1824 / 76 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 29 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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unterzeichnet worden. Aus diesem Grunde hatte st{ch

E Falf seit einiger Zeit hier befunden. Zu verglei-

en mit dem Artikel aus dem Haag.) Die engli- he Bank hat gestern ihre gewbhnliche halbjährige Ver- sammlung gehalten und es ist dabei die Zahlung einer Dividende von 4 pCt. festgeseßt worden. Nach der An- zeige des Gouverneurs beläuft sich die Summe der in Umlauf befindlihen Noten auf 18 bis ‘19 Millionen Pfund. Die gestrige Sibung des Unterhauses war, wenigstens für das Ausland, von feinem erheblichen Jn-

teresse.

TBte brittische freie Kolonie Sierra Leone erithält jeßt 3 Städte, wovon die eine (Freetown) 6000, die andere 1600 und die dritte 1200 Einwohner zählt; 10 Flecken von 500 bis 800 Einwohner und mehrere ursprüngliche Dörfer. Die Militairmacht besteht aus einigen europäi- schen Soldaten, cinem Korps Schwarzer der Kolonie und einem westindischen Neger-Regiment ; die Civil-Ver- waltung aus einem engl. Oberrichter, einem niederen Ge- richtshofe, einem Sheriff und mehreren * cagistrats-Per- sonen. Jn jeder Stadt und jedem Flecken ist eine Kirche und Schule, welchen ein Prediger oder ein von der Re- gierung genehmigter evangelischer Missionair vorsteht. Die Bevölkerung hat sich seit 1813 beinahe verdoppelt und zählt jeßt 16671 Seelen, wozu jedoch die durch brittische Kreuzer befreieten ‘Neger -Sfklaven viel beitragen. Das Land ist sehr im Zunehmen begriffen.

19. März. Jn der gestrigen Sißung des Un- terhauses trug Lord John Russel darauf an : es ollten dem

Hause alle auf die Räumung Spaniens durch die Fran- zosen bezügliche Papiere vorgelegt werden. Sein Antrag

wurde von Sir Robert Wilson unterstükr. Dieser äu- erte unter anderen im Laufe seiner Rede: ‘es sey ihn vor 24 Stunden die Mittheilung 'gemacht worden , daß die spanische Regierung sich erboten, einen Gesandten nach England zu schicken, der mit den südamerikanischen Abgeordneten in Unterhandlung treten solle, und daß Spanien sich hauptsächlich bedeutende Vortheile für sei- nen Handel bedingen wolle. Zuleßt ging er auf seine Privat - Verhältnisse über und suchte sein Betragen im spanischen Kriege zu rechtfertigen. Unter denen, die in dieser Sibung sprachen, zeichnete sich vorzüglich Hr. Can- ning aus. Der Gang seiner Rede war ungefähr folgen- der: Nachdem die Frage wegen Spanien, sagte er, schon früher im Parlament zur Sprache gekommen und beaut- wortet worden ist, glaubte ich nicht, daß abermals ein parlementarischer Kampf erneuert werden sollte. Alle vor' 12 Monaten gemachten Prophezeihungen sind uner- füllt geblieben und die Politik der Regierung hat allge- meinen Beifall im

ire

4) Portugall nicht angegriffen werden, 2) Frankreich sich die Angelegenheiten - der spanischen D ant,

rant- Zwei dieser Bedingungen hat Frankreich bereits treulih erfüllt; denn hinsichtlich Süd- Hause Dokumente vorgelegt wor- zufrieden ist. Wo ist

nicht in mischen, und 3) Spanien nicht für immer von reich: beseßt bleiben, sollte.

amerifas sind ja- dem den, mit denen es vollkommen

Lande gefunden. Spaniens Rühe macht die Anwesenheit der französischen Armee noch er- forderlich. Als diese einrückte, bezeichneten vorzüglich drei Bedingungen die Willensmeinung Sr. Maj., daß

nun noch Grund vorhanden, an der Erfüllung der drit; ten zu zweifeln2/ Den Friedèn, die Ruhe, den Schus | gegen Gewaltthätigkeiten, der gegenwärtig in Spanien | anzutreffen ist, verdankt man einzig und allein der Ge, | nig habet ihren bisherigen Minister des öffenttichen Un-

genwart der französischen Armee. Auch darf ih vielleicht

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' terrichts,

anführen, daß der Zeitpunft zur Räümaung Spaniens | schon ausgesprochen und zwar der ist, der gleich anfangs F

dazu bestimmt wurde.

