1824 / 131 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 05 Jun 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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tan: Begierung befleidet haben. Demzufolge werden auch alle Dekrete über diesen Gegenstand, welche mit dem ge- genwärtigen nicht übereinstimmen, aufgehoben.

Art. 5. Es soll indeß von den betreffenden Behör- den zur Prüfung des Benehmens Derjenigen, die ofen- bare Beweise ihrer Anhänglichkeit an die konstitutionelle Regierung gegeben haben, geschritten, und Dieselben, wenn ihr Benehmen das treuer Unterthanen ist, in kei- ner Weise beunruhigt werden. Aber wenn sie durch Handlungen, Schriften “oder im Publikum gehaltene Reden , oder auf was sonst für Weise in Zukunft die Ordnung stôren wollten, sollen sie mit aller Strenge, die gegen rücfällige Schuldige gehandhabt wird, gerich- tet und bestraft werden.

Art. 6. Die Prozesse, welche gegen Personen, die in dem gegenwärtigen Vergebungs-Dekrete nicht begriffen sind, schweben , sollen vor den oberen Gerichtshöfen der Bezirke, wo die Attentate begangen worden, geführt werden.

Art. 7. Die gegenwärtige Vergebung bringt feine Wiedereinsebung in die Aemter, welche man vor dem 7. März 1820, gehabt, mit sih. Das politische Beneh- men der Beamten. wird auf die schon bestimmte oder noch zu bestimmende Weise geprúft werden; aber die zu fällende Entscheidung wird sich nur auf die dermaligen Stellen und deren Genuß beziehen.

“Art. 8. Unbetheiligt bleiben die Rechte dritter Per- sonen auf Entschädigung wegen erlittener Nachtheile , so wie auch die des Königl. Schaßes auf Rechnungslegung derjenigen, die mit den öffentlihen Geldern zu thun ge- habt, und auf Restitution von dergleichen vershleuderten Geldern. :

Art. 9. Die Individuen , welche zu Klassen, die von der gegenwärtigen Vergebung ausgenommen sind, gehören, dabei aber unter der, von den gehörig auto- risirten Generalen der Armee Sr. Allerchristl. Majestät bewilligten Kapitulationen begriffen finden, dürfen nicht auf spanischem Gebiete ihren Aufenthalt nehmen, außer unter-der ausdrülichen Bedingung, sich der richterlichen Untersuchung und deren Folgen, in der für die ausge- nommenen Klassen vorgeschriebenen Form, zu unterwerfen.

“Art. 10. Die mit der Ausführung des gegenwärti- gen Dekrets beauftragten Civil- und Militair-Behörden, sind für alles verantwortlich, was der Ausführung des-

selben entgegen treten könnte, sey es durch Ueberschreitung oder Nachlässigkeit. :

Art. 11. Die sehr ehrwürdigen Erz - Bischöfe und die ehrwürdigen Bischöfe werden, nah der Bekanntma- chung der gegenwärtigen Vergebung, in ihren Spren- geln alleu Einfluß ihrer Würde anwenden, um Einigkeit und gutes Vernehmen wiederherzustellen, sie ermahnend, auf den Altären der Religion und in Liebe zu ihrem Beherrscher und zum Vaterlande alle persönliche Feind- schaft und Beleidigungen zum Opfer zu bringen. Sie werden gleichmäßig Über das Benehmen der Pfarrer und auf das der anderen Geistlichen in ihren Sprengeln wa- hen, um die Maßregeln zu nehmen, das Wohl der Kirche und des Sraats ihnen vorschreibr.

Aranjuez, den 1sten Mai 1824.

die ihr Eifer für !

as A von Lim (wie die Augsburger A eine Note des Abgesandty

Spanisches Amerika. Das Amtsblatt enthält unterm 6. Dec. 1823

gemeine Zeitung meldet), von Chili zu Rom, Jose Manuel Cienfuegos, an d Prâsidenten der Republik, Bernardo O’H dem durch General Freyre erseßt), vom 14. Mai 1823 worin es im Wesentlichen heißt: Meine Geschäfte sin unter dem Schuße der Fürsehung glücklich beendi Von meiner Ankunft an haben Se. Heiligkeit, der M nister - Staatssekretair und die Kardinäle mich mit d größten Achtung behandelt, und ih habe Alles leicht af geschlossen, ohne eines Unterhändlers zu bedürfen. S, Heiligkeit haben den Erzbischof Don Juan Muzi, eina

durch seine Tugenden und Gelehrsamkeit ausgezeichnet Mann, |

Chili ernannt, und Ew.

iggins (seit

Excellenz die Ausübung dy

Patronats-Rechte bei den Domherren-Pfrúnden, Psy}?

