1824 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mache man dem berühmten Walpole Vorwürfe deshalb, indem es fein verderblicheres System gebe, als die Re- * ente Verringerung des Zinsfußes, | aber auch gleichzeitig durch Erhöhung des Kapitals zu t Der Redner verlangre schließlichp - daß der F Vorschlag des Hrn. Leroy, mit dessen Veränderung durch Finanz - Minister dieser selbst sih einverstanden: er: iss Prüfung überwiesen werde; F Hr. Leroy trat diesem Antrage bei und er wurde von F der Kammer bewilligt. | Rente 103 . 85. Warschau, 26. April.

weniger als"2800 Millionen am 1. Jan. 1826 auch baar geleistet werden fkônne; 3000 Millionen seyen zwar nit viel für die ersten europäischen Banquiers (man late) aber eben feine Kleinigkeit. Der Minister erhob sih von seinem Plakbe, um dle gewünschte Erklärung zu geben; man rief ihm aber von allen Seiten zu, daß dies unnüß sey. Ein dritter Vorschlag des Hrn. Leroy füllte den Rest der Sißung aus. Da der Finanz - Minister selbst auf einen Theil desselben einging, so glauben wir ihn hier mittheilen zu müssen. Er lautet wie folge : ¿Der Finanz-Minister wird ermächtiget, die vom Staate bereits ausgegebenen 5procenktigen Renten durch 4procentige'zu er- seßen, wobei den Inhabern jener Renten die Wahl zwischen der Auszahlung des Kapitals und der Herabseßung des Zins-Fußes gelassen wird. Die Operation. wird auf jede Insfkription, von Jahr zu Jahr, durch ein-Zehntheil be- wirf, und zwar vom 1. Jan. 1825 an gerehnet. Der Finanz-Minister wird in jeder Jahres ¿ Sißung die Deputirten - Kammer genau unterrichten, wie weir die Opetation gediehen ist.-— Von den obigen Bestimmun- gen sind ausgenommen : die den Invaliden der Marine, der Pairs - Kammer , der Ehren - Legion, dem Rathe [ür die Besiegelung der Adels-Briefe, Ernennungen U. s. w., den öffentlichen und religieusen Anstalten, den Gemein- deú, . Tontinen/ und dem Pensions - Fond zugehörigen Renten, ferner alle Renten-Jnhaber, die bei der Vorle- gung des Geseß-Entwurfes nicht. über 1090 Fr. besaßen.

Während Hr. Leroy diejen Vorschlag näher entwickelte, sekte der Graf von Villéle eine. Note folgenden Jnhal- tes auf, wodurch er sih, wie man sieht, den Ansichten des Hrn: Leroy nähert: ¡Die gedachte Finanz-Öperation

: nur gemacht werden, in so fern sie den gegenwär- cadeA A abadèrn der 5procentigen Renten die Wahl. läßt : 1) zwischen der Auszahlung des Kapitals und der Um- schreibung der Renten in 4procentige zum Pari-

inter der Bedingung, daß eine abermalige

S e ai vor dem 1sten Januar 1830 eintreten darf, und daß die Renten-Jnhaber in dem Genusse des Zinsfußes von 5 pCt. bis zum 1sten Januar 1826 verbleiben; und 2)- zwischen der Auszahlung. des Kapi- tals und der Umschreibung der 5procentigen Renten in Zprocentige (zu 75), wobei die Herabseßung des Zins- Fußes mit dem 22sten September 1824 eintritt. „Jch glaube,?/ fügte «Hr. von Villele hinzu, „daß, wenn Hr, Leroy darin willigt, seinen Vorschlag in obiger Art zu ändern, und sonach den Renten - Jnhabern die Wahl wischen der- einen oder der. anderen Umschreibung ihrer enten läßt, die Regierung kein Bedenken finden wird, darauf einzugehen.“ Eine ziemlich große Bewegung wurde bei dieser Erklärung des Ministers in allen Thei- len des Saales bemerkbar. Der Baron Dudon erblicfte in diesem neuen Vorschlage wieder ein ganz . anderes System, das die reiflichste Ueberlegung verdiene; er be- gnügte sich damit / im Allgemeinen dle einfache Frage aufzustellen: ob: es, um die unmittelbare Erleichterung der Steuerpflichtigen zu bewirken, rathsam sey, den Zins- Fuß der Sa atosckvio um die Hálste herabzuseßen; und dagegen das Kapital derselben um das Doppelte zu er- wb: ‘in England habe eine ähnliche Operation nur einmal und nie wieder statt gefunden, und noch: jeßt

T REE E E E E E L E E E E E * lia di E RS F E S E Dai A E E U A E

dergl. Kranke vorhanden. Von weiterer Ausbreitung Uebels is nichts mehr zu befürchten, indem die H n welchen sich die Pocken-Kranken befinden, gesperrt find, und die Vaccinatión sámmtlicher uneingeimpsten Subjekte eifrig fortgeseßt wird.

