1824 / 66 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 17 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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ich politischer Verbrechen s{huldig gemacht , büßen noch o ire ihre unheilbringenden Vetxirrungen. Es herrscht daselbst große Dürre; fei dem Ende Septem- bers v. J. ist kein Tropfen Regen ge fallen.

er Couxrier «frohlockt úbêy die englischen Parlas-. ments? Verhandlungen wegen „Aufhebung. der mit den neüeren Akeowfrthf chaftlichen Ptincipien ifi Widerspruch stehenden Wucher -Geseße. Da wird, ruft er aus, wie- der ein Stúck von der alten Mauer eingerissen; es bricht von allen Seiten los ;

während man anderwärts hinter dem Vorhange wieder zu bauen bemüht ist, reißt man in England bei hellem Tage ein. Auffallend war es aber auch, wie England, das in Bezug auf Staats- Oekonomie klassische Land, das Vaterland des Handels, so lange einen, mit den Elementen der

„einen “und des anderen in Widerspruch steheiiden Kodex ‘dulden konnte.

Aber endlich ist..der Tag der. Reform angebxochen,„ und -|}

dieser Tag wird sich auch noch fúr viele andere Dinge A wav e s L A Rétite 99 . 40. (14241 / “London, 5. März. Vorgestern fänd ‘in London tavern inder City eine dffentlithe Zusäinmenkunft statt, zu ‘dem Ende, um“ durch sreiwillizgè Géschenke und Un- -térschreibung zu regelmäßigen Beittägen ein MNational- Anstitut für Lebensrettung“ bei Schiffbrüchén“ an den Kü- endes vereinigten Königreiches Und“ zur Beistandlei- stuñg für die geretteten Personen, #& wie zur Belohnung derer, welche! dergleichen Veérunglúückte gerettet, nicht min- der auch zur Unterstüßung der hülfsbedürftigen Hinter- bliebenen von ‘Personen, welche bei dem edlen Geschäft der Rettung! von Schissbtüchigeri ihrèn eigenen Untér- gang gefunden, zu bégründeti: Der Erzbischof von Cah- terbury führte den Vorsiß und theiste der Versamm- lung die angenehme ‘Nachricht mit, daß Se. Maj. der König die: Geneigtheit habe, der: Patron des Instituts werden“ zu wollen." Es- wurden demnächst mehrere An- träge gemacht und Beschlüsse géfaßt, - namentlih ward die Leitung dér Angelegenheiten des Jnistituts einem Ko- mité von 40 Pektsónén ‘anvertraut. Die Bischöfe von, Lon- don und Chester, Hr. Wilberforce und einige andere aus- gezeihnèté Männ erzeigten einen besonders regen Antheil an dém ÜUntérüehmen, zu dessen ‘Ausführung sehr bedeu- rende Sunimeñ unterschrieben wurden: Die Reduktion: det 4 pCt. Cónsols auf 35 erregt fort- dauernd ein séhr lébhaftes ‘Juteresse in. der City, ‘und da die Zeit ‘herännaht, "wo dié Register für das Ein- schreiben derjenigen Inhaber, die sich damit einverstan- dèn Wœflárén wollen, erdffnet werden, wächst die Bewe- gung an der Börse von Tag zu Tage. Vorgestern wurde einevon dem Börsén-Sefkretair Wade unterzeichnete Nach: , richt angeshlägéèn, zu dem Ende, daß eine Versammlung der Jnhäber von ‘dergleichen alten 4 pCt. Papieren statt haben’ solle, u sih/ wegen einer dét Regierung zu über- reichenden“ Bittschrift, Behufs Erlangung vortheilhafte- ree Bedingungen als dér von dem Kanzler der Schaß- Kammer in Vorschlag“ gébrachten , zu berathen. Ueber diéses Vorhaben ist natürlich sehr viel hin und her ge- sprochen' worden, aber die öffentliche Meinung schien im Ganzen der vorgeschlagéhen Versammlung so sehr ent-

Zeit auszuseßen.

niedergebrannt. _6,._ Márz.

