306
von Magdeburg, Dienstag und Freitag Vormittags per.
Personenwagen nach Kassel, wo die Reisenden
6 bis 8 Stunden Ruhe habet;
encé näch Köln; » |
die Diligence trifft ¿n Köln Sonnabènd und Dienstag
Abeñds ein, und von dort geht räglich um 4 Uhr Mor- gens eine Schnellpost nah Aachen, zum
von Á }Nel, Donnerstag und Sonntag Nachmittags per | Dili i E “f
Anschluß an die täglih um 4 Uhr Nachmittags aus Aa-
chen abgehende Privat-Post nach Lüttich, Brüssel, Pa-
ris 20.3; | 7) aus diesen Orten kommt der Postwagen täglih um 7 Uhr
Abends in-Aachen-an;,
und täglich des Morgens um 7 Uhr geht die Schnellpost |
von Aachen nach Köln àâb- : von Köln geht Dienstag und Freitag -Morgens die Di- ligence nah Kassel; von Kassel, Donnexstag und Sonntag. Abends der Per- fonenwagen nach Magdeburg; E fommt an in Magdeburg, Sonntag und Dienstag Mit- von Tin die Reisenden mit dem bequem eingerichteten,
in Riemen hängenden Wägen der Fahrpost oder mit der Uhr nah Berlin gehenden
tägli Nachmittags um 2 Ul Schnellpost weiter reisen können. Berlin, den 18ten März 1824. General-Post-Amt. Nagler.
y Angekommen: Hofe, von Benkendor}, von St. Petersburg.
Abgereist: Der Ober-Landes-Gerichts-Chef-Präsi- dent von Kaisenberg, nach Halberstadt. *
Durchgereist: Die Kaiserl. Rusfischen Feldjöger
Gregorjew und Fedrow, als Kouriere von St. Pe- tersburg nah Paris. |
ngs-Nachrichten. D Ausland. |
“Paris, 15. Mätz. Dâás Tournal des Débats ent- hält wiederum einen scharfen Artifel gegen die Quoti- dienne in Bezug auf die Schuk-Anstalt zu Sorèze und zu Gunsten des Hrn. Ferlus; dié Etoile dagegen mel- det, r 1 Sri der 1 mit Bezug auf den ungerechten Angriff, S Met Gegen- stand er gewésen, und auf die „„gthäsfigen Farben,“ in welchen man die Entscheidung des Königk. Konseils dar- gestellt, gesagt habe: „Herr Bischof man fann auf Sie die s{chônen Worte des wenden: Justum ac tehacem propositi virum.”* = Der Graf von Coucy, Erzbischof von Nhéins, Frankreidy 2c, es vefaron.
_Der K N em Portugall Don Sebastian den Karakter eines Infanten von Spanien beigelegt. i La
TT. 3 eitu
| ièn: Der Kaiferl. Rüssische -Géeneral- Majot- und Gesandte am Großherzoglich Badenschen |
daß der König zu dem Großmeister der Universität,
von Hermopolis, Horaz an-
ch is, Pair von is vor einigen Tagen“ it seinem 78sten_
dnig von Spanien hat dem Jnfanten von
, Die Etoile exflärt die von London aus verbreitete Nach. riht von einem europäischen Kongresse, der statt finden werde, um sich mit den súdamerifanischen Angelêgenhei- ten zu-beshäftigen, für iingegründe.
Dasselbe Blatt beschuldigt die Liberalen der Anglo- manie- und geht bésonders dem Constitutiönnél déshalb sehr zu Leibe, weil er in seinem vorgestrigen Blatte, bei Erwähnung der, dem englischen Parlament gemachten Mittheilungen in Betreff der südamerikanischen Angele-
„genheiten, unter anderen geäußert hatte, daß Frankreich
sich vor einer Einmischung in Acht nehmen müsse: „„Denn England stehe da, sein Veto auf dem Ocean ausspre-
‘chend. Englands Sache sey es, den Mächten zweiten
Ranges Geseße vorzuschreiben. — Dergleichen Redens- Arten, sägt die Etóile; würden sich recht gut in dem Munde eines Londoner Handwerksmannes ausnehmen, der eben aus dem Bierhause käme, wo man das Kule Brittannia mit gewaltiger Stimme ertônen lassen. Eng- land, ‘heißt’es weiter, hat. unstreitig einé fehr {chöne Ma- rine und achtbare Offiziers, aber nur. Kaffeehaus- Politiker
| fônnen jeßt noch sagen, daß diese Marine allein alle übri
gen europäischen. Marinen zusammen aufwiege. Deyn nes Staats verfaulen, macht keineswegs seine Seemacht ausz man muß wissen, ob diese großen Holzmassen glle im Stande sind, See zu. halten, ob ‘sie nicht etwa
| z. B. mit der dry rot (trockenen Fäulniß) befallen sind,
von der, wie vor furzem im Parlament zur Sprache fam, viele eue Schiffe zernagt werden; besonders muß man aud
so pomphafte Liste seiner Kriegs\chisse drucken läßt, auch| berschauen, daß es hier noch einen wahren- Kampf der
die nöthige Anzahl Leute zu deren Bemannung hat. Zur Zeit des nordamerifanischen Unabhähgigkeits - Kriegs machte “Großbrittannien unéthôrte Anstrengungen und
160, welche auf seinen Listen standen, bemannen, obwohl
es auf seiner Flotte viele dänische, s{hwedische und an- f | derèé Mátrosen zählte. Leute von Einsicht wissen dage: |
gen, daß es zu mehr als einer Zeit nur einer augenblick
| lichén Anstrengung bedurfte, um die Meere mit der fran- | zösischen Flagge. zu bedecken.