1l. Westpreupßen. Danzi Krankheiten unter den Menschen ist nichts zu hören. In -dem allgemeinen Gesundheits- ist im Verlaufe des Monates Katarrhali- immer un-

duktion der Renten durch

bewirken. g. Von herrschenden

Marienwerder. Zustande der Menschen feine besondere Veränderung vorgegangen. he und rheumatische Krankheiten sind noch gemein häufig und erstere vornämlich dem findlichen Al- ter bei entstandenen Bräunen gefährlich gewesen. in der Stadt Löbau und deren Umgegend ausgebrochenen Menschen - Pocken haben noch nicht gänzlich unterdrückc werden fönnen. Il. Brandenburg. Potsdam. Dle herrschen- den Krankheiten waren fkatarrhalish-rheumatisch und | ins Entzündliche Übergehend. i ten sich die Masern und Rötheln ziemlih allgemein; auch gab es unter ihnen fortwährend Scharlach - Fieber und Keuchhusten. Jn den Dörfern Stahnsdors und Schdnefeld im Teltow - Storkower Kr. sind die natürli- chen Pocken ausgebrochen, und zwar im ersteren Orte bei zwei, und im leßteren bei einem Kinde. Es sind so- fort die nôthigen medicinischen Anordnungen getroffen ; auch ist die Jmpfung aller pockenfähigen Jndividuen Ï veranlapt. Frankfurt. Der Gesundheits - Zustand | unter den Menfchen war im Ganzen gut, und jogar besser, als - man nach der Witterung hätte vermuthen Blos unter den Kindern, namentlich des Karzi- ger Amtsdorfes- Brügge im Soldiner Kr., herrschte ein Ï bôsartiges Scharlach - Fieber , N Kinder ergriffen und 4 gestorben sind; ( mäßige Maßregeln gegen die weitere: Verbreitung dieser Krankheit getroffen worden. erwähnten natürlichen Pocken sind so wenig bösartig, daß die meisten davon, befallenen Personen wieder her- gestellt sind, wobei zu bemerken ist, daß erwachsene Per- sonen häufiger als Kinder angesteckt worden sind. [V. Pommern. Köslin. Die. Sterlichkeit un- Ÿ ter den Menschen war gewöhnlich. Jm Stolper und T Lauenburger Kreise, so wie in. Groß- Schwirsen, Rum- melsburger Kr., herrscht das Scharlach- Fieber an mehs- | reren Orten, und hat namentlich in dem Dorfe -Kramp- Ï fewiß, Lauenburger Kr., einer beträchtlichen Anzahl Kin-

flärte, der Kommission zur

t: Es sind hier zwei Dekrete f Sr. Majestät des Kaisers ergangen, worin die Besteue: F rungen wegen des Pensionirens der Civil- und Militair: | Beamten im Königreiche Polen, und der den Wittwen F derselben zu ertheilenden Pensionen enthalten sind. Da: | anch wird diesen Beamten jährlih 4 pCt. ihres Dienst: | Einfommens abgezogen, und dáraus ein Fond gebildet, aus welchem die Pensionen entnommen werden. E

Nach. hier aus Krakau eingegangenen Nachrichten F hat das Wasser auf der Weichjel in dortiger Gegend L plößlich und sehr stark zugenommen. |

Die Stadt Kalisch gewinnt mit jedem Jahre an ihrem Aeußeren. Es sind dort seit kurzem so viele neue und \chóne Häuser erstanden, daß nicht wieder erkennt. ôffentlichen Park gewendet worden. jeßt zwei Theater, wovon das deutsche unter der Di reïtion des Hrn: Toldte sehr stark besucht wird.

In mehreren Gégenden der Wojewodschaft Maso- sind die natürlichen Pocken ausgt | brochen. Jn dem Städtchen Wysmierzyce in der zulebt gedachten Wojewodschast liegen 78s Kinder an dieser F Krankheit danieder. E

Madrid, 22. April. Man’ erwartet binnen kurzem ein neues Geseß über die Majorate. Spanien wird danah ein Majorat von nicht mehr und) nicht minder als 300,000 Fr. jährliche Rente, ein Mar} quis und: Graf nur von 40,000, die Barone nur zu} 10,000 Fr. zu-stisten haben. | herigen Jutendanten von Havannah, eines sehr revoluF tionair «gesinnten Mannes, ist Hr. Pinillos provisoris) zu jenem Posten ernannt worden.

Unter den Kindern zeig-

en, daß man die. Stadt fast Viel Sorgfalt is auch auf den Die Stadt besißt

vien und Sandomir

von welchem bereits 10 indessen sind zweck-

Ein Grand von Die im vorigen Monate

An die Stelle des bis | der Schußpocfen fleißig fortgefahren: wurde.

an: :D.

Berichte úber den Gesundheits-Zustand aus} dem Jnnern des Reiches vom Ende März.

