1897 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Sep 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Land- und Forftwirthschaft.

Ernte-Ergebniß Belgiens,

Das Abernten des Getreides is im Königreich Belgien überall im Monat August beendet worden. Es hat nunmehr den Anschein, als ob der Körnerertrag nit allerorts den Erwartungen entsprochen hat, die man in dieser Beziehung nah dem Stande und der Entwicklung der Saaten früher hegen zu können hoffte.

Am größten scheint der Ausfall in der Provinz MWestflandern zu sein, wo die Ernte unter starkem Regen zu leiden gehabt hat. Der Ertrag des Weizens ist dafelbst hinter den Erwartungen erheblich zurüdckgeblieben und beträgt nur 50 bis 70/6 einer Durchschnittsernte. Auch der Roggen zeigt, obgleih er vor den starken Regengüfsen ab- geerntet und eingebraht war, einen Ausfall von ungefähr 30 bis 35 %/o gegen eine Mittelernte. S

Auch in den Provinzen Limburg und Lüttich haben sich die früher gehegten Hoffnungen hinfichtlich des Ernteausfalls nicht ganz erfüllt. In ersterer hat zwar der Hafer einen recht befriedigenden Ertrag ge- geben, dagegen lôßt derjenige von Weizen und Roggen viel zu wünschen übrig. In Lüttich ist bei Weizen und Roggen das Stroh lang ge- worden, das Korn aber klein geblieben und die Frucht nur von mittel- mäßiger Güte und zu leiht. Hafer und Wintergerste sind besser aus- gefallen, die Qualität ift gut. Als Durc(hschnittsertrag für den Hektar nimmt man in dieser Provinz

für Weizen . Í 19 hl, A S e 00 e E S 6 . Wiutergersle. « - - 26

Besser lauten die Nachricten aus den Provinzen Antwerpen, Luxemburg, Namuc und Ostflandern. In der zuerst genannten ift Gerste und Hafer zwar unter weniger günstigen Verbältni}jen ab- geerntet worden, aber do ziemli reihlich ausgefallen, der Ertrag von Weizen und Roggen is der einer mittleren Durchschnittsernte. In Osiflandern sind alle Getreidearten gut gerathen. Jn Luxemburg is der Ertrag des Roggens guk, sowobl binsihtlich des Korns wie des Strchs. Dasselbe fann zum größten Theil auch vom Hafer gesagt werden. In Namur find die verschiedenen Feldfrüchte gut ausgefallen mit Ausnahme des Weizens, der insofern zu wünschen läßt, als die Körner infolge großer Hitze zur Zeit der Reife etwas verkümmert find.

Aus den Provinzen Brabant und Hennegau sind keine Nachrichten zu erlangen gewesen.

Was den Ausfall der Ernte in dem gesammten Königreich an- lanat, so wird derselbe in den Kreisen des Antwerpener Getreide- handels auf 30 9/9 geringer als derjenige des vorigen Iahres ver-

anfchlagt.

an.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest wird der „Wiener Ztg.“ über den Saatenstand in Ungarn vom 15. d. M. gemeldet: Der Maigertrag ift kaum mittel, Lon und Flachs sind zufriedenstellend. Der Tabackertrag ift gut, der

übenertrag ift Fleinmittel und mittel, der Kartoffelertrag shwach mittel. Der Ertrag der Futterstoffe ist zufriedenstellend.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Mar Halbe, der bekannte Dichter des Schauspiels „Jugend“, hat na einer Zeit der Mißerfolge nunmehr ein Werk geschaffen, welches die zuerst auf ihn gesezten Hoffnungen gerechtfertigt ersheinen läßt. „Mutter Erde“ nennt er sein neues fünfaktiges Drama, welhes am Sonnabexd zum ersten Male in Scene ging. Das Stü gebört nicht zu denjenigen, welche reich an äußerer Handlung sind; die Vor- gânge spielen si meist im Herzen der handelnden Personen ab, während das, was sich dem Auge darbietet, nur den mit großer Naturtreue gezeihneten Hintergrund und die Staffage zu dem eigentliden Seelengemälde ab- giebt. In den Aeußerlichkeiten ist Halbe Realift geblieben, im übrigen bat er aber bier jenen Hang zur Romantik dokumentiert, der mehr oder weniger jedem echt deutihen Dichter eigen E Die Handlung ift kurz folgende: Paul Warkentin kehrt auf die Nachricht von dem plößlihen Tode seines Vaters auf das heimatblice Landgut zurüd, welhes er vor Jahren zürnend verließ, um, feinem Jugenddrange folgend, auf geistigem Felde sein Glüdck zu

