1824 / 48 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 25 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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London, 13. Febr. Se, K. H. der Herzog von Clarence sind gestern von Bushy Park in der Haupt- \radt eingetroffen. g

J. K. H. die Prinzessin Augusta, kamen am 10ten d. von ihrer Residenz Frogmore nach der Hauptstadt, um ihren hiesigen Palast, in dem Veränderungen vor- genommen werden, in Augenschein zu nehmen. Vor ibrer Rückkehr nah Frogmore statteten J. K. H. ihrer Durchl. Schwester, der Hekzogin von Gloucester, einen Besuch ab. / # E "Am {oten d. hielt die Königl. Afademie der Wis- senschaften eine General - Versammlung, in welcher die

H. Jefsery Wyatr und George Jones an die Stelle des verstorbenen Bildhauers Nollekens und des Malers Racburn zu Mitgliedern -erwählt wurden. 97

Der Belauf der öôsterreichschen Anleihe, 2 Millionen 500,000 Pfd. Sterl. in baarem Gelde, ist ‘am 9ten d. zu Dover angelangt und hieher geschaft worden.

Die Tageldhner in der Grafschaft Suffolf suchen den Páchtern den Gebrauch der Ackerbauwerkzeuge zu erschweren. An mehreren Orten haben sie sogar die Pflug- und Dreschmaschinen in Stücke geschlagen.

14. Febr. (Aus Pariser Blättern.) Die gestrige Sibung des Oberhauses bor feine fúr das Ausland interessanten Verhandlungen dar. Das Unterhaus. bil- dete sich, auf den Antrag des Kanzlers der Schabß- Kammer, in ein Komitté der Mittel und Wege. - Der Kanzler verlangte zunächst die Beibehaltung. der Auf- lage auf den Zucker. x 6 i aus, daß diese Auflage eben so ermäßigt würde, wle es beim Salz geschehen. Er zweifle nicht, daß sich dann,

zum wahren Vortheile des Staates und der amerikani-

der Verbrauch alsbald vermehren werde. Der Kanzler ermahnte darauf die Kammer, in Bezug auf eine Auflage, welche jährlich 3,500,000 Pfd. Sterl. einbringe, mit größter Behutsamfkeit zu vorfahren. Hie- nächst verlangte derselbe die Zustimmung des Hau)es, um für die Summe von 15 Millionen Pfd. Sterl., welche in den Verwilligungen dieses Jahres einzurech- nen, Schaßkammer - Scheine ausgeben zu dürfen z desgl. verlangte er eine andere Autorisation, wegen Emis- sion von 2 Millionen Pfd. Ueberschuß aus dem vorigen Jahre; sodann eine Summe von 4,800,000 Pfd. , zu Bezahlung der Pensionen der Armee und der Marine, und endlich 690,000 Pfd., für die auf halbem Sold |te- henden Officiere und Beamten der ostindischen Kompagnie.

Wir haben gestern Zeitungen gus Lima bis zum áten Oftober erhalten. Mau ersieht daraus, daß Peru noch weir davon entfernt is, eine einzige Autorität, ja überhaupt nur irgend eine Regierung, anzuerkennen. Der Ex-Prôsident Aguerro verweigert, sich den Usurpa- roren der Macht, die er felbst usurpirr hatre, zu unker- werfen. Er har seine Partei, und scheine über das-De- fret, welches dem Befreier Bolivar anbefsiehlt , ihn mit gewaffneter Hand auf alle Weije zu verfolgen , kei- neswegs bestürzt zu seyn. Bolivar hat auch, wie es heißt, da er nicht hoffen darf, ihn mit Gewalt zu unter- drúcéen, einen Unterhändler an Aguerro gesandt. Auch die Kriegsnachrichten lguten nicht günstiger für die Injur- genten: denn ungeachtet

{chen Kolonien,

Herr Hume sprach den Wunjs]chso

des pomphaften' Berrichtes des

Generals Santa Cruz, welcher den spanischen Gener

tos- See und der Kette der Anden bemächtigt. Brüssel,-16. Febr.

{luß vom 26. Jan. ist eine Anleihe von

worden.

Se. K. H. der Prinz von Oranien werden hi}

binnen wenigen Tagen erwartet. : Hamburg, 29. Febr. Am 7. Jan. ist in Washin ton das Dekret erschienen, demzufolge vom 1. Jan. }

seatische, oldenburgische, schwedische, fardinische und r sische Schiffe aufhört.

