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positions-Parttei gemachteß Vorwürfe und: Beschuldiguu- gen beleuhtet worden, wendet sich der Verfasser zu den Royalisten, mit der Aufforderung: nicht durch Rivalitä- ten der gemeinsamen Sache zy schaden und die Stim- men'zu theilen.d Jndeß, heißt es am Schlusse, fann-man ganz ruhig feyn: wenn auch noh einige Riyalitäten statt finden, so würden sie doh im entscheidenden Augenblicke aufhôren; die der Monarchie ergebenen Wähler werden auf ihrem Schlachtfelde das Benehmen unserer Solda- ten in Spanien nachahmen , welche unter gemeinsamen Zelten, alle den gleichen Gefahren ausgeseßt, sich ay die Legitimität angeschlossen haben.
Nach Privatbriefen aus Madrid vom sten d. M.
ist dort von Zusammenberufung der alten Kortes die
Rede, was gar nicht nach dem Sinne der libexalistischen Partei ist. Der General Bessieres soll \shleuntgst von Madrid abgegangen seyn, um fich an die Spl6e seiner Division in der Provinz la Mancha zu begeben. Einige sagen, er bezwece die Zerstreung einiger bewaffneten Banden, andere dagegen versichern - daß er nur die Kd- nigl, Befehle wegen Auflôsung der Truppen auszuführen habe. — Nach denselben Briefen scheint es gewiß, daß die französischen Leibgarden wenigstens noch bis zum Márz, als dem Zeitpunkt wo, wie man glaubt , die Or- ganisation der spanischen Leibgarden vollendet seyn wird, in Madrid bleiben werden. Rente zum Monatsschluß 99, 90.
London, 13. Febr. (Aus Pariser Blättern) Die ge- strige Sißung im Unterhause bot keine für das Ausland besonders interessanten Verhandlungen dar, außer daß Hr. Hume auf Bildung eines Komitté zur Prüfung der, gegen die Exportation von Maschinen und das Auswandern der Fabrik-Arbeiter bestehenden Geseße in Antrag brachte. Er erklärte sich dabei gegen jede Maßregel, wodurch Je- mand abgehalten werde, da, wo es ihm beliebe seinen Aufenthalt zu nehmen. Man solle die Ausfuhr aller Arten von Maschinen frei geben. Hr. Hustisson erklärte sich in demselben Sinne. dan fônne, meinte er, nicht \chnell genug Geseke abschaffen, deren Umgehung so leicht sei, indem es nur auf das, allerdings unmoralische Mittel anfáme, vor den Duanen - Behörden einen falschen Eid zu leisten. — Die Motion wurde angenommen. — Wie es scheint wird, mit Hinsicht auf unjere ausgedehnteren Handelsverhältnisse in Súdamerifa und zur Verstärkung unserer Kolonial-Stationen die Zahl der Matrosen und Köuigl. Seesoldaten in diesem Jahre um 4000 Mann ver- mehrt und auf 29000 Mann gebracht werden.
Consols 912, spanische Obligationen 247.
Stuttgart, 17. Febr. Unjere Zeitung enthält folgendes Königl. Rescript vom 12ten d. M.: „Da, nah einer Uns von dem ständischen Ausschusse erstattes- ten Anzeige, die zur Prüfung des Haupt - Finanz- Etats von 1824 bestellte ständische Kommission sich außer Stand befindet, die ihr obliegenden Geschäfte vor der Mitre des fúnftigen Monates April zu beendigen, so haben Wir nach Anhörung Unseres Geheimen Raths beschlossen, die Vertagung der Stände-Versammlung, welche Wir durch Unser Rescript vom 23. Dec. v. F. angeordnet haben,
von dem 1. des künftigen Monates bis zum 21. April
d. J. zu verlängern.
An lebtgenanntem Tage haben slch daher die Mit}
glieder der Ständeversammlung hier wieder einzufinden,
damit an dem darauf folgenden Tage die Verhandlungen f
derselben fortgeseßt werden fönnen 2c. 2c. Zürich, 14. Febr, Der große Rath des Standez Bern hat in den Sibungen vom 4. und 5. Sebr., die
Berathung über das: Civil -Geseßbuch . und seinen Titel | Es wurden díe Abschnitte | : rere Linien übev der mittleren Höhe;
vom Ehevertrag fortgesetzt. vom Einspruch gegen Vollziehung einer Ehe, von der
Nichtigkeitserflärung und von den Wirkungen der Eh: |
Art. 409 — 444) behandelt. rt. 430), dernach die Ehefrau verpflichtet werden sollte,
„ihrem Ehemann innerhalb der Gränzen Unserer Bot: F | nig haben | nungen erlassen,
máäßigfkeit zu folgen, // fand mehrfachen Widerspruch und veranlaßte umstänbliche Erörterungen. Man behauptet
nämlich, es müsse die Ehefrau ihrem Manne úberallhin M
folgen; die Kommission gestand die moralische Pflicht de F | dem Lande ruhenden K. Abgaben in Dáânemark zu ver-
| stehen sind), vom 1. Januar d. J. an, welche sonst in | Silber erlegt wurde, | erhoben werden , wodurch die Landsteuer .um 20 pCt. er- | máßigt wird. | den Kontribuenten frei, ihre Landsteuer durch Korn-Lie- | ferungen in natura abzutragen. | 1, Jul. 1822 bis Ende 1823 fällig gewesenen aber rü- ständigen Steuer ist eine Dilation dahin bewilligt wor- den, daß sie in vier auf einander folgenden Quartalen,
Ehefrau hiefúy zwar ein, sie wollte aber ihre retlich Verpflichtung nicht über die Gränzen, des Landes aus dehnen, weil ihr die Regierung außerhalb keinen Schu zu geben vermöge, und weil \hlechte Ehemänner, wel im Lande theils die Regierung, théils die Verwroandtt der Frau scheuen müssen, diese leßtere außer Landi führen fönnten, um entweder da ihre Einwilligung zu Ehescheidung zu erhalten oder andere Verkehrtheit unge hindert zu begehen. Mit einer kleinen Mehrheit wurke beschlossen, die angefohtene Stelle wegzulassen ( soll di Frau jeßt dem Ehemann folgen oder nicht ? ).