Die einzige Beschuldigung, die

man der französischen Armee machen kann, ist, daß s |

das Volk nicht so handeln läßt, als -dies wohl möchte, |

daß sie jeßt: die fanatische Partei im Zaum halten muß, F

um die Konstitutionellen zu s{chÜßen.

| Wie lange diese: | Zustand dauern wird, ist nicht vorauszufagen. reich wird aber seine Armee. sobald als möglich heraus: | ziehen; denn es wünscht nichts sehnlicher als dies. Au- | ßerdem bewies er Sir Robert Wilson, daß die Ministe | wegen seines Verfahrens si in der Nothwendigkeit be: F funden hätten, Franfreih manche nicht gleihgültige Er F flärungen zu geben , deren es sonst nicht bedurft hätte, F

Franf: |

Er übergoß übrigens Sir Roberts Unternehmen mit} einer solcher Lauge von Scherz und Wiß, indem er sein Abreise in der schweren Falmouther Postkutsche mit de F

Uniform eines spanischen Kavallerie-Generals im Koff«

| Pforzheim

und seine Fata in Spanien schilderte, daß das Haus faft nich J

aus dem Lachen fam. Es bedarf keiner Erwähnung, des} ] Es ist aus der früheren

Lord Russel seine Motion nicht durhseßte.

Hr. Abbot ist, als Bevollmächtigter mehrerer Häu | ser, über Paris nach Madrid abgereiset, um unter daf

Bedingung der partiellen Anerkennung früherer Anlei hen eine neue Anleihe mit der spanischen Negierung zu negociren. Es ist die Rede von Errichtung einer Har

dels - Kammer in und für London. .— Der Missionaär L Smith ist in Folge der während seiner sechsmonatliche|} i M chweig wird jeßt von mehreren Seiten widersprochen.

Einsperrung erlittenen Leiden zu Demerary gestorben.

Ende Februars hat der Gouverneur von Gibralta! | 4 span. Kortes-Deputirte und mehre Officiere von doi di E lihe Feier des Stiftungs - Tages

weggewiesen.

Im Jahre 1761 wurde das erste englische Krieg} Jahre 1777 geschah dasselbe nur mit 15 Kriegs \chiffen|} 1779 wurde das erste Linienschiff und 1780 die gan|/| l " Gott, redlicher, entschlossener Wille und dessen gerechte

chi}, einè Fregatte, mit Kupfer beschlagen.

brittische Marine mit Kupfer beschlagen.

Aus Lima sind folgende vom 4. Dec. datirte weite Nachrichten über den Gang der dasigen Ereignisse eing} laufen: Riva-Arguero ist in Folge eines Aufstandes {i} | festgénommen wo! den. Auch seiner Haupt - Anhänger hat man sich mächtigt, und glaubt, daß Arguero verwiesen werden wit. f Bolivar trifft Anstalten , das Thal Jauja zu beseßen} Die unter seinen Befehlen stehende Kriegsmacht beläuf sich auf 15,000 Mann (5000 in Lima zusammengezogen} 3000 von derx. Division Argueros,“ 3500 von der Division} Sucre, 2500 cilische Truppen, die am 15. Oft. Valp«Þ raiso verließen, und 1500 Mann, die von der Division} | An Santa - Crüj Stelle hat General Miller den Befehl über die perusf

theologischen 8, Der vormalige english} Bothschafter am hiesigen Hofe, Lord Clancarty, ist vot}

ner Reiterei gegen ihn, in Truxillo

Sauta - Cruz übrig geblieben sind).

nischen Truppen erhalten. Brüssel, 18. März.

gestern von hier nach London abgegangen.

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Der K. Preußische Gesandte beim Niederländischen Hofe, Graf von Schladen, ist am {5ten hier eingetroffen. Aus dem Haag, 18. März. Se. Maj. der Kö-

der National-Jndustrie und der Kolonien, Hrn. A. R. Falck, zu ihrem Bothschafter am Königl. Groß- hrittannischen Hofe ernannt.

Unser bisherige Vice - Konsul zu Helsingör, Hr. T. C, van Aller, ist dasiger niederländischer Konsul geworden.

Se. Maj. haben Hrn. Bernhard de Carli als Groß- herzogl. Toskanischen General-Konsul zu Amsterdam an- erfannt.

Nachrichten aus Alikante melden, daß mehrere #\pa- nische von den Algierern verfolgte Schisse, durch den Schuß der niederländischen Eskadre gerettet wokden sind.

Die Königl. Niederländische Korvette, der Luchs, ist am áten d. zu Buenos-Ayres angefommen.

Altenburg, 16. März. Wie früher in unserer Umgegend und unter anderen in Weimar durch den Ge- neral Superiatendenten Dr. Röhr geschehen ist, so hat auh jeßt hier der Hr. General-Superintendent Groß- mann aufgefordert, die Gemeinde zu Mählhausen bei im Großherzogthum Baden mit Beiträgen damit diejelbe in den Stand geseßt werde, der Kirche und Schule zu forgen. Erwähnung dieser die evangeli- he Welt innig augehenden Angelegenheit bekannt, daß 41 Familien der Gemeinde, den Gerichtsherrn und Pfar- rer an der Spibe, vom katholischen Glaubensbekenntniß zum evangelischen übergetreten, aber dadurch jedes An- theils an dem Kirchen-Vermögen verlustig geworden sind.

