1824 / 140 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 17 Jun 1824 18:00:01 GMT) scan diff

J:

L

F A

rinzessin glüflih entbunden. Die neugeborne Prinzes sin wird die Namen Maria Elisabeth Henriette Adelheide

Pein Bruders unsers regierenden Fürsten, von einer erhalten.

“Türkei. Privatariefe aus Odessa vom 21. Mai mel:

den: Wir haben Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 48ten d. Hr. von Minciaky steht mit den türkischen Ministern im besten Vernehmen , obgleih die Weg- nahme des - Schiffs Elisabeth, welches die Türken ins Arsenal führten, aber nachher wieder frei ließen, einige, wiewohl grundlose Besorgnisse veranlaßt hatte. Man laubte“ in der Hauptstadt ziemlich allgemein, daß die xpedition des Pascha’s von Aegypten nah Morea, sich im günstigsten Fall auf einige tausend Mann Hülfstrup- pen nach Candia beschränken werde. Allein auch dieses leßtere wird für zweifelhaft angenommen. Das Schik- sal dieses vierten Feldzuges, welchem die Unterwerfung Kolokotroni’'s und seines Anhangs voranging, wäre so- nach leiht voraus zu sehn. - Die Uneinigkeiten der Griechen, die ihren Freunden so viel Besorgnisse ein- flôßten, werden sich, bis ein geregelter Zustand eintritt,

noch ôfters wiederholen; aber bei der geringsten Gefahr

von Seite der Türken das nämliche Resultat, eine au- a ris Vereinigung, herbeiführen. Zwiste dieser

rt liegen in dem griechischen Nationalkarakter, dürf- ten aber endlich auch zur Folge haben, daß das wirklich

Schlechte ausgerottet wird. : Madrid, 3. Jun. Während der Revolutions-

Herrschaft waren D. Antonio Bereira' und D. Louis de

la Robla zu Kommissarien ernannt worden, um mit der | insurreftionellen Regierung von Buenos-Ayres zu un- }

terhandeln. Sobald aber diese beiden treuen Spanier von der aat des Königs Nachricht erhielten, zo-

en sie sich nah Monte Video zurück, um dort die neuen

efehle Sr. Kathol. Maj. zu erwarten. Von da haben sie authentishe Papiere nah Spanien gelangen lassen, welche den Beweis liefern, daß selbst unter den Augen der von den südamerikanischen Aufrährern errichteten Regierungen es noch eine große Anzahl Männer giebt, auf deren treue Ergebenheit der König rechnen kann. Die officiellen Nachrichten aus Peru, welche über Buenos- Ayres hieher gelangt sind, lassen über den schleunigen Rück- zug Bolivars keinen Zweifel übrig. Während der Vice- König Laserna wieder in Lima einzog, hat der Gouver- neur von Chiloe Valdivivia eingenommen. Ein Trans- port von 7000 Flinten, die für die Insurgenten bestimmt waren, ist in die Hände der Royalisten gefallen.

Unsere officielle Gazetta enthält seit furzem sehr in- teressante Artikel über die geheimen Gesellschaften, welche unter verschiedenen Namen in der verhaßten Zeit des 7ten März 1820 zum Umsturz des Thrones beigetragen haben, Unter ihnen zeichnete sich besonders die franzô- sische Gesellschaft aus , welhe in Madrid selbst entstan- den war, und einen Verein von Franzosen aller Klas- sen bildere, welche, nachdem sie in ihrem Vaterlande die Ehre verloren und wegen ihrer Verbrechen mit der Rache der Gesebe bedroht wurden, sih nah Spanien gewen-

|

14. Jun.

det hatten, um dort die Trabanten seiner -Tyrannen zy werden. Das Korps mit der dreifarbigen Kokarde, wel hes an den Ufern des Bidassoa so lächerlih erschien bestand zum größten Theil aus diesen Klubbisten , dere Haupt-Versammlungsort Bilbao war. Sie standen mj den Liberalen in Paris in genauer Verbindung, un namentlih unterhielt ihr Chef, der Ex- Oberst Legras eine fortgesehte Korrespondenz dahin. Ihre Absicht gin dahin, das mittägige Franfreih mittels ihrer geheim Korrespondenz in die Flammen des Aufruhrs zu seben,

E Tan D.

