1897 / 230 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Sep 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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dem Oberförster Rieloff die Oberförsterstelle Junkerhof im Regierungsbezirk Marienwerder,

dem Oberförster Bohn stedt die Oberförsterstelle Jura im Regierungsbezirk Gumbinnen, :

dem Oberförster Pflü ger die Oberförsterstelle Kaub im Regierungsbezirk Wiesbaden, j

dem Oberförster Liebeneiner die Oberförsterstelle Dingken im Regierungsbezirk Gumbinnen,

dem Oberförster Klempin die Oberförsterstelle Neu- Lubönen im Regierungsbezirk Gumbinnen, i

dem Oberförster von Estorff die Oberförsterstelle Binnen im Regierungsbezirk Hannover, : Ï

dem Oberförster Sh umacher die Oberförsterstelle Ober- eimer im Regierungsbezirk Arnsberg, :

dem Oberförster Dom mes die Oberförsterstelle Buchberg im Regierungsbezirk Danzig, ; i

dem Oberförster Groß die Oberförsterstelle Neustadt im Regierungsbezirk Cassel, : :

dem Oberförster Hartmann die Oberförsterstelle Bracht im Regierungsbezirk Cassel, : : i : dem Oberförster Rocholl die Oberförsterstelle Klaushagen im Regierungsbezirk Köslin, : :

dem Oberförster Ebert die Oberförsterstelle Krossen, mit dem Wohnfig in Güntersberg, Regierungsbezirk Frankfurt a. Ds

dem Oberförster von Gräveniß die Oberförsterstelle Schönlanke im Regierungsbezirk Bromberg, S

dem Oberförster Sander die Oberförsterstelle Schuliß im Negierungsbezirk Bromberg, :

dem Oberförster Siewert die Oberförsterstelle Raßeburg im Regierungsbeziuk Königsberg, :

dem Oberförster von Wurmb die Oberförsterstelle Hundeshagen im Regierungsbezirk Posen und /

dem Oberförster Drews die Oberförsterstelle Kurwien im Regierungsbezirk Gumbinnen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Dem Ministerial - Direktor Hoeter is die Stelle des Direktors der Zentral-Abtheilung im Ministerium für Handel und Gewerbe übertragen worden. i

Dem Ober - Bergrath Dr- Pringsheim isst die Stelle cinestechnishen Mitgliedes beidem Ober-Bergamt zu Breslau, und

dem Ober-Bergrath Kaestner, bisher Revierbeamter des Bcrgreviers Oestlich-Halle, die Stelle eines tehnishen Mit- glicdes bei dem Ober - Bergamt zu Halle übertragen worden.

Der Salinen-Inspektor Ertel, bisher zu Schönebcck, ist zum Direktor der Saline zu Jnowrazlaw, :

der Berg-Jnspektor Baselt, bisher zu Grube Reden bei Saarbrücken, unter Beilegung des Charakters als Bergmeister, zum Bergrevierbeamten des Reviers Ost-Kottbus, und

der Berg- Assessor Liesenhoff zum Berg-Jnspektor der Grube Reden ernannt worden. /

Der Bergrevierbeamte, Bergrath Kast ist von Kottbus nach Halle behufs Uebernahme des Bergreviers Oestlich-Halle verseßt wordeti.

Abgereist:

Seine Excellenz der Chef-Präsident der Ober-Rehnungs- fammer und des Rechnungshofes des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Rath von Wolff, mit kurzem Urlaub.

Nichkamlkliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. September.

Heute Mittag 12 Uhr fand im Reihsamt des Jnnern unter dem Vorsiß des Staaté-Ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadowsky eine Sißzung des Reichsbank-Kuratoriums statt, an welher außer dem Präsidenten des Reichsbank - Direktoriums der Finanz- Minister Dr. von Miquel, der Staatssekretär des Reichs- Schagzamts Freiherr von Thielmann, der Königlich bayerische Bevollmächtigte zum Bundesrath, Ministerial-Direktor Freiherr von Stengel und der Königlich württembergishe Bevollmäch: tigte zum Bundesrath, Direktor von Fischer theilnahmen.

Der Regierungs-Assessor von Miquel in Berlin ift dem Landrath des Kreises Westhavelland zur Hilfeleistung in den landräthlihen Geschäften überwiesen worden.

Der Archivar Dr. phil. Paul Pfotenhauer vom Staats- Archiv in Breslau ist am 8. August d. J. gestorben.

Der Archiv-Assistent Dr. phil. Hermann von Peters- dorff ist von Marburg an das Staats-Archiv in Koblenz verseßt worden.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Arcona“, Kommandant Kapitän zur See Beer, heute in Chefoo angekommen.

Vayern.

_ Zur Feier des Namensfestes Seiner Majestät des Königs fanden heute in München in allen katholischen Stadt- farrkirhen und in den Studienkirhen Hochämter mit Tedeum tatt. Die offiziellen Festgottesdienste wurden im Dom, bei St. Michael und in der protestantishen Matthäus-Kirhe ab- E Außerdem fanden Gottesdienste in der altkatholischen irche, in der griechischen Kirche und in der Synagoge statt.

