1824 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fommen: Se. Excellenz der Wirkliche Ge-

cie les und Ober-Präsident der Provinz Brandens burg, von Heydebreck, von Freienwalde.

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger,

Lieutenant Müller, als Kourier aus dem Haag uach

St. Petersburg.

G R T

I. Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 13. Mai. Fn der Sibung der Deputir- ( vom 11ten, nge

E eabsebung der Stempel- und Registrirungs- Gebühren betreffenden Geseh - Entwurf fortgeseßt und beendigt. Der Bericht - Erstatter, Herr Breton, zeigte, Namens der Kommission an, daß dieselbe sich dem ihr zur Prüfung Âberwiesenen Antrage des Hrn. v. Ségu- ret, wonach künftig bei dem Austausche von Ländereien, \0- bald das eine der auszutauschenden Feldstücke an den Grund und Boden des Gutsbefißers, dem dasselbe überlassen werden soll, gränzt, nur. im Ganzen 1 Franfen an Re- istrirungs- und Umschreibungs-Gebühren entrichtet wer- Lens soll, ‘angeschlossen habe. (Hinsichtlich aller anderen Ländertaushe wird die bisherige Taxe von 2 pCt. auf 4. pCt herabgesebßt.) Man ging hierauf zu den übrigen Artikeln des Geseß - Entwurfes (10 bis 16) über , die theils in ihrer ersten Gestalt, theils mit einigen von der Kommission in Vorschlag gebrachten Aenderungen bewil- ligt wurden. Als es hierauf zur Abstimmung fam, wurde der ganze Entwurf mit 311 gegen 53 Stimmen angenom- men estern haben in der Deputirten-Kammer die Be- rathungen über die von der Regierung begehrte Verlän- erung des Tabacks-Monopols begonnen. Die mit der Prâfung des Rechnungs-Abschlusses pro 1822 beauftragte Fommission hat Hrn. Syrieys de Mayrinhac zu ihrem

HBericht-Erstatter gewählt.

/ Jn der Pairs-Kammer wurde vorgestern über den, Tages zuvor disfutirten Geseß-Entwurs, wodurch verschie- dene Rechts-Fälle, die bisher zur Kompetenz der Assisen gehörten, den Zuchtpolizei - Gerichten zuget eilt werden, abgestimmt, und derselbe mit 152 gegen 4 Stimmen an- genommen. Es begannen demnächst die Berathungen úber den, das fünftige Armee - Rekrutirungs - Wesen be- treffenden Geseh - Entwurf, wo der Marschal Marquis von Gouvion -Saint- Cyr sih gegen, der Graf Curial fúr, und der Marquis von Ecquevilly úber denselben vernehmen ließen. Die Reden dieser drei Pairs wux- Druck befördert.

den zum | ; | Jn Bezug auf die, nach den neuesten Nachrichtez

aus! Spanien, so eben erschienene allgemeine Amnestie.

(\. den Artikel Madrid) äußert sich das Journal des

Débats folgendermaßen :

wurden die Berathungen über |

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f zu sehen.

„Das Werk unseres ehrwürdigen und weisen Mon-

archen ist vollendet ,

den einzigen Preis, den er für seine ruhmvollen Tha-

der Herzog von Angouleme erlangt

ten, seine Anstrengungen und Gefahren verlangt hatte, eine allgemeine Amnestie, ist so eben in Spanien bekannt gemacht. Alle diejenigen Unterthänen Sr. Katholischen Majestät, welche nicht unter den im Dekret angegebenen

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Yestrómt, und brachten Jhren Majestäten die herzlicste THewilllommung mit dem lautesten Jubel-Rufe dar.

hre Majestäten geruheten,- Jhre Allerhöchste Zu- Afriedenheit úber den herzlihen Empfang in den aller-

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Ausnahmen begriffen sind, werden in Freiheit geseßt Fhuldreichsten Ausdrücken zu erkennen zu geben.

die Gefängnisse werden sich öffnen, und jener 6monat

liche Krieg, der hinreichte, eine drohende Revolution zy ersticéen, dehnt seinen großmüthigen Einfluß noch übe dieses Ziel hinaus. Die erhabenen Verbündeten unsere

Wir {chmeicheln uns mit der beseligenden Hoffnung, Îdaß der Aufenthalt Ihrer K. K. Majestäten in unserer Stadt von längerer Dauer seyn werde.

I Tages vorher waren gegen Abend Se. Königl. Ho?

Souverains hatten in Uebereinstimmung das Amnestie heit der Prinz von Salerno, und Jhre Durchlauchtigskte

Dekret verlangt. Wenn man aber die Schwierigkeit aller Art kennt, von denen die Minister Ferdinands umgeben sahen, wird man sich nicht wundern , daß ei solcher, der ‘Politik wie der Milde gleich sehr entsprechend Aft nicht eher proflamirt worden. Es scheint, daß di spanische Regierung gewünscht hat, daß unsere Trupyu länger als bis zum 1. Jul. (dem zu ihrer Rückkehr bi stimmten Zeitpunkre) dort verweilen möchten, und daß di}

id} | Allerhöchsten Ankunft Jhrer K. K. Majestäten Se. Kö-

IFrau Gemahlin, Erzherzogin Klementine Kaiserl. Ho-

heit, hier eingetroffen ; so’ wie einige Stunden nach der

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T nigl. Hoheit der Prinz Friedrih August von Sachsen

mit Jhrer Durchlauchtigsten Frau Gemahlin Erzherzo- gin Karoline Kaiserl. H N Mien, 12. Mai. Durch außerordentliche Gelegen-

oheit hier anfamen.

heit ist von Konstantinopel die Nachricht eingegangen,

französische Gesandte, diesen Umstand benußend, beme! daß in einer dort am 27. April zwischen dem Königl.

lich

geneigt seyn würde, dem Wunsche der spanischen Regi | rung nachzugeben, wenn der Aft, durch welchen di Kinder einer und derselben Familie, ausgesöhnt werde Zukunft eines edel

sollten, die Unruhe entferne und die t l und ergebenen Volkes befestige. Vor. unserer Unterneh! mung in

Unternehmung ausgeführt, beendet und gekrönt woorda ist, gereicht Frankreich zur unsterblichen Ehre.‘

Das- Mémoire des Hrn. Ferlus, in Betreff der U

gelegenheit von Soreze, is untêr die Mitglieder dF

Staats-Raths vertheilt worden. Hr. v. Portalis ist m der Bericht - Erstattung in dieser Sache beauftragt gegenwärtig damit beschäftigt.

Der Courrier français sucht mit vieler Gewanll

Spauien konnte man darúber verschieden * Meinungen hegen, aber die Art und Weise, wie dies k _Abfi W gerte wechselseitige Ratifikation des zwischen Sr. Maj.

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Warschau, 10. Mai.

heit, in der jeßt wider ihn eingeleiteten Untersuchun Ÿ serl. Hoheit - des Großfürsten Konstantin wurde hier

wegen seiner Tendenz, alle Feinde des Jesuitismus f}

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gemacht hat, daß Se. Allerchristl. Majestät weit ch Großbrittannischen Botschafter und dem Reis - Efendi

statt gehabten Konferenz, die definitive Räumung der Wallachei und Moldau von den türkischen Truppen be- schlossen und festgeseßt worden ist, daß diese Maßregel in der fürzest-möglichsten Zeit zur Vollziehung gebracht

F werden soll.

An ' demselben Tage erfolgte auch die bisher durch einen Anstand bei der Abfassung eines Artikels verzd-

"dem Könige von Sardinien und der Pforte abgeschlosse- Ï nen Freundschafts - und Handels - Traktats, durch wel- 5 hen den sardinischen Unterthanen die Freiheit der Schiff- Ä fahrt im shwarzen Meere eingeräumt wird. Unmittel- Ï har nahher wurde der Königl. Sardinische Geschäftsträ- Ï ger durch den Königl. Großbrittannischen Botschafter E den Ministern der Pforte vorgestellt.

: Der Geburtstag Sr. Kai-

gestern feierlichst begangen. Am Morgen wurde das ‘le

sich zu interessiren, indem er darzustellen bemüht ist, hem in der Pfarrkirche ges \ M N AtE L e F De: rhe gesungen; zu Mittag war sehr den Jesuiten daran liegen müsse, sein Journal u Ÿ große Versammlung bei dem Fürsten - Statthalter und

terdrúcft zu sehen. Jn einem heute von ihm mitgeth ten, angeblih an den Redakteur des Blatts erganget!

seit einiger Zeit úber die Jesuiten und deren Moral af genommen, sind eine der s{chdôusten Huldigungen die E

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Jam Abend war die Stadt erleuchtet.

M i L, L E So eben hat das Jahrbuch über die religiösen und Schreiben heißt es unter anderem: Die Artikel die M Er;iehungs - Institute im Königreiche Polen, den Druck

M verlassen; es enthält die Organisation der Regierungs-

F Kommission des Kultus und der öffentlichen Aufklärung

dem Gerichtshofe, vor welchem Sie binnen kurzem F F und der derselben untergeordneten Behörden, die kirch-

hen werden, darzubringen vermögen; denn, zweifeln E nicht, die guten Väter werden bei den Magistraten m lichst bemüht seyn, die Unterdruckung oder wenigst

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nig geschont hat. Renre 104. 30.

