1824 / 56 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 05 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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mandeur v. Schmalensee durch diese völlig Tem militairischen Konzerte nun schon während zweier Win- cer zu Theil ward. Am 12ten d. wurde hier in ei- ner Grandgrube an der Weser 12 Fuß unter Kießsande der große Stoßzahn eines Elephanten T i wel- cher von dér Wurzel bis zur Spiße an 8 Fuß lang war. Der Prorektor Hoyer, welcher diese Reste der Urwelt sammelte, hat davon in dem „„Sonntagsblatt,‘/ einer hier erscheinenden gehaltvollen Zeitschrift, die nähere Be- schreibung geliefert. Schon vor einigen Jahren fand man hier zwei Backen - Zähne eines solchen Urthieres, welche sich in der Naturalien - Sammlung des Dr. Meyer, Redakteurs jenes Blattes, befinden. Diese Zähne habén eine elliptishe Krone, deren große Axe 5 Zoll, die tleinere Axe 25‘/ und deren Höhe bis zum Wurzel-Ende 5/7 beträgt. Die Queerstreifen auf denselben sind schlei- fenartig, woraus man schließt, daß sie von einem afri- kanischen Elephanten herrühren.

Landwirthschaftlihe Berichte aus dem Junern des Reichs vom Ende Januar.

T, Ostpreußen. Königsberg. Die Saaten haben sich bis jeßt gut erhalten; nur ist zu besorgen, daß sie durch längere Dauer der Nässe leiden werden. Gumbinnen. Jn wie fern die ungewöhnliche Witte- rung auf die Winter-Saaten nachtheiligen Einfluß haben wird, läßt sich mit Gewißheit noch nicht bestimmen.

IL, Westpreußen. Danzig. Die Winter-Saa- ten stehen gut.

UI. Brandenburg. Potsdam. Die Winter- Saaten sind, der feuchten Witterung ungeachtet, fast überall unverdorben geblieben, und ihr Zustand berech- tiget, den eingegangenen Nachrichten zufolge, abermals zu den schönsten Hoffnungen. Mit den Vorarbeiten zu den Sommerbestellungen hat bei dem größtentheils ge- linden Wetter schon an manchen Orten vorgeschritten werden können. Franfkfurt. Obwohl es nicht an- haltend und stark geregnet, so sind die Niederungen doch sehr naß, und man fürchtet für deren Winter-Saaten; auf den trockner liegenden Gegenden stehen sie indessen vortrefflich.

IV. Pommern. Köslin, Jn wie weit die, während des ganzen Monats gelinde und größtentheils feuchte Witterung auf die Saatfelder von nachtheiligem Einfluß seyn dürfte, muß zwar erst die Folge lehren ; bis jeßt sind indessen noch keine Besorgnisse darüber ge- äußert worden. Stralsund. Der gelinden und nassen Witterung ungeachtet, erhält sich die Winter-Saat im Ganzen gut, besonders aber der Weiben. Der Rog- gen fängt hin und wieder an zu faulen, doch findet fich dies nur auf niedrig liegendem Acker.

V, Schlesien. Breslau. Die Saaten zeigen ich gegenwärtig ganz von Schnee entblößt, in frischem wohlerhaltenem Zustande. Nur bei denen, die sehr dick

sehen, besorgt man von der vielen Nässe ‘Nachtheil, be,

sonders wenn schnell starker Frost eintreten sollte. Hie und da fann der Landmann schon die Vorbereitung zur Sommer-Saat beginnen. Liegniß. Der Einfluß der Witterung hat sih auf die Winter-Saaten bis jeßt ‘noch nicht ungünstig geäußert.

VI, Posen. -—— Posen. Die Saatfelder verspres- chen noch immer eine gute Aerndte.

VIIL, Sachsen. Magdeburg. Früchte stehen zur Zeit gut, und der Landmann fonnte

schon das Nöthige zur Sommer-Bestellung vorbereiten.

Merseburg. Die jungen Winter - Saaten - stehen vortrefflich und die Schaafherden werden noch immer

auf die Saatfelder getrieben, wo sie reichliche Nahrung

finden.

VIIL Westphalen. Münster. wärtige Stand der Winter-Saaten ist viel versprechend. Minden. Die anhaltende Wärme mit vielem Re- gen fann auf

nachtheilig wirken: es ist bereits an einzelnen Stellen

eine Wurzelfäulniß des Getreides bemerkt, ohne jedoch im |

Ganzen bis jeßt die bestehende Aussicht einèr abermals reichen Aerndte zu schwächen. Arnsberg. Die junge Saat grünt den schönsten gewiß nicht getäuscht werden, wenn sich

Máuse fern blieben.

IX Jülich, Kleve, Berg. Köln. Die Win- ter-Früchte stehen vortrefflich: die Witterung begünstiget das- Gedeihen derselben.

X, Niederrhein. Koblenz. stehen fortwährend gut. | Tagen mit Frostkälte von wenigen Graden fonnte auf

dieselben keinen nachtheiligen Einfluß haben. Aachen. Auf die Vegetation an und für sich äußerte die fort |

dauernde gelinde Witterung keine nachtheilige Einwir-

fungz zur Vertilgung des Ungeziefers so wie auch des |

úppig -wuchernden Unfrautes wäre indeß mehr Frost er wünscht gewesen.

Könt igltch e: Schaus pl ele. Donnerstag, 4. März.

gen, von Shakespear. Freitag, 5. März.

Musik von Spontini. Ballets von Telle.

Meteorologische Beobachtungen.

