1897 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Oct 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Bonn, Oberst-Lieutenant à la suite des Jngenieur-Korps und Eisenbahn-Linien-Kommissar in München,

Pflaum, Major à la suite des Generalstabes, fommandiert beim Kriegs-Ministerium,

Freiherr von Speidel, Major à la suite des 1. Schweren Reiter-Regiments und Adjutant beim General-Kommando des I. Armee-Korps, :

Reschreiter, Major à la suite des 1. Schweren Reiter- Regiments und Ordonnanzoffizier Seiner Königlichen obeit des Prinz-Regenten von Bayern, S

Dr. Bestelmeyer, Divisions-Arzt vom Kriegs-Ministerium,

Sellmayr, Militär-Jntendant vom I]. Armee-Korps,

Nitter von Meyer, Oberst-Lieutenant und etatsmäßiger

Stabsoffizier des 10. Jnfanterie-Regiments, :

Faber, Oberst-Lieutenant und Kommandeur des 2. Train-

Bataillons, e Windisch, Oberst-Lieutenant und Kommandeur des 2. Pionier- Bataillons, : Freiherr von Ow auf Wachendorf, Major à la suite des 3. Chevaulegers-Regiments und persönlicher Adjutant Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern, : i:

Freiherr von Horn, Major vom Generalstabe,

Schöller, Oberst-Lieutenant und Kommandeur des 5. Feld- Artillerie-Negiments,

Freiherr von und zu der Tann, Oberst-Lieutenant Und

etatsmäßiger Stabsoffizier des 4. Chevaulegers- Regiments,

Schweninger, Oberst-Lieutenant und etatsmäßiger Stabs-

offizier des 3. Feld-Artillerie-Negiments, S traßzner, Oberst: Lieutenant vom 4. Feld-Artillerie-Regiment, Gemmingen Freiherr von Massenbach, Oberst-Lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier des 9. Jnfanterie-Regiments, von Steinsdorf, Oberst-Lieutenant und etatsmäßiger Stabs-

A offizier des 15. Jnfanterie-Regiments,

von Hößlin, Oberst - Lieutenant vom Generalstabe des TI. Armee-Korps, und

Born, Oberst - Licutenant und Kommandeur des 1. Jäger- Bataillons ; sowie

den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse: uers, Geheimer Kanzlei-Sekretär vom Kriegs-Ministerium, oller, Geheimer Kanzlei - Sekretär, fommandiert beim Militär-Bevollmächtigten in Berlin, Vender, Werkmeister von der Druckerei des Kriegs- Ministeriums,

Sitterer, Zeug-Premier-Lieutenant vom Artillerie-Depot in Augsburg, kommandiert bei der Jnspektion der Fuß- Artillerie, :

Freiherr von Eyb, Premier-Lieutenant vom 2. Úlanen-Regi- ment, kommandiert bei der Equitations-Anstalt,

von Nagel zu Aichberg, Premier-Lieutenant à la suite des 2. Ulanen-Regiments und Adjutant der 1V. Armee- Inspektion, :

1

Freiherr von Pöllniß, Second-Lieutenant vom 1. Ulanen- |

Regiment, kommandiert bei der Equitations-Arstait,

Schröón, Second - Lieutenant vom 1. Schwerin Reiter- Regiment,

Bresselau von Bressensdorf, Second-Lieutenant vom 1. Schweren Reiter-Regiment, kommandiert bei der Equitations-Anstalt,

Knab, Rechnungs-Rath und Pcensions-Zahlmeister von der General-Militär-Kasse,

von Nagel zu Aichber g, Premier-Lieutenant vom 2. Schweren Reiter-Regiment,

Näcchl, Premier-Lieutcnant vom 3. Chevaulegers-Regiment,

Freiherr von Weinbach, Premier Lieutenant vom 3. Chevau- legers-Regiment.

Deutsches Reich.

Seine Majestäi der Kaiser haben Allergnädigst geruht : den Chemiker Dr. Franz Schütt zum Kaiserlichen Regierungs-Rath und Mitglied des Patentamts zu ernennen.

_ In Geestemünde wird am 18. Oktober d. J. mit einer Seeschiffer-Prüfung für große Fahrt begonnen und N Deteiven eine Seesteuermanns-Prüfung verbunden werden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bei der Provinzial - Steuer - Direktion zu Köln an- ien Regierungs-Rath Carth aus zum Ober-Regierungs3- ath, den Landrath Dr. jur. Seidel in Schmiegel zum Re- gierungs-Rath, und den Dircktor des Progymnasiums in Sobernheim Pr. Karl Shmidt zum Gymnafsial-Direktor zu ernennen, dem Direktor des Gymnasiums in Düsseldorf Dr. Augu | Uppenktamp anläßlich seines Uebertritts in den Ruhestand den Charafter als Geheimer Regierungs-Rath, dem Kreis - Sekretär Hesterberg in Zeven aus Anlaß seines heute stattfindenden 50jährigen Dienstjubiläums, und dem Kreis - Sekretär Bod dien in Berlin aus Anlaß seines Scheidens aus dem Amt den Charakter als Kanzlei- Rath, und dem Rentmeister Karl Arnold in Homburg, den Re- gierungs-Sefretären Overberg zu Arnsberg und Schwarß zu Köln bei ihrem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Charafter als Rechnungs-Rath zu verleihen, sowie der Wahl des Oberlehrers am Realgymnasium zu Kre- feld, Professors Dr. Karl Schwabe zum Direktor dieser Anjtalt, der Wahl des Oberlehrers an der Ober-Realschule zu Elberfeld Richard von Staa zum Direktor des Real- Proaymnasiums nebst Realschule zu Remscheid, und der Wahl des Lehrers an dem Gymnasium mit Real- ata zu Bremerhaven Dr. Hermann Lämmer- irt zum Direktor des Real-Progymnasiums zu Lennep die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Finanz-Ministerium. _Dem Ober - Regierungs - Rath Carthaus is} die Stelle des Ober-FRegierungs-Raths bei der Provinzial-Steuer-Direktion zu Cassel, und

