1824 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 11 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Korfu, 8. Febr. Am 5ten d. hatte sich Patras aoch nicht ergeben. - Män glaubt hier allgemein, daß dieser Verzug keinesweges von der Standhaftigkeit und dem Muthe der Türken, sondern von der Eifersucht der die Festung hart- drängenden griechischen Anführer her- rúhrt;. Kolokotroni- scheint sich um feden Preis dieser Festung allein bemächtigen zu wollen, und dies ist um so alaubwüúrdiger, als sein früherer Plan auf Napoli di Romania bekanntlich vereitelt wurde. Aus Missolunghi sind die ersten Nummern einer dort erscheinenden grie- chischen Zeitung, dio für die Sache der Hellenen begei- sern foll, hier angekommen; sie werden mit großer Be- gierde gelesen. ‘Es heißt, daß nächstens auch eine «fran- zösische Zeitung dort erscheinen solle. Lord Byron be- fand sih noch dort, und hatte am 31. Jan. das grie- hische Bürgerrecht im Senat feierlich empfangen. Ei- * nes seiner neuesten Gedichte, Hellas Triumph bei Mis- solunghi, wird in griechischer Sprache auf den Inseln oertheiler. Als die Nachricht von des General - Gouver- neurs Maitland Tode nach Missolunghi kam, ward die Stadt zwei Nächtck beleuchtet. Sein Tod wird einem großen Siege glêih gerechnet.

Konstantinvpel, 4. Febr. (Durch außerordent- lich? Gelegenheit, wie die Augsburger Allgem. Zeit. be- merft.) Alle“ Zweifel hinsichtlih des Friedens mit Per- sien scheinen gehoben. Die Pforte: hat officielle Anzeige erhalten’, daß der anher bestimmte Gesandte Persiens den Euphrat passirt hat, und in Erivan eingetroffen ist. Sobald der rúrkische Gesandte, der bei Bagdad hievon Kunde erwartete, sie erhielt, seßte er seine Reise. nach Teheran ebenfalls fort. Hr. v. Minciaky hat seine Anträge, mit denen des.Lords Strangford, deshalb noch aiht übergeben föônnen, weil Said-Effendi krank ist. Indessen - hät der frühere Reis - Effendi dessen Verrich- rungen provisorisch übernommen, so daß man, wenn nar erst die Uebergabe erfolgt seyn wird, einer baldigen Ant- wort entgegen sehen kann.

adrid, 19. Febr. Unter dem 16ten d. M. hat der König drei Dekrete zur Wiederherstellung der alten indireften Auflagen erlassen, da das i. J. 1817 aufge- stellte System der General-Steuer sich als unausführbar gezeigt hat. Gestern sind. die beiden Bataillone des 22sten Linien-Regimentes, mit 3 Kanonen und 2 Schwa- dronen des 12ten Jäger-Regiments zu Pferde von hier nach Segovia abgegangen, wo, dem: Vernehmen nach, die Truppen des Merino sich der Auflösung widerseßen. “Die Auflösung der Division von Bessières ist hier erfolgt und die Gazetta enthält die Proflamation dieses Generals, worin er die Truppen zum Gehorsam und guter Zucht ermahnt. Hin und wieder spricht man aufs tieue von einem Ministerwechsel; das Gerede scheint jedoch grundlos zu seyn.

Hayti, 7. Jan. Die Einfuhr zu Hayti im Jahre 4823 betrug aus Nord-Amerika 6,641,570 Dollars und aus Großbrittannien 3,661,244 D,., wovon das Gouver- nement von ersterem einen Zoll von 812,862 D. und von leßterem 248,636 D. erhob. Die Ausführ dagegen

betrug nach Nord-Amerika 3,293,892-D. und nah Groß- | brittannien 3,002,074 D., wovon dér Zoll nah Nord- |

auf 499,661 Dollars belief.

betrug 2,842,580 Dollars. T a 9D

Aachen, 13. Febr. Der Stand der hiesigen Fa-

brifen hat in der leßten Zeit feine wesentliche Verände

rung erlitten, lebhafter wird die Fabrikation der leichten

nannten Circassiennes betrieben.

