1824 / 78 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die furze Dauer: des Krieges, der günstige Zu- | stand des Staats-Einkommens, die Fortschritte des Kre- dites, erlauben Mir, zu Meiner besonderen Zufrieden- heit, Jhnen anzuzeigen, daß feine neue Auflage, feine neue Anleihe nôthig seyn ‘werden, um die Ausgaben

des jüngstverflossenen Jahres zu deken

Die für ¡das gegenwärtige Etats - Jahr angewle- sene S : Einnahme wird zur Deckung der Ausgaben im Laufe desselben hinreichen: Sie werden daher in den

fein Hinderniß zur Bestreitung der

rúheren Ausgaben bein, worüber das Budget Jhnen vorgelegt wer-

den wird inden.‘ ; , i L „Die L ncbacie, die zwischen Meinen Alliirten und

Mir herrsht , Meine freundschaftlichen Verhältnisse zu allen anderen Staaten garantiren uns den dâuernden Genuß des allgemeinen Friedens. Das Interesse und die Wünsche der Mächte stimmen in der Beseitigung Alles dessen, was diejen Frieden etwa stôren fônnte, überein.“ : | E „J@ch habe die Hoffnung, daß die Angelegenheiten im Oriente so wie die des spanischen und portugiesischen Amerikas zum größten Vortheil der Staaten und Vöôl- ker, die dabei betheiliget sind, und zur größtmöglichsten Entwickelung der M E Iamse aller Welttheile, en ausgeglichen werden. b s ist Lea Erzeugnissen unseres Ackerbaues und unseres - Gewerbfleißes ein zahlreicher und regelmäßiger Abs\aß erdffnet worden , „und eine hinlängliche Kriegs- macht zur wirksamen

ind.‘ f find Maßregeln getroffen

See hält diejenigen Stationen beseßt, die zur Beschüßung diejes Handels am geeignetsten

Es worden, um-die Wie- dereinziehung des Kapitals der von dem Staate in mln- der günstigen Zeiten ausgegebenen Renten zu sichern oder die Umschreibung derselben in Papieren, deren Zins- fuß mit den der S Staats-Essekten in größerem Finflang steht, zu bewirken. E 1 an 7 a ere ‘Opotatión; die einen glücklichen Einfluß auf den Acerbau und den Handel ausüben muß, wird, wenn sie erst vollendet seyn wird, die Herabseßung der Auf- lagen gestatten, und Uns dadurch vergônnen, die lebten Wunden, die die Revolution uns geschlagen, zu heilen. „Jch habe Sie von Meinen Absichten und Hoff- nungen unterrichtet; in der Verbesserung unseres inne- ren Zustandes werde Ich stets die Stárfe des Staates und den Ruhm Meiner Regierung suhen/

- „¿Jhre Mitwirkung, Meine Herren, ist Mix noth- wendig, und Jch rechne darauf. Gott hat Unsere Be- múhungen sichtbar unterstüßt: es steht bei Jhnen, Ihre Namen an eine glücklihe und für Frankreich denfwür- dige Epoche zu knüpfen ; Sie werden diese Ehre nicht as

Der Minister des Junern hat tung des Vicomte von Castelbajac , : del und Landbau und des Vicomte Héricart de Thury, Direktos der öffentlichen Arbeiten, die Königl. Veteri- nair-Schule zu Alfort besucht und in allen ihren Thei- len mit großer Sorgfalt durchgangeu. Der engli\ce Gesandte; Sir Charles Stuart, wird morgen einen gro- gen- Ball geben; die Hérren werden im Domino zuUge-

gestern in Beglei- Direktors für Han-

lassen , die Damen aber in gewöhnlichem Anzuge ohne Masque.

London, 19. März. Se. Majestät hat, neben den (früher erwähnten) Anordnungen zur Verbesserung des Zustandes der Neger-Sklaven,- folgende Proclamation zu erlassen für angemessen erachtet :

„Wir Georg 2c. Nachdem Uns vorgestellt worden, daß die Sklaven auf einigen Unserer westindischen Ko- lonien und Unseren Besibungen auf dem süd-amerikani- hen Kontinente zu dem irrigen Glauben verleitet wor- den, daß Wir Befehle zu ihrer Freilassung ertheilt hät: ten und diese Meinung mehrere Handlungen des Unge- horsams veranlaßt, die Unser höchstes Mißfallen erregt haben, so haben Wir, nah Anhörung Unseres Geheimen Rathes, für nôthig: erachtet, diese Unsere Königliche Pro- flamation fund machen zu lassen. Wir erklären demnach, daß die- Sflaven-Bevölkerung Unserer Kolonien und Be- sibungen sich Unseres Schußes verlustig machen wird, wenn sie sih nicht gänzlich den Geseßen: unterwirft und ihren Herren den pflichtmäßigen Gehorsam leistet. Wir beauftragen und befehlen hiermit allen Unseren Befehls- habern und Statthaltern auf Unseren westindischen Ko- lonien und Besißungen diese Unsere Proflamation aller Orten bekannt machen zu lassen und diejenigen, welche die Ruhe und den Frieden Unserer Kolonien und Ve- sibkungen stôren wollen, vermöge der ihnen anvertrauten geseßlichen Mittel zu bestrafen. Gegeben zu Carlton- House, am 10ten März des Jahres 1824 und im sten Fahre- Unserer Regierung. ‘‘