Der Moniteur und dás Journal. des Débats heben aus dem Londoner Courier vom 10ten d, M. untex an- deren Folgendes: „Wir haben Lissaboner Blätter bis zum 25. Febr. erhalten. Die Gazette vom 23sten enthält lange Auszüge aus den Debatten, welche hier in der ersten Parlaments-Sibung statt fanden, und begleitet dieselben mit folgenden Betrachtungen: Es ist für die portugiesb \che Nation sehr erfreulich, daß während die ministeriel-
“_lén Redner darin übereinstimmen, daß die leßté Ordnung
der Dinge in Spanien sich, durchaus nicht erhalteti konnte, die Opposition sich nicht gegen diè Ereignisse erhebt, welchè dem Könige von Pörtugall die Ausübung seiner Autorität wieder gegèében - haben. Selbst Männer und diè Bewunderer der grherifanishen Revo: lútionen haben nicht gewagt, die Frage wegen det Un- abhängigkeit von Brasilien mit der, wegen der span!- schen. Kolonien auf eine und dieselbe Linie zu in der That beide Fälle sehr verschieden sind. Die eng lische Regierung ist- durch Traftaten weit enger an Por-
wissen, ob der Staat, der alle Jahre eine |*
die fecksten |Dourbone, (das
stellen, da
307
tugall als. an Spanien geknüpft; es hat daher das größte Ï JAnteresse; die Rechte seines alten Bundes-Genossen auf- Ï recht zu erhalten. / /
Dke Liberalen bèwêéisen sich (so lautet ein von dek
Augsburger allgémeinen Zeitung mitgetheiltes Privat- I schreiben aus Paris) bis auf den leßten Augenblick, im I Uebel fonsequent. Rosse getummelt, welhes Geseß zu nennen es ihnen be- * liebte, und die erste Wirkung dieses sogenanntèn Gesez- zes war, alle alten Geseße zuförderst * darauf sih {elbst zu zerstôren. Von 1789 bis 1814, und Ï während der 100 Tage, verschlang ein Geseß das andere, und wurden alle Geseke gerade von denen gebrochen, E welche sle erlassen, gefordert, erstürmt hatten ; die Tiran- E nei der Menge dder einiger Weniger, oder eines Einzel- nen, herrschte in der Konstituante, dem Direfcorium und F unter Buonaparte, im Namen des Gesebes, wie gesagt H alle alten Geseße mit Füßen tretend, und den Sauerteig der neuen immer wieder umknetend und verzerrend. 1814 F und nach den 100 Tagen famen, mit Unterbrechung des F Dacazischen Jnterregnums , die Royalisten an die Re- europà n. Mari : “ gierung, und auf einmal sind die vergangenen Geseßes- fürs erste, die Anzahl der Schiffe, die in den Häfen ei: F Stifter und Geseßes-Verächter zu eifrigen Kämpfern und F Rittern des Gesebes geworden. Sie bestehen auf jedem Jota desselben ; während sie aber herrschten, durfte Nie- F mand. einen Laut von sich gebèn, und wider ihre Will- führ das Geseß anrufen; Spott, Kerker, Schaffott harr- ten seiner. man ihnen nur erwiedern, wir bezahlen Euch mit der
Seit 1789 haben sie sih auf einem
umzuwerfen, und
Thâte man ihnen also Unrecht, so dürfte
Kehrseite Eurer Münze. Dem ist aber nicht also. Man bedenke nur wohl,“ uin ‘géhörig die Lage der Dinge zu
Parteien auf Tod und Leben giebt. Als Decazes re- Aglerte, und vor dem spanischen Kriege, wo große. Hoff-
fonnte dennoch nie mehr als 84 Linienschisfe von den nungen der Erschütterung unter unseren Liberalen sich rege erhielten, hätte Keiner der Häupter der Liberalen und ihre Zeitungs-Otgane vermocht, den Namen der Dy-
nastie auszusprechen, und derselben zu huldigen. Wur-
