1824 / 53 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 02 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Regierung dem Hause alle Aftenstúke-in Bezug auf die, s E von Athol in dem Krimtnal/Coderx pee Insel Man bewirkten Aenderungen vorlegen solle, ob- wohl der Minister Peel sich demselben widerseßte, mit einer, freilich nur fehr geringen Stimmenmehrheit an- genommen. Unter: den 30, Mitgliedern der Opposition, welche ‘in der vorleßten Sißung für die Motion des Lord Nugent stimmten, jedoch ohne redend aufzutreten, befand fih auch Robert Wilson. Der -Courier nimmt davon Veranlassung, auf eine sarfastische Meise sein Be- fremden auszudrücken, daß Sir Robert „(wenn anders man ihm diesen Titel aus Artigfkeit noch geben fônne) sich begnúgt habe, stillshweigend zu votiren; man habe von ihm erwartet, daß er ein ganzes Volumen vorlegen werde, fn welchem seine Märsche und Gegenmärsche als Korporal der Miliz von Vigo, seine Proflamationen an die Portugiesen und seine Verhandlungen mit den |panl- ischen Constitutionellen 2c. 2c. aufgezeichnet wären ; vor allem aber habe man- gehofft, durch ihn die geheimen Ursachen zu erfahren, die den Triumph dér Franzosen und die Vereitelung der Projekte Roberts und der ganzen radi- falen Bande der City Tavern herbeigeführt. —- 90. Febr. (Aus Pariser Blättern.) Die Ver- handlungen des Unterhauses am gestrigen Abend wa- ren von mannigfachem Interesse. Nachdem mehrere Mitglieder eine Menge Petitionen in Betreff der unge- heuren Höhe der Kohlentaxen überreicht hatten, trat Hr. Thomas Wilson mit einer Reflamation eines der ersten Weinhändler von London auf, und bat den Kanz- ler der Schaßkammer, ihm die Bemerkung zu erlauben, daß in Finanz-Angelegenheiten zroei mal zwei nicht im- mer vier mache. Im Jahre 1801, als die Abgabe vom Wein nur 8 Schill. 9 Pence auf das Gallon betragen, hâtte sie eine jährliche Einnahme von 2,307,000 Pfund Sterl. verschafft, wogegen sie jebt, nach èrfolgter Ver- dóppélung, nur zwei Drittheile dieser Summe einbringe. Er drang daher in die Mitglieder des Hauses, ihre Be- múühungen mit den seinigen zu vereinigen - damit das englishe Volk die Flasche Wein künftig zu 3 Schill. er- halte. Nach ihm machte Hr. Grenfell den bereits frú- her angekündigten Antrag: daß die Bank von England eine Uebersicht der seit Jahres - Frist ausgegebenen No- ten vorlegen solle. Wie er vernommen, werde von Sei- ten der Bankdirektoren einer Rehnungslegung durchaus widerstrebt. Sie sähen sich wie Negocianten an; das fônne er ihnen aber feineswegs zugeben, indem die Bank in alle Finanz - Operationen der Regierung verflochten sey. Ueberdies mache dieselbe enormen Profit; ihr ur- sprünglicher Fonds betrage nur 13 Millionen Pfd. und die bezogenen Jnteressen betrügen sechsmal mehr, als bei einem jeden Kaufmanne oder Banquier der Fall segn würde: mit einem Wort, die Bank ‘von England mache éînen unerlaubten jährlichen Gewinn von 100,000 Pfd. Nach diesen Betrachtungen verlangte Hr. Gren- fell, daß die Bänk: angehalten werde, eine vergleichende Uebersicht dessen, was sie für den öffentlichen Schaß be- zahlt und erhalten, vorzulegen. Der Kanzler der Schab- Kammer widerseßte sich der Motion; er bestritt zwar die Möglichkeit nicht, daß- die Bank zu großen Vortheil ziehe, meinte jedoch,

die Billigkeit verlange, daß man

das Privilegium, kraft dessen sie im Genuß dieses Vor- theiles sey, ablaufén lasse. Hr. Hume sprach dem- nächst die Hoffnung aus, daß jenes verhaßte Privilegium nicht wieder erneuert werde. Die Bank, sagte er, es- comptirt zu 4 pCt., während alle Privät-Banquiers zu 3 pCt. escomptiren. Weit entfernt, den öffentlichen Dienst zu erleichtern, thut diese Gesellschast von Mono- polisten ihnen nur Schaden. Die Regierung kann nicht genug eilen, ihr- die schuldigen 15 Millionen Pfd. zu bezahlen und alle Verbindung mit ihr abzubrechen. Seit- dem die dffentlihe Schuld, in einem Zeitraume von 20 Fahren, von 600 auf 800 Millionen Pfd. gestiegen, hat auch der Vortheil der Bank in gleichem Grade zuge- nommen; sie verursacht daher der Nation nicht, wie vorhex geäußert worden einen jährlichen Nachtheil von 100,000, sondern von 150,000 Pfd. Nachdem noch mehrere Glieder theils für, theils wider die Motion ge- sprochen (unter Leßteren auch Hr. Baring), wurde die- selbe vei der Abstimmung angenommen. Der Mini- ster des Innern (Hr. Peel) fündigte eine Bill zu Mo- dificirung des Gefängniß-Geseßes ‘(Gaol act) an. Um die Beaufsichtigung der Gefängnisse zu erleichtern . und we- niger. kostspielig zu machen, solle danach in jeder Graf- schaft fünftig nur ein einziges bestehen. Durch einen anderen Artikel des in Vorschlag zu bringenden Geseßes solle untersagt werden, die Verhafteten vor der Berur- theilung zu Arbeiten anzuhalten, deren Leistung ste gus irgend einem Grunde verweigerten. Hr. \ noch eine andere. Bill an, des Endes, die zahllose Menge von Staturen über die Bildung der Jury's in ein ein- ziges Geseßbuch zusammen zu sassen; unter diesen Sta-

