1824 / 10 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 12 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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der Ehrenlegion ernannt worden. Als er am Neujahr; merfsamfeit der Wächter erregte, und so das Gelingen | Kreuz, endlih dem Direktor der katholischen Kirchen-

Il. Zeitungs-Nachrichten. ula

Paris, 4. Jan. Vorgeskern empfingen Se. Maj. noch bei Gelegenheit des Jahreswechsels, die GlückEwün- sch des Kassakions?, des Rechnungshofes und des Rathes für den öffentlihen Unterricht. An der Spiße des leß- tern befand sih der Großmeister der Universität, Bischof von Hermopolis, auf dessen Anrede Se. Maj. erwiederten. „„Zch danke Jhnen für die Gesinnungen die Sie Mir im Namen des Rathes für den öffentlihen Unterricht zu erfennen geben; die Vorsehung hat in dem verflossenen Fahre viel fúr uns gethan, und wir wollen hossen daß sie noch viel thun werde. Sie mögen daraus Vergulas- sung nehmen die Jugend zu belehren, daß man mit der Vorsehung Alles, ohne dieselbe aber nihts vermag, und daß die erste Verpflichtung, die man bei der Geburt ein- geht, darin besteht ein guter Christ und treuer Unterthan

2U Ln : "Der erste Präsident des Kassations-Hofes, Graf de Séze, hielt an Se. Majestät folgende Rede: „Das im schnellen Laufe verflossene Jahr läßt für Ew. Majestät unsterblichen Ruhm zurü. Ew. Maij.

haben die Ruhe der Völker befestigt, die unverleßliche Legitimität der Dynastien auf ewige Zeiten geweiht, die | |

Valtena, der die Hinrichtung Elios vollstrecken ließ, an mér beschloß, diesen Bericht drucken und an die Meit- 20. Dec. daselbst angekommen und in denselben Thurr glieder vertheilea zu lassen. H

Throne gesichert und die Hyder der Revolution bezwun- gen.

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[ôschen.‘‘

„Frankreich, stolz auf seinen Beherrscher und dank- | bar für so viele Wohlthatèn, hat daher nichts angele- gentlicheres, als die heißesten Wünsche, daß die Vorse- hung ein Leben, an welches so große Geschike geknüpft | louse entnommene Nachricht verbreitet, daß mehrere i.

sind, noch lange erhalten môge. Dies, Sire, sind die

einzigen Wünsche, welche uns für Ew. Majestät noch zu thun übrig bleiben; es sind vorzüglih die unsrigen, und wir sagen Ew. Majestät den lebhaftesten Dank für

die Erlaubniß, diese Wünsche mit dem erneuerten Eide

der Treuè, mit erneuerter Darlegung der tiefsten Ver-

ehrung, Bewunderung, Ergebenheit und Liebe, zu den Füßen des Thrones bringen zu dürfen.“

Der König erwiederte darauf:

„Jch empfange mit wahrer Zufriedenheit den Aus- drucké der Gesinnungen, die Sie Mir im Namen des Kassations - Hofes bezeigen. Die Vorsehung hat Mich zu ihrem Werkzeuge erkfohren; Jch bin bereit, ihr in Allem zu gehorchen; sie hat Mir viel Gnade gewährt ; Meine einzige Bitte ist, daß sie Mich so lange erhalte, als Jch zum Glücke Meines Volkes wirken fann.“‘

Auch von dem Königlichen Gerichtshofe, dem Ci- vil- und dem Handels - Tribunale, den Konsistorien dex reformirten und lutherischen Kirche u. st. w. sind Depu- tationen zur Gratulation beim Könige vorgelassen wor- den. Die Geistlichkeit, den Erzbischof von Paris an der ie hatten Se. Maj. bereits am 31sten v. M. em- pfangen.

Der Präfekt des Seine-Departements, Graf von Chabrol, is unterm 31sken v. M. zum Groß- Officier

ihres Vorhabens vereitelt wurde.

Alle diese großen Ergebnisse gehören schon der | Geschichte an, und ihr Andenken kann nicht mehr er-

