1824 / 97 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Il. Zeitungs-Nachrichten. | Ausland.

ris, 17. April. Die: “Ceremonie des - Fußwa- verb Ge SFeraV@mitiag inder Galerie Diana satt | gehabt. Seine“ Königliche “Hoheit Monsieñr, “begleitet von Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Angouleme und den Großbeamten des Königlichen Hauses, ver- richtete solhe an Kindern, welche die Apostel darstellten. Die Kinder erhielten ein jedes 13 Schüsseln mit Speise

sen und 13 Fünf Frankenstücke.

Die Königliche Ordonnanz vom 8ten d. M. wegen der éfentiichei Unterrichts - Angelegenheiten (St. Zeit. Nr. 94) hat ein lebhaftes Aufsehen erregt. Die großen politischen Interessen, welche jeßt den Berathungen der Kammern unterliegen, und deren Wichtigkeit wohl geeig- net wäre, die ganze Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, hat dasselbe doch nicht verhindert, seine Blicke auf eine Verwaltungs-Maßregel zu richten, welche zwar Interessen anderer Art, aber gewiß nit minder heilige betriffc. Man spricht sonach viel und beschäftigt sich eifrig mit der neuen Ordonnanz; man raisonnirt darüber nah eines ‘Jeden besonderer Lage, Hoffnungen, Besorgnissen, Einfichten ‘oder Leidenschaften. Das Jour- nal des Débats nimmt hievon Veranlassung, auch einige Betrachtungen über diese Ordonnanz anzustellen, indem es dabei bevorwortend äußert, daß es zu ' oft sih" des

ehtes bedient habe, die Autorität gegen die Angriffe des bdfen Willens und der Ungerechtigkeit aufrecht zu erhalten,

; daß man eine von ihm, in einem einzelnen Falle t adies hinfichtlich einiger Punkte einer speciellen Maßs- regel gehegte theilweise Meinungs - Verschiedenheit, nie einem \anderén Beweggrunde zuschreiben fönnte als der efreimüthigen Freundschaft, Das Journal beschränkt sich dermalen auf die Betrachtung des ersten Artikels jener Ordonnanz; wonach die Funktionen dos Rektors der Aka- demie zu? Paris mit denen des: Großmeisters der Uni- versität vereinigt worden. "Es stellt geschichtlich dar, welche ¿Vortheile aus der Trennung dleser Funktionen und gus der, lediglich auf den Wirkungskreis der Afa- demie beschränkten Thätigkeit des bisherigen Rektors der- selben, Abbé Nicole;/ erwachsen, indem es bemerft, wie, der Natur der Sache nach, der Großmeister, bei seinem weitumfassenden Geschäftsfreise, auf ‘den einzelnen Be- zirf wohl nicht diejenige specielle Aufmerksamkeit richten könne, deren leßterer, zum wesentllchen Nußen des öf- fentlfeh Unterrrichts „sich bisher zu erfreuen gehabt. Es zählt zugleich. die Verdienste des Abbé Nicole. einzeln auf und äußert seine Verwunderung darüber, daß. man einen so rüstigen Arbeiter zurückgesebt, und in ihm nicht wenigstens dem Großmeister einen eben so nöthigen als trefflichen Gehülfen erhalten habe.

In einer. Flugschrift: ¿„„Nachricht an die Deputirten E den poyalistischen Blättern der Vorwurf gemacht, daß sie, nur einigen individuellen: Jn-. teressen gewidmet, nichts nübten, ste seyen rein ministe-: riell; nur ein einziges Organ sey noch für die monar-

_chischen Meinungen vorhanden :— die Quotidienue. Die

Etoile erhebt sich dagegen in einer zietnlich weitläuftiggf Auseinandersebung,ck worin sie darzuthun nie ihrer Ueberschrift: Gott, der König und Frankrei} untreu geworden sey, Sie giebt dabei zu vernehmen} wie gegen das Journal des Débats den \panishuf Krieg Uyd gegen die Quaüdienne jene Maßregel Ven theidigt habe, welche. dazu gereiche, die Manuel und h N Fayette zurüézuweisen und eine ganz royalistische Kanf mer zu verschaffen. : f Während der 12jährige Knabe Lißt dur sein mi digen unsere Zeitungen an, daß man bald in einem 1 (ADgINEK Roben den ersten Violin- Spieler fennen (0 nen werde, und Londoner Blätter sprehen von einy 6jährigen Mädchen, deren Virtuosität auf dem Fot

piano allen Glauben ge.

IBankzettels zu ändern sucht, daß is ofeie bewittte.