dem Regierungs-Rath, Ober-Steuer-Jnspektor Dorg er loh zu Oels die Stelle eines Mitgliedes der Provinzial - Steuer- Direktion zu Posen verliehen worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Dem Gymnasial-Direktor Dr. Schmidt ist die Direktion des Gymnasiums in Trarbach übertragen worden. Dem ordentlihen Seminarlehrer Theodor Kerrl zu Neu-Ruppin is bei seinem Ausscheiden aus dem Amt das Prädikat „Oberlehrer“ verliehen worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Thicrarzt Dr. Eberlein ist zum Lehrer an der Thierärztlichen Hochshule zu Berlin, und ,

der Kreis-Thierarzt Frick zum Lehrer an der Thierärzt- lichen Hochschule zu Hannover ernannt worden.

Minisierium für Handel und Gewerbe.

Der Geheime Rehnungs-Rath Laschke ist zum Vorsteher des Zentral-Bureaus des Ministeriums für Handel und Ge- werbe ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsshulden.

Der Diätar Heuer ist zum Kassen-Sekretär ernannt worden.

Bekannimaqung Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli

1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebraht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1896/97 bezw. 1896 1) bei der Hoyaer Eisenbahn auf 7800 H, 2) bei der Neuhaldensleber Eisen- La Se y 3) bei der Peine-Jlseder Eisen- a E Ee 4) Pei der Farge - BEgesaEer Eisenbahn auf E 20000 5) bezüglich der preußischen Strecken der Braunschweiger Landeseisenbahn auf 44461 6) bezüglih der preußishen Strecken der Eisenbahnen von Halberstadt nach Blankenburg und von Langen- stein nah Derenburg zusammen auf 134 246 64 7) bezüglich der preußishen Strecken der Lübek-Büchener Eisenbahn auf 930 672 49 festgestellt ist. 8) Aus dem Betriebe: : a, der preußishen Strecken der Eisenbahn von Blankenburg nah Tanne, h. der preußischen Strecken der Großherzoglich olden- burgishen Eisenbahn von Osnabrück nach Quakenbrück, von Jhrhove nah Neuschanz und von Oldenburg nah Leer und ec. der Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn ist ein fommunalsteuerpflihtiger Reinertrag für 1896 bezw. 1896/97 nicht erzielt worden. Hannover, den 27. September 1897. Der Königliche Eisenbahn-Kommissar. Reitenstein.

Angekommen: ___ Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen, von Karlsbad: der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Mie, vom Urlaub.

Nichtamtliches.

Deutsches Reicdcch.

Preußen. Berlin, 1. Oktober.

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver- kehr hielt heute eine Sißung.

Das Staats - Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Play 11, unter dem Vorsiß des Vize - Präsidenten, Staats - Ministers Dr. von Miquel zu einer Sißung zusammen.

Der Kaiserliche Botschafter in Paris Graf zu Münster

ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

__ Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzogli sächsishe Wirklihe Geheime Rath Dr. von Ms vei f vom Urlaub nah Berlin zurückgekehrt.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine i|st S. M. S. „Cormoran“, Kommandant

Korvetten-Kapitän Brussatis, heute von Chefoo nah Nagasaki in See gegangen.

Bayern.