Il. Ostpreußen. Königsberg. | Krankheiten haben bei allen Vorkehrungen, sowohl hie in der Stadt, als in der Provinz, noch nicht ganz g} Viele Kinder haben am Schar} und mehrere sind: ein Opfer desselben g“ chsene Personen leiden noch an fatarrh«} gs- und: anderen Fieber Gumbinnen. Die Pobf fern des Niederungs-Krelf hât dieselbe?

| der das Leben ‘gekostet; dagegen hat diese Krankheit im Schlawer Kreise etwas nachgelassen. Neustettiti ‘haben sih bei einigen Kindern die Rötheln gezeigt, die indeß nicht bôsartiger Natur sind, und in zu dem Amte Lauenburg gehörigen Dorfe ‘Lugge- wiese ist der Keuchhusten unter den: Kindern ausgebrochen. Die in Neuwuhrow, Neustettiner Kr., herrschend gewesenen Menschen-Pocken haben aufgehört. Stralsund. Bei den unter den Einwohnern der Provinz vorgekommenen Krankheiten war der rheumatisch- fatarrhalish- entzünd- lihe Karakter, verbunden mic gastrischen und. gallichten Erscheinungen, vorherrschend. Es fanden daher bejonders statt : Rheumätismen aller Art, Katarrhe, Anginen, Ent- zündungen der Organe der Brust und des Unter-Leibes,

Die Poctenf Jn - der Stadt

hobei werden fôt lach gelitten worden. lish-rheumatischen Entzündun als-Kratfheiten. fen - Krankheit ist in drei Dör ses ausgebrochen.

aufgehört, und in f wenige Häuser beschränkte,

und an H

Im Pillkallener Kreise. : din der Stadt Stallupönen, wo. si} sind nur nocchzw@}

jolche au

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Diarrhden und Hämorrhoidal-Beschwerden. Epidemische und ansteckende Krankheiten haben sich 1 A U Im Ganzen sind jedoch viele Menschen gestorben, beson- ders aber Kinder. /

V. Schlesien: Liegniß. Die gewöhrilichen Krankheiten der Jahreszeit haben die ets e schäftiget. Die aus Sachsen eingeschleppten natürlichen Blattern nah Gersdorf und Friedersdorf in dem Goer- liber und nach Muskau in dem Rothenburger Kreise sind, wie früher in Goldberg ohne Verbreitung: in Folge der polizeilih medicinischen “Vorkehrungen glücklich vor- über gegangen. Indessen sind sie doch neuerlich: zu Hal- bendorf im Laubauer Kreise hervorgetreten. Nachrichten aus dem Rothenburzer Kreise zufolge, soll die Blatterx Seuche im Königl. Sächsischen Antheil der Ober-Lausib, besonders in der Gegend. von Baußen noch immer fott- dauern. Die Vorkehrungen dagegen sind daher auf Ver- fügung des Ministeriums der Geistl. Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten, sowohl in den Ober-Lausiber hierher gehörigen 3 -Kreijen, als auch in den an der Gränze von Sachsen liegenden schlesischen Kreisen ver- mehrt worden, wözu- die Frühjahrs-Impfung d. J. Ge- legenheit dargeboten hat. Nach ‘dem -Bereisungs-Bericht des Medicinal-Raths der hiesigen Regierung, ist der Ty- phus zu Reibniß, im Hirschberger Kreise, so wie in meh- reren Dörfern des Schönauer Kreises, mehr oder weni- ger als bereits ausgerottet anzusehen; jedoch hat er sich im lektgedachten Kreise zu Tiefhartmannsdorf, obgleich noch niche ganz“ entschieden, wieder gezeigt. Jm Freie städter Kreise dauert das Scharlach-Fieber noch fort, und im Lübener und Sprottauer Kreise ist es neuerlich her- vorgetreten. Die Masern und Rötheln zeigen sich im- mer noch hier und da. Oppeln. Die Sterblichkeit war in dem verflossenen Monat nicht bedeutender als in den früheren. Katarrhal- und rheumatische Fieber Au- gen- Hals- und Lungen-Entzündungen waren die Haupt- Krankheiten unter den Erwachsenen „: Kinder litten ‘vor- züglich am Scharlachfieber. Die. -natürlihen Pocken“ zeig- ten sich in einigen Kreisen, obgleich mit der Impfung

VI. Posen. Posen. Bedeutende Krankheiten herrschen nirgends. Nux hinund wieder“ leiden Men- schen an fatarrahlishen Scharlah- und Nerverifiebern, auch Frieseln, Rötheln und Masern graßirén, sind -aber nicht bôsartig. Bromberg. Scharlachfieber und Ma- sern“ herrschen an mehreren Orten, im höheren oder“ ae- ringeren Grade, doch ‘ohne bedeutende Folgen. Die Ge- sundheits - Beamten: sind überall“ bemüht, dem Uebel Schranken “zu seben. S

VIL Sachsen. Magdeburg. Die Krankhei- ten unter den Menschèn waren von keiner Erheblichkeit und auch die Sterblichkeit erhielt sich: in thren gewöhn- lihen Gränzen. Der Karakter der Krankheiten ' war

rheumatisch gastrisch zum ‘Entzündlichen sih“ hinneigend. Zu Aen und an einigen anderen Orten des landräthli-

hen Kreises Kalbe, graßiren * fortwährend die Masern und das Scharlach-Fieber. Beide Krankheiten sind je- doch nicht bösartig. Merseburg. Die veränderliche Witterung hat viele kfatharralische und rheumatische An-