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* nommenen Geseß-Entwurf in Betreff des funftigen Re- frutirungs - Wesens der Armee ab, und trug auf dessen Annahme an. (Wir verweisen, was den Jnhalt dieses Gesét êtrifft , Pf «deñ- Attifel Paris ‘im 92sen St. ders St. Z.) Der Bericht-Erskatter gab bei dieser Gele- genheit das Bedauern sämmtlicher Kommissions-Mitglie- der zu erfennen, daß die Regierung nicht einen vollstän- digeren Plan-, als den in jenem Entwurfe enthaltenen vorgelegt habe; das Rekrutirungs-Geseß vom 10. März 1818 biete noch mancherlei Uebelstände, namentlich hin- - sichtlich der Einberufung der Ersaß - Mannschaften und deren- Stellvertreter dar, auf deren Abhülfe man billig hâtte Bedacht nehmen müssen; der Kriegs-Minister habe
inzwischen das Versprechen gegeben, daß er diese wich- Verbesserungen, im Laufe der nächstjährigen Siz- :
tigen E der Kammer zur Bestätigung vorlegen “werde. —
Die Diskussion über diesen Gegenstand wird übermorgen beginnén*) — ‘Nach dem Marquis v. Courtarvel machte der Baron Saladin einen abermaligen Vortrag über den der -Kommission noch einmal znr Prüfung zugefertigten Gesek-Entwurf in Betreff der Art und Weise, den -Er- trag der Brenner. an Branntwein und Spiritus, zu ve- rifieiren. Man wird si erinnern, daß die Kommission Anfangs auf die Verwersung dieses Gesebß - Entwurfes angetragen hatte, und daß der Finanz - Minister , damit der Entwurf nicht gänz durchfalle, den 1sten Artikel des- selben, der diejenigen Eigenthúmer, welche Branntwein von auf ihrem Grund und Boden gewachsenen Früchten und Trestern fabriciren, den übrigen Brennern von Pro- fession gleichstellte, fahren ‘ließ. Der Bericht - Erstatter erflärte jeßt, daß unter diesen Umständen und wenn je- ner {ste Artikel wegsiele , die Annahme der übrigen blos reglèmentarishen 12 Artikel, der Kommi*sion unbedenkf- lich schiene. Der Geseb-Entwurf, also modificirt, wurde nun ‘von der Kammer mit 223 gegen 40 Stimmen an- genommen.
“Ein Supplement zu der Gazeila von Madrid vom 95\ten enthält, wie die Etoile meldet, den Königl. Erlaß der Amnéstie (la cédule royale d’amnestie) aus Aran- juez vom’ 1stén d. M. Die Ausnahmen von selbiger sind zwölférlei Art. Ein ‘besonderer Artikel betrifft die Jn- dividuen, welche, von der Wohlthat der Amnestie aus- geschlossen, andererseits in den von den Generälen Sr. Maj des Königs von Frankreich bewilligten Kapitulario- nen begriffen sind. Diesen Jundividuen ist der Aufent- halt ‘auf spanischem Boden nur in so fern verstattet, als sie uh vor den Gerichtshöfen stellen werden, um den Gesebßen gemäß gerichtet zu werden.
“Rénre erdôffnet 104. 50, am Schluß 104. 40.
“ Rou, 19. Mai. ‘Se. Königl. Hoheit der Kron- prinz von Baiern, welcher den einmal gefaßten großen und wahrhafc nationellen Gedanfen zu einem denrtschen Pantheon immer vatîlos verfolgt, hat bei Seinem leß- ten Aufenthalt ‘hierselbst diese ‘Sammlung wieder dur
___* Vor dem 28sien wird sonach auc, da sons kein Ge- enstand an dexr Tages-Ordnung ift, keine Sißung statt fine den “0 M9: denn, daß irgend eine Mittheilung von Seiten der Minister- er ein -Kommissions-Bericht- eine frühere Zu- \sammenberufung nôthig machten.
“schen hier und Neapel wird nächsten
neue Bestellungen von folossalen Brustbildern groß, Deutschen vermehrt, welche die Bildhauer Kessels, Hy, mann, Freund, Leeb und Meyer auszuführen befgme Der Ruf und «das Talent dieser Künstler läßt erwväkte; daß ihre Werke nicht hinter den früheren dieser Art ; rücfbleiben werden. E i an
Zu Macerata Feltri haben zwet Hirten vor fy zem eine große Kiste von Erz gefunden, in wel eine Menge Edelsteine und eine goldene Krone si befanden, die vermuthkih einst einem Könige in dort gen Gegenden gehörten. Man erinnert fich, daß Bere gar, Herzog von Jvrea und König von Jtalien, sich i Feldzuge gegen den Kaiser Otto 1. in der“ dortigen G gend verschanzte, diese auf einem Felsen gelegene Ves schanzung jedoch im Jahré 964 in feindliche Hände fil Berengar und seine Gattin wurden hierauf nach. Deutsh land abgeführt, und ihnen mögen vielleicht diese Kos barfeiten angehört haben.
Palermo, 2. April. Die Dampfschifffahrt
j l Mouat -in-Giy gebracht werden; auch hat die Negierung so eben Anleihe von einer Million Ducati Kapital mit dem BY ron v, Rothschild zu Neapel abgeschlossen, die aus sli} lih für den Straßenbau in Sicilien bestimmt ist. Ö
Portugal. Die Etoile theilt aus der, ihr si außerordentlichem Wege zugekommenen Gazetta von M drid vom 20. Mai folgende officielle Nachrichten a} Lissabon vom 11ten mit, welche indeß zwischen den {u bekannten , nur bis zum 6ten gehenden Nachrichten eit bedeutende Lücke lassen. *)
„Der Jnfant D. Miguel erhielt von seinem t lauchteu Vater Befehl, sich an Bord des Schiffes Win-F s01 Castle zu begeben: er gehorchte alsbald. Der Kö befand sich schon daselbst; die erste Zusammenkunft bo das rührendste und ergreifendste Schauspiel dar. Di Festigêeit und Majestät eines beleidigten Vaters unl
Souverains vereinigten sih in den Minen des König
mit den Empfindungen der Natur, während der jun Prinz seine fkfindlihe Unterwürfigkeit darlegte. Se. § H. seßte auseinander, durch welche Künste und Verfi) rungen er zu seinem Verfahren getrieben worden. Näh dem der König ihm seinen Fehler vorgehalten, reichte l ihm, zum Zeichen der Verzeihung, seine erhabene Hans welche der Infant ehrerbietig küßte. Er zog sich soda nah einem anderen Zimmer des Schiffes zurück. — D
diplomatische Korps war bei dieser feierlihen Scene
gegen; es kehrte erst am Abend wieder aufs Land |
rúck. — Der König ist noch heute, den 11ten, an B! des Windsor Castle; wie es scheint, wird Se. Maje) F
erst morgen Nachmittags, den Vorabend seines Gèbut F Gesandte Sr. Majestät am H
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aus. — D er Marquis von Palmella hat unterm 10ten fol- gendes offizielle Schreiben an den Herzog hermosa, Gésäandten Sr. Kathol. Majestär?erlassen: 7-.
Der unterzeichnete Minister und Staats - Sekretair der auswärtigen Angelegenheiten hat .die Ehre, Sr. Ex-
cellenz dem | Kathol. Maj. ein Exemplar der Protlamation_und der Beilage zu der Gazetta, die nebst liherweisegestdrten öffentlichen Ördnung erschienen sind, zu übermachen. Jede weitere Betrachtung würde überflüs-
g seyn,
und die Festigkeit, womit Sie, im Einverständniß
mit dem ganzen diplomatischen Korps gegen die, als ge-
Ì sebwidrig und willführlich, mit | | der öffentlichen Ordnung von den Nationen anerkannten
den, zur Aufrechthaltung
Grundsäßen in Widerspruch stehenden. Afte protestirt ha- hen. Es ist außer Zweifel, daß der einmüthig von den
Î würdigen Repräsentanten der verbündeten und Sr. Maj.
befreundeten Mächte, am 30sten v.- M. gefaßte Beschluß
N und die von ihnen gemeinsam geschehene Erklärung máäch-
tig mitgewirkt haben, den verderblichen Folgen jener chmerzlihen Krisis vorzubeugen, Nie wird das Andens-
Ï fen an diesen Tag erlôschen, der zu. den außerordentlich- - Ï sten gehört, 'die die Geschichte der Diplomatie darbieter,
und der ein Zeugniß des Bundes und der Gemeinschaft der
| Gesinnungen is, durch welche die Nationen Europa's in N wechselseitiger H
armonie vereinigt, und den Völkern die Güter gesichert werden, deren' sie durch Revolutionen unfehlbar beraubt werden würden. Nie auch wird man den edelmúthigen Entschluß Sr. Maj. vergessen, sich an Bord des auf dem Tago liegenden, und einem Seiner iltesten, mächtigsten und am meisten zugéthänen Verbün- deten! zugehörigen Schiffs zu begeben. Dort vereinten \{ch. um Se. Königl. Person alle Glièder des diplomaki-
| hen Korps; von da, wie von eiñeni sür die Spalcun-
gen unzugänglichen Punfte, müssen Ordnung und Ruhe, wonach die getreuen Unterthanen Sr. Maj. verlangen, ausgehen, so wie Se. Maj. dort ‘durch den Mund der treuen Repräsentanten. Seiner erhabenen Verbündeten,
Z das Vergnügen bezeigt worden ist, welches Sein“ edler
Entschluß ihnen gewährte. Jndem ‘der Unterzeichnete S1. Excellenz dem Herzog von Villahermosa den Aus- druck der besonderen Zuftiedenheit ,' welche dessen Be- nehmen Sr. Maj. verursacht hat, ‘zugehen läßt, hat der-
(V selbe die Ehre Se. Excellenz zu benachrichtigen, daß der
ofe von Madrid Beféhl
tages, ans Land fommen. Seine Befehle werden üb} hat, allen obigen Thatsachen dié größte Oeffentlichkeit zu
mit dem schuldigen Gehorjam vollzogen. Die Di geben. werden. wieder ihren gewohnten Gaug nehmen, W} 10ten Mai 1824. energishe Maßrèzeln wekden die Rückkehr der Exces|F
von denen wir Zeuge waren ¿ verhüten. - Erleuchtung} und Belustigungen aller Art drücken die'allgènieine Freud
s
_#) Dié Etoile bemerkt dabei, daß die früherer Nummer} der Gazettà, elche die vorhergegangenen Ereignisse enthalt} müssen, mit dem gewöhnlichen Kourier zu erwarten syel
An Bord des Windsor Castle im TZIago, den (gez. ) der Marquis von Palmella.