Die Kammer der Abgeordneten ist gefieru wieder usammengetreten. Zum Präsidenten wurde der Rath am ayerishen Obersten Landesgeriht von Walter mit 120 Stimmen wiedergewählt. Drei Stimmen erhielt der Abg. Dr. Eigl. 20 Zettel waren unbeschrieben. T legte der Finanz-Minister Dr. Freiherr von iedel die Rechnungen pro 1894/95, welhe einen Uebershuß von 32 Millionen Mark aufweisen, und das Budget pro

1898/99 vor, welches mit 372167595 M bilanciert. Der Minister erörterte die cinzelnen Mehrausgaben, unter denen die Matri- fularbeiträge 4 612000 #4 mehr erfordern, und gab die Er- klärung ab, daß eine Steuererhöhung nicht nothwendig sei. An eine weitere Konversion der 81/2 prozentigen Papiere in 3 prozentige werde nicht gedacht. Scließlich legte der P die neuen Gesezentwürfe vor, be- treffend die Revision der Einkommen steuer, der Kapital- rentensteuer und der Gewerbesteuer, sowie die Er- leihterung der Bodenzinsen, und “führte andere ge- plante Maßnahmen für Zwecke der Landwirthschaft an, für die namhafte Beträge im Budget ausgeseßt seien. Die Rede wurde wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen.

Sachsen.

Bei den vorgestern von der 2. Abtheilung der säch- sishen Landtagswahlen in 31 Wahlkreisen vorgenom- menen Wahlmännerwahlen wurden, dem „Dresdener Journal“ zufolge, nur 17 Sozialdemokraten gewählt.

Hefsen.

Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland werden, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, mit den Großfürstinnen Olga und Tatiana am 2. Oktober in Darm- stadt eintreffen und im Neuen Palais absteigen.

Hamburg.

Die Leiche Seiner Hoheit des Herzogs Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg wurde, wie dem “Gamb Corresp * aus Cuxhaven gemeldet wird, gestern Nachmittag geborgen, ebenso die der übrigen mit dem Torpedoboot „S 26° Unter- gegangenen bis auf eine. Die Leichen wurden in feierlichem Buge, in welchem sich Seine Königliche Hoheit der Erbgroß- herzog von Oldenburg, sowie Jhre Hoheiten die Herzoge Adolf Friedrih und Heinrih zu Mecklenburg, Osfi- ziere und Mannschaften befanden, nach der Kaserne in Cuxhaven überführt, in welcher eine Trauerfeier stattfand.

Oesterreich-Ungarn.

Der König und die Königin von Rumänien be- sichtigten gestern Vormittag, wie „W. T. B.“ aus Budapest meldet, mit dem Kaiser Franz Joseph die Landes- Bildergalerie. Das Frühstück wurde im Offizierkasino ein- genommen, wo das Offizierkorps des Jnfanterie-Regiments Nr. 6 König Karol I. sich versammelt hatte. Der König von Rumänien brachte dabei folgenden Trinkspruch aus:

„Als Inhaber des 6. Infanterie-Regiments halte ich es für die erste Soldatenpfliht meines Herzens, mein Glas auf das Wohl des Allerhöchsten Kriegsherrn, Seiner Majestät des Kaisers und Közigs, zu erheben. Seine Majestät der Kaiser und König lebe hoh! hoh! hoh!“

Die Musikkapelle intonierte darauf die Volkshymne, und der Oberst Mischinko brachte einen Trinkspruch auf den König von Rumänien aus. Am Nachmittag besichtigten die Majestäten das Parlamentsgebäude und den Parkklub. Abends 6 Uhr fand im großen Saale der Hofburg Galatafel statt. Bei dersclben brachte der Kaiser Franz Joseph folgenden Trinkspruch aus:

Erfüllt von der Erinnerung an den ebenso glänzenden als warmen Empfang, den mir Eure Majestät bei meinem Aufenthalt in Rumänien zu bereiten die Güte hatten, bin ih glücklich, von der gegenwärtigen Gelegenheit Gebrauch machen zu können, um Eurer Majestät dafür von neuem meinen tiefen und aufrihtigsten Dank auszusprehen. Ih empfinde eine lebhafte Befriedigung, Eure Majestät sowie Ihre Majestät die Königin heute in unserer Mitte begrüßen zu können, und besonders gerührt von bem unausgesezten Bestreben Eurer Majestät, den vorzüglichen Beziehungen zwishen unseren Völkern den Charakter einer dauernden und engen Freundschaft zu verleihen, bitte ich Eure Majestät, überzeugt zu sein, daß es mir steis am Herzen liegen wird, die Bemühungen Eurer Majestät nachdrücklihs| zu unterstügen. Möge Gott Numänien auf lange Jahre hinaus den Herrscher erhalten, dessen hobde Weisheit aus diesem s{hönen Lande ein Element der Ordnung und des Friedens in Europa gemacht hat; und indem ih für die Fortdauer und die Befestigung eines so glücklihen Zustandes die wärmsten Wünsche hege, trinke ih auf die Gesundheit meiner erlauhten Gäste, Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Rumänien.