Feung vom hentigei dde L T in E E gn mehreren öffentlichen sterhaftes Fortepiano-Spiel alles in Erstaunen seßt, fiy Mf Schrift, b E

welches er auch mit großer Leich- Dresden, 19. April, heute Morgen

eipzig angetreten. : i '

Kassel, 20. April. Die hiesige Allgemeine Zei- enthält folgénden Artikel; lättern war bereits früher __/»Die Verschwörung gegen den üurfürsten Wilhelm U, von Hessen- Kassel, nah ihrer hichte und Strafwürdigkeit dargestellt von Johann an Horn‘ angekündigt, und das Mündensche Wochen-

Mhlatt hatte bereits die Vorrede derselben mitgetheilt, Diese Schrift ist nunmehr erschienen, und wir sind er-

Nach einer telegraphischen Meldung aus Touly F âchtigt, zu erklären, daß beinahe alle darin enthalte-

vom 14ten d. M., ist an diesem Tage das Linien-Stj le Formidable, von 120 Kanonen, glülich vom @&t pel gelaufen.

Rente 101.80.

London, 13. April. Das Oberhaus hat ch hau bis zum 6ten f. M. vertagt.

Als’ erfreuliches Gegenstück zu den noch immer q Jrland eingehenden traurigen Nachrichten von. Pat ungen und unruhigen Auftritten, von Ermordungen j Brandstiftungen, melden unsere Blätter folgenden y den Assisen von Londonderry vor furzem vorgekommeauy Fall. Es sollte eben úber eine bedeutende Anzahl O gisien und Baändmänner Gericht gehalten werden, (M ein Anwalt derselben erklärte, daß sie. si{ch entschlos hâtten, fünftig in gutem Vernehmen und einträdl mit einander’ zu leben, und deshalb nicht vot die As sen gestellt zu“ werden wünschten. Die Gefangiit wurden sodann vor die Schranken geführt und {ie in der That in gutem Einverständniß, erklärten aug (f bestimmtes Befragen: daß sie sich versöhnen wollt worauf sie. von dem Präsidenten mit einer nachdrüdl chen Vermahnung entlassen wurden. * Sie brachten dann den übrigen Tag frôöhlih mit einander zu ul trañfen tüchtig auf wechselseitiges Wohlergehen.

Tagtäglich werden Klagen erhoben über - dit ju große Leichtigkeit, unsere Bankzettel nachzu machen. Div ser Leichtigkeit muß man es zuschreiben, daß so vitlt Unglückliche ' es mit diesem ‘verbrecherischen Jndustrie Zweige versuchen und mit ihrem Leben nur zu oft det gleichen Versuche bezahlen, “worauf sie niemáls gefallen seyn würden, wenn die englischen Bankzettel ; anstatt so grob, wie! sie es sind, fabricirt zu’ werden, Meiste! stücke der Kunst, wie in der Bank von Franfkréich, wi ren. Ein neuerliches Beispiel beweist so eben, wie (eit es ist, unser Papier -Geld zu ‘vekfälschen. Ein Zndivi duum, bald Taylor, bald Hunley' genannt, ist von t Assisenhofe: zu York,- wegen Fabrikation falscher Zettey so eben verurtheilt worden. Dieser Mensch hat E sprochen, mehrere bei den Verfälschern übliche Se nisse zu entdecken, wein man ihm das Leben (Ges wollte, und, zum Unterpfand seiner. Aufrichtigkeit, erbo

er sich, augenblicklich und vor Zeugen, den Werth cinc ha

sat. Von der h)

Mig als von der Oberpolizei-Direftion, ist dem von Horn E) nur dié mindeste Nachricht zUgegangen , pielmehr

tr Ver

Jallt werden

Püchalten.

Nachrichten über die Wirksamkeit der verschiedenen jôrden bei dem Verfahren 2c. vorzüglich hinsichtlich r erfolgten Verhaftung, ferner über die bisher geführ- n Untersuhungen und deren Ergebnisse falsch und undlos sind, und es das Ansehn hat, als habe man ch der Feder des 2c. von Horn als eines Mittels zur äushung des Publikums und zur Erreichung anderer rwerflihen Zwecke bédient, weshalb denn auch dessen drigkeit requirirt worden ist, ihn zur Angabe der Quel- y anzuhalten, aus denen er jene Nachrichten geschöpft lesigen Untersuchungskommission, so we-

deren Mittheilung ihm von zwei Kommissarien aùs- ücklich- verweigert worden, und es darf daher faum chhinzugefügt werden, wie vermessen es ist, úÚber eine ktersuchung öffentlich reden zu wollèn, von -welchek fasser nicht die geringste Kenntniß hat, und über ehe erst nah ihrer Beendigung und nach sorgfältiger

