1824 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

666

ahr alt; 4 Fuß 10 Zoll groß Und ziemli maget; if Su “A sind voll Geist und Leben. Jn seinen Pri- Verhältnissen ist er gefällig und voll Rechtlichkeit ; in seinen politischen Verhältnissen üntadelhaft, Er is ganz

offen der Mann der Monarchie, .und Ueberreste kaiserli-

2

"Gunst-Bezeigungen glänzen nicht auf seinem Kleide. An ori M N tement geliebt, übt er auf seine Par- rei einen wahren Einfluß, und hat die Neigung und das Wohlwollen des Königs zU erwerben gewüßt. Das ganze frúhere Leben des Herrn von Villele ist überdies ehren- voll. Man entsinnt sich seines shônen Benehmens auf der Jnsel Bourbon, zu der Zeit, wo der Preis auf den Kopf seines Beschüßers - des Hrn. -v« St.- Felix gesebt, und derjenige, der diesem eine Zuflucht gewähren würde, mit der Todesstrafe bedroht ward. Hr. v. Villele bietet bei dieser G:legenheit allen Gefahren Troß; er nimmt den Geächteten In und verweigert standhaft-dessen- Zu-

sorr anzugeben. d die, A ean; Herr von Villèle, den man ins Gefäng- niß geésebr hatte, erhielt die Freiheit wieder, indem er seine Ehre Der Hees bewahrte. 02. 90. l Rus d em Haag, 15. Jun. Folgendes ist ein Aus- zug des in der weiten Kammer vom Grafen de Celles über den vstindischen Traktat gehaltenen Vortrags. „Heutiges Tages stehn alle großen politischen Ent- würfe mehr oder weniger in Verbindung mit den Ge- schäften dés Seehandels ; es ist fast dieselbe Sache; die Welt ist ein großer Marft geworden, wo jeder sucht, was er nicht hat, und hinbringt, was er zu viel hat.

Di che vervielfältigzn, die Bedürfnisse vermeh- Die Austausche [ L plôbliche Thätigkeit , der

úberall entsteht eine l

En ana ties Nahrung, Industrie und Handel, nicht entziehen fann, ohne sie zu lähmen und die größ- xen Zerrüttungen bei dem Volke hervorzubringen, das unglüctlih genug wird, in Unthätigkeit verseßr zu wer- den, während sich um es her alles regt und bewegt. Man wird von einem wahrhaft vaterländi}chen Gefühle ergrif- fen, wenn man jene Antwort vernimmt, die dem Könige von Seiten der vermöglichsten Bürger geworden ; *) eine Antwort, -reich an Ausdru und die fruchtbar 'in ihren Folgen seyn wird. Dies heißt wahrer Handel, hier ist eine wirklich edle Anwendung des National-Vermögens. Sehen wir das Ausland andere Bahnen befolgen, so müssen wir der Unkenntniß der ächten Grundsäße alles dasjenige zuschreiben, was partiellen Bankerotten ähnlich teht. Die Leidenschaft des Augenblicks, dieser neu ent» standene Wahnsinn, der heute demjenigen einen so gro- gen Werth beilegen macht, was vielleicht morgen nichts mehr werth seyn wird, ruft die Zeiten jenes Schotten (Law), des wahrhaften Romantikters der Finanz-Kunst, zurü. Schreiben wir auch unverstandenen Voraus\ez- zungen jene falschen Systeme der Abtrennung der Vôl- - fer in Beziehung auf das Handels-Jnteresse zu und hof- fen, daß der Erfahrungs - Grundsaß: ¡Die, welche uns

mússen uns auch die ‘ihrigen

utisere Produfre abfausen ;

s i die von der Regierung erdf\nete Unterzeichnung erländischen Handels-Gesellschaft gemeint, die 73 Mil-

ur ate lionen ansiatf der verlangten acht brachte.

Durch die Tugend ward die Kühn-

Meilen nördlih von Rothschild gefundenen alten M

IL, den sächsischen und baierischen

verkaufen können,‘/ als gerechte Grundlage jenes Traf, tats werde aufgestellt werden. ‘/ |

__//Es ist ein unmeßbarer Abstand, der \o große En würfe von elenden und gefährlichen Börsenspielen trennt

gleichetweise, wie eine gute, in Ausübung geseßte Aus)

lagen-Theorie, sich von ärmlichen Fisfkalitäts - Gedanke abscheidet. Glücklih die Nation, wo man strebt, die l; gemeine Wohlfahrt auf soliden Grundladen, auf Syeky lationen zu bauen, welche die Jnteressenten bereicher müssen, ohne dem Wohlseyn Aller Eintrag zu thun! Ny dadurch, daß den mússigen Kapitalien eine weite Lay bahn eröffnet wird, fann man ihre Vergrößerung erwa ten, vergessen wir aber nur nicht, meine Herren! des es Dauerhaftigfeit in den Transaktionen, gute Treue j

det ‘eingegangenen Bedingungen ist, koorauf der Kredi, F Is Kataren, der die Briese sür l Ln wir nihts Neues aus dieser Hauptstadt.

