1824 / 6 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 07 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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die Würde eines spanischen Grands versprochen , und alle unter seinen Befehlen stehende Officiere in ihren Posten bestätigt.

Gestern war Versammlung des Staats - Raths, worin Seine Majestät selbst präsidirten; heute wird derselbe unter dem Vorsib Sr. Königl. Hoheit des Jn- fanten Don Carlos und morgen unter dem des Jufan- ten D. Francesco de Paula Königl. P vekrsammelt seyn. Der Gegenstand dieser so {nell aufeinander fol- genden Sibungen ift das Amnestie-Geseß, welches in den nächsten Tagen zu erwarten steht. Man hat nichts versáumt, um sich alles dasjenige zu der sbalen, was in einer so wichtigen Angelegenheit Licht geben fann. Man hat die Archive zu Rathe gezogen, um genau zu sehen, was unter der Regierung Karls V., rücksichtlich der Communeros, und unter Philipp V., iu Ansehung der Spanier, geschah, die sich zu der Partei des Erzherzogs von Oesterreich geschlagen hatten. i :

Der Staatsrath findet sih zwar genöthigt, . bei seinen Beschlüssen über gewisse, in den Lauf der Revo- lution verwickelte Personen, auf die von den franzö- sischen Heerführern den Truppen der Kortes betvillig- ten Kapitulationen Rücksicht zu nehmen; doch sind alle Schwierigkeiten jeßt überwunden. i

Durch eine so eben publicirte päpstlihe Bullé, d. d. Nom, den 1. Aug., ist die spanische Regierung, auf Antrag der (damaligen) Regentschaft autorisirt worden, während 6 Jahren eine Beihülfe von 10 Millionen Realen von der Geistlichkeit zu erheben. Die zur Bewillklommung des Königes, aus Barce- lona hier eingetroffene Deputation, hat, da sie aus lauter Männern bestand, die während der Revolution eine Rolle gespielt haben , die Hauptstadt binnen 48 Stunden räumen müssen. Eben so ist mehreren Beamten der Kortes, auf dem Wege von Kadix hieher, der Befehl zugefertigt worden , in einiger Entfernung von Madrid, die Befehle des Königes abzuwarten.

Es hat sich neuerdings wieder das Gerücht verbrei- tet, daß die Anleihe der Kortes unter einigen Modifikag- “tionen werde anerkannt werden.

Lan. D

_Marienwerder. Der hiesige Verein zur Mili- tair - Blinden - Unterstübung hat anch im verwichenen Jahre 1823 seine hülfreihe Thätigkeit _fortgesest. Seine Einnahme betrug, nach der unterm 25. Dec. abgelegten Rechenschaft, im Ganzen 1564 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hiervon wurden zu Vertheilungen an bestimmten feier- lichen Tagen, als: den 18. Januar, 31. März u. \, w., dann zu einzelnen Unterstüßungen, namentlich zur Er- werbung von Grundstücken für, Militair - Blinde und zu anderen dahin einschlagenden Ausgaben, 1517 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. verwendet. Seit dem Jahre 1819 ist

überhaupt 58 Militair“: Blinden der Erwerb eigenthim-

licher Grundstücke verschafft und dazu die Summe von 36884 Rthlr. 29 Sgr. verwandt worden.

Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse.

Hamburg, 2. Fan. Amsierdam k. S. 1032 pCt., 2 Mon, 1047 yCt., mit x besser begehrt. Gade S. 36 Schill 11 Den., 2 Mon. 36 Schill. 8 Den., achte: Paris 2 Mon. 2522 Schill., ohne Umsaß. Bor.

eaux 2 Mon. 2572 Schill. Kopenhagen k. S. 248 pCt Breslau 6 W. 407; Schill., 2 Mon. zum not. Kour ee T I E L Vel De Prag in ef. ectiv L ., Augsburg 6 W. T yCt., Frank. furt. 6 B. 1482 pCt, urg x PCt., Frank zum not. Kours zu haben. -— St. Petersburg 2 Mon. 82! aler 11 G0 L bb Er Briefe. Ñ A

ouisd’or rf. 47 h lassen. Gold al

1024 Schill. zu lassen. Din. } L: al marco

amb. grob Cour. 123? pCt. Neue 2 Stücke für voll 30! pCt. 1 Schilling - Stücke 26 und 26Z pCt. f jafer A Mrk, ohne Umsaß. Fein Silber 27 Mrk. 11 Schill. ,

Silber în Sorten 13 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 2“ -

Mrf. 113 a 11 Schill, Preuß. Münze 27 Mrk. 62

zu lassen. men

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 p. cont. 878 . 873 pCt, Anleihe von 1822 y_ Preuß. Prämien

Einiges abgeschlossen. Preuß. Engl. «ont. 87 . 87F pCt, ohne Umsaß. Scheine cont., ohne Umsab.

mit 4 Den. besser bel Y Y e U ß i f d e Sk d d f 5 - Je l t U n G.

ecipzig z. M. 1487 pCt., 2 Mon

grob Cour. 125 pCt. *

Norweg. Anl. à 5 pCt. bei Gehr. Beneke 872 . 88 yCt,

Desgl. 6 pCt. bet Hambro und Sohn 97 . 97% yCt., 871° B

und 97 bezahlt.

Dän. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 96 . 962 pCt. t Oesterr. Loose à 100: Fl. p. cont. 1252 . 126 pCt., au ult. cont. 1065 - 1075 pCt., auf 3 Mon. 1072 . 108 pCt., g fragt; Metalligues y. çont. SIE SIZ pCt., auf 3 Mon. S3 . 83ck pCt., ohne Umsaß. Wiener Banco - Aktien p. con! 947 . 948 pCt./, auf ult. Febr. 934 . 936 pCt., Briefe.

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 3

Schill. 4 Den. p. cont. 847 . 857 pCt., ohne Umsag.

KoLniglicche: SchGauspiéTe.

Dienstag, 6. Jan. stenmale:

Febr. 1264 . 127 pCt., ohne Umsaß; desgl. à 250 Fl. y

Im Schauspielhause. Zum e Die Verschwornen, Singspiel in 1 Aufzug" © von Castelli. Musik vom Königl. Musikf-Direktor G. 4 *

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Allge e U

Ne 6,

Berlin, den ften Januar 1824.

L. Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majéstät der König haben dem Prediger Paulini zu Kuttén ‘bei Angerburg das Allgemeine Eh-

renzeichen erster Klasse und dem Schullehrer Sti eh-

ling zu Salomonsborn im Regierungsbezirk Erfurt das

5 it i iter Klasse zu verleihen ge- Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse z N | durch Herrn Brown werde ersest werdén.

ruhet.

__ Bei der am 5ten und 6ten Januar d. J. fortge- seßten VI. Ziehung der Prämienschein-Nummern zu

Staats-Schuldscheinen fiel 1 Haupt-Prämie von 15,000

Rthlrn. auf Nr. 98,0163 1 P

auf Nr. 150,816: 6 Prämien von 500 Rthlrn. auf Nr.

Schneider. Und: Der ländlihe Morgen, oder: Der sor"

fältige Pachter, fom. Ballet in 1 Aufzuge, von Lauchery Wegen eingetretener Hindernisse kann das Ball Cephalus, heut nicht gegeben werden. Mittwoch, 7. Jan. Jm Schauspielhause. Zum e!

stenmale: Die Tableaux, Lustsp. in 4 Abtheilungen, von

Dr. C. Tôpfer.

Meteorologische Beobachtungen.

[Barometer|Therm.[Hygr.[Wind] Witterung.

D. S. S.

EE 81° 72°

trüb. Sonneublicke, trüb.

