1824 / 14 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 16 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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mien von 200 Rthlrn. auf Nr. 50/879. 77,446. 96,157. 117,947: 129,922. 202,369. 215/325 und 280/241. Die

Ziehung wird fortgeseßt.

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Il. Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 8. Jan. Der König hat Mittags im Minister - Rath, der 15 Stunde dauerte, präsidirt.

Der Moniteur enthält drei Ordonnanzen vom ge- strigen Tage, mittels woelher Se. Maj, den. Staats- Sefretair der auswärtigen Angelegenheiten, Vicomte von Chateaubriand, desgleichen den Staats - Minister, Herzog von Doudeauville und den Herzog von Damas, Pair von Frankrei und ersten Kammerherrn des Her- zogs von. Angouleme, zu Kommandeurs der Königl. Orden, den Barón von Vitrolles aber zum Staats-Mi- nister und Mitglied des Geheimen Raths ernannt,

Gestern wurden zu. Versailles die vier Glocken der Kirche St. Louis getauft. Pathen waren der König und Ihre Königl. Hoheit Madame, vertreten von dem Marquis und der Marquise von Vérac.

Pariser Blätter enthalten Nachrichten aus London, vom 5. Jan. wonach die Besoranisse, welche sich in Folge der aus China eingegangenen Nachrichten der Gemüther bemächtigt und ein Fallen der Fonds bewirkt hatten, gänzlich geschwunden sind. |

(Dies stimmt mit den direkt aus London eingegan- genen Nachrichten st. London ganz überein.)

London- 7. Aan. Der General¿Maigr Sir Hud- son Lowe- ist -zum Gouverneur und Ober - Befehlshaber der Insel Antigua ernannt. L

Alle Schiffe, die von London nah Brasilien aus- flariren, bedürfen, laut einer Ordre von dem Schaß-

Depártement an das Zoll -Amt, feiner Deklaration des

portugiesischen Konsuls mehr, da sie in Brasilien ohne

diese zugelassen werden. : s

In den Fonds wurden heute viel Geschäfte gemacht. Conf. für Rechuung standen anfangs 875, hoben sich aber auf 882 . 2, Französische provisorische Scheine stiegen auf 55 Prämie.

Die Einkünfte von Großbrittannien haben in dem

mit dem 5. Jan. d. J. abgelaufenen Jahre 49,489,454 Pfd. Sterl. betragen, also 630,059 Pfd. weniger, als das Sahr vorher (wo sie sih auf 50,109,513 Pfd. beliefen).

Der Exkaiser von Mexiko, Jturbide, ist in Beglei- tung des vormaligen spani]chen konstitutionellen Konjuls Torrente, zweier Söhne und eines Nessen, in England angekommen. Er hat, dem Vernehmen “nah, keinen anderen Zweck, als das Land zu sehen.

Der Courier läßt sih sehr ausführlich über die An- leihen der súdamerikanischen Staaten gus, und zwar in einer Weise die ganz geeignet ist, seinen Landsleuten Lust zu machen, idre Kapitalien lieber dort, als aus-dem Festlande von Europa unterzubringen. Dieje Absicht scheint auch aus: dem Schlusse des Artifels hervorzuge- hen, indem es hier heißt: Die Verhältnisse jener Stag-

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ten bôten den Geldgeschäftsmachern weit bessere Aussich- ten dar, als irgend eine europäische Macht. (Ob woh! | die englishen Banquiers dieselbe Meinung hegen werden?)

Brüssel, 8s. Jan. Die verbreitete fälschliche Er- | zählung eines Aufruhrs zwischen den Bürgern und der | Garnison von Amsterdam, den im vorigen Monat fasi | alle Zeitungen nacherzählten, und hinterher wiederriefen, f hat zu einer gerichtlichen Verfolgung Anlaß gegeben, | Der sträsliche Urheber jenes falschen Gerüchts is er; mittelt.

Haag, 6. Jan. Jn der heutigen Sißung der zwei: ten Kammer wurde das Geseß über die Einführung fran zôfischer Waaren, und ein Anderes, welches Abänderun gen der Ein- und Ausfudgrzölle betrifft, verhandelt. |

Der Baron von -Stassart nahm zuerst das Wort] und äußerte sih dahin, daß die Aufnahme des Königl.) Dekrets vom 20. Aug. v. J. unter die Gesebe, eine Maß

regel wäre, welche die gefaßten Hoffnungen durchaus er

füllen. würde: man. hegte dabei nur noch den Wunsch, daß sie minder unvollständig seyn und auf mehr als einen}

der benachbarten Staaten- ausgedehnt werden möchte.