wie der Einzelnen, so des Staats, begründet wird.“ „Wenn der niedrige Stand des Geld - Zinses iy

Handel wieder auf seine wahre Bahn zeigt, |o wat lel u | Flotte bei

jedoch hiervon -nichts erzwungen, um zu diejem Z gelangen, denn man verfehlt es, wenn es nichr du natürlihe Mittel erreiht wird. Jede erzwungene Ha abseßung, jede von der Regierung gebotene Operatin würde immer als ein Treubruch erscheinen, und" eby durch Verminderung des Guthabens des Gläubigers hq Reichthum des Staats vermindern, indem sie diejeniz ärmer machte, aus denen er besteht. Nicht in unser Vaterlande, diesem fklassishen Boden des öffentlihy

stehenden Rechte sehen. pitalien auswärts eine gezwungene Zins -

um unsere, auf das Vertrauen begründete Bestrebunz zu nähren und zu beleben ‘“

Prag, 19. Jun. Als Se. Majestät der Kalt, in Begleitung Jhrer Majestät der Kaiserin und ê Kaiserl. Hoheit des Kronprinzen den botanischen Gu tén der K. K. Universitär, welcher durch die Gnade E Majestät vor zwei Jahren mit einem neuen Gewä Hause versehen worden ist, am 16ten d. M. zu besuu geruheten , war folgendes Chronographicum auf eint mit Blumen - Gewinden verzierten Triumph: Bogen al gebracht 1

Der’ BöhMen IVbeL tönt AVs treVer BrVst:

Hel Franz! HeIL CaroLlnen! 0

Gestern frúh um 6 Uhr haben Se. Kaiserl. Hohl der Durchlauchtigste Erzherzog Kronprinz unsere Hal stadt wieder verlassen, und kehren, auf Höchstihrer Ri! Reise die Bade-Oertèr Marienbad und Franzensbrul! besuchend, úber Budweis und Linz nah Wien zurúd

Kopenhagen, 15. Jun. Die im Frühling ei zen, sind nunmehr dem K. Münz - Kabinet einverlelß worden. Es sind’ nicht weniger als 1300, zum Theil bi her gänzlih ünbefannte oder doch sehr seltene: Münz) Es sind darunter 90 englishe Münzen von Ethelred l Harald und Eduard dem Bekenner; an 360 deutsche y0V den ersten drei Ottónen, Heinrich I[., UL, IV., Konto Herzöôgen, einem. Gn

fen Albert von Namur, und 50 derselben von geistliche!

Fürsten Deutschlands; und an 859 dänische Münzen v}

haupt wenig Kredits, werden wir je eine solche Verleßung der {s Müssen einige von unseren i Herabseku erleiden, so werden wir fie zu uns zurückfließen sch C

| chung ist beendigr, und zur Zufriedenheit der höheren

Mahre 736 Rthlr. 17: Gr. bezahlt wurden ,

Jubel - Feier des 15ten d.

juWwar bei Sr. Königl. Hoheit un] eb Prinzen große Mittags: Tafel, wobei Höchstdieselben dem

667

aud dem Großen, Magnus dem Guten. und: Svend | thrithsen. Drei der seltensten rühren von Harthefknud er, und viele derselben sind weder in dänischen ,- deut- en noch englischen Verzeichnissen anzutressen. Man aubt , daß diesér Schaß während der ‘Regierung des dgnigs Svend EO! en, also vor dem Jahre 1076, nle- ¿raeclegt worden |ey. j i M Urk, Die Augsburger Allgemeine Zeitung theilt olgende Privatkorrespondenz-Nachrichten S l Bucharest, 2. Jun, Seit 10 Tagen sind wir egen “der in der Moldau weiter um sich greifenden Pest, welche sich bis Jalumniza und Bosco, 15 Stun- en von hier, verbreitete, in groyen Sorgen. Braila oll von den meisten Einwohnern verlassen seyn. Nit dem heute aus Konstantinopel hier angekommenen

Ae

fúr Deutschland brachte, ersuh-

Privat - Briefe vom 28: Mai lden noch nichts von einer Erscheinung der türfischen Morea; dagegen sagen die Kapitains zweler 18 dem Archipel gekommenen Schisfe, daß dieselbe hei Negroponte gesehen worden sey. 4 Ankona, 5. Jun. Mit einem aus Alexandria om 20. Mai abgegangenen Schiff erfährt man , daß ort, bis zu jenem Zeitpunkt, fein Maun nach Morea ingeschifst worden war , und, daß der Vice-König über- Neigung bezeigt, die, Pforte zu unterstüßen.

Triest, 9. Jun.

t” a Fh Bonn, 46. Jun. Die diesjährige große Landwehr-

Vorgeseßten ausgefallen. Die Landwehrleute rühmen, sie in jeder Hinsicht schonend behandelt worden, wel- hes allgemein eine gute Stimmung für die Sache her- jorgebracht hat. Die Uebungs -Pferde wurden diesmal m Kr. Bonn alle freiwillig vom- Lande selbst gestellt,

durchaus ohne Einmischung von Entrepreneurs) und die

thr billig angeseßten Miethe - Kosten“ betragen , für 31 ferde, einschließlih der Entschädigung für Versäumniß bei der Vorführung und Musterung von 104 freiwillig gestellten Pferden nur: 540 Rthlr., während-.im vorigen

Fommunal- Kassen nichr nur 226: Rthlr. 17 Gr. erspart ind, sondern auch dur die Art der Gestellung, der Vervollklommnung des Landwehr - Justituts - in diesem Punkte, bedeutend näher gerückt: ist.