4. Jan. |A. 28° 75/+ 5. Zan. |F. 28° 7/ |4 12° MM.28° 7‘ |4- 22°

S. 14 erste Spalte Z. 39 st. „„Delatot‘‘ l. lot‘/ und Z. 48 t. „immer“/ l. einer“.

Gedruckt bei Hayn,

V P I Ot r: Ori Sa 00 E 4 4D G 4

4885. 51/695. 82,159. 186,564. 193,572 und 233,793;

46 Prämien von 200 Rthlrn.- auf Nr. 43,162. 60,969. 84,334. 118,645. 133,456. 150,685. 186,220. 213,366. 213/851. 216,380: 220,593. 236,252. 251,768. 276,845. 291,068 und 298,986. Die Ziehung wird fortgeseßt.

I. Zeitung8-Nachrichten.

Ausland. Paris, 30. Dec. Vom 1sten k. M. an ersebt

der Herzog de la Châtre den Herzog von Blacas in

) seinem Posten als Erster Kammerjunker, und der H zog von

tain der Gardes -du - Corps.

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Redakteur John, :

Jer- Havré den Herzog von Luxemburg als Kapi-

Das gesammte, in der spanischen Cerdagne belegene bewegliche Und unbewegliche Eigenthum des bekannten italienishèn Grafen Linatti, der sich gegenwärtig als Kriegsgefangenèer in Montpellier befindet, ist auf Befehl Sr. Katholischen Maj. sequestrirt worden.

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rämie von 5000 Rthfkrn.

Nachrichten aus Barcelona zufolge, werden seit der Aufhebung der Blokade, bedeutende Geschäfte- auf g Niahs Menachs ‘u 11ten go Fe d. M. allein ind in den dortigen Hafen 30 spanifche , französische und sardinische Handelsschiffe eingelaufen. R __ Man versichert daß der am hiesigen Hofe beglau- bigte Gesandte der riordanierifanischen Freistaaten, Pier Galatin, der sih" in diesem Augenblié auf Urlaub in Washington befindet, ‘nicht hieher zurückkehren, sondern

Der vor ein Kriegsgericht gezogene Voltigeur Si- mon, welcher am Tage des Einzuges: des Herzogs: von Angouleme’ K. "H. von der Terrasse des . Gartens- der Tuilerien herab, wo er Schildwache stand, einen jungen Mann, Namens Honein, etshoß, der, als ‘er die Terrasse ersteigen wollte, von dem Simon aber daran behindert ward, diesen leßtern mit Schimpfreden belei- digte und das Volk wider ihn aufhektte, ist. von dem Gericht mit-6 Stimmen gegen 1 freigesprochen worden. Se. Maj. der König haben bekanntlih dem Vater des jungen Honein auf die Civil-Liste eine Pension von 1000 Fr., die nach scinem Tode auf seine Gattin. úber-

geht, angewiesen.

Aus dem Haag, 28. Dec. Jn der gestrigen Siz- zung der zweiten Kammer der General-Staaten kamen funf Geseß-Entwürfe, hinsichtlih des Stempels , Enre- istrements, der Hypotheken, der Erbfolge nud einer Muffe auf ausländische Effecten, zur Berathschlagung. Alle fünf fanden, als erschwerend für Handel und Jn- dustrie, starken Widerspruch. ‘Der leßstgedachte Entwurf insbesondere wurde von Hrn. Kemper lebhaft bekämpft, welcher denselben für unpolitisch, unzwecckmäßig, unaus- führbar und ungèérecht erklärte. Er griff bei dieser Ge-

legenheit auch das Geseß vom Jahre 1817 an, wodurch die

Eröffnung von Geldanleihen hier zu Lande gehemmt wird, und behauptete, ‘daß dadurch viele Vortheile dem Lande entzogen und dem Auslande Nerven seyen. Beim Abstimmen wurde nur der Geseß-Entwurf wegen der Hypotheken , mit geringer Stimmenmehrheit angenommen, alle übrigen aber wurden mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen.