1824 / 13 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

toir -Gehúlfe für die' mexikanische Agentschaft engagirt haben, begleitet. Beide: sind wackere, uns von vielen Seiten her warm empfohlene junge Männer, denen wir die Leitung der Expedition ruhig anvertrauen zu därfen glaubten. i 4E p vin Da wir bei Abgang:-der Schiffe zwar die eignen Berichte über ‘die bekannten Vorfälle in Vera Cruz noch entbehrten, an der Aechtheit der in öffentlichen Blättern darüber erschienene Nachrichten jedoch ‘nicht zweifeln fonnten, so haben wir den Begleitern der Ladung die Weisung: gegeben, von Jamaica aus, statt nach Vera Cruz nach: Alvarado zu’ segeln, nicht zweifelud, sie wür- den daselbst durch unsere früher“ in Vera Cruz stationirte Agenten alles zu ihrem Empfang vorbereitet finden. i Unter dieser, durch’ die neusten Berichte nunmehr bestätigten Vorausseßung, fanden wir denn auch in der úbrigens allerdings nicht erfreulichen Nachricht des Dom- bardements von Vera Cruz keinen Grund, die nach Mexiko bestimmte Ladung zurückzuhälten ; wir geben viel- mehr’ dex Hoffnung Raum, daß die dergestalt vermehrten Schwierigkeiten des Verkehrs mit jenem Lande, eine die- seu: angemessene Erhöhung der Preise und jomit ein [u- crativeres Resultat zur Folge haben werdem Y Seit Jhrer lebten Versammfkung haben wir vielfache Berichte und nicht unbedeutende NRetouren von uner mexifanischen Agentschaft erhalten ;' die spätesten Briefe welche wir- von: derselben besißen, reichen bis zum L und geben uns [die beruhigende Nachricht „daß Herr Schneider: vom: Anfang des Bombardements an, auf seinem Posten in: Vera Cruz war, um, wie er sich aus- drücét, mit Gefahr seines Lébens das ihm auvertraute Eigenthum zu: schüßen. Bis zum Abgang des erwähnten

Schreibens haben: wir durch“ das Bombardement nod) uichts gelitten und Herr:-Schüeider schien nicht zu besürch- ten, ‘daß es überhaupt der Fall seyn würde; er erwar- tete Tags-'darauf die nôthigen Maulthiere für den Trans- port unserer noch’ im Zollhaus liegenden Güter nach Xa- lappa, wohin, von Seiten des' Gouvernements das Na- tionaldepvot verleat, während Alvarado zum Eingangsha-

feu exflärt worden war. An: diejem leßtern Ort, verst- chert Herr Schneider, die nöthigen Vorkehrungen zum Empfang unseres Schisses getroffen zu haben, und wir hatten- uns; mithin ‘in dieser Voraussetzung, bei Erthei- lung der! Jnstrukftion an Herrn Franke nicht geirrt. Sie:sehen dergestalt m. H., daß hinlänglicher Grund vorhanden ist zu glauben, daß der Verlust, den: die Kom- pagnie oder ihre Handelsfreunde durch! das Bombarde- ment, von Vera: Cruz allenfalls erleiden fönnten, auf fei- nen Fall: bedeutend seyn würde! Leider ist es aber auch: dex-Gewinn/-nicht # der auf die’ in: Vera Cruz'ge- machten: Verkäufe ‘haftet; theils durch“ die }o sehr hohen Zölle und andere, namentlich bei der vorigjährigen Expedition: stattgehabten “beträchtlichen Unkosten , theils durch die, außer Verhältniß zu: diesen, niedrig stehenden Verfaufs-Preise, haben manche Artikel nur wenig Ge- winu, andere sogar einen Verlust ergeben, dergestalt, daß auf den collectiven bis heute abgerechneten Betrag de|- sen, was die Kompagnie in Vera Cruz realisirt hat, nicht mehr: als cea. 10 à 12 pEt. im BVurchschnitt ge- wonnen. worden welches allerdings auch -dem Umstand

zuzuschreiben ist, daß bei dem Wunsch, uns in allen Thei: len deutscher Industrie zu versuchen, nothwendigerweise

mehrere Mißgriffe statt haben mußten, die auf die, nun- |

mehr gemachte Erfahrung hin, in Zufkunst wermieden werden fönnen. schäften der Kompagnie selbst die Rede; jene: der Con- signatairs stehen auf ihrem eigenen Grund und Boden Und haben zum Theil gewonnen, zum Theil verloren, je nachdem

die Waare für den Markt paßlich oder unpassend befunden f

worden ist. Ueber die in dexr Hauptstadt Mexiko selbst gemachten Verkäufe, mangeln üns noch die Abrehnun- gen, ohne welche wir über deren Résultat fein Urtheil zu fällen wagen, wir erwarten jedoch, daß es sich mit den in Vera Cruz statt gehabten Verkäufe gleich {tellen wird.

Der eben erwähnte an diesen haftende Gewinn, kan! zwar freilich nur gering genannt werden, er ist jedoch rein, und nach Abzug des bekanntlich ftets auf den Re-

touren haftenden Verlustes, dem: selbst dann nicht zu ent: | gehen ist, wenn sie in harten Thalern gemacht werden. | Bei Baarsendungen falkulirt sich nämlih der spanische | Thaler des reinen -Extràgs jènseitigèr Verkäufe, nicht | úber 31 gGr. preuß. Kourant, welches hauptsächlich von |

dem, befanntermäaßen nicht unbedeutetden Ansgangs zoll, der Seefkächt, Assuranz und Provisionén herrührt.

Mit der für Port 7 au - Prince bestimmten“ Ladunz geht Hr. I. F. Schütte von Bremen, d gleichfalls auf -den Vorschlag ‘der Direktion, ‘als Unter: Agent der Kompagnie bestätigt haben, aus, und auch er ist uns voi vielen achtbaren Männern als ein unse res Vertrauens würdiger Mann empfohlen.

Von der bekanntlich. im Juli ‘von Antwerpen mit dem Schiffe Ann nach Hayti abgefertigten Ladung sind wir bis jeßt noch

ohne Nachricht obgleich unsere Briefe aus Port - au-| Prince bis zum 4. Oft. reichen; wir wissen somit noch|

nicht, ob der zweite Haupt- Agent, Hr. Bèéhn/, dajell| angekommen ist; wir haben indessen" seit Ihrer leßten Versammlung, durch“ den von Hayti zurückgekommenen Unter-Agenten! Hrn.v. d.Dstén, den Bücher - Abschluß des Port -au-princer Geschäfts erhaltén, und wir 1eh: men feinen Anstand zu sagen, daß dieser Abschluß dem

dortigen Haupt-Ageuten Hrn. Mettenius Ehre: macht, | denn er läßt an Rechnungs-Klarheit und Ordnung: nichts F zu wünschen übrig, und liefert den Beweis ¿daß Herr F Mettenius dem Geschäft völlig, gewachsen ist. Das Re-

sultat dieser Bilanz, was jedoch nichts: mit dem Erfolg der Waaren-Sendungen gemein hat, entspricht unseru

“Erwartungen vollkommen „5, und bewahrheitet den An: F [chlag, den wir in unserm Vortrag vom 15.. März beif Gelegenheit ‘des hiesigen Bücher - Abschlusses, davon ge: |

macht haben. Dies Resultat würde brillant geworden seyn, wenn ‘die Kompagniè nicht durch das Aussterben

der Agentschaft, in Provisiöons-Zahlüungen verfallen wäre/f

die sie, ohne diese Unglücksfälle erspart haben würde. Mit der Reklame des Brandschadens in Port-au-Prince sind wik leider in Holland nur wenig weiter vorgerückt, als

wir es zur Zeit Jhrer lebten Versammlung waren. Die Rot: f

terdamer Assuranz- Kompagnie hat zwar, dem ehrenwet/ then Beispiel der Phönix-Kompagnie in London folgend, die Rechtmäßigkeit- unserer Reklame anerkannt und in