Der König von Rumänien erwiderte darauf:

Erlauben mir Eure Majestät, Ihnen meinen lebhaften und tiefen Dank für Ihre \chmeichelhaften Worte auszudrücken, die mich mit Stolz erfüllen, sowie an für den herzlihen Empfang, welchen Sie uns zu bereiten die Güte hatten. Fure Majestät waren fo freund- lich, dessen zu gedenken, daß wir das außerordentlihe Glü hatten, Sie gerade heute vor einem Jahre in Rumänien empfangen zu dürfen. Die Erinnerung an diesen Besuh wird immerdar in unsere Herzen ein- gegraben bleiben. Dieser Besuch bat mächtig dazu beigetragen, die zwischen unseren Staaten so glüdcklich bestehenden ausgezeihneten Beziehungen noch mehr zu festigen, welhe Beziehungen eine neue Bekräftigung in dem herrlihen Empfang gefunden haben, der uns hier bereitet wurde, und dem sih die Hauptstadt Ungarns in einer fo warmen und sym- pathishen Weise angeschlossen hat. Indem ich Eure Majestät bitte, an die Gefühle tiefer Verehrung und an die innigen Wünsche zu gien, welche wir für Gure Majestät und für Ihr erlauhtes Haus

egen, erhebe ich mein Glas auf das Wohl Eurer Majestät. Der Himmel möge Eure Majestät beschüßen und Ihnen noch eiñe lange Regierung gewähren zum Heil und zum Frieden Ihrer treuen Völker. Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König! Es lebe Ihre Majestät die Kaiserin und Königin !

Die Abreise des Königs und der Königin von Rumänien erfolgte Abends um 91/2 Uhr. Auf dem Bahnhofe hatten sih der Bürgermeister Markus, der Ober-Stadthauptmann Rudnay, der Direktions-Präsident der ungarishen Staats- bahnen N: der eer Na esandte in Bukarest Freiherr von Achrenthal, der rumänische General - Konsul in Budapest Bals und der Vize- Konsul Marc aaa eingefunden. Die Straßen, durch nan die ajestäten nah dem Bahnhof fuhren, waren prachtvoll beleuchtet, zahllose Menshenmassen erfüllten dieselben und begrüßten die Vorüberfahrenden auf dem ganzen Wege mit stürmischen Eljenrufen. Kurz vor 9 Uhr trafen die Majestäten auf dem Bahnhofe ein und verabschiedeten sih im Hofwartesalon auf das herzlihste von einander. Allerhöchstdieselben be- traten sodann den Bahnsteig, wo das rumänische Königs- aar von den Erschienenen Abschied nahm. Nah- em die Majestäten dann noch einige herzliche Worte mit einander gee hatten, bestiegen der Köntg und die Königin von Rumänien die Hofwagen. Am. Fenster

stehend, wechselten Allerhöchstdieselben sodann noch einige herz- liche Worte mit dem Kaiser, worauf sih der Zug unter den Dn der Menge in Bewegung seßte. Kaiser Franz Joseph begab sich sodann nach der Hofburg zurü.

Jn der gestrigen Sißung des ungarischen Unter- hauses theilte der Präsident von Szilagyi mit, daß der Abg. Baron Podmaniczki einen Antrag, betreffend eine Huldigungs-Adresse an den König, eingebraht habe, welcher am Freitag auf die Tagesordnung gelangen werde. Es wurde darauf beschlossen, die Dauer der Sigungen wieder wie früher nur bis 2 Uhr auszudehnen.

Großbritannien und Frland.

An Stelle des verstorbenen radikalen Mitgliedes des Unter- hauses für East Dengbighshire Morgan wurde gestern der Radikale Moss mit 5175 Stimmen gegen den Unionisten Kenyon ge- wählt, welher 2848 Stimmen erhielt.

Der Alderman Davies, Mitglied des Unterhauses, ist zum Lord-Mayor von London für das nächste Jahr ge- wählt worden.

Ftalien.

Gestern Vormittag hat in Castellamare in Gegenwart des Prinzen und der Prinzessin von Neapel, sowie des Marine-Ministers Brin der Stapellauf des großen Panzer- \chiffs „Emanucle Filiberte“ stattgefunden.

Der „Agenzia Stefani“ zufolge hat sih der britische Oberst Parsons von Massowah nah Kassala begeben, um sich mit den italienishen Militärbehörden für den Fall der Räumung Kassalas ins Einvernehmen zu seßen.

Spanien.

Der Ministerrath trat gestern in Madrid zusammen und beschloß, dem „W. T. B.“ zufolge, nach halbstündiger Berathung, an die Königin-Regentin die Vertrauens- frage zu stellen. Der Minister-Präsident, General Azcar- raga begab sich hierauf in das Königliche Palais, um der Königin - Regentin die Demission des Kabinets anzubieten. Die Königin-Regentin“ nahm dieselbe an, ersuhte jedoh den General Azcarraga, die Geschäfte bis zur Lösung der Krisis fortzu- führen. Heute wird die Königin-:Regentin die Führer der Parteien und die Präsidenten der Kammern zu sich berufen, um deren Meinung kennen zu lernen. Sagasta ift telegraphish nah Madrid berufen worden und wird unver- züglih hier eintreffen; man glaubt, Sagasta werde mit der Bildung des neuen Kabinets beauftragt werden.

Belgien.

Gestern Abend fand, wie „W. T. B.“ aus Brüssel meldet, in der Festhalle des „Parc du Cinquanténaire“ ein Festmahl statt, welhes Mitglieder des belgischen Handels und der belgischen Industrie als eine Kundgebung für den Unab- hängigen Congostaat zu Ehren des Staatssekretärs des Congo- staats van Eetveld e veranstaltet hatten. Ungefähr 900 Per- sonen, darunter Minister, Deputirte und Vertreter des Groß- handels und der Jndustrie, nahmen an dem Festmahl theil. Der Brüsseler Schöffe de Mot, welcher den Vorsig führte, brachte einen Trinkspruch auf den König aus und verherrlichte das groß- artige Werk Seiner Majestät. Der Staatssekretär va n Eetvelde dankte mit bewegten Worten, gab einen geschichtlichen Ueberblick über das Werk des Königs und gedachte in anerkennender Weise der muthvollen Belgier, welhe dem König ihren Beistand liehen hätten. Zum Schlusse seiner Ansprache drückte der

taatsfekcetär die Hoffnung aus, daß Belgien es für seinem Interesse entsprehend halten werde, die Bande, welche es mit der afrikanischen Kolonie vereinten, zu dauernden B gestalten. Der Schluß der Ansprache wurde mit begeistertem Beifall auf- genommen.

