1824 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 10 May 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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(Ale Jur Folge gehabt. Jun einigen Gegenden herrschen noch immer die Masern. i VIII. Westphalen. Münster. Die unbestän- dige abwechselnd- rauhe Witterung. hat im Allgemeinen viele Katarrhe, Schnupfen und Husten erzeugt. Jn den Kreisen Tecklenburg und Lüdinghausen herrschten fast in allen Gemeinden die Masern unter den Kindern, waren zwar nicht sehr bösartig, hatten aber doch viele hinweggeraft. Jn der Stadt Cösfeld litten viel; Kin- der an dem Scharlach-Fieber; Nerven-Fiéber zeigten sich zu Jbbenbúren und Rorup, Brust-Krankheiten im Kr. Beckum. Jn der benachbarten Stadt Osnabrück herrscht nach eingegangenen Nachrichten eine Augen- Krankheit unter dem fasernirten Militair. Minden. An meh- reren Orten zeigten sich Blatter-Kranke, auch Stick-Hu- sten, Lungen -Entzündungen und Nerven - Fieber. Zur Verhütung der Blattern-Ausbreitung sind die geeigne- ten Maßregeln ergriffen, die anderen Kranfheiten haben bis jeßt wenigstens keinen epidemischen Karakter gezeigt. Arnsberg. Der Gesundheitszustand ist Überall. sehr erwünscht gewesen, und wurde nur durch Brust- Fieber, fatarrhalische und -rheumatische Krankheiten unterbrochen. zu Obervalbert, im Kreise Brilon, zeigten sih bei einem noch nicht vaccinirten Kinde von 6 Monaten die natür- lichen Blattern woran dasselbe am 11ten Tage starb. Die Sterblichkeit während dieser Berichts -Periode war nicht sehr bedeutend, wie solche Überhaupt in dem leßten úJahre die Gewöhnlichkeit nicht überschritt, welches die Resultate der Bevölkerung des Jahres 1823 bestätigt. ___IX. Júlich. Kleve. Berg. Köln. Der Kranf- heits- Karakter war fatarrhalisch- rheumatish. Bei Kin- dern kamen häufig Nessel- Fieber zum Vorschein, die je- doch gutartigen Verlaufs waren. Jn Mülheim und der Umgegend herrschten die Masern,- die jedoh niht bôsar- tig waren. An mehreren Orten im Kreise Liegburg-Uk- fterrath. zeigte sich das Nerven- Fieber, woran auch meh- “rere Personen gestorben sind. Das ansteckende Nerven- ¿ Fieber zu Baumen und Herfen, im Kreise Waldbroel hat gänzlich nachgelassen. X. Niederrhein. Koblenz. Unter den Kin- dern dauern die Masern fort. Es haben sich häufig auch der Keuchhusten und das Scharlach-Fieber gezeigt. Unter den Erwachsenen. herrschen, rheumatische und fatarrhali- \che Beschwerden und in der Gemeinde Hummel (Ade- nau) sind einige Individuen von dem Nerven-Fieber be- fallen. worden. Aachen. Außer den rheumatischen und. fatarrhalischen Uebeln, welche die Witterung noth- wendig herbeiführen und begünstigen mußte, sind keine schädlichen. Eiuwirkungen derselben auf den Gesundheits- | Zustand der Menschen bemerkt worden.

Wechsel-, Geld - und Fonds-Kourfe.

Berlin, 7. Mat. London 3 Mon. à-6 Rthlr. 21x Gr, fehv begehrt. Hamburg 2 Mon. à 151? pCt.- kurz à 1528 pCt., Amsterdam 2: Mon. à 147 pCt., Paris 2 Mon. à 837. pCt.- Augsburg: 2 Mon. à- 103 pCt., Frankfurt

a. M. 2 Mon. à 1023 pCt.- Wien in 20 Xr. 2 Mon. à

1047 pCt., Geber. Sf. Petersburg 2 Mot. à 275 pCt. und ' auf 4 Mon. Zeit à 277 pCt., ausgeboten. Diskonto à 6 pCt. y. | 15. Jun. Geld, auf längere Zeit; 62 u. 7 pCt. Briefe. Staats- |

Preußishe Staats - Zeitung.

Königsberger Stadt-Obliga- | l sf Oanz. Stadt - Obligationen in | Thl. 3. vom 2. Jul. 10. à 313 yCt. Briefe. Desgl. in Gl. k Westpreuß. Pfand- | L Bus Fu, Anth. F i Großherzogl. Posen | _Pfandbriefe à 88 pCt. Briefe. Oftpreuß. PFandbüiere es j pCt. Brtefe. Pommersche Pfandbriefe à 101 pCt. Briefe. | Kur - und Neumärksche Pfandbriefe à 1017 pCt. Briefe, | Schlesishe Pfandbriefe à 1027 pCt. Briefe. Pommer: | S7 C l | réuß. e E main. Pfandbriefe à 103k pCt. B Rüdfändigs Waun |

: Desgl. der Neumark à | 295 pCt. Briefe. Zins-Scheitte der Eur, und Sama E 325 pCt. Briefe. Höll. Dukaten alte à 20 pCt. Briefe. | Griedrichsd’or à 16 pCt. Briefe, 152 pCt. Geld. Norwe- |

Schu!ld-Schetne à 88? pCt. Briefe, 882 pCt. Geld. PVrämien- Staats-Schuld?-Schsetre à 1542 pCt. Briefe, 154 pCt. Geld, Preuß. Engl. Anl. von 1818 à 62 Rthlr. à 1023 pCt. Briefe, 1027 pCt. Geld. Banko - Obligationen bis incl. Lit. H. à 907 yCt. Briefe. Kurm. Obligationen mit lauf. Cony. à B ves Se pet Bete: Neum. Fnt. Scheinte mit auf. Coup. à 857 pCt. Brtefe, Berliner Stadt - Obliga- tionen à 1035 pCt. Briefe. S s tionen à 39 pCt. Briefe.

Z. vom 2. Ful. 10. à 30 pCt. Briefe.

briefe à 86 pCt. Brkefe. Pfandbriefe à 842 pCt. Briefe.

he Domain. Pfandbriefe à 104 pCt. Briefe. Domain. Pfandbriefe à 104 pCt. Briefe.

der Kurmark à 30! pCt. Briefe.

gische Anleihe der Hamb. Avista-Kours 150 pEt. p. C. à 100 pCt. gemacht. 5pCtige Oesterreichische Anleihe p. C. à 1023

pCt., bedungen. Oesterr. Anleihe in Loosen à 100 Fl y. |

C. ohne Umgang; p. Dec. mit 163 pCt. zu haben. Oestet«

reichische Partial - Obligationen à 250 Fl. pr. Juni à 143: F

pCt. und p. Dec. à 146 pCt. Geber.

Königliche Schauspiele Sonnabend, 8. Mai. Im Schauspielhause: Fluch

und Segen, Schauspiel in 2 Abtheilungen, von Hou- wald. Hierauf: Die Drillinge, Lustsp. in 4 Abtheilungen, F

Zum: erstenmale: Wie gewonnen, E Französi: F Hierauf: Welcher is der F

In Potsdam. fo zerronnen, Posse in 1 Aufzuge, nah dem schen, bearbeitet von Schrader. Bräutigam, Lustspiel in 4 Abtheil., von Frau von Wei- ßenthurn.

Sonntag, 9. Mai. Jm Dpernhause: Richard Lö-

wenherz, Singspiel in 3 Abtheilungen, mit Ballets von |

Telle. Musik von Gretry.

Jm Schauspielhause - Wie gewonnen, so zerronnen, | Lustspiel in 1 Aufzuge. Hierauf: Der Wollmarkt, Lust F

spiel in 4 Abtheilungen, von H.- Clauren.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer|Therm.'Hygr. [Wind] Witterung 6. Mai. A. 28° 0/ [4+ 10°] 77° 1S.W.l|5zo,, Rea., Donn, fu î ° J 4 Qa Don 7. Mai.\F. 28° X44 92° 89° [S O. trüb, fühl. f M.28° 14/4 152°] 51° |S.

Jm vorigen Stk der St. Z. Seite 486 Spalte 1 F

3. 10 v. u. statt „„Kosten“/ lies „La sten.“ trn _ Bebakltear John.

__ Gedruckt_ bei Haym

Sounbl., lauer Wd' |

At C0 F M Ae

Ne 110.

Berlig,

L Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dêm Kammerherrn Grafen Lyn ar zu Lübbenau, den St. Johanniter- Orden zu verleihen geruhet.

Des Königes Majestät haben dem -Regierungs-Haupt- Kassen-Kontroleux Krieger zu Bromberg den Karak- ter als Hofrath zu verleihen, und das für ihn in diefer Eigenschaft ausgefertigte Patent Allerhöchstselbst zu voll-

| ziehen geruhet.

Se. Majestät der König haben deni Kleidermacher Johann Simon Freytag, das Prädikat eines Hof- Kleidermachers beizulegen geruhet.

Befkfanntmachung.

Dem forrespondirenden Publikum wird hiermit be- fannt gemacht, daß mit der seit dem 1stén d. M. in Gang geseßten Reitpost von hier über Strelik nach Stral- sund, welche von hier des Mittwechs und Sonnabends Nachmittags um 5 Uhr abgeht, auch an beiden Tagen Briefé nah Zehdenick befördert werden, welche dort Donnerstags und Sonntags Früh eintreffen, so wie am Mittwoch Briefe nah Ruppin, welche dort Donner- stag Nachmittags anfommen. 2

Berlin, den 4ten Mai 1824.

General-Post-Amt. Nagler.

„Abgereist 6 n General-Jnspekteur der Festungen und Chef der JInge- nieure und Pioniere, von Rauch, nah Glogau,

Il Zeitungs-Nachrichten. - nad V0, S1 90:0, d

Paris, 2: Mai. Die vorgestrige. Sißung der De- putirten-Kammer begann damit, daß: der Präsident - die:

den {O0ten

: Se. Excellenz der: General-Lieutenant,

Mai 1824.

| Versammlung um die Autorisation ersuchte, an den Mi-

nister des Jnnern und den Ober-Ceremonienmeister zu schteiben, um der Kammer die Erlaubniß des Königs auszuwirken, Sr. Maj. am 3ten- d. M., als am Jah- rès - Tage des vor 10 Jahren erfolgten Einzuges des Monarchen in die Hauptstadt, aufwarten zu dürfen, wie solches bisher stets. der Fall gewesen ist: Nachdem die Kammer auf diesen Vorschlag ‘eingegangen , stattete Hr. Masson den Bericht über das der Kommission Tages zuvor überwiesene Amendment des Hrn. Leroy (NBP. so, wie dasselbe von dem Finanz-Minister modificirt worden ; man vergl. das vorige St. der St. Z.) abz er erklärte, daß, da dasselbe das Grund- Priricip: der Ausgabe Z3pro- centiger Reitten 75) nicht aufhebe, sondern den Ren- ten-Jtihabern nur die Wahl zwischen diesen Renten und áprocentigen zum Pari-Kourse lasse, "die: Kommission kein Bedenken finde, auf die Annahme’ desselben anzutragen. Er verlas hierauf die''danach’ veränderte Nedaktion des Geseß-Entwurfes,“ die Ht. Clausel de“ Coussergues jedoch verwarf, und sich. dagegen für ‘das Amendment des Hrn. Leroy in ‘seiner ursprünglichen Form ‘erklärte. Der Gkaf von la Bourdonnaye betrachtete die Abfassung des: Ge- seß-Entwurfes in'seiner' jébigen Gestalt lediglich als die Milderung einer Maßregel, ‘die deshatb nicht minder un- gerecht' und! Unheilbringend sey. Er führte zum Beweise nochmals denjenigew Passus aus der Rede ‘des Grafen Corvetto vom Jahre: 1817’ an, worin es * ausdrücklich heißt: „Während: man sich anheischig macht, blos “die Zinsen zu zahlen, würde man niemals irgend cin Ka- pital abtragen.‘/ - Jedermann , ‘fügte er hinzu, der die französische Sprache verstehe, müsse fühlen, daß das Wort niemals hier entscheidend sey, und gleichsam als eine Art Versprechen, als eine Verpflichtung dastehe..— Der Minister des Jnnerxn, dem Hr. von la Bourdon- naye- vorwarf, daß er vor einigen Tagen bei der Anfüh- rung der obigen Stelle. eben dieses Wörtchen niemals weggelassen habe, erklärte, daß dasselbe in dem betresfen- den Moniteur auch nicht stehe , daß er’ indeß nicht leug-

nen fônne, es in ‘dem gedruckten :Exposé des motifs des Grafen -Corvetto gefunden zu haben. Am Schlusse sei-

ner Nede' machte ‘der Graf von la Bourdonnaye’ den