Es ist hier natürlich nur von ‘den Ge- |

den Ste m, H. |

voll bezahlt. Nicht minder ehrenvoll haben sich einige Privat - Assuradeurs in Amsterdam, und eine mit der fleinen Summe von 1000 Fl. betheiligte Versicherungs- Societät daselbst, benommen; auch diese haben erklärt, daß sie es dem Eharakter einer Assuranz-Gesellschaft un- würdig hielten, solche unumstdßlihe Beweise wie die un- srigen anzufechten, und haben somit unsere Reklame in voll bezahlt; aber niht so vier andere Assuranz - Kom- pagnien in Amsterdam, die wir vor der Hand, und weil wir noch immer in Unterhandlung mit ihnen stehen, niht nennen wollen und überhaupt, aus diesem Grund, uns für jeßt noch aller Bemerkungen über deren Weige- rung enthalten. Der Gegenstand unserer Reklame an diese vier Kompagnien ist indessen nicht unbedeutend und beläuft sich auf 74,000 Fl., für deren Abtrag sie 51,000 Fl. bieten. Zu unserem Bedauern weigert sih die Phönir-A}u- ranz-Kompagnie fortwährend, den Risiko der Feuers-Ge- fahr in Port-au-Prince wieder zu übernehmen; es ist [uns aber gelungen, denselben bei Privat-Assuradeurs in England auf eine noch umfassendere Weise zu decken, nämlich so, daß wir nun auch den Verlust durch Feuers- brunste, die durch Krieg und Volksaufstand in Hayti ent- stehen, erseßt erhalten, eine Sicherheit welche uns die Phônix-Kompagnie ihren Grundgeseßen nach, nicht hätte gewähren können wofür wir aber freilich auch eine höhere Prämie bewilligen mußten. 7 Wir können den Gegenstand des Port-au-Princer- “Geschäfts nicht verabschieden, ohne davon Erwähnung zu “thun, daß Herr von der Osten, der voriges Spätjahr mit dem Schiff. Jris als Unter-Agent der Kompagnie nach Hayti segelte und vor einigen Monaten von daher zu- tkuckgekehrt ist, uns über das Geschäft in Port-au-Prince Muauches Angenehme berichtet hat. Seine glückliche Zu- Füctfunft hat uns, als die erste eines der Kompagnie- Agenten, um so mehr Freude gemacht, da auch er das Klima-Fieber in Hayti bekommen, aber glücklich úberstan- den hatte. Unsere Zufriedenheit mit Herrn von der Ostens Benehmen während dieser Reise, die er jedoch Mit zu wiederholen wünschte, können wir Jhnen nicht Wesser schildern, als_mit den Worten, mit welchen die Di- teftion ihm seine Jnstruktion quittirt hat. Es ist ihm nämlich gesagt worden : „daß ihin die Direktion mit Vergnügen beschei- „nlge, daß er seinen Jnstrukftionen auf das púnkt- ¡¡lichste nachgekommen sey, treuè Rechenschaft über „die erhobenen Gelder abgelegt und überhaupt „seine Mission zu ihrer gänzlichen Zufriedenheit „ausgeführt und beendigt habe.‘/ Unsere besten Wünsche folgen ihm. _ Was nun die Ladung pr. Schiff Euphemia nach [Buenos-Ayres betrift, so wird diese von dem Chef-Agen- len der Kompagnie Herr F. W. Schmaling begleitet ; er bird in Portsmouth, wo das Schiff anlaufen wird, an Bord gehen, während Herr August Diehl von Hanau, Ven ihm die Direktion als Komtoir-Gehülfe mitgegeben Mt, sich bereits in Hamburg einschite. . Ohne eigene Erfahrung von Bedeutung, in den Ge- Mäften am La-Plata Strom, enthalten wir uns aller