mit Hella Bernhardi, einer fanatischen Vorkämpvferin für Geaneinoee, vermählt. Wie ein Zauber wirkten auf ihn die Rückehr in die Heimath, der Gram um den Tod des Vaters, den er nicht mehr um Ver- zeihung bitten konnte, und das Wiedersehen mit der Jugendgespielin, deren erfte Liebe er eint besessen, aber ahchtlos bei Seite geworfen hatte, um seinen unbestimmten Idealen nahzujagen. Die Liebe zur mütterlih:n Erde, zum thatfräftigen Leben des Landmanns und zu jener, die er verschmäht hatte, erwacht in ihm aufs neue. Wie Antaeus aus der Berührung seiner Mutter „Erde“ neue Kraft {öpft, so fühlt auch er auf dem heimishen Boden feine Thatkraft wieder erwachen. Losreißen will er si für immer von dem Leben der Groß- stadt, in dem er Line Befriedigung seiner Wünsche gefunden hat, und von seiner Frau, die in nüchterner Verstandeéarbeit ihre Weiblichkeit einbüßte und ibn nicht mehr versteht, zurücckfehren zur heimischen Scholle und in die Arme des Weibes, tas ibm seine Liebe bewahrte, wenn es auch eine Ebe obne Neigung mit einem Anderen \{lof. Aber es ist zu spät; beide können fch nicht mehr freimahen. Die Liebenden verlassen zwar gemeinsam nächtliher Weile das Haus, aber nur um noch einmal zu Pferde dur das jeßt schneebedeckte Land ihrer FIugend zu streifen und bei einem Ritt über die dünne Eiétdecke des Sees gemeinsam den Tod zu suchen.

Es if unschwer zu erkennen, daß diese Vorgänge, auf den weiten Raum von fünf Aufzügen vertbeilt, recht breit behandelt sein müssen. Obwohl die Exposition sih fogar bis zum Schluß des dritten Aktes binzieht, versteht es der Dichter dennoch, dauernd zu fesseln, und zwar durch die echte Lokalfarbe, die er durchweg fest- gehalten hat, und durch den poetischen Reiz der wenigen eingeftreuten Ciebesscenen. Auch er selbst ist in diesem Werke zur „Mutter Erde“ zurückgefehrt, indem er die Ereignisse na seinem heimatblihen Westpreußen verleat, das er {on in „Jugend“ mit großer Natur- treue geschildert bat. Namentlich giebt der dritte Akt die Stimmung bei einem Leihenshmaus, wie er dort zu Lande üblih ift, vortrefflih wieder. Die Darstellung, welhe dem Stúcke zu theil wurde, traf die Intentionen des Dichters bis ins kleinste Detail. Herr Rittner fand für den Paul Warkentin den richtigen, warmen, glaub- würdigen Ton, und Frau Alwine Wiecke zeicnete die nüchterne Figur der Hella mit sicheren Strichen. Fräulein Lehmann gab die an einen Gutsbesiger polnisher Herkunft verbeirathete Jugendgeliebte Paul’s mit dem erforderliden Temperament und fand auch für die feinen poetishen Stimmungen ihrer Rolle die angemessenen, zum Herzen ipreenten Ausdruckémittel. Ihren Gatten, den Gutsbherrn Laskowsfi, spielte Herr Müller mit wirksawster Charakteristik; es gelang ibm, den ofipreußishen Dialekt fast durchweg festzuhalten, wenn auch Einiges in Aussprahe und Tonfall nicht ganz getroffen war. In s{lichter, sympathischer Weise spielte Frau von Pöllniß eine auf dem Gute lebende ältere Verwandte Paul Warkentin's. Auch die übrigen, lediglich in Gpisoden mit- wirkenden Darsteller wurden ihren Aufgaben gerecht, und das Zu- sammenspiel war unübertreflich. Der Dichter fonnte mebrmals vor dem Vorhang erscheinen, um den wohlverdienten Beifall dankend entgegenzunehmen.

Im Königlihen Opernhause wird morgen Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ unter Kapellmeister Weingartner?s Leitung in folgender Beseßung gegeben: Hänsel: Fräulein Rothauser'; Gretel: Fräulein Dietrih; Knuséperhbexe: Fräulein Reinl. Den Schluß biidet das Ballet „Die Puppenfee“, in welhem die Damen dell’Era und Urbanska auftreten.