Im v. J. sind hier 3553 Kinder und 3554 Menschen gestorben. Die Zahl dor: Vert lichten in der Stadt und den Vorstädten betrug 1 Paar, die der Kommunifkanten 41348. Bürger wurden g

Múnchen, 16. Febr. . So ungünstig das Wett noch gestern gewesen, sagte es unseren Wün]chen di heute auf das freundlichste zu. Es war ein hoher, h aus schôner Genuß, Nachmittags zwischen 4 und 5! durch die Straßen zu wandeln. Man fonnte kaum nige Schritte gehen, ohne nicht hier ein „„HDeil- unsten König! ‘/ dort jubelnde Vivats unter shmetternden sw faren aus den Häusern. erschallen zu hôren. AVert fu nicht hier folgende Strophe Klopstock's ein:

Vieles sah ih; ih weiß, was groß und schön ist In dem Leben. Allein, das ist das Höchste, Was der Sterblichen Auge Seh’n kann: Ein König, der Glücfliche mad Dabei war es ein Leben und eine Thätigkeit „um zu Beleuchtung die leßten Anstalten zu tressen ; die bei war ein heiteres Spiel, Alles Frohsinn und Lust, und so brach unter üßer Erwartung und munterer Bes}: tigkeit die Dämmerung an.

Die Beleuchtung nahm gegen halb 7 Uhr ihren d fang. Die ganze Sradr erglúhre zu einem großen glau erfüllten Zauber- Pallaste; die Straßen wurden zu fut felnden Hallen, die dffenclichen Pläße zu weiten, prad! voll erleuchteterj Sälen, in denen flammende Obelisfy Saulen, Spiegel - Wände, Transparent- Gemälde, i Zuschauer in eine dichterische Traumwelt versekten. J Majestäten der König und die Königin erfüllten die | ßen Wünsche Jhrer getreuen Sradt, und geruhten, Allerhdchstihrer Familie, in einem glänzenden ZuUge, U chen Abtheilungen der Garde du Korps eröffneten U chlossen, die vorzüglichsten Punfce der Beleuchtung! Augenschein zu neymen.

17. Febr. die huldvolle Weisheit „Maximilian Josephs ins D seyn gerufen worden, nimmt die von Ihm im J) 1808 gestiftete Akademie der bildenden Künste zu Mll chen eine dér vorzüglichsten Stellen ein. Diese Ansls war daher doppelt aufgefordert, den Tag der funf zwanzigjährigen Regierungs - Jubelfeier des allgeliebt} Königes, zugleich ihres erhabenen Stifters, auch von |

| rer Seite Valdez vernichtet zu haben behauptete, hat dieser sein} Verbindung mit dem Vice - Könige la Serna bewirkt} und beide haben fich der Defileen zwischen dem Chugu| | und Schüler jenes Durch einen Königl. Y,F 1 Vill 500,000 Fl. zu 4x -pCt., zur Anlegung des Kanals v Vianen nach Gorinchem, längs dem Zederif, eröffn}

| das ganze Werk durch | Die Ausführung dieses, von ( | | vollsten Ausdrücken genehmigten Beschlusses wird unter Ce 4 C » S : O e 2 J - -

F. an das hôhere: Tonnengeld für niederländische, hay

geboren wor) L : | St: Annen-Orden erster Klasse verliehen.

| von Tula und die in der Nôhe der Residenz sich | dende von Sesterept, haben in diesen Tagen eine Re- | form und einen neuen Etat erhalten. Für erstere (näm- | lich fúr Unterhaltung der ganzen Fabrik und Gehalt | der Beamten) sind jährlih 125,000 Rubel, für leßtere Y 127,830 | Tula lie} | yon Sesterept 30 bis 40,000.

| Staatsrath, Hr. von Minciafy, | \n Hauptstadt | fl, der ihm auf der Reise von Lemberg nach Hermann- | stadt begegnet war, verspätet wurde, ist am 22. d. M. | hier eingetroffen. Ì hald nach seiner Ankunft, | Affiziere des Reis-Efendi bewillfklommen, und ihm nach

Unter den Instituten, welche du

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zu verherrlichen. Da aber dem großmüthigen Beschüßer und Beförderer der. bildenden Kunst am siuin- vollsten nur durch ein bleibendes Kunstwerk selbst gedanft werden fann, so vereinigten sich die Vorstánde , - Lehrer Institutes zu dem Beschlusse: Einen der Sále der Akademie mit einem 104 Fuß langen und g Fuß breiten Fries zu: schmücken, welcher durch Ge- málde, Bildhauerwerke und architeftonische Ornamente sinnbildlich den großmüúüthigen und weisen Schuß darstel- len würde, dessen sich die Künste seit dem glorreichen Regierungs7 Antritte Maximilian Josephs erfreuen, und den Kupferstich bekannt zu machen. Sr. Majestät in den huld-

gemeinsamen Zusammenwirken der Lehrer und Schüler

St. Petersburg, 6. Febr. Se. K. Maj. haben vem Fürsten von Mingrelien, Tariel - Dadianow , den

| unverzüglich begonnen werden.

Unsere so rúhmlichst bekannten Gewehrfabriken, die befin-

Rubel ausgeworfen. Die Gewehrfabrik. von fert jährlich 50 bis 70,000 neue Gewehre, die Konstantinopel, 26. Jan. Der Russisch Kaiserl. déssen Ankunft in die- bekanntlich durh einen unglücklichen Zu-

Die Pforte hat Hrn. von Minciaky, durch einen der ersten Haus-

(rientalischer Sitte, und der nur -bei Gesandten üblichen

| Etikette, Früchte und Blumen zum Geschenke darbringen

lassen.