reien und anderen Benefizien, die Verwaltung der Zehendy, und die Verlängerung der Kreuzzugs- und der Fasten-Buly bewilligt. Außerdem wird ein General - Kommissair 1 denselben Vollmachten, ernannt werden, Von dem apostolischen Vikar werdy alle vor das geistliche Gericht gehörigen Angelegenheit«1, auch die der regulirten Priester, in leßter Instanz en schieden, und die Grade und Kapitel der Leßteren besi tigt werden. “Drei von Ew. -Excellenz ernannten Yj schôfe, deren Siße Sie, einverständlih mit dem a posius lischen Vikar, bestimmen können, sollen die Konsekratin erhalten. Noch viele andere Zugeständnisse sind uns j Hinsicht des äußeren und inneren Rechtes gemacht wo

den, die in den Instruktionen des apostolishen Vit:

verzeichnet sind. Dieser Legat kann überdies im Fal des Todes mit Ew. Exc. Zustimmung, einen Nachfolw in seinen Verrichtungen bis zum Eintreffen der päpstl chen Bestätigung ernennen. Alle diese Uebereinkünft sollen bis zur Anerkennung unserer Unanhängigkeit beob achtet werden. Columbia scheint, (wie eben jenes Blat meldet,) nach einem in der Jris: von Venezuela errwoähn ten päpstlichen Schreiben an den columbischen Bischi D. Lazo, ähnliche Begünstigungen erhalten zu haben,

T A E

Köslin. Jn dem Dorfe

Alter von 103 Jahren und 6

sung einer zahlreichen Nachkommen schaft, ver 00 N D i : :

9 zah Mun nas s L v0 f men, und hat, wenn die Kur bel Undefkfannntschast auf- f geschoben worden, getödtet. Augen-Sl S Segsivei Ableben. des lebten Grafen, dem Kurfürsten von Bra matishe Ohrenschmerzen mil Gehöxfehlern, Kopswedh, Die Stadt Neu - Ruppl F l I 5 lihe Erscheinungen gewesen. * haben sich nichr weiter verbreitet.

Potsdam. Am 27. flossen, seitdem die Bewohner der Graßschaft Ruppin, nd

denburg gehuldigt hatten. feierte diesen Tag durch Gottesdlenst, uyd die Arma wurden für Rechnung der Stadte gespeiset. -

Der Gutsbesißer Jacobs zu Treskow hat nahe an der bemerf j beim i Baan non ein F sind durch Schlagfluß und 'Stictfluß überrascht und plô6- Silbermünzen gefunden. Un F ist nicht genau zu ermit F l My ; Zu der fidan Seite die F gewesen, und hat die Sterblichkeit gegen die vorigen

sich ein geharnischter Reiter , dit :

Ruppiner See, beim Ausgraben von Urne mit 420 Stück kleine

welche Zeit dieses Geld gefertigt, teln, da die Jahreszahl fehlt: ser Münzen befindet zweite zeigt cin Wappen.

Paar R Ie Meta Äfrzgtzn

g ten merfli

zu Jhrem Legaten und apostolischen Vifar j P

| Ld Schwessin, Kreis Run Karakter der melsburg, ist der Einwohner Martin Schmidt in eina A Entzündigen Monaten, mit Hinterla\}

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ichte über den Gesundheits-Zustand aus R Annern des Reiches vom Ende April.

reußen. Königsberg. Die natürli-

E eine E sich noch hin und wieder und beson- ders in dem Ortelsburger Kr., wohin sie aus dem Kd- nigreich Polen übertragen seyn sollen. bet die fatarrhalischen , rheumatischen und andere Kranfkheis ch nachgelassen, so wie auch die Sterblichkeit Zustand nicht überschritten hat. Die E aas T in n N upônen hat gänzlich aufgehört, dagegen le i E ungbeKreise noch nicht völlig gehemmt. Auch ist dieses Uebel in verschiedenen Ortschaften des Tilsiter, illfallener und Heydekamper Kr. ausgebrochen, es sind ber auch alle ärzrlichen und’ polizeilichen Vorkehrungen etroffen, um der weiteren Verbreitung der Krankheit

orzubeugen.

| "il Westpreußen. Marienwerder. Jn dem Gesundheits - Zustande der Menschen ist in Verlauf des Allgemeinen keine Veränderung vorgegan-

ihren natürlichen Gumbinnen.

wie der zu Madrid residiren, F pm Die rheumatischen und fatarrhalischen Krankheiten

ortwährend die Oberhand, sind jedoch nur dem Mren: Undtichem; so wie dem hohen Alter gefährlich gewesen. Die Menschen-Pocken, welche in mehreren Ort- | haften des Kr. Löbau ausgebrochen, haben noch nicht gänzlich unterdrückt werden können, und sind selbst A erlich wieder bei einzelnen Bewohnern. des Kr. Rosen es zum Vorschein gekommen. Sonstige ansteckende und be- deutende Krankheiten sind nicht vorgekommen. A | Il. Brandenburg. —Potsdam. Rheumatische, gastrishe und Nervenfieber herrschten ziemlich allgemein, dabei gab es Brust-, Hals-, Leber- und Unterleibs-Ent- jündungen, besonders waren hartnäcfige Lungen - Katar-

he an der Tagesordnung. Unter den Kindern dauern

| theln und Masern noch fort, auch gab es unter S h und wieder Scharlach-Fieber. Die in Stans- dorf und Schönfeld ausgebrochenen natürlichen Pocken, ind ohne weitere Verbreitung derselben, durch die ange- | rdnete Sperre und Impfung der Pockenfähigen unter- | drúûckt worden. Frankfurt. Bei einer überall in den natürlichen Gränzen gebliebenen Sterblichkeit ist der | Krankheiten entzündlih gewejen, Brust: Lungensuchten und alle Arten katarrhali- Ï her Husten, so wie auch gichtische Kraukheiten. Un- Ï ter deni Kindern ist die Bräune mehrmahls vorgefom-

Augen-Entzündungen, rheu-

Wind-Pocken, find gewöhn- Die natürlichen Pocken Auch ist die Gelb- Alte Leute

leichte Scharlach-Fieber und

sucht hin und wieder bemerft worden.

ih hi j ie F! | d doch lich hinaerafc worden. Die Fieber sind anhalten abres EudiaAis remittirend und mit gutem Ausgange

Monate abgenommen.

IV. Pommern. Stralsund. Sin diesem Mo-

| nate zeigten sich besonders rheumatische Fieber, Pleure-

Dagegen haben

sien, Entzündungen der Organe des Unterleibes, Rosen

| und hauptsächlich Kopfrosen, Catharral- und Wechsci-

Fieber, leßtere jedoch nur hin und wieder. Vorhßerr- schend bei diesen Krankheiten war der gallicht - rheuma- tishe Stoff. Epidemien habèn übrigens nicht statt ge- funden und ist die Sterblichkeit nicht ungewöhnlih ge- weten. V. Schlesien. Breslau. Der allgemeine Krankheits - Karafter war hier in der Stadt fkatarrha- lisch rheumatisch - gastrisch, zuweilen mit entzündlicher Beimischung. Dabei zeigte sich eine fast allgemein ver- breitete Neigung zu Ausschlägen, die nur beim Aus- bruch als über die Haut erhobne Punkte erschienen, und deren Verlauf auf 3 Tage beschränkt war. Häufig erschienen auch bei Erwachsenen und Kindern die Nef- selsuht und die Schaafpocken, desgl. fatarrhalische Fie- ber mit gastrishen Zufällen, rheumatishe und Gicht- Beschwerden und Stickhusten. Nicht minder häufig waren Nasenbluten, Zahnbeschwerden, und in der leb- ten Hälfte des Monats Wechselfieber. Auch kamen mehrere Schlagflüsse vor. Eine schr beträchtliche Anzahl Lungen -Schwindsüchtiger starb im Laufe d. Mts., wie denn diese Krankheit seit einigen Jahren hier in der Stadt und den Vorstädten guf eine auffallende Weise um sih gegriffen hat. Untèr den Kindern zeigte sich, jedoch nur sporadish der Keuchhusten. Am Scharlach- Fieber waren zu Neudorf, Schweidnißer Kr. 2 Kinder, und zu Guhrau vön 19 daran erfranften Kindern eins gestorben. Auch im Wohlauer, -Namslauer und Rei- chenbacher Kr. ging diese Krankheit herum. An den Masern waren zu Medzibds einige Kinder gestorben. Die natürlichen' Blattern waren in Güttmannsdorf, Reichenbacher Kr. bei der Tochter des katholischen Schul- lehrers ausgebrochen. Das Haus ist gesperrt und die Schulkinder erhalten unterdeß in der evangelischen Schule Unterrihe. Jn Reichenstein, Franfkensteiner Kr., ist dem Umsichgreifen der Pocken durch zweckmäßige Anstalten, Einhalt geschehen; Wechsel -Fieber mit ner- vôsem Charafter waren im Oelsnischen Kr. sehr ver- breitet. Liegniß. Jm Laufe d. M. waren meh- rentheils rheumatische fatarrhalische Kranfheiten, auch tiefer die Respirations-Organe eingreifende Lungen - Lei- den, welche die Aerzte beschäftigten. Die aus Sachsen in Görliß eingeschleppten naturlihen Blatrern- haben sich nicht weiter als in: eine Haushaltung verbreitet. Am Freistädter Kr. vermindert das Scharlach-Fieber si immer mehr. Auch zu Ober-Briesniß, Saganer Kr., ist das Scharlach - Fieber glücklich bekämpfc und es ist die früher verfügte Haussperre wieder ausgehoben, worden. Dagegen ist zu Kuttlau und Koßemeuschel diese Krank- heit aufs neue ausgebrochen ‘und an mehreren Orten des Luebener Kr. namentlich zu Kniegnißk, Groß Kokße- nau Hummel, haben einzelne Häuser deshalb unter Sperre geseßt werden müssen. Die in Weissig und Langendorf, Sprottauer Kr., herrschend gewesenen Masern- Krankheit hat nachgelassen. Oppeln, Der Haupt- Krankheits - Karafter unter Erwachsenen war in Folge der abwechselnden Witterung fatarrhalisch - rheumati|ch, Kinder litten vorzüglich an Keuchhusten und Schaaf- | pocken. Jn mehreren. Kreisen grassirten aller angewoand-