1824 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 10 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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sind bis zum 2ten d. M. bei der Staatsschuldscheins-

Prämien-Vertheilungs-Kasse nicht abgehoben und daher

nach dem Inhalt der Prämienscheine und des s. 11. der

Bekanntmachung vom 2sten August 1820 präkludirt

orden.

5 Von dem Betrage derselben von . 10,802 Rthlrn.

sind der Courswerth von 74 pCt. fúr die,

dem Prämien- Fonds zu gewährenden

2900 Rthlr. Staatsschuldscheine von

den 29 größeren Prämien und die Zin-

sen hiervon für das Jahr 1823 mit 2,262 Rthlr._ 8,540 Rthlr.

in Abzug zu bringen, der Ueberrest von 8 e fg ded y bestimmungemäßig zu mildthätigen Zwecken erwendet werdea. : 5 Indem wir dies zur öffentlihen Kenntniß bringen, fordern wir die Jnhaber von Prämienscheinen wieder- holr hiedurch auf, ihre Prämien, deren Erhebung durch die Zahlung, sowohl bei den Regierungs-Haupt-Kassen, als im Auslande, sehr erleichtert ist, nach Maßgabe der Ziehungs-Listen, in den dazu bestimmten Fristen einzu- ziehen, um dem mit der Präflüusion verbundenen Nach- theil zu entgehen.

Berlin, den 5ten Januar 1824. Königliche Jmmediat - Kommission zur Vertheilung von Prämien auf Staatsschuldscheine:

(gez.) Rother. Kayser. Wollny. Krause. | Deputirter der Unternehmer: W. C. Benedcke.

Bei der am sten d. M. geschehenen Ziehung der 4sten Klasse 49ster Königl. Klassen - Lotterie fiel der Hauptgewinn von 3000 Rthlrn. auf Nr. 19,169; 2 Ge- winne zu 1000 Rthlrn. fielen auf Nr. 11,706 und 78,640; 3 Gewinne zu 600 Rthlrn. auf Nr. 33,913. 56,268 und 61,929; 4 Gewinne zu 400 Nthlrn. auf Nr. 40,341. 23,069. 28,998 und 65,668; 5 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 2127. 37,540. 56,987. 58,656 und 82,850.

Die kleineren Gewinne von 80 Rthlrn. an, sind aus den gedruckten Gewinn-Listen bei den Lotterie-Ein- nehmern zu ersehen.

Die Ziehung dex 2ten Klasse dieser Lotterie ist auf den 12ten Februar d. I. festgesebt.

Berlin, den 9ten Januar 1824.

Königl. Preuß. General - Lotterie- Direktion.

Im Bez. der Königl. Regierung

zu Königsberg ist dem bisherigen Kreis -Sefkre- tair beim Landrathsamte Ortelsburg, Mrongrovius, die Jutendanturbeamtenstelle beim Intendantur - Amte Willenberg verliehen , und der zeitherige friedländsche Superintendent Johann Gottfried Schrd® der, zum Su- perintendenten des Heiligenbeilschen Jnspektions-Kreises ernannt worden ; | _ zu Trier ist der Predigtamts - Kandidat Johann Karl Friedrich Maaß, zum evangelischen Prediger zu Wiebelsfkirchen, Kreis Ottweiler, ernannt worden.

- Maj. vorgelassen:

Abgereist: Der General-Major und Kommay dant von Glogau, von Valentini,-nach Glogau.

Durchgereist: Der Kaiserlich Russische Feldjäge Belajew, als Kourier von Paris nah St. Petersburg

C O O E T E R G T Ren

IL Zeitung8-Nacchrichten.

Ausland.

Paris, 2. Jan. Am gestrigen Neujahrstage em pfingen Se. Maj. die Glückwünschungen des diplomati schen Korps aus dem Munde des apostolischen Nuntius Auch der Stadtrath, die Minister, Marschälle, Staats Räthe, die Universität, die Akademie, so wie viele Pair; und Generale, wurden zu demselben Behufe bei Sr | Dem Grafen von Chabrol, der di Mitglieder des Stadtrathes vorstellte, erwiederte de König: „Ich bin sehr gerührt von den Wünschen, di Sie Mir im Namen Meiner guten Stadt Paris aus drücken. Sie hat Mix den größten Beweis ihrer An hänglichfeit durch die ausgezeihnet schönen Feste gege ben, die fle zur Feier diejer denkwürdigen Epoche ver anstaltet hat. Jch trage Jhuen auf, ihr dafür Mein ganze Erkenntlichkeit zu bezeugen.“ Auf die Anred des Abbée Nicolle, NReftors der Pariser Afademie, e wiederten Se. Maj.: „„Jch empfange mit Vergnügei die Glüfwünschungen der Akademie; die Vorsehung ha! Mir große Gnade erzeigt und Jch fühle Mich dafü tief verpflichtet; nihts rührt Mich aber mehr, als woa: Sie Mir so eben ankündigen, daß die Jugend zur R: ligion zurücfehrt, deun chne gottesfürchtige Grundsäk: fann man fein guter Franzose seyn. Fahren Sie fort, solche Dienste zu leisten, und Sie werden sich ‘dadur großen Ruhm erwerben.