tage den König an der Spibe des Stadt-Rathes bewil, fommnete, hießen Se. Maj. ihn näher treten und sa, F Aus dem Haag, 1. Jan. Der Minister Baron ten zu ihm: „Jch bin sehr erfreut Herr von Chabro| gon Nagell hat auf sein Ansuchen die Entlassung erhal- bei dieser Gelegenheit etwas für Sie gethan und Jhne ten. Zu seinem Nachfolger soll der jeßt in Batavia einen neuen Beweis Meiner Achtung gegeben zu haben. befindliche Hr. v. d. Capellen ernannt seyn. Einstwei- Dém Präfekten des Departements der obern Saon én hat der Sekretair des Departements der auswärti- hat der Minister des Junern eine goldene und fünf sil n Angelegenheiten, das Portefeuille erhalten. berne Medaillen zur Vertheilung unter diejenigen Aerzt:- Der Exkaiser von Mexiko, Jturbide, und der vor- die sich um die Verbreitung der Schußblattern am mei malige Konsul der spanischen Kortes zu Livorno, Herr sten verdient gemacht haben, zustellen lassen. Forrente, sind hier durch nach London gereiset. Bei Annecy in Savoyen hat man einen uralte! Heute hat der engl. Bothschafter, Lord Clancarty, aber sehr s{chdôn gearbeiteten Mosaif-Fußboden und nat diese Residenz verlassen. : weiterem Nachgraben den Kopf einer Bacchantin voi Die erste Kammer der General-Staaten war dieser weißem Marmor gesunden, den man allgemein für ei Tage mehrere Male beisammen. Jn ihrer vorgestrigen Meisterstück der Kunst hält. Sibung wurde der Geseß - Entwurf hinsichtlih des au- 5. Jan. Die Ptoile bemerkt, man beklage \i4 Ferordentlichen Budgets von 1824 angenommen. in Europa nicht ohne Grund über die täglich vermehrt Die zweite Kammer der General-Staaten war vor- Masse öffentlicher Blätter; in Amerika sey das Ueb( estern als General-Komité versammelt. Jn der gestri- noch viel ärger , denn in den vereinigten Staaten allei ên Sibung wurde eine Bothschaft der ersten Kammer belaufe sih, bei einer Bevölkerung von 10 Millione! verlesen, worin diese die Annahme des außerordentlichen Menschen die Anzahl der Journale auf nicht wenige Sudgets für 1824 anzeigte. Die Central - Sektion stat- als 500; ganz Europa dagegen zähle, bei 160 Milliont! réte hierauf ihren Bericht über zwei Geseß - Entwürfe Einwohnern, nicht halb soviel. Jn Bezug auf Europ wegen des 11ten und 12ten Artikels des 2ten Buchs des möchte die Angabe der Etoile jedenfalls viel zu niedrig seyn bürgerlichen Geseß-Buchs: „Über die Erbfolge bei Ster- Nachrichten aus Valencia zufolge, ist der Obers hefällen und úber den leßten Willen‘/ ab. Die Kam-

r. Surmont de Volzberghe geseßt worden, in welchem jener würdige General gefa! herihtete dann im Namen der Petitions - Kommission gen faß. über 5 Bittschriften, worin sich die Müller in Westflan-

Unsere aus Spanien zurückkehrenden Truppen wett dern über die Mahlsteuer beschweren. Die Bittschriften den überall mit Freude und Stolz empfangen; all wurden auf die Tafel gelegt, und die Kammer ging ohne Städte wetteifern in Festlichkeiten zur Ehre derselben. bestimmte Vertagung auseinander.

Man schreibt aus Perpignan vom 22. Dec. : Di Der sardini]che Minister ist von hier nach Namur Pariser Blätter haben die, aus dem Journal von Tou abgegangen. Rotterdam, 2. Jan. Während des vorigen die Angelegenheiten ihres Vaterlandes - verwickelte Spi Faghres sind in der Maas, Goeree und Maasluis 1506 nier das Land verlassen und sich in die französische Ca Schiffe angekommen, worunter 26 von Aalborg, 19 von dagne odèr den Kanton von Saillagouse geflüchtet hät Baltimore, 29 von Bordeaux, 15 von Christianjand, ten, Namentlich hat es von dem Dechant des Kapitel 17 von Drammen, 96 von Harwich, 77 von Hull, 63 von von Urgel geheißen, daß er sich nah Carol geflücht! Libau, 83 von Liverpool, 206 von London, 42 von Riga, habe. 30 von Rostock, 13 von Surinam, 8 von Hamburg 2c. Alles was man in diesem Bezuge geschrieben hai, Abgegangen sind 1553 Schiffe, wovon 33 nah Bordeaux, ist ganz grundlos. Die Spanier, welche in Gemäßhei56 nah Bergen, 72 nach Liverpool, 231 nach London, des Tractats von Barcellona und in Folge der Uebergab: 24 nach Rostock, 20 nach Hamburg 2c. : dieses Plaßes so wie der Festung Tarragona und Hostal“ Dresden, 5. Jan. Se. Königl. Majestät haben rich an die Königl. Truppen, sih nach. Frankreich zurúck dem Ober -Hofmeister beim Hofstaate des Prinzen Jo- gezogen haben, halten sich ruhig an den Orten, die ihne hann Königl. Hoheit , Kammerherrn Karl Boromäus von der obern Behörde des Departements der Ost-Pyre von Miltik, den Karakter eines Geheimen Rathes bei- näen zum Aufenthalt angewiesen sind, und sind dot! zulegen geruhet. : E den für einen jeden derselben angemessen erachteten Maß Hannover, 6, Jan. Die Stände des Königreichs regeln unterworfen ; aber feines jener Jndividuen ha! sind auf den 20sten f. M. zusammen berufen worden. sich den Aufenthaltsort beliebig wählen dürfen. Karlsruhe, 31. Dec. Se. Königl. Hoheit der

