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enigen Papiere, welche mit dem, quf den Zustand der jenen an Kolonien bezüglichen Theil der Königlichen Adresse zusammenhingen, dem Hause vorlegen werde.
F unifationen bestehen in folgendem; 1) Aus- Dia i E EE E über eine am 9. Oft. 1823
eines Memorandum Uber : zwischen dem Prinzen von Polignac und Hrn. Canning
att gehabte Konferenz; 2) ein Bericht“ des Gesandten Ee d, d. Madrid, den 30. December 1823 an Hrn. Canning nebs drei Anlagen, einer Note des Königl. Spanischen Ministers, Grafen v. Ofalia, an Sir Wil- liam A‘Court vom 25sten d, M., welcher Abschrift eines Erlasses des Grafen an den Gesandten Sr. Katholischen Majestät zu Paris und an die bevollmächtigten Minister zu St. Petersburg und Wien þeigefügt ist und „dem fur- zen Antwortschreiben des Sir William, «worin derselbe dem Grafen den Empfang dieser Note anzeigt; 3) die Antwort des Ministers Canning an den Gesgndten A’Court vom 30. Januar d. J. — IÎIn jener Konfe- renz, deren Punkte den übrigen großen Höfen von Eu- ropg so wie auch der Regierung. der vereinigten Stga- ten von Nordamerika officiell mitgetheilt wurden, sprach Hr. Canning sowohl wie dex Prinz von Polignac die Ansichten ihrer respektiven Höfe in Betreff der südame- rifanischen Angelegenheit ofen aus. Die Hauprpunfkte in der Erkläruig des- Hrn. Canning wgren folgende: 1) daß die Meinungen und Absichten des brittischen -Kabinets wesentlich dieselben sind, welche dem franzôsi-
en- Gouvernement in Hrn. Cannings Depesche an Sir C Stuart vom 31. März 1823 erössnet wurden ; 2) daß
nah der Meinung dex brittischen Regierung jeder Ver- such, das spanische Amerifa wieder unter die alte Herr- schaft zu bringen, gänzlich hoffnungslos seyn muß; 3) daß die brittische Regierung niht nur einem Versuche der Unterhandlung, welchen Spanien für angemessen erach- ten möchte, nichts entgegenstellen, sondern eine solche Unterhandlung noch unterstüßen wird, wenn dieselbe auf eine anwendbare Basis gegründet ‘ist; daß auch dieselbe in jedem Falle streng neutral bei einem Kriege zwischen Spanien und den. Kolonien bleiben wird, wenn unglücli- cherweise dex Krieg verlängert werden sollte ; daß aber 4) die Verbindung einer fremden Macht mit Spanien in einer Unternehmung gegen die Kolonien als eine gatiz neue Frage angesehen und darüber ‘ein solcher Beschluß gefaßt werden würde, wie ihn die Interessen Großbrittanniens erheischen möchten; 5) die brittische Regierung, vollstän- dig überzeugt, daß das alte System der Kolonien nicht wieder hergestellt werden fönne, föônne auf feine Weije eine Verbindlichkeit eingehen, un Unabhängigkeit zu verweigern und zu verschieben, und eben so wenig diese Anerkennung von der Anerkennung Seitens. Spaniens abhängig macheu, obwohl es solche nicht zu übereilen gemeint sey; 6) itgend eine fremde Einmischung, durch Gewalt oder Drohung, werde als ein Motiv betrachtet werden, die Unabhängigkeit von Súdamerifa ‘ohne Verzug anzuerkennen; 7) daß im Fahre 1810, als Spanien die Vermittelung Groß- brittauniens zwischen sih und seinen Kolonien nachsuchte und erhielt, Großbrittannien die Erlaubniß zum Han- del mit den spanischen Kolonien bekam; daß jedoch Großbrittannien dermalen nicht geneigt ist, ein beson-
die Anerkennung ihrer |
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“bedingte
deres Recht auf den
reits über die Frage des Bestehens jener H
Der Prinz von Polignac erklärte in seiner Ant:| wort’ zunächst die völlige Uebereinstimmung seiner Regie: rung mit der Ansicht, daß es etwas ganz hoffnungsloses
Frankrfich aus dem jeßigen aus dem eigenen Verhältni
Vortheile zu erlangen; daß es vielmehr (so wie aut England, nach H durch freundschaftlihes Arrangement i nächst aber erklärte der Prinz 1) daß er fein Hinderniß sehe, was England von der Theilnahme an der in Vor
sehen wolle. Hie}
abhalten fônne und daß die desfallsige Weigerung dies Meinung begründen könne, daß England entweder nich in der That eine Aussöhnung Spaniens mit seinen Ko lonien wünsche; oder daß es noch einen weiteren Ge genstand im Auge habe; beides Vorausseßungen, die für die Ehre und Treue des brittischen Kabinets gleich seht beleidigend wären; 2) daß er nicht begreife, was mar bei der jeßigen Lage der Dinge unter einer Anerkennunz der Unabhängigkeit der spanischen Kolonien verstehen fônne, indem jene Länder von bürgerlichen Kriegen zer rissen würden, und keine Regierung daselbst bestehe, die irgend einen Anschein von Solidität gewähre und daß daher, so lange als dieser Zustand dauere, eine Anerken: nung ihm lediglih gls eine Sanktion der Anarchie erf scheine; 3) daß die Interessen der Menschheit und dies der Kolonien es zu einem der europäischen Regierungen würdigen Gegenstand machten, Menschen, unter welche absurde und gefährliche Theorien jekt Gährung und Zwietracht unterhielten, zu einem Princip der Verein f gung unter eine, sey .es monarchische oder aristrofkatischt Regierung zurüczubringen. — Hr. Canning, ohne s} in eine Diskussion über jene abstraften Principien eiw lassen zu wollen, erklärte bloß: daß, so wünschenswerth auch einerseits die Begrundung einer monarchischen Ref gierungs - Form in jenen Provinzen seyn „ und so viel) derselben andererseits Schwierigkeiten im Wege liegen möchten, so fônne es doch seine Regierung nicht auf si}
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zustellen, indem“ es dafür achte, daß die Gewalt der Um: E stände und der unaufhaltsame Gang der Ereignisse be: F Frag andels - Frei: F heit für alle Welt entschieden habe; für sich selbst nehme Brittannien diese Freiheit in Anspruch, und werde sich F ihrer bedienen; und wenn irgend ein Versuch gemacht werden sollte, diesen Ausspruch, durch Erneuerung eines F veralteten Verbotes, streitig zu machen, so möchte ein solcher Versuch am besten durch eine schleunige und ‘un: F (unqualified) Anerfennung der Unabhängigkeit der spanisch - amerikanischen Staaten durhschnitten wer: F den ; 8) bei diesen allgemeinen Ansichten und besonderen Ansprüchen, könne England nicht auf : Berathung über die Angelegenheit des spanischen Ame: F rifa , auf gleichem Fuße mit anderen Mächten, deren Interessen nicht so sehr darin verflochten wären, eingehen. | Bei Untersuchung dieser wichtigen Frage wolle Se. Maj., | in Verein mit Jhren Alliirten die Veränderungen in Be- € | tracht ziehen, welche die Ereignisse in den amerikanischen sey, das spanische Amerika in seine frühere Lage zurü: F bringen zu wollen; er gab zugleich die Versicherung, daß Zustand der Kolonien oder ß zu Spanien keinen Vortheil ziehen wolle, um sih irgend einen Theil der spanischen F Besißungen in Amerika anzueignen oder ausschließliche * worden. — errn Cannings Erklärung) das Mut}* terland gern im Besiß größerer fommercieller Vortheil j der brittische Handel beruhe ursprünglich auf einer Ein-
freien Genuß dieses Handels auf: f
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eine gemeinsame F
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nehmen, diese Begründung als eine Bedingung der An- erkennung vorweg aufzustellen.
In der Note des Grafen v. Ofalia an Sir Will. A’Court wird derselbe benachrichtiget, daß Se. Maj. von Spanien beschlossen habe, seine vorzúglihe Aufmerksam- feit nunmehr auf die Länder des spanischen Amerifa zu richten, in welchen der Saame der Anarchie so sehr Wurzel gefaßt, daß die Sicherheit der anderen Regierun- gen dadurch gefährdet werde. Se. Maj. meine auf den Beistand seiner theueren Verbündeten rechnen zu fköôn- nen, um Resultate, welche für die Ruhe und das Glück von ganz Europa wichtig wären, herbeizuführen. — Die Anlage dieser Note enthält den Wunsch, daß zu Paris ein Kongreß von Bevollmächtigten der hohen Alliirten mit denen Spaniens zusammenkommen um leßterem in der Abmachung (adjustiug) der Angelegenheiten seiner empôrten amerikanischen Provinzen behülflich zu seyn.
Provinzen herbeigeführt und die Verhältnisse, welche, während der Unruhen, mit handeltreibenden Nationen eingetreten, damit man die geeignetesten Maßregeln an- nehme, um die Rechte und Interessen der spanischen Krone mit denjenigen zu vereinigen, welche durch die Umstände in Bezug auf andere Nationen herbeigeführt In der Antwort des Ministers Canning werden im Allgemeinen dieselben Ansichten “ dargelegt, die derselbe in der obgedachten Konferenz ausgesprochen :
F willigung Spaniens, er sey jebt so bedeutend geworden, N daß er einen direkten Schuß, Absendung von Konsuln 2c. schlag gekommenen Konferenz (der verbündeten Mächte) | Umständen, | wirklichen Zustand jener Länder, abhängig; die brittische | Regierung sey jedoch der entschiedenen Meinung, daß | die Anerkennung derjenigen neuen Staaten, welche de \ facto ihre gesonderte politische Existenz, festgestellt, nichr | sehr lange mehr verschoben werden könne, da es ein- | leute, daß, wenn ein so großer Theil der Erde noch | lange ohne eine anerfannte politische Existenz bleiben \sollc [oder ohne bestimmte politische Verbindung mit den Re- | gierungen Europas dies sür die Jnteressen aller europäischen Nationen nachthei- lig seyn müsse. — Wenn Spanien auf der Basis der
nôthig gemacht; weitere Schritte wären von mancherlei namentlih von den Berichten úber den
für leßtere selbst sehr lästig, und
Anerfennung als der einzigen anwendbar scheinenden,
[mit jenen unterhandeln wolle, so sey die brittische Re-
gierung gern erbôtig , vermittelnd einzutreten. — Nach diesen offenen Erklärungen scheine es dem brittischen Ka- binet ganz überflússig, an einer Konferenz Theil zu nehmen, um diese, auch den übrigen Mächten mitge- theilten Ansichten aufs neue zu erklären.
