1824 / 74 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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[I Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

is, 49. März. Auch J. K. H. Madame hat caceena den Hrn. Genet “ersten Kammerdiener des Herzogs von Angouleme, mif einem Besuche be- glúckt, um diesem treuen Diener den Antheil an dem Unfalle, welcher ihn betroffen, zu bezeigen. Er hat das Bein nicht, wie man anfänglich besorgte, gebrochen, und es ist keine bedeutende Gefahr vorhanden. Am 22sten d. M., als dem Tage vor Eröffnung der Kammern, wird in der Kirche Notre Dame eine feierliche Heil. Geist-Messe stattfinden, wobei die Prinzen und Prinzes- sinnen des Königl. A die Pairs von Franfreih und die Departements - Deputirten zugegen seyn werden. Das Journal des Débats enthält eine Einladung an alle hier anwesenden Eigenthümer von Pflanzungen anf St. Domingo, von Seiten des Grafen Léaumont, sich bei ihm einzufinden, um individuel Mittheilung eines für sie hôchst wichtigen Gegenstandes zu erhalten. —. Meh- rere der hiesigen Tagesblätter hatten neuerdings hâu- g ihre Stimme gegen die, ihrer Meinung nah, in raufreich wieder Eingang findenden Jesuiten erho- ben und vor den Gefahren gewarnt, die damit für Thron und Volk verbunden seyn würden. Der Pra- peau blanc enthält in Bezug darauf in seinem gestri- gen Blatte einen langen, dle Jesuiten lobpreisen- den Artikel, dessen Geist aus der nachfolgenden, die Auf- hebung des Ordens betreffenden Stelle genugsam her- vorgeht: ¿„Portugall sah den Sturm entstehen, Franfk-

reich sah ihn wachsen, er heulte úber Europa uud das

P S ante E: mit e aus Frankreich, panien, ortuga

gem e S, ein furchtsamer Steuermann hält das Ruder; er láßt sich von dem Strome fort- reißen, er giebt nach. *) Unsinniger! in seinem Schrecken wirft er ins- Meer jene kräftigen Ruderer **), die allein noch den Sturm beschwd- ren fonnten. Das Fahrzeug irrt umher, den Wellen preisgegeben, und, von Klippe zu Klippe getrieben, würde es im Mara 2A seyn, weun das Schiff

etri nicht unsterblich wäre. R

M E annte Kontre- Opposition is in den HH,. v. Vitrolles und Lalot- gescheitert, hat aber die HH. v. Labourdonnaye und Vaublanc behauptet, und wird sich vielleicht auch der Gegenwart des Hrn. v. Marchangy zu erfreuen haben. Das Augenmerk der künftigen Kam- mer möchte sich besonders auf zwei richten, Labourdon- naye und Royer Collard, die beide sich energisch und ab- solut in ihren Doftxinen verkündet haben. Foy, als blo- ßer Redner, ohne ründliche Kenntnisse, tritt dagegen in den Schatten. Royer Collard hat erklärt, er wolle die Lenkung derx Linken in der Kammer über sih nehmen, wenn die Linke ihrerseits ihre ganze Direftion ihm an- vertrauen, und nicht durch Manuels Sprünge, Benja-

| der Bulle Clemens X1V. A) Bezng auf den e derselben Bulle. «s#) zug auf die Worte Pius YIl. in der Wiedercin=

seßungs-Bu

Schif} Petri war

niin Constants Aufrufe, und Foy’'s Deflamationen ihm entgegen zu arbeiten gedenke. Seinerseits kann nun La- bourdonnaye auftreten, ohne von Lalots Unbändigkeiten und Verworrenheiten sich betroffen zu zeigen. Die un- geheuere Majorität gehört dem Ministerium, besonders wenn dasselbe unter sih Eins verbleiben sollte. Die Op- position zu beiden Seiten wird jedoch ein interessantes Schauspiel darbieten. Was die Septennalität betrifft, so waren früher Royer Collard und Labourdonnaye ihre erklärten Freunde, und man weiß noch nicht einmal recht, ob sie sich entschieden dagegen aussprechen werden. Ueber das Kriegs - Departement und die öffentliche Erziehung möchten die hartnäckigsten Debatten vorfallen. Rente 100 . 20.