Das Staats-Budget für die Jahre 1898 und 1899 {ließt, wie der Finanz-Minister Dr. Freiherr von Riedel iz der vorgestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ausführte, in Ein- nahme und Ausgabe mit 372 167 595 f ab und bietet im allgemeinen ein befriedigendes Bild, obgleich dec Bedarf für die eigentlichen Staatsausgaten troß aller Sparsamfeit um 8518482 4 höher als in der vorhergegangenen Finanzperiode veranshlagt werden mußte. Eine Erhöhung der direkten Steuern und indirekten Staatéauflagen ist nicht erforderli, es besteht vielmehr die zuversihtlihe Erwartung, daß der vermehrte Staatsbedarf durch die vorhandenen Mittel gedeckt werden könne. Die bedeutendste Voranschlagserhöhung besteht inner- halb der eigentlihen Staatzausgaben bei dem Etat für Reichszwecke, indem der Matrikularbeitrag Bayerns mit 564 Millionen, d. i, rund 4612000 A höber, zu veranshlagen war. Die fogenannten Aequivalente mit circa 10 Millionen sind in dieser Summe inbegriffen; der Rest von 464 Millionen findet seine Deckung durch Ueberweisungen seitens des Reichs, indem im gegenwärtigen Budget der Antheil Bayerns an den Reichs-Stempel- abgaben mit 5 500 000 #4, an dem Ertrag der Zölle und Taback- steuer mit 29900000 4G und an der Branntweinverbrauhs- abgabe mit 11100000 A veranschlagt _ werden konnte, Eine weitere beträhtlide Steigerung des Staatsaufwandes ergiebt fich mit rund 1700000 ÆA bei dem Etat der Pensionen und Sustentationen ; dieselbe is zum größten Theil durch die mit Zustimmung des Landtages in den Jahren 1876, 1892 und 1894 vorgenommene Verbesserung der Lage der pragmatishen und nicht- pragmatishen Beamten und Bediensteten, außerdem aber au dur den Umstand veranlaßt, daß sich die bisher für Unterstüßungen be- stimmte Summe als unzureichend erweist, weil die Zahl der zu unterstüßenden Wittwen und Waifen in stetiger Zunahme begriffen ist und der ollgemeine Staatsdiener - Unterstüßungsfonds - infolge der Konvertierung einen Ausfall von rund 8000 4 erlitten hat. Im Geschäftsbereiß des Königlichen Staats-Ministeriums des Innern sind rund 1029000 ( mehr erforderlih. Aus der Zahl der Mehrforderungen sind hervorzuheben: die Beträge von rund 310000 Æ für die MNeorganisation des Polizeidienstes in München mit Errichtung einer Schußmannschaft, dann für Ver- mehrung der Landgendarmerie und Erböhung des Pensions-Ctats, 8000 A Mehrbedarf für das Institut der Fabrik- und Gewerbe- Inspektion, 31000 für Errichtung eines hydrotehnischen Bureaus, 31000 #4 für Pragmatisierung von 25 weiteren Bezirks-Thierärzten, rund 152000 # Mehrbedarf für land- wirthschaftlihe Zwecke. Hierzu treten weiter die nah dem Finanzgesetzentwurf aus den Erübrigungen zu ent- nehmenden Summen von 3 500 000 4 für Flußkorrektionen, von 950 000 M zur Verstärkung des Zentralnebenfonds für íIndustrie und Kultur, von 35 000 #4 Zuschuß zur 11. Kraft- und Arbeitsmaschinen- Ausstellung in München 1898. Für das Ressort des Staats- Ministeriums des Innern für Kirchen- und Schul- angelegenheiten ist der Mehrbedarf im Etat auf rund 1 450 000 M veranshlagt und außerdem im Finanzgeseßentwurf für Kultusgebäude der Betrag von rund 3600000 4 vorgesehen. Unter den Etatépositionen, welhe ter Mehrbedarf von 1 450 900 4 veranlaßten, is anzuführen: der Mehrbedarf von 8302000 e an regulativmäßigen Dienstalterszulagen und Unterstüßungsbeträgen für die Volksschullehrer und deren Res liften, ferner die Postulate für Errichtung eines zahnärztlihen Jn- stituts in München, für Vermehrung und Beförderung des Lehr- perfonals an den humanistishen Gymnasien, für die im Interesse der Kreisgemeinden gelegene Uebernahme der Pensionen des Realschul- personals und für vermehrte Pflege der Kunst. Ferner sind die Summen von rund 315 009 4 und 187 000 6 zu Einkommens- aufbesserungen und Perfonalzulagen für die unzureihend dotierten katholishen und protestantishen Pfarreien in den Etat eingestellt. Dem Mehrbedarf der Staatsaufwands-Etats steht ein sehr erheblicher Minderbedarf bei den Etats ter Staatsschuld gegenüber, welcher bei dem Etat der Allgemeinen Staatss{huld 625 540 A und bei dem Etat der Eisenbahnshuld 3338480 A, mithin bei beiden fast 4 Millionen beträgt. Auch bei dem Etat der Grundrenten- Ablösungsshuld würde \sich ein Minderbedarf ergeben, sofern niht ein Betrag von 910000 #, die bis jeßt von den Bodenzinspflichtigen zur Grundrentenkasse zu leistende Tilgungéquote

