1824 / 58 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 08 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

fie ohne Unterschied zur Verschönerung der döôrtigén fa- tholischen Kirche reichlich beigetragen haben. 2 Nach- richten aus Florenz zufolge ist der Prinz von Carignan am verwichenen Sonnabeud daselbst eingetroffen, und auf die freundschaftlichste Weise von dem Großherzoge einpfangeñn worden. Auch der Erzherzog Leopold is, von Pisa fommend, nebst seiner Gemahlin daselbst angelangt. Man \chmeichelt sih, im bevorstehenden Monate April auch einen Besuch von Sr. Maj. dem Kaiser von Oester- | rhalten. C00) Mie Ftoile macht es dem Londoner Courier sehr zum Vorwurf, daß in einem, von demselben aufgenom- menen Briefe ckus Gibraltar gesagt ist: Genua olle an Algier den Krieg erklärt haben. Der Courier, meint die Etoile, scheine noch feine Kenntniß davon erhalten zu haben, daß Genua seit dem Jahre 1315 durch De- \hluß des Wiener Kongresses dem Königreiche Sardi- nien einverleibt sey. Man müsse erwarten, daß der Courier nächster Tage auch die Republik Venedig wie- erwecken werde. 4

u Rénte am 28sten eröffnet mit 100. 30 /- geschlossen 400 . 85, Nachmittags 5 Uhr 101 . 25.

London, 26. Febr. Die gestrigen Parlaments-Ver- handlungen in beiden Häusern waren von feinem, nament- lich für das Ausland erheblichen Interesse. Der Cou- rier will jeßt gar nichts mehr von Krieg gegen Algier wissen. Einige Morgen - Zeitungen, sagt er in sehr 3 versichtlichem Tone, behaupten, daß die Minister die 4b- sicht hegten, unverzüglich eine neue Expedition gegen Al- gier auszurüsten und daß Lord Exmouth das Kommando erhalten werde. Wir föônnen unjere Leser versichern, daß nicht ein Schatten von Wahrheit an diesen Nachrichten ift.

An der Börse wurden heute sehr viele Geschäfte ge- macht, sowohl. in ausländischen als inländischen Fonds ; in ersterer Hinsicht war besonders in den columbischen und griechischen Papieren viel Verkehr, erstere stiegen auf 68x, leßtere waren zu 3 pCt. Prâmie sehr gesucht.

Auf dem. gestrigen Markt war die Nachfrage nach Meißen sehr gering, und beschränkte sich nur auf feine Sorten, welche zu den leßten Marfkttags - Preisen ver- fauft wurden. Feine Gerske, zum Malz, wurde lebhaft zu den leßten Preisen verkauft, Hafer war, in Folge geringer Zufuhr, etwas theurer. Jn Bohnen, Erbsen und anderen Artikeln fand wenig oder gar keine Verän-

ung statt. i js A Courier bemerft, daß zum Besten der Englän- der, welche mit mehreren Bergwerks-Besißern in Merifo unter der Bedingung, fúr immer Theilnehmer an dem Ertrage derselben zu seyn, Kontrakte geschlossen, die mexifänishe Regierung ein“ früheres Geseb aufgehoben habe, dem zufolge Fremde nicht Eigenthümer an Berg- werken werden könnten. :

England zählt jekt in 52 Städten 63 vom Parla- mente privilegirte Gasgesellschaften; 5 derselben ziehen das Gas bloß aus Oel. Fast alle Aftien haben einen viel höheren Werth, als der ursprüngliche Betrag des Einschusses. Die 100 Pfd. Sterl. Antheil der Leeds- Kompagnie sind auf 235 Pfd. Sterl. gestiegen.

29 europäische Handelspläße und 2 üdamerifanische

44 ¿ | M Z 2 4 Y d auf 5 bis 6 Guineen gestiegen.

l

_ einem Hafen ihres Landes

|

(Rio de Janeiro und Bahia) haben jeßt einen Kours an der Börse zu London. Die Civil-Verwaltung von Neu-Süd-Wallis fostet der Regierung jährlich 15,294 Pfd. Sterl. und die der | Sierra:Leone 22,594 Pfd. Sterl. In der am verwihenen Sonnabend zu Dublin statt | gefundenen Versammlung des fatholischeu Vereins \prach sich Hr. O’Connell über alle Maaßen heftig gegen den Herzog von York aus, weil dieser, wle befannt , sich im Parlamente gegen die Emancipation der Katholifen erklärt hat. f deren (den Herzog als präsumtiven ThronErkben betrach: | tend), verlor Jrland, weil er die Gewissen der englischen Nation zu zwingen suchte, und der andere kann. es ver: lieren, wenn er versucht, dem Gewissen der Jrländer Gewalt anzuthun.“/ t 27. Febr. Auf Lloyds- wurde von der Admirali- |

tât befannt gemacht, daß die erste Konvoy nach der | Straße von Gibraltar und dem mittelländischen Meere Eine zweite

am 1. März von Falmouth absegeln werde. Konvoy wird 14 Tage später abgehen. |

Die brittishe Seemacht im mittelländishen Meere besteht jeßt aus 2 Linien-Schiffen von 78 und 80 Kano; nen, 5 Fregatten und 5 Kriegs -Briggs. Das Krlegs- f Schiff Jasper ist von Portsmouth nah Tunis gesegelt. |

Auf Lloyds sind die Assekuranz-Prämien auf Schiffe} nach dem mittelländischen Meere von 45 á 60 Schill. | Man ist allgemein der Meinung, daß der englische Handel sehr wenig Verluste haben wird, da die Algierer feine hinlängliche Anzahl} kleiner A besißen, die fogleich zum Dienste ge:

‘aucht werden können.

braucht wer Y spanische

Nach Privat - Briefen aus Cadix sind Schiffe in der Nähe jenes Hafens genommen; man} wußte aber nicht von wem. A

Die Wollhändler in London haben gestern in einer) Versammlung beschlossen, ler der S I

ung des Zolls auf Wolle zu machen. tig M 3. A A U von Columbia und Mexifo| eine Off- und Defensiv-Allianz abgeschlossen. Durch den| 17ten Artikel verpflichten sich dieselben gegenseitig und] unwiderruflih, feinen Forderungen von Seiten Spa:

der vorhabenden Herab-|

niens Gehör zu geben, sie mögen in der Form von Ent: * Beitrag oder Erhebungen ge

hädigungen, jährlichen | Ibs; weir diese Regierung wegen des Verlustes | ihrer Hoheit über diese Länder machen dürfte. i / Zur Abbestellung der schrelenden Mißbräuche, welche die} Kaper sih auf offfener See gegen

Prisen-Gerichten beider Länder gegenseitig die Gerichts barkeit úber alle ihre Kaper gegeben, im Fall bewiesen werden kann, daß sie nicht ohne Schwierigkeiten nad

sich Ungerechtigkeiten gegen E L Sonsol. 925 . 7- : | Brüssel, 27. Febr. Die ln Folge der bei der hol ländischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem statt gefundenen und einstimmig gutgeheißenen Verhand-

Schiffe neutraler Nationen |

„„Ein Herzog von York, sagte er unter an- |

eine Vorstellung an den Kanz

den südamerifani f schen Handel und gegen Neutrale erlauben, wird den}

segeln fonnten, oder daß sie |

299

jungen úber den für den Amsterdammer Handel so hôhstwichtigen Plan der Abschließung (alsluiting) des Y sind von Sr. Maj. dem Könige genehmigt worden.

Se. Maj. haben den Staatsrath Copes van Cot- ceenburgh zum Bürgermeister der Residenz Haag ernannt.

Nach Berichten aus Amsterdam ist das Schiff: Die Frau Deborah, Kapit. Roolfs, von Hamburg näch Ant- werpen bestimmt, am 11ten d. M. auf den Wezer-Wad- den gestrandet und das gesammte Schisssvolk, nebsk der Gattin des Kapitains, umgekommen.

Dresden, 29. Febr. Se. Königl. Maj. haben Allerhöchstihbrem Geschäftsführer zu Madrid, dem Gehei- men Legations-Rath Biedermann gnädigst erlaubt, die ihm von des Königs von Spanien Maj. verliehenen Ordenszeichen als Comthur des Jsabellen-Ördens anzu- nehmen und zu tragen.

Von der Ems, 24. Febr. Die Arbeiten zur Schiff- barmachung der Ober-Ems werden in diesem Jahre mit Eifer fortgeseßt, und der Schleusen- und Kanal-Bau der Beendigung immer näher gebrächt werden. Die Vertiefung der Ober-Ems durch den Buhnenbau zu er- reichen, ist indessen sehr s{hwierig. Es scheint, daß eine Kanal-Anlage, ganz bis Halte hinunter, alle Hindernisse am sichersten aus dem Wege räumen dürfte. Ueber den Nußen dieser ganzen Anstalt für Handlung und Schif- fahrt, Fabriken und Gewerbe, ist nur eine Stimme, zu- mal wenn die Verbindung der Ems mit dem Lippe- Flusse, und so mit dem Rheinstrome, zu Stande gebracht seyn wird.

Frankfurt, 2. ‘März. Die 5te Siklung „der Bundes-Versammlung vom 13ten Febr. war eine vertrauliche, worüber fein ôffentlihes Protofoll in Druck erscheint.

In der 6ten S ißung vom 19ten Febr. trug zu- vöôrderst der K. K. präsidirende Gesandte darauf an, die in dem Beschluß vom 12. Jun. 1817, die auswärti- gen Verhältnisse des deutschen Bundes. betressend, ent- haltene Bestimmung: „„daß in Ansehung der gesandt-

\chafclichen Vorrechte der verschiedenen bei dem deutschen

Bunde affreditirten Gesandtschaften, die Bundes - Ver- sammlung sih mit dem Senate der freien Stadt Frank- furt dahin vereinigen werde, damit denselben die näm-

lichen gesandtschaftlichen Rechte gewährt werden, wie

solche die Bundestags - Gesandten genießen,“ nun- mehr in Ausführung zu bringen. Da der in der Siz- zung anwesende Gesandte der freien Stadt Frankfurt, Herr Danz, sofort erklärte, daß der Senat bereit sey, jenem Verlangen zu entsprechen, so wurde der ein- simmige Beschluß gefaßt:

1) „daß die bei dem Durchlauchtigsten Deutschen Bunde afkreditirten auswärtigen Gesandten mit den Bundestags - Gesandten dieselben gesandtschaft- lichen Vorrechte theilen, welche für dieje in ihren Verhältnissen zur freien Stadt Frankfurt, als dem Sibe des Bundestages, festgeseßt sind z

2) „„daß der Senat der freien Stadt Franffurt, in Folge des von ihm erklärten Einverständnisses, er- sucht werde, desfalls die erforderlihen Anordnun- gen zu treffen; und ‘/

3) „„daß den dermalen bei dem Durchlauchtigsten Dent-

schen Bunde akkreditirten auswärtigen Gesandtschaf-

ten durch das Präsidium von diesem Beschlusse Kennt-

niß zu geben sey.“

__ Hienächst gaß der Großherzogl. Ba d i sche Gesandte die noch fehlende Abstimmung seines Hofes úber die Bu n- desmatrifel (s. St. Z. Nr. 37, 38, 39) dahin ab: daß die Bevöôlferung als definitive Basis der Bun- desmatrifel anzunehmen, von Zeit zu Zeit aber eine Re- vision früherer Angaben ' anzustellen und die etwaige Vermehrung der Bevölkerung auf die Angabe der be- theiligten Regierungen in der Matrikel nachzutragen sey.

In Betreff der Forderungen an die R e ich s- Operations-Kasse (St. Zeit. 46) erfolgte die noch rückständig gewesene Erflärung von Kurhessen, wel- ches sich im Wesentlichen mit den Anträgen der Kom- mission einverstanden zeigte, dabei aber vorausseßen zu dürfen glaubte, daß bei dem vorzunehmenden Liquida- tions-Verfahren, nur diejenigen Liquidanten würden zu- gelassen werden, welche in Ansehung ihrer künftigen Besriedigung den demnächstigen Beschlüssen der Bundes- Versammlung sich unbedingt zu fügen, erklären würden.

Da nunmehr sämmtliche Abstimmungen über diesen Gegenstand eingegangen sind, so proponirte Präsidium den daraus gezogenen Beschluß, unter Hinzufügung der wegen Ernennung der Liquidations-Kommission erfordér- lichen Punfte. Sämmtliche Gesandten stimmten der Práâsidial - Proposition bei, und es wurde sonach be- schlossen:

1) „daß vor allem die Liquidation der eingebrach- ten Forderungen, sowohl in Hinsicht ihrer Beschaf- fenheit, als ihres Betrages, nach Anleitung der von der betreffenden Bundestags-Kommission in der 17ten Sißung vom 12. April 1821 vorgeschlagenen Grund- säße, zu bewirken sey z ‘‘

2) „daß zu diesem Ende, eine, der Leitung des für diese Angelegenheit bestehenden Bundestags - Aus- schusses zu untergebende, Liquidations-Kommis- sion angeordnet, und die Hôfe von Oestreich, Preu- ßen und Baiern ersucht werden, zur Bildung der- selben Rechnungsverständige hieher zu sendenz daß außerdem noch vom Kaiserl. Königl. Hofe ein, der Verhältnisse des ehemaligen deutschen Reichs kundi- ger Beamte beigegeben, oder die von Zeit zu Zeit gewünschten Aufklärungen, wie schon bereits anerbo- ten worden ist, bereitwilligst gegeben werden mögen z ‘/

3) „daß die Unkosten dieser Liquidations - Kommis- pn aus der Bundesmatrifkfular - Kasse zu bestreiten eyen ;

4) „daß erst nach Herstellung des Liquidums über die Modalitäten der Berichtigung desselben der Beschluß zu fassen sey; ‘/

Die Gesandten von ODestreich, Preußen und Baiern erklärten sih bereit, bei ihren höchsten Höfen auf Aborduung der zum. Liquidations - Geschäft erforder- lichen Individuen anzutragen.

In der Forderungssache des J. W. Remy in Frankfurt am Main, wegen Lieferuug zu- der ehemali- gen Kurtrierischen Festung Ehrenbreitstein, hatte in 18. vorjährigen Sißung der würtembergische Gesandte, Na-

mens der Eingaben-Kommission, über die leßten Einga-