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Cons. stiegen geftern um Z pCt. (auf 957), theils wegen der günstigen Nachrichten vom Stande der Staats- Einnahme, theils weil man sich- einen Augenblick über- zeugt hielt, daß die Angelegenheiten in Portugal defi- nitiv in Ordnung gefommen seyen.
__ St. Petersburg, 15. Mai. Se. Maj. der Kai- ser haben die Errichtung von Landschullehrer -Semina- rien in den Ostsee- Provinzen genehmigt. Im Esthni- schen Distrikt des Gouvernements Liefland sind deren be- reits zwei zu Dorpat und Pernau eröffnet worden, und für den Lettishen Distrikt, so wie für die Gouverne- ments Kur- und Esthland, wird dieser wohlthätige Plan in der Folge zur Ausführung fommen.
Unsere Verhältnisse mit den nordamerikanischen Frei- staaten, in Rücksicht der früheren Differenzen wegen der Nordwest-Küste von Amerika, sind jeßt durch die desfalls ernannten diplomatischen Vermittler zur vollkommenen Zufriedenheit beider respektiven Staaten aufs freund- schaftlichste beigelegt.
Portugal. Die Etoile theilt aus englischen Blät- tern folgende weitere Nachrichten über die Vorgänge in Lissabon zu Anfang dieses Monats mit: Don Jo- seph de Silva Giraldes Quelbas, ist durch ein Königl. Dekret vom 1. Mai zum Polizei - Jntendanten von Lis- sabon ernannt worden. — Die Königin ist am 3ten um 7 Uhr Morgens im Palast von Bemposta angekommen. — Kein Schiff wird aus dem Hafen gelassen. Die Thore des Forts St. Georg sind streng. verschlossen, es wird Niemand hinein noch heraus gelassen und die Besaßuns ist verstärkt worden. Jn den ‘Palast von Bemposta wird vhne ausdrülihen Befehl Sr. K. Hoheit Nie» mand gelassen. Nachdem der Prinz alle diese Vorkeh- rungen getroffen, hat er sich nah dem Palast des Noscio versügt, und dort, umgeben von mehreren Großen des Reichs, und von einigen der Königlichen Sache ergebe, nen Generälen, die unter so kritischen Umständen erfor- derlichen Befehle ertheilt. Alle Gerichtshöfe sind geschlos- sen, und die Richter zu Sr. K. H. berufen worden. Die Anzahl der Verhafteten beläuft sich auf mehrere Hunderte, ja nah anderen Nachrichten auf 7 bis 800. Sehr ge- naue Listen aller Mitglieder der Klubbs, die während der Usurpation der Kortes bestanden, sind dem Junfan- ten in die Hände gefallen; man bezeichnet sie alle mit dem Kollectivnamen Freymaurer. — Der Graf von Subserra hat Mittel gefunden, sih an Bord der eng- lischen Fregatte the Lively zu flüchten, nachdem er einige Tage im Hotel des. französischen Gesandten zugebracht. — Drei Abende hintereinander ist Lissabon glänzend er- leuchtet gewesen, um den Triumph der Religion und des Königs zu feiern. — Der Marschall Beresford ver- läßt- den König nicht, er trägt die portugiesische Uni- form und scheint beim Volke in Achtung zu- stehen. Vermuthlih war er es, der im ersten Augenblick der Unruhe, sih dahin erklärt hat, das Schiff the Windsor castle zur Aufnahme Sr. Maj. bereit zu halten. — Wie dás Londoner Blatt, the Sun, vom 20sten an- geblih nah Briefen aus Lissabon vom 7. Mai be-
richtet, soll der Marschall Beresford anstatt des Jy,
fanten D. Miguel den Ober-Befehl über die Armee bell
fommen haben, alle alten Minister wieder eingeseßt eyn - ° Preußishe Staats - Zeitung.
Herr! j hö treulosmnF
und alles sich auf die befriedigenste geendet haben. —
Der Londoner Courier liefert, aus der Lissabonne; Zeitung entlehnt, das vom 30. April datirte Schreiben des Infanten Don Miguel an den König; dasselbe lay, tet im Eingange wie folgt :
Sire, mein König, erlauchter Vater und Schaudernd vor Entseßen über den
Weise für Englan)
Verrath, den schrecklihe maurerische Verbindungen an: |
gezettelt, die im Verèin mit denen von Spanien das F aus Braganza über den Haufen warfen und da: | der Welt zu Asche machten, habe ic, nad F Anhörung der aufrichtigen und getreuen Wünsche alle; F Portugie] die brave und unsterblich, F portugiesische Armee zu den Waffen zu rufen, um mi | Hülfe derselben den Triumph des großen Werks y| sichern, das an dem unvergeßlichen 27. Mai 1823 be F gonnen, aber durch ein unerwartetes Schicksal nicht dq F der der öôffentlihen Erwartun
Tugenden erhabner sind, zu denken vermögen und die Si
K. H schönste Land
guten Portugiesen beschlossen,
Ausgang gehabt hat, entjprah. Ew. Maj., deren als sich Menschen zum besten König machen, den es auf Erden gegeben, kfônnen meinen heldenmüthigen Entschluß nicht anders als billigen, weil er den Z ; Schlingen der s{chändlichen Personen, uud anden Rand des Abgrundes gebracht haben, zu befreyen, und durch die-Befreyung Ew. Maj. aus einer fo dro henden Gefahr auch die K. Familie und die Nation zu retten. — Der Jnfant biftet demnächst den König, sein Vorhaben zu genehmigen und der Nation folches zu er fennen zu geben.
Königliche Schauspiele.
