1824 / 121 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 24 May 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Constant als De utittét“aufzunehm ét ise Der Präsident machte den“ Vorschlag, die Diskussion über diesen Gegenstand ain 19ten zu erôffnen. Diefem widersebte sich indeß der Baron “Dudoti.“ Er äußerte, daß Hr. B. Constant in der Sißung vom-27. März ‘zu verstehen gegeben habe, daß man seine Entfernung aus der Kaininor deshalb wünsche, weil seine Gegenwart cinem gewissen Deputirten (Hrn. Dudon felbst) ‘in so fern unangenehm seyn müsse, als er (Hr. B. C.) von den näheren Details eines Vérwaltuhigszwéiges unter- rihtet sey, wo sich grobe Mißbräuche zugetragen hätten, welche zu - enthüllen ganz in seiner Máächt steh&; diese Aeußerung sey damals von Hrn. B. Eonstants Freun- den wohlgefällig aufgenommen und beêflatscht worden, und habe um \so mehr Eingang gefunden, als“ er (Du- don) nichts - darauf erwidert habe; was man aber an- führe, müsse man, um für feinen Verläumder“ zu! gel? ten, auch beweisen fônnen, und dazu wolle er (Dudon) Hrn. B. Constant volle Zeit lassen ; derselbe ‘möge sich inzwischen mit seinen Angaben wohl vorsehen „denn derjenige Deputirte, auf den er es gemünzt habe, werde nicht allein die Unwahrheit dieser Angaben, sondern |0- gar die materielle und physische Unmöglichkeit ihrer Existenz darthun; damit Hr. B. C. sich jedoch gehörig vorbereiten fönne, trage er (Dudon) daráuf «an, dap die gedachte Diskussion bis nah den Berathungen über die 4 Geseß - Entwürfe wegen der“ indirekten Steuern ausgeseßt werde. Die Kammer ging auf diesen Wunsch ein, und seßte demnächst die Diskussion über das Ta- bacés -Monopol fort. Sämmtliche Amendements wur-

den, als es zur. Abstimmung fam, verworfen, und der ganze Geseß-Entwurf mit 281 gegen 24 Stimtien an-

genommen. | Wir haben, sagt das Journal des Débats, Nachrich-

ten aus Lissabon bis zum 2ten d. M. erhalten. Ein unbesonnenes Unternehmen von der seltsamstén Art har die Ruhe des Landes gestört. Am- 30. April ‘erschien plôóblih folgende Proflamation des Infanten Don Mi- guel: „Soldaten! wenn der Tag des 27. Mai 1823 mit einem denkwürdigen Glanze strahlte, so wird der heutige feinen geringeren erhalten. Diese beiden Epochen wer- den einen ruhmvollen Plaß inden lufitanischen Jahr- büchern einnehmen. An jehem Taze verließ ich die Hauptstadt, um eine desorganisirende ‘Partei zu stürzen ; ih rettete den Thron, den König, die Königliche Fami- lie, die ganze Nation, und gab überdem ein Beispiel der Anhänglichkeit an die heilige Religion, die wir be- bekennen, als der wahren Stüße des Königthums und der Gerechtigkeit; heute werde ih das begonnene große Werk vollenden, indem ich dessen Dauer. sichere Und die

verpestete Sekte der Freimaurer vernichte, welche, in der

Stille des Verraths damit umging, die Sichel des T0- des über das regierende Haus Braganza zu erheben, in der Absicht es zu zerstören und zu vertilgen, Soldaten! Zur Erreichung jenes Zweckes habe ih Euch zu den IWaf- fen gerufen, vollständig überzeugt von der Festigkeit Eures Karakters, von Eurer Loyalität und von Eurer gänzlichen Ergebenheit gegen die Sache. des Königs. Soldaten! seyd meiner würdig, und der Infant Don Miguel, Euer Ober - Befehlshaber, wird Eurer würdig

miísch-katholische ‘Néligion! Es“ lebe die sehr: treue Kd gin! Es ‘lebe’ die- Königliche Familie! És lebe die 0A

müthige portugiesische Armee! Es lebe die Nation! u ‘es sterben die schändlihen Freimaurer! N

Palast von Bemposta den 30sten April 1824. : Der. Jnfant,: Ober-Befehlshaber. “/ Diese Proflamation wurde nebst einer zweiten q

das Bol gerichteten Proklamation und einen“ Brief y den König am folgenden Tage in den Zeitungen wi Inzwischen versammelten sich am 30. Ap

derholt.

etwa 2000 Maun von dex Garnison auf dem Roscie

der Jnfant Don Miguel war an ihrer Spiße. Ak

meisten Minister des Königs, mehrere Militair '- Chef und’ andere Personen wurden auf Befehl des Jnfanty

verhaftet. Während dessen kam die Königin in Lissabon q

Auf Verlangen des französischen Gesandten beg si das diplomatische Korps zum König, den Weg ül den Roscio ‘nehmend. Der Pallast war von den Try pen' bejeßt, deren Anführer den Zutritt zum König vit weigerte, wenn man nicht „mit einem Befehl des Jnfa ten versehen sey. Der Baron Hyde de Neuville e flärte, daß Europa nur den König kenne. Seine Festi keit imponirte und ein Adjutant des Prinzen führte d diplomatische Korps’ beim König ein. Der König erklärt dap die Vorgänge weder mit seinèr Genehmigung no auf seinen Befehl - statt hätten; übrigens werde s Sohn kommen. Jn der That erschien auch der Znfa

D. Miguel bald darauf, ließ sich auf ein Knie nic

küßte seinem Vater die Hand und erklärte den Gesand

ten und Ministern, daß eine Verschwörung gegen d

Königs und gegen hein eignes Leben entdeckt word daß er Maßregeln habe ergreifen müssen, um sie zu u eiteln , und daß, wenn das diplomatische Korps «uu Augenbli aufgehalten worden wäre, der Grund dan ra daß ‘er besorgt habe, sa laveur) einige Uebelwollende in den P

1 allast gelan gen fönnten und daß ex den Befehl des Köni indi tba nh feh Königs ein

Die Truppen gingen, auf t | ild , auf Verlangen des i in lhre Quartiere das ; u

begab sich ‘das diplomatische Korps wieder zum Kön und von da zum Minister der A iddttidvriabn e R heiten Grafen Palmela, der indeß wieder in Freihd ge]eßt worden war. Das diplomatische Korps- hat st bei dieser Gelegenheit sehr ehrenvoll benommen und d französische Gesandte hat sih durch sein loyales, ckt

net. Man weiß noch nicht wie sich dieser Auftri M 10h ) dieser Auftritt endl Mea aber da er im ersten Augenblick nicht die, wah! Me A ZEMRMeNe O gehabt hat, fo sieht ma! ln jeinen Haupt-Resultaten für verfe Rente 104 65. Pei London, 13. Mai.

strigen Sibung des Oberhauses kam, der Tagesordnuk) gemäß, die zweite Verlesung der Fremden - Bill vot. Der Graf Grosvenor und Lord Holland ‘sprachen dag

seyn Es: ‘lebe ‘der König unser: Hetr!.-Es lebé- die 1 (

Der Per!

daß unter dessen Schi

: diplomatische Korps zog (s erst in der Nacht zurü. Am folgenden Tage u Hu :

Ptaot gie d [FEmancipation derselben verwendet würde. Hr. Hus- schiedenes und muthiges Benehmen besonders ausgezei(|}süsson warf ihm vor, daß er mehr von den Stlaven als vom Zuckerhandel gesprochen habe; es werde aber weit

richtiger seyn, den ersteren Gegenstand in jeder prafti-

: Der französische Gesandt(f

Prinz von Polignac hatte gestern eine lange Konferen}

mit dem Kanzler der Schaßkammer. Jh der vorg inisi [Kämmerer, Staats -, Konferenz- und Finanz-Minister,

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Thin sich derselbe zur Wiederherstellung seiner, durch einen

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en, Graf Liverpool und der Lord Kanzler dafür und urch eine Majorität von 80. Stimmen gegen 35 wurde die zweite Vorlesung genehmigt.

Das Journal thé Sun meldet in einer zweiten Ausgabe hres heutigen Blattes - daß es Nachricht von der Nie- derlage der peruanischen Jusurgenten und von der Ein- [nahme von Callao durch die Royalisten erhalten -habe.

14. Mai. Gestern trug A Curteis auf Anzeige onen an, welche seit 6 Wochen die Angaben Ton den bedungenen Getreide-Preisen auf den Märkten von London, Liverpool und Boston gemacht, da er die Absicht habe , betrügerische Angaben der Durchschnitts- Preije zur Sprache zu bringen, indem ein System simu- Virter Verkäufe, um den nominellen Preis niedrig zu Thalten, regelmäßig organisirt [ey. Sir Ths. Lethbridge in angesehener Landwirth wie er selbst) unterstüßte n Antrag. Hr. Huskisson, der Präsident des Han- (s-Amts, bat um Zurücknahme desselben. Er äußerte, Don. der Wahrheit - der Behauptung des Antragstellers, daß simulirte Verkäufe zu jenem Zweck statt fänden, voll- Teommen überzeugt zu seyn; er habe sich aber nach [org- áltiger Prüfung der Sache und Zuratheziehung der ron; Rechtsgelehrten, vergewissert, daß es an die Un- möôglichfeit gränze - diesen Mißbrauch rechtlich auszumit- eln, und zu verhindcrn ; ¡daher werde auch der Marft, o laige die jebigen Korn-Geseße beständen, die 6 Wo- jen- vor Bestimmung der Durchschnitts-Preise in einem eberhaften und unsicheren Zustande, zum großen Nach- Itheil, sowohl des Landwirthes, des Konjumenkten und des regelmäßigen Kausmanns bleiben. Allgemeine Ein- Micht unter denen, die der Bestand der Korn-SGeseße am Îmeisten interessire, daß dieselben eine Revision ersorder- Îten, werde -die beste Weise seyn, jenen betrügerischen Verkäufen entgegen zu würken, und es habe ihm große Freude gemacht, eine Petition ans ‘Parlament aus €él- Înem, am lebhaftesten“ bei der Sache betheiligten Theil Îdes Reiches zu sehen, um Annahme des Systems der

reien Einfuhr unter dem Schuße einer hinreichenden (bgabe von derselben, als Erjabß sür das gegenwärtige IGeses.// Auf Anrathen des Hrn. Peel ward der Antrag zurückgenommen.