Türkei.

Die „Agence Havas“ meldet aus Konstantinopel, der Sultan habe den die Amnestie betreffenden Zusagzartikel zu den Friedens-Präliminarien, hinfihtlih dessen er zuerst Vorbehalte gemacht hatte, genehmigt.

Das JÎrade, durh welhes Monsignore Firmilianos zum Bisthumsverweser von Ueskueb ernannt wird, ist gestern erschienen. i

Der bisherige russishe Botschafter in Konstantinopel von Nelidow mird heute von dort nah Baden-Baden abreisen.

Schweden und Norwegen.

Die vom Storthing bewilligten Ausgaben für Heeres- zwecke beziffern sich für das Finanzjahr 1897/98 auf 9 455 400 Kronen (1896/97 8 979 700 Kronen à 1,121/2 46), denen eine Einnahme von 70 000 Kronen gegenüberstcht. Die Ge- sammtauzegabe zerfällt in folgende Posten: Für Gehälter und Löhnung 3161 400 Kronen, Unterrichtsanstalten 454500 Kronen, Uebungen 433600 Kronen, Verpflegung, Ausrüstung 2c. 4330 100 Kronen, Jngenieurwesen 199 800 Kronen, verschiedene Aus- gaben 706 000 Kronen, Einführung der Wehrpflicht in Tromss Stift 170 000 Kronen. Die außerordentlichen Be- willigungen für das Vertheidigungswesen betragen 2643 000 Kronen, und zwar: für nshafffung von 6,5 mm Gewehren 130 000 Kronen, zugehöriger Munition 400 000 Kronen, 75 mm Revolver 120 000 Kronen, Jngenieur- material und Magazin 96000 Kronen, Sanitäts- material 312 000 Kronen, Bekleidung und Ausrüstung 1 250 000 Kronen, Wagen 2c. 65000 Kronen, Munition 270 000 Kronen. Durch den Verkauf fiskalisher Grundstücke in der Festung Akershus wurden 1 485 500 Kronen erzielt, welche zur Vervollständigung der Befestigungen von Dröbaksund verwendet werden. Die Ausgaben für die Flotte sind für das Rechnungsjahr 1897/98 mit inegesammt 3 704 500 Kronen (1896/97 3 443600 Kronen) bewilligt worden. aci entfallen auf Gehälter und Löhnungen 1 045 000 Kronen, Marineschulen 1 348 000 Kronen, Uebungen 2c. 872 500 Kronen,

lottenmaterial 2c. 1 484 000 Kronen (davon für die Fertig- tellung von zwei Torpedobooten 1. Klasse von 85 t 340 000 Kronen, Kiellegung - eines weiteren Torpedobootes 1. Klasse 156 000 Kronen, Bau eines solchen 3. Klasse von 25 t 100 000 an ferner wurden außerordentli bewilligt für Kohlen und Kohlenstationen 115 000 Kronen, Bekleidung 100000 Kronen, Werfteinrichtungen 2c. bei Tönsberg und Chriftianssand 55 000 Kronen, Mobilmachungsvorräthe 95 000 Kronen, Reparatur des Kanonenboots „Frithjof“ 30 000 Kronen, den Bootshafen bei Hysnaes im Drontheimfjord 25 000 Kronen, zusammen A R Kronen. An Einnahmen sind 95000 Kronen in Rechnung gestellt. S

Asien.

Das „Reuter she Bureau“ meldet aus Teheran vom 98. September: Die Untersuchung wegen der Zwischen- fälle an der persish-türkishen Grenze im Monat August habe ergeben, daß die an den Grenz- verlezungen Betheiligten sämmilich aus türkishem Gebiet stammten. Es liege also keinerlei Pflichtvernachlässigung seitens der persishen Behörden vor, vielmehr seien türkishe Kurden mit Wissen der türkishen Behörden in das persische Gebiet. eingedrungen, hätten in mehreren Fällen Dörfer ausg-plündert und mehr als 300 Mohamedaner und Christen niedergemeßelt. Persien verlange jeßt volle Genug- r - von der Türkei für diese Räubereien.

Aus Simla berichtet dasselbe Bureau, daß die dritte Brigade, welche gegen die Mohmands entsandt worden sei, die Thürme und die befestigten Ortschaften im Turan-Thale zerstört habe. Ferner sei britischerseits durch eingeborene Truppen und eine Gebirgsbatterie eine Anzahl von Befestigungen genommen worden, nachdem dieselben mit Granaten beschossen worden waren. z

Die „Times“ erfährt aus Simla, eine Deputation von Angehörigen der Orakzai- und Afridi-Stämme, welche sich kürzlich nah Kabul auf den Weg gemacht habe, um den Emir von Afghanistan zur Hilfeleistung aufzufordern, sei auf Befehl des Emirs in Dschelalabad angehalten und zurück- gesandt worden. Auch die erbetene Munition sei ihnen ab- geschlagen worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der heute im 6. Stettiner Wahlbezirk (Greifen- berg-Kammin) vorgenommenen Ersaßwahl zum Landtage wurde der Oberst-Lieutenant von Normann-Barkow (tons) zum Mitglied des Hauses der Abgeordneten gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt worden.

Der Hofbesißer Durlach in Grindau, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 3. Lüneburger Mahl bezirk (Fallingbostel, Soltau), ist gestorben,

Arbeiterbewegung.

Aus Stettin wird der Berliner-, Volks-Ztg." berichtet: 500 Ar- beiter der hiesigen Stö ver [hen Sra beit sind wegen Lohnstreits in den Ausstand getreten. Die Arbeiter der Nähmaschinen- fabrik, welche dieselbe Firma betreibt, haben sich dem Ausstande bisher nicht angeschlossen.

Aus Beuthen in Oberschlesien wird der „Köln. Ztg.“ tele- graphiert, daß der Ausstand auf der Hohenzollerngrube (vgl. Nr. 229 d. Bl.) nah Bewilligung von Theuerungs8zulagen an die Arbeiter beendet worden ift.

Aus London berichtet die „A. K.“ zum Ausstande der eng- lishen Maschinenbauer: Am Montag hat die dreizehnte Woche der Arbeits\perre und des Ausstandes in der englischen Maschinen- industrie begonnen. Die Londoner Firma C. Kinnel u. Co. hat ihren 120 Arbeitern einen Kompromiß angeboten und eine 51 stündige Arbeitswoche anstatt der 48 stündigen vorgeshlagen, wobei kein Lohn- abzug stattfinden soll. Die Firma hat sih nit an der Arbeitssperre betheiligt. Es heißt, daß die Arbeiter einwilligen wollen.

In Christiania ist, einer Mittheilung des „Vorwärts" zu- folge, ein großer Aus\tand der gesammten Möbeltischler und Drechsler zum Ausbruch gekommen.

Kunst und Wissenschaft.

Das Königlihe Kunstgewerbe-Museum, Prinz Albrecht- straße 7, veranstaltet in den Monaten Oktober bis Dezember d. I. folgende Vorlesungen : Professor Dr. Alfred Gotthold Meyer wird über den .Kla \sizismus in Berlin und Potsdam bis zum Tode Schinkel ’s* 10 Vorträge Montags, Abends 84 bis 91 Uhr (Beginn: Montag, 11. Oktober), Dr. Adolf Brüning über die „Geräthe der christlihen Kirch e* gleihfalls 10 Vorträge Freitags, Abends 84 bis 94 Uhr (Beginn: Freitag, den 15. Oktober), und Dr. Erich Pernice über die „Bronze- und Silber - geräthe des fklassischen Alterthums" 7 Vorträge Donners- tags, Abends 84 bis 94 Uhr (Beginn: Donnerstag, den 4. November), halten. Die Vorlesungen finden im Hörsaal des Museums statt; der Zutritt ist unentgeltlich.

In Dresden wurde gestern Vormittag die 44. Versammlung deutsher Philologen und Schulmänner_ in Anwesenheit Seiner Majestät des Königs von Sachsen, Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Georg und des Kultus-Ministers von Seydewiß im geshmackvoll dekorierten Saale des „Vereinshauses" feierlih er- öffnet. Den ersten allgemeinen Vortrag hielt, dem „Dresdn. Journ.“ zufolge, Professor Dr. Georg Treu über „Winkelmann und die Bildhauerei der Neuzeit“. Indem der Vortragende der unsterblihen Verdienste Winckelmann's gedachte, die be- sondere Kunstanshauung des großen Archäologen und Kaunst- bistorikers aus den Verhältnissen seiner Zeit, aus dem nothwendigen Kampf gegen Bernini und seine Schule erklärte, ihre akademischen Nahwirkungen bekämpfte und do wiederum den unvergänglihen und lebensvollen Kern dieser Anschauung heraushob, suchte er zugleich die berehtigte Abweichung der neueren Bildhauerkunst von der bloßen Nachahmung der Antike, ihr Necht auf Leben, Wahrheit und ihre eigene typishe Größe nahzuweisen. Rauschender Beifall folgte den geistvollen Ausführungen. Um 12 Uhr konstituierten sich die einzelnen Sektionen, unter denen sich diesmal zuerst eine Sektion für Bibliotheks- wissenschaft befindet.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreidehandel in Syrien.

Aus Beirut liegt folgende Nachricht von Anfang d. M. vor:

Infolge der alarmierenden Nachrichten über die Lage des Ge- treidemarktes in Europa sind au in Syrien die Getreidepreise be- trähtlih gestiegen, Ein Doppelzentner Weizen, welher im Monat Juli in den Augfuhrhäfen auf 13 bis 13,50 Francs zu stehen kam, kostet zur Zeit 16 bis 18 Francs. Die Gerste stieg von 8 Francs auf 9,90 bis 11,50 Francs. -

Die reiche Getreideernte des Hauran, der Kornkammer Syriens, welche früher mit Kameelkarawanen nah Akka und Haifa zur Aus- fuhr gelangte, ist in diesem Jahre fast vollständig mit der Cifenbahn nah Damaskus und Beirut gebraht worden und wird hier zur Zeit noch von Großspekulanten zurückgehalten.

Akka und Haifa haben infolgedessen nur unbedeutende Mengen, Beirut gar kein Getreide exportiert.

