1824 / 24 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 28 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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4) die unter den Littern B D C und K ausgefertigten, die áltere Lande®-Schuld fremdherrlicher Provinzen an:

ehende Reichs-Obligationen; ferner S dicht die E Central-Schuld des vormalkgen König- reiches Westphalen gehörigen, unter den Namen von Obligationen der -Littera A, Serien und - Klassen und dazu gehörenden Fnterims-Scheinen, Schalz-Scheinen

und Zinsen - Bons befannten Verbriesungen; 1m-

leichen s ait Zins-Koupons aus der Periode vor dem 1sten

Januar 1814. L i V Gehen Dokumente ein, welche nach diesen Bestim-

mungen zur Verifikation und Umschreibung nicht geeig- net find, so werden fie ohne welkere Bescheidung zurück- gegeben oder mittelst Umschlages/ dem Einsender zurück-

eschickt. gel erlin, den 10ten Januar 1824. Haupt- Verwaltung der Staats - Schulden. Rother. v. Schüß e. Beeliß. Deeb. v. R och ow.

T, Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. 90. Jan. Nichts giebt eine richtigere dee von dem vortresslichen Geiste, welcher die Bewohner Frankreichs allgemein beseelt, als der Empfang, der un- seren aus Spanien zurückfommendea Truppen überall zu Theil wird. Nicht genug, dgß ihnen in allen Präfeftur-

Paris,

Städten Feste bereitet werdenz aus jeder Stadt, jedem lecken, jedem Dorfe, fommen die Einwohner , mit ih-

an der Spike, ihnen entgegen. Der Marsch leichter Jnfanterie , welches fich Bourges durch die

rem Maire an des 20sten Regimentes tel auf dem Wege von Perpignan nach . Departements des Gard, ‘von la Lozere, der oberen Lo- ire, von Puy de Dóme , vom Aller u. \. w. begiebt y ist, wie man uns meldet, ein langer Triumph-Zug.

Die Oppositions-Blätter, sagt das Journal des Dé- bats vom gestrigen Tage, thun ihr Möglich{kes, um dem Gouvernemente das Verdienst der neulich publicirten \{höônen Ordonnanz wegen Bildung des hohen Handels- Rathes ‘zu nehmen. Was werden sie sagen, wenn fie heute im Moniteur die zwischen Frankreich und Spanien abgeschlossene Konvention in Bezug auf die 1m Zahre 4823 gemachten Sée-Prisen lesen? Wie kömmt es doch, daß ein Gouvernement, welches/ nach ihrer Aeußerung die fommerciellen Interessen ss geringshäßt sich doch so schr damit. beschäftigt , daß sein erster Vertrag mil dem befreiten Spanien das 1m Laufe der lebten sechs Monate des verwichenen Jahres von spanischan Korsa- ren weggenommene Eigenthum französischer Kaufleute

cher stellt. L pi sicher st also nicht allein nichts von alle dem

diernach ist Tei Mißgeschick eingetrofsen , welches nah jénen

Blättern, während der spanischen Expedition die franzô- sishe Marine heimsuchen follte, soridern auch die we- nigen vorgefallenen erlittenen Nachtheile werden voll-

ändig ausgeglichen werden. f Éin Gouvernement, welches den Deflamationen der

den Mißgrifse \einer

Ziel losgeht, sie ihm noth ch die Ver;

so festem und: ruhigem Schritte auf sein vor feiner Maßregel zurückweichht, wenn wendig erscheint und sich dabei weder dur läumdungen seiner Feinde, noch Freunde irre machen läßt; hes Gouvernement exwirbt sich trauen und Achtung. Dieses Vertrauen und in der That auch mit jedem Tage ; ßen Kampf úber die Wahlen und riófeit hon als gewonnen für die Monarchie betrachten Wien, 21. Jan. Der österreichische Beobachter ent

diese Achtung vermehren st

durch die vorübergehen} Widerwärtigkeiten | ein sol Pascha- nothwéendigerweise VersBusen von

man fann den grit úber die Siebenjäh#

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auf m noch

Ffreier

vérließ der Kapudan Pascha, aus Gründen, die in Dunkel gehüllt sind, in jedem Falle aber aus Bewegung, die Station vor Patras. Aller dieser rti ungeachtet, entfchloß sich Mustapha seinen Marsch durch Livadien gegen den Meer- Lepanto fortzuseßen. Am 11ten September | 1 ‘die ihn aufhalten wollten, z1 F Ralidonia, zwischen Karpinissi und Karavari, einer ‘Po- tion, die stärker als selbst die von Suli seyn soll, an, Dies war das leßte Ge-

griff er die Jnsurgeuten,

E ,

und zwang sie zum Weichen. feht von einiger Bedeutung. Durch unwegsame Ge- hirge, von Streif -Parteien ohne Unterlaß beunruhigt, von Lebensmitteéla fast gänzlich entblößt, verfolgte er,

hált aus Konstantinopel vom 24sten December, auß den (bereits in der St. Z. mitgetheilten) ber die daselbst - vorgefallene

Beifalle aufgenommen

noch folgende iuteressante

hand behalten hat, l in

lungen ‘über den vorjährigen Feldzug

Regierung ‘lebhaft beschäftiget und beunruhiget. Uebergabe der Citadelle von seit sechs Monaten mit dem Hunger fämpfte - auf nichts reducirt war, wurde leicht verschmerzt. M Verdruß erregte die Nachricht, mals in Negroponte festen Fuß gefaßt, und wah lich Karisto besebt hatten. Sie sollen auch au mit Erfolg gelandet haben. Von größerer aber sind die Begebenheiten, die sich auf dem westlich Kriegsschauplaße zutrugen.//

,„ODb man gleih hier von in Afarnanien nur weiß man doch aus einer vorläufigen ha von Skutari, daß die tbárkischen Missolunghi muthet. Der diesjährige Operations - ohne Klugheit entworfen , die Hauptrolle darin zugetheilt war, militairisches Verdienst; deren er bedurfte, wurden ihm versagt, und durch vorhergesehene Unfälle, die er nicht zu verantw0! hatte, wurden alle seine Anstrengungen vereitelt. fúr den diesjährigen Feldzug entscheidende Empörung 8000 Albaneser unter Jussuf Pascha vou Patras, am 11. Aug. zu Lutraki ausbrach, und binnen 24 St den das ganze Korps zerstreute, hátte einen wenige: ternehmendèn Feldherrn, als der wurde: noch s{limmer, f in der Absicht , wichtigen

tion bewogen. Seine Lage Marko Bozzari , der einzi : zu retteu, jeine Mannschaft auf diesem vereinigt hatte, auf die Nachricht von Abc Albaneser, mit aller Kühnheir und Schnelligkeit el Parteigängers vom ersten Range, am 24. August d nächtlichen Ueberfall bei Karpinisst unternahm. Dit Ueberfall traf zwar uur die Avant - Garde ‘des Past von Skutari, verbreitete aber nichtsdestoweniger gr}

Pun ;

Uebelwollenden solche Thatsachen entgegnet, welches mit

Schrécken unter seinen sämmtlichen Truppen. Bald da

Nachricht} lebte Ministerial-Verändä\ E | rung, welche von allen Volksflassen mit dem größte während sein Rückzug und selbst seine Vernichtung schon

? worden und ein neuer Bewe dafúr ist, daß das Friedens-System im Divan p Obe

titthiE Griechenland. Vrione mik nicht mehr als 4000 Mann, wodurch die „„Die militairischen Ereignisse hahen neuerlich dj F Gesammtheit der ihm noch übrigen Streitkräfte auf un- Korinth, deren Garnisisätra und f

daß die Jnsurgenten abe M Unglüd wieder gut

H ca zu Katofi, H sammen. A diesem. \

den neuesten Vorgäyc«( Fe M sehr unvollständig unterrichtet ist, F reitungen und die Anstalten zur Versorgung der Trup- Anzeige des P pen hin. Erst am 6. November nahm die Einschließung Truppen sich (F von ) und Anatolifo zurückgezogen haben. Dies Meinungen über den Erfolg der Expedition auf beiden Ausgang hatten Sachkundige seit zrvei Monaten Seiten noch sehr getheilt, die JFnsurgenten nicht ohne

Plan war n große Besorgnisse, die Freunde. der Pforte in Epirus und der Anführer, wel und gewiß nicht oh! überlassen.‘

aber die wesentlichsten Mit f

Pascha von Sfut(s lone : ¿ur Verzichtleistung auf jede ernsthafte Offensiv - Opf endlich durch die lange Verzögerung, und die bereits aus;

tissoluns dem Abfalle

mit einer Tapferkeit und Geschicklichkeit, die selbst von einen Feinden anerkannt ward, jein Ziel, und langte,

als entschieden betrachtet y und allenthalben verkündigt Î wurden, in den leßten Tagen, des Septembers zu Vra-

ori an. Hier fand er zu aller Unterstüßung Omer

15,000 Mann anwuchs. Jussuf Pascha von Pa- in der Pforte sehr ergebener Statthalter, der seit Albaneser, die äußerste Thätigkeit bewie- das ohne sein Verschulden ihn betroffene zu machen, fam mit Mustapha Pa- Ausflusse des Aspro-Potamos, zu- Belagerungs - Geschüß, denn auch an i ehlte es gänzlih, aus dem Kastell von Morea À vor Anatolifo bringen; man sah den Pascha von Sku- Âtari und ihn fast täglich die Dienste gemeiner Artilleristen P verrichten, Der Monat Oftober ging über diese Vorbe-

gefähr

Îsen hatte, um

am Er ließ,

_

von Anatoliko ihren Anfang. Um diese Zeit waren die

Albanien eher geneigt, sih guten Hossnungen zu

„Doch weder ‘der moralische, noch der materielle Zu- tand der Armee war von der Art, daß die, wélche die Lage er Dinge genauer kannten, jene Hoffnungen hätten Î theilen fônnen. Durch das Mißtrauen und die Span- Î nung zwischen Mustapha Pascha's eignen Milizen, dem

4 Kern seiner Streitfräfte, und den unzuverlässigen, wan- F felmüthigen,

igen mehr als verd&chtig gestimmten Albanesern, durch vielfältige geheime Einverständnisse und Machina- tionen, welche die Jnsurgenten mit diesen unterhielten,

gestandenen Mühseligkeiten, war der Geist der Truppen gebrochen; und doch würde es der Standhaftigkeit des Anführers gelungen seyn, alle diese Schwierigkeiten zu besiegen, wenn nicht die materiellen Entbehrungen , der Mangel an Lebens- und Kriegsbedürfnisseu, ja selbst an den nothwendigsten Geldmitteln, die Folge der Untaug- lihfeit und Untreue der mit der Militair-Defonomie be- auftragten Beamten, ihn vollends gelähmt hätte. Die außeren Umstände waren úberdies so ungünstig und die Gegenanstalten in den blocirten Pläßen zu einem hart-

Ï nâckigen Widerstande so geeignet, daß auch die Entschlos-

Handels und der Schiffahrt beitragen.

| sensten den Muth verlieren mußten. Der Winter stellte

sich diesmal ungewöhnlich früh in diesen Gegenden ein; be- reits in den ersten Tagen des S 08 ein die Fel; der mit Schnee bedeckt. Anatolifo hatte eine Besaßung von ungefähr 1500, Missolunghi von mehr als 4000 Mann. Dieser leßte Plaß, für das Schicksal des ganzen Krie- ges heute bedeutender als der Isthmus. von Korinth, war seit einem Jahre durch eine Menge schnell aufge- worfener Befestigungswerke, und besonders ‘durch Be- nußung des sumpfigen Terrains zu“ künstlichen Ueber- Me Mnsy fast anzugnglió gemacht. ‘‘ : ¡Bis gegen die Mitte, und wahrscheinlich bi Ende des -Novembers, dauerten fas bren ata Operationen fort, obgleich unter häufigen Gefechten mit den die linfe Flanfe des Belagerungs-Korps bedrohenden Streifparteien der Jusurgenten. Damals hatten sich die von dem Kapudan ‘Pascha am Eingange des Meerbusens zurückgelassenen Schisse, sey es durch die üble Witte- rung gezwungen, sey es aus anderen noch unbekannten Ursachen, entfernt; die längst erwartete griechische Flot- tille war jedoch , wie es scheint, noch“nicht angekommen Die späteren Vorfälle fennen wir nicht. Daß. die Pa- E die Sache aufgeben, und sich nah Vrachori Ea n mußten, wird hier niht mehr in Zweifel Madrid, 10. Jan. Der König hat unterm d. ein Dekret folgenden wesentlichen “anhalés Air 04 Um den Uebeln abzuhelfen, welche, aus verschiede- nen Auellen ‘entsprungen, Spanien bedrängen, und in Betracht dessen, daß die .Macht und der Ruhm der Herr-

scher zum Theil auf dèm reichlichen. Zufluß derjenigen GÜ-

ter beruhen, welche der. Friede auf dem Wege des ; dels, der Künste und der Mürcusufturen me b führt und daß Spanien, vermöge seiner natürlichen Érgiebig- feit und der zum Handel mit allen Natiohen günstigen Lage, viel reicher seyn und eine weit größere Bevôlke- rung haben müßte, wenn die glücklihén Anlagen und die fruchtbare Einbildungsfraft seiner Bewohner nicht durh entgegenstehende Hindernisse gehemmt wärden haben Se. Maj. in der Absicht, diese Hemmnisse zu he- ben, und dem öffentlichen Reichthum alle Wege zu öôff- nen, die Errichtung einer Junta von Männern, deren Eifer für die Wohlfahrt des Reichs eben so ausgezeich- net ist, wie ihre Kenntnisse und Einsichten , für nöthig erachtet. - Diese Junta, zu deren Präsidenten D. Juan Perez Nuamil ernannt ist, soll ihre Ausmerfsamkeit auf alle Zweige des Staatsreichthums richten, sowohl auf diejenegen, welche Nahrungsmittel und die rohen Stoffe liefern, als auch auf die Kúnste, welche die leßteren ver- arbeiten und aus den Handel, welcher deren Konsum- tion erleichtert und somit die Produftion aufrecht erhâlt und vermehrt.

Diese Junta soll alle jebt bestehenden Gescßbe und Bestimmungen prüfen und Sr. Maj. die Mittel vor- schlagen, welche auf das wirksamste zur Vermehrung und Vervollkommnung der ländlichen und industriellen ‘Er- zeugnisse zum schnelleren Fortschreiten der Künste, des H n | Auch soll diese Junta prüfen, ob die Wiederherstellung der General- Funta für Handel, Münzwesen und Bergwerke ange- messen seyn möchten.