexan- drowits, zu Höhstdessen Jnhaberjubiläum ju beglückwünschen. Die Deputation wird heute von dem Großfürsten empfangen.

Türkei. Aus Kanea berichtet „W. T. B.“, daß gestern eine

Kompagnie italienisher Bersaglieri Galata beseßt hat. Die Blockade wird aufrecht erhalten.

Dänemark,

Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden nd, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Vor- mittag auf der Durchreise nach Stockholm in Kopenhagen eingetroffen. Höchstdieselben besuchten die Königliche Familie auf Schloß Bernstorff} und seßten Abends die Reise nah Malmö fort. Amerika.

Nach den in Madrid eingegangenen amtlihen Meldungen aus Cuba haben die Aufständischen bei den leßten Ge- fehten 73 Todte verloren; 203 Aufftändishe haben sich unter-

worfen. g Afien.

Aus Simla wird dem „Neuter'shen Bureau“ vom gestrigen Tage gemeld« t, daß der Polizeiposten Sarhargarti in den Samana-Bergen, der kürzlich von den Aufständischen erobert wurde, von der Kolonne des Generals Yeatman- Biggs wieder erstürmt worden sei. Der Feind sei auch aus den Forts Lockhart und Gulistan vertrieben und von der englischen Artillerie versprengt worden.

Afrika.

Der italienische Kreuzer „Lombardia“ ist gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, in Tanger eingetroffen, um Jn- struftionen von der Gejandtschaft entgegenzunehmen. Derselbe wird aus Anlaß der an dem iliauiden Segler „Fiducia“ verübten Seeräuberei nach der Riffküste abgehen.

Nr. 37 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Se- sundbeitsamts“ vom 15. September hat folgenden Inhalt: Mtediz.-\tatist. Mitth. aus dem Kaiserl. Gesundheitsamt Bd. 4 Heft 3. Ankündigung. Gesundheitsstand und Gang der Volks- frankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Sterblichkeit in Oefterreih, 1895. Geseßgebung u. \. w. (Deutsches Reich.) Einfuhr aus Afien. Margarine 2c. (Preußen. Berlin.) Diph- theriebeilserum. (Reg.-Bez. Potsdani ) Maul- und Klauenseuche. Viehdurchfuhr. (Reg.-Bez. Lüneburg.) Hebammenbezüge. HebammennaWhprüfungen. (Sachsen.) Arzneien und Gifte. (Hamburg.) Lepra. (Oesterreih, Steiermark.) Kindershuß. Gang der Tbierseuhen in Bosnien und Herzegowina, 2. Vierteljahr. Desgl. in Belgien. Deégl. in Bulgarien. Zeitweilige Vaß- regeln gegen Thierseuhen. (Preußen. Regierungsbezirk Königéberg, Köslin, Bromberg, Oppeln,- Bayern, Württemberg, Elsaß-Lothringen, Italien, Schweiz, Tasmanien). Verhandlungen von Kongressen. (Deutsches Reih). Deutscher Aerztetag. Vermischtes. (Hamburg.)

leischbeshau und Viehmärkte, 1896. (Belgien.) Provinzial-

esundbeitzkommisfionen, 1895. Wochentabelle über die Sterbe- fälle in deutshen Orten mit 40000 und mebr Einwohnern. Desgl. in arôößeren Städten des Auélandes. Erkrankungen in Kranken- bäusern deutsher Grof städte. Desgl. in deutshen Stadt- und Land- bezirken. Witterung. Beilage: Gerichtlihe Entscheidungen zum Nahrungëmittelgeseß (antere Spirituosen, Kaffee, Kakao, Chokolade).

Nr. 32 des „Eisenbahn-Verordnungsblat{B*, heraus- gegeben im Minifterium der öffentlihen Arbeiten, vom 109. Sep- tember, hat folgenden Inhalt: Gesetz, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der Staatsbeamten, vom 21. Juni 1897. Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten: vom 12. August 1897, betreffend Bestellung des ständigen Kommissars für die Ausübung des fraatlichen Auffichtsrechts über die Ostpreußi’he Südbahn, die Marienburg- Mlawkaer Eisenbahn, die Stargard-Küstriner Etsenbabn und die Altdamm-Kolberger Eisenbahn; vom 24. August 1897, betreffend Prüfungsvorschriften für Rangiermeister ; vom 26. August 1897, be- treffend Befäbigungsnahweis der Zivil-Supernumerare ; vom 30. August 1897, betreffend Prüfungsvorschriften für Eisenbahn - Betriebs- Ingenieure und tehnisde Eisenbahn-Sekretäre; vom 1. September 1897, betreffend PrüfungEvorschriftzn für Bahnfteigihaffner; vom 1. September 1897, betreffend Unfallberihte. Nachrichten.

Arbeiterbewegung.

