1824 / 57 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 06 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

254

ohne absolute Mehr-

en den, die meisten Stimmen O ï P Hrn. Sanlot-Bague-

eit fúr sich habenden Kandidaten, e xT Men: Lafitte statt finden. Das Journal des Débats ermahnt die royalistischen Wähler “in beiden Kol- legien, cine leßte Anstrengung zum Triumph der guten Sâche zu machen, und den Herren Lebrun und San- lot - Baguenault die Majorität zu sichern. Jm dritten Kollegium ist Hr. Casimir Perrier, im vierten Hr. Benj. Constant, im fünften Hr. Hericart de Thury, im sech- s)sten Hr. Lapanouze, 1m siebenten Hr. Cochin, im achten Hr. le Roi zu Deputirten ernannt worden. Die Étoale giebt von den in den Arrondissements-Kollegien gewähl- ten Deputirten folgenden Nachweis. Royalisten: di Herren Lapanouze, le Roi, Cochin, Hericart de Thury, Hertin de Vaux, Defragner, Pinteville, Roland d’Er- ceville, v. Biancourt, Boucher, v. Lavorelle, der Marq. v. Morcainville, Petou, de la Pature, v. Bontin, Ma}- son, Henri de Longuêre, : ( d’Auzouer, Cornet d’Incourt, Blin de Bourdon, Borel de Brétizel, v. Vatismenil, v. Vandoeuvre, Boulard, Darboville, Regnoust-Ducherray; Liberale zu ‘Paris: Casimir Perrier, Benj. Constant, Girardin, Mechin. Vor fkurzem

stone’s Kommentarien über die englischen Gesebe erschie- | Die in einem der leßten Blätter des Journal des Débats aufgenommene Recension enthält mehrere, der

Wer hätte |

wohl geglaubt, heißt es im Eingange, daß man noch vor | in England das Stu- |

nen. weiteren Mittheilung werthe Bemerkungen.

nicht länger als sechszig Jahren : Zt dium der einheimischen Gesebße als nicht afademi} ch ansah, das heißt, nicht für wärdig, in den Studien- Plan von Leuten von Stande aufgenommen zu werden : man überließ es ganz den Praftifern, während man auf

den Universitäten nur das römische und das fanonische | Der Respekt gegen die Wissenschast er-|

Recht lehrte. Je NA D i heischte, daß man die Kenntniß vou der Einrichtung der

bürgerlichen Gesellschaft in dem alten und neuen Rom als etwas sehr edles, die Kenntniß der Landes - Gesebe hingegen als etwas zu bürgerliches betrachtete. W diejes, nach dem allgemeinen Gange der europäischen Kultur, bei einem anderen Volke weniger besremden möchte, so muß man es nothwendigerweis& în England hôchst auffällig finden, bei einem Volke, lange | m V bevufen ist Junteressen“ zu diskutiren , rvelche unstreitig nicht viel mit den Institutionen YJustiniaus und noch weniger mit len affen h

Die Gelehrten hatten es nun aher einmal, jo bestimmt, und das Vorurtheil stand so fesk, daß ein sehr behaurli- her Wille dazu gehörte, um einen Angriff auf dasselbe, mit der offenen Absicht des Umsturzes, zu unternehmen. Dieser Wille fand sih jedoch in eifem schlihteWPri- vat - Manne, Hrn. Viner, und beschäftigte ihn seiwgan- zes Leben lang. Bei seinem Tode vermachtez, er fein Vermögen der Universität Oxford, unter dex BWingung, daß daselbst ein Lehrstuhl für die englische Rechtsgelehr- samkeit errihtet würde. Das hieß, eine große Neue- rung verlangen; da jedoch die gestrengen Universitäten seit kurzem einen Reit - Unterricht zugelassen hatten - o machten die kühnen Geister den Schluß, daß -es keine

Huerne de Pommuese, Crignon |

! 0 Dar

Wenn |

welches [chw eit an seiner Geseßgebung Antheil, nimmt und,

den Defrétglen zu schaffen habt

besondere Neuerung seyn würde, dem auch noch das

A

D as F

Studium der einheimischen Geseße hinzuzufügen.

Legat ward angenommen, und von dem Augenblicke be: F

schäftigte man sich ernstlich damit, dessen Verwendung

zu sichern, desfallsige Vorschriften zu entwerfen, und vor f allen Dingen einen Professor für das Fach zu wählen. | Die Wahl fiel auf Blacskone, und sie wurde durch die | Früchte seiner Thätigkeit auf das vollständigste gerecht-

fertigt. Aus seinen Vorlesungen entstand jenes vortreff

liche Werk, welches in England schon funfzehn Auflagen

erhielt, von allen in vorschreitender Civilisation begriffe- nen Völkern überseßt worden is, und unstreitig mehr

positive Kenntnisse über die sociale Ordnung in England | iebt, als die Búcher, welche eigens zur Entwickelung | Verfassung jenes Landes geschrieben sind. Das rührt | r, weil vorzugsweise dort die Verfassung nicht von | ex Geseßgebung gesondert werden fann; sié vereinigt |

4 ;5 L} y

S S

le ÎInteressen, und wird vielleiht noch mehr durch die

Gewohnheiten des bürgerlichen Lebens, als durch die po- litischen Jnstitutionen aufrecht “erhalten. Von Groß

Brittannien könnte man nicht sagen: das ist die Na- | tion, das ihre Konstitution; beide sind nur Eins. Blac- | ist hier eine Ueberseßung von Blac- | stone’'s Werk hat viel dazu beigetragen, diese Wahrheit |

| festzustellen, indem es im Allgemeinen den Ursprung, | den Grund und die allmähligen Modifikationen des ge- | meinen Rechtes kennen lehrte; eine \s{chwierige Sache: | denn nirgendwo ist so sehr wie in England die Ge- |

Fiftionen zuzulassen, um zur

seßgebung genöthigt, Wahrheit zu gelangen.

die Gesebes - Sprache Ausdrücke

Feudalismus herschreiben.

Da der Text der Geseße bei- | nahe eben so alc ist, als die bürgerliche Gesellschaft, | behalten, f welche feine strenge Anwendung mehr finden; aber die | Sitten haben deren Sinn gebeugt, um ihn von Jahr: | | hundert zu Jahrhundert dem Zustande der Civilisation anzupassen; woraus denn das Phainomen entstanden ist, | day die, am vollständigsten durch gemeinsame Geseße re- | gierte Nätion dennoch im Texte ihrer Geseßgebung For: | men und Ausdrücke bewahrt, die sich aus den Zeiten des f Doch was verschlägt das! | Worte, ja oselbs die einzelnen Menschen machen nicht | das Gesel; überall it es der Zustand der Gesellschaft, |

der darüber entscheidet, und die ältesten müssen sich zuleßt

immer den neuen Jnteressen anpassen, wenn dieje Jn: | tevesseWhfe, Bedingung der Wohlfahrt und der Fortdauer | der ge) elligen Ordnung geworden sind. Blacsto- |

né’'s ‘Kosmentarien hatten in London schon vier Ausga- # ten oder die, Regentschaft zu vereidigen; den Regen-

ben erlebt, als im Jahre 1776 zu Brüssel eine französi

sche Uebersezung des Werks erschien.

Produfktionen vergleichen wollte,

weit geringerem Werthe) sich in weniger Tagen verviel-

fälkiger und Europa durchläuft, als Jahre erforderlich |

sind, damit ein ernstes Werk in der Bibliothek von Män-

nern Plak finde, welche die unterrichtende Literatur höher |

als die bloß unterhaltende zu schäßen wissen. Rente 100 . 70. Monatsschluß 100 . 85.

Diese Ausgabe | hatte bis jeßt z:nügt; endlih aber war sie vergriffen. | Weun fuan in einer Literatur -Statistik den Zeitraum, | welchen ‘gute Werke brauchen, um sich Bahn zu machen, | mit der reißenden Schnelligkeit gs Umlaufes frivoler |

Jo wúrde man finden, | daß ein Roman von Walter Scott, (ja wie viele vou }

London, 23. Febr. (Aus Pariser Blättern.) Nach

dén in der Gazette enthaltenen officiellen Nachrichten |

beschränkt sich der von dem Courier angekündigte Krieg gegen Algier darauf, daß die Reklamationen und Un- terhandlungen, zu welchen der Kapitain Spencer, in Gemeinschaft mit unserem Konsul zu Algier, von Sei- ten unserer Regierung bei dem Dey von Algier beauf- tragt, und weshalb er auf der Fregatte Najade nebst der Korvette Camäleon dahin abgegangen war, zu keinem befriedigenden Resultate geführt haben, und daher der Konsul sich veranlaßt fand, Algier zu verlassen und sich mit dem Kapitain einzuschiffen. Kapitain Spencer hielt es demnächst seiner Junstruftion gemäß, eine ihm begeg- nende algierische Korvette anzugreifen ; sie ward auf eine glänzende Weise von der Brigg Camäleon genommen, und der Kapitain hatte das Vergnügen, dadurch siebzehn gefangene Spanier, welche von dem Algierer in die Sklaverei: geschleppt werden sollten, zu befreien. Die Folge muß erst ergeben, ob der Dey sich hiedurch zur Nachgiebigkeit gegen die traftatenmäßigen Forderungen unserer, Regierung bewegen, oder ob er es darauf an- fommen läßt, daß ihm ein wiederholter ernstlichher Be- such gemacht werde.

Der Courier enthält eine sehr ausführliche Mitthei- lung úÚber die von den brasilischen Ministern unterm 11. Dec. v. J. unterzeichnete und in. Vorschlag gebrachte Konstitution. Dieser Entwurf enthält nicht weniger als 179 Artikel, von denen wir hier einige der haupt\äch- lichsten mittheilen: Das brasilische Reich ist der Ver- ein aller brasilischen Bürger. Sie bilden eine freie und unabhängige Nation, welche kein Band der Vereinigung oder Verbindung zuläßt, das dem Princip der Unabhän- gigkeit entgegen wäre. —- Die Regierungsform ist eine erbliche, konstitutionelle und repräfentative Monarchie. Die herrschende Dynastie ist die des Kaisers D. Pe- dro, immerwährenden Vertheidigers von Brasilien. Die Konstitution erkennt vier politische Gewalten, näm- lich: die geseßgebende, die leitende, die ausübende und die richterliche. Die Repräsentanten der brasilischen Nation sind der Kaiser und die General-Versammlung. Alle Gewalten im brasilischen Reiche sind Ausflüsse (déligations) der Nation. Die General-Versammlung

esteht aus zwei Kammern, der Deputirten und der Se- natoren. Zu den Befugnissen der General-Versamm- lung gehört: den Kaiser, den Kronprinzen, den Regen-

ten oder die Regentschaft zu wählen, und die Gränzen hrer Autorität zu bestimmen; Zweifel, welche sich über die Thronfolge erheben möchten, zu lôsen; eine neue Dynastie beim Erlöschen der jeßt regierenden zu wählen 2c. Die leitende Gewalt des Kaisers besteht in der Sanfktionirung der Geseße, Auflôsung der Gene- ral-Versammlung, Suspension der Beamten, und in der gerichtlichen Verfolgung, in der Begnadigung und Be- willigung von Amnestieen. Die Minister sind verant- wortlich für 1) Hochverrath; 2) Bestechung, Verführung und Erpressung (extorsion); 3) Mißbrauch ihrer Macht ;

4 für unterlassene Beobachtung der Geseße; 5) für

andlungen, welche der Freiheit, Sicherheit und dem Eigenthume der Bürger zuwider laufen; 6) für Ver- shleuderung des öffentlihen Vermögens.

24. Febr. Jn der gestrigen Sibßung des Unter- hauses fam das Budget für 1824 zur Sprache, dessen Vorlegung, wie der Kanzler der Schaßkammer bemerkte, bei dem Frieden, dessen ununterbrochenen Genuß das Land sich !versprehen dürfe , viel früher als sonst habe erfolgen fônnen. Folgendes is die generelle Uebersicht :

Cinnahmen. Zôll, T 11,550,000 Pfd. Sterl. ACOE «eere e u O ¿ Step a 0 a! «ie 0a v E Direkte Steuern . 5,100,000 -

Sue 4

Post C 0 hi E A aur h 1,460,000 Allerlei,. (Miscellaneons) . ‘730,000

51,265,000 Pfd. Sterl.

hiezu noch abgetragene öôsterrei- ise: Od 4021

Ersparrisse von Pensionen, Halb- Sold 2c. 1s b E

1,500,000 - -

4, 620,000 ; ¿

57,385,000 Pfd. Sterl. Ausgaben,

Zinsen der fonsolidirten Schuld 27,973,196 Pfd. Sterl

Alte Zinsen von Schaßkammer- ] Seiten. s R

Annuitäten auf die fonsolidirten L E

Annuitäten auf Halbsold .

Tilgungs: Fo 4

Interessen von Schaßkammer- Scheinen . :

Landmacht

Marine . i

Attillee

Aen

100,000 -

2,050,000 2,800,000 5,134,458

1,050,000 7,490,945 5,762,893 1,410,044 2,611,388

| L 56,382,924 Gegen die Einnahme der . . 57,385,000

bleibt sonach Ueberschuß. . 1,002,076 Pfd. Sterl.

Der Kanzler der Schaßkammer sprach demnächst davon daß die Interessen von der fkonsolidirten Schuld à 5 pCt. auf 4 pCt. ermäßigt und bei dem bereits auf 4 pCt. herabgesebten Theil jener Schuld eine fernere Er- mäßigung auf 37 pCt. eintreten kônne. Man könne den Gläubigern 6 Monate Bedenkzeit lassen und wenn sie dann sich die Ermäßigung nicht gefallen lassen, wollten, ihnen Zahlung leisten.

Consol. 91 . X

Hamburg, 1. März. Von ‘der durch die Herren Gebrüder Benecke in Berlin negociirten Norwegischen Anleihe sind wiederum 16,200 Mark Hamburger Banko in Partial-Obligationen dieser Anleihe, von dem Königl. Norwegischen Regierungs-, Finanz-, Handels: und Zoll- Departement aufgekauft, und in der am heutigen Tage stattgefundenen 16ten Amortisation dieser Anleihe von den dazu Bevollmächtigten kassirt und vernichtet worden.

Stuttgart. Die Nummer 10. des Negierungs- Blattes enthält eine Bekanntmachung von Seiten des Königl. Studien-Rathes, die Vorprüfung der Jsraeli- ten für das Studium auf der Universität betrefsend, in welcher unter Beziehung auf die Verordnung vom 10ten August 1818 bestimmt wird, daß alle Israeliten, welche

d a. Wh U R

Pfd. Sterl.