1824 / 48 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 25 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

212

Liebau Schock.

gw

Im Januäár sind über das Haupt-Zoll-Amt an Leinwand, von Landeshut 2882A und von Schmiedeberg 300

zusammen 31825 Schock. ausgeführt und außer diesen noch von lebt. gedachtem Orte 417 Schock Leinwand nach Ost- und Rhein -Preu- ßen versendet worden.

Auf der lebten Leipziger Messe sind zwar ordinaire Tuche in nicht unbedeutender Menge abgeseßt worden, jedoch zu unverhältniß niedrigen Preisen.

Mit dem Absa6 der in diesem Kreise befindlichen Glasfabrifen geht es wieder etwas besser, es sind einige Käufe aus den großen Lägern gemacht und noch mehr bestellt wordén, welches die Fabrik - Jnhaber bewogen hat, bald wieder anzünden zu lassen.

Merseburg, 4. Febr. Die Mannewibßsche Steln- gut-Fabrifk in Belgern: hat noch immer einen glücklichen Fortgang und der Besiber derselben, sucht seinem Ge- schäfte eine immer größere Ausdehnung zu geben. Eben- daselb ist in dem vorigen Jahre von dem dasigen Kauf- mann Koppe und dem Tuchmacher Trebsdorf aus Mühl- berg eine Tuch - Manufaktur angelegt worden - welche zwar noch im Entstehen ist, allein, da sie bedeutende Un- terstüßung von Seiten des Staats genießt, in kurzer Zeit vielleicht einen größeren Umfang gewinnen dürfte.

Mánster, 27. Jan. Jn Nr. 156. der Staats- Zeitung des vorigen Jahres ist eine Schul-Tabelle über die verschiedenew Regierungs - Bezirke der Monarchie enthalten, in welcher, durch die Verwechjelung mehrerer Namen, einige Unrichtigkeiten in Beziehung auf den hiesigen Regierungs-Bezirk sich finden. Zuerst ist zu be- merken, daß die Schul-Jnspektions-Kreije von Lengerich, Kappeln und Lienen, welche irrig bei dem Regierungs- Bezirk Minden angeführt sind, dem Regierungs -Be- zirf Münster angehören. Ferner vertheilen „sich die 14 höheren Schul-Anstalten im Regierungs-Bezirk Münster auf folgende Weise: Stadt. Münster 1 Gymnasium und 2 lateinische Trivial - Schulen; Stadt Kösfeld 1 Pro- Gymnasium und 1 latainische Trivial- Schule; fünf an- dere Progymnasien in den Städten Warendorf, Reck- linghausen, Dorsten, Vreden und Rheine; drei lateini- sche Rektor -Schulen in den Städten Tecflenburg, Len- gerich und Borken ; eine lateinische Trivial - Schule in der Stadt Dúlmen.. - Endlich verdient auch die seit drei Sahren errichtete Taubstummen-Anstalt in Münster Er- wähnung.

Oppeln, 4. Febr. Der Umbau des, von Sr. Ma- jestät dém Könige im J. 1821 dem evangelischen Gyms- nasium zu Ratibor Allergnädigsk geschenkten, ehemaligen Jungfrauen Kloster-Gebäudes zum heiligen Geist, ist bis auf die innere Einrichtung zweier Lehrer Wohnungen vollführt, und in Hinsicht der Geräumigkeit und Helle der Lehr-Prüfungs- und Bibliothek-Zimmer, dem Zweck entsprechend befunden worden.

„_Am 7. Jan. d. J. erfolgte die förmliche Uebergabe dieses ‘Gebäudes an das Gymnasium, welche von dem zum: Kommmissarius exnannten Konsistorial-Rathe Rich-

E

Gedruckt bei Hayn.

ter und von dem Gymnasien-Direfktor Doktor Linge, durg

Allge

der Würde des Tages angemessene Reden vor einer zah;

reichen Versammlung gefeiert wurden.

Außerdem wurden ‘auch im verflossenen Monate d neu erbaute Schulhaus zu Ludwigsdorff, Kreubburger Kr, und das erweiterte Schulhaus zu Riegersdorf, Neustäß, ter Kr. eingeweihet. j

_—- O

Getreide-Preise in verschiedenen benachbarten Ländern vom Monate Jaänuar.

| Weißen | Roggen |

.

_

» -—-

Gerste afer - 2 ;

S &#iVi2a

Be t

S Î

S T Qw aaa O

D912 Me 6e I 110! 111 21 6 - ¿Ve [10 Oesterr. Schlesien 2j - 231 «f - [16] - 13 Maren... 2} s 181 - 1 - 116] - 15 Bôhmen 11/ - 18| - J 1111] - F - 128 Hannover .. 19} 9f - 1281 3} - 129} 3h « 117} 6 HDoUand 17| 1h 1] - [10f -

20

24} 9 18

Königliche Schauspîe lie.

Dienstag, 24. Febr. Jm Schauspielhause: André, Lnsispiel in 1 Aufzuge, nach dem Französischen, bearbck tet von Karl Blum. Hierauf: Tartüsse, oder der Schi heilige, Lustspiel in 5 Abtheil., nach Molière.

Im Opernhause: Redoute.

Mittwoch, 25. Febr. Jm Schauspielhause: Y Rosen des Herrn von Malesherbes, ländliche Scene h 1 Aufzuge, von Koßebue. Hierauf: Der Wollmarkt, Lusisp. in 4 Abtheil, von H. Clauren.