In Naumburg befinden sih, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, die Maurer im Ausstande.

n Dresden haben die Böttcher der Brauerei Reisewitß nah viaben Blatte wegen Entlassung eines Arbeitsgenofsen die Arbeit eingestellt.

us Leipzig berichtet die „Lpz. Ztg." : Der von den Buthbinder- Arbeitgebern und den Gehilfen gemeinsam ausgearbeitete Lobntarif, ter in einer fürzlih abgehaltenen Versammlung ter Buchbinderei-Arbeiter und «Arbeiterinnen angenommen wurde, ift am 1. September in Kraft ge- treten. Derselbe wurde mit wenigen Ausnahmen in allen Buchbindereien F \hriftlich anerkannt und eingeführt. Der Minimaltarif wird den Meistern und Gehilfen zum Vortheil gereihen, indem hierdurhch eine feste Norm für die zu leistende Arbeit und für den zu zablenden Lohn geschaffen worden ift, sedaß eine Lohnbewegung auf absehbare Zeit im Buchbindergewerbe nicht zu erwarten ist.

Zum Ausstande der engri[Gen Maschinenbauer be- rihtet die „A. K.*: Der Staat beschäftigt ungefähr 20 000 Mit- glieder des Gewerkvereins der Maschinenbauer. Die Vollendung der großen, im Bau begriffenen Schlahtschiffe vershlevpt sh bedeutend infolge des Ausftandes, soweit der Bau in Händen von Prioat- unternehmern ift.

Aus Havre wird der „Köln. Ztg.“ berihtet: 300 Schiffs- vermessungs-Tagelöh ner stellten die Arbeit ein; fie forderten Lohnerhöhung, die von vier Unternehmern abgelehnt wurde.

d. geshofsen wurde, behaupten, deutihe Unterthanen zu sein. Ei t des österreichisch- Korsulats ist damit Ï Ana der Anoftadiene iee der Theben i NGat,

Statiftik und Volkswirthschaft.

Die deutsche überseeishe Auswanderung

über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam ftellte sid nach den Ermittelungen des Kaiserlihen Statistishen Amts für u gut 1897 und den gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im August über 1897 1896 S es E S A As andere deutsche Häfen (Stettin) 33 60 deutshe Häfen zusammen . 1786 2261 i E E 354 539 i E 70 121 L E 12 überhaupt . . 2210 2933 Aus deutschen Häfen wurden im August 1897 neben den vor- enannten 1786 deutshen Auswanderern noch 5882 Angehörige fremder taaten befördert. Davon gingen über Bremen 3278, Hamburg 2547, Stettin 57.

Zur Statistik der Vieb- und Shlahthöfe.

Im sechsten Jahrgang des „Statistishen Jahrbuchs deutscher Städte“ giebt in Abschnitt XX1V Dr. Hirschberg-Berlin einige Tabellen zur Statistik der Vieh- und Schlachthöfe in Deutschland für das Jahr 1895 bezw. 1895/96. i :

Ueber den Verkehr auf den Vieh- und S&{lahthöfen sind im Ganzen für 45 Städte Zahlen mitgetheilt, und zwar bei 36 sowobl für Vieh- als auch für Schlachthöfe, bei 1 nur für den Viebbofverkehr und bei 9 nur für den Shlachthofverkehr. Ohne auf die mitgetheil- ten Zahlen, deren Werth und Vergleihbarkeit zu längeren Aus- führungen Veranlaffung geben würden, einzugehen, sei nur bemerkt, daß von den 36 Viehböfen 23 in der Berichts- periode von theils fürzeren, theils längeren Sperrungen wegen Seuchengefahr betroffen wurden. Solche von längerer als vierzebntägiger Dauer sind notiert für die Vichböfe in Altona, Berlin, Bremen, Cafsel, Freiburg i. B., Hannover, Leipzig, München unk Stuttgart. Kürzere Sperrungen kamen na den Angaben, zum theil wiederholt, vor in Augsburg, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Köln, Magdeburg, Mannheim, Mey, Nürnberg, Straßburg und Zwickau; keine Sperrungen sind notiert für die Viehböfe in Bremen, Breélau, Krefeld, Dresden, Duisburg, Effen, Halle, Hamburg, Kiel, Königsberg, Lübeck, Mainz, Plauen und Wiesbaden. Angaben über Viehhöfe sind überhaupt nicht gemacht für Boum, Braunschweig, Erfurt, Frankfurt a. O., Görlitz, Kiel, Liegniß, Potsdam und Spandau. y :

