waren. Nach den Nationen befanden sich unter ihnen 4158 Lievländer, 58 Ehstländer, 49 Kurländer, 24 Russen und 17 Ausländer. i
Die neuesten Nummern des Spectateur oriental liefern über die Lage der Dinge in Griechenland folgende
Nachrichten : L 46. Nov. Zu Samos hat sich feine
Sfala nuova, | neue Zwietracht geäußert ; Alles isst unter dem aufge- Noch immer ist das Lo-
drungenen Statthalter ruhig. imme sungs-Wort der Einwohner : „Unabhängigkeit oder Tod! ‘/ Alles, was Waffen tragen fann, trägt Waffen; die Wei- ber unterstüßen nah allen Kräften die Arbeiten der Männer. Diese haben die vier Punfte, auf welchen Samos zugänglich ist, guk befestigt und fúunstliche Bat- terien aufgeführt, welche das feindliche Feuer nicht zer- stóren fann. Jm Fall eines Angrifses wird die ganze Insel ein Lager. i
Konstantinopel, 18. Nov. In Syra, wie in Tine, haben die neuen geforderten Abgaben Streitigfkei- ten veranlaßt; die Katholiken , welche die Abgaben für zwei Jahre ganz allein bezahlt haben, s{chüßen die Un- billigfeit und Unmöglichkeit vor, abermal solche Abgaben zu bezahlen. Man befürchtet den Ausbruch von Unru- hen auf beiden Inseln; doch werden die Hydrioten wohl mit Gewalt erzwingen, was man ihnen freiwillig nicht geben will. | :
_ 97. Nov. Der Kapudan - Pascha liegt bei den Dardanellen vor Anker; er hat in Allem 15 griechische Schiffe von verschiedener Größe genommen ; eine Divi- sion seiner Esfadre befindet sich bei Metelin. — Es heißt, daß die túrfische Flotte in Konstantinopel eingelaufen, und der Nachfolger des Kapudan-Pascha bereits ernannt sey. — Der große, {wer zu ersebßende Verlust der Grie- chen auf Kandia bestätigt sich; die Türken haben alle griechischen Dörfer bis Sphania zerstört und angezun- det, und eine Menge Weiber und Kinder zu Sklaven gemacht. Eine große Anzahl Griechen, hierüber bestürzt, unterwarfen sich dem Pascha, und wurden gut aufge- nommen. |
Lord Byron ist noch immer zu Cephalonien, wo er bei Argostoli eine kleine Wohnung gemiethet hat, und an seinem Don Juan arbeitet.
Kassos, 20. Nov. Die Einwohner dieser Jusel scheinen ihre dermalige Unabhängigkeit behaupten zu wollen. Von 12,000 derselben sind 3000 Mann unter den Waffen. Die Jusel is von Natur fest, auf einem einzigen Punkte zugänglich, der stark befestigt ist. Jhre größeren Schiffe haben sie bis auf 3 abgetaktelt, und be- dienen EO zu ihren Streifzügen bloß kleinerer Fahrzeuge. Sie nähren sich bloß vom Raube, und nehmen , wo sie nur fônnen, Weiber und Heerden weg, erstere verfau- fen sie auf dem Markt, oder verwenden sie zur Arbeit. Jhre Lebens - Vorräthe ziehen sie von Skarpente, deren Einwohner über diese ungebetenen Kundsleute seufzen, and die alte Ordnung der Dinge zurü wünschen. Alle Inseln sind in der traurigsten Lage, ausgeselzt den Plun- derungen und Erpressungen ihrer Landsleute, entblößt
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von allen Vortheilen, die ihnen ihre Handels - und son- stigen Verbindungen "mit der Túrkei ehemals gewährt hatten. Die Central - Regierung von Griechenland hat sich nah Argos begeben, und alle Inseln eingeladen, Deputirte dahin zu schicken. Psara, 26. Nov. Eine griechische Sfampavia beging das Wagstück, sich durch die türkische bei den Dardanellen vor Anker liegende Flotte zu \chleichen, und sich eines türkischen Schiffes an der Küste zu bemächtigen. Glüklich fam sie au mit ihrer Beute durch die gedachte Flotte hindurch, führte selbe nah Psara, und verkaufte die aus Fischen beste hende Ladung um 40,000 Piaster. — Die griechische Flottille nahm neulich zwei túrkfishe Korvetten und eine
mit 30 Mann beseßte
Brigg; fünf andere türkische Schifse hatte sie schon frü- |
her erbeutet. Mehrere hiesige Schiffe sind nah Lemnos und Jassso abgesegelt, um Beute zu machen; 6 andere Briggs werden Negroponte blokiren, wohin auch Odysseus mit einem Truppen-Korps marschirt, um es zu erobern.
_— RKolokfotroni und der Graf Metaxa marschiren mit | 12,000 Mann nach Patras, um diese Festung durch F ' Er will nicht k mehr Regierungs - Mitglied, sondern bloß General seyn. | Die Türken sollen Karisto verlassen, und sih nach |
Hunger oder mit Sturm zu bezwingen.
Negroponte zurücégezogen haben. darf, wie es scheint, der Bestätigung, risto sich zur Zeit des Mangels standhaft gehalten, war- um sollten es seine Vertheidiger verlassen , seit es ver: proviantirt und mit Truppen Der Admiral Miagouli hat zu Tine 20,000 Piaster er- hoben, den Eparchen abgeseßt, und die Regierung eini- gen Ephoren übertragen ; da jedoh der Eparch behauptet, nur von der obersten Regierung Griechenlands seiner Würde entsekt werden zu können, der Einwohner sih an ihn angeschlossen hat, während die Uebrigen dem Ephoren gehorchen, i Faktionen getheilt, und eine Anarchie eingetreten.
I 0.1.4: 048. eln. —
Diese Nachricht be-
Opp welche 70 Menschen Beschäftigung gewährt.
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Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 21. Jan. Îm Schauspielhause: Die Zerstreuten, Posse in 1 Aufzuge, von Koßebue. (Herr Devrient: Major Staubwirbel. Hr. Rúthling: Haupt: | mann Mengfkorn.) Und: Pachter pelsfirchen, Posse in 5 Abtheil., von Kohbebue.
Meteorologishe Beobachtungen. [Barometer|Therm.[Hygr. [Wind] Witterung.
19. Jan. |A. 27°114/+ 24°| 95° |S.W.[Sternblicke, trüb, 20. Jan. [F 27°112//4 15°] 95° |S.W. trüb. M.28° 2/|+ 3° | 91° |S.W. itrüv.
Redakteur John.
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Gedruckt hei Hayn.
verstärkt worden ist? — M | " die Trauer für Se.
Feldkummel von Tip: f
Denn hat Ka- |
und ein großer Theil |*
so ist Tine in zwei [v ? shuen und Evantaillen.
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auf Hermsdorf umd ' Grafen-Stand zu: er
Allgemeine
Preußische Staats - Zeitungs.
Ne 19.
Berlin, den 2NW2sten Januar 1824.
mean”
L Amtliché Nachrichten. Kronik des Tages
Se: Majestät. der König haben Allergnädigsk geru- Ernst. von Gersdorff
het, dem -Kammerhexrn Georg Pannomis
a in der Ober-Lausik, den eilen. )
Der Königl. Hof legt Donnerstag den 22sten dieses Maj. dem; Könige Victor Ema-
nuel von Sardinien auf 3 -Wochen an. Berlin, :den 20sten Januar 1824. v. Buch, Schloßhauptmat.
schwarzen Kopfzeugen; Handschuen und Evantaillen, die beiden leßten Wochen mit weißen Kopfzeugen, Hand-
Die Herren, welche feine Uniform tragen, die “er:
" fen acht Tage mit angelaufenen- Degen und Schnallen,
Zu Simmenau im Kreuzburger Kreise "die leßten Wochen- mit weißen
hat der Gutsbesißer von Littwikß eine Glashütte angelegt, F
* terie und Gouverneut von Berlin,
Degen und Schnallen. Dem Postwärter Grote in Kösfeld ist das Prädi-
fat als: Postmeister beigelegt worden.
Abgéreéi st: Se. :Excellènz der General“der Infan-
| Graf von Gneise- nau, nach Schlesien.
Durchgere ist: Der Königl. Sardinische Kabinets- Köurier Peta, von Turin nach St. Petersburg.
IL, Zeitungs-Nachrichten. 14760 4 §11.00 .9,0. i Paris, 14. Jan. Gestern kam vor dem hiesigen
Assisenhofe' die Untersuchungs - Sache gegen Sauquaire- Souligné ‘und Könsorten,- wegen Verschwörung gégen
den Staat, zur Verhandlung. |
Die Anklage-Acté ist gegen sieben Personen gerich- let, nämlich: 1) Johann Samuel Sauqguaire-Souligné, 2) Caspar Lavocat, vormaligen Officier, 3) Karl Cou-
Die Damen erscheinen: die ersten acht Tage mit
dert, vormaligen Officier der Reitschule zu Saumur, 4) Jacob Matthieu, Husaren-Unterofficier bei der Reit- schule zu Saumur, 5) Theophilus Balland, Student der Rechte, 6) Franz Chauvet „Färber zu Saumur, sämmt- lich abwesend, und 7) gegen die: anwesende Karoline Julie Moncéeau,- verehelichte Chauvet; die ersteren sechs Personen werden eines Komplots gegen. die Sicherheit dés Staates; dié Chauvet aber der Mitschuld und un- terlassecenen Entdeckung angeklagt. ;
Unter den Zeugen- bemerkte man den: Marquis von Lafayetté und dessen Sohn George Lafayette.
Der Haupt-Juhalt der Anklage ist folgender :
Zu der Zeit, als der Ausbruch des spanischen Krie- ges bevorstand und die französischen Armeen sich bereit machten, einen gefangenen König zu befreien, - wurde von : Souligné (welcher bereits im Jahre 1824- wegen Komplotts gegen den Staat gerichtlich verfolgt aber ‘cnt- [assen worden- wár) im Einverständniß mit den spani- schen ‘Revolutionairs, mit den englischen Radikalen und mit den, wegen Komplottirens gegen die: Sicherheit des Staats verurtheilten Franzosen, welche sich nach, London und nach dem Norden Spaniens geflüchtet hatten, über den Umsturz der Regierung seines Vaterlandes mit def- sen Feinden unterhandelt. i
Ein gewisser Engländer Bowring war zu London der Agent aller dieser Ränke, welche zu Paris in der Wohnung des Herrn vôn Oliveira , damaligen Gesand- ten der portugiesischen Koktes und innigen Freundes von Souligné, verabredet wurde. u
Jn dem Augenbli, als dieser Gesandte sich in Ha- vre nach Lissabon einschiffen wollte, wurde er überrascht und man fand tnehrere Schriften von “der Hand des Sauquaire:Souligné bei ihm, welche den offenbaren Be- weis der Gesinnungen und . Mächiuagtidnen des leß- tern enthalten. Er erscheint darin als unablässig, be- schäftigt mit Anwerbungen, Sammlung: von Unter\chrif- ten, ja selbst mit Entwerfung von Plänen zum Feldzuge. Mehrere jener Papiere (wobei sich auch Chiffrenschrift und Anweisung zu geheimen Korrespondenz-Wegen be- findet) enthalten die abscheulihsten Invectiven gegen die Bourbons überhaupt und gegen die Mitglieder der Königl. Familie von Frankreich insbesondere.