i Hr.. Whitmore machte nah, einem langen Vortrage en Antrag auf Ernennung eines Ausschusses zur Unter- nhung der Rückzölle auf die Zucker - Ausfuhr. Seiner Miinung nach soliten diese o eingetheilt werden, dap er Vortheil davon: für die Pflanzer einzig auf Verbes- erung der Lage der Sklaven und auf Vorbereitung der

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schen Hinsicht in den Händen zu lassen, denen das Par- Plament ihn schon übertragen habe, nämlih den Händen fer Regierung. Der Antrag fiel ohne Abstimmung urch.

Consols 96x.

Wien, 15. Mai. Der K. K. wirkl. geheime Rath,

Graf von Stadion, ist diejen Morgen in Baden, w0-

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vor mehreren Monaten erlittenen Schlaganfall r geshwächten Gesundheit begeben A N E gangen. “E |

Es genügt, den Namen dieses so ausgezeichneten Staatsmannes zu nennen, um alle die hohen Verdienste ins Gedächtniß zu rufen, welche er sich in den \{chwie- tigsten Epochen und in den mantigfaltigen Wirkungs- tfreisen, wozu er durch das Vertrguen seines Monarchën berufen worden, um die ôsterreihshe Monarchie, die ihn zu ihren größten Zierden rechnête, erworben . hat.

Ein vorgestern Abend hier eingegangenes Schrei- ben aus Korfu bringt die Bestätigung der bereits von der Zeitung von Venedig mitgetheilten Nachricht, daß Lord Byron einer Krankheit, welche sich- in Folge der früher gemeldeten Ereignisse (Nr. 104 der St.-Z) bei ihm entwickelt, unterlegen ist. Seine Leiche ist bereits von Mesolonghi nach Zante gebracht worden.

Lienz (Tyrol). 5. Mai. Gestern fand hier ein in unse-

rem Lande sehr seltenes Ereigniß statt. Ein Mohreuknabe, welchen, Hr. Anton Obérkircher von hier, von seiner vorjährigen Geschäftsreise- aus Egypten mit sich brachte, wurde, nachdem er gehörigen Religionsunterricht erhal- ten, hatte, in unserer Pfarrkirche feierlih getauft. Far- ghôlla, so heißt der Knabe, ist 10 Jahr alt, und aus Darta der Provinz Tarfür in Afrika gebürtig. Auf dem Gesichte des guthmüthigen Knaben war die innigste Rührung, die ihn bei. diesem heiligen Afte ergriff, deut- lih zu lesen, welche sich auch allen Znsehern mittheilte. __ Aus der Schweiz, 12. Mai. Dem K. Nieder- ländischen Gesandten bei der Eidgenossenschaft, Sr. Ex- zellenz dem Grafen von Liedekerke, ist von seinem Hofe der Gejandtschastsposten in St. Petersburg übertragen ivorden , und er wird in wenigen Wochen die Schweiß verlassen, welche durch seine Abreise einen sehr achtungs- würdigen, einsichtsvollen und wohlwollenden Gesandten verliert ; sein Nachfolger ist noch unbekannt.

Der Kanonikus Bremi in Zürich sowohl als auch der Prof. von Orelli, der Oberamtmann Hirzel in Knonau und Hr. Hosmann aus Darmstadt, sind mit dem helle- nischèn Bürgerrechte beschenft worden. Ein kürzlich aus Griechenland zurück gekommener Deutscher ( Neinecke) überbrachte nicht blos den diesfälligen allgemeinen Be- [chluß der provisori]chen Regierung vom 18. Juni 1823, sondern auch die Bürgerrechtsurkunden für die Einzel- Me ¿Nef Urkunden sind in alt-griechischer Sprache ge- schrieben.

Rom, 2. Mai. Der heilige Vater ist jeßt von seiner Krankheit völlig hergestelle; er hat daher auch seine Spazierfahrten wieder angefangen, und widmet ih ganz den Angelegenheiten der Kirche und des Staa- tes. Der größte Theil der Fremden, welche hier den Winter zubrachten, hat nun Rom verlassen. Unter den Ausgezeichnetesten befanden sich Se. K. Hoh. der Kron- prinz von Baiern, welcher am 30. April seine Rückreise antrat, der Markgraf von Baden der Herzog - von Montfort und der Herzog von Devonshire. Man fährt fort, die Piazza del Popolo zu verschôönern ;- seit einigen Tagen steht daselbst ein Neptuu, Kolossalstatüe von Ceccarini, einem Rômer. Thorwaldsen hat. das Modell. zu Consalvi’'s Büste, die in der Kirche des heil.