Was die Schlachtungen der vershiedenen Thierarten im Ver- gleih mit der Bevölkerungszahl anbelangt, fo entnehmen wir den für 35 Städte gegebenen tabellarishen Ueberfihten nahstebende Angaben über das Fleischgewicht pro Kopf der Bevölkerung. Es find dabei die vielfah getrennt mitgetheilten Zzihlen für Ochsen, Stiere, Kühe und Rinder unter der Rubrik „Rinder“, für Schweine und Ferkel unter der Rubrik „Schweine“, für Schafe, Hammel und Lämmer unter der Rubrik „Schafe“ zusammengefaßt. Die Zahlen für Ziegen, Esel und Hunde sind in dieser Uebersicht fortgelafsen und weiter unten erwähnt; in den Gefammtzahblen der leßten Rubrik sind sie jedo mit einbegriffen. Es wurden im Berichtsjahr an Fleisch- gewicht pro Kopf der Bevölkerung ges{chlachtet :

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Eg kg kg kg Kg kg Ai. 4 e ZLES p 14,96 1,87 0,99 46,24 Allo «020 E 6,61 37D 2,21 38,81 Augëburg. . . 28,53 I 14,46 7 2,00 56,20 Bolm. . 1493 19,44 0,39 39,03 “41 E 2) 31,05 60,30 Soi... 2E 31,49 60,20 Si. 1009 27,19 61,04 G s O 26,99 63,30 Gk... 1899 23,75 S117 Dortmund . . 16,74 22 01 44,78 Düsseldorf . . 2431 21,74 54,65 a S 4 49,37 t Cs 26,83 57.12 Franturt a. M. 30,12 22,47 63,99

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Es brauht kaum bemerkt zu werden, daß diese Zahlen si nidt ohne weiteres mit denen des Fleischkonsums decken, obwohl fie den bauptsächlidsten Theil desselben zum Ausdruck bringen. Weder die Einfuhr von Fleis, Wild 2x. ift immer oder gleihmäßig be- rücksihtigt, noch ift das zur Ausfuhr gebrachte geshlahtete Vieh ab- ezogen. Aber das find Schwierigkeiten, welhe die Berehnung des Fleischkonfums im allgemeinen nicht ganz zu überwinden im stande ist. Auch ift zu bemerken, daß vielfah Shäßungen bei Gewinnung der Zablen zu Hilfe genommen werden mußten.

Eine S(lachtung von Ziegen is nur bei 12 Städten angegeben ; sie erreiht das Maximum mit 2,02 kg in Straßburg i. Elsaß. Die Schlachtung von Gfeln ist noch unbedeutender, au binsichtlih dieser fteht Straßburg i. E. mit 17 Stück obenan. Hunde wurden am zablreichsten in Ébemnib (202 Stü), dann in Dresden (89), in Zwickau (72), in Breslau (65) und in Leipzig (24) ge|chlachtet. Es liegt auf der Hand, daß dieje Zahlen sfih mit dem wirklihen Konsum besonders selten deden werden.

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Hagelschläge und Hagelversicheruang in Bayern. Nah der „Zeitschrift des Königlich erishen Statiftischen Bureaus“ (Jahrgang 1897, Heft 2) war das Jahr 1896 h ih der Hagelshläge bei weitem das ungünstigste unter den legten 10 Sabren. Von der gesammten landwirthschaftlichen Anbau- fläche verhagelten im Königrei 3,61%, während die vorausgehenden 9 Iabre folgende Verbältnißzzahlen aufzuweisen hatten : 1887 1888 1889 1890 1891 1592 1893 1894 1895 0,4 LS LT 1,4 1,4 1,4 0,6 L9 1,0

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E Landwirth, : f Versie waftliche Hochschule zu

Jm eich Bit A I e L E edtan Areal E f die Prozentzahlen der wie folgt : flellien l88 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 071 251 282 239 231 931 09 342, 187 ‘en einzelnen Regierun irken bewegten ie Hage en In d0 Jahren sehr E: in Oberbayern zwischen 0,51 9/9 (1887) und 6,54 % (1894), in Niederbayern zwischen 0,09 %/ (1887) und 4,77 9/9 (1894), in der Pfalz zwishen 0,11 % (1895) und 4,25 9% (1892), in ter Oberpfalz zwischen 0,55 9% (1887) und 3,25 % (1888), in Ober- franfen ¡wischen 0,70% (1893) und 5,63% (1889), in Mittel- s 0,40 9% r 77 aus A Q ; E wischen 0,54 9% un ,16 9/0 un M hai Pa 1,01 (1887) und 4,52 9/9 (1892) des landwirth- s@œaftlih benußten Areals. Das Durchschnittsverbältniß der Hagel- Fäde zum landwirths{aftlid benußten Areal ftellte sih für die Dauer der Erhebungsperiode 1887/96 im Königreich auf 2,24 9/6, in Schwaben zuf 2,94 9%, in Oberbayern auf 2,75 %/o, in Niederbayern auf 2,27 9/9, in der Oberpfalz auf 2,11 °/o, in Oberfranken auf 1,95 %/o, in Mittel- und Unterfranken auf 1,70% und in der Pfalz auf 1,34 °%/%. Der esammte Hagelshaden berebnete sich 1896 auf 10 150738 4, in den neun vorauêgebenden Jahren dagegen auf : 188 1888 1889 1890 1891 1892 1619222 6011191 8796402 6065528 9720381 7142555 1893 18914 1895 2396926 904076 4690456 Bis 1879 zurück wiesen nur die Jahre 1880 und 1882 einen etwas böberen Hagelschaden auf, als das Jahr 1896. An dem gesammten Hagel- schaden tes Zeitraumes 1879/96 in Höbe von 134 646 658 Æ entfielen auf Schwaben 22,4 9/, auf Oberbayern 21,9%, auf Unterfranken 13,6%/0, auf Niederbayern 11 9 9, auf Mittelfranken 10,9 9%. auf die Oberpfalz 7,6 9/0, auf Oberfranken 6,2°/) auf die Pfalz 5,3 9/9. Mas die Hagelversiherung anbelangt, fo hatten am Schluß des Iahres 1895 im Ganzen 125 906 oder 18,5 % aller landwirth-