Indeß hoffe man viel von den nach des Königs eigene}

Versicherung, eingeleiteten Unterhandlungen. Er müs noch anführen, daß bei dem großen Verlust an Düngma Ff terial den der Ackerbau durch Strohdächer erleide, er gef wünscht hatte, die französischen Schiefer möchten in einmf billigen Preise erhalten werden, da man aber seiner Ein: F

wendung gegen den fast unershwinglichen Zoll der auf/ dieselben gelegt worden, die bestimmte Anzeige entgegen! geseßt, die bei uns seit kurzem entdeckten Schieferbrüch unser ganzes Bedürfniß zu befriedigen vermöchten wolle er auch dagegen nicht länger reden. :

Ueber das zweite Geseß, den Douanentarif betref fend, äußerte er im Allgemeinen seine Beistiimmung. |

In eben dem Sinne sprachen die Herren Surmont} und Geelhand.

Bundes-Versammlung. (Fortseßung.) Ueber das Pensions- und Schuldenwesen des

Kur- und Oberrheinischen Kreises, insbesondere"

die Forderung der Oberrheinischen Kreiskasse an di Fürstlich Rheingräflih Salmi schen Häuser (St. Zeir. 1824 Nr. 3-u. 4), gab der Gesandte von Braunschweig und Nassau für Nassau folgende Abstimmung :

Es scheine das Gutachten der K. Baierschen und| ck der Kurhessischen Gesandtschaft, daß dle leßtgedachte For |

derung nicht sofort als exekurtivisch zu betrachten, sondern |

zunächst vor den K. Preußischen Gerichten auszutragen | ley, in den vorliegenden Verhältnissen begründet, so wie | es auch nur die Absicht des §. 84 des Reichsdeputations-: F Schlusses. gewesen seyn kônne,. für alle rechtliche Ein: F

wendungen das Gehör nicht zu versagen.

Die gerichtliche Beitreibung einzelner Ausstände de! j Kur- und Oberrheinischen Kreiskasse liege außer der bis: F herigén“ Kompetenz der subdelegirten Kommission. . Jene f

Forderung an die Fürstlich Salmschen Häuser würde da-

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Wassers aus reinen Felsenquellen,

Der Graf von Hogendorft fürchtet, F der Schleichhandel möchte alle diese Maßnehmungen -läh-F men. Mehrere Mitglieder sprachen sih noch darüber} aus, die Repressalien auf England avszudehnen zuleßt} | ward der SBeseßentwurf einstimmig angenommen. | Frankfurt. Verhandlungen der 26sten Sibßung der f

her bis dahin, wo nah Beendigung der fommissarischen Vorbereitungs-Arbeiten anderweite definitive Maßregeln gs seyn würden, der Oberrheinischen Kreiskasse vorbehalten bleiben können.

Außer diesen allgemeinen Gegenständen wurden noch mehrere Privat-Reflamationen, durch die dazu bestimm- ten Referenten im Namen der Reklamations-Kommission ¿zum Vortrag gebracht. Dahin gehören vornemlih:

a) Die erneuerte Beschwerde des Regierungs - Di- rektor Herquet zu Fulda, wegen eines Pensi-ns - An- spruchs an die furhessishe Regierung. Im Jahre 1822 hatte er den Antrag gestelll, /

den Preußischen Hof zu einer Intercession bei dem

Kurhessischen zu veranlassen, und war damit abgewiesen worden (St. Zeit. 1823 Nr. 29); gegenwärtig geht sein Gesuch auf eine unmittel- bare Einschreitung der Bundes -Versammlung, um die furhessische Regierung zur Gewährung der von ihm, als ehemaligem Regierungs- Direktor, verlangten Pension von 3500 Fl. zu vermögen, da er nur mit 1500 Fl. le- benslänglicher ‘Pension in Ruhestand verseßt worden sey: In Uebereinstimmung mit dem Gutachten des Referen- ten vereinigten sich sämmtliche Stimmen zu dem Be- chlus\se: ; E ‘daß der Reflamant mit seinem Gesuche von der

Bundes - Versammlung ab und wenn er damit

aufzukommen sich getraue, an den Rechtsweg zu

verweifen sey.

(Fortseßung folgt.)

Karlsruhe, 6. Jan. Seit gestern erfreuen si die Bewohner unserer Stadt der, von ihrer Begrün- dung an bis dahin entbehrten Erquiéung eines {rischen dessen Mangel schon lange gefühlt, dessen Beschassung aber durch Zeitverhält- nisse und eigenthümliche lokale Schwierigkeiten bisher verhindert worden war. Sr. K. Hoh. unserem gnädig- sten Großherzoge war es vorbehalten, neben jo vielen andern Wohlthaten auch diese uns zu gewähren.

Ein einfacher sinnreicher hydraulischer Mechanismus;,

Ï cin Werk des verdienten, bescheidenen vaterländischen

Künstlers Haberstroh, treibt das von den Höhen jenseits

Durlach herabkommende Quellwasser durch ein doppeltes

eisernes Röhrwerk, durch eine Strecke von fast 17 Stun-

| de, bis in unsere Stadt; wo es sich durch alle Theile

derselben in zahlreichen Brunnen vertheilt, die nach un- seres genialen Weinbrenners Zeichnungen sorgsam aus- geführt, die wúnschenswertheste Dauerhastigkeit mit man- gichfaltlger architektonisher Schönheit vereinigen, und so die Zierde der Stadt mit dem Nußen des Bürgers verbinden.

Gestern, am ersten heiteren Winter - Morgen nach einer langen Reihe dústerer Regen -Tage, wurde das Werk eröffnet, und erhielt durch die Theilnahme des gü- tigen Regenten die schönste Weihe. |

Se. Königl Hoheit geruhten, unter anderen Merfk- malen Jhrer höchsten Zufriedenheit mit dem heutigen Tage, dem Ober-Bürgermeister Dollmätsch einen Be- weis Jhrer Gnade durch die huldvolle Ertheilung des

' Zähringer Lôwen-Ordens zu verleihen.

München, 7. Jan. Se. Maj. haben unterm 25.

v. M. dem Königl. Regierungs-Rath Ludwig Heinrich Geret, wegen seiner früheren Bemühungen um die Zu- sammenstellung der Königl. Baier. Finanz-Geseze sowohl, als wegen dessen neuerer - Materialien zu einem Rech- nungs-Recht für das Königreich Baiern, die große gol- dene Ehren-Medaille huldreichst zustellen lassen.

__ Stockholm, 2. Jan. Im nächsten Monat be- ginnt befanntlih der norwegische Storthing ; doch glaubt man, daß Se. Maj. nicht vor Anfang des Frühlings nach Norwegen abreisen werden. :

IÎIn Schweden giebt es gegenwärtig 67 Lancaster- Schulen, von denen 22 seit dem Anfange des verflosse- nen Jahres eingerichtet sind. Dreizehn derselben befin- den sih in der Hauptstadt.

Warschau, 6. Jan. Seit einigen Jahren hat die Zahl der die Kalischer Schulen besuchenden Jugend be- deutend zugenommen. Die Wojewodschafts-Schule zählte im vorigen Jahre über 700 Schüler; in den beiden hös- heren Klassen befanden sih 140 Schüler. Außerdem be- finden sich dort eine Elementarschule mit 300 Kindern bei- derlei Geschlehts und 6 Pensionsanstalten für das weib- liche Geschleht mit mehr als 150 Schülerinnen.

Es sind hier neue Ausgaben von Horazens Oden und der Metamorphosen von Ovid mit sehr vollständigen polnischen Anmerkungen erschienen.

_ Madrid, 27. Dec. Durch Briefe aus Gibraltar erfahren wir, das brittische Gouvernement allen Spaniern, welche zu der revolutionairen Regierung ge- hôrt, den Eingang in den dortigen Hafen untersagt har. Seit dem Bekanntwerden dieses Verbotes sind mehrere Konstitutionelle am Eingang des Hafens zurück- gewiesen worden, und die englischen Officiere haden in einem Kafsfeehause ihre Verachtung gegen Lopez Bannos, Galiano und andere Jndividuen der Art, welche Gibral- tar noch nicht geräumt hatten, auf sehr energische Art ausgesprochen.

30. Dec, Die Gazetta enthält ein Dekret Sr. Maj., die Reorganisation der Königl. Garde betreffend.

Der König hat den General-Lieutenant D. Pedro Grimarest zum General - Kapitain von Arragonien, den Grafen St. Roman zum General - Inspektor der Mili- zen, den Feldmarschal D. Diego Ballesteros zum Gene- ral- Inspektor der Kavallerie, und D. Pedro de Soto- mayor zum Gouverneur von San Lucar de Barrameda ernannt.

Havannah, 25. Nov. Am 2ásten d. erfuhr man hier die Begebenheiten, die sich im Mutterlande bis zum Zten Oktober zugetragen. General Vives erließ .am 19ten d. eine Proklamation, worin er unter anderen sagt: „Jch habe alle Maßregeln getroffen, die für die Ruhe und das Glúck dieser Insel nothwendig sind, und werde den Ansprüchen jener Ehrgeizigen zu begegnen wissen, welche etwa die politische Existenz Havannah's gefährden wollen.“

Manilla, 25. Jun. Am ten d. brach hier ein Aufstand unter einem Theil des hier stehenden Regi- ments aus, der aber durch die Entschlossenheit des Gou- verneurs Martinez in wenigen Stunden unterdrüt wurde. Er ließ 23 Personen, unter denen sih 2 Offi- ciere und 21 Sergeanten befanden, unverzüglich nieder-