Berlin. Der Kaufmann Kamp, in Elberfeld, h dem naturhistorischen Museum der Universität in Bon eine sehr werthvolle Sammlung vulkanischer Produft von Sicilien und den liparischen Jnseln zum Gesche gemacht und dadurch seine Theilnahme anu der rheinishy Universität aufs neue bewährt. 1 nere Mitwirkung zur Bereicherung des gedachten My seums verheißen. Jn richtiger Anerkennung des groß

mittelung des Kaufmanys Kamp , ein auf der Univer tät in Bonn gebildeter Chemiker, "aba Fórstermanl nach Elberfeld berufen, um daselbst Vorträge über Physi Bes Se A E ne E E dortigen Fabri Besißern ein rege udium - dieser Wissen die Dauer zu begründen. y AOHGaN E Arnsberg. Die verstorbeue Wittwe des Schi machers Peter Rummel zu Jserlohn, hat dem fatho(

des schenkte die dortige Armen - Anstalt in ihrem Testameit

mit 00 E dz, ai |

reslau. Jm Monat Mai sind die ôffentli Prüfungen der hiesigen sieben Cleentar Set a digt worden, und haben die erfreulichsten Beweise, nid! nur vom Fleiße der Lehrer und Schüler, sondern au( von dem lebendigen Antheil, den selbst die niedrigu Klassen der Einwohnerschaft an der Bildung der Juget)

nehmen, dargstellet.

A 02194 Schauspiele. ittwoh, 16. Jun. Jm Opernhause: Strudd föpschen, Lustsp. 1 Aufz. (Madam Neumann : Bertha) Hierauf: Wie gewonnen, so zerronnen, Lustspiel in! Aufzuge. Und auf Begehren: Die Wiener in Berlin Posse mit Gesang in 1 Aufz. (Mad. Neumann : Louis von Schlingen). |

E }

Meteorologische Beobachtungen. Baroweter[Therm. [Hygr. [Wind | Witterung _

15.. Jun.|F. 27°10/ |+ |-80° hell, Wolken, kühl.

A. 27°10/ |+ 10° | 65° |N.W. trüb, Winz. [Wi

M.27°11/ ¡+4 15° j 39° |N.W. lgen, Wolken, ange A Nedakïteux John.

Gedruckt hei Hayn.

Auch hat er seine fch}

Nußkens, welchen wissenschaftliche Vorträge über N und Chemie für Fabrif-Besiber Se düteR ist E Y |

shen Pastorate daselbst zur Verbesserung der Einkúns Pfarrers, ein Legat von 1000 Rthlrn. vermadh;} und die Wittwe des Kaufmanns Kocher zu Jserlohn F

fs

preußishe Staats-Zeitung.

| Ne 140.

i Berlin, den 17tén Junius 1824

[L Amtliche Nachrichten. | Kronik des Tages.

Se. Königl. Majestät - haben - den Kammerherrn, Grafen Eduard von: Hoverden, zum Kréèis: Justiz Yath des Steinauer Kreîjes in Schlesien“ Allergnädigsk (nannt. | Se. Köuigl. Majestät haben: den bei der General- Kommission zu Stargard angestellten Oekonomie - Kom- missarien v. Böhn und Hering, dén. Karakter als Landes - Oefonomie-Rath- beizulegen, und die Patente darüber Allerhöchst Selbst zu vollziehen geruhet.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats- und Finanz-Minister, v. Klewiz, nah Nenndorf.