Minister die erforderlihen Anträge wegen Beibehaltung

\chaf}t habe.

Gejchrei. der unglücklichen Opfer zu ersticfen. „SirckHeinr,

fragliche thig sey. genheit zum

“Auch Sir Rob. Wilfon trat bei dieser Gele zweiten male -feit seiner Rückkehr au:

sprechen. Der Antrag des Hrn. Hume auf deren Ab schaffung wurde jedoch bei der Abstimmung, mit 50 Stin

men gegen +24. verworsen= j : Consols! eröffnet 943, Mittags 2 Uhr 945.

die Búrgermeister von Rotterdam, Graf von und Hr. Hoog, auf ihr Ahsuchen diè ehrenvolle Entla sung erhalten.

Der während des Winters unterbrochene Bau des néuen Palastes Sr. K. H. des Prinzen von Oranitss wird nun wieder mit großer Thätigkeit fortgeseßt wi den. Es siúd 250 Arbeiter dazu in Tagelohn genommt damit das Gebäude vor Eintritt des Winters unter Da

che. et Unser vormaliger Gesandter in Madrid, Baron v | Zuylen, wird, dem Vernehmen nach, in gleicher Eig

1chaft nach Konstantinopel gehen | _ Am 2ten fam dér Hr. v. Kaysersfeldt hier an, d in Abwesenheit des kürzlich abgereiseten österreichi sh | Gesandren, Grafen von Mier, als Chargé d’Asfaires d! Ge\chäften der .Gesandschaft vorstehen wird. Augsburg, 11. März. Die Allgemeine Zeitu enthält ein interessantes Privat - Schreiben aus Fray furt a. M. ‘vom 5ten d. M., aus welchem wir folgend} mitttheilen: ¿„„So erfreulih auch für den Staatswir! die auf allen europäischen Pläßen zunehmende Kou} besserung der ôfenciihen Fonds ist, so hôrt man dot nicht selren in derjenigen Handelswelt, die dabei nid unmittelbar betheiligt ist, besorgliche Azuperungen df über. Nicht nur meinen Manye, die den Verke mit Staats Effekten als ein bloßés Spiel betrachten - würden auf diese Weise immer größere Kapitalien " Gefahr geseßbt, sondern dem übrigen Handel Und mithi! den Gewerben erwachse daraus schon für den Augen

F

gegen zu seyn, daß nach einer späterhin angeschlagenen

der gewisse ‘Nachtheil, daß ihnen die zu“ ihtem Bett}

Nachxicht man für gut befunden hat, sie auf unbestimmte j

Briefe vom Vorgebirge der guten Hoffnung, vom k 24. Dec. v. J., haben. traurige Nachrichten gebracht, F Die Kaffern hatten zu der Zeit neue Angriffe“ gegen die | unglücklichen Kolonistèn gemacht, und ihnen nicht nur | ihre Heerden entrissen, sondern auch viele Wohnungen E

| I sondern diese Fonds- wetden“ auf den‘Aufkauf von Stäats- Effeften angelegt, weil ‘sie im Wäarenhändel-/“ beider städrischen" Jridustrié und dem Ackérbáu! keine, nur éini- Ï getmaßen Gewititist ‘gewähretidé/ Anwendung" finden. äre demnach der Papierhändel! eiti Uebel, welches" wit

feineswegs. in Abrede ‘stellen wollen; insofern es ‘das | ders, die polizeilichen Behörden“ durch Verfolgung jéder

z. (Aus Pariser Blättern.) Jun der E gestrigen Sißung des Unterhauses machte der Kriegs: F

“dés stehenden Heeres in England für das nächste Jahr, E Hr. Hume erflärte, daß er sich den so lange entgegen- Ÿ seben werde, bis man die grausame und entehrende Strafe des Auspeitschens (llogging) beim Militair abge Er behauptete zugleich, es werde damit von f den-Dfficieren- \o--großer -Mißbrauch getrieben, daß si: unabläßig die Trommel rühren lassen müßten, um das Ÿ rung ihrer Kourse, st Harding, Bataillons-Chef in der“ Königl. Garde, erklärte F lekteres für unwghr, ünd=behauptete Übrigens , daß di: Strafe zur Aufrechthaltung-der, Kriegszucht ni f F

L E ns Gléichgéwicht zu stellen." Ja, es ist abzusehèn;*däß | den_s{huldenden Regierungén“ auf diesem Wegé die Mög- |

Spanien auf, um gegen jene abscheuliche Strafe 1} lihkeit "wird gegéeben wéerdèn7 die höher verzinslichen

Brüssel, 8. März. Dem Vernehmen -ngch habe * Hogendor\*

“rente, in Druck éxscheinen.

