1824 / 68 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 19 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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fräftigst zu fördern, zu welchem Behyf es untsr Anderem E a Königlicher Autorität dem ünmittelbaren Schuß und der möglichsten Begünstigung des nordamerifanischen Gouvernements durch Vermittlung der preußischen Ge- sandtschaft in Washington angelégen tlichst éinpfohlen wer- den Bde 1 ck # : j :

“Berlin, den 1. Jänuar 1824. G | General - Direktion der Seehandlungs - Societät, ___Crull. Schmid. ui

IT. Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 12. März. J.“Kck H. ‘die Prinzessin von ]

Condé ist vorgestern Nachmittags gestorben zes .lebt sonach nur noch ein einziger Sprößling des von dem heiligen

Ludwig abstammenden ruhmvollen Zweiges Condé.

Der Moniteur hat in seiner neuesten Nummer den nachstehenden wie er ausdrüctlih bemerkt aus dem vorleßten Blatte des Journal des débats entlehnten Ar- tikel: „Die im Hause der Gemeinen auf den Tisch ge- legten Dokumente (in Betreff der südamerifanischen An- gelegenheiten, \. Nr. 63. der St. Z.) haben das Publi- fum uichts Neues gelehrt. Schon seit zwei Jahren hat England, in Folge einer Parlaments-Afte, seine Häfen allen Flaggen der spanischen Kolonien geöffnet ; erst hatte es die Frage wegen der Unabhängigkeit dieser Kolonien auf dem Kongreß von Aachen verhandeln ‘wollen und dem- nächst diesen Vorschlag auf dem Kongresse von Verona er- neuert. Hr, Canning hatte beim Beginn der jeßigen Parlaments-Sißung ausdrücklich erklärt, daß England ge- neigt sey, die Tee dès spanischen Amerika anzu- erkennen, wenn die Nachrichten, die er noch von deu eng-

lischen Kommissarien erwarte, ihm keine gegründete Hoff-

nung: fúr die Hauptstadt übrig zu lassen schienen: die Frage war also béreits vor der Bekanntmachung dieser Dokumente entschieden. Mit Vergnügen bemerken wir, daß das französische Akftenstüc sich mit vieler Würde, Klugheit und Zurückhaltung (Réserve) ausdrúdt; es láßt Frankreich ‘die Fähigkeit (faculté) wie das Recht, dié Partie zu ergreifen , welche dem, was die Politik von Europa, wie die Rechte Spaniens und ‘die’ Înte- ressen Frankreichs, erheischen, ‘am meisten gemäß ist. Uebrigens sind diese Noten alle in dem friedlihsten Tdne abgefaßt und lassen nur das bestimmte und wechselseitige Verlangen dèr Fortdauer des ‘allgemeinen Friedens er- kennen. Wir sind überzeugt, daß durch ‘die bereits begonnenen Diskussionen über diesen Gegenstand unsere Bemerkungen nur bestätigt werden können. 3-0 1 Einige- unserer Journale hatten angekündigt, daß die Eröffnung der Kammern auf den 7ten künftigen Mo- ñates verschoben wäre. Das Journal des Débats erflärt solches für ungegründet," mit dem Bémerfen, ‘daß die Kammern durch die: Königl. Ordonnanz auf den 23stén d. M. zusammenberufén sind, und die Slbung an diesem Tage eróffnert werden wird. Nach der Zeitung von slte am 8ten d. M. die feierliche Besibnahme

des am 30sten Deceriber v. J. daselbst für die Trap-

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E 1. E 4 Das Journal des Débats hat nunmehr in drei Numw- mern die früher angekündigten Betrachtungen Über die

j Pisa gegzündeten Klosters von Seiten des Ordens er: d j :

Werle Aacchigpells geliefert, dêren-auszugsweisè Mit: | | theilung 5 RacherLählung der, * noch dazu nicht selten erfundenen F

tord-, Spibbuben- und anderen Trauer- und Schauer: | | Geschichten, die jeßt, in Ermangelung anderen Stoffes, | an der Tages-Ordúung sind. Voltaire hat gesagt, | S durch scheinbare Versöhnung verführen, einen Frieden

wir von“ höherem Interesse halten, als die

so heißt es im Eingange jeuer Betrachtungen daß

lebt haben.

jeßt. vorwaltenden.

man, um die Alten gehörig zu würdigen, sih in die Zei: 1 ‘ten und Umgebungen verseßen müsse, in welchen sie | im Sinne hatte, seinen Gegner umarmen und während Dazu besißen jedoch nur Wenige die erfor: F s