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| caftlihen Grundbesißer von einer solden Gebrau gemaht mit

einer Versiherungssumme von 207 143 343 Æ gegen 30 601 158 Æ im Jahre 1881. Ende 1895 waren bei der staatlihen Hagelversiche- rungs-Anstalt 91 952 Versicherungénehmer mit zusammen 139 466000 4 versichert. Auf den Kopf des Versicherten entfiel im Ganzen eine dur{- sHnittlihe Versiherungésumme von 1645 4 gegen 2344 46 im Jahre 1881. Entschädigt wurden im Jahre 1895 11 137 Versicherungênehmer, d. i. 88% aller Versicherten, mit einem Gesammtbetrage von 1 938 074 4, d. i. auf 1 Entshâdigten durchshnittlich 174 A Zu dem gesammten Hagelshaden der Versicherten und Nichtversicherten (4 690 456 4) verhielt sih die gezahlte Entschädigungssumme wie 41,3 : 100. Von der Entschädigungssumme (1 938 074 4) wurden 1 452 680 M4 an 7536 Geshädigte von der ftaatlihen Versicherungganstalt und nur 485394 A an 3601 Geshädigte von der. privaten Versicherungs- anstalten gezahlt.

Kunft und Wissenschaft,

Motive der mittelalterlihen Baukunst in Deut\ch- land, in vhotographishen Original-Aufnahmen herausgegeben von Hugo Hartung, Königlihem Regierungs-Baumeister und Dozenten an der Technishen Hohshule zu Berlin - Charlottenburg. Berlin,

Verlag bon Ernst Wasmuth, Architektur-Buchhandlung. Zweite

Lieferung. Diese neue Lieferung der beim Beginn des Erscheinens bereits gewürdigten, vortreffliben Sammlung veranshauliht eine weitece Reibe der berühmtesten deutschen Bauwerke romanishen und gothisven Stils aus dem 12. bis 14, Jabrhundert. Auch diesmal sind es nur Architekturwerke kir{- lihen Charakters, welhe im Aeußern und Innern auf 25 Tafeln dargestellt werden. Die größte Zahl der Aufnahmen immt auf die Stadt Köln, die mit dem Dom und den Firhen Groß St. Martin, St. Gereon, St. Aposteln und der Minoritenkirche vertreten ist. Von der Kirhe der Cisterzienser- tei Altenberg bei Köln sind auf vier Tafeln die Westseite, Chor, Shiff und der Chorumgang mit den Kapellen aufgenommen. Von dem Münster in Straßburg sieht man das prachtvolle mittlere West- bortal mit seinem reihen figürlihen Shmuck und dem mächtigen Rosettenfenster darüber, sowie den fsüdlihen Kreuzfluügel. Von der St. Thomaskirche daselbft sind die äußere Nordseite und das Innere mit dem imposanten Denkmal des Marschalls Moriß von Sathsen aufge- nommen. Die romanische Zeit ift besonders glänzend vertreten durch den Dom von Speyer und die St. Godehards-Kirche in Hildesheim. Viele interefsante Motive aus dec gothishen und der Uebergangszeit bieten ferner die Liebfrauen-Stiftskirhe in Oberwesel, die Kirchen St. Patroklus und St. Maria zur Wiese in Soest sowie die Lieb- frauenkirhe in Trier. Auch diese zweite Lieferung des Werks enthält sonach einen reihen Shaß an auterwählten arakteristishen Motiven von den hervorragendsten deutschen Baudenkmalen des Nittelalters, die nicht nur Architekten zum Studium will: lommen sein, sondern au© jeden Kunstfreund erfreuen werden, ilmal fie mit einer folden Sorgfalt aufgenommen und in Uchtdruck wiedergegeben find, daß sie cine eigene Besichtigung der Bauwerke fast entbehrli® machen. Im Eanzen wird das prächtige Werk fes Lieferungen zum Preise von je 25 # umfassen, von denen vier v4 kirhlihen und die beiden legten der Profan- Architektur gewidmet n werden.

Land- und Forstwirthschaft. Uebersit

derStudierenden an den fkandwirthschaftlichen Akademien während des Sommer-Semesters 1897.

Neu eingetretene

Studierende

Bezeihnung der Akademien

Studierende aus früheren Semestern Hospitanten zusammen

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zusammen Ÿ) areittt 1 Hospitantin. ) Außerdem nahmen an den Vorlesungen und Uebungen der fndwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin theil : 53 Studierende der a ersität und 1 Studierender der Thierärztlihen Hochschule, zu- men 94 Studierende; mithin in Berlin überhaupt (503 + 54) S 997 Studierende. Von den 899 Studierenden sind: aus der Provinz Ostpreußen . s C Brandenburg (Berlin) 112 R E s e O8 E. e 6-08 Mi aa 00 Schleswig - Holstein . 15 O C O He E 0D V a, O zusammen aus Preußen . . 758 Studierende, aus den übrigen deutshen Staaten 8 aus Deutschland zusammen . 853 Studierende, aus dem Auslande . .. 46 s

zusäámmen wie oben .

31 Studierende, 33

899 Studierende.

Ernteergebniß in der Bukowina.

Einem in den „Bukowinaer Landwirthschaftlichen Blättern“, dem offiziellen Organ des Landeskulturvereins für die Bukowina, ver- Sen rtikel über die dieejährige Ernte daselbst entnehmen wir

gendes:

Der Weizen, déffen Stand im Frühjabr ein günstiger war, hatte dur die im Monat Juni vorherrschenden Regengüfse dadur gelitten, daß einerfeits der Pollen mehr oder weniger vom Regen auëgewaschen wurde und daber die Befruhtung nur spärlich zu stande kommen konnte, andererseits derselbe von Lagerungen ergriffen wurde. Leider ift der Roft un- acwöbnli ftark aufgetreten, und find die Aebren sehr oft beshädigt worden ; au der Stinkbrand war nit selten zu teobahten. In sehr vielen Fällen werden die Landwirthe Weizen für Samen anschaffen müssen, da, wenn sie au eine Weizenernte bab?n, dieselbe qualitativ sich feinesfalls für Samen eignet. Nah dem Gesagten kann die Weizenerate sowobl quantitativ wie auch qualitativ als s{lecht bezeihnet werden. Da der Roggen, dessen Saat durch die in der erften Sep- temberbälfte vorigen Jahres bestandene Dürre, vermöge seiner geringen Widerftandsfähigkeit gegen dieselbe, der Verdorrung aus- gefeßt war, andererseits die Noggenernte durch die nit zeitgereht vorgekommenen Schneefälle eine Aus8winterung zur Folge hatte, war die große Mehrheit der Landwirthe angewiesen, mehr oder weniger bobe Prozentsäße ibrer Roggensaat im Frübjabr einzupflügen. Durch die in der Blütbezeit häufigen Winde und Regengüfse wurde die Be- fruhtung außerordentli geschädigt. sodaß der Stand der Körner in der Aehre sehr lückenhaft wurde, was naturgemäß eine sehr {chlechte Schüttung hervorgerufen hat. Im allgemeinen kann daher die NRoggenernte der Quantität nah als {lecht und der Qualität nah als mittel genannt werden. j

Die Gerfte, deren Anbau erst spät bewerkstelligt werden konnte, bat sehr ftark durch das, speziell heuer, allerwärts überwuchernde Unkraut zu [eiden gehabt; ferner war vielen Landwirthen die Gelegen- beit geboten, Lagerungen bei ibrer Gerste wahrzunehmen. Auch hat der zur Erntezeit herrschende Regen die Qualität der Gerste so mächtig angegriffen, daß hier eine weiße Gerfte nabezu ein Rarität ift. Jm Sroßen und Ganzen ift das EGrnteresultat ter Gerste quantitativ als mittel und qualitativ als minder zu bezeichnen.

Der früh angebaute Hafer litt sowohl durch das ungemein

überhand nehmente Unkraut, als auch dur die dur regnerische Zeit gestôrte Einfechsung, sodaß naturgemäß ein borrender Körnerausfall bei mebreren bier zu Lande vorzugsweise gebauten Hafersorten (Ka- nader-, Riesenbafer u. \#. w.) zu beobahten war. Der Stand des spät angebauten Hafers war bis anfangs August {ön, doch wurde derselbe dur die gegen Mitte August in vorzugsweise Hafer produzierender Gegenden (am Unteglauf des Cjzeremosgebietes, am Oberlauf des Serethgebietes u. \. w.) stattgefundenen Hagel bedeutend betroffen. Demnach ift die Haferernte quantitativ und qualitativ als mittel zu nennen. ___ Die Ernte in Hülsenfrühten war niht überall gleich, es kann im allgemeinen die der Erbse und der Pferdebohne als eine nit gute und die der Phaseole als gut bezeihnet werden. Was den Rabvs be- trifft, so waren viele Landwirthe gezwungen, die größere Hälfte der an- gebauten Flähe umzuadckern, da derselbe durch ungünstige Witterungs- einflüfse (Schneefälle auf ungefrorenem Boden u. f. w.) ausgefault ift. Auch war heuer ter Raps dem Verderben der Pflanzenschädlinge aus der Insektenwelt, wie z. B. Rapsglanzkäfer, Erdfloh u. \. w., in reihlihem Maße ausgeseßt. Was das Ernteresultat betrifft, so ist das- selbe der Quantität nah relativ gut, absolut aber s{leckcht, der Qualität na bingegen gut zu nennen.

Die Ernte auf Kleefeldern kann bei einjährigen Kleeshlägen als gut, bei zwei- oder mehrjährigen Kleeshlägen als geringer angenommen werden.

Der Stand des Maifes war bis anfangs August \{ön, in den legten Tagen hat fi derselbe durch die unerträglihe Dürre zum Nachtheile verändert; es if nahezu überall zu bemerken, daß die Maispflanze auf leihteren Böden abgewelkt ist, worauf natürlich der Mais nothreif warde, was {ließli die Maisernte kolofsal be- einträhtigen wird. Es ift demnach eine mittlere Ernte zu gewärtigen.

Der Kartoffelanbau wurde der Regengüsse halber erst im Laufe des Monats Mai (in vielen Fällen sogar im Juni) ausgeführt und konnte weder zur rechten Zeit ordentlich behackt, noch gebäufelt werden; nichtsdestoweniger war der Stand bis zum Anfang des Monats August ein mitil:rer. Sehr viel leiden die Kartoffeln, welche in den meisten Fällen auf leihteren Böden gebaut wurden, dur die feit Anfang August herrshende Dürre; die Kartoffelstaude welkt zusebhends, und es tritt jeßt die Xantocillbildung ein, was befanntlih auf die Assimilation der Kohlensäure, beziehungs- weise auf die Stärkeproduktion einen vernihtenden Einfluß ausübt, sodaß sich die Knollen nit recht entwickeln können und daber eine s{lechte Ernte zu erwarten ift.

Getreideernte in den Niederlanden.

Der Monat August brachte in seiner ersten Woche trockenes Wetter mit warmen, sonnigen Tagen, sodaß der Landmann Gerste, Roggen, und Koblsaat zum größten Theil unter Dah gebraht hat. An einigen Orten begann man au den frühreifen Hafer einzuernten.

Auch in der zweiten Auguftwohe war die Witterung der Land- wirthschaft günstig. Wohl hatte es an einigen Tagen beftig geregnet, doch hat der Regen den Feldfrüchten keinerlei Schaden zugefügt. Der Rest der Wintergerste und des Roggens, ebenso ein Theil des schwarzen Hafers ift eingeerntet worden.

In der zweiten Hälfte des Monats Auguft war \{chlechtes, der Haferernte besonders ungünstiges Wetter. Die wenigen Tage, die [hônes Wetter brachten, wurden für Einernten des Restes der Körner- Feldfrüchte benußt. .

Eine summarishe Schäßung über den Ausfall der Ernte im ganzen Lande liegt zur Zeit noch nit vor.

Getreidebandel in Rotterdam.

Ueber den Getreidebandel in Rotterdam während des Monats August d. J. liegt folgende Nachricht vor: Die Vorräthe betrugen zu Ende des Monats nah angestellten

Schäßzungen : Weizen 700 Last Roggen 800 ,

Gerste 400 , Die {hon im Juli eingetretene Steigung der Preise hielt auch im August bei lebhaftem Umsay an; do bewirkte die Furht vor einem Rückschlag gegen Ende August ein mehr oder weniger starkes Fallen der meisten Terminkurse.

Weizen. Der Preis ging fehr stark in die Höhe, doch theilten sh in den Gewinn nur einige Wenige, da der Vorrath beshränkt war. Die Mehlpreise kamen übrigens erft in der zweiten Hälfte des Monaïts einigermaßen in das rihtige Verhältniß zum Rohstoff.

Roggen. Infolge genügenden Angebots war ein regelmäßiger Handel möglih. Termingeschäfte beshränkten sh auf süd- und nord- russischen gen, da von der Donau wenig angeboten wurde.