von F 9/0, auf die Staatskasse übernommen wird; fiadet diese Ueber-

nahme statt, so ergiebt sih bei dem Etat der Grundrenten- Ablösungsshuld statt eines Minderbedarfs von 62380 4 ein Mehrbedarf von 847620 G Der Minderbedarf bet der all- gemeinen Staats\{chuld und der Eisenbahnshuld ist die einfahe Folge der Umwandlung der 4 prozentigen Obligationen in 3F prozentige. Von einer abermaligen baldigen Konvertierung kann {hon aus wirthschaftlihen Gründen nicht die Rede sein. Abgesehen von sonstigen Erwägungen, kommt dabei in Betracht, daß der bayerische Staat ohne die Gefahr eines schweren Mißerfolgs auch fernerhin kaum allein und einseitig mit der Konvertierung beträhtliher Summen vorgehen kann, und es is daher mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die bayerishen Z3#prozentigen Obligationen keinesfalls früher eine Konvertierung erfahren werden, als die 3zprozentigen Obligationen derjenigen Staaten, die eine sogenannte Sperrfrist gewährten. Von dem dur die Konvertierung für die Staatskasse erzielten Ge- winn foll die Summe von rund 2 Millionen, welche theils bei dem Etat der Staatsshuld, theils bei dem Etat der Grundgefälle berüdsichtigt sind, zur allmählichen Beseitigung der Bodenzinse und Unterstüßung der wirklich leistungsunfähigen Bodenzinspflihhtigen verwendet werden, wogegen der Rest zur Deckung des bereits erläuterten Mehrbedarfs bei den Staatsaufwands. Etats erforderlich ist. Für Schuldentilgung sind in dem Etat nur die Mittel für die planmäßige Tilgung des Prämienanlehens und für außerordent- lie Heimzahlungen an Stiftungen vorgesehen. Mehreinnahmen ergeben \sich vorausfichtlich: rund 4270000 M bei dem Etat der Zölle und indirekten Steuern, 2012 000 4 bei dem Etat der Erb\chaftssteuern, Gebühren und Stempelabgaben, 500 000 4 bei den direkten Steuern, 4200 000 #4 bei dem Eisenbahn-Etat, 250 000 # bei dem Etat der Post- und Telegraphenverwaltung und 300 000 Nüdersäße der Pfälzer Bahnen. Der Hauptbestandtheil der Mehreinnahmen bei dem Etat der Zölle und indirekten Steuern rührt von dem Antheile Bayerns am Ertrage der Zölle, Tabalksteuec und Branntweinverbrauchsabgabe her; zugleich konnte aber auch der Malzaufschlag um 800000 A höher veran- {lagt werden, womit allerdings auch eine höhere Ausgabe von 100000 &# für Aufschlagsrückvergütungen korrespondiert. Die Mehreinnahmen bei dem Gebühren-Etat haben ihren Grund vornehmlich darin, daß der Antheil Bayerns an den Reichs-Stempel- abgaben mit 500000 Æ und die Gebühren in der nihtstreitigen Rechtépflege mit Rücksicht auf die andauernde Lebhaftigkeit des Immobiliarverkehrs namentlich in den größeren Städten um rund 1 400 000 M höher veranshlagt werden konnten. Die direkten Steuern find auf der Grundlage der bisherigen Steuer- geseße und Erhebungéquoten veranschlagt. An den Mehrerträgen sind betheiligt die Miethhaussteuer mit 316 009 4, die Gewerbesteuer mit 233 000 Æ und die Einkommensteuer mit rund 100 000 „4 in Brutto, während die Kapitalrentensteuer hauptsählich infolge der Konvertie- rung um 100 000 # zurückgegangen is. Der Etat der Eisenbahn- verwaltung schließt mit einem Reinerträgniß von rund 44572000 M ab, welhes das für die XXIII, Finanzperiote veranshlaate um rund 4210000 #4 übersteigt. Diese Ziffern erklären sich aus dem Unsstande, daß die Brutto-Einnahmen im Hinblick auf den steigenden Verkehr mit rund 143 694 000 A4 ver- anslagt werden ftonntenr, denen Ausgaben mit rund 99 122 000 A gegenüberstehen. Unter den leßteren befinden si u, a. Mehransäße im Vergleiche zu dem leßten Etat mit rund 2400000 4 für Be- schaffung von Betriebsmaterialien, von 34 Millionen für Unterhaltung und Erneuerung baulicher Anlagen 2c. und 2 900 000 Æ für Erneuerung und Ergänzung des Betriebêmaterials. Es ist ferner eine verhältniß- mäßig erheblize Vermehrung der Ober - Expeditoren und

Expeditoren, der Dber-Bauxführer u. f. w., dann unter Ein- ziehung von rund 2240 _Zaglohnstellen die Errichtung von rund 2450 neuen etatsmäßigen Stellen in Aussicht genommen. Bei dem Etat der Post- und Telegraphen-Verwaltung ist eine sebr bedeutenDe Vermehrung der Expeditoren-, NReviforen-, BaufüHrer- und Adjunktenftellen, sowie die Uebernahme der sämmtlihen vorhandenen Vertragkexpeditoren mit fixierten Be- trägen vorgesehen, und außerdem soll eine verhältnißmäßig große Anzahl neuer Stellen, so 5- B. 150 Briefträger-, Bureaudiener- aehilfen- und Packetboten-, 420 Postboten- und 40 Depeschenboten- stellen, geshafen werden. Bei dem Etat der F orst-, Jagd- und Triftverwaltun g mußten Die Brutto-Einnahmen im Ganzen um 714 000 Æ niedriger angese8t werden, als in der XXIII. Finanz- veriode. Eine Minderung Der abzuliefernden Einnahme im Betrage von rund 1182 000 # fintet sich endlich bei dem Etat der Grundgefälle, welche hauptfählich durch die Regelung der Boden- zinSfrage veranlaßt ift.

Oefterreih-Ungarn.