derlichen Kenntnisse und Fähigkeiten; man urtheilt aber Ï ihn erdolchen fônne, das war uichts gehässiges, es mochte dessen ungeachtet frisch dakauf los; man spricht nah den # nun einen Feinde des Staats oder einem Fársten gel- Fdeen über Völker ab, welche ander: : ren Ideen hatten; man will dasjenige, was jeßt für recht Bei dieser Beschaffenheit des damaligen Zeitgeistes muß und nothwendig erachtet wird, auch denen auferlegen, F die ganz’ andere Vorstellungen in' diesem Bezuge' hattên; # dann Verbrechen anräth oder vielmehr sie als etwas man entscheidet ganz fkeck, daß unsere dermaligen An: Nothwendiges darstellt, wenn andere vorhergegangene sichten von Rechten und Pflichten zu allen Zeiten hätten F Verbrechen sie, zu Vermeidung des eigenen Utrtergangs geléen müssen. Wer von diesem Gesichtsputifte ausgeht, F der sieht freilih" in Macchiavell nur einen verschmißten| herbeiführen; man darf uicht außer Acht lassen, daß Mac- Menschen, einen Bösewicht, ein moralis{ches Ungeheuer, F währeud Anderé seine Wahrhaftigkeit , seinen Scharff dern nur, nach Maßgabe der Geschichte sagt, was man

bli, seine hohen Geistesgaben bewundern, ohne aus zu thuu hat, wenn. man durch Ehrgeiz bereits in eine

seinen Karakter, auf seine Rechtschaffenheit insbesondere,

einen Verdacht werfen. ihn, als ob sie ihn gestern hätten in den Tuilerien \pa: zieren gehen gesehen; die Auderen erblicken ihn nu

umgeben von den Alexander VI., Julius Il, Césfar Boh gia und den Condottieri, den Achill und. Ajax jener Pes} Nac riode. Man steht gewöhnlih in dem Jrrthume, daß di vereint, Jhr jeyd mithin unver) H Barbarei des Mittelalters mit dem Erscheinen der Me den und seyd verloren, wenn JFhr nicht die und die Rath- dicis aufgehört habe; dies war keineswegs der Fall, un} hläge befolgt, die ich der Ge][chichte aller Vöiker entlehnt man muß wohl beachten, daß Macchiavell zu Ende des 15ten Jahrhünderts schrieb, während der leßten Zuckun} gen eines sturmbewegten Freistaates und dem Beginnen} einer Alleinherrshaft, von der jener sih mit Gewalt} befreit hatte. Um ein unpartheiisches Urtheil über Ma6| chiavell fällen zu fônnen, ‘ist es durhaus nöthig, ‘folgende Wahrheiten zu erkennen: Zur Zeit Macchiavells , wit e | ZUr] r Und 1 überhaupt früherhin, machté man feinen feinen Unter E so hâtte Macchiavell sein Buch nie geschrieben. schied zwischen guten und schlechten Krieg; aller Kri ; bestand darin, seinem Feinde so viel als möglich und äl E. ndon, 5 ( er htigt heu alle Weise Leid anzuthun ; man begnügte sich nicht, der feind: éine frühere Angabe der von dem Minister Canning im E Unterhause dem Hrn. Mackintosh gegebenen Antwort

lichen Regierung zu schaden, fondera man verfuhr mit aller Grausamkeit gegen die Völker, unschuldig ste auch a1 den Fehlern ihrer Regierung seyn mochten.

Die Ersteren beuxtheileu e er de E er spricht nicht: „rüstet Euch, greift Euren Nachbar an,

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Die: Lorbeer -Krone ward eben so wohl dem Feldherrn zuerkannt, der durch List und Trug obgesiegt hatte, als demjenigen der seinem Muthe den Sieg verdanfte. Da- mals würde. niht, wie im achtzehnten Jahrhundert ein Engländer that , ein Krieger bei beginneuder Schlacht

* qus seinem Truppen-Korps gegen den Feind vorgetreten

seyn um ihm mit höflihem Gruß, die Worte zuzurusen: „Fangen Sie an, meine Herren Franzosen !‘/ und eben so wenig würde man damals die Antwort pernommen ha- ben: „Wir werden nie zuerst feuern.// Seinen Feind unterzeichnen und beschwören, den man zu halten nicht

man ihn an die Brust drácfte, den Ort suchen wo man

ten, zu dessen Verderben man sih verschhworen hatte. mau es dem Macchiavell noch Dank wissen, day er nur und der größten Drangsale sür den Staat - gebieteri]ch, hiavell überhaupt feine Rathschläge a prior1 giebt, jon-

mißliche Lage gerathen ist, die nur zwischen zwei Uebeln die Wahl läßt. Keineswegs ruft er den Ehrgeiz hervor,

* bereihert Euch mit seiner Habe! ‘7 er sagt vielmehr nur,

Ne Die politi he Feindschast war ein iudividueller Haß, das „Weh

den Béesiegten!“/ war der patriotische Ruf, List ode! L gangen: daß die Mittheilung der fraglichen - Papiere

Tapferkeit die herrshende Maxime des Bürgers wi! °

des Kriegers.