gen Abschaffung der Sklaverei eingereiht. Dr. Lushington machte die Motion, daß ein Komité ernaunt werden möôge, um Alle Kriminal-Geseße, von der Magna Charta an, in ein Statut und unter gehörige Rubriken zu brin- gen; ex wolle für jet gar feine Veränderungen in den Kriminal-Geseben vorschlagen, Überzeugt, daß das Haus die Nothwendigkeit davon selbst einsehen werde, wenn die. vorgeschlagene Arbeit vollendet seyn würde. Die Mo- tion wurde einstimmig bewilligt.

Nachrichten aus Konstantinopel vom 10ten v. M. zufolge, soll die Pforte unserem Gesandten sehr lebhafte Vorstellungen wegen der Einmischung des Lord Byron und anderer englischen Unterthanen in den Streit der Türken und Griechen gemacht haben. Wie es scheint fällt es der ottomanishen Regierung {wer mit ihren Vorstellungen von absoluter Gewalt die individuelle Frei heir welche unsere Jnstitutiouen gewähren, in Ueberein- stimmung zu bringen.

Darmstadt, 20. März. Das Regierungs - Blatt von gestern enthält ein Geseß, nach welchem die in den Provinzen Starkenburg und Obevr-Hessen dermalen noch bestehenden Narural - Jagdfrohnden aller Art, einschließ lih der Frohnden zu dey Wildzäunen und des Trans ports des Wildprets, uud die als Reluition derselben entrichtet werdenden Frohudgelder vom 1. Januar 182 an anfgehoben sind. Die Frohndpflichtigen haben, we- dex an die Staatskasse, noch an die Frohndberechtigten irgend eine Entschädigung dafür zu leisten. Da, w? bei der neuen Frohnd-Regulirung diese Frohnden in eint Grundrénte ‘verwandelt worden sind, wird solche, vom

Im Unterhause wurden am16ten 72Bittschriften we-

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1. Jan. 1825 an, nicht mehr entrichtet. Die Frohnd-

Herechtigten werden für den reinen Verlust, welchen sie

| durch die

Aufhebung dieser Frohnden erleiden, durch

eine, vom 1. Jan. 1825 an, aus der Staatsfasse an sie

uy entrichtende jährliche Rente entschädigt.

| Verbesserung 19 lier Gegenstand seiner

Frankfurt a. M, 16. März. Der Senat, dem die des Jugend-Unterrichts stets ein angelegent- wohlwollenden Aufmerksamkeit

is, hac neuerlich die Verfügung erlassen, daß die schon

seit längerer Zeit vorbereitete, verbesserte Einrichtung der

immten Volksschulen nunmehr ungesäumt zur Ausfüh-

rung gebracht werden soll.

dieses Schulwesens hören. alle deutsche Schulen, so wie die und die reformirte Freischule auf und "hulfähige Jugend beider evangelischer

unächst für die evangelische Jugend hiesiger Stadr be-

Mit der neuen Gestaltung sogenannten Quartier- und dermalige Weisfrauenschule, wird nunmehr die Konfessionen den

neu errichteten Schulen zugewiesen.

| dem Königl. Preuß. Staats - | Kircheisen das vom goldenen Lôwen ,

Se. Königl. Hoh. der Kurfürst, haben und Justizminister von Großfreuz Allerhöchstihres Hausordens und dem Königl. Preuß. Wirfkli-

Kassel.

hen Geheimen Ober - Regierungsrath und Direktor im " Ministerium des Innern und der Polizei, von Kampk{,

das Kommandeurkreuz

1er Klasse desselben Ordens zu

verleihen geruht.

nad)

Die Bevölkerung Jtaliens theilt sich,

Jtalien. ! si wie folgt: Lombardi]ch-

den neuesten Zählungen ,

Venetianisches Königreich 4,180,000 Seelen ; Königlich-

t

j

Sardinische Staaten 3,866,000 ; Königreich beider Si- zilien 6,845,000; Kirchenstaat 2,498,000 ; Großherzog- hum Toskana : 1,315,000; Herzogthum Lucca 136/000;

| Herzogthum Modena 397/000 ; Herzogthum Massa 23/000;

| Herzogthum Parma 386,000; Republik St. tarino "7000; Jnsel Korsika 190,000; Jnsel Malta, Gozo und

| Comino 155,000.

| speftor aller“ sibirishen Schulen , hat den brillantenen

Gesammtsumme 19,980,000.