Man versichert daß die französishen Gardes - di Corps , die in diesem Augenblicke noch den Dienst bi des Königes von Spanien Maz. versehen, im Laufe de Monats Februar nah Frankreich zurückkehren werden.

Der Herzog Decazes befindet sich seit einigen Ta gen in Paris.

3. Jan. Einu Privat - Schreiben aus Nom von 24. Dec. Abends enthält über den Kranfkheitszustan! des Papstes Folgendes: Am 23sten hatte er die Beicht! verrichtet und die Safkramente auf den folgenden Ta begehrt. Ju der Nacht vom 23sten auf den 24sten lit Er solche Schmerzen, daß als man in Sein Zimme fam, man Jhn ohne Bewußtseyn fand. Hestige - Kon oulsionen brachten Jhn dem Tode. nahe. Jm Laufe de 24sten erholte Er sich jedoch wieder etwas, jo daß G am Abend dieses Tages etwas Gallerte und Fleischbrüh zu Sich nehmen foante; Er war jedoch keineswegt außer Gefahr. Wenige Tage vorher hatte er- zu den nach Ferrara abreisenden Kardinal Odescaklchi gesagt: * ¿Bei Ihrer Rückkehr werden Sie ein neues Konklav versammelt finden.‘

Die von einigen Journalen verbreitete Nachricht,

vergrößert worden

daß die französische Militair - Post in Spanien aufgeho- ben werden würde, berichtigt die Etoile dahin, daß das bei derselben angestellte Personal nur vermindert wer- den, und daß namentli) in Madrid, Tolosa, Kadix, Korunna und Barcelona jene Post nah wie vor und so lange wie das französische Besaßbungsheer in Spanien bleibt, fortbestehen joll.

Die Brodtaxe ist hier neuerdings wieder herabge- set worden. Vom 1sten d. M. an kosten 4 Pfd. des besten Brodes 11 Sous- (etwa 37 Gr. Pr. Kour.)

London, 30. Dec. Aus der früher auszugsweije mit- getheilten Bothschaft des Präsidenten Monroe an den Kongreß der vereinigten Staaten von Nordamerika (S. Nr. 4 der St. Zeit.) ist noch folgendes als bemerfens- werth nachzuholen : h i i

„„Unsere Politif in Bezug auf Europa is unverân- dert dieselbe, welche wir gleich beim Beginnen der Kriege, von denen jener Welttheil so lange erschüttert worden ist, angenommen haben, nämlich: uns nicht in die inneren Angelegenheiten irgend einer europäischen Macht zu mi- schen, eine Regierung de facto als legitime Regierung zu betrachten, freundschaftlihe Verbindungen mit der- selben anzuknüpfen, und diese Verbindungen durch ein offenes, männliches und festes Benehmen zu erhalten, indem wir allen gerechten Ansprüchen einer jeden Macht genügen, von feiner aber Beleidigungen erdulden. / „¡¿Wenn wir den jeßigen Zustand unserer Union mit dem Zustande bei der Beendigung unserer Revolution vergleichen, so bietet die Weltgeschichte kein ähnliches Beispiel. des Vorschreitens in allem demjenigen, was das Glück einer Nation ausmacht. Zu jener Zeit belief sich unsere Bevölkerung auf 3 Millionen Seelen ,- und nach der leßten Zählung war sie auf 10 Millionen gestiegen ; ja, was noch außerordentlicher erscheinen wird, sie be- steht fast gänzlich aus Eingebornen; den die Einwan- derungen aus fremden Ländern sind nur sehr unbedeu- tend gewesen. Zu jener Zeit war die: Hälfte des Land- Gebiets innerhalb unserer anerkannten Grenzen unbe- rwoohnt und eine Wildniß. Seitdem haben wir noch neues Landgebiet von großer Ausdehnung erlangt, in welchem viele Ströme fließen, besonders der Missisippi, der wegen der Schiffahrt bis zum Ocean, für die ur- sprünglichen Staaten von der höchsten Wichtigkeit war.“