Dem Feinde Tréue halten würde als f

Schwäche erschienen seyn, wenn Meineid Nußen bringen fonúte. Wie! würde ein Politiker gesagt haben, ih habe f

das Recht, meinen Feind zu erwärgen, und ich sollte ihn

nicht betrügen könen? Gegen den Feind war allt f Parlament vorgelegt, habe diejelbe bezwet, dem Hause

legitim; man érwies ihm nux Höflichkeit, um ihn f betrügen und Be trug war (öblich, wein er Vortheil bracht -

„„Jhr habt dem Ehrzeiz Raum gegeben, Jhr habr die Nachbar - Staaten überfallen, habt sie mit den Eurigen dhnliche Feinde „gewor-

habe. Das ist der wahre Zweck jenes berüchtigten Buchs (vom Fürsten) wodurch Macchiavell das Schrecken der Rechtschaffenen geworden ist; und man sieht hiernach wohl schon ein, welch ein großer. Unterschied dazwischen ist: eine bôse Handlung anzurathen oder demjenigen der sie aus eigenem Antriebe gethan hat einen Rath zu er- theilen. Wären alle Fürsten gerecht und weise gewesen,

Rente 99. 55. H London, 8. März. Der Courier berichtigt heute

auf dessen Frage, wegen weiterer Vorlegung vou Dokuü- menten: in Bezug auf die südamerifgnijchen Angelegen- heiten. Die Erfkläruug des Ministers isk dahin ge-

von Seiten der Regierung, seiner Meinung nach, sich nicht weiter erstrecken fônnue, als bis auf die Piece, in welher von Seiten des spanischen Hofes der Ein- gang der diesseitigen Depesche vom 30sten Januar an- gezeigt worden. Judem die Regierung diese ‘Papiere dem

und dem ganzen Lande die Grundsäße darzustellen , von welchen sie geleitet worden, und das Betragen, was“ sie

| bisher in einer eben so wichtigen als" zärten Angelégen-

heit beobachtet. Wenn,wie er hosen dürfé, diese Grund- säße und dies Betragen von der Art seyen, daß: sie dét Ministern das Vextrauen des Parlaments erwärben, so werde er (Hr. Canning) jedem Versuche, noch weitere Mittheilungen darüber zu erhalten, oder das fernerèé Verfahren der Minister vou Punkt zu Punkt einer spe- ciellen Diskussion zu unterwerfen, sich widerseßen. Wenn sein geehrter Freund (Hr. -Makintosh) ein solches Ver- trauen nicht fühle, so môge er demgemäß eine Motion machen, aber er (der Minister) werde entschièdenen und wie ex hoffe, wirksamen Widerstand leisten. 2 Heute Morgen hier eingegangenen Nachrichten aus Carracas zufolge, hat der dasige Jntendant eine Be-. stimmung erlassen, nach welcher während drei Monaten, alle Einfuhr - Abgaben in baarem Gelde bezahlt und, den früheren desfallsigen Bestimmungen entgegen, die Papiere des Landes nicht mehr bei dergleichen“ Zahlun- gen angenommen werden sollen. Als Grund dieser For- derung nennt man die Nothwendigkeit, die, durch die Einnahme von ‘Porto- Cabello entstandenen Unkosten zu decken. Die englischen Kaufleute: haben sich versammelt und beschlossen, sich dieser neuen Zahlung nicht zu un- terwerfen. Die Nachricht von Ernennung der britti- schen Konsuln war dort mit- großer Freude aufgenommen worden, indem man sie als Vorboten einer wichtigeren Entscheidung betrachtete. Auch aus Alvarado sind die- sen Morgen hier Briefe eingelaufen; sie melden, daß man in Mexiko den Palast des Ex-Kaisers Jturbide zur Aufnahme des brittischen Konsuls einrichtete. Nach den neuesten Nachrichten aus Jamaifa (vom 14. Jan.) hatte sih die Furcht vor einem neuen Aufstaade wenig- stens jehr vermindext.

—— 9. Márz. Morgen ist Cour. ia Carlton-House.

Die Hofzeitung enthält jeßt die Ernennung des Ge- neral-Majors Sir George Murray zum Lieutenant Ge= neral ot the Ordnance und die des General-Lieutenants Sir Frederik Adam zum Lord Ober-Kommissäir der -ver- einigten Staaten der jonischèn- Inseln;

__ Vorgestern erhielt die Regierung Depeschen vom Ad- miral Neale, von Algier den 25. Febr. datirt. Der Ad- mivxal hielr den Hafen streng blokirt und man glaubt; daß die ganze algierische Seemacht darin eingeschlossen sey. Nach der Fortseßung der Feindseligkeiten zu urthsi- len, scheint zwar der Dey iu die an ihn ergangenen For- derungen nicht -vôllig willigen zu wollen; ev soll aber doch, nach Erscheinung des brittishen Admirals, Befehl gegeben haben, die vor furzem_ gemachten und als Skla- ven behandelten europäischen Gefangenen als Kriegsge- fangene zu betrachten. H TORSHE

Die englische Kriegsbrigg Cameleon, welche die al- gierische Korvette besiegte, zählte nur 10 achtzehnpfündige Kanonen und 75 Mann. Leßtere hatte 18 achtzehnpfün- dige Kanonen und 120 Mann Besaßung. |

Bei dem lebten Sturme sind ander englischen Küste viele, Schisse verunglückt und auf den Strand gerathen.

Die neapolitanische Regierung hat mit dem sich in Neapel aufhaltenden Hrn. Rothschild eine neue Anleihe von 6 Millionen Dukati abgeschlossen. N

Briefe aus Peru vom 15. Oftober melden, daß der