1824 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 05 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

250

¡thin 300 Millionen mehr, als in England. Diese ege N Thatsache erklärt hinlänglich, warum pi geacht ren Reduftionen, die in der engii- \ch ¿ ¿ atte ate H Sr

arlament dennoch fortwährend auf n ¿

L bia und aufdie größte Sparsamkeit dringt. Iu Frankreich strebt allerdings die Oekonomie auch nach E ner weisen Vertheilung der Quellen des Staatsvermd- ens, aber sie hindert niht, daß die Land- und See- Macht in stetem Verhältniß zunehme; sie entzieht der Regierung nicht die Mittel, alles dasjenige zu befördern und zu beleben, was zum Glanze eines großen eiye dient, wie Künfte, Wissenschaften und Literatur, Dinge, welche die iv Et ohne Aufmunterung und

úßung läßt. (f

M s Sebr (Aus der Augsburger Allg. Zeit.) Man hat hier Briefe, und selbst Konjular-Be- richte aus Smyrna, welche die verschiedenen irrigen Nachrichten in Betreff der Gefahren, welche angeblich diese Stadt bedrohen, und manche bei dem Handel mit der Levante interessirte Personen in großen Schrecken verseßt haben, hinlänglich widerlegen. Die Lokalitäten und die topographische Lage von Smyrna müssen in An- sehung der vermeintlichen Gefahren, denen diejer wich- tige Handelsplaß der Mittelpunkt und das allgemeine Depot des europäischen Handels in der Levante aus- gesebt seyn soll, schon an sich Beruhigung gewähren. Der Eingang des Hafens, da wo er am schmalsten isl, wird durch ein, |karê mit Artillerie vom [hwersten Kall- ber versehenes Fort beherrscht, von dem alle griechi|che Kriegsschiffe, die nur Kanonen. von geringem Kaliber führen, in den Grund gebohrt werden fönnten, wenn sie es versuchen sollten, in den Hafen mit Gewalt eln- zulaufen. Bei der bekannten Vorsicht der Griechen ist also nicht zu besorgen, daß sie eine, an sich so gefahr- volle Unternehmung auch nur versuchen würden. Allein in politischer Hinsicht wäre eine solche Expedition der Griechen wohl noch gewagter. Smyrna ist durch die eigene Beschaffenheit und durch die Ausdehnung seiner Handelsverhältnisse fast mehr als eine europäische, denn eine türkische Stadt zu betrachten. Ein daselbst jährlich in Umlauf geseßtes Kapital von mehr als 150 Millio- nen türkischer Piaster verbindet Smyrnas Juteresse mit demjenigen einer großen Zahl von Waaren- und Wech- selhäusern in Frankreich, England, Oesterreich, Jtalien und Holland. Die Kaufleute diejer verschiedenen Natio- nen werden dort durch ihre Faktoren repräjentirt, welche den großen Etäblissements vorstehen, die zu Smyrna unter der Aegide des Völkerrehtes und der Garantie der Traktaten gegründet worden sind. Die ersten euro- päischen Seemächte haben daselbst in der Regel eine Station von Kriegsschiffen, die nach Befinden der Ums- stände mehr oder minder zahlreich ist, und hauptsächlich zum Zweck hat, ihre Unterthanen zu s{üßen. Bei einer solchen Lage der Dinge würde ein gewaltsamer Angriff der Griechen auf Smyrna weniger als ein Angriss gegen die Türken, als ein Angriff gegen die dort interessirten europäischen Nationen seyn, deren Kriegs\chisfe nicht er- mangeln würden, denselben mit Gewalt abzutreiben, und die Griechen als Feinde zu behandeln. Diese Um-

stände sind der griechischen Admiralität bekannt, und man | Zeit nicht ermangelt, ihr in dieser Hin- | sicht Notififkationen zu machen, auf welche sie, wie man | mit Zuverlässigkeit zu glauben berechtiget ist, gehörige | Wahr ist es, daß die Griechen | Landungen auf Scio und Mitylene bewerfkstelliget haben; | daß ihre Schifse ins Jnnere des Meerbusens von Smyrna | vorgedrungen sind, und daselbst Fahrzeuge weggenommen |

hat in der leßten

Rúcksicht nehmen wird.

haben, die zum Küstenhandel der Bewohner der Stadt dienten; daß sie partielle Landungen auf den Küsten ver-

anstaltet haben und noch veranstalten, um die dortigen | Bewohner zu beunruhigen , Kontributionen zu erheben | und sich Proviant zu verschaffen ; daß die Landbewohner |

in zahlreichen Haufen sih in die Stadt geflüchtet und dort Schrecken verbreiter haben; daß in Folge dieser Vorgänge außerordentliche Maßregeln getrossen, und von den europäischen Konsuls selbst bei den türkischen Ober; Behörden verlangt worden sind, um die Schiffahrt längs den Küsten zu sichern, und die nothwendigen Verbin-| dungen zu erhalten; daß man für und Erhaltung der Ruhe in der Stadt zweckmäßige Vorkehrungen getroffen hat; daß die Lokal - Behörden] und auswärtigen Konsuls deshalb im besten Cinverständ-}

die Verproviantirung f

nisse handeln und daß man vorzüglich von beiden Sei-f ten beabsichtiget, die in Gährung gebrachten türkischen f,

Einwohner zu beruhigen, um alle Ausschweisungen zuf verhindern, die entwaffneten griechischen Bewohner der} Stadt zu s{hüßen, und allen Repressalien zuvorzufom- men. Allein dabei ist es geblieben, und man hat au feine einzige Thatsache vernommen, welche vermuthen} ließe, daß die Griechen gesonnen wären, einen gewaltsa men Angriff gegen Smyrna zu unternehmen. London, 23. Febr. (Aus dem Journal des Débats *) Das offizielle Journal die Gazette hat in der That am Sonnabend Abend das am Morgen desselben Tages be reits verbreitete Gerücht von dem Ausbruche der Feind}

A

seligfeiten zwischen der englischen und algierischen Maf?

rine bestätiget. «

In der vorgestrigen Sißung des Unterhauses legl der Kanzler der Schaßkammer das Budget für 1824 vor, Det Total -Betrag der Millionen Pfd. Sterling und Übersteigt die Ausgaber

2 t

um ohngefähr 1 Million, der Kanzler hat eine Vermin|

derung der Abgabe von Wolle, Rum, roher Seide un? Steinkohlen in Vorschlag gebracht, desgleichen die Frei

Einfuhr von französischen Handschuhen und DamenschuÞ

hen gegen eine Abgabe von 30 pCt. Die Rede dei Kanzlers wurde durch häufige Beifallsbezeigungen unter} brochen. Die unterrichtetesten Männer Englands —}

sagt das Journal the new times verfünden von def

neuen Konstitution Brasiliens keine guten Folgen, indes sie noch zu viel demokratische Elemente enthält. Je aus}

gedehnter ein Land ist, sagt jenes Journal, um so meh!

im Widerspruch mit diesem scheint es aber, als ob dit Urheber der neuen Charte einen Gefallen daran gefun den hätten, dem Monarchen die Hände zu binden.

bedarf es einer foncentrirten und fräftigen Regierung) | |

| f E

*) Die über Hamburg in Berlin eingetroffenen London Blätter reichen nur bis zum -17. Fehruar.

Einnahme beläuft sich auf 57

291

Brüssel, 26. Febr. Se. Maj. der König werden morgen wieder nah dem Haag zurückkehren.

Vorgestern fam Se. K. H. der Prinz von Oranien

ier an.

Laut eines Allerhöchsten Beschlusses vom 3ten ist das Kriegs-Departement ermächtigt worden, eine gewisse Anzahl von Ergänzungs-Truppen in Thätigkeit zu seben.

Die Staats-Courant theilt fortwährend die von den beiden Kammern gebildeten und von Sr. Maj. geneh- migten Títel des Civil-Geseßbuches mit.

Alle künftigen Lehrer des israelitishen Glaubens mússen sich vor Antritt ihres Amtes der Prüfung der im Haag errichteten Ober-Behörde für den israelitischen Glauben unterwerfen.

Hamburg, 1. März. Das Kollegium ehrbarer Oberalten betrauert den Verlust seines ältesten Mitglie- des, des Hrn. Johann Gotthard Martens, geboren zu Venedig 1742, seit 1765 aber hon Hamburgischer Bür- ger und Chef eines in der Handels -Welt rühmlich be- faunten Handels-Hauses. Sein hohes Alter konnte seine búrgerliche Thätigkeit, welche bereits ihr 50jähriges Ju- biláum úberdauert hatte, nicht aufheben. Leicht und sanft erfolgte sein Tod am 28. Febr. d. J.

Zu Rinkenis, im Herzogthum Schleswig, hat am 6. Febr., früh um 8 Uhr, ein schwaches Erdbeben statt gefunden, welches -seine Richtung von Südwest nach Nordost nahm, und dessen Getöse fast eine halbe Mi- nute währte.

Múnchen, 26. Febr. Gestern Nachmittags um

3 Uhr seßte sih, nah Anordnung des Programms, der

Leichenzug zur feierlichen Beiseçung Sr. Königl. Hoh. des Herzogs von Leuchtenberg 2c. in Bewegung. Es war 4 Uhr als der Trauerwagen vor den Pforten der Hoffirhe zum heil. Michael ankam und der Sarg, un- er BVBoraustretung der Geistlichkeit und gefolgt von den hohen Klägern und den zu dieser trauervollen Ceremonie geladenen Hof- und Staats - Aemtern in die fürstliche Gruft hinabgetragen wurde, wo Se. Hochwürden der Dompropst der Metropolitan - Kirche und Bischof von Birtha die Einsegnung vollzog, während welchem Akte die Artillerie mehrexe Salven gab. __ Heute Vormittags um 11 Uhr findet in der Hof- Kirche zum heil. Michael der feierliche Trauer - Gottes- dienst für den Hochseligen statt.

St. Leonhard, in Passeyer, 13. Febr. Auch hier 1 Dasseyer ermangelte man nicht, das Geburts-Fest-des esten Kaisers am gestrigen Tage mit Würde und herz- lichstem Frohsinn zu feiern. Ein ungewöhnlicher Orkan, so brüllend, als wollte er des Jaufens Grundfesten er- shüttern, hinderte zwar die Abfeuerung der Pôller, da- für aber durchzog schon am Morgen die festlich geschmückte Schuljugend mic ihren Fahnen alle Straßen des Haupt- ortes, und verkündete dem Thale durch ihr einstimmiges unausgeseßtes Vivat! wem dieser Tag gewidmet sey. Dei dem feierlichen Hochamte und dem nachfolgenden von dem Dekan angestimmten Le Deum war die Kirche von dem Landgerichts-Personal, sämmtlichen Ho- noratioren und Schülern, nebst einer großen Volks- Menge beseßt. Die úbrige Tages-Zeit verfloß unter ei- nes Jeden Geschäften, allein am Abende hatte sich ein

î

Verein der K. K. Beamten, der nächst umliegenden Geistlichkeit, und mehrerer Honoratioren, mituñtèr auch würdiger Waffengenossen des Passeyrischen Blutzeugenñ Andreas Hofer, in dessen Wirthshause am Sande ge- bildet. Eintracht und muntere Laune, herzliche Toasts dem erlauchtesten Kaiserhause unter Trompeten - Stößen dargebracht, und Volkslieder, der Erinnerung an vergan- gene Tage geweiht, würzten die ländliche Tafel; nur vermißte man Einen den redlichen Wirth, und in Ds Wimper glänzte eine Thrâne des Andenkens , Madrid, 19. Febr. Die Gazetta enthält eine Reihe Königlicher Defrete, durch welche die Abgaben wieder auf den vor dem Jahre 1817 bestehenden Fuß gestellt werden. Unter einer Menge von Bestimmungen bemerkt man insonders die, daß jeder Gemeinde nachgelassen ist auf Berichtigung ihres Katasters oder ihrer Steuer- Rolle anzutragen. Die Standartèé der Kavallerie- Schwadron und die Fahne des 2ten Bataillons der Kö- niglichen Freiwilligen von Madrid wurden am gestrigen Tage in der Kirche Unserer Frau von Atocha feierlich eingeweiht , wobei der König, um den unerschroenen Bertheidigern seiner legitimen Rechte fseiñe besondere Zuneigung zu bezeigen, nebst allen Jnfanten zugegen var. Auch der General Bourmont nebst dem franzôsi- schen Generalstaabe nahm an dieser Feierlichkeit Theil Die Nachricht von den, ín der ersten Si6ung des englischen Parlaments, im Oberhause, von dem Grafen Liverpool geschehenen Aeußerungen über den Krieg in Spanien, wird von der Gazetta mit mehreren fricisiren- den Bemerkungen begleitet und besonders darin die von jenem Minister ausgesprochene Ansicht, getadelt: daß es am besten gewesen wäre, die Parteien în Spanien sich selbst zu überlassen (\. Nr. 40 der St. Z.). Am Schlusse wird, in Bezug auf die Erklärung des Grafen Liverpool : daß es von unermeßlichem Vortheil seyn würde, wenn Spanien selbst die Unabhängigkeit seiner amerifanischen Kolonien anerkennte von dem spanischen Publicisten erwidert: Nein, wir sind so fest Überzeugt von der Treu- losigkeit aller Revolutionairs des ganzen Erdballs, daß wir den unerschütterlihen Glauben hegen, die Anerken- nung ihrer Werke sey der ganzen Welt nachtheilig. Aus diesem Grunde sind wir auch der Meinung, daß die An- erkennung der Unabhängigkeit unserer amerikanischen Ko- lonien nicht allein für Spanien sondern selbst für Eng- land \{ädlich seyn würde.

e E L E E e E 4D: me aer

Königliche: Scha-.uspiElC

Typ oi A S j Kaul

Freitag, 5. März. Jm Opernhause: Auf Höchstes Begehren : Ölimpia, große Oper in 3 Abtheil., mit Tanz. Musik von Spontini. Ballets vou Telle.

Meteorologische Beobachtungen. |Barometer|Therm.|Hygr. [Wind] Witterung. J, Mäárz/A. V s O d p 25°] 66° |N.W. |gebrochner Himmel, 54 L S L Stexnblicke, Frost. 4. Máärz\F. 27° 6# fins 2 f D |N.W. gebrochner Himmel | [Sonnenblie, Frost |M,27° Sz ‘|— | 57° [N.W. 'veu, Froft.