Vom Oberrhein wird gemeldet, daß die in den Ge Großherzog haben gnädigst geruhet, dem Geheimen Rath fängnissen zu Colmar befindlichen Verbrecher . den Ver und ersten Leibarzt Schrickel, dem Staatsrathe Freiherrn such eines Ausbruchs gemacht haben. Es war ihnen ge v# Sensburg, dem Land - Ober - Jägekmeister v. Kettner lungen, die Fesseln von den Füßen abzusägen und scho! und dem Ober - Kammerjunker Freiherrn von Ende das waren sie bis zu der leßten Thüe vorgedrungen, welch Großkreuz, sodann dem Ober- Forstmeister Freiherrn zu den Galerien des Justizhofes führt, als das, durt v.Ehrenberg, dem Kreisdireftor Freiherrn von Lisbenstein

| das Erbrechen dieser Thür verursachte Geräusch die Auf Und dem Geheimen Hofrath Zachariä das Kommandeur-

Sektion, Geheimen Referendär Pfeiffer, dem Geheimen Legations - Rathe v. Mússig und dem Ober -Baudirektor Weinbrenner das Ritter -Krèuz Höchstdero Ordens vom Zähringer Löwen, begleitet von gnädigsten Hand}|chrei- ben, zu verleihen. :

_Brixen, 26. Dec. Gestern feierte unser Fürst- Bischof , Karl Franz, aus dem Gräflihen Hause von Lodron , sein 50stes Priesterjahr, wobei si die all- gemeine Verehrung und Liebe gegen den erlauhten Ju- belgreis bei der Bürgerschaft und den bénachbarten Land- Bewohnern wie bei dem Adel und der Geistlichkeit auf die lebhafteste Weise aussprach.

Wien, 2. Jan. Am 30sten vor.Mon. um 7 Uhr Abends. starb hier an den Folgen einer langwierigen und shmerzhaften Krankheit, Se. Excellenz der Hr. . Graf Leardi , Erzbischof von Ephesus, apostolisher Nuncius am K. K. Oesterreichischen Hofe, im sechszigsten Jahre seines Alters, nachdem Er am 22. v. M. von Sr. fürst- lichen Gnaden dem Hrn. Fürst-Erzbischof von Wiet, un- ter Begleitung des Domfapitels und der Kurgeistlichkeit der Metropolitankirche zu St. Stephan, mit den - heili- gen Sterbsakramenten versehen worden war. Der Ver- ewigte hatte sih, während seines beinahe siebenjährigen Aufenthaltes in dieser Hauptstadt, die Liebe und Achtung aller, die ihn näher fannten, erworben, und sein Verlust, den man hier allgemein betrauert, wird gewiß auch von Seinem Hofe und von Seinen Angehörigen tief empfun- den werden.

IÍn einem amerikanishen Blatte lies man, Kapi- tain Koßebue habe in der Gegend der Behrings-Straße einen Eisberg gefunden, der ganz mit Moos und Gras bedeckt und dessen ungeachtet durchsichtig sey. Wenn die Sonne seine Oberfläche shmilzt, so bilden sih, wie er- zählt wird, an diesem Berge zwischen den mit Gras be- wachsenen Stellen kleine Flüßchen, die ins Meer fallen, und an der Stelle, wo diese Flüßchen eine nähere An- sicht der unter dem Moose und Grase liegenden Schich- ten gestatten, sieht man Knochen und Zähne von Thie- ren, woraus man also auf ein sehr hohes Alter des Eis- berges schließen“ muß.

Kopenhagen, 3. Jan. Das Königl. Dänische See-Officier-Korps besteht gegenwärtig aus einem Admi- ral, einem Vice-Admiral, 7 Contre-Admiralen, 9 Kom- mandeurs, 5 Kommandeur - Kapitains, 21 Kapitains, 26 Kapitain -Lieuténants, 41 Premier- Lieutenants und 33 Seconde-Lieutenants. ;

Höchsten Orts ist das Tragen von Degen- oder Dolch -Stôcken neuerdings strenge verboten worden.

Stockholm, 30. Dèc. Die Reise der K. Familie nach Rosersberg, ist, wegen der unangenehmen Witte- rung unterblieben.

Der hiesige Minister der vereinigten Staaten von Nord-Amerika, Hr. Hughes, ist in Gesellschaft des eng- lishen Legations -Sekrétairs , Hrn. Gore, aus Moskau und St. Petersburg hieher zurückgekehrt, und geht zu- vöôrderst, mit einer Mission von Seiten seiter Regierung. beauftragt, nach Kopenhagen , kehre aber dann wieder hieher zurü.

Der zu einem der Herren des Reiches ernannte vor-