insiht der Akten von völlkommen geschäftskundigen,

\esangenen und rechtlichen fann.‘‘

Türkei. Wie der Spectateur oriental zu Smyrna im 26. Febr. meldet, haben die Psarioten anfangs der ten Woche mit mehreren bewaffneten Fahrzeugen eine ndung auf Scio gemacht, sind aber von den griechi- hen - Jnselbewohnern selbs, denen der Pascha auf verlangen hat Waffen geben lassen, zurückgeschlagen orden. Etwa 30 psariotische Fahrzeuge streifen in der (gend und ‘am Eingang des Meerbusens von Smyrna um, und machen zuweilen Landungen an den 'Sali- um sich Salz zu verschaffen. In Follieri sind ige und 80 Griechen: auf unmenschliche Weise massäkrirt den; die Veranlassung dazu gab die Ermordung eines aja durch einen ihm untergebenen Türken. Die dor- je türfische Volksmasse wurde deshalb von Uebelwol- „n gegen die Griechen, als angebliche Urheber der that, aufgehebt, und ließ sich demnächst obwohl is der sterbende Kiaja die Versicherung des Gegen- s gab, nicht von ihrer Wuth gegen die Griechen

ereinigte “Staaten von Nordamerifa. dem National - Kalender für das Jahr 1824

èâännern- ein Urtheil ge-

Se. Königl, Hoheit Prinz Johann haben mit Hôöchstdero Frqu Gemahlin, Prin- essin Amalia Augusta Königl. Hoheit ,

P Uhr, die Reise nach Baiern und Baden über

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[ zählte man 1922 in den vereinigten nordametikanishen Staaten 9 Mill. 655,415 Einwohner, mit Inbegriff von 1_ Mill, 544,088 Stlaven. Mit dem Ackerbau beschäf- tigten sih 2 Mill. 175,065, während nur 72,558 Per-

sónen sich dem Handel und 349,663 den Manufaktur- Arbeiten gewidmet hatten.

Handels-Berichte, Amsterdam, 10. April. Die gegenwärtige Kon- jünftur ist für alle Artifel niht von der Art, seine Freunde zu irgend einer Unternehmung ermuthigen zu können; die Preise aller Artikel werden täglih: mehr gedrückt, und so niedrig bereits auch unsere Kaffee-Preise stehen, so werden solche nah unserer Ansicht doch noch mehr weichen müssen. Der Einkauf hier und an an- deren Pläßen beträgt kaum, was für die tägliche: Kon- sumtion erforderlich is. Spefulationen finden gar nicht siatt, ein Beweis, daß die Ansichten ziemli gleih ste- hen; dutch dieses Verhältniß wird das meiste baare Geld in Staatspapieren belegt und geht für den Han- del verloren.

Was den Verkauf des hier lagernden fremden Schwe- fels anbetriffe, so- haben wir das Limitum damit noch nicht erreichen fönnen. Der Mäler versicherte uns hoch gestern, augenblicklich nicht mehr als 65 bis 2 Gulden dafúr ermitteln zu fônnen, und rieth uns nicht zum Verkaufe, sondern die Waare noch lagern zu lassen. Es lagert hier noch eine bedeutende Partie Schwefel- fúr auswärtige Rechnung, die bei einzelnen Fässern zu: 75 Gulden verkauft wird und wozu Gelegenheit vorhanden ist.

Del war seit einigen Markttageh gestiegen; man cane jedoch bedeutend mindere Preise; 187 bis: 315.

ulden.

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Aachen. Das Gemeinde-Weseh befindet sich durch- gehends in einém so geregelten Zustande, wie dies den Umständen nach möglich ist. Manches Gute wird aller- dings noch von. der neuen Kommunal-Ordnung erwartet. Auch in das sonsk’ so verworrene Rechnungs Wesen der Armen-Verwaltungen kommt allmählig bessere Ordnung.“ Die rückständig gewesenen Rechnungen sind meist abge- legt und abgeschlossen. Mit Tilgung der Gemeinde- „Schulden wird regelmäßig, und, wo es im Tilgüings-. Plane ‘liegt, mit Veräußerung von Geméinde-:Grund- stücken zu diesem Zwecke thätig fortgefahren. Die aus diesen Veräußerungen für die Agrikultur Überhaupt her- vorgehenden Vortheile machen solche“ nebenbei noch zu einer erfreulichen Erscheinung. Den Gemeinde - Baum- schulen wird fortwährend diejenige Aufmerksamkeir ju Theil, welche sie verdienen; in diesem Augenblicke na- mentlich beschäftigt man sich in denselben besonders mit den Arbeiten zur Veredlung der Wildlinge und - Anle- gung großer Baumgärten. i Ad E

Mit der bei der ungünstigen Witterung des lebt- verflossenen Monates verzögerten Ihstandsegung' der Gemeinde - Wege wird nun unverzüglich ‘vorgeschritten werden.

Die Arbeiten des Neubaues verschiedener Kirchen, namentlich jener für die fatholischen Gemeinden zu Pier,