__ [Barometer|Therm.[Hygr. [Wind] Witterung. 2. März/A. 27° 4/— | 78° [N.W.shen, ternklar,Wind. 3, März/F. 27° d 4 5 } 82° |N.W. trüb, Wind. (M.27° 434 | 642 [N:W:liris édliib/Sonpt' Redakteur Fohn.

Gedruckt hei Hayn.

Die Winter- |

Der gegen |

den Stand der Winter-Früchte vielleicht |

Hoffnungen entgegen, die auc | die temperirte | Witterung bis zum Frühjahr erhält, und Ungeziefer und |

Die Saaten | Der fkurze Zeitraum von 13 |

Jm Opernhause, auf Be | gehren: Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilun- |

Im Opernhause: Auf Hôchstes | Begehren : Olimpia, große Oper in 3 Abtheil., mit Tanz, k

Allgèmetite

Preußische Staats-Zeitung.

M2 96.

Berlin, den 5ten März 1824.

L Amtliche Nochchrichten.

Keonikf dés Tages. __ Durchgereist: Der Königl. Großbrittannische Ka- Een B Bailey, von London nach St. Peters- urg.

IL Zeitung8-Nachrichten. Ausland.

__ Paris, 26. Febr. Hr. Paez de la Cadena, bevoll- mächtigter spanischer Minister bei Sr. Großbrittanni- schen Majestät ist hier angelangt. Die Wittwe des nur allzuberüchtigten Marrat isk" vorgestern hier gestor- ben und auf dem Kirchhofe des Pêère la Chaise beerdigt worden.

Unsere meisten Blätter enthalten, ein jedes in sei- nem Sinne, Aufforderungen und Nachrichten an die Wähler, sich bei der nunmehr beginnenden Wahlschlacht standhaft zu halten und auf ihrer Huth zu seyn. Jn den Ministerial-Blättern spricht sich jedoch dabei zugleich die Zuversicht des gewissen Sieges über die Oppositions- Partei \srohlockéend aus.

Hr. Damoiseau, Mitglied des Längen - Bureau zu Paris, der bereits einen Preis von der Akademie für eine Denkschrift erhalten, worin er die Rückkehr des bè- rühmten Halleyschen Kometen auf den November 1824 bestimmt hatte, hat am 16. Febr. der Akademie ‘eine neue Arbeit der Arc übergeben, worin er sich mit dem Kometen von kurzer Bahn (cométe à courte periode) deschäftigt, der, seinen Berehnungen zufolge, am 17ten Sept. 1825 zu seinem Perihelio zurückkehren wird.

_ Briefe aus Marseille bestätigen die bereits aus Ma- drid mitgetheilten Nachrichten von dem Auslaufen einer algierischen Flotte gegen die spanishen Küsten. (s. Nr. 92 der St. Z.) Das schwedishe Schif} Nard Pool, welches von “Stockholm die jährlichen Geschenke Schwe- dens nach Algier gebracht hat, und auf der Rückkehr

lich die officielle Anzeige, daß der Dey den lanae 5 angedrohten aber verschobenen Ali gegen Serie endlich erklärt ,- auch bereits eine Esfadre von drei Free gatten, mehreren Korvetten und Briggs hat auslaufen lassen, um auf spanische Schiffe Jagd zu machen. Laut späteren Nachrichten aus Alicante hat man diese Es- fadre schon an der spanischen Küste in See gesehen. Die Beweggründe zu dieser Kriegserklärung sollen in einer, von Seiten des Dey den fremden Konsuln zu Algier übergebenen, officiellen Note entwickelt seyn, und darin bestehen, daß Spanien die Reklamationen des Dey, für Lieferungen, welche von algierishen Unterthanen nach Spanien gemacht worden, ingleichen die Entschädigungs- Forderungen desselben für Konfiskationen algierischen Eigenthumes in Spanien, im Gesammt - Betrage von mehreren Millionen Piastern, niht zum Vollen hat an- erkennen und befriedigen wollen. Jn Folge dieses Er- eignisses isk die spanische Schiffahrt im Mittelmeere mit einem male suspendirt, und die Schiffahrt überhaupt an den spanischen Küsten mehr oder minder gefährdet, wes- halb, nach jenen Marseiller Briefen, seitdem auch feine Affsurancen mehr auf die spanische Flagge gezeichnet werden. Der immittels erfolgte Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen England und Algier möchte indessen wohl eine sehr günstige Diversion für Spanien abgeben.

27. Febr. Die Etoile macht ihre Leser mit be- sonderem Wohlgefallen auf das englische Budget für 1824 (s. Art. London) aufmerksam, und stellt darüber folgende Betrachtungen an: Die Total - Einnahme von Großbrittannien beläuft sich danach auf 57 Millionen Psd. Sterl. oder 1425 Millionen Franken, und da die Abtragung der öffentlihen Schuld davon mehr als èine Milliarde wegnehmen muß, so werden faum 400 Mill. Fr. zur Bestreitung der übrigen Staatsbedürfnisse übrig bleiben. Hieraus ergiebt sich ein Vergleich, auf welchem die Augen jedes Franzosen mit Vergnügen verweilen föônnen. Das französishe Budget beträgt in runder Summe 900 Millionen. Die zur Abtragung der öffent- lihen Schuld erforderlihe Summe beläuft sich höchstens auf 200 Millionen, und es bleiben daher 700 Millionen

im Hafen von Marseille eingelaufen ist, überbringt näm- |- für die anderen Zweige des öffentlichen Dienstes übrig,