tuten befänden sich manche, die, wie schon der Titel be- | L ¡ 4

E ne, theils wegen Armuth oder schlechten Aufführung Nach ihm bemerkte Dr. Lushington: es sey um so wün- | der Geschwornen |

sage, gar feinen Bezug auf jenes Jnstitut hätten. schenswerther, daß die Qualifikation

durch eine einzige Afte regulirt werde, da die voll-

ständige Sammlung der jeßt darüber bestehenden nicht | Er bemerkte bei | dieser Gelegenheit: die Masse der in England geltenden F

unter 60 Guineen zu beschaffen sey.

Geseke sey so groß, daß dem unbedeutendsten Rechtsge-

lehrten seine Biblicthek mindestens auf 1000 Pfd. Sterl. Y : dr. Grattan verlangte die Vorle: | gung einer General-Uebersicht aller Aemter, zu welchen, | dié irländischen Katho- |

zu-stehen fomme. -=— "H

nach der Bill vom Jahre 1793, lifen gleiche Rechte mit den Protestanten haben ‘follten.

Er behauptete, daß unter zehn Aemtern der Art neune f obwohl diese an Zahl | erstere sich den Reisenden nach/-also’ vertheilen: Schwei- | zer 1683; Franzosen 1872; Piemonteser oder Savoyar-

in den Händén der leßteren seyen, | : sich zu den Katholiken nur wie 1 zu 6 verhielten. Ueber diesen Antrag entstand eine lebhafte Debatte; selbst Hr. Canning widerseßte sich demselben, indem er erflärte, daß, ‘obschon ‘er zu jeder Zeit die Vertheidigung

der irländischen Katholiken übernommen, er doch der f man músse die Frage nicht zu sehr gene- f seiner Gegenrede bemerfte er: | Durchschnitt die tägliche Zahl der Gefangenen 62-betrug,

Eifersucht und Feindschaft | verschiedenen Kulten t i betrachte. * | | urde von 38 gegen 11 Stimmen verwok/ f

v S E V) N * Paaren Schuhe, 109 Strohmatten und 77 Hosenträ-

Meinung fey, ralisiren. Am Schlusse daß er úÚberhaupt die Motion des diglih zur Erweung von zwischen den

Hrn. Grattan als le-

fen.

Peel fündigte |

| wärtige, 1675 Dienstboten ungerechnet.

Im Jahr 1823. hat das Polizei-Bureau in Genf 7416

: 51; Deutsche 779; Schweden und Dänen 31; Russen

Wir haben heute Morgen Neu Yorker Blätter bis

¿um 25sten. v. M. erhalten. Hr. Whebster hat im Hause der Repräsentanten die früher angekündigte Motion zu

Gunsten der Griechen gemacht und dabei drei Stunden lang gesprochen. : ausgezeichnetesten Mitglieder des Senats und eine Menge qeshmückter Damen füllten die Tribünen.-— Die Dis- fussion des Antrages ist auf die: nächste Sißung verwie-

‘en. Jn Washington versicherte man, daß das Schi}

„die Nord-Karolina// von 74 Kanonen, nach Frankreich gesendet werden würde, um den Marquis von la Fayette von da nah Amerika zu bringen. —- Der Minister der Marine wird bei dem Kongreß darauf antragen, 10 neue Linienschiffe erbauen zu lassen.

Consols 915 spanishe Obligationen 245.

Hannover, 24. Febr. An dem heutigen Tage, dem Geburtstage unsers so innig verehrten General- Gouverneurs, vereinigten sih die Bewohner der Resi- denz und alle Hannoveraner, in den Empfindungen des lebhaftesten Dankes, und in den so aufrichtigen Wün- ch2n für die Erhaltung und die Zufriedenheit des uns allen so theuren Fürsten. Se. Königl. Hoheit haben die Kour nicht angenommen, werden aber Abends einem Balle und Souper beiwohnen, welches von. Sr. Excell., dem General en chet, Grafen von Bennigsen, zur Feier des Tages gegeben wird.