Montag, 31. Mal. Jm Schauspielhause: Hedwi Drama in 3 Abtheil. , von Theodor Körner. aae 0 Holtei: Hedwl|g). 1 Aufz. von K. v. Holtei.
Wegen Unpäßlichkeit der Madame Wolff, kann das Trauerspiel Kabale und Liebe, an diesem Tage nicht ge geben werden.
In Potsdam: Das Râäuschgen, Lustsp. in 4 Abthei lungen, von Brebner. (Mad. Neumann: Wilhelmine.) Hierauf: Tanz.
Meteorologische Beobachtungea.
Barometer|Therm.[Hygr. |Wind| Witterung 28. Mai.|A. 28° 5/ \+ 82° 77° [N.W.loen, rie 29. Mai.|F. 28° 41/{+ 62°] 83° fN.W. trüb, Wind. M.28° 4‘ |4- 14° 151° |N.W. hell, Wolkeu. _ [A. 28° 3/ [+ 102°] 56° |N.W. gen, Wolken. 30. Mai.|F. 28° 2/ |4- 6° | 79° .W. (geiter, kühl. |M.282° 2/ 416° | 37° E ild warm.
Redakteur Fohn:
Gedruckt bei Hayn.
Hierauf: Die Farben, Lustsp. in |
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L Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Maj. der König haben dem Postwagenmei- | “ster am Ende L Berlin, das Allgemeine Ehrenzeichen
weiter Klasse zu verleihen geruhet. weck hat, Ew. Maj. aus den die Sie umgeben F
Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Id ienen (Sohn Sr. Majestät des Königs), ist nach Franffurt a. d. O. ‘abgegangen. i
! Seine Königl. Hoheit der Prinz August von Preußen, is von Prillwis in Pommern hier ange-
Ffommen.
ngs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 24. Mal. Jn der Sißung der Palrs-Kam- [mer vom 21sten legte der Finanz-Minister die beiden, von der Deputirten - Kammer bereits angenommenen Gesehß- | Entwürfe, wegen der Wein -Versendungen in Fässern * und wegen der Erhebung der Branntwein-Steuer, vor. Ï An demselben Tage stattete unter anderen au der Her- ' zog von Levis den Kommissions-Bericht über den Geseb- Entwurf in Betreff der Umschreibung der Renten ab, | und trug auf dessen Annahme an. Heute werden die Berathungen úber diesen hochwichtigen Gegenstand be- ‘ginnen. Hr. Mollien und der Graf A. von Talleyrand ‘haben sich vorläufig Über, der Herzog von Doudeaus- ville für, und die Herren von Saint - Roman, Roy I Pasquier gegen den Geseß-Entwurf einschreiben I Men. j b Aus Toulouse meldet man, daß durch Privatbriefe
4: Zeitu
| von hier die Nachricht dahin gelangt sey, der jebt hier |
| anwesende Graf von Carthagena (Morillo) habe der Re- gierung wichtige Mittheilungen in Betreff der französi- ; ins Ueberläufer, úber die am 21sten k. M. zu Toulouse
gerichtet werden soll, gemacht. Es ist befannt, daß die
l
zul Allgemeine
Berlin, den 1sten Junius 1824
meisten jener Ueberläufer in Corunna waren, wo Gene- ral Morillo das Kommando hatte.
Die Etoile bemerkt mit Wohlgefallen aus den, fn den englischen Blättern enthaltenen sehr ausführlichen Bes schreibungen der Anzúge der Damen, welche bei dem großen Cercle am 20sten zugegen waren, daß dieselben meistentheils in französishe Stoffe gekleidet gewesen.
Nach dem Journal des Débats sind die lebten Werke Lord Byrons schon überseßt und werden binnen furzem hier erscheinen. :
Nach dem Journal von Toulouse herrscht fast in ganz Spanien eine so große Dárre, daß eine Augen Mißärndte zu erwarten steht. Nur in Castilien sieht es etwas besser a et Armee tit, sind dahér auch eit furzem ungeheuer in die e gegangen. | — 05. Mai. Die (bereits im vorigen Stück der St. Z. erwähnte) Sibung der Deputirten-Kammer vom 22sten begann mit drei Berichten, die die Herren von Sesmaisons, Conen de St. Luc, und Chisslet über ver» schiedene Bittschriften abstatteten. Jn einer derselben, die dem Nachweis - Büreau úberwiesen ward, verlangte der Maire Deboscq zu Lusignan-le-Grand (Lot und Gas ronne) daß die Pfarrer und ihre Stellvertreter fünftig so besoldet würden, daß sie der Accidenzien entbehren fônnten. — Eine Eingabe der Kolonisten von St. Do- mingo, worin sie eine abetmalige Frist zur Bezahlung ihrer Schulden nachsuchen, wurde dem Finanz- I inister zugestellt. —- Lautes Gelächter erregte die. Bittschrift eines Einwohners von Toulouse, der ein Geseß zur Vertilgung der Sperlinge und Elstern, die dem Lands- mann den Ertrag der Aerndte raubten und sich zueigne- ten, verlangte. Man schritt naturlich darüber zur Tas
ges nd, e
Rente 104.50. : London, 22. Mai. Ju der gestrigen Sißung des Oberhauses ging Lord -Lauderdale’s Bill zur Aufhebung 2 ¿r Restriftionen auf das Seiden - Gewerbe, ungeachtet der Einwendungen des Lord-Kanzlers, mit 61 gegen 55
Stimmen durch. L Das Unterhaus sollte, der Tagesordnung gemäß, in
cinen Ausschuß. über die Woll - Ein - und Ausfuhr - Bil