Im Königlihen Schauspielhause geht morgen Shake- speare’s Trauerspiel „Coriolan“ mit Herrn Matkowsky in der Titel- rolle in Scene. Die Volumnia spielt Fräulein Haverland, die Vir- gilia Fräulein Lindner, den Menenius Agrippa Herr Oberländer, den Tullus Aufidius Herr Molenar.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Budapest, 20. September. (W. T. B.) Anläßlich der Ankunft Seiner Majestät des Deutschen Kaisers prangt die Stadt im Festgewande. Sämmtliche Straßen vom Zentral- bahnhofe bis zur Königlichen Burg in Ofen find auf das Prachtvollste geschmüdckt. Längs der ganzen Einzugsstraße sind

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Sonntag: Fide

Uebersicht der Witterung. Zung. Uyr, Die geftern erwähnte Zone niedrigen Luftdruckes x “nZ"ge, bat fi eiras oftæzâris vershoben, während das barometris&e Marimum im Westen der Britischen Inseln an Hôhe zjugenommen hat, wobei die nortwesilihe Luftstrômung fich über das ganze Nordseegebiet ausgebreitet hat. In Deutsch- nd ift das Wetter trübe, im Westen kühl, im Often noch ziemli warm; im Binnenlande ben jablreihe Regenfälle stattgefunden: Es fielen in den vorherachenten 24 Stunden ju Chemnig 21, Münden 24, Friedrih2hafen 34, Magdeburg 42 mm Negcen. Kühles, reränterlihes Wetter wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Anfang 7+ Uhr. Donnerêtag:

Anfang 74 Uhr.

Donnerétag :

Königliche Schauspiele. Dienstag : Dpern-

vom Ober-Regifseur Tetlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspvektor Brandt.

mimisches Ballet-Divertifsement von Haßreiter und Musik von Joseph Bayer. In Scene ge-

Musikdirektor Steinmann.

Schausvielbaus. 201. Vorstellung. Historishes Drama in d Aufzügen von Shakespeare, übersezt von Schlegel und Tieck. Nach der Bühneneinrihtung von Wilbelm Oechelbäuser in Scene gesezt vom Ober-Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt.

Evangelimaun. 2 Aufzügen, nah einer von Dr. £ i Meißner erzäblten wahren Begebenheit, von Wilhelm ß Phantafieu im Bremer Rath®-

Phantastishes Tanzbild, frei na Wilhelm Hauff, von Emil Graeb.

T Anfang Uhr. Overnhaus. Donnerstag: Margarethe. (Faust:

Freitag: Wilhelm Tell. Anfang 7 Uhr, Sonn- Die verkaufte Braut, Schauer, vom Stadt-Theater in Karlêbad, als Gast.) | burg. lio, Mittwoch und folgende Tage: Die Abrechuung, Sonnabend, den - 25. September : Schwank in 3 Akten von Hans Fischer und Josef Jarno. Vorher: Lieb’ im Spiel. Schwank in 1 Akt von Norbert Falk. Nächste Sonntag-Nachmittags-Vorstellungen zu halben Preisen: Der Hüttenbefiger,

Theater Unter den Linden. Dienêtag: Perichole, Operette in 3 Akten / von Meilbac und T L. Kalis®. acaues Offenbah, In Scene gescht vom Direktor Herr Kapellmeister

Sgauspielhaus.

franz und Güldenftern. Neues Opern- Theater.

Deutsches Theater. Dienstag: Mutter Erde, Mitiwcch: Die versuukene Gioe.

Berliner Theater. Dienstag: Taute Jette.

Mittwoch: Renaissance,

in Zwischenräumen Flaggenmasten aufgestellt, von denen herab

Theater. Gocthe-Theater.

rst-luna. Hänsel und Gretel. 3 Bildern von Engelbert Humper- Adelheid Wette. In Scene ge!eßt

74 Ubr. Mittwo: Des Wellen.

Kapell-

Dirigent : Panto-

ner. Die Puppenfee. Sonnabend: Gebot. etmeister Gmil Graeb. Dirigent: | 3 Uhr : Maria Stuart. Anfang 7# Ubr. Coriolan. William

Schiller - Theater.

Donnerstag: Gift. Anfang 8 Uhr.

Lessing-Theater. Eva. Mittwoch: Die Ehre.

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vernhaus. 143. Vorstellung. Der Musikalishes Schauspiel in Leopold Florian

Musik von A. Steinmann. | Dienêtag:

s. 202. Vorstellung. Dic Einzige. Anfang 7# Ubr. 3 Aufzügen von Max Petzold. Qustsviel in 1 Aufzug von Karl

Ueues Theater. 1 Direktion: Sigm. Lautenburg. raus, als Gast.) Anfang 7 Uhr. { rechnung. 4 Aften von Maurice Donnay. (Kezal: Herr Anfang 74 Uhr.

_ Donnerstag: Dou Carlos, Freitag: König Lear, Sonnabend: Tauzftunde. Sonntag: Rofen-

Male: Aschermittwochch.

Sonntag: Vasantasena.

Offer.bach - Cyclus. sängerin. : Mutter Erde. lévy. Deutsch von Dirigent :

[ius ische. p di 78 74 Ubr.

Korolanyt. Mittrooch: P

Taute Jetie.

Theater.) Dienstag: persönliher Leitung des

(Direktion:

A. Pras.) Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Dienstag: Ein Sommernachtstraum.

Meeres und der Liebe

Donnerstag: Ein Sommernachtstraum. Freitag: Im Dienst der Pflicht. Zum ersten Male:

Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Nachmittags

(Wallner - Theater.) Dienstag : Madame Bonivard. Anfang 8 Ubr.

Mittwo§: Die Kreuzelshreiber. Anfang 8 Uhr. Zum ersten Male: Ein Tropfen

Dienstag:

(Jenny Groß.) Anfang 7 Uhr. von (Adolf Klein.)

Residenz-Theater. Direktion: Theodor Brandt.

D Die Einberufung. Schwank in 3 Akten von Sylvane und Gascogne.

Mittwoch und folgende Tage: Die Einberufuug.

Schiffbauerdamm 4a. / 5. Dienstag : Die Ab- (La Douloureuse.) l Deutsch von Anne St. Cère. In Scene gescßt von Sigmund Lautcn-

chole, die Straßensäugerinu.

Thalia-Theater, (Vormals: Adolph Ernft- Zum erften Male: Unter Komponisten.

Fahnen in deutshen und ungarishen Farben wehen. An ündung der Kerepeserstraße ist eine Triumphsäule an d Stelle errichtet, wo die Hofwagen von dem Plaße vor - Bahnhofe in die Kerepeserstraße einbiegen. Zu beiden Seit der Straße sind auf weißen Postamenten stehende forinthise Säulen aufgeftellt, von deren Kapitälen Adler herah- bliden. An der Vorderseite des Postaments steht ei Genius, welcher dem Kaiserlichen Gast einen goldenen Dein entgegenstreckt. Auf dem Franz Joseph-Plaß ift eine Hungaria: Statue errichtet. Die Hungaria reiht dem Kaiser einen Del zweig entgegen. Vor allem aber gewährt die Königliche Burg in Ofen einen prächtigen AnbliÆ@. Von dem mägtigen

Flügel sind nunmehr die Gerüste entfernt, sodaß

neuerbauten 7 das Gebäude in seiner ganzen Ausdehnung sich dem Blite des Beschauers darbietet. Schon in den frühen Morgen- stunden erfolgte cine wahre Völkerwanderung nah den Straßen, auf welchen der Kaiser Wilhelm Seinen Einzug hielt. Vom Bahnhof bis zur Burg bildete die gesammte Garnison Spalier, woran stich auch zahlreihe Vereine, Kor- porationen, fowie die Feuerwehr und die Schulen betheiligten Hinter diesem Spalier hatte eine vieltaujendköpfige Menge Aufstellung genommen.

