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von 15,000 Mann zusammen, wovon er 6000 auf eigne Kosten unterhalten , ‘und“wöomit er einen neuen Feldzug aegen Missolunghi unternehmen will. Er glaubt diesen Feldzug îim Monat April eröffnen zu können; bis da- hin aber bleiben die wichtigsten Punfte des südlichen Albaniens von den Streifereien der zwischen Vrachori und Agrapha sehr zahlreihen Jusurgenten - Banden be- droht; und wenn es ihnen gelingen sollte, in Arta oder Prevesa festen Fuß zu fassen, würden sich die künftigen Operationen der Türken niht wenig ershwert finden. Nach früheren Berichten aus Korfu waren 4 bis 5000 Insurgenten bereits in den lebten Tagen des Ja- nuar bis nach Kombotti, einige Stunden von Arta vor- gedrungen, hatten sih jedoch bald wieder in-die Gebirge von Makronoro zurückgezogen. Zufolge der neuesten Berichte aus Korfu aber (vom 20. März) hatte sich dort das Gerücht, däß die Insurgenten im Besiß von Arta wären, verbreitet. Viele zweifelten zwar noch dar- an, weil es den ÎInsurgenten gänzlih an Geschüß man- gelt. Doch erhielt die Nachricht durch das zweideutige und räthselhafte Benehmen des Omer Pascha, und seine bisherigen unzureichenden Maßregeln Glaubwürdigfkeit. Die Pforte hat neuerlich durch das Absterben des tapferen Albaneser -Hauptmanns Gogo einen für ihre Verhält- nisse in Albanien sehr empfindlichen Verlust erlitten. Madrid, 2. April. Das Amnestie-Dekret ist (wie die Etoile meldet) ungeachtet des: im Minister - Konseil vor fkfurzem gefaßten Beschlusses, aufs neue verschoben ; statt dessen ist ein anderes Dekret an den Rath von
Castilien erlassen worden, durch welches das Verfahren
in Hinsicht der Reinigung der vor dem 7: März 1820 angestellce gewesenen und von der konstitutionellen Re- gierung beibehaltenen Beamten „ und die dabei zu beob- achtenden Formen vorgeschrieben werden. Für Madrid und die dazu gehörigen Städte foll eine besondere Rei- nigungs-Junta ernannt werden; in den Provinzen soll
das desfallsige Geschäft den Provinzial-Behöôrden, unter |
Zuziehung eines Geistlichen, obliegen.
4 u__l1:4/:9::-d; Nachricht von dem Zustande des Schulwesens im Regierungs-Bezirke Posen, zu Anfang dieses Jahres. |
A. Hôheres Schulwesen. Es befinden sich in diesem Departement 1) zwei Gymnasien, 1 zu Posen und 1- zu Lissa, welche unter der unmittelbaren Aufsicht und Verwaltung des Provinzial - Konsistoriums und Schul- Kollegiums stehen. — Das Posener Gymnasium zählte am Ende des v. F., nachdem früher die Abzweigung der drei unteren Klassen, als Stamm zur höheren Bürger- Schule, erfolgt war, 335 Schüler; die Anzahl derselben im Gymnasium zu Lissa betrug am Ende des Jahres 1822=162, und am Ende des vor. Jahres = 236; die An- sralt hat mithin im v. J. einen Zuwachs von 74 Schülern erhalten, — 2) Das .Schullehrer-Seminarium zu Posen, welches ebenfalls zum Ressort des Provinzial - Konsisto- riums gehört. : Es hat gegenwärtig 28 Zöglinge, von denen 18 auf Kosten des Staates unterhalten werden, 1nd 10 Zöglinge kleine Unterstübungen von 15 bis 25 Rthlrn. jährlich genießen. Außerdem besuchen dieses Lehr-
Institut in. der Regel gegen 20 junge Leute als Präpa- |
randen, welche blos Wohnung und Unterricht frei ha, ben, und sich sonst auf eigene Kosten unterhalten.
der mit der Anstalt verbundenen Uebungs:Schule von 5 Klassen sind jet 204 Kinder (Knaben und Mädchen), welche unentgeltlih unterrihtet werden. Im verflossy nen Jahre sind 6 katholische und 2 evangelische Semi; naristen als Schullehrer an städtischen Elementar-Schi len des hiesigen Departements, und 1 Zögling katho, Bekenntnisses als Dorfschullehrer in dem Departemett der Regierung zu Bromberg angestellt worden. — z Zum Ressort der“ Regierung des Posener Departement: gehören: a. die Kreisshule zu Fraustadt; ' b. die höhen Stadtschule zu Posen; c. acht städtische Mittel-Schulen, nämlich 1) zu Posen, 2) zu Fraustadt, 3) zu Dojanowe, 4) zu Rawicz, 5) zu Schmiegel, 6) zu Gräß, 7) zu Wollstein, und 8) zu Schwerin.