Petersburg, 12. März. Der General-Jn- Staatsrath Slowzow, St. Annen-Orden 2ter Klasse und

Ste

| der Professor Fuchs zu Kasan denselben Orden ohne Brillanten erhalten.

Die mit großem Kostenaufroande neu angelegte Kunst-

' Straße von hier bis Moskau ist jeßt bis Nowgorod,

20 Werste von hier, | terbrochen an der Vollendung derselben.

vollendet, und man arbeitet unun- Auf den Heer-

straßen von Riga und Moskau hieher, sind geschmactvolle steinerne Posthäuser aufgeführt worden, dergleichen jeßt “auch auf der gánzen weißrussischen Straße errichtet wer- den sollen.

Noch im Laufe dieses Jahres werden zur künftigen

| rihtigeren Bestimmung der Maaße, neue Arschienen

im ganzen Reich

eingeführt werden.

Die Universität Kasan ‘hat durch ihren zu diesem

' Zweck nah Wien gesandten Professor Simonow kostbare

"astronomische und physikalische

senschaftlihen Zwecken in

Instrumente erhalten. Herr -v. Hamel, befannt durch scine Reise zu wis- England. uud Fraufreich und

durch mehrere Gouvernements unseres Reiches, nament- "lich Woronesch, Tula, Orell, Räsan 2c. wird nächstens

wieder eine neue Reise in andere Gouvernements des Innern autreten. |

_ Konstantinopel, 25. Febr. Der Sultan läßt die Rústungen zu einem neuen Feldzuge gegen die Jn- surgenten unter seiner persönlichen Leitung mit großer Thätigkeit betreiben. Der Großvezier begleitete ihn einigemale, wenn er sich inkognito in das Arsenal begab, wo Tag und Nacht gearbeitet wird. Vor einigen. Ta- gen erhielt die Pforte Bericht úber einen Ausfall Jus- suf Pascha’s in Patras, wobei die Griechen überfallen wurden, und gegen 800 Mann verloren. Aus Smyrna haben sich hier. sonderbare Gerüchte über den Pascha von Aegypten verbreitet; allein was man auch Nachthei- liges gegen ihn behaupten mag, er hat bis zur leßten Zeit nicht aufgehört seine Treue gegen den Sultan zu betheuern. Man führt an, er habe ohne Veranlassung eine beträchtliche Armee versammelt, und dies errege Verdacht gegen ihn, allein soviel ist Thatsache, daß seine Csfadre gegen die Griechen noch ganz neuerlich Verstär- fungen erhalten hat.

Madrid, 11. März. Der König hat den Herzog von Jnfantado beauftragt, ihm die Mitglieder der Kom- mission die Über die Reinigungen (wegen des Beneh- mens in der Revolutionszeit) entscheiden soll, in Vor- schlag zu bringen. Man ist hiermit allgemein sehr zu- frieden indem man dadurch versichert ist, daß eine voll- fommene Unparteilichkeit in der Wirksamkeit dieser Kommission vorwalten wird. Durch eine Königl. Ordon- nanz ist bestimmt worden, daß alle Depots von konsti- tutionellen Kriegsgefangenen aufgelöst werden und die darin bisher befindlichen Individuen sich nach ihrem Ge- burts- oder Wohnorte begeben sollen, mit Ausnahme von

Nadrid und den Königl. Residenzen; sie sollen NReise- Geld und die nöthigen Rationen und Transportmittel erhaltèn, um sich ohne Auffenthalt in ihre Heimath“ be- geben zu fönnen; überdem sollen fie einen Halbsold oder dasjenige Traftement ‘beziehen, was ihrer politischen Lage entspricht. Allgemein ist auch die Zufriedenheit darüber, daß der König dem Marquis vou Almenara durch Wiedereinsebung in seine Rechte, Würden und Auszeichuungen hat Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Die Generäle Campo Sagrado und Bassecourt, denen das Kommando in Barcellona übertragen" worden, sind dahin abgegangen. Man hegt die Hoffnung daß große Verbesserungen Schritt vor Schritt geschehen und daß endlich alle. Schattirungen der Meinungen in dem ge- meinsamen Verlangen nah Wiederherstellung einer dauer- haften Ordnung der Dinge, welche die Parteisüchtigen

_niederhalte und die Sicherheit aller, ihrem Vaterlande

R ergebenen Spanier verbürge , sich auslösen werden.

Barcelona, 10. März. . Die französischen Auto- ritäten haben sih mit Erfolg bemüht, das Karneval nicht allein angenehm, sondern auch nüßblich zu machen. Die hiesige Armenanstalt bezieht einen guten Theil ihrer Einkünfte von den Belustigungen des Karneval; in die- sem Jahre hat die Einnahme 42,000 Fr. betragen, und die Einnahmen früherer Jahre weit überschritten. Die dffentliche Ruhe ist dabei keinen Augenblick gestört wor- den. Außerhalb der Stadt ist es jedoch nicht so ruhig