„Der Herzog von York machte gestern der Prinzessin Sophia einen Besuch. Prinz Leopold begab si von Claremont nah Bushy Park, um dem Herzoge und der Herzogin von Clarence einen Besuch abzustatten. —
Gestern wurde wiederum Kabinets-Rath im auswärti-
en Amte gehalten (der sechste binnen den leßten sechs Tagen); die meisten Kabinets - Minister nahmea daran Theil, und die Sibung dauerte fast zwei Stunden.
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Viscount Mélville war, - tvegen fortdauernden Unwohl- feyns, nicht zugegen. i :
An der Börse wurden in englischen wie in fremden Papieren viel Geschäfte gemacht. Consols eröffnet mit n gingen auf- 94 herunter, stiegen jedoch dann wieder
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Dresden, 6. März. Gestern verstarb allhier der vor kurzem von seinem Gesandtschafts-Posten in Eng- land hierher gekommene Geheime Rath und Geheime Assistenz-Rath, Freiherr von Just, Großfreuz des Königl. Sächsischen Civil-Verdienst-Ordens, in einem Alter von 72 Jahren. Er hat Sr. Maj. dem Könige über funf- ¿zig Jahre-lang, anfangs als Ceremonienmeister und bei verschiedeuen ihm zu Theil gewordenen wichtigen Auf- trägen, in späterer Zeit aber auf den ihm anvertrauten Gesandtschafts-Posten zu Paris und London, treue und ersprießliche Dienste geleistet, und sich .durch seine recht-
schafsfene Denkart, und durch Umsicht, Klugheit und. Ei-
fer für das Beste des Vaterlandes allgemeine Achtung erworben. | 2 _ Karlsruhe, 5. März. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben gestern dem Königl. Preuß. außeror- dentlihen Gesandten und bevollmächtigten ¡Minister, Geh. Staatsrath von Küstex, der in gleicher Eigenschaft an den Königl. Baierschen Hof bestimmt ist, die Ab- \chieds-Audienz zu ertheilen geruht. | Leipzig, 8s. März. Die hiesige Universität, noch vom Schmerz über den früheren Verlust zweier Lehrer durchdrungen , hat einen neuen, uicht weniger empfind- lichen, erlitten, indem ihr der ordentliche Professor der
Physik, Dr. Ludwig Wilhelm Gilbert, der noch am 6ten
Vormittags seine Vorlesungen gehalten hatte, am 7ten Abends durch einen unerwartet schnellen Tod in einem Alter von einigen 50 Jahren entrissen wurde. Schweizerische Eidgenosseuschaft. Durch Kreisschreiben vom 19. Febr. theilt der geheime Rath des. Vororts Bern den Ständen die vom General-Lieu- tenant von Wimpfen aus Madrid unterm 19. Januar überschriebene Kunde mit, nach welcher durch ministerielle * Erklärung vom 4. Jan. die Ueberreste der (aufgelöseten) vier Schweizer-Regimenter in Königl. Spanischem Dienst, auf gleichem Fuß wie vor dem 7. März 1820 sollen an- gésehen werden. p | Der naturfoxschenden Gesellschaft in Zürich ward in der Sibung vom 23. Febr. eine Note des Hrn. Ziegler- Steiner iu Winterthur über die von ihm verfertigten Blikableiterspiben aus massiver Platina und ein Muster derselben vorgelègt. Die gewöhnlichen fkupfernen und vergoldeten Spißen werden nicht selten oxidirt , zerfres- sen und gefkruümmt angetroffen; von der härteren, dem Bliß vollkommen Widerstand leistenden und durch Säu- ren nicht leicht augreifbaren Platina ist Aehnliches nicht zu befürchten ; dieß veranlaßte den Hrn. Ziegler zur An- wendung des leßteren Metalls. Messingene und starke, dafür eigens gegossene Spiken, die hinwieder in eine Platinajpiße auslaufen, werden auf ein Stuck Eisen ges schraubt, das hernach auf die Wetterstange aufgeschweißt wird; die Stange darf, wofern nicht nahe stehende Ka- mine mehr fordern, nicht über sechs Fuß betragen, und
| die Leitung wird durch Reifeisen der Länge des Hauses