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eéfórdetlichen Fönds entzogen würdén,-um in den: Staats? Papierhaindel áberzugehen. Bei unbefangéner Prüúfuiig dûrfte wohl°nicht zu verkennen“ séyn; däß, was den zwèi- cen Theil ‘diéser Behauptüng betrifft,“ hiét die! Wirkung mit der Ursache verwechselt“ wird? Dei! nicht déshalb stocken Händel und Gewerbe, weil der Papierverkéht die zit derèn “Betreibung ‘erforderlichèn ‘Fonds ‘an sich ziéht,

ratérielle Objefkc dièses! Verkéhrs und dessen ursprüng-

liéhe ‘Vekáñlassung? gilt} so «liegt in dem Gange, dèn er } müssen; daß ‘abe? eben so auch ‘die Regierung dur ad-

g&gehiwärtig ‘génömmth;, ‘das sichèrste Mittel ju désséñ |

Abhülfe. “Die! starke Könkurrenz - der Nachfrage nach Staatspäpiérén, Und! die! hieraus“ sich etgebende Steige- reben offenbar dahin, dié Géwinnste dét Kapitäls-Atuilegutig-in -diésen Zweige herabzudrücken, utid ‘hithin ‘folche nit den Gewinnsten;“- welche arbére Handels Und Gewérbszweige gewähren können, wieder

Staatsschulden durch Anleihén unter besseren Bediiguü-

gei allmählig äbzutrageti, oder âber, ohne Ungeréchtig- E feic und nach der befannten Methode; -die so eben wieder | hei der“ neuesten Finanz - Operation in England-zum

Gründë' gelégt worden , den Zinsfuß der "bestehenden Schulden selbst herabzuseßen. Eine nothwendige Folge

hiervon ‘wird eine ‘gleihmäßigere Vertheilung: der -Be-

träge des gesammten Natiounal-Einkommens seyn, wovon |

zugeeignet haben. Mit dieser Ausgleichung werden aber

Ï auclder: Ackerbau, die städtischen Gewerbe: und der Waa- F renhandel- ein ‘frisches Lebénerhalten, :sowohl weil als- F dann dér Reiz der hohen Gewintiste, den die Spekula-

tionen in den Staatsfonds seither gewährten, fich min- dèrt, und. daher wiederum“ mehr. Kapitalien in jene Ka- nâle Úberfließen wérden, als auch weil Produftion und Konsumtion, die sich gegenseitig bedingen, bei gleichmä- ßigerer Vertheilung''dés Ertragés ‘des National-Kapitals, allgemeiner und! mithin größer - seyn werden. Hamburg, 12. März. Kapitain Law]okh , der ge- stern von Hull hier ‘an die’ Stadt gekommen ist, hat auf der :Reise das! Schiff Teunegina ,- Schiffer B. H. Kolk, von Amsterdam mit ODelkuchen beladen und nach Lynn bestimmt; bei der etñglishen Küste getroffén und zu Kuxhaven eingebracht. Es hatte nur noch einen Mann am Bord, die’ anderen beide, ‘nebst dem Schiffer, waren von einer Sturz-See: über Bord gespült worden: München, 9. März. Binnen kurzer Zeit wird hieselbstreine, ‘aus den zuverlässigsten Quellen geschdpfte Beschreibung der, bei der Feier des: Regierungs - Jubi- läums- Sr. Majestät des Königs hier statt-' gehabren Feste, nebst lithographirten Abbildungen der Transpa-