Braunschweig, 10. März. Dem Gerüchte, von der beabsichtigten Stiftung einer Universität hier in Braun;-

zu unterstüßen, da für die Bedürfnisse

Gestern Mittag fand in die gewöhnliche jähr- der Hanseat. Legion statt. Die Theilnahme, welche dieses Fest immer erregte, seitdem es begangen wurde, bewies sich auch heute durch eine sehr zahlreiche Versammlung. Wer erinnert si nicht gern jener verhängnißvollen: Tage, die Vertrauen auf

Hamburg, 22. März. dem großen Saale der Börsenhalle

Anerkennung glúlih Überstehen half. Gott mit uns: war damals der Ruf; Gott mit uns! sey unser Losungs- wort noch ferner! |

Rosto, 22. März. Die im vorigen Sommer durch den Tod des noch schmerzlich vermißten Professors Eichenbach erledigte juristische Professur ist neulih dem Dr, juris Huschfe, bisherigen Privatdocenten auf der Universität zu Göttingen, einem tüchtigen Zögling aus der Schule eines Hugo und Savigny, verliehen worden. Dagegen haben die zur Wiederbesebung der durch. das unerwartet s{hnelle Hinscheiden des Ober-Medicinalrathes Masius eröffneten medicini\chen Lehrstelle gemachten Vor- schläge noch kein festes Resultat gefunden; auch ist noch unbestimmt, durch wen die durch Langes Tod. in der Fakultät unserer Hochschule entstandene Lücke ausgefüllt werden wird. Bekanntlich soll von die- ser Professur die früher damit verbunden gewesene Pre- digerstelle getrennt werden. Dié hiesige theologische Fa-

zu entheben.

fultät hat dem durch mehrere Schriften befannte# Dom- pastor Kottmeier in Bremen aus freier Bewegung die theologische Doktorwürde ertheilt.

Aus der Schweiß, 16. März. Die Bedingungen unter denen die Regierung zu Bern sich beréit erklärt hat, mit ‘Neapel wegen einer Militair - Konvention in Unterhandlung zu treten, sind folgende: 1) Die neapoli- tanische Regierung soll den Reklamationen einiger Kan- tone wegen rücfständiger Forderungen aus dem vormali- gen neapolitanischen Dierist gereht werden. 2) Es foll eine hinreichende Anzahl anderer Kantone an der Unter- handlung Theil nehmen, damit ein angemessenes Korps gebildet werden fönne. 3) Den Erzeugnissen der schweiße- rischen Jndustrie und des Bodens, soll der freie Zugang in das - Königreich beider Sicilien verstattet werden, abgesehen von einer mäßigen Zollentrihtung, end- lich 4) soll der Schweiß wenn sie es bedarf, verstattet seyn, Getreide in jenem Königreich zu kaufen und auüs- zuführen.

17. März. Jn öffentlichen Blättern Æ mehr- fach von den im Kanton Genf statt gehabten Verhand- lungen wegen Abänderung des Ehe-Geseßes die Rede gewesen, und es hat, bei kurzer Erwähnung des Resul- tates dieser Verhandlungen, nicht anders als auffällig seyn fônnen, daß der Repräsentanten - Rath den von dem Staatsrathe ursprünglich gemachten Antrage: es solle durch ein allgemeines Geseß die kirchliche Ein- segnung als nothwendiges Erforderniß gültiger Ehen im ganzen Kanton- wieder eingeführt werden, nicht ge- nehmigt, vielmehr, nah dem Sentiment der Prüfungs- Kommission entschieden hat, daß durch ein partielles Gesebß diese Verbindlichkeit einstweilen nur auf die vor- mals savoyischen Gemeinden beschränkt, die Frage ihrer Ausdehnung auf den übrigen Kanton aber den Erörte- rungen einer fünftigen Zeit überlassen werde. Es wird daher interressant seyn, aus dem Berichte der Prüfungs- Kommission einige Hauptgründe für dessen Sentiment

Geseßt auch, wurde zuerst bemerkt, man föônnte für dienlih erachten, die fkfirchlihe Einsegnung wieder im ganzen Kanton als verbindliche. Vorschrift sür- die bür- gerliche Gültigkeit der Ehen aufzustellen, wie sollte als- dann die gegènwärtig statt findende fremde Dazwischen- funft dazu eine schicklihe Veranlassung erachtet werden ; wie sollte man es wohlgethan finden, was, in Folge einer richtigen oder unrichtigen Auslegung des Turiner- Vertrags, in dem von Sardinien abgetretenen Gebiets- theile beibehalten oder hergestellt werden muß, deßhalb unmittelbar nun auch auf den ganzen übrigen Kanton anzuwenden; und wie könnte man geneigt seyn, die An- maßungen der kirchlichen Gewalt und fremden Ener auf die innere Geseßgebung in solchem Maße zu begünsti- gen? Zweitens dann aber ist es keineswegs die Cheein- segnung, gegen welche eine O vorhanden ist; es gehört diejelbe vielmehr zu den Sitten und GSewöhnun- gen der Gesammtbevölkerung von Genf dermaßen, daß auch zur Zeit dèx Einverleibung an Frankreich kein ein- ziges Eheband ohne die kirchliche Einsegnung geschlossen ward. Die Schwierigkeit {telle sich von ganz anderer Seite dar. Die Eheeinsegnung ist eine dem Pfarrep