Gerste betheiligte sih an dem Preisaufshwung nicht in gleihem Maße wie das übrige Getreide. Als der Vorrath gering war, fehlte es an Nachfrage, und nun, da das Angebot größer fi, läßt die Nach- frage ebenfalls zu wünschen fbrig.

Hafer wurde oft nur in geringen Mengen angeboten, doch hob si der Preis nur wenig über den im vorigen Monat.

Mais. American Mixed ftiea kurze Zeit ein wenig im Preise, pr wie auch Foxanian und Cinquantin eine Preisaufbesserung er- uhren, {ließt jedo nicht günstig. Die Qualität des American Mixed war im Allgemeinen gut, während die des Odessa - Mais ge- wöhnlih zu wünschen übrig ließ.

Ernteaussichten in der Türkei.

Aus Konstantinovel liegt folgende Nachricht vor:

Im europäishen Theil der Türkei hat man im Laufe des Monats Juli ungefähr einen Ueberblick gewonnen, wie boch der der diesjährigen Ernte zugefügte Schaden fih beläuft. Nah einem sahverftändigen Urtheil aus Adrianopel hat der Weizen am meisten gelitten, und es dürfte die Weizenernte kaum 55 9/9 von der des Vor- jahrs betragen. Was Gerste und Roggen betrifft, so wird deren Qualität zwar weit geringer ausfallen als im Vorjabre; das quantitative Ernteergebniß wird indefsen auf nur 309/59 geringer als im Vorjahr veranschlagt. Roggen findet im Vilajet Adrianopel willige Käufer, da der Mais, das Haupternährung8mittel der ländlichen Bevölkerung, ebens falls eine erhebliche Mißernte zu verzeichnen hat, sodaß vielfah der Roggen an seine Stelle treten muß. Die Nathrichten aus Klein- asien [auten nach wie vor günftig; in Samsun s{häßt man fogar die diesjährige Weizenernte um 20 9%/% höher als im Vorjahr. Der Ge- treideverfehr ift überall lebhaft bei ziemlih guten Preisen.

Auf dem Konftantinopler Getreidemarkte machte sich in der erften Bal des August infolge ungünftiger Nachrichten von anderen

ärkten eine tebbhafte Aufwärtsbewegung der Weizenpreife bemerkbar ;

doch wurden dieselben, dank der andauernden Beschickung des Marktes

aus Anatolien, gegen Ende des Monats auf einen verbältnißmäßig

normalen Stand herabgedrückt. Adrianopler Weizen kam faft gar-

niht auf den Markt. Das von Anatolien und dem Schwarzen Meere zugeführte Getreide erzielte folgende Preise:

August 1897: 1. Woche: 2. Woche: 3. Wothe:

Varna, Baltschik 19 22 20—23 Gold

Samsun, Sinope 19—20 22 20—23 21 —2244 29

Angora, Konia 193 —200 2 224—23 21—224] As Anfang September : 20—21# Piaster Gold per Kils.

_ Roggen kam nit auf den Markt. Gerste wurde nit aus- geführt; für den Lokalbedarf erzielte sie 10—104 Piaster Gold per Kilé. Auch in Mais waren die Vorräthe beschränkt; ftarke Nach- frage und gute Preise.

4. Wohhe: S Piaster

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Aus den „VeröffentliGungen des Kaiserlihen Gesundheitsamts“ Nr. 37 vom 15. September.

Cholera. __ British-Ostindien. Kalkutta. Vom 1. bis 7. August find 8 Perfonen an Cholera, 1 an Pocken und 162 an Fiebern

gestorben. Gelbfieber.

__Es8 wurden, den „Public health reports“ zufolge, festgestellt : auf Cuba in Havanna in den beiden Wochen vom 6. bis 19. August 23 bezw. 27 Todesfälle, in Cardenas vom 1. bis 14. August 3, in Cienfuegos in den beiden Wochen vom 2. bis 15. August 6 bezw. 8, in Manzanillo vom 16. bis 31. Juli 2, in Matanzas vom 29. Juli bis 18. August 20, in Santjago vom 25. Juli bis 7. August 24 und in Sagua la Grande während derselben Zcit 8 Todesfälle bei 65 Erkrankungen. In Rio de Janeiro zählte man in den beiden Wochen vom 11. bis 24. Juli 2 bezw. 1 Todesfall, in Bocas del Toro (Columbien) am 22. August 1 Erkrankung. In Panama waren, einer Mitthet- lung vom 13. August zufolge, neuerdings 4 Erkrankungen und 2 Todes- fälle bekannt geworden.

Verschiedene Krankheiten.