Aus dèr S{hweißb, 8. März. Schön seit meh-

rerên Jaährèn würden die Klagen der Seiden-Stofse fa?

jekt. die Kapitalisten eine unverhältnißmäßige Quöte sich |

briéireiden" Kaufleute in- Zutich; über "Vérütttéuungen

durch ihre Arbeiter,! die besondets durch Auftäufer äus fremden Kätitönén, M Siber Rae Ln möglich gemacht ‘oder bégüristigr würden, immer deingen- der, und’ im Spätjahre 1824 watb eine bedeutende Kri: minal/Untetsüchüng“geger 22“fol{er Untreuer! Arbeiter und einen. im Kanton Luzern angestédelten ländesfrem- den “Auffkäufer ‘von dem Zürchèr- Ober - Gerichte been- digt. - Das Resultat ‘jener Untersuchung zeigte bereits damals, wie gefährlich und“ bedeutend diese Veruntreuun- gen seyen, Und" daß, wenn dem UÜUebél wirklich vom Gruñde ‘aus geholfen werden“ solle , “fowohl, Und beson-

Spur,“ als’ der Richter durch Straferust ‘einschreiten

ministrative Maßnahmen , ‘und vollends dann noch der

| Handelsstand selbst, durch fräftige Theilhahme an die-

sen Untérsuchungen mitwirken könne, indem ohné di

lebtere insonderheit ‘alle Hülfe ‘der Behörden Lmie bleiben müßte. Es darf nämlich nicht vergessèn werden daß der Ursprung des Uebels nicht in der Staatsver- fassung oder den'‘’‘einzelnen’ Staatseinrichtungen, sondern in der Nachsicht ‘der Kaufleute gefucht werden muß, welche in früheren Zeiten det Fabrikation noch nicht an die so unglücklichen Folgen der kleinen Veruntreuungen dachten, “die béi dem Werthe des Urstoffes_ je länger je bedeutender wurden," je“ mehr die \chweißberishen Kauf- leute und Fabrikanten einzig nur durch Woöhlfeilheit ih-

{ rer Waaren die Konkurrenz auswärtiger und zunächst | der in Franfreih verfettigten bestehen zu fönnèn trach- | fen müssen. Also auch hier muß demnach, wenn dem

Uebel gesteuert werden “soll, vorzüglih der Kaufmann das Seine thun; die Regierung kann ihn nur dann un- terstüben, wenn er im Handeln ‘gestört wird; wenn hin-

f gegen der Kaufmann wissentlich der Störung zusteht,

und nicht selbst dagegen auf offenem Wegé (keineswegs auf dem” sich selbsk strafenden Wege der B idet Su 1) handelt, so wird fein Geseß und feine Strafe ihn s{üz- zen fônnen. Neuere Untersuchungen haben diese An- sicht vollkommen bestätigt. Kopenhagen, 9. März. Se. Königl. Majestät

| haben geruht, den bisherigen Volontair bei der Schles-

wig-Holstein-Lauenburgschen Kanzlei, von Lempfert, des

| Danneborg-Ordens Ritter, zum zweiten gelehrten Raths-

herrn in Altona,- und ‘den Etatsrath, ersten gelehrten Rathsherrn und Polizeimeister von Aspern, Ritter, zum Mitgliede der Justiz-Direktion ‘der Königl. Zahlen-Loötte- rie in Altona, welche Stelle früher durch den unvergeß- lichen würdigen Vater des Ernannten , den Konferenz- Rath v. Aspern, und demnächst durch den auch in der litterarischen Welt rühmlich bekannten vormaligen Königl. Dänischen Residenten ‘in Lübeck, den neulich verstorbenen

Hrn. v. Gerstenberg, bekleidet ward, zu ernennen.

Dieser“ Tage ‘ist Se. Durchl. ‘der Prinz Friedrich von Augustenburg hier angekommen. h P Das Grund # Eigenthum ! fälle noch fortwährend im Beit «A ecA l O Pi et Der Seekapitain. v. Falsen. ist neulich als Kourier von hier nach Paris abgegangen; dagegen sind hier vier Estafetten angekommen.