den sie gezwungen, so redeten sie von ihrem Vertrauen n den König, nie aber in die Dynastie und- seine legi- timen Nachfolger; das Wort Legitimität wollten sie nie egründen. Sehr angenehm war es ihnen mit großer ffeftation den Herzog von Orleans zu loben und her- vorzuheben, und dadurch wollten sie sich den Schein ge- ben, als ehrten sie die Prinzen der Dynastie. Wie der spanische Krieg glücklich ausbrach, fam ihnen das Lob des Herzogs von Angouleme in den Mund, immer aber in elner Art von Kontrast mir den übrigen Prinzen der Dynastie; vom Kökig shwiegen sie, weil Decazes nicht Mehr am Ruder stand. . Endlich wurden ihre lebten Hoff- Fungen darnieder geschmettert, da nannten sie sich Roya- Bisten, (aber niht welcher Dynastie), sprachen hin und leder auch von einiger Ehrfurcht für das Haus der 00 Wort Legitimität und legitime Dynastie Jedôh übergehend) und erfandèn für sih und die Jhren as neugebackène Wort fkonsticucioneller Rohalisten. Zu- Bleich osfenbarte sich eine neue Art von exaltirter Liebe Für die Charte, Zeigen wir, was es mit derselbe für Fin Bewenden hat. Die Häupter der Liberalen bestehen us denen, welche, während ' dèt 100 Tage, nicht nur
ßerungen über
die Charte abgeschafft, sondern au feierlih, nach der Schlacht von Waterloo, gegen dieselbe ia e Weshalb? Weil sie von der legitimen Dynastie und dem Könige, nicht von dem was sie souveraines Volk nennen, das heißt von ihnen selbst, ausging. D’Argenson und la Fayefte, nachdem sie der Charte geschworen, erklärten zum vosteren„ von der Höhe: der Tribune hcrab, man lasse sie. sich liberaler Seits gefallen , obwohl man nicht zufrieden sey mit ihrer Form. Wo die Liberalen einen Artikel der Charte im Sinne abstrakter Demokratie aus- zudeuteln vermochten, und man es ihnen verwies, erwi- derten sie ihren royalistischen Gegnern: „Diese Deutung oder diesen Artikel müßt Jhr Euch ja gefallen lassen, indem wir Euch Artikel zugeben die uns nicht anstehen, (3. B. Pairskammer, u. st. w.).( Weiterhin ist aus al- len Verschwörungen flar geworden, besonders seit den Bertonischen Geschichten, daß die Häupter der Liberalen der Verfassung von 1791 insgeheim- huldigten, und noch vor furzem schrieben ihre Helfershelfer, in den durch den Moniteur befannt gemachten aufgefangenen Papieren ihres Busenfreundes Sauquaire, und ihres Agenten Chauvet, die Charte sey ein provisorisches egime, um zur Kon- stituante und ihrer Verfassung, und immer so weiter fort, zu gelangen. Solch einer Partei, welche solche un- umwundene Absichten hegt, die. jedes Kind hier weiß, soll man freien Spielraum zur Vertretung der politischen Bühne einräumen? Wo bliebe die Dynastie und die Charte? Tadelnswerth mögen einige Beamte gehandelt haben, aber man summire die hôchste Masse aller libera- len Beschwerden , vielleicht sind hundert Wähler durch ganz Frankreich beeinträchtigt worden; mehr können die Liberalen nicht aufbieten. Unter Decazes wurden Tau- sende von Royalisten abgehalten und verfolgt, und die Liberalen schwiegen still, Abseßungen fordernd über Ab- sebungen. Die Klagen sollen ihnen aber nur zu Einem dienen: sie haben den Entschluß -gefaßt, von der Tribune herab, einen Aufruf an die Nation zu thun, als sey die Kammer mit Gewalt und List, und nicht durch freie Wahl. zusammengebracht , als hätten die Kontribuablen also ihr weder zu gehorchen noch zu bezahlen. Eine solche Appellation aber an öôffentlichen Aufruhr möchte ihnen theuer zn stehen kommen, obglei sie ihr seit kur- zem ausgesprochener Vorsab ist. l Rente den 13ten mit 99. 50 eröffnet, am Schlusse 99.35, nachdem sie-bis 100. gestiegen war. 7 London, 9. März. Bei Gelegenheit der Motion des Herrn Hobhouse, die Fenster-Taxe aufzuheben (siehe Nr. 64 d. St. Z.), kamen einige sehr merkwürdige Aeu- die Wirkung des sinfkenden Fonds vor. Lord Althorpe meinte: es wäre die Fortdauer desselben jebt gänzlich überflüssig. Die National- Schuld, sagte er, ist nichts als eine ewige Leibrente, bei welcher das Kapital, wozu -sie eingelôset werden kann, bestimmt aus- gesprochen worden. Der Preis derselben hängt von dem Marktpreise der Zinsen überhaupt ab. Nun ist dieser seit den leßten 2 Jahren aus allgemeinen Gründèn be-
deutend gesunken; die Vermehrung der Kapitalien im
Lande hat also das bewicft, was man so gern dem sîn fenden Fonds. zuzuschreiben geneigt ist. Anstatt ‘nun durch diese Anstalt jährlich die hinsichtlich des ganzen