Podcken: Madrid 4, St. Petersburg 7, Warschau 4 Todesfälle ; Paris 5, St. Petersburg 16 Erkrankungen; Genickstarre: New- York 3 Todesfälle; Influenza: London 4, St. Petersburg und Wien je 2 Todesfälle; Tollwuth: Moskau 1 Todesfall. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Diphtherie und Croup (Durschnitt aller deutshen Berichtsorte 1881/90: 4,49 9%) : in Gera Erkrankungen kamen zur Anmeldung in Berlin 90, im Reg.-Bez. Arnsberg 108, in London (Keankénhäuter) 131, St. Peters- burg 134, Wien,36 anUnterleibstyph us (1881/99: 1,09 9%): in Beuthen Erkrankungen wurden angezeigt in Hamburg 41, Paris 46, St. Petertburg 123, Prag 90 desgl. an Masern in den Neg.-Bezirken Arnsberg 197, Hildesheim 153, Stettin 198, in St. Petersburg 50, Wien 32 desgl. an Scharlach in Edin- dura 2 Kopenhagen 28, London (Krankenhäuser) 371, St. Peters- urg 47.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark. 1.*Dftober, 12 Uhr. Beleuchtung8wesen (Belÿsningsdirektórens Kontor, Veftre Boulevard 22), Kovenhagen: Lieferung und Auf- stellung eines mit Elektrizität getriebenen Glevators mit zugehörigem Elektromotoe 2c. für die elektrishe Station auf Vesterbro. Be- dingungen auf dem Komtor der eleftrishen Station, Gothersgade 30, und beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänisher Sprache).

Verkehrs-Ansftalten.

_Der Fahrplan der Königlichen Eisenbahn-Direktion Posen vom 1. Oktober d. J. bringt folgende wihtigeren Aende- rungen gegen den bisherigen Fahrplan: Neue Züge: Keine. In Wegfall kommen: Pers.-Zug 56 Breslau O-S. ab 10,35, Obernigk an 11,18. Pers.-Zug 58 Breslau O.-S. ab 3,35, Obernigk an 4,19. Pers.-Zug 57 Obecrnigk ab 12,20, Breslau O.-S. an 1,00. Pers.-Zug 59 Obernigk ab 8,18, Breélau O.-S. an 9,22. Andere Aenderungen: Pers.-Zug 157 erhält in Sagan Anschluß von dem Schnellzuge 3 von Berlin und 237 von Kottbus und verkehrt Hans- dorf ab 11,20 (bisher 10,55), Sagan 11,54 (bisher 11,18), Glogau 2,30 (bisher 2,48), Lissa an 3,31 (bisher 3,49). Pers.-Zg. 158 Glogau ab 2,35 (bisher 0 Sagan an wie bisher 4,11. Per o 28: 159 Sagan ab 2,48 (bisher 2,44), Lissa an wie bisher 5,17.

ckhnell-Zg. 53 Guben ab wie bisher 12,22, Bentschen an 2,42 (statt

bisher 2,12). Se 55 Guben ab 2,08 (bisher 2,01), Posen an 5,26 (bisher 5,29). Schnell - 3g. 56 Posen ab wie bisher 10,22, Guben an 1,37 (bisher 1,42).

Der Fahrplan der Königlichen Eisenbahn-Direktion Erfurt vom 1. Oktober d. J. enthält“ gegenüber dem Sommer- Fahrplan folgende wesentlihe Aenderungen: Neue Züge:

ug 156a ab Halle 12,22 an Merseburg 12,22. Die für die Neubauftrecken Kühnhausen—Langensalza und Deuben—Corbetha in Ausficht genommenen Züge werden bereits angeführt. Aus- fallende Züge: Die nur für den Sommer vorgesehenen Züge 568/616 und 567/615 zwischen Gotha und Ohrdruf sowie 618, 607a, 609a und 6l0a zwishen Tambach und Georgenthal. se 153 und 154 Corbetha EGisenach, 203 ebra—

orbetha. Gemischter ug 812 Weimar Erfurt und Schnellzug 205 Corbetha— ig. ug 581 und 582 pes ftädt—Friedrihsroda, 587 und 58 öttftädt—Georgenthal. Andere Aenderungen: Der gemishte Personenzug 752/152 fährt ab Erfurt 4,22 an Bebra 7,00. Der Zug 8 ab Weimar 9,22 hält auch in Hopfgarten und Vieselbah. Der Zug 29 ab Eisena 7,10 verkehrt etwa in der Lage des Zuges 153; an Stelle von Zug 153 verkehrt Zug 217 ab Corbetha 12,35, im Anidlas an Zug 17 ab Bebra 7,11. Die Reisenden des Zuges D5 ab Bebra 5,48 fahren mit Zug von Corbetha 9,24 nah Leipzig. Die Züge D 5 und 13 ab arie 42 sind beschleunigt; letzterer erreiht in Leipzig Anschluß nah

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