In Bezug auf diese Anstalten ist folgendes zu bemerken
a. Die Kreis\chule zu Fraustadt. Da in Fraustadt schon eine Mittelschule besteht,
überdies in den benachbarten Städten Bojanowo un
Rawicz, ähnliche Lehrinstitute vorhanden sind, auch dy Gymnasium zu Lissa nur zwei Meilen entfernt is; | wird beabsichtigt, die gedachte Kreisshule von Frausta
c. 4. Die Stadtschule zu Rawicz, hat im vorigen ahre eine bedeutende Reform erfahren, und einen thä- igen Mann „ den Rektor Geist, an die Spibe erhalten. Sie ist im besten Gange.
c. 5. Auch bei der. Schule zu Schmiegel ist im ver- lossenen Jahre ein neuer Rektor angestellt, von dessen eitung sich Förderung des Gedeihens des Unterrichts it Zuversicht erwarten läßt. | c. 6. Zu Gräß werden die Kommunal-Schul-Anstal- ¿n im Jnneren und Aeußeren verändert, und unmitctel- har mit einander in Verbindung geseßt. Bei der vor urzem dort, Seiten der Könlgl. Regierung abgehaltenen Revision, hat sich die erfreuliche Ueberzeugung ergeben, daß der dasige Schulvorstand auf immer bessere Gestal: Fung des Schulwesens mit Nachdruck einwirkt.
Î c, 7. Das evangelische Schulwesen zu Wollstein ist ach dera Ergebniß der leßten Revision, in einer recht uten Verfassung, da der Prediger des Ortes, Gerlach, Dbschon bejahrt, fih dennoch der Lehrinftitute seiner Kon- (en ‘jryx anilmimt, und aus Liebe zum Schulfache, bst eine dritte höhere Knabenklasse gebildet hat, uind
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iese in den nôthigen Kenntnissen, fünf Stunden täglich
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nach Meseriß, wo eïne solhe Anstalt sowohl für nentgentlich unterweist. Das fatholishe Schulwesen
Stadt und den Kreis selbst, als auch für die bena barten beiden Kreise ein wesentliches verlegen.
Bedürfniß ist, 1
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qu Wollstein, sieht einer zweckmäßigen Einrichtung ent- gegen, weshalb das Nöthige veranlaßr ist.
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F c.8. Zu Schwerin hat die Stadtschule durch An-
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h. Die hdhere Stadtschule zu Posen hat bis jet ellung zwei neuer Lehrer und durch Einführung eines
aus Mangel an einem zwecmäßigen Lokale noch ni(t| vollständig ins Leben treten können, sondern als Vils reitungsschule fürs Gymnasium in dem Gebäude leßteren und unter Aufsicht des Direktors bleiben mis sen. Es sind indessen die nöthigen Einleitungen zu Beschaffung eines besonderen Gelaßes in dem aufgeho nen Theresien - Nonnen - Kloster daselbst getroffen, ui Vorschläge zur Genehmigung wegen Ueberweisung ein A des gedachten Klostergebäudes gemacht worden.
a in erfolgt ist, so wird dieses Lehrinstitut im Laufe d. Z vollständig ins Leben treten können.
c. 1. Die evangelische Mittelschule zu Posen v zwei Klostern wird ebenfalls noch in diesem Fahre il
Folge der Einrichtung des Elementarshulwesens am Ort FF
zu einer Bürgerschule mit 3 Klassen, einigen Hülfslehrern erhoben werden.
Die Stadt Posen wird dann 2 höhere Bürgershl len haben, eine fatholishe, in welcher die Unterrichts sprache die polnische und eine evangelische, in welt die deutsche die Unterrichts - Sprache, jedoch in leßtere das Polnische fo wie in jener das Deutsche Unterrichts Gegenstand ist.
c. 2. Der städtischen Mittel - Schule zu Fraustad! n eine bessere Begründung in Kurzem bevor. Es is a eingerichtet worden, die es s{ch, namentlich in ihren technischen Mitgliedern, angelegen seyn läßt, das Orts Schulwesen zu heben.
c. 3. Die Schule zu Bojanowo erfreut sich, unte!
3 Lehrern ur!
der eifrigen Leitung ihres Rektors Gerlach, und de Schul-Jnspektors, Superintendenten Meerkab, eines g
ten Fortganges.
Hinsicht des Fonds die Genehmigung ber F
elbst im verflossenen Jahre eine Schul - Kommission
euen Lehrplans, einer Schulordnung und neuer Schul-
sehe eine Reorganisation erfahren. Von dem regen ser des Schulvorstandes, insonderheit des thätigen und wusichtigen Ober-Predigers Rayschky als technischen Mit- Miede desselben, darf man sich eine recht erfolgreiche Wirk- Mméelt versprehen. Cine städtishe Mitctelschule ist au- dem noch zu Krotoschin Bedúrfniß, und es ist darauf, einzurichten, bereits vorgedaht worden. B. Elementar-Schulwesen. l: Jn Absicht: des Aeußeren. q 1) An Elementar-Schulen sind im vorigen Jahre Meu organisirt, a) in den Städten mit Einschluß der tadt Posen, 1) 6 fatholische, 2) 5. evangelische, 3): 3 Memischte Schulen, b) auf dem Lande, 1) 18 fatholi\che, 19 evangelische, 3) 3 gemischte Schulen. a, inden Städten, 1) 11 gemischte Schulen; b. auf 2) 19 evangel., 3) feine ge-
F 2) Reorgauifirt wurden : Mthol., 2) 14 evangel., 3) 4 im Lände: 1) 21 fathol,, hte Schulen.
Sobald in den beiden fleinen Städten Ryczywol im Vbornicter, und Scharfenorth im Samterschen Kr. eine Vhule organisirt seyn- wird, woran man fortwährend beitet, werden in den sämmlichen 93 Städten des Po- fer Departements möglichst zweckmäßig eingerichtete Oqulen im Gange seyn.
Viele unbemittelte: ländliche Ortschaften, die keine
Qulen für sich zu etabliren vermochten, wurden mit
en benahbarten Oertern zu einem Schul - System ver- nigt, Sprache und Konfessionen fanden dabei möglichst
|erücksichtigung.
In Hinsicht der Organisation des Elementar-Schul-
vesens zu Posen is zu bemerken, daß im vorigen Jahre
zu den bereits früher bestandenen zwei fathol. und | evangel. Schulen noch zwei neue éathol. A De! sind, und wegen der übrigen „ theils noch neu zu grún: denden , theils zu erweiternden Schulen dieser Gattung für die shulfähigen Kindet beider Bekenntnisse; und fúr die jüdischen Kinder alles so weit vorbereitet ist, daß nur das Lofale beschaft werden darf, um sie unverzüglih zu erôffnen. Jenes wird mit Thätigkeit betrieben. :
95 An Schulbauten sind: 10 neue Schul-Häuser er- richtet, und 13 im Bau begriffen. Gleichzeitig sind viele Neparaturen und Erweiterungen vorgenommen. Wegen Ausführung anderer Neubauten ist das Nöthige einge- loitet; zu den bereits vollendeten Schul-Häuseru ist den Schulen Königl. Patronats das nöthige Bauholz, wo es nach den ge}eßblichen Bestimmungen auf dem Grunde vorhanden war, in natura verabreicht worden.
4) Förmlich angestellt wurden: 1) 8 fathol evangel. Schullehrer; viele f terimistische Anstellung.
11, Jn Absicht des Juneren ist h
_ 1) fortwährend dahin gewirkt worden, daß die Geist- lichen beider Konfessionen den Schullehrern ihrer Paro- chie in den sogenannten Schullehrer: Konferenzen, zufolge der im Amcts-Blatte der Königl. Regierung erlassenen Be- fanntmachung, Anleitung zur weiteren Dildung, insonder- veit au zur Defêtderung cines zweémäßigen Religions- Unterrichtes, ertheilten. Jiu mehreren Kirchspiele, na- O Gs C R iAE Lissaer, Meseriber und Biru-
chen-Krelses, ist dies mit de : Erf
geschehen: ) ; is dies nic dem besten Erfolge __2) In dem hiesigen Schullehrer - Seminarium i im verwichenen Zahre, auf Veranstaltung D NEUNE zial-Konsistoriums, zu dessen Verwaltung, das Institut gehört, zum zweitenmale ein methodologischer Lehrkur- jus, behufs der Nachhülfe für die interimistisch ange- stellten Schullehrer des Departements, ¡wei Monate (August und September) hindurch gehalten worden, an welchem zusammen 41 Schullehrer, nämlich 26 fatholi- E 15 evangelishe, mit Nusen Theil genommen L @
3) Um mehr Ordnung und Uebereinstimmuna i das Schulwesen zu bringen, und noch obige Män geln abzuhelfen, is von der Königl. Regierung eine Ju- séruftion für die Schulvorstände erlassen, und wo leßtere noch fehlten, deren sofortige Bestellung angeordnet worden.
4) Die evangelischen Schulen sind durch die be- tressenden Superintendenten, ein Theil der katholischen durch die Dekane, als Schul - Jnspekcoren , visitirt wor- den. Außerdem ist im Herbste v. J., von dem Depar- tements-Schulrathe der K. Regierung, noch besonders in mehreren Kreisen des Regierungs -Bezirkes, eine ge- naue und vollständige, vorzüglich auch auf die Unterrichts- Verfassung, mit Rücksicht auf die künftige Bestimmung der Lehrlinge, Bezug nehmende Revision vorgenommen worden. Aus den vorgedachten Schui-Revisions-Berich- ten ist zu entnehmen gewesen, daß mehrere Geistliche beider Bekenntnisse jebkt mehr als jentals um das Un- a Ls vei: E die Zwecke und Grundsäße
er wahren christlichen Erziehung zu erreichen z zuführen bemüht sind. E A
2) 10 erhielten außerdem bloß in-