Wegen eingetretener Hindernisse kann das Schw spiel: Die beiden Sergeanten heute nicht gegeben werd,

Freitag, 27. Febr. . Im Opernhause: Nurmahal, oder: Das Rosenfest von Caschmir, lyrisches Drama \n 2 Abtheil. , mit Tanz. Musik von Spontini. Ballets vom Königl. Solotänzer Lauchery.

Zu dieser Vorstellung werden Billets verkauft, wel mit Sonnabend bezeichnet sind.

Meteorologische Beobachtungen,

[Barometer|Therm.|Hygr. [Wind] Witterung, 22. Febr.|A. 28° 1 [+4 | 92° |1S.W. ee 23. Febr./F: 28° x//+ 15° 91° |S.W. trüb.

M.28° 4‘ u | 81° (S. W. trüb.

-+ + 1

Berichtigung. Der, im vorigen Stücke dieser Zed tung befindlihe Nekrolog des Wohlseeligen Generals,

Grafen Tauenkien von Wittenberg , enthält eine Uw

richtigfeit, indem darin gesagt ist, daß derselbe nad dem Frieden mit der Erhebung in den Gr fenstand“/ den Beinamen von Wittenberg erhalten. Der Verstorbene hatte damals bereits die Gräflicht Würde.

Redakteur Fohn:

C A e L E E

meine

Preußishe Staats - Zeitung.

r E RR R P

Berlin, den WBsten Februar 1824.

R zt |

E a

L Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Der Ober-Landes-Gerichts-Referendarius Herrmann erone is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Rheine im Múnsterschen bestellt worden.

| Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Ge- heime Rath und Ober-Präsident der Provinz Branden-

hurg, von Heydebreck, und i | ‘ee. Excellenz der General - Lieutenant und Kom-

undeur der 5ten Division, von Brause, von Frank- fut a. d. O.

N Zeitung8-Nachrichten. Aus laûd.:

Paris, 17. Febr. Der Gesundheitszustand der \rinzessin von Condé, deren baldiges Hinscheiden man hon als unvermeidlich ansah, hat sich, wie durch ein

PVunder, verbessert, nachdem sie einen Besuch des Her- |

096 von Bourbon erhalten, der in der Nacht vom 15ken nuf den 16ten, auf die erhaltenen traurigen Nachrichten un dem Resultate der ärztlichen Kong ultation , seines jyenen Unwohlseyns uneingedenk, hieher eilte, um die liebte Schwester noch einmal zu sehen. Nachdem sie Pn erblicét, trat das volle Bewußtseyn und die Sprache leder ein, und je6t i alle Hoffnung vorhanden , die Yrinzessin am Leben zu erhalten. Das Journal des bats enthält folgenden Artitel: „Wir können nicht imhin, die Aufmerksamkeit unserer Leser auf das lebt- hin von dem Könige von Spanien gegebene Dekret zu unsten des freien Handels in den spanischen Kolonien u rihten. Es trennt die Frage der Handels-Fnteressen n der Frage über die Unabhängigkeit der Kolonien ; (s besejtiget die Jnteressen der handeltreibenden Natio- nen, indem- es zugleich - in den Kolonien eine zahlreiche Partei hervorbringt oder wieder an die Hauptstadt an- inúpft; es verkündet die Rückkehr zu praftischen und bernunftmäßigen Ideen und bahnt künftigen Verbesse-

rungen den Weg. Das Princip, auf welchem dieses Dekret beruht, ist breit und mit der aufgeklärten Poli- tif des Jahrhunderts im Einklange: die Fahrzeuge der verbündeten und vereinten Mächte, denen die Häfen der spanischen Kolonien offen stehen, haben für Eins- und Ausfuhr die Abgaben nah dem Fuße der Gleichheit zwischen den Unterthanen dieser Mächte zu entrichten. Mit Unrecht würde man sagen, daß Spanien nichts bewillige, weil es feine Disposition über seine Kolonien habe, denn abgeschen davon, daß dies insofern irrig wäre, weil Spanien in der That noch mehrere jener Kolonien und zwar sehr bedeutende besißt und daß an- dere weit entfernt sind, gänzlich loßgerissen und in fried- lichem Zustande zu seyn; so hat Spanien das Recht für sich, und das Recht, selbsk ohne Mittel zum Gel- tenmachen, ist eine unermeßliche passive Macht. Wenn man die Vorurtheile der Spanier von allen Klassen in Ansehung der Behandlung ihrer Kolonien kennt, wenn man gesehen hat, daß die Kortes darauf beharrten , die úberseeischen Königreiche nach den Jdeen Karls V. und Philipps [[. beherrschen zu wollen, so fann man faum an das wirflihe Vorhandenseyn jenes für Spanien so heilsamen Dekrets glauben. Nun darf man alles hofen. Spanien hat sich in die günstigste Lage ge- seßt, um Arrangements mit seinen Kolonien Gehör zu geben, und nach einer solchen Verwilligung fann und muß es auf allgemeines Wohlwollen rechnen. Dem

Recht zufolge Amerika und die spanischen Inseln den

Schifen aller Völker geöffnet zu haben, das ist eine große und denkwürdige Revolution in der handeltrei- benden und. politischen Welt; es ist eins der glücklichsten Resultate unserer Unternehmung in Spanien, und man fann der Regierung niht genug dazu Glück wünschen. Dieses Resultat wird um so mehr von allen Mei- nungen und von allen Interessen geschäßt werden, da Frankreih nichts ausschließliches für sih verlangt, nur an die Jnteressen Spaniens gedacht, und sih selbsk, fo großmüthig als bescheiden, in der Masse der Völker, welche zur Theilnahme an jenen neuen Quellen der Reich- thúmer geladen sind, nur einbegriffen hat.‘

Rente eröffnet mit 99. 60, geschlossen mit 99 . 85.