London, 15. März. (Aus französischen Blättern.) Die heute Vormittag hier angekommenen Zeitungen aus Neu - York bringen Nachrichten aus Martinique vom Ausgang Januars. Der Gouverneur dieser Jnsel hat fräftige Maßregeln ergriffen, um einem Neger-Aufstand vorzubeugen, und durch eine neuerdings aus Frankreich angelangte Truppen-Verstärkung war die Ruhe dauernd gesichert. Jn den Vereinigten Staaten hatte sich das Gerücht verbreitet, daß die französische Regierung den Hafen von Martinique, unter gewissen Einschränkungen zum Freihafen erflären würde. Au& Jamaika und Tortola sind wieder ungünstige Nachrichten eingelaufen. Auf der lekteren Jusel ist ein Neger-Aufstaud zum Aus- bruch gekommen und auf ersterer lassen alle Anzeigen einen Aufstand im Distrikt des Hafens Antonio besor- gen, Der Gouverneur“ hat daher dort das Kriegs - Ge- seß in Gültigkeit gesest. Die Regierung von Buenos-

Ayres hat mit 200 irländischen Handwerkern einen Ver } trag abgeschlossen, wonach Leßtere sich auf sieben Jahre | á | über

lang dorthin verdungen haben, um einen Kanal zur Ver- bindung der Hauptstadt mit Ensenada anzulegen. Die gänzliche Niederlage des Jnsurgenten-Generals Santa: Cruz is gar feinen Zweifel mehr unterworfen ; selbst der Ar- gus von Buenos-Ayres enthält den darüber von dem Gene- ral Olaneta erstatteten officiellen Rapport. Während die europäischen Zeitungen den General Bolivar dem siegreichen Korps entgegen rücken lassen, zeigen die Be- richte aus jenem Lande selbst, daß er den Riva - Aguero, dessen. Partei drohend ist, observirt. Der Vice-König La Serna verstärkt sich von Tage zu Tage durch die dorti gen Einwohner, deren Mehrzahl eine große Ergebenheit gegen Spanien an den Tag legt. Er wird die 100,000

Flinten unter sie vertheilen, welche den Insurgenten

| vor und ließ ihn mit allen seinen Anhängern verhaften, " die jeßt zu Guayaquil gefangen sißen. Torre Tagle wurde " zum Präsidenten der Republik ernannt, und die höôchste Militair- und Civil-Gewalt Bolivar übertragen. Er soll eine Macht von 15,000 Mann unter seinem Befehle / E ume haben, außer den 5000 Mann unter Gene- E ucre.

nach der Schlacht von Desaguadero abgenommen wor den sind. Diese ungeheuere Waffen-Masse giebt zu dek Vermuthung Anlaß, daß die Republikaner die- ganze Volksmenge zu bewaffnen beabsichteten,. in der, freilich sehr irrigen Vorausseßung, daß diese Menge zu ihren Gunsten gesinnt sey. Alle jene Flinten sind von engli- cher Fabrik. Gleichzeitig haben die Royalisten sich auch

eines sehr beträchtlichen Vorraths von Patronen, Pul: |

per, Blei 2c.. bemächtigt. :

16. Márz, (Ueber Hamburg.) Se. Maj. be finden sich. wieder unwohl; seit Sonnabend hat sich ein leichter Anfall von Gicht eingestellt.

Der Marquis v. Hastings hat die Stelle als Gou- |

| um London mit Oelgas zu erleuchten. | sind auf 500,000 Pfd. Sterl: angeschlagen., die dur | 10000 Aktien zu 50 Pfd. Sterl. herbeigeschasst werden

ein Schi " geglüEt, Friedèn und Eintracht unter den \ wieder herzustellen. " siatt desselben eine militairische Regierung auf unbestimmte | I Zeit eingeseßt.

23. d. M. nah Genua abgehen. " die verwittwete Königin, der " von Carignan und J. M. die Herzogin von

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( verneur von Malta angenommen. Derselbe befindet si ' gegenwärtig zu Rom.

Am 13ten kam der Kaiserl. Oesterreichsche Kabinets-

: Kourier Adamberger mit Depeschen vom englischen Ge- sandten zu Wien, im auswärtigen Amte an; am Sonn- " tage, den 14ten, ward daselbst ein Kabinetsrath gehalten.

Der Kapitain des Schiffes the Picton, welches am

' 418. Febr. aus Malta in 24 Stunden zu Messina ein- | lief, sagte aus, daß die Algierer unweit Sardinien 20 Schiffe genommen haben sollen, und daß sie ein starkes | Geschwader im Archipelagus hätten, welches bei Kandia

freuzte. Ehe Sir Thomas Hardy von Malta absegelte,

wurde der Befehl erlassen, daß kein Schiff ohne Convoy aus dem Hafen -segeln dürfe.

Das Ausfuhr-Verbot von Pulver und Waffen nach der afrikanischen Küste ist auf 6

| Monat verlängert worden.

Die Antheile der neuen Versicherungs - Gesellschaft

| sind, náhdem am 15ten viele Aufträge aus Deutschland | darauf einliefen, auf 10 pCt.

Prämie gestiegen. Man berechnet, daß der Seidenhandel allein bei-

| nahe 8000 Perfonen in London und der umliegenden " Gegend beschäftiget.

Es hat sich vor kurzem eine Gesellschaft vereiniget, Die Unkosten

sollen. Alle Înhaber der 4 pCt. Zinsen tragenden Stocks,

welche sie für 35 pCt. austauschen wollen, müssen sich

bis zum 6ten April bei der Bank von England melden.