Der dem öfsterreihisGzen Reichsrathe heute unterbreitete Staatsvoran\chlag für 1898 weist eine Gesammtausgabe von 715920827 F[l., eine Sesammteinuahme von 719900 282 Fl., somit einen Uebvershuß von 3979455 Fl. auf, welcher den vorjährigen Ueberschuß um 3963017 Fl. übersteigt. Hierbei ist die vorausfsichilihe Steigerung des Aufwandes für gemeinsame Angelegenheiten bereits nah Möglichkeit berück- sichtigt. Das Gesammterforderniß übersteigt das vorjährige um 26776 126 Fl. ; die Sesammteinnahme erhöhte sich gegen das Vorjahr effffefktiv um 30745143 Fl., wovon auf die Er- höhung der direften Steuern 8762900 Fl., auf die Erhöhung der Zölle 4 122 344 Fl. und auf die Erhöhung der indirekten Abgaben 9234 266 Fl. entfallen. Die Einnahmen aus dem Lotto vermindern sich um 349000 F[l.; diejenigen aus dem Betriebe der Staatsbahnen erhöhen sich um 5562280 Fl. Das Fnvestitions - Präliminare für 1898 bearspruht netto 27 655730 Fl, gegen das Vorjahr 2 303 540 Fl. mehr. Unter den Jnvestitionsposten sind hervor- zuheben: für Kasernenbauten für die Landwehr in Dalmatien und Galizien und für neue Eisenbahnlinien insbesondere in Galizien und Dalmatien & 808 000 Fl., und für Fahrbetricbs- material (erste Nate eines Gesammterfordernisses von 10 220 000 Fl.) 3 407 300 Fl.

Das öósterreichishe Abgeordnetenhaus ermächtigte gestern unter lebHaftem Beifall den Präsidenten Kathrein, dem Kaiser zu Allerhöch stdessen Namensfeste die Gefühle der Loyalität und innigsten Werehrung zum Ausdru zu bringen. Hierauf fand eine namentliche Abstimmung über den Antrag, einePetition gegen die Sprachenverordnung vollinhalt- lih in das Protokoll aufzunehmen, stait. Der Antrag wurde angenommen. Nachdens sodann zahlreihe Abgeordnete in sahlihen Meden für die Dringlichkeit der Noth- standsanträge eingetreten waren, wurde die Sißzung nach Verlesung mehrerer Interpellationcn und Anträge geschlossen. Der Verlauf derselben rvar ruhig und ohne Zwischenfall. Unter den verlesenen Anträgen befindet sich ein solher des Abg. Taniaczki ewicz (radikaler Nuthene) auf Erlaß eines Nationalitätengeseßes zur Änbahnung des nationalen Friedens, ferner ein Antrag der Chr istlih-Sozialen auf Einbringung eines TrurkenheitsgeseßeS und Errichtung von Trinkerasylen.

Der Gemeinderath von Budapest beshloß gestern in einer zahlrei} besuchten außerordentlihen Sißung, aus Anlaß der Entschließung des Kaisers Franz Joseph, zehn Denkmäler in Budapest errichten zu lassen, eine Huldigungs-Abordnung zu entsenden, welche Seiner Majestät die unverbrüchlihe Treue und Ergebenheit der ungarishen Haupt- und Residenzstadt aufs neue zum Ausdruck bringen soll. Die Stadt war aus diescm Anlaß gestern Abend festlih beleuchtet.

íSFrankrei,

Der bisherige Botschafter in Wien Lozé hat, dem „W. T. B.“ zufolge, die Uebernahme des Postens des General- Gouverneurs von Algerien abgelehnt.

Wie das „Meuter’s{Ge Bureau‘“ meldet, hat der Minister des Aeußern Hanotaux dem britishen Premier-Minister Lord Salisbury vorgeshlagen, wiederum Kommissare zur Prüfung aller zwischen Frankreich und England noch s{chwebenden westafrikanifscchH en Fragen zu ernennen, um dieselben der endgültigen Erledigung entgegenzuführen.

Ftalien.

Das Panzers\chiff „Sicilia“ mit dem Admiral Canevaro an Bord ist gestern Nachmittag von Neapel nach Kreta in See gegangen.

Der „Popolo Romano“ meldet, daß der britische Oberst Parsons am Mittwoch von Suakin in Massowah eingetroffen sei, von wo er sich alsbald mit einem von dem Kommondanten von Massowah abgeordneten höheren Offizier nah Kassala begeben werde, um Die Befestigungswerke von Kassala und die VerpflegungSsftationen entlang der Fioute von Adigrat, am Gaschflusse und im Gebiet von Kassala zu be- sichtigen. Oberst Parsons sei von der egyptisheu Regierung beauftragt, Vorverhandlungen über die Abtretung Kassalas und die Bestimmung der neuen Westgrenze von Erythräa einzu- leiten. Das genannte Blatt fügt hinzu: Großbritannien, Egypten und Jtalien seien bereits einig über die Hauptfragen, und es seien nur noch Formalitäten über die Rückgabe Kassalas zu erledigen, welche, wie man annehme, vielleiht vor der ersten Hälfte des Monats Dezember vollendete Thatsache werden fönne.

Spanien,

Der Minister-PräfiDent, General Azcarraga hatte, wie „W. T. B.“ aus MadriD meldet, gestern Vormittag eine Unter- redung mit der König än-Regentin und überreichte Aller- höchstderselben Die schrifiLichen Entlassungsgesuche der Minister. e R des Senats Marquis Pazo de la Merced und der Marshall Martinez Campos werden mit der Königin- Regentin Besprechungen über die Lage haben. Heute wird die Königin-Regentin zuerst mit dem Präsidenten der Kammer Pidal, sodann mit einigen anderen politischen Persönlichkeiten und shließlich mit Sag asta, welcher gestern Abend in Madrid eingetroffen ist, Fonferieren. Sagasta hat Gamazo und Montero Rios nach Madrid berufen.

Türkei.

Das Wiener K. K. „„Telegr.-Korresp.-Bureau“ berichtet aus Konstantinopel, es verlaute daselbst, daß die Pforte gegen die in Philippopel und anderen Punkten Ostrumeliens be- gonnenen Befestigungen protestiert habe. Die Arbeiten an diesen Werken seten infolge dessen eingestellt worden.

Griechenlaud.

Die gestrige Sizung der Deputirtenkammer wurde, e U 2 B made, um 6 Uhx eroffnet. Der Minister - Präsident Ralli erklärte, die Bedingungen des vorgelegten Friedensvertrages seien schwere ; die Kriegsentshä- digung übersteige die Kräfte des Landes und die wirk- lihen Ausgaben des Feindes. Durch den Vertrag werde eine Finanzkontrole eingeführt, die Privilegien der griechischen Unterthanen in der Türkei würden durch den Vertrag beein- trähtigt, und die Vertragsbedingungen seien vollstreckbar ohne Nücfsiht auf vorherige Ratifikation derselben durch die Kammer und den König. Wenn die Stunde der Verantwortung schlagen werde, werde das Ministerium zu seiner Rechtfertigung nur anführen, daß die Ver- mittelung der Mächte unumgänglih gewesen sei, weil die vorherige Annahme dieser Vermittelung als Bedingung für die Niederlegung der Waffen gestellt worden sci. Das Weißbuch werde als Beweis hierfür dienen. Das frühere Ministerium habe ebenfalls die Jntervention der drci Schuzmächte nachgesuht. Nachdem die Vermittelung der Mächte angenommen gewesen sei, seien die Feindseligkeiten bei Velestino, Domoko und Gribovo wieder aufgenommen worden, wofür der Türkei die Verantwortung zufalle. "Der Minister- Präsident gab sodann einen historischen Üeberblick über die Ver- handlungen, spra mit bitteren Worten über die durch spätere Enischeidungen erschwerte Grenzabsteckung, sowie über die Ein- führung der Finanzkontrole. Er (Nalli) verlange nicht, daß die Kammer den Vertrag annehme, aber daß sie ein Ver- trauensvotum abgebe und ihre Arbeiten vertage. Wenn das beseßte Gebiet von den türkischen Truppen befreit und der Vertrag vollstreckt sei, werde das Werk des Kabinets beendigt sein. Delyannis unterzog alsdann die Art, wie der Minister- Präsident Ralli die Vertrauensfrage stelle, einer Kritik; unglück- licherweise seien die Friedensbedingungen exekutorisch ; derFriedens- vertrag sei drückend, aber aufgenöthigt; er würde wünschen, daß das Ministerium nicht die Vertrauensfrage stelle, die Aus- führung des Vertrags könne Anlaß zu Verwickelungen geben. „Wir dürfen nicht die Verantwortlichkeit des Ministeriums auf uns nehmen.“ Gleichwohl stellte der Minister - Präsident Nalli die Vertrauensfrage, erlangte indessen nicht die Mehrheit der Stimmen. Das Ministerium gab hierauf seine Entlassung.

Numänien.

Der König und die Königin sind, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Nachmittag auf der Grenzstation Predeal eingetroffen, wo Allerhöchstdieselben von dem Minister-Präfi- denten Stu.rdza und den übrigen Ministern, dem Erzbischof- Metropoliten und Primas von Rumänien, dem Bürgermeister von Bukarest und einem zahlreihen Publikum begeistert empfangen wurden. Nach kurzem Aufenthalt reisten Jhre Majestäten nah Sinaja weiter, wo sich der Prinz und die Prinzessin Ferdinand von Rumänien und die S Beatrice von Sachsen-Coburg und Hotha sowie das diplomatishe Korps zum Empfang ein- gefunden hatten. Auch dort bereitete das Publifum den

ajestäten, Allerhöchstwelche sich nah Schloß Pelesh begeben, begeisterte Kundgebungen.

Amerika,

Der Ober - Befehlshaber der chilenishen Armee, General Baquedano ist, wie aus Santiago gemeldet wird, gestorben.

Afrika.

Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Tanger wird der spanische Kreuzer „Destructor“ daselbst erwartet. Derselbe wird während der Dauer der Ver- handlungen über die durch die Riffpiraten hervorgerufenen Schwierigkeiten zur Verfügung des spanischen Gesandten stehen.

Arbeiterbewegung.

In Nürnberg sind, einer Mittheilung des „Vorwärts" zufolge, die Ladergehilfen des dortigen Transportgewerbes in eine Lohnbewegung eingetreten. Die Arbeiter beanspruchen eine Erhöhung des Wochenlohns auf 20 A Dieses Gesu foll von den Unter- nehmern zum theil garniht beantwortet worden sein, während einige versuchten, die Forderung herabzusetzen.

Aus Berlin wird zum Formerausstand gemeldet, daß die Ausgleihsverhandlungen vor de!n Einigungsamt des Berliner Gewerbe- gerihts morgen stattfinden werden. Bei der Baufirma Paul Zöllner u. Co. ist, nah dem „Vorwärts*, der Ausstand der Nabiß- pußer (vgl. Nr. 229 d. Bl.) beendet, nachdem die Forderung der Arbeiter bewilligt worden ist.

Aus Breslau wird der Berliner „Volks-Ztg." vom gestrigen Tage gemeldet, daß auf der Grube Bankowa bei Sosnowice ein all- gemeiner Ausstand ausgebrochen is. (Vgl. Nr. 219 d. Bl.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Der auswärtige Handel des deutshen Zollgebiets im Jahre 1896.

Nachdem die allgemeinen Ergebnisse des auswärtigen Handels des deutshen Zollgebiets im Jahre 1896 bereits in dem 2. „Vierteljahrs- heft der Statistik des Deutschen Reichs" veröffentliht worden, die E au im laufenden Jahrgang des „Statistischen

ahrbuchs für das Deutsche Reich“ gegeben sind, is nunmehr eine weitere, ausführlihere Veröffentlihung des Kaiserlihen Statistischen Amts über den auswärtigen Handel im Jahre 1896 erfolgt. Der so- eben ershienene Band 91, Neue Folge, der „Statistik des Deutschen Neis" bringt den Handelsverkehr des deutshen Zollgebiets mit 65 Ländergebieten nah Menge, Gattung und Werth der Waaren für jedes einzelne Land. Die Werthe der Cin- und Ausfuhr sind sowohl für den Spezialhandel als au für den Gesammt-Eigenhandel gegeben, während die Durhfuhr nur nah Mengen verzeichnet is. Dem Werthe nach entfallen auf die einzelnen Erdtheile:

Werth in 1000 Einfuhr Ausfuhr im Spezial-Handel nach Europa . . 2 909 372 Afrika 57 457 All aa oos 148 302 Amerika ä 607 073 Australien 30 044 nit ermittelten Ländern 2 498 1 574

zusammen 4557 951 3 753 822, . Nach der Größe des Antheils an der Gesammt-Einfuhr und

„Ausfuhr im Spezialhandel, der auf die einzelnen Länder entfällt, nehmen dieselben nachstehende Reihenfolge ein:

Antheil an dem Gesammtwaarenwerth in Prozenten : a, in der Einfuhr: b. in der Ausfuhr:

Großbritannien 14,2 | Großbritannien E Nußland Oefterreih-Ungarn . . Vereinigte Staaten von | Vereinigte Staaten von Amerika S Oesterreih-Ungarn . . a S Belgien | Niederlande British-Oft-Indien | Schweiz | Frankreich | Belgien | Dänemark Italien | Schweden

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Argentinien British-Aufstralien . . Brasilien

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S ém zusammen 82,0

übrige Länder zusammen . 29,7 | übrige Länder zusammen . 18,0

_ Bemerkenswerth ist die Steigerung des Antheils von Groß- britannien, Rußland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Oester- reih-Ungarn an dem Gesammtwerth der Einfuhr, sowie von Rußland an dem Gesammtwerth der Ausfußr.

Die Arbeitslöhne und Arbeitsleistungen beim Bergbau Preußens im Jahre 1896.

Nach den vierteljährlich für die hauptsählihsten Bergbaubezirke

Preußens angestellten amtlihen Erhebungen über die beim Bergbau gezahlten Arbeitslöhne und erzielten Arbeitsleistungen war die mittlere Zahl der vorhandenen Arbeiter einschließlich der zeitweilig wegen Krankheit oder aus anderen Ursachen feiernden, aber aus\ch{ließlich der Beamten und fonstigen dauernd zur Aufsicht verwendeten Personen (Auffeher, Oberhauer, Fahrhauer u. \.w.) im Jahre 1896 folgende: 188 256 (im Vorjahre 181 037) U LLYS beschäftigte eigentliche Berg- arbeiter, 64814 (, ¿ 62 804) fonstige unterirdi\ch beschäftigte Arbeiter, 7G L179 (2 L 73 173) über Tage beschäftigte Arbeiter, aus- \{chließlich der jugendlihen u. weiblichen, 9723 (, 5 8 998) jugendlihe männlihe Arbeiter unter 16 Jahren,

5445 (, ¿ 5 508) weiblihe Arbeiter, inêgesazamt 344 417 (im Borjahre 331 520) Arbeiter, deren reines Jahreseinkommen im Ganzen 310093 316 4 (im Vorjahre 281 085331 # und im Jahre 1894 275 568 683 46) betrug, d. i. pro Kopf sämmtlicher Ar- beiter (einshließlih der jugendlichßen und weiblihen) durchschnittlich 900,35 M, gegen 848 Æ im Vorjahre und 838 4 im Jahre 1894.

Von dieser sich na den Belegschaftslisten ergebenden Gesammt- Arbeiterzahl entfallen auf den s Iahres- Arbeiter einkommen seit 1895 pro Kopf mehr (+) oder 1896 1895 1396 roeniger (—) 6 b. Steinkohlenbergbau in Ober-

{lesien 54583 4+ 2195 675 Steinkohlenbergbau in Nieder-

{lesien j 18 404 570 5 737 Braunkohlenbergb.} des Ober- 24796 891 ¿ 749 Kupferschieferberg- { Bergamts-

bezirks F3 129 516 : 785 Steinsalzbergbau Halle 3 574 205 BU 988 staatlihen Erzbergbau am

Oberharz 3382 16 620 603 Steinkohlenbergb. d. Ob.-Berg-

amtsbezirks Dortmund . . 157137 6926 L035 968 staatlihen Steinkohlenbergbau

in Saatbruaen 32 396 1 865 966 929

Steinkohlenbergbau bei Aahen 8719 —+ 168 899 868 siegen - nassauishen Erzbergbau 19 266 192 T8 G20 sonstigen rehtsrhein.Erzbergbau 9 371 167 683 643 linksrheinishen Erzbergbau. . 3664 87 632 616 oder auf den Steinkohlenbergbau überhaupt 271 239 (d. i. + 11 723), auf den Braunkohlenbergbau 24 796 (+ 891), auf den Erzbergbau 31 683 (— 28), auf den Kupferschieferbergbau 13 125 (+ 516) und auf den Steinsalzbergbau 3574 (— 205) Arbeiter.

Von den oben unterschiedenen fünf Arbeiterklassen umfaßt die erste die unterirdisch beschäftigten Bergleute im engeren Sinne, welche bei den Aus- und Vorrichtungs-, sowie den eigentlißen Gewinnungs- arbeiten angelegt sind, also in der Hauptsache die Gesteins- und Kohlenhauer nebst den mit ihnen im Gedinge arbeitenden oder ihnen zugewiesenen Schleppern. Zur zweiten Klasse gehören die außerdem noch unterirdisch (namentlich beim Grubenausbau und bei Neben- arbeiten) beschäftigten Personen, wie Zimmerhauer, Reparaturarbeiter, Maurer, Anshläger, Bremser, Bergeverfüller u. . w, Die dritte Klasse der über Tage beschäftigten erwachsenen männlichen Arbeiter umfaßt einer- seits diejenigen bei der Förderung, Verladung und Aufbereitung, anderer- seits die Werkstätten-Arbeiter. Unter den tugendlihen männlichen Arbeitern befanden sch nur wenige im Alter von unter 14 Jahren. Der weitaus größte Theil der jugendlißen männlihen Arbeiter wurde über Tage beschäftigt. Eine umfangreihe Verwendung derselben unter Tage (704 im Jahre 1896) fand nur beim « Mansfelder Kupferschieferbergbau statt. Die fünfte Klasse endlich enthält fämmt- lie weiblihe Arbeiter, einshließlich derjenigen unter 16 Jahren, Von den 5445 Arbeiterinnen, welche die Belegschaftslisten aufweisen, beschäftigte allein der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien 3929, während beim ganzen staatlihen Bergbau weiblihe Arbeitskräfte über- haupt nicht verwendet wurden. Die Zahl der jugendlichen weib- lichen Arbeiter erreihte übrigens zum Unterschied von den jugend- lien männlihen Arbeitern nur beim Erzbergbau (Aufbereitungs- anstalten) des Ober - Bergamtsbezirks Bonn einige Bedeutung und betrug überhaupt in den hier in Betracht kommenden Bergbaubezirken im Dur(hschnitt des Jahres 1896: beim Steinkohlenbergbau in Ober- {lesien 36, beim Braunkohlenbergbau des Bezirks Halle 6, beim siegen-nassauishen Erzbergbau 164, beim sonstigen rechtsrheinischen Erzbergbau des Ober - Bergamtsbezirks Bonn 47 und beim links- rheinishen Erzbergbau dieses Bezirks 10.

Die Schichtdauer einschließlich der Ein- und Ausfahrt und der Nuhepausen überstieg für die Mehrheit der unterirdishen Belegs haft beim Steinkohlenbergbau 10 Stunden nicht. Nur in Oberschlesien hatte noch ein großer Theil zwölfftündige Schichten, Aus dem Dortmunder Bezirk find nur die Grenzwerthe mitgetheilt, zwischen denen die Schichtdauer {chwankte; im allgemeinen währte die Schicht 8, bei beshwerlihen Arbeiten aber nur 6 Stunden ohne Ein- und Ausfahrt (zusammen meist rund 1 Stunde). Beim Braunk ohlenbergbau betrug die Schichtdauer durchs{nittlich 11,66 Stunden. Dies erklärt sich aus der geringen Tiefe der Gruben, welche avs daß die Bergleute ju den Frühstück8- und ittagspausen ausfahren. Die wirkliche Arbeitszeit belief sch im allgemeinen noch nicht auf 10 Stunden, Beim Erzbergbau schwankte die Schichtdauer unter Tage zwischen 8,3 und 11,1 Stunden. Im Großen und Ganzen hat die Schicht- dauer der Arbeiter unter Tage wie derjenigen über Tage gegen das Vorjahr keine wefentlihe Veränderung erfahren. Eine solche trat nur für die jugendlihen männlihen Arbeiter beim Stein- fohlenbergbau in Oberschlesien ein. Während nämlich im Vorjahre 36,3 9/6 dieser Arbeiter auf 8 Stunden, 43,4°/6 auf 10 Stunden und 20,39/6 auf 12 Stunden beschäftigt wurden, hatten im Berichts- jahre nur 21,3 °/6 eine ahtstündige, dagegen 48,4 %/ eine zehnstündige und 30,3 0/6 eine zwölfstündige Schicht. Dabei stieg die Zahl dieser Arbeiter von 276 auf 361.

Die Jahres - Arbeiterleistung hat im Jahre 1896 in den Hauptbezirken des Steinkohlenbergbaues wiederum eine Zu-