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Kompagnie, und beschränken uns darauf, Jhnen wieder- holt unsere Ueberzeugung auszusprehen, daß es unter der Leitung des für jenen Punkt gewählren Agenten ge- deihen werde, um so mehr, da die zuleßt von Buenos- Ayres erhaltenen Berichte günstiger für den Waaren- Handel lauten als zuvor utid uns mithin zu der Erwar- fung elner vortheilhaftdön Conjunktur fúr die Abladung pr. Euphemia berechtigen. Es ist dabei ferner der wich- tige Umstand eingetreten, daß die englische Regierung zur Erleichterung der Korrespondenz mit Buenos - Aires, Chili, Peru und ganz Süd - Amerika, regelmäßige Pa- ket-Böte etablirt hat, welche monactlich von Plymouth ab und ebenso. periodisch von Buenos - Aires nach Eng- land zurücfsegeln werden. Durch diese Maßregel, welche die gute Meitung des englischen Gouvernements von der Stabilität der jebigen Ordnung der Dinge in Süd- Amerika hinlänglich ausspricht, wird der Geschäftsgang mit jenem entfernten Lande sehr erleichtert und beföôr- dert werden, weshalb denn auch" die Direktion feinen Anstand genommen hat, dem Herrn Schmalitg die Be- fugniß zu ertheilen, falls er es den Uinständen angemes- jen finden sollte, einen Theil der Waaren nach Chili und Peru zu versenden.

Jch habe nunmehr noch- das Vergnügen Ahnen die Uebersicht der bisherigen Ausfuhr der ditavint vorzu- legen, aus welcher Sie mit Vergnügen: entnehmen wer- den, daß der folleftive Betrag der- am Eingang erwähn- ten drei Abladungen, womit die diesjährigen Geschäfte geschlossen worden, den Total-Werth der bisherigèn Aus- fuhr dutch die Kompagnie äuf 1,338,000 Pr. RthHlr. stei- gert, wozu beinahe alle Theile Deutschlands in vèérschie- denen Fabriks-Zweigen mehr oder minder beigetragen ha- ben: Es is indessen nicht die Ausfuhr der Kompäg- nie allein, welche die Entstehung - dieses Instituts zur Folge hatte; das Streben nach Exportation deutscher Fn- dustrie-Erzeugnisse aller und jeder Art, ist dadurch allge- meiner geworden und Sie werden mit Vergnügen“ vêr- nehmen, daß sih gegenwärtig in Hambürg, auch außer den gewöhnlichen Depots von Leinen, Niederlagen von andern deutschen Fabrikaten für die Ausfuhr nach úber- seeischen Märkten zu bilden anfangen , während man noch vor wenig Jahren an der Möglichkeit eines solchen Abflusses vaterländischer Industrie-Erzeugnisse, verzwei- felte. Mit Interesse werden Sie denn auch in der vorliegenden Uebersicht eine Ausfuhr von hollsteinischem Mehl wahrnehmen und werden gewiß gleich uns, über- zeugt seyn, daß wenn es gelingen sollte, hierin mit Nord- Amerika zu konkurriren, es von den segenreihsten Folge für das deutsche Vaterland seyn würde; daß es gelin- gen werde dürfen wir aber um so- mehr hoffen als die- ses hollsteinische Mehl weder an innerer Güte noch at âußerem Ansehen, noch auch im Preise, dem amerikan schen nachsteht. Wirt haben deshalb auch Proben dèé}el- ben nah allen drei Punkten unseres Wirkens gesandt und werden uns unendlich freuen wenn der: Erfolg Auf- munterung zu ferneren Versendungen dieses edelsten Pro- dukfts* des Vaterlandes giebt. |

In solchen Resultaten werden wir stets den {chöôn-

Pemerkungen über dieses projektirte Etablissement der

| sten Lohn unserer Anstrengungen findén.