Der columbische, nah London bestimmte Minister, Hr. Hurtado, ist am 1. Febr. zu Jamaica angekommen. Es sind Briefe aus Mexico von der Mitte Januar Havannah angekommen. Die brittischen Abgeord- neten sind von Mexico nah Vera - Cruz zurückgekehrt,

| nachdem sie die Angelegenheit ins Reine- gebracht, welche | der Gegenstand ihrer Sendung war.

Den neuesten Nachrichten aus China zufolge, sind

| die Zwistigkeiten mit der Kompagnie völlig beigelegt und ‘der Handel den Engländern wieder geöffnet.

Nachrichten aus Valparaiso vom 19. Nov. zufolge, die ff von Lima hieher gebracht, war es Bolivar Patrioten Der Kongreß wurde aufgelöset und

Riva Aguero war mit den Spaniern in Unterhandlungen: getreten. Bolivar kam ihm jedoch zu-

Consols eröffnet mit 947, am Schluß 937.

Turin, 10. März. Der Königl. Hof wird am Dort werden auch Prinz und die Prinzessin Parma er-

wartèétr. Wir haben hier einen ungewöhnlich milden |

Winter gehabt. Dagegen ist auf dem Hochaebi

viel Schnee gefallen, daß die große Stebie ee E es nis zu verschiedenenmalen unfahrbar gewesen ist. In der Gegend von Coni haben mehrere bedeutende Erd- stôße großes Schrecken verbreitet. Die milde Witterung in der Ebene hat sich als sehr ungesund gezeigt. Ent- zündliche Krankheiten sind sehr häufig und die Sterblich- keit ist bedeutend größer als gewöhnlich.

„Rom, 41. März. Der Gesundheits-Zustand Sr. Heiligkeit ist noch immer sehr shwankend. Auch fúr J. M. die Herzogin von Lucca werden noch manche Besorgnisse gehegt. Se. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande is gestern hieselbst eingetroffen, und gedenkt am 18ten d. M. seine Reise nah Neapel fortzuseßen.

Türkei. Die Augsburger Allgemeine Zeitung ent- hält folgende Privat-Nachrichten aus Semlin vom Z3ten Mâárz. In Belgrad sind am 2ten d. zwei Tartaren aus Konstantinopel angekommen, welche erzählt haben sollen daß sich die Türken bei Schiumla und Sophia stark sam- melten. Da nun Schiumla in dem lebten Kriege mit Rußland der Sammelplaß von des Großveziers Armee war, so verbreiteten sich in Belgrad die ungereimtesten Gerüchte. Das Wahrscheinlichste dürfte seyn, daß diese Rüstungen die Griehen in Peloponnes betreffen, und daß der zum Seraskier ernannte Pascha in Widdin dort seine Streitkräfte zusammen zieht. Aus Bitoglia wird gemeldet, ein Korps“ Griechen stehe bei Arta, und zum Pascha von Scutari seyen zwei Kapidschi Baschi abge- gangen, um jeinen Kopf zu holen. Als Aboulabud Pa- scha, lebter Seraskier des Heeres bei Larissa, die Ernen- nung des Derwisch Pascha von Widdin zu seinem Nach- folger erfuhr, lôste er seine fleine Armee volleads auf und zog mit 1200 Mann nach Salonichi ab. ;

Der Pascha von Belgrad hat ebenfalls den Befehl erbalten, nah Nisfa aufzubrechen, vermuthlich um gegen die Griechen verwendet zu werden. Allein man glaubt, daß er, in Betracht des Schicksals seiner Vorfahren, Mittel suchen werde, sih in seinem Paschalik, welches er mit ziemlicher Milde verwaltet, zu erhalten. Es heißt nämlich, Fürst Milosch und der Erzbischof von Nissa würden um seine fernere Beibehaltung in Servien beî der Pforte bitten. Seine Abberufung macht indessen

großes Aufsehn, und ein Gerücht verdrängt das andere.

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Magdeburg. Von den mit Grundeigenthum an- gesessenen Eiamablien des Kreises Stendal zu e Verschönerung der Eskadron des 1sten Bataillons (Sten- dalschen) 26sten Landwehr-Regiments und zwar zur An- schaffung von Czafots 199 Rthlr. 13 Sgr. 8 Pf. frei- willig aufgebracht worden.

Posen, 16. März. Der Graf von Potworowski, als Besißer von Deutsch-Presse, hat der dortigen Schule ein Haus geschenkt und 1 Morgen magdeburgisch Land zum Garten für den Schullehrer hergegeben.

Der Gutsbesißer Jakob von Bielinski hat in sei- nem Testamente unter anderen folgende Legate ausge- seßt, als: zur Verbesserung der Einnahme des Probstes zu Zabno, incl. der Zinsen von einem bereits für die