1824 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 03 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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telmeere, Sir Graham: Moore,-hat vor einiger Zeit den Kapitain Clisford, Lord Pensonby und Herrn Hippisley nach Tunis geschickt, um Genugthuung für die Beleidigung der englischen Flagge zu verlangen, welche si einige tunesishe Korsaren dadurch hatten (f Schulden fommen lassen, daß sie nah Malta ge- drige Schiffe anhielten,. visitirten und eine Anzahl

darauf befindlicher“ griechischen Matrosen als rebelli-

sche Unterthanen des Großherrn forts{chleppten. Die gedachten Herren verlangten „die. Zurúckgabe dieser

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Matrosen, die Regierung von Tunis verstand sich |

aber nur zu dem Versprechen, daß sie dieselben nicht als Sklaven behandeln und verfaufen wollte. Um

eine vollständigere Genugthuung für die Verlebung |

der Rechte der brittischen Flagge zu erhalten, verj/am- melt Sir Graham Moore die unter seinem Befehle stehenden SchiFe, und wird sih damit vor Tunis be- geben, wo er allenfalls Gewalt und Repressalien ge- gen die Korsaren anzuwenden gedenkt, wenn der Bei e nicht zu größerer Nachgiebigkeit in Güte bewegen

Ebendaher geht die Nachricht ein, daß der Ex-

Kaiser Jturbide in den dortigen or zurückgekehrt | e

sey; man vermuthete, daß er bei’ jeiner Abreise über- haupt nur einen Ausflug nach Elba, Piombino und andern nit entfernteù Gegenden beabsichtigt hatte.

Mf a. 65,

_Verlin, 2. Jan. Der Redaktion der Staats- Zeitung sind nachträglich noch aus verschiedenen Thei- len der Monarchie, namentlich von Köln und von Elbing Nachrichten úber die daselbst auf Veranlassung der Vermählung Jhrer Königl. Hoheiten des Kron-

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prinzen und der Kronprinzessin stattgehabten Fest- |

lichkeiten zugegangen, welche es aufs neue befunden daß bei diesem erfreulihen Ereignisse in den neuen, wie in den alten Provinzen, am Ufer des Rheins, E: De 062) dle (pnigste Liebe und Ve ng des erhabenen nigshauses si ; sprochen haben. tee Set tirte

__ Greifswald, 26. Dec. Am 23sten d. M. be- ging unser allgemein verehrter Ober-Appellations-Ge- rihts-Präsident v. Mühlen fels, Ritter des Königl. schwedischen] Nordstern- und des Königl. preußi- schen Johanniter - Ordens ,' sein Z0jähriges Richter- Jubiläum. (Er ist auf den Universitäten Greifswald und Göttingen E ward, nachdem er einige Jahre sich den Advocatur-Geschäften gewidmet hatte, 1773 erstes Mitglied (Assessor) und im Faléénben Jahre Direktor des e Hof - Gerichtes hieselbst, 1789 Rath in dem dama s in Wismar, seit 1803 in Greifs- wald bestehenden Tribunal, jeßt Ober - Appellations: Gerichte, 14 Jahre lang verwaltete er ‘zugleih ‘das Direktorium des Konsistoriums zu Wismar, und 3

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Jahre das Gouvernement der- Stadt und err

Wismar; im J. 1802 ward ér zum Vice Pram aft des gedachten höchsten Gerichtes für N - Vorpom- mern und Rügen ernannt). Des Königes Majestät hatte dèm Jubel-Greise das Fest durch Uebersendung des Nothen. Adler-Ordens dritter Klasse. verherrlicht. Ein sehr ehrenvolles Glückwunsh-Schreiben Sr. Ex- cellez, des Justiz-Ministers, und die Anweisung auf ein bedeutendes. Königl. Geschenk folgte bald nach álle Behörden des Regierungs-Bezirks und der Stadt äußerten theils schriftlich, theils durch Abgeordnete ihre lebhafte Theilnahme, Die Landes - Deputirten überreichten eine zu diesem Zwecke auf Kosten der Landschaft Heprâgte goldene Medaille von Loos. Na- mens der Königl. Universität ward dem Jubel-Greise eine lateinische Ode Überreiht. Auch derx akademische Amts-Hauptmann Dr. Holthoff besang ihn in einem lateinischen Gedichte. Außerdem stattete das Officier- Korps. und viele Beamte und Privat- Personen dem

durch sein Amt und seine Wirksamkeit so ausgezeich-

neten Manne die herzlichsten Glückwünsche ab. Bei

einem frohen Mittags-Mahle brachte der Inbel-Greis

mit sichtbarer Rührung die Gesundheiten Sr. Maj des Königes, Ihrer Königl. Hoheiten, des Sötiprlug zen und Seiner Gemahlin aus, und gelobte, ‘auch

ferner noch, so lange die Vorsehung sein Leben fristen

und seine Kräfte erhalten würde sich mi

1d ( x mit treuem Eifer dem Dienste des besten Königes und dés ge- liebten Vaterlandes zu weihen. Für den Abend war

noch eine angenehme Ueberraschung vorbehalten; neun

Jungfrauen, idealisch gekleidet und mit den Insignien der Musen versehen, umringten den Jubel-Greis, be-

grüßten ihn mit sinnvollen Versen und schmücckten

seine Stirn mit dem verdienten Kranze. So schlo der Tag, den die dankbare Liebe und runa UE zähliger zu einem für uns denfwürdigen Festtage er- hob. Als der Gefeierte, am 1sten Weihnachts - Tage in der Jakobs-Kirche erschien, die er regélmäßig zu besuchen pflegt, und als am Schlusse der Predigt der Redner die Gefühle aussprach, von denen das Herz des so hoh Begnadigten durchdrungen seyn mußte, da betete die ganze Gemeine für ihn und flehte zum Himmel: erhalte ihn uns noch lange! Und Tausende stimmen ein und bitten: Gott, erhalte ihn uns!

Mänster, 20. Dec. Der Pastor Vogt zu Dort- mund hat dem dortigen Gymnasio ein Grundstück zum Werthe von 600 Rthlrn. G. G. geschenkt.

Meteorólogische Beobachtungen.

Barometer|Therm.[Hygr.[Wind| Witterung

31. Dec.|A. 27° 9‘ |4 }/85° 1S.W.\tb. 2e |

s . ‘, Yauwetter.

1. Jan. |F. 27°10/ |+ 15° 87° |S.W. trüb, Naditfrof, M.27°10/ [+4 35°] 83° |S.W.|teüs.

Redakteur John.

Gedruckt bei Haytr.

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Preußische Staats - Zeitung.

Ne

J.

Berlin, den 3ten Januar 1824.

L Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Neffen des Prásidenten des Staatsrathes in Neuschatel von Sandoz, dem Friedrich Heinrich Alphons Franel zu gestatten geruhet, den Namen, den Stand und das Wappen des adelichen Geschlechts von San d-0z

annehmen und führen zu dürfen.

Angekommen: Der Königl. Würtembergsche General - Major und General -Quartiermeister ‘von

Varnbüler, von St. Petersburg. i Der Königl. Niederländische Kabinets - Kourier

Izendorn, von- Brüssel. i

II. Zeitungs-Nachrichten. |

p e E Q-A

Paris, 26. Dec. An die Stelle des Herzogs

von Avaray haben des Königes Maj. dessen Sohn, |

den Maréchal—de-camp Marquis von Avaray, zu Jhrem ersten Kammerherrn und Maitre de la Gar- derobe ernannt. i Der Kaiserl. Russische Bothschafter, Gen. Lieute- nant ‘Pozzo di Borgo, ist gesern Abend hier eingetroffen. London, 20. Dec. Vorgestern statteten die Her- ren Parish, Nugent und Rowcroft, die als General- Konsuls nach Buenos-Ayres, Chili und Peru gehen, ihren Besuch bei Hrn. Canning in Gloucester -Lodge ab. Gestern erhielten sie im Departement der aus- wärtigen Angelegenheiten von dem Unter : Staats-

kräfte Spaniens in Ober - el f als 3170 Mann, Uüund zwar 2600 Mann Jnfanterie,

Sekretair, Hrn. Planta, ihre definitiven Jnstruktio- nen, und wollten noch an demselben Tage nach Ports- mouth abgehen, um heute in aller Eile von dort am Bord des Cambridge nah ihrem Bestimmungs - Orte abzusegeln. Schon am Mittwoch waren Befehle. nach Portsmouth abgegangen, daß sich der Cambridge für diesen Tag zum Absegeln bereit halten follte.

Jn englischen wie in fremden Stocks sind ‘heute wenig Geschäfte gemacht worden. Cons. für Rech- nung stehen 865, #. Die fremden. Fonds stiegen oder fielen etwa um { pCt. Span. Scheine fanden gestern Nachmittag und diesen Morgen wenig Käufer; nach denen von 1821 war zu 27x einige Nachfrage : sie wiz chen aber demungeachtet auf 27. In Dover ift der französische Banquier, Herr Cesar Lapanoze, einge- troffen „- was hier einige Sensation am Geldmarfte gemacht hat.

22. Dec. Von der Insel Trinidad sind Briefe eingegangen, nach welchen ám 1. Nov. d. J. ein allgemeiner Aufstand der Neger - Sklaven dort im Werke war. Ein range mehrerer Theilnehmer an dem Complott veranlaßte einen derselben, drei Tage vor dem beabsichtigten Ausbruche, die Behörde von der drohenden Gefahr in Kentitniß zu seben, und so ward durch die schnelle Verhaftung mehrerer Rä- delsführer, die Ruhe gesichert. Die vortrefflihe Be- schasfenheit der Truppen läßt keinen weiteren Besorg- nissen Raum. M

24. Dec. Der heutige Couriér liefert cinen, angeblich von dem Patrioten General Santa - Cruz aufgefangenen Rapport an den Vice-König von Peru vom 1. Aug. d. J., wonach die gesammten Streitr- Peru damals nicht mehr

420 Mann Kavallerie und 150 Mann Artillerie be- tragen haben , welche aber auf verschiedenen entlege-

nen Punkten zerstreut waren. R E Einige unserer Blätter haben sich beeilt, die Näch-

riht mitzutheilen, daß alle auf halben Sold stehende