Stertin, 21. Jun. Aus Pyriß wird über die 9M. unter anderen. noch Fol- gendes gemeldet: Nach. Beendigung der firchlichen Feier

anwesenden: Landrathe v. Srteinäcker aus Greifenhagen, der in furzem sein funfzigjähriges Dienstjubitäum feiern wird, einen schönen silbernen ten. Erst spät am Abeud verließen. uus Se. Hoheit, von einem taußendstimmigen , begleitet. Unvergeßlih wird das seltene “Fest unserer Städt und Gegend bleiben, wie es denn auch -hossent-. lich úberall feine blos vorübergehende Rührung, sondern

Königl.

so daß den

erem allgeliebten-Krou- |

Pokal darzurcichen geruhe-

treuen Lebehoch

das

|

eine tiefere, ernstere Wirkung. in den Gemüthern, her- vorgebracht haben wird. __, E S "Aus Gollnow schreibt man" utiterm 15ten d. M.: Mág in anderen Städten unseres lieben Vaterlandes Otto - Fest auch mit mehr Pracht und Aufwand ge- feiert seyn; an s{chöôner Einfachheit und. wahrer Herzlich- féit steht unsere Feier“ gewiß hinter keiner in* der ganzen Provinz zurúck. Nachdem am Vorabende des Festes- unter dem Donner der Kanonen und nách dem Geläute aller Glocken ein Choral vom Thurme geblasèn war, versammelte sich am Morgen des Festes selbst der er- wachsenere Theil der Schuljugend auf dem Rathhause, um vön dort, in Begleitung der städtischen Schul: Dez putation und der sämmtlichen Lehrer, den Zug nach der Kirche anzutréèten, welcher um 9 Uhr unter dem Geläute aller Glocfen begann. Unter Singen gelangte man über den Markt und die anliegende Straße, wo Alles rei mit Blumen und Kränzen geshmückt war, in die, in- wendig mit Laubwerk sinnreih verzierte, Kirche. Hier hielt der Superintendent Dannenberg eine. der Feier des Tages angemessene, die Gemüther. ergreifende Predigt, worauf sich der ganze Zug abermals nach dem Rathhause verfügte, slch auf dem vor demselben befindlichen Markte in einen Kreis stellte und sich dann nach Absingung dés : Lobet den Herrn, den mächtigen König 2c. nah Hause begab. Nachmittags um 15 Uhr begann die Schul- Feier. Zu dem Ende versammelten sich sämmtliche Kin- der mit ihren Lehrern in der Kirche, wo der Rektor Karrig der ganzen Versammlung noch einmal die Wich- tigkeit des Tages ans Herz legte, und wie unser Haupt- Bestreben dahin gerichtet seyn müsse, das zu uns ge- brachte Wort des Evangeliums rein und unverfälscht zu bewahren. Nachdem diese Feler geendet, nahm gegen 4 Uhr diejenige ihren Anfang, wélche Golluow als eigen- thümlich vor anderen voraus hat und welche úm so mehr Erwähnung verdient, da sie, von der Jdee eines Einzi- gen ausgegangen, zugleih mit dem Otto-Feste ein nähe- res Andenken an unsere heidnischen Vorfahren verbin- den follte. Der hiesige Rektor Karrig, ein Liebhaber von Alterthümern: und: insbesondere von vaterländischen," hatte beschlossen, auf einem, eine Viertel-Stunde von der Stadt belegenen Felde, das unseren heidhishen Vor-- Aeltern zum Begräbuiß-Plabe gedient, und wo er selbst shon- 93 Urnen ausgegraben, welche er, nebst anderen Alterthümern, in seinem vielumfassenden Mujeum: auf- bewahrt, dem Andenken“ dieses: Tages und unserer Vor- fahren ein einfahes Denkmal zu errichten. Sobald er deshalb mit dem Magistrate gehörige Rücksprache ge- nommen, und dieser, als zu einem edlen und gemein- núßigen Zwecke, gern seine Hand dazu geboten : schritt er ans Werk, und ließ eine Pyramide aus Granitblöcken errichten, in deren Basis ein: eichener, eingekehlter Kasten, 18 Zoll im Lichten ‘lang, 15 breit und 15 hoch, ruht. Dieser enthält zwei gläjerne Gefäße, worin auper einer Bibel, einem Bollhagenschen Gesangbuche, Spittlers* Kirchen-Geschichte, dein Otto-Büchlein und Nachrichten" von der hiesigen Kirche und Schule, auch noch Geräth-- tchaften unjerer heidnischen Vorältern, in diéser Gegend ausgegraben, Urnen und Thränen-Näpfchen, theils wirk- liche, theils gezeihnete, und eine große Menge von ge-