¿Ueber dieses weite Gebiet hat sich unsere Bevöl- kerung in jeder Richtung ausgebreitet und es sind neue Staaten entstanden, welche an Zahl beinahe denjenigen gleichkommen, durch die zuerst die Union gebildet wurde.‘

Diese Ausbreitung unserer Bevölkerung uud dieser Zuwachs an neuen Staaten haben die glücklichsten Wir- kungen für die Union gehabt: denn es unterliegt keinem Zweifel, daß unsere Hülfsquellen und unsere Kräfte als die einer zu E Macht, dadurch wesentlich ind.‘

Aus Westindien sind wiederum bedenkliche Nach- rihten eingegangen. Auf Barbadoes is in der Nacht vom 19ten zum 20sten Öftober die dort befindliche Ka- pelle der Methodisten-Missionarien, gegen welche man, wegen des Antheils den man ihrer übereilten philan- tropinischen Thätigkeit an der Gährung unter den Ne- ger-Sfklaven zuschreibt, aufs heftigste erbittert ist, von

Grund aus zerstört worden; ja man hat sich nicht ge- heut, durch eine öôffentlihe Bekanntmachung diesen Frevel zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, und die Bewohner der anderen westindischen Jnseln zur gleich- mäßigen Zerstörung der Methodisten - Kapellen und gänz-

lichen Vertreibung des Methodismus einzuladen.

Der Gouverneur erließ hierauf eine kräftige Pro- flamation, worin er jenes tumultarishe Verfahren auf das ernsteste rügte, mit dem Bemerken, daß eine solche Nichtachtung der ‘Geseke am Ende zur Pöôbelherrschaft führen müsse. Zugleich seßte derselbe eine Belohnung von 100 Pfd. auf die Entdeckung eines oder einiger Theilnehmer an jenem Frevel.

Die Methodisten - Feinde trieben nunmehr die Ver- messenheit so weit, in einer Gegen - Proflamation zu erklären: daß der oder diejeuigen, welche, sey es aus Geldgier oder Rache, es versuchen möchten, in irgend einer Weise jemand von ihnen wehe zu thun, dafür die einem solchen Verbrehen angemessene Strafe erlei- den solle.

Der Courier macht dabei, mit Rücksicht auf die gemeinsame Quelle aller der beunruhigenden Nachrich- ten, welche in der leßtverflossenen Zeit aus Westindien eingelaufen, die Bemerkung; daß das übereilte Berfah- ren eines unzeitigen Philantropinismus in der That zu bedauern sey. Wir lassen fährt er fort den Be- weggründen und Gesinnungen derjenigen Personen, welche die Sklaverei ganz aufgehoben zu sehen wün- schen, sehr gern Gerechtigkeit widerfahren, und wenn mit einem Wunsche alles abgethan wäre, so würde wohl Niemand diesen Wunsch lebhafter aussprehen als wir. Aber „bloße Gutmüthigkeit ist Thorheit/‘/ und es be- darf faum der Erwähnung, daß die reinsten Absichten leicht Unheil bewirken, wenn sie nicht von gesunder Ur- theilsfraft geleitet werden. Möge die Zeit eintreten, wo man das Wort: „Séklaverei/‘/ nur noch in der Erinne- rung, nicht in der Wirklichkeit kennt! doch laßt uns so viel möglich darauf bedacht seyn, daß die Charta der Negerfreiheit nicht mit dem Blute der Negerbesiber- und Ausseher beschrieben werde. Laßt uns ihre Ketten nur allmählig, Glied bei Glied ablösen: denn der Sfklav von heute ist nicht geeignet, schon morgen ein freier Mann zu seyn. Er darf nicht mit einem Sprung aus einen Aeußersten in ein anderes übergehen, oder der erste Mo- ment seiner Freiheit wird auch der Moment seiner Rache werden. Während wir Hoffnungen und die Er- wartung einer besseren Zukunft in ihm erregen, müssen wir inzwischen auch fräftig genug seyn, um ihn von einer plôßlichen voreiligen Bemächtigung der ihm zu- gedachten Gabe abzuhalten, Dies ist die, von der Ver- nunft wie von der Menschlichkeit vorgezeichhnete rechte Bahn, der Sklave muß stufenweise in seinen Gewohn- heiten, Gefühlen und Gedanken aufhdren ein Sflav zu seyn, ehe das leßte Glied seiner Kette mit Sicherheit abgestreist werden kann. Jun diesem vorbereitenden Ge- schäft laßt uns t§ätig und eifrig seyn und dann föônnen Po mit Zuversicht einem günstigen Erfolg entgegen chen.

31. Dec. Die columbische Regierung hat end-

| lih die von Hrn. Zea eröffnete Anleihe jedoch nur