Prag, 19. Febr. Am Abende des 11. d. M. zw hen 6 und 7 Uhr wüthete in der Stadt Kuttenberg u derselben Umgegend ein heftiger Sturm aus Nordw gegen Südost, den ein starkes Gewitter begleitete. D ses entladete sich in Kuttenberg zweimal, und zwar | den Thurm der St. Jakobskirche, und in jenen d Dreifaltigkeitskirhe, welcher lestere in Asche gelyt wurde. Jn Prag staud die Queckfilbersäule im Yao meter am 10 d. M. um 8 Uhr Morgens auf 28 36 042; Pariser Linien. Gegen Abend desselben Tages fil es auf 27 Zoll 92% Linien. Die Lufttemperatur wi! wärmer als gewöhnlich.
Eben so heftig, wie in Kuttenberg; wüthete di Sturm in der Nacht vom 11. zum 12. d. M. in Bud weis und in der Umgegend. Auch hier war er von t nem sehr starken Gewitter begleitet, das sich um 105 U} Nachts zweimal in den Pfarrkirchthurm (folglich weniy Stunden später, als in Kuttenberg) entladete, ohne | doch zu zünden. |
| Die Erderschütterungen, welche im jüngst verfloß| nen Monat Januar l. J. in Hartenberg, Bleystad!,
Graßliß, Eger u. a. Orten verspürt worden sind, wW den auch im Städtchen Schönthal und im Erzgebitg! wahrgenommen. Besonders in und Böômisch-Wiesenthal sind heftige Erdstôße an v schiedenen Tagen des Monats Januar l. J. meisten um 32 Uhr Nachmittags, um 11 Uhr Nachts und u 2 Uhr Morgens verspürt worden.
Nach einem Berichte des Amtes Heinrichsgrün wll den dort abermalige Erderschütterungen vom 2. bis 5; l M. wahrgenommen, und zwar am 2. früh um 9 Uuhi
| und um 11 Uhr Nachts, wo nach vier starken auf ein
ind die Postdireftoren v. | Kasom haben den St. Wladimir-Orden 3ter Klasse; der
Holzbah, Stolzenha
E Ea
ander folgenden Erdstößen das unterirdische Getöse eine | ser werden noch aufgeführt.2 Gegenwärtig
Stunde lang ununterbrochen fortdauerte. Am 3. d. M. verspúrte man um-2 und 6 Uhr Morgens s{chwache Er- shütterungen, denen aber um 105 Uhr Vormittags ein ziemlich bedeutender Erdstoß nachfolgte. Am 4 Febr. er-
| folgten nah 7 Uhr früh zwel starke Erderschütterungen, w
Während dieser Tage Barometer meh- das Thermometer Atmosphäre war
ch am 5. früh um 55 Uhr.
ie au ] Prag die Quecfsilbersäule im
stand in
4
zeigte stets einige Grade Kälte. Die
Eine Bestimmung (dez wechselweise trüb, neblih und heiter bei s{chwachen Süd-
pest- und SÜdost-Winden.
Kopenhagen, 14. Febr. Se. Majestät der Kô- unterm 6ten dieses Monates zwei Verord- welche für die dänischen Land-Eigen- und erfreulih sind. Der er-
thumer sehr wesentlich Landsteuer (worunter alle auf
sten zufolge, foll die
mit demselben Betrage in Zetteln Nach der zweiten Verordnung steht es
Hinsichtlich der vom
wovon das erste mit den Abgaben des Sanuar-Quartals
3213 fällig wird, abgetragen werden fônnen.
St. Petersburg, 4. Febr. Der Gehülfe des | (t, Petersburgschen Postdireftors, Staatsrath v. Hahn, Tambow, Tschernigow und
Zensor der ausländischen Zeitungen, Hofrath Zierlein,
| dn St. Annen-Orden 2ter Klasse mit Brillanten, und
die Expeditoren der hiesigen Ober-Postdirektion, Staats-
rath Michailow, und die Kollegienräthe Rubez, Neratow
1nd Jucharin diesen Orden ohne Brillanten erhalten. Die Herausgeber des ersten Russischen Almanachs,
| des Polarsterns, von Rülejew und von Bestuschew, ha- | den von II. MM. den Kaiserinnen prächtige Brillant- | Ringe zum Geschenk erhalten.
Der Kriegs-Gouverneur von Riga, Marquis Pau- uccl, is hier angefommen. Dem Vernehmen nach steht in allen Jnstituten der
E (nd- und Wasser-Kommunikation eine Reform bevor, | hei welcher auch die Gehalte vermehrt | Dem Oberbefehlshaber aller Militair-Kolonien, Grafen | Araktschejew, ist die Leitung der Militair - Waisenschule
werden sollen.
übertragen worden. i 5 Seit einigen Tagen haben wir hier heitéres Win- terwetter bei 8 bis 10 Grad Kälte.
A A1: 6.07 M
Arnsberg, 7. Febr. Die unlängst entstandene Glas-Fabrik in der Biesmecke bei Freienohl, ist in gutem Betriebe. Die Anlage der Gebäude hat einen Kosten- Aufwand von 6604 Rthlr. verursacht. Mit Junbegriff der Fabrik sind 13 Häuser fertig und 5 bis 6 Wohnhäu-
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schon 7 Fabrif- Anlage niedergelassen.
des Strohes 8600 Rthlr.
währen.
Die în Jfserlohn von dem Litographen n ange-
legte litographische Anstalt fängt an, sich zu heben.
Der Drathzieher Johannes Düring zu Jserlohn beabsichtiget mit den Bewerbern um ite vont E A eine zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen, îm ersten Heft pro 1823, auf die Darstellung des Kraben- Drathes von gleiher Güte und zu gleichem Preise, wie der Drath aus L’Aigle in Frankreich, ausgeschte Prämie in die Schranken zu treten, und darf sich schmeichelu,
diese Aufgabe in jeder Beziehung genügend zu lösen.
Die Bierbrauerei der Stadt Berleburg fährt fort eine niht unbedeutende Erwerbsquelle für deren Bewo9h- ner zu seyn, do war sie im verflossenen Jahre nicht ganz
so ansehnlich als im Jahre 1822.
In ‘dem verflossenen Jahre wurden nämlich nur A
131 Gebraue verrichtet. edes Gebräue zu 15 Ohm berechnet, giebt 1965 Ohm. Im Jahre 1822 wurden 2280 Ohm producirt, mithin i. J. 1823, 315 Ohm weniger. Da ferner jedes Ohm im Durchschnitt zu 4 Rthlr. 3 Sgr. verzapft werden fann, so is ein Kapital von 8056 Rthlr. 15 Sgr. und nach Abzug des Ge-
winnstes an Hefe M e 145 #
7855 Rthlr.
| dur dieses Gewerbe umgeschlagen worden.
Breslau. Der auswärtige Leinwand -Handel er- hält sich noch in einem gewissen Grade vou Lebhaftigkeit, und gewährt dem größten Theile der Weber und Spin- ner im Gebirge Beschäftigung.
Erfurt, 3. Febr. Jn der leßteren Zeit haben fich die Erfurter Bandfabriken eines etwas lebhasteren Ab- saßbes nah Schlesien zu erfreuen gehabt, und messen solches den auf dex Messe zu Frankfurt a. d. O. ergrif- fenen zweckdienlichen Maßregeln e
Köslin, 5. Febr. Der Handel mit Schweinen geht fortwährend lebhaft, daher die Zahl der Personen, welche diesen Handel und úberhaupt den Vieh-Handel unternehmen, noch immer, besonders im Lauenburg-BÜ- tower, Stolper und Neustettiner Kr., zunimmt, und merklich stärker, als in früherer Zeit ist.
Liegniß, 3. Febr. Das Linnen - Verkehr nimmt an Lebhaftigkeit zu. Das Garn steigt bedeutend im Preise; auch der Flachs steht noch ziemlih hoch, der gu- ten vorjährigen Erndte ohnerachtet.
en ni haben sich Familien, aus 50 Gliedern bestehend, auf der Die Fabrik bleibt bei gu- tem Abgange 10 bis 11 Monate im Betrieb, und be- schäftiget 20 Fabrik- Arbeiter und 8 Gehülfen, welche jährl. 5600 Rthlr. verdienen. Außerdem sind zur Unterhaltung der- selben jährlich erforderlich 1) an Holzhauer-:, Fuhr- und Ta- gelohn 2000 Rthlr. ; 2) an Fuhrlohn für Asche, Sand und Thon 2400 Rthlr., und 3) an Matexialien mit Einschluß 86C Daß der Umschlag eines so bedeutenden Kapitals die dortige Gegend sehr heben muß, ist augenscheinlih, und wird sih durch den Erfolg be-
T B RRE B G R S A O E S E Mf E R I EE E.
pr 2 E EVADEE S E