Prag, 13. Mai. Nach einem Sahren ward den Bewohnern dieser Hauptstadt heu das Glúck zu Theil, Jhre Majestäten den Kaiser !} die Kaiserin im erwúnschtesten Wohlseyn hier anfomw}

Auf allen. Gassen und Pläßen, wo Jhre Majestit}ff fuhren, von dem Wischehrader Thore bis in die K. Y Burg, waren die Einwohner Prags zahlreich zusam

e R E e M E O E L R E s

s

J lichen Jnstitute im Königreiche Polen, die Erziehungs- Î Anstalten, Verordnungen , welche die öffentliche Aufflä-

; L | E rung angehen 2c. Suspension eines Blattes zu bewirken, was sie so 9 anges # schaften

¿u ihrem Korrespondenten ernaunt.

Zeitrautne von V}

Die hiesige. K. Gesellschaft der Freunde der Wissen- hat den befannten Orientalisten v. Hammer,

Ein Abköômmling des Königs Stanislaus Ponia- towsfi von Polen, der Prälat Ignaß Poniatowski, ist zu Lemberg im 73sten Jahre seines Lebens verstorben.

Madrid, 5. Mai. Die ersehnte allgemeine Am-

| nestie ist nunmehr erschienen; sie ist aus Aranjuez vom

lsten dieses Monates datirt. Ausgenomnien sind davon: die Häupter der Militair - Jnsurreftion auf der Insel Leon ; die Kortes-Mitglieder , welche die Entsebung des

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Königes in Sevilla ausgesprochen; die Häupter von Mi- litair-Jnsurrektionen in verschiedenen Theilen Spaniens, zu Madrid und anderen Orten; die Mörder Vinuesa?s, die Richter Elio’'s und die Urheber der Mebeleien in den Gefängnissen von Granada. Die Schlußworte, welche in aller Herzen Eingang finden mögen, lauten folgen- dermaßen : :

„Spanier, ahmt Eurem König nach, der Verirrun- gen, Undank und Beleidigungen verzeiht, ohne eine an- dere Ausnahme zu machen, als diejenigen, welche das df- fentlihe Wohl und die Sicherheit des Staates gebiece- rish erheishen. Jhr habt die Revolution und die re- volutionaire Anarchie besiegt; Jhr habt nun aber noch einen anderen Sieg über ein nicht minder furchtbares Uebel, über die Zwietracht, zu beendigen. Bringt Eure Seindschaften und Eure persönlichen Beleidigungen dem unschäßbaren Gute der Einigkeit und des inneren Frie- dens zum Opfer dar. Vergeßt nicht, daß bürgerliche Uneinigkeit und Zwietracht die mächtigsten- Reiche der Erde zu Grunde gerichtet haben. Wo Ruhe und voll- fommene Unterwerfung unter die Geseke nicht statt fin- den, da fann feine Regierung sich auf fiheren und un- zerstörbaren Grundlagen befestigen noch auch die erschböpfs ten Quellen der öffentlichen Wohlfahrt sich wieder beles ben; da fann vor allem das Vertrauen nicht bestehen, jene Mutter der Industrie und des Reichthums, jene ein- zige Stüke des Kredits, der die Hülfsquellen des Staates vervielfacht; ohne sie würden Eure Kapitalien und Eure Arme das Ausland befruchten und bereichern, den _Bo- den, welchen die Tugenden unserer Ahnen in einen klasc sischen Boden der Ehre und Geseßlichkeit verwandelt, dde und unbebaut lassend. Machet, daß die gänzliche Wie- derherstellung der Ordnung in dieser Halbinsel das Vor- spiel der Aussöhnung zwischen Euch und Eueren Brä- dern in Amerika sey.‘

„Abkömmlinge jener großen Männer, die “unser ruhmwürdiges Reich begründet und empor gehoben und die den spanischen Namen in allen Theilen der Erde haben erschallen lassen, hinterlaßt Euren Kindern nicht ein zerrissenes Vaterland und einen entwürdigten Namen ! verwendet die Energie, womit die Natur Euch begabte, dazu, Spanien aus dem Zustande der Ermattung, in welchen es durch beflagenswerthe Umstände verseßt wor- den, empor zu heben. Die Kraft der Regierung wird Euch in Zukunft vor dem revolutionairen Treiben und vor Umwälzungen bewahren, und das Schwert der Ge- rechtigkeit wird unausbleiblich Diejenigen treffen, welche es versuchen möchten, die nun vorüber gegangenen Un- ordnungen unter Euch zu erneuern. Weiset aber die feindseligen Leidenschaften und die treulosen Rathschläge Derjenigen von Euch, welche vielleiht ihren Vortheil darin haben, Euch zu veruneinigen, um Euch zu verder- ben und Euch zu verhindern, daß Jhr Euren Brüdern in Amerika, die, so wie Jhr es waret, Opfer der revo- sutionairen Anarchie und der Ehrsucht unerfahrner und úbelwollender Demagogen sind, hülfreih die Hand bietet. Wenn, nah unerforshlihem Beschluß der göôtt- lichèn Vorsehung, Euerem Könige während der ersten Jahre seiner Regierung so viel bittere Tage beschieden waren, so vereinigt Euere Bemühungen mit den feini-