Die syrishen Häfen Lattakis, Tripolis, Saida, Akka und Haifa haben im Monat August ausgeführt nach Europa ite 251 000 Keló Weizen = 69 237 dz. (1 Kelé Weizen zu 214 Ofkka à 1,283 kg) und 175 000 Kels Gerste (1 Kelé Gerste zu 16 Ofka). Nach Egypten wurden vershifft 40 000 Kels Weizen = 11 034 dz. und 16 000 Kelé Gerste = 3285 dz.

Für die Provinz Adana ist infolge {lechter Ernte von der Negierung ein Ausfuhrverbot erlassen worden.

Ernteergebnisse in Serbien.

__ Naghrichten aus Belgrad zufolge ist die Haferernte qualitativ als eine gute, quantitativ als eine ziemlih gute zu bezeihnen ; man {äßt das Ergebniß gegen das vorige Jahr auf Zweidrittel.

Daß auch die Maisernte, mit welcher jeßt begonnen wird, hinter den ursprünglihen Erwartungen zurückbleibt, beweisen die hohen Maispreise im Innern des Landes, wo jeßt die Bree höher sind als in Budapest, nämlih 12—124 Dinar per Doppelzentner. Aus diesem Grunde hat man bereits aus Numänien und Bulgarien kleine Mengen von Mais nach Serbien zu importieren versucht.

Die von den Ueberschwemmungen nicht heimgesuhten Gegenden melden eine ziemlich gute bis gute Ernte; \{chlecht sieht es in den Niederungen aus.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Bulgarien.

Der bulgarishe Gesundheitsrath hat unter dem 15. d. M. fämmt- lie gegen die Pest erlassenen Quarantänemaßregeln wieder aufge- hoben. (Vergl. „R.-Anz.* Nr. 47 vom 24. Februar, Nr. 71 vom 24. März, Nr. 151 vom 30. Junt, Nr, 155 vom 5. und Nr. 165 vom 16. Juli d. I.)

Gleichzeitig find mit Rücksicht auf das Auftreten der Cholera in Indien und insbesondere in Bombay die Quarantäne-Aerzte be- auftragt worden, die aus Indien direkt in bulgarischen Häfen ein- treffenden Schiffe gesundheitspolizeilih zu untersuhen und in zweifel- haften Fällen von der Gesundheits-Direktion telegraphisch weitere Weisung zu erbitten.

Aus den „VeröffentliGungen des Kaiserlihen Gesundheitsamts“ Nr. 39 vom 29. September.

Pest und C olera.

British-Ostindien. In der Stadt Bombay wurden in der Woche vom 25. bis 31. August 76 Todesfälle an Cholera und %H an Pest festgestellt. Die leßtere Krankheit wurde für epidemisch erklärt. In Kalkutta sind vom 15. bis 21. August 4 Personen an Cholera, 1 an Pocken und 170 an Fiebern gestorben.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Glasgow 2, Madrid, Warschau je 3 Todesfälle; Paris 2, St. Petersburg 4 Erkrankungen; Genickstarre: New- York 2 Todesfälle; Regierungsbezirk Arnsberg 4 Erkrankungen ; Snfluenza: London 4, Moskau 2 Todesfälle; Milzbrand: Moskau 1 Todesfall. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutshen Berichtsorte 1881/90 : 1,30 0/0) : in Darmstadt Erkrankungen kamen vor in den Regierungs- bezirken Hildesheim 305, Marienwerder 99, in St. Petersburg 39, Wien 28 an Diphtherie und Croup (1881/90: 4,49 9/6): in Schöneberg, Kaiserslautern Erkrankungen wurden emeldet in Berlin 87, Hamburg 29, -Kopenhagen 33, London (Krankenhäuser) 156, Paris 28, St. Petersburg 111, Wien 43 desgleihen an Scharla ch in Edinburg 73, Kopenhagen 2%, London (Krankenhäuser) 376, Skt. A 54, Wien 38 desgleichen an Unterleibstyphus in

ondon (Krankenhäuser) 29, Paris 47, St. Petersburg 124, Prag 44 desgleihen an Ruhr im Regierungsbezirk Arnsberg 123.

Spanien.

Lepra. In der Stadt und Provinz Valencia, sowie in der Provinz Alicante wird die Lepra nit selten beobachtet. Im Jahre 1888 waren in 13 Ortschaften der leßteren Provinz 69 Kranke bekannt, im Jahre 1893 in etwa 20 Ortschaften 120; ein Hospital für Aussätige gab es damals noch nicht, die Kranken wurden in einem besonderen Saale des allgemeinen Hospitals untergebraht. In der Provinz Valencia besteht zu Olleria ein Leprosorium. Auch in der Provinz Malaga, wo die Krankheit ebenfalls aufgetreten ist, soll ein Lepra- heim vorhanden sein.

Großbritannien.

Milzbrand in Gewerbebetrieben. Zur Vorbereitung von Schutzmaßregeln gegen die in gewissen Gewerbebetrieben zuweilen vorkommenden Milzbranderkrankungen war am 4. November 1895 vom Staatssekretär des Innern eine Kommision von Mitgliedern berufen worden. Nach dem unterm 7. April 1897 erstatteten Bericht haben si die Untersuhungen der Kommission auf Wollsortierereien, Haarspinnereien, Bürstenbindereten , Knochenmühlen, Kürschne- reien, Gerbereien, den Fellhandel und einige verwandte Ge- werbe, wie das Wollkämmen, Filztrocknen, die Verarbeitung von Lumpen und auf Federreinigungs - Anstalten erstreckt. Da der Milzbrand in England bereits nah Art. 29 des Fabrik- und Werkstättengeseßes vom 6. Juli 1895 von den behandelnden Aerzten angezeigt werden muß, kommt die Krankheit neuerdings häufiger zur Kenntniß als früher. Die Kommission konnte daher über das Auf- treten derselben zuverlässige Nachrichten erhalten und erkennt auf Grund derselben die Gefährdung der mit gewissen Verrichtungen in den genannten Gewerben beschäftigten Arbeiter an. _Von dem Vorschlag der Einführung eines Desinfektionszwangs für fämmt- lihe Rohstoffe glaubt fie jedoch abschen zu müssen, weil sie davon Materialshädigungen und wirths{aftliche Nach- theile für die Fabriken hefürchtet. Dagegen empfiehlt sie andere Vorsichtsmaßregeln, u. a. für die mit Fellen, Häuten, N de und Borsten arbeitenden Betriebe Aus\{luß der mit kleinen Berleßzungen behafteten Personen von der Arbeit, Verbot, in den Arbeits- und Lagerräumen zu essen und zu trinken, Vorsorge für Wascheinrihtungen, geeigneten Verband kleiner Verleßungen bei den Arbeitern, außerdem beim Hantieren mit trockenen en das Tragen von Handschuhen und besonderen, den Hals und Nacken bedeckenden Oberkleidern, die nah der Arbeit abzulegen sind. (Roport of the departmental committee appointed to inquire into the con- ditions of work in wool sorting and other Kkindred trades,

London 1897.)

Verdingungen im Auslande.

Großbritannishe Besißungen. 90. Oktober. A. R. M. Simkins pr. Adr. F. Otto Esg. Tower Chambers, Moorgate Street, London E.C.: Vollständige Ein- rihtung und Betrieb der elektrishen Beleuchtung in Belize (Britisch-

Honduras). Näheres bei obiger Adresse. M : 30. November. C. C. Lindsay, 167, St. Vincent Street,

Glasgow: Uebernahme der Straßenbeleuhtung (Gas oder Petroleum) von Singapore sür 5 Jahre vom 1. Januar 1899 ab. äheres bei obiger Adresse.

Niederlande,

6. Oktober, 12 Uhr. Kolonial-Ministerium im Haag: Lieferung von gußeisernen Asphaltrohren mit Kuppelmuffe und kupfernen Hähnen für die Militärverwaltung in Niederländish-Indien; von galvani- fertem Eisendraht, weihem Stahl, Klammern und Sraubennägeln; ferner Anlage des eisernen Oberbaues von 3 Brücken nebft Zubehör

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für die Eisenbahnen in Java. Näheres im teGnishen Bureau der obigen Behörde. Bedingungsbefte sind käuflih bei dem Buchhändler Martinus Nijhoff im Haag, Nobelitraat 18.

Rumänien.

22. Oktober. Kriegs-Ministerium in Bukarest: Bau einer Kaserne in Crajova für das Genie-Bataillon. Voranschlag 285 500 Fr.

27. November. Magistrat von Ploesti: Konzession auf die Dauer von 40 Jahren für die Errichtung eines Elektrizitätswerks; bestimmt zur öffentlihen und privaten Beleuchtung und zur Abgabe elektrisher Kraft für industrielle und häuslihe Zwecke.

7. Dezember. Magistrat von Crajova : Konzession auf mehrere Jahre für die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser.

Norwegen.

6. Oktober, 7 Uhr Nachmittags. Verwaltung der Staats- Eisenbahnen (Styrelsens Expeditionskontor, Statsbauerne) in Christiania: Lieferung von 143 700 Schraubenbolzen für Schienen- lashen. Näheres bei obiger Behörde.

Dänemark.

9, Oktober, 2 Uhr. Bürgermeister Bech-Petersen in Praest s: Lieferung von Eisenbahyrschienen mit zugehörigen Winkellashen und Vollzungenschienen für den Bau der Praests-Nestved-Bahn, und zwar entweder 171000 laufende Fuß (englisch) = ca. 10635 t 45 pfündige Schienen, 6200 Paar = ca. 70,1 & Winkellaschen, 60 Stück = ca. 7,3 t Vollzungen\schienen, oder 52100 laufende Meter = ca. 905 t 35 pfündige Schienen, 7300 Paar = ca. 44,8 t Winkel- lashen, 60 Stük = ca. 6,6 & Vollzungenschienen. Ferner ent- weder 45400 Stück Bolzen mit Muttershrauben für 45 pfündige Schienen = ca. 9,4 t und 153000 Stück Nägel für 45 pfündige Schienen = 41,3 t, oder 30000 Stück Bolzen mit Mutter- {rauben für 35 pfündige Schienen = ca. 8,1 & und 155 000 Nägel für 35 pfündige Schienen = ca. 29 t. Bedingungen und Zeichnungen an Ort und Stelle bei Ingenieur Hammerich, 15 Gefionsgade in Kopenhagen, und beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänischer Sprache). Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Leverance af Spor- materialer til Praestö-Naestved-Banen“ sollen den Preis für die Tonne in dänisher Münze angeben.

Egypten.

95. Oktober. Der Präsident des Verwaltungsraths der Eisen- bahnen, der Telegraphen und des Hafens von Alexandrien: Liefe- rung von 120 000 kg farbigen Baumwollenabfällen.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Goch ist die zweite englische ¡Al über Vlissingen vom 28. September ausgeblieben. rund: Nebel im Kanal.

Bremen, 30. September. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. PD. „Lahn“, v. New-York kommend, 28. Sept. Nm. in Plymouth angek. und hat die Neise n. Bremen fortges. ; der Dampfer überbringt

“145 Passagiere und volle Ladung. „Kaiser Wilhelm II.*“, n.

New-York best. 28. Sept. Nm. Punta Delgada passiert. „Preußen *, n. Ost-Asien best., 28. Sept. Nm. in Shanghai angek. „Roland“, v. Baltimore kommend, 29. Sept. Mrgs. a. d. Weser angek. „Trave“, n. New-York best, 29, Sept. Mrgs. Dover passiert. „Wittekind“, v. La Plata kommend, 29. Sept. Vm. Vlissin gen passiert.

London, 29. September. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer Mexican * is heute auf der Ausreise in Madeira angekommen.

Castle-Linie. Dampfer „Hawarden Castle" hat heute auf der Heimreise Madeira passiert.

Rotterdam, 29. September. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Maasdam“ von Rotterdam heute Nahm. nah New-York abgegangen.

30. September. (W. T. B.) Dampfer „Obdam“ von New-York heute Vormittag in Notterdam angekommen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Die gestrige Aufführung des „Siegfried“, des dritten Abends des Wagner’schen Nibelungen-Festspiels, nahm einen glänzenden Ver- lauf. În diesem Musikdrama, welches den dramatischen Mittelpunkt und wohl auch den poetischen Höhepunkt der Tetralogie bildet, hängt fast noch mehr als bei den übrigen von der Einheitlichkeit und Krast der Darstellungs- und der gesanglichen Kunst der handelnden Perfonen die glücklihe Wirkung der Aufführung ab, und der gestrige Abend ewährte gerade in dieser Richtung einen reinen und vollen künstlerischen Genuß. Die Rolle des Siegfried sang hier zum ersten Male Herr Burgstaller; bei ihm vereinigten sich äußere Erscheinung, Stimme und Vortrag zu einer eindrucksvollen Verkörperung des jungen Drachentödters. Der knabenhafte Ueber- muth des jungen Helden, das weihe Träumen im Waldesweben und das Erwachen der Liebe in der unshuldsvollen jungen Brust beim Anblick Brünnhildens kamen überzeugend zum Ausdruck. Dabei scheint dem Künstler jede Regung des Gefühls, jeder Wechsel der Empfindung {licht und natürlih aus der Tiefe des Herzens emporzusteigen. Der junge Sänger zeigt eine starke künstlerishe, aus eigenem, ursprünglihem Besiß \chöpfende Gestaltungskraft. Dabei wahrt er stets den \{önen metallishen Klang seiner Stimme, deren Reiz durch die Deutlichkeit der Aussprache und die Klarheit im musikalishen Ausdruck noh erhöht wird. Auf die Hörer und Zuschauer machte denn auch die Vollkommenheit, mit welher sich hier Empfindung, gesangliher Vortrag und Dar- stellung deckten, einen tiefen und entzückenden Eindruck. Frau Lili Lehmann bot als Brünnhilde im leßten Aufzuge dur die plastische, ausdrucksvolle Bewegung, dur ihr feines Mienenspiel und durch die Beseelung des Gesanges eine trefflihe Partnerin für Siegfried dar, als die Liebe des jungen Helden erwachte. Die auf- jauhzende Freude, als fie sich thres neuen Lebens bewußt wird, kam in der Stimmkraft, die hierdurch nichts von ihrem Wohllaut einbüßte, zu voller Wirkung. Herr van Rooy fang die im „Siegfried“ sehr anspruch3volle Rolle des Wanderers (Wotan) mit erstaunlicher Kraft und Ausdauer, ohne daß der s{chöône Klang des Organs jemals die geringste Einbuße erlitt. Frau Heink in der Rolle der Erda und Herr Friedrihs als Alberich boten wieder \{chöône harmonishe Leistungen im großen Stil dar. Den zahlreichen Gästen der Königlihen Bühne reihten sich die einheimischen Künstler, Frau Herzog als Waldvogel, Herr Lieban als Mime und Herr Mödlinger als Fafner, würdig und gleihwerthig an.

Im Königlichen Opernhause geht morgen „Figaro?s

Hochzeit“ von Mozart in der neaen Rococo-Ausstattung unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung in folgender Befeßung in Scene: Graf Almaviva: Herr Hoffmann; Gräfin: Fräulein Hiedler; Susanne: Fräulein Dietriß; Marzelline: Fräulein Kopka; Bartolo: Herr Stammer; Basilio: Herr Lieban; Dr. Curztio: Perp, Philipp; Gärtner: Herr Krasa; Bärbchen : Fräulein Neinisch. Fräulein Deppe fingt den Cherubin vor threm Abgang von der Königlichen Oper. Als Figaro gastiert Herr Moriß Frausher vom Königlichen Hoftheater in Stuttgart. Der Künstler ist als Ersay für Herrn Krolop in Ausficht genommen. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das Lustsptel „Doctor Klaus" von Adolf LArronge unter Mitwirkung der Damen von Mayburg, Schramm, Adich, Stollberg, Conrad und der Herren Vollmer, Keßler, Oberländer, Herßer, Purschian und Heine gegeben. Als Emma gastiert Fräulein Ilona Sperr vom Stadt-Theater in Preßburg auf Engagement. Die Feier des 25 jährigen _Bühnen-Jubiläums des Herrn Marimilian Ludwig findet am Sonnabend, den 16. Oktober, statt. Herr Ludwig wird an diesem Tage den Marquis. Posa in „Don Carlos" spielen.

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