Ein Supplement der Gazetta von Lissabon vom lten enthält folgende Note: Obwohl die Treue der por-
tugiesischen Armee gegen ihren erhabenen Souverain all- gemein bekannt. ist, machen wir es uns doch zum Ver-
gnügen , bei diesex Gelegenheit folgende Protestationen, welche die Truppen-Korps dex Hauptstadt an den König
von Villa-
Herzoge von Villahermosa, Gesandten Sr. -
t anderen Piecen über die vorgefallenen Ereignisse zur Wiederherstellung der unglück-
da Ew. Excellenz Augenzeuge ' aller Vorgänge gewesen sind; gber der Unterzeichnete fann nicht Anstand nehmen, Ew. Excellenz die Einpfindungén der Erfkennt- | lichkeit Sr. Majestäce auszudrücken, für den Beistand
unseren Hexrn gerichtet Haben, bekannt zu machen. Si: gewähren dem Möharthèn, der Nation und der ganzen
Welt ein - neues feierli es Zeugniß r E | loyalen Gesinnungen fe Armee. — ( ¿P 4 und
“testationen des 12ten Kavalerie- Regiments, des 16ten, . 23sten und. 2á4sten Infanterie - Regiments, und des 7ten
Jäger - Regiments (die Etoile führt solche nicht nähe! an). Der Kriegs-Minister hat ube Befeh be e gemacht: Se. Maj. “tollen daß alle Officiere; die; 41: Folge der eben statt gefuhdenen® Willkuhr/Akfté / sich von den Korps, zu denen sie gehören , - getrennt haben, ün verzüglih ihre Posten in denselben wieder !eitnehmen. Se. Maj. behält sich ‘vor, dur weitere. Bestimmunge! dasjenige befannt' zu machen, was. das Vertrauen, des sen alle Diejenigen, welche die Ehre habèn;, in Seinen: Dienste zu sehen, sih würdig machen werden,“ zu ver dienen scheinen wird. An Bord .des Winldlsóör QCastlke. den 10. Mai 1824. Jn einem anderen, .von“ dem Mar- quis Palmella - an den - Vicomte de Veiros ‘getichtete1:
efehle vom selbigen Tage, “heißt es :. Da! das Beste der
Dienstes“ Sr. Maj. und das Vertrauen, -welchès die Df
ficiere der Armee verdienen müssen, es nothwendig macht, unverzüglich alle Diejenigen zu entfernen, die durch ihr- Verbindung mit gewissen Klubbs und geheimen Gesell- schaften, und durch ihre Anhänglichkeit an Principien welche dem zu unserem Glüe herrshènden System em gegen sind, éin Gegenstand des Aergernisses für das Pu- blikum sind, und zum Theil die’ eben statt gehabten 17 glülichen Ereignisse veraulaßten; so will der Kôniq un- ser Herr, daß Sein Kriegs Mintster Jhm- sofort Obe: Officiere in Vörschlag bringe , die, siében an der. Zah! ein Konseil bilden follen, behufs -der Ermittelung Uhi Bezeichnung derjenigen Officiere, die zu: geheimen Ver bindungen gehdten und welche. durch audere Umständ- des Vertrauens unwerth geworden seyn: könnten. —
eute, am -11ten, hät der Marquis von Palmella den: dhef des Staats -Séfrétariats, D. Joachim Pedro Lo pez, in einer Verfügung den ernsten Unwillen Sr. Maj. zu erfennen gegeben; daß derselbe, instruftionswidrig,-i1 der Gazétta von Lissabon vom 1sten Mah: nicht allei: eigene Bemerkungen, sondern auch officielle Artikel auf. genommen, ohne ‘abzuwarten, bis sie ihm von Seite1 des auswärtigen Departements ‘zugehen würden.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 2. Jun. Im Schauspielhause: Peter
und Paut, Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Mad. Neu: mann: Liesbetÿ.) * Hierauf: André, Lustspiel in 1 Auf zuge." Und ‘zum erstenmale: Struüdelköpfchen, Lustspiei in 1 Aufzuge. (Mad. Neumann: Bertha.)
Meteorologische Beobachtungen. Barometer|Therm. Hygr. (Wind | Witterung 34. Mai./A. 28° 17/4 10° [42° O. kühler Wind, hel
1. Jun. |F. 28° 211+ 6° |-67° 4O. (beiter M.28°. 4‘|+ 15® 3120 Soñe,Wolk., Win: