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König beauftragte Kommission, mit dieser Arbeit weit |
genug vorgeschritten seyn wird, um ihren Bericht dar-
âber abstatten zu fônnen.*) : : In der gestrigen Sibung der zweiten Kammer, în welcher von den Ministern, der Präsident des Minister- Rathes, der Großsiegelbewahrer und der Minister des Innern zngegen waren beschäftigte man sich ausschließ- lich mit der Verifikation der Vollmachten der verschiede- nen Deputirten. Der General Foy flagte bei diejer Gelegenheit, daß die Regierung, um ihm seine Wahlsä- higfkeit zu entziehen, in den Jahren 1822 und 1823 feine Perfonal-Steuevn von ihm habe erheben lassen, und daß er daher zum Beweise, daß er wirklich wahlfähig sey, sih genöthigt gesehen habe, sich dieserhalb von dem Finanz-Minister ein Attest ausstellen zu lassen. Der Graf v. Villèle maß diesen Unistand lédiglich einem Jrr- erflárte, daß er denselben bereits abgehol-
thume bei und erklärt l fen habe, die Entscheidung der Frage aber, ob der Graf Foy, da er die vor\christsmäpßige Abgaben-Summe nicht effectiv entrichtet habe, gleichwohl als Deputirter aufge- nommen werden könne, der Kammer anheimstellen müsse. Die Aufnahme wurde vorläufig bis nach dem Eingange des Berichtes des betreffenden Büreaux ausgeseßt. Der Graf von Girardin eiferte gegen die Wahlen des De- partements Cóte d’or; nirgends seien so viele Unregel- mäßigkeiten vorgefallen als dort, auch hâtten 150 Wäh- ler \chriftlih gegen dieselben protestirt. Herx Méchin verlangte mit Hrn. von Gerardin, daß die Kammer jo- gleich die Gründe zu dieser Protestation untersuche. Auf den Antrag des Ministers des Jnnern wurde derselbe jedoch dem Büreaux zur Prüfung überwiejen. Die Ve: rififation der Vollmachten dürste die Kammer noch einige Tage beschäftigen. _ i
Ueber die See - Expedition unter den Befehlen des Kapitain Duperré sind Iachrichten vom Monat Maî v. J. eingegangen, welche interessante Details über meh- rere nautische und magnetische Beobachtungen, auch über die Entdeckéung von 4 Jnjeln enthält, denen er die Na- men : Clermont-Tonnerre, Lostanges, Augier und Freci- net gegeben. Sie gehören zum gefährlichen Archi- pelagus und sind von Menschen bewohnt, dle höchst mißtrauisch schienen, so daß feine Mittheilungen mir ih- nen anzuknüpfen waren. Da üble Witkterung den Ka pitain nôthigre, sich schleunig von da zu entfernen , |o0 begab er sich nach Otati. Jn seinem Berichte hebt er besonders die segensreichen Veränderungen heraus „ die das , mit großem Eifer auf dieser Jnsel angenommene Christenthum in dem Zustande der Dinge dajelbst hervor- gebracht hat. /
Brüssel, 24. März. Es is bereits durch frühere Nachrichten bekannt, daß das Königreich Palembang auf
*) Die gestern nach französischen Blättern gegebene Nach- richt, daß bet der Ankunft der Pairs in dem Saale, in wel- chem Se. Maj. am 23sien die Kammern erdfsneten, der Groß- Referendar sich mit dem Kanzler an der Spiße derselben defunden habe, is dahin zu berichtigen, daß selbiger vielmehr, wie solches bet dergleichen Feierlichkeiten stets gebräuchlich ist, der Leßte im Zuge war, und der Kanzler somit denselben “allein anführte.
Ka- -
der Jnsel Sumatra, ein Reich, das an Volksmenge Hol; land gleihfommt, aus dem Zustande der Vasallenscyaft in den der gänzlichen Unterwürfigkeit gegen die Nieder-
sante Uebereinkunft ist durch folgende Proklamation Sei- ten des Sultans sanctionirt und zur ôffentlichen Kennt- niß gebracht worden, „Allen denjenigen die Gegehwär tiges sehen werden, Unseren Gruß; zu wissen thuen Wir: Fn Gemäßheir von Verträgen, welche beiderseitig mit} vollem freien Willen zwischen dem niederländischen Gou- vernement in Indien und Uns, Sultan von ‘Palem- bang, zur Verbesserung Unseres und des Schicksals Un serer Unterthanen abgeschlossen worden sind, wird di} unmittelbare Verwaltung des Staats von Palemban und seiner ganzen Bevölkerung von jeßt ab durch di. } Beamten erfolgen, welche das Gouvernement der Niu ff derlande zu dem Behufe ernennen wird. — Wir Sul F tan werden in dem Tribunal Plaß nehmen, welches in Civilsachen Recht sprechen wird; die geistlichen oder kirchli: F chen Angelegenheiten werden von dem Pangerang Pan; ff hôlò nach dem Koran entschieden werden, von dessen Aus ; sprüchen jedoch an Uns appellirt werden fann. Die Pru lizei und die Finanzen werden gänzlich von dem Repriss sentanten der Regierung der Niederlande verwaltet wt den. — Wir Suïltan werden fernerhin dié Achtung un} Ehrerbietung genießen, an welche Wir gewöhnt sind un} einen thätigen Antheil an der Regierung des Land} nehmen. — Wir werden Uns unablässig dem Geschif} widmen, ausschließlich die Anordnungen und Bestimmun gen der niederländischen Regierung ausführen zn lassen.
— Wir haben Uns anheischig gemacht, diese Anordun F Waaren nicht, wie bisher, ein, sondern zwei Konnolsse-
gen und Bestimmungen aufrecht zu erhalten, und gew daher allen Priays, Mantries und Einwohnern auf, d Befehlen des Repräsentanten der Niederlande zu (F horchen. | Die niederländische Regierung hat für Unsere E fúnfte, so wie für die Unserer Priays und Mantrit gesorgt. Demnach werden Wir von nun an feine Y gaben mehr erheben und feine Frohndienste fordern, - Es ist nôthig, daß alle Volkshäupter dem Repräsentd i ten der niederländischen Regierung von allen Piaget|s (Erhebungen), die Wir und die anderen Fürsten ! Palembang ihnen bewilliget haben, Rechnung ableg!! Wir wünschen , daß sie es baldmöglichst thun und si ohne Verzug zu dem Repräsentanten der niederländisch Regierung begeben, um dessen Befehle in Bezug d ihre Piagems und auf ihre- künftigen Dienstverrichtl gen vernehmen. — Und um den Inhalt der gegen tigen Proflamation so viel als möglich Oeffentlichkeit geben, soll sie an den geeigneten Orten verlesen und geschlagen, auch sollen Abschriften zur Verbreitung | E Snnern des Landes gemacht werden. Gegeben zu P lembang unter unserem großen Siegel , Montag d. 1} dul Radge des Jahres 1238. — Das Journal de Bruxd} fügt hinzu, daß das niederländische Gouvernement, f Beförderung der Wohlfahrt des Landes!, den lästig Frohndienst, auch mehrere Auflagen abgeschafft, und ein? Seden die Befugniß ertheilt hat, über sein Eigenthu! und seine Erzeugnisse frei: zu verfügen; desgleichen fe jede willführlihe Erhebung von Seiten der Vol}
'háupter verboten und bestimmt hat, daß die Lebensmit- cel, die in die liefert werden, lande Úbergangen ist. Die desfallsige, historisch interes; |
l f esfalisige , historisch | ' yel um sich gegriffen hatte, ren ' z | General Ambrosio gesagt , daß, | Oberst Pepe (nichr dem
| dieser ihm geantwortet habe:
| einzuleiten . | hour darüber sprechen.“ —
| zogin Antoinette von Würtemberg,
Ï ments vorzeigen.
Ï der Ort, woher fie t ol Ï der Name dessen, an den sie addre) nrr,
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Magazine von Java oder Palembang ge- naeh dem Tagespreise bezahlt werden sollen. Bie weit das Ordens-Unwesen in INea- sieht man aus den Memoi- So erzählt er, habe ihm als er eines Tages dem General Wilhelm Pepe) die für sein Regiment empfohlen, „Ich weiß die Sache schon — ich werde mic meinem Regiments - Tam- Ueber sein Erstaunen auf diese Antwort habe ihm der Oberst geäußert, daß dies das einzige Mittel sey, zum Zwete zu gelangen, weil
Ftalien.
dés Generals Carascoja.
Vollziehung einer Ordre
) der Regiments-Tambour Großmeister der Loge des Re-
gimentes sey. St. Petersburg, 16. März. I. K. H. die Her- Gemahlin des Her-
} ¿ogs Alexander, General-Direktors der Land- und IWas-
jer-Kommunifationen , ist am 13ten d. im 45sten Jahre ihres Lebens unerwartet mit Tode abgegangen. Dle
) Verewigte war eine geborne Prinzessin von Sach}jen- Ï Koburg-Saalfeld.
Der K. K. Oesterreichische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron von Lebzeltern „ |st seit 9 Tagen lebensge-
N fährlich franf.
Durch eine unterm 28sten v. M. erschienene Kaiserl. Ukase, ist úber die von Schifsern zu producirenden Kon- noissements folgendes fest gejeßt: ¡Zeder in Rußland antommende Schisser 2c. muß von den einzusührenden
Sowohl in diesen, wie in den Fracht- en, müssen der Name des VBersenders der Waare, fommt und wohin sie bestimmt ist, der des Schisses- Schiffers und Bootsmanns, so wie die Qualität, Quan- titát und der Werth der Waaren, anfgesührt werden. Ueber diese Konnoissements muß jeder Schisser 2c n ge- \eblicher Form eine Deklaration 11 duplo einreichen. Der Schiffer, der seine Konnoissante oder Frachtbriefe nicht doppelt vorzeigen kann, verfällt in eine Strafe von zwei Fubeln. Die nöthige Frist zur Erfüllung jener Vor)christen ist bei allen Landzöôllen drei, bei Seehäfen vier Monate und bei der Waaren-Einfuhr aus außer:-enropäischen Häsen den 1. Jan. nächsten Jahres. Da in den Zoll-Aemtern des St. Petersburger und Rigaer Seehafens, besondere Ex- peditionen und. in Kronstadt und der Dolderaa 6 S chif}ss- makler mit eben so vielen Gehülfen zur abschristlichen Anfertigung der Schisss- Dokumente niedergeseßt worden, so haben die Schiffer 2c. in diesen Sechäfen keine Du- plifate ihrer Dokumente vorzuzeigen 2c. |
Fn l G0 Landwirthschaftlihe Berichte aus dem Jn- nern des Reiches, vom Ende Februar.
l, Ostpreußen. — Königsberg. Die Saaten liegen frei vom Schnee und lassen ein gutes Gedeihen
hoffen. / ll. Westpreußen. — Danzig. Man befürchtet,
brief
‘Erfurt.
daß die Winter-Saaten bei dem abwechselnden Winter- e gelitten haben fönnten, da die Felder unbedeckt nD,
ITT. Brandenburg. Potsdam. Den einge- gangenen Nachrichten zufolge, befinden sih die Winter- Saaten im Allgemeinen fortwährend in einem guten Zustande, und haben nur hin und wieder bei dem nassen Wetter sich zu vergelben angefangen: auch fonnten die- selben bei der gelinden Winterwitterung nicht ganz von Unkraut frei bleiben. — Frankfurt. Nach den einge- gangenen Berichten ist diese Beschaffenheit der Witte- rung dem Gedeihen der Saaten nicht nachtheilig gewesen.
IV. Pommern. — Köslin. Ungeachtet dieses nassen und lauen Winters steht die Winter - Saat, so- wohl in {weren als leichten Boden, vortrefflih, und es ist, wenn nicht noch spätere Unfälle eintreten, in dieser Getreideart eine gute Aerndte zu erwarten. — Strxal- sund. Nach übereinstimmenden Berichten leidet die Winter - Saat zwar durch die fo lange anhaltende nasse Witterung, jedoch liegt selbige in den meisten Gegenden des hiesigen Bezirkes bis jeßt noch gänz gut.
V. Schlesien. — Breslau. Bei der gelinden Witterung hat der Landmann den Acker zur Sommer- Saat fortwährend bearbeiten fônnen. Die Winter-Saa- ten standen durchgängig sehr gut. — Liegniß. Der Einfluß der Witterung hat sich bisher nicht nachtheilig für die Winter-Saaten und Bäume gezeigt. — Oppeln. Die Winter-Saaten stehen gut; in einigen Kreisen ha- ben {hon die Vorarbeiten zur Sommer - Einsaat begon- nen werden können.
V1. Posen. — Posen. Die Winter-Saaten ste- hen gut und zur Sommer - Saat wird der Acker schon vorbereitet. i
Vll. Sachsen. — Magdeburg. Auf die Vege- tation wirkte die größtentheils gelinde und fruchtbare Witterung günstig. Die Winter-Früchte“ geben fortwäh- rend die erfreuliche Aussicht zu einem guten Gedeihen derselben, und mit der Sommerbestellung- hat bereits der Anfang gemacht werden können. - Felder, Aenger und Wiesen mit frishem Grün geshmückt, deuten einen bald herannahenden Frühling an. — Merseburg. Die un- gewöhnlich milde frühlingsähnliche Witterung des Mo- nats Februar ist für die Vegetation ganz bejonders gún- stig gewesen. Schon trieben die Bäume Knospett und ein lebhaftes Grün hat die Saatfelder überzogen. — Ein nachtheiliger Einfluß des außergewöhnli- chen Wetters auf die Saaten hat sich bis jeßt noch nicht ezeigt. gi VII. Westphalen. — Múnster. Der Stand der Winter - Aussaat giebt fortwährend erfreuliche Hoffnun- gen, nur auf schwerem und gleichzeitig nassem Boden, haben mitunter die Saaten von der Feuchtigkeit des Winters gelitten. Von vielen Orten her wurde beson- ders das gute Aussehen des Raps und Rúbsaamens ge- lobt. Der Gartenbau hatte schon fast überall seinen Anfang genommen. — Minden. Die beharrlich gelinde Witterung möchte dem Gedeihen der Winter-Saat nicht sehr zuträglich seyn, theils wegen des zu frühen Wachs- thumes, wodurch bei der größeren Frühlingsnässe leicht Fäulniß entstehen und auch der abwechselnd denn doch
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