î Se. Excellenz der Genergl:-Postmeister,'von Na g- ller, nach Naumburg. i

Ill Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

| Paris, 10. Jun. Das wichtige Geseß wegen derx ltúnftigen siebenjährigen Zusanméenstellung der Deputir- ten-Kammer ist am Sten vori derselben gngenommen vorden. “Dle Sibung begann damit, daß der Bericht- fistatter in dieser Angelegenheit , Hr. von Martignac, sin Résumé machte. Der F verlas hierauf F den aus einem einzigèn Artikel bestehenden Geseß - Ent- I wurf. Ht. Benj. Constant hätte den Vorschlag gemacht, Idas Geseß dähin. zu ändèrn, daß die Kammer künftig war durchgängig erneuert werde, jedoch nicht alle sieben, "sondern alle vier Jahre, und daß diese Einrichtung feine T Anwendung E T j Rain vielmehr noch_ ferher, ünd so lange [Fünftel èrneuert werde, bis der König es für. den würde, sié abermals aufzulösen. - Im. Laufe der

Z z H

lich durch - ein

Redé, womit Ht, B, Constant. diesén Vorschlag verthei-

digte, -äüßeérte er , daß es vor ällen Dingen nothwendig

i sey, 10e Ae ‘und die Att, wie dasselbe: jeßt aus- 4

weflhrt wérd

Ï I E Î e È

{ Grundsaß annehme,

le gegenwärtige R finde, diese r für. gut befin-

auf, eine Weise ¿u andêrn, daß fünftig-

Gewalt, Drohungen und. Betrug feinen Eingaug mehr in, die Wähl-Versammlungen finden könnten. Gleichzei- tig forderte er die Minister auf, die Nation in ihre Rechte wiedereinzuseben, die- Preß --Vergehen „, wie frü- her, den Assisen zu überweisen, und- dem verderblichen Centralisations-Systeme zu entsagen, gegen welches seit der Wiederherstellung: der Monarchie unaufhörlich prote- tirt worden . sey, und. in Folge dessen sich die ganze fran- zösische Nation nur: noch. auf Paris - beschränke. Der Graf v. Kergariou hielt den Antrag- des Herrn B. Cou- stant fúr ebenso unzulässig, als den- Geseh - Entwurf selb; von dem Augenblicke an, meinte-er, wo man. als daß dieser oder jener Artikel der Charte, unter dem Vorwande, daßer nur eine Neben- Bestimmung enthalte, nach Willführ geändert werden dürfe, gäbe es. feine Gränze mehr, und man würde zu- lebt eber. so gut die wichtigsten Punkte der Verfässung antasten fónnen. Da das Amendement dès Hrn. B. C. feine Unterstüßung fand, so kam es darüber gar nicht zur Abstimmung. Zwei“ andere Vorschläge der Herren von Bouville und Gillet, wonach die Kammer zwar ebenfalls durchweg erneuert werden, die. gegenwärtige aber nur fünf Jahre und erst die: darauf folgenden, sieben Jahre dauern sollten, wurden verworfen. Hr. v. Bouville benußte diese Gelegenheit, ‘um sein lebhaf- tes Bedauern darüber zu erkennen zu. geben, daß der Minister, der den, Siebenjährigkeits -Entwurf ersonueß habe (der Vicomte von Chateaubriand), denselben nicht felbst vertheidigen fônne, und als ein-Opser. seiner un-- abhängigen Denkungsart und seiner Weigerung, eine Ansicht gegen seine Ueberzeugung zu- vertheidigen, gefal- len sey. Der Graf v. Vaublanc machte den Antrag, sämmtliche Amendements durch -die vorläufige Frage zu: beseitigen, worauf die Kammer indeß, bei der Wichtig- feit des verhandelten Gegenstandes, nicht einging. . Der. Präsident theilte. jeßt noch ein viertes Amendement des Herrn Leclerc de. Beaulieu folgenden Juhaltes mit:

| „Diejenigen Deputirten die von der Regierung irgend - einen absekbaren. Posten, mit: Ausnahme derer bei der

Land - oder Seemacht erhalten „hôren„ sobald sie diesen ‘Posten annehmen, sogleich, auf, Mitglieder der Deputir- ten ¿Kammer zu seyn können. jedoch {päter wieder, ge-