Köln. gen und Ründeroth, im Kr. Gimborn sind seit einiger

Zeit Einrichtungen getroffen worden, mit demselben Feuer | ‘Kalk zu brennen, wodurch in der Folge nicht allein große |

Vortheile für die Unternehmer selbst, sondern auch be- sonders für den Ackerbau entspringen dürften, indem der Kalk ein gutes Düngungsmittel abgiebt. Nebenbei dürf: ten diese Unternehmungen zur Schonung der Waldun- gen, die solhes iu dasiger Gegend sehr bedürfen, viel beitragen.

Berlin, 8. März. Land - Frachtsäße, zu welchen, nah |

Auf den Eisenhüttenwerken von Weiersha- |

Amerika sih auf 388,928 D. und nach Großbrittannien | Die ganze Zoll - Einnahme |

Preußishe Staats - Zeitung.

Tücher für die Levante und am stärksten jene der soge |

Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner nach |

Aachen 47 Rthlr.: Breslau 15 Rthlxr.; Danzig 37 Rthlr. ;

Dússeldorf 32 Rthlr.; Elbing 32 Rthlr.; Frankfurt a. M. 35 | Rthlr.; Frankfurt a. O. Z Rthlr.; Glogau 1 Rthr.; Halle 17 Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Königsberg 4 F

Rthlkr.; Koniß 25 Rthlr.; Kottöus 1 NRthlr.; Krossen s Rthlr.; Leipzig 1 Rthlr.; Liegniß 15 Rthlr.; Lübeck (in

Golde) 25 Rthlx.; Magdeburg 15 Rthlr.; Marienwerder 42 k Rthlr.; Nürnberg 35 Rthlr. ; Posen 17 Rthlr.; Prag 3 Nthlr. : f Reichenbach 13 Rthlr.; Rosiock (in Golde) 27 Rthlr.; Star- |

gard 17 Rthlr.; Stettin 17 Rthlr.; Stolpe, Kolberg 2? RNthlr.; Stralsund (in Golde) 2X Rthlr.; Warschau 5 RNthlr.; Wien 6 Rthlr.

Schauspiele.

Kdnig L1.h.e Mittwoch, 10. März. Freishúß, Oper in 3 Abtheilungen, von F. Kind. Mu- f von K. M. v. Weber. Donnerstag, 11. März. Braut, Lustsp. in 1 Aufzuge.

«

drama in 3 Abtheilungen. E Wegen fortdauernder Unpäßlichkeit des Hrn. Wolf,

Freitag, 12. Mârz.

Im Schauspielhause: Die | ; Hierauf: Die Galeeren- | sflaven, oder: Lie Mühle von Saint Alderon, Melo- |

m Ta R

Ne 01.

dd,

L. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König habén dei Kaiserlich Oesterreihschen Rath Eichler zu Prag, den Rother Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet.

Des Königes Majestät haben den bisherigen Kreis- Physikus in Küstrin, Dr, Berndt, zum ordentlichen

Professor in der medicinishen Fakultät der Universität _ in Greifswald zu erneanen, und die Bestallung fär ihn

Allerhôchstselbst zu vollziehen geruhet.

Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecklenbur g-

Streliß, General - Lieutenant“ und kfommandirender " General des Garde-Korps, ist von hier nah Neu-Stre-

Im Schauspielhause: Der ist der Kandidat Heinrich Wil Lambrechts aus Wesel, Ludwig Engels, welcher sein Amt niedergelegt i ay dcgon E E S zu Dinslacken er- wi und in diejer Clgenschaft bestätigt, und dle durch E as ed e hp oa Ttaln Cledini , Leonis in Steele dem bisherigen Kapellan i fann das Trauerspiel: Don Carlos, nicht gegeben werden. | verlg E F OREEO Im Opernhause: Nurmahal, |

oder: Das Rosenfest von Caschmir, lyrishes Drama in |

2 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Spontini. Bal-

lets von Lauchery.

Meteorologische Beobachtungen. [Barometer|Therm.[Hygr. [Wind] Witterung. 8. Márz|A. 27°103/|+ | 66° |W. |trüb, Regen, Wind 9, März F. 27°113/\+ 64°] 64° |\W. \trü”. (M.28° 2/4 92°] 64° |W.

Nedakteur Fohn.

PERETIR E B N Pr:

Gedruckt bei Hayn.

Sonnenblicke, Wind

|

_liß abgegangen.

Im Bezirk der Königl. Aelt zu Düsseldorf

)elm Theodor Schouten

an die Stelle des Predigers

hät, zum

erledigte -Vikarie St. daselbst verliehen worden.

. T CBRAS

“Abgerei.|: Der General-Major nnd Kommandeur

der 7ten Division, Graf von Hacke, nach Magdeburg.

ll. Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 3. März. Der König hat gestern Morgen

| h “B Net des Grafen von Bearn mit Fräu- ein

leonore Lemarois unterzeichnet, sodann mehrere.

|

Berlin, den 11ten März 1824,

Audienzen ertheilt ünd demnächst mit dem Präsidenten des Minister-Rathes geärbeitet. =— Der Krankheits-Zu- stand der Prinzessin voù Condé scheint sich, nach dem gestrigen Bulletin, wieder zu vershlimmern. Das Journal des Débats, welches vor furzém eine historische No- tlz des Direktors det Schul - Anstalt zu Sorèze, Hrn. gerlus, ber die fruheren Verhältnisse und neuesten Er- eignisse derselbe mitgetheilt, worin Hr. Ferlus sich und die Anstalt in der öffentlihen Meinung zu rechtfertigen bemüht war , begleitet in seinem heutigen Blatte die, auf jenen Artikel Bezug: nehmende öffentliche Bekannt- machung des Großmeisters der Universität in Betreff der für nôthig erachteten gänzlichen Reorganisation jener Anstalt (s. das lebte Stück der St. Z.) mit folgendem Bemerken: Jn allen Fällen, wo eine Reklamation ge- gen die Autorität uns begründet erscheint und dieselbe in geziemenden Ausdrücken gefaßt ist, machen wir uns ein Vergnügen, ja eine Pflicht dáraus, ste aufzunehmen. Von der Art hat uns die Reklamation des Hrn. Ferlus geschienen, und scheint uns noch so, ungeachtet der Note und des Beschlusses dés Konseils des öffentlichen Unter- rihtes. Das Journal fündigt zuglei) an, daß es binnen furzem weitere Betrachtungen úber diesen wiche tigen, den öôffentlichen Unterricht und das Eigenthum (des Hrn. Ferlus) gleich sehr interessirenden Gegenstand liefern werde, indem es sich vor der Hand begnügt, ein Schreiben des Hrn. Ferlus vom gestrigen Tage mitzu- theilen, worin dieser sih über das Verfahren gegen ihn aufs neue beklagt: „Jn der historischen Notiz (heißt es darin), um deren Bekanntmachung ich Sie gebeten, habe ih Niemand angegriffen; ohne meine Stellung als ntergeordneter zu vergessen, habe ih mit größtmögli- cher Mäßigung den Gang der Ereignisse vorx und nach dem unerwarteten Angrisse, dessen Gegenstand die Schule von Sorèeze gewesen is, dargestellt. Wenn ein Aus- spruch mir meinen Unterhalt, mein Eigenthum, meine Hoffnungen - entzieht, ja ich- wúrde sogar sagen, meine Ehre, wäre diese nicht úber jeden Angriff er- haben, bin ich dann nicht berechtigt, zu beweisen, daß ich es nicht verdient habe? ‘‘ | Der Herzog von Cambazeres, welcher vor einigen