Gegen 91/2 Uhr verkündeten 24 Kanonenschüsse, daß der Hof-Separatzug Seiner Majestät des Deutschen Kaisers auf der Station Kelenföld eingetroffen sei. Jm Bahnhof hatten sich zum Empfarg eingefunden: die agn- wesenden Erzherzoge, die ungarischen Minister unter Führung des Minister- Präsidenten Barons Banffy, sowie die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden. Brausende Eljen- rufe verkündeten alsbald das Herannahen Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph. Einige Minuten vor 10 Uhr verkündete ein abermaliger Geshüßsalut das Einlaufen des Kaiserlihen Zuges in die Bahnhofshalle. Seine Majestät der Deutsche Kaiser entstieg dem Salonwagen in der Obersten-Uniform Seiner 7. österreichish - ungg- rischen Husaren und eilte dem Kaiser Franz Joseph entgegen. Die Monarchen begrüßten Sih aufs herz lichste. Hierauf bearüßte der Kaijer Wilhelm mit freundlichen Worten und Handschlag die Erzherzoge Franz Ferdinand, Otto, Joseph und Joseph August und sodann auch die zum Empfang erschienenen Minister und die Spißzen der Behörden. Nad; dem beide Majestäten die Front der Ehren-Kompagnie ab- geschritten hatten, begaben Allerhöchstdieselben Sih durch der prächtig geshmückten Königlichen Wartesaal zu dem bcreit: stehenden Hofwagen. Bei dem Erscheinen am Ausgangz portal wurden Allerhöchstdieselben von der auf dem Bahn- hofsplaßze und in den Straßen kbarrenden vieltausend- köpfigen Volksmenge mit lebhaften Eljenrufen empfangen. Beide Majestäten dankten, sichtlich erfreut über die wahrhaftig großartige impulsive Volkskundgebung, und grüßten bei dem sich stets wiederholenden begeisterten Jubel während der ganzen langen Fahrt durch den prächtig geshmüdckten Straßenzug unablässig nah beiden Seiten. Um 10 Uhr 40 Minuten trafen die Majestäten in der Dfener Königs- burg ein. Jm Burghof wurden Allerhöchstdieselben von dem Ober-Hofmeister Prinzen Liechtenstein und dem Hof- marshall in Ungarn Grafen Ludwig Apponyi empfangen. An der Treppe begrüßten die Erzherzoginnen Maria Josepha, Klothilde und Augusta den Kaiserlichen Gast, während im Weißen Saale der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowsfi und die Obersten Hofchargen Ungarns die Majestäten erwarteten. Nach der Vorftellung und Begrüßung begab Seine Majestät der Kaijer Wilhelm Sich in die für Aller- E hergerihteten Gemächer des nördlichen Burg- flügels.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

Krokodil. Vaudeville-Overette in 3 Akten von Otcar Walther. Musik von Adolph Ferron. In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Fr. Moeft. Anfang 7j Ubr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Intendant

Anfang

Central-Theater. Alte Jakobstr. 30. Direktion: Rich. Sulz. Dienêtag: Emil Thomas, als Gaft. Berliner Fahrten. Burleske Ausstattungsvofse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von Julius Freund und Wilhelm Mannstädt. Musik von Sulius Einsdshofer. Anfang Uhr.

Mittwoch und die folgenden Tage: Berliner Fahrten.

Das vierte

Konzerte.

Luisenhof. Dresdenerstraße Nr. 34 und 39s Karl Meyder-Konzert. Dienstag, den 21. Sep- g tember, Abends 7# Uhr: Ouverturen : „Euryanthe“ Die goldue | on Weber, „Die lustigen Weiber von Windsor“ Nicolai, „Havydée“ von Auber. Chor der Friedensboten aus „Rienzi*“ von Wagner. Ungarische Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. Walzer „Donau- weibhen* von Strauß. Potpourri „Mufsik- (Le Sursis.) Täuschungen“ von Schreiner. „Rondo capriccios0*

für Violire von Saint-Saëns (Herr Florenz Werner). „An der Weser“ für Piston von Prefsel (Herr F. Werner).

E E E E E E R C E I E E E Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else von Milczewski mit Or?- Ritterguttbesizer Oscar von Bonin (Zelafen— Mersinke). fr Elisabeth Meister mit Hrn- Prem.-Lieut. Frhrn. von Lüßow (Karlsruhe).

Verebeliht: Hr. Geriht3-Assessor Roëpatt mil Frl. Margarethe Werner (Halle a. S.— Naum? burg a. S.) 7 L

Gestorben: Hr. Erblandmarshall Graf Edmun? von Flemming (Buckow). Hr. Fabrifbefiger Wilhelm Zander (Berlin). Frl. Elise von Dallwiß (Üegnit). Hr. Justiz-Rath Dr. Dreyer (Görliß). Hr. Kommerzien-Rath Adalbert Proten (Stralau). E

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Dr. Fist? in Berlin. : Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen i (einschließli Börsen-Beilage), (16) und eine Preislifte der Gebrüder B Zigarren- und TabaŒ-Fabrik Goch, Rheinla#®-

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Er ste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 20. September

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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13,00 12,25 18,81 13,00

12,95

12,60 14,00 12,29 13,28 12,60 13,10

12,45 13,79 12,97 13,40 14/00 13,20 13,24 13,71 14,20

14,52

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