Zürich, 21. -Febr. Aus einem Bericht der Frem- den - Polizeikammer (chambre des étrangers) in Genf an die Regierung geht hervor, daß dieselbe im verflosse- nen Jahre in Bereinigung der Verhältnisse der im Kan- con sih aufhaltenden Ausländer wesentlich vorgeschritten ist; daß vom 1. Jan. bis zum 26. Nov. 62 Individuen oder Familien, theils wegen mangelnder Heimathschei-

aus dem Kanton weggewiesen worden sind; daß 130 Fa- milien im Kanton sich aufhalten, die ihre ursprünglichen auswärtigen Heimathrechte sollen verloren haben und über deren eigentliche Verhältnisse weitere Erkundigun- gen eingezogen werden, damit der Staätsrath über sie verfügen könne; daß in der Stadt Genf beiläufig 6600 Ausländer angesiedeit sind, 1316 Dienstboten ungerechnet, welche keiner Aufenthaltsbewilligungen bedürfen; in den úbrigen Gemeinden des Kantons befinden sich 4559 Aus- Die Zahl aller Ausländer im Kanton beläuft sih demnach auf 14,150.

Reisepässe visirt (im Jahre 1822 ‘waren ihrer nur 6149), die Wanderbücher von Handwerkern ungerechnet, welche

den 1517; Italiener 372; Engländer 856; Amerikaner 67; Griechen 158. | |

Der Jahresbericht über die Gefängnisse in“ Genf vom 1. Nov. 1822 bis dahin 1823 weist nach, daß im

wovon 57 für ihren Unterhalt den Staat zur Last fielen. Die von ihnen gélieferte Arbeit bestand in 420 Baum- wolldecten, 629 Ellen Wollteppiche, 657 Strohhüten, 290

Das ganze diplomatische Korps, die

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ten der Gefangenen erlôst wurden, kamen ihnen zwe Drittheile zu gut. Die Húülfsfkasse für Unterstäkung der zu entlassenden Sträflinge betrug 10,000 Gl. und sie hatte 5400 Gl. ausgegeben. Den weiblihen Sträflin- gen gereicht fortdauernd die moralishe und wöhlthä-

tige Pflegeaufsiht ahtungöwürdiger Frauenzimme; zum Vortheil.

Rom, 8. Febr. Während wir aus den nördlichen Regionen von einem ungewöhnlich milden Winter Lach- richt erhalten, empfinden wir hier eine nordische Kälte.

Die Berge .um Rom sind mit einer außerordentlichen Menge Schnee bedeckt. ß 0

St. Petersburg, 11. Febr. rge das Geburts - Fest Sr. ( F Vorgestern wurde

K. H. des Großfürste ichae

feierlich begangen. 9 ; E E

_Fürst Wolchonsfky, Chef des General-Staabes Sr.

Kaiserl. Maj., ist am 7ten wieder hier eingetroffen.

Der Senateur Nowosilzow, welcher si seit mehre- ren Jahren auf einer Mission in Warschau befindet, ist Wirklicher Gehéimer Rath geworden.

gur die Errichtung und Leitung landwirthschaftli- cher Schulen in Esthland is ein besonderes Komitté er- richtet und Landrath von Maidell zum Präsidenten der- selben erwählt worden.

__Se. Maj. der Kaiser haben unterm 15ten v. M. ein eigenhändiges, in den huldreichsten Ausdrücken ab- gefaßtes Reskript, an den Grafen von Wittgenstein, Ober-Befehlshaber der zweiteu Armee, ergehen lassen, worin Hôchstdieselben dem General Jhre- Dankbarkeit für die im vorigen Jahre in den Ausgaben zur Erhal- tung jener Armee herbeigeführten Ersparnisse, die unge- fähr 3 Millionen betragen, zu erkennen geben und er- flären, daß die weisen Maßregeln- des Generals - den Allerhöchsten Erwartungen vollkommen entsprochen hätten.

13. Febr. Der hiesige Königl. Sächsische Ge- sandte, Graf von Einsiedel, wird nächstens eine Reise nach seinem Vaterlande antreten.

Der Garde -Oberst Kasnatschejew ist, als wirklicher Staatsrath, zum Kanzlei-Direfktor des General-Gouver- neurs der Neu- Russischen Provinzen und Statthalter von Bessarabien, Grafen Woronzow, ernannt.

Fig lan d.

_ Berlin. Die unter der Firma „„Kassen - Verein“/ hier etablirte fausmännische Societät, bestehend aus den Herren W. C. Benecke, Gebrüder Benecke, Gustav Be-

nee, A. und F. Ewald, -C. Heine, M. Jacobson, L. Lipfe und Comp., Mendelsfohn und Fränkel, Reichenbach, Meißner und Comp., D. J. Rieß, C. W. J. Schulbe, deren Zweck besonders dahingehet : das mit mancherlei Schwierigkeiten verknüpfte Zahlungs-Geschäft im Handek und Wandel dadurch zuerleichtern, daß dîe Zahlungen im baaren Gelde aus einer Hand“ in die andere, entbehrlich gemacht werden, hat in ihrem Societäts - Kontrakt nachstehende Bestimmungen. getroffen, deren Kenntniß fúr das faufmännische Publikum von Jnteresse seyn wird: 6. 13. Zum Betriebe der Geschäfte, welche unbedingt

gern. Von 13,584 Genfer Gulden, die aus den Arbei-

und ohne Ausnahme, nur unter der, nach den weiter unten