Der bisherige Statthalter von Widdin, Derwisch

| Mustapha Pascha, ist zum Oberbefehlshaber des in dem

tâchsten Feldzuge gegen Morea bestimmten Heéères, das

| auf 80,000 Mann gebracht werden soll, ernannt worden,

und hat den Befehl erhalten, sich baldmöglichst nach dem Hauptquartier von Larissa zu verfügen. An jeine Stelle

| | Naschid ‘Mehmed Pascha zum Gouverneur von Wid- E din befördert worden. -

Die Vorbereitungen zu dem neuen Feldzuge gegen die Jnsurgenten werden von der Pforte mit der größten Thätigfeit betrieben. Ueber vierzig Kouriere sind im Laufe d. M. an die Statthalter der verschiedenen Pro- vinzen des Reiches mit gemessenen Besehlen abgefertigt worden, die angeordneten Truppen - Aushebungen zu be- schleunigen, und ihre Mannschaft gegen die im Aufstande begriffenen Distrikte Griechenlands in Marsch zu ]eßen. Auch die Rüstungen zur See, die Ausbesserung der be- shädigten, und der Bau neuex Kriegsfahrzeuge werden mit Eifer fortgeseßt. Inzwischen hat eine in der ver- flosenen Nacht im Arsenal ausgebrochene Feuersbrunst diesen Theil der Stadt und die nahe gelegenen Schisss-

werfte abermals mit Zerstörung bedroht; den -angestreng- ten Bemühungen des Kapudan-Pascha und den übrigen zum Löschen herbeigeeilten Behörden ist es jedoch gelun- gen, dem Brande nach wenigen Stunden Einhalt zu thun, so daß nur drei zur Aufbewahrung der Getreide- Vorräthe für den Bedarf der Hauptstadt bestimmte Ma- gazine, wovon glücklicher Weise nur eines gefüllt war, ein Raub der Flammen wurden.

Der mit einer Flotten - Abtheilung bei den Darda- nellen aufgestellte Patrona Beg, oder Vice-Admiral ist wegen Nachlässigkeit im Dienste, wodurch griechische Korsaren ermuthiget worden, sih bis in die Nähe, der dortigen Schlösser zu wagen, seiner Stelle entseßt, und nah Cypern verwiesen worden. Der bisherige Riala Beg oder dritte Admiral der Flotte, erhielt seine Stelle und zugleich den Auftrag, sich bereit zu halten, mit einer Abtheilung von 10 bis 12 Schiffen nach den Dardanel- len abzugehen.

Die Ratifikation des im verflossenen Juli -Monat zwischen den Bevollmächtigten der Pforte und Persiens abgeschlossenen Traftats. ist wegen einiger von Seite des Hofes von Teheran erhobenen Anstände bisher noch nicht erfolgt. Dieser Aufschub. mag Anlaß zu den verschiede- nen hier verbreiteten Gerüchte über neue, zwischen der Pforte und Persien ausgebrohene Mißhelligkeiten, ja selbst über Gefechte, die an der dortigen Gränze und namentlich in der Nähe von Bagdad, vorgefallen seyn sollen, gegeben haben, wovon jedoch weder der Pforte, noch irgend einer der fremden Gesandtschaften bis heute eine offizielle Anzeige zugekommen ist.

Mehrere der vornehmsten griechischen Familien in dieser Hauptstadt, deren Angehörige schon seit längerer Zeit in der Verbannung lebten, sind kürzlich durch Aus- fertigung von Begnadigungsbefehlen und Zurückberufung der Verwiesenen erfreut worden. Unter den Zurücfbe- rufenen befindet sich auch der ehemalige russische Gesandt- schafts-Banquier Danesi.

Fn san D

Berlin. Dienstag den 24. Febr. fand das feier- liche Leichenbegängniß des Königl. Generals der Jnfan- terie Hrn. Grafen Tauenbien von Wittenberg Excellenz statt. Den Tag nach dem Ableben des Wohlseligen hatte

des Königes Maj. zur Parole Wittenberg gegeben, und

um die langjährigen und guten Dienste des Verstorbenen zu ehren, eine dreitägige Trauer der Armee angeord- net, auch zu befehlen geruhet, daß der L’iche bei dem Begräbniß die einem Feldmarschal zustehenden Honneurs erwiesen werden sollten. Um 9# Uhr Vormittags ver- sammelten sich Se. K. H. der Kronprinz, die Prinzen des Königl. Hauses, Se. K. H. der. Herr Herzog von Cumberland, 'Se. K. H. der Hr. Erb-Groß-Herzog von Mecklenburg-Schwerin, die Generalität, die Staats-Mi- nister , mehrere der auswärtigen hier afkreditirten Den. Gesandten und Geschäftsträger, die Offizier - Korps der Garnison , die angesehensten Staatsbeamten und Geist- lihen und die zahlreichen Verehrer des Wohlfeligen Hrn. Generals in dem Sterbehause, vor welchem die Trauér: Parade, bestehend aus vier Eskadrons Kavallerie von den vier Kavallerie-Regimentern der Garnison, drei Ba