1824 / 149 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 Jun 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Betrag pro Pferd und Meile.

8 Kop. Kupf.

_5—Z3 10 30 Groten K. M. 20 Schill.

Namen der Länder.

2. von Riga bis Petersburg und - Petersburg bis Mosfau 3. auf den-Routen im Innern. 4. in Petersburg und Meosfau Herzogthum Oldenburg . . - * - Kön1greich Se «s Berlin, den 16ten Juni 1824. General - Post - Amt.

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Angekommen: Se. Exc. der Ober - Hofmarschall und Geheime Staats-Minister, Graf von der Golz, von Frankfurt a. M.

Der General - Major und Garde-Landwehr- Brigade, v. Block, von Königsberg

in Preußen. ( Der Königl. Portugiesische außeror-

Abgereist: Vort! p dentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am de Guerrero, nach St.

Kaiserl.- Russischen Hofe, Petersburg. j /

Der Königl. Dänische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichi: \hen Hofe, Graf v. Bernstorff, nah dem Hol- \teinschen.

Der v. Berenhorst, als Kourier nach“ Dessau.

Durchgere.ist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Davidow, als. Kourier von Paris nah St. Pe- tersburg.

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[I. Zeitungs-Nachrichten. Ausland

Paris, .20. Jun. JÏn der vorgestrigen Sißung der Deputirten - Kammer legte der Minister des Jnnern acht neue Geseb - Entwürfe vor. Da dieselben für das Ausland größtentheils ohne nteresse sind, so begnügen wir uns, hier den Haupt - Jnhalt anzuführen. Durch den ersten werden die Städte Saint -Quentin, Caën, Orléans, Boulogne und Saint-Germain-en-Laye zur Auf- nahme eines Kapitals behufs der Abtragung ihrer Schul- den ermächtigt. Der zweite gestattet den sechs Depar- tements des Jura, des Eure und Loir, des Tarn, der “Seine, des Gard und des Niederrheins die Ausschrei- bung einer außerordentlichen Auflage zur Bestreitung dringender Ausgaben. Der dritte berechtigt die Gränze wischen den Departements der Orne, Mayenne und

endée. - Nach dem vierten, soll in Valenciennès, (De- partement des Norden) eine Unter-Präfeftur eingeseßt werden. Der fünfte beabsichtigt eine Ergänzung des für unzulänglich erfannten Artikels 423 des Straf-Geseßbu- hes, in Betreff des betrüglichen Nachmachens der von den verschiedenen Fabriken zur Unterscheidung ihrer Waag- ren angenommenen besonderen Zeichen. Der sechste ver- mindert die bishèrige Abgabe vom Floßholze. Der ste: bente der eine allgemeine Aufmerksamkeit erregte, bezicht sich -auf. die Baum- Pflanzungen längs den öffentlichen

Kommandeur der 1sten-

Herzoglich Anhalt - Dessauische Kammerherr,

Wegen, und auf die Erhaltung der an die

sih hinziehenden Gräben. Lebteré soll vom a S 1826 ab, der Behörde zur Last fallen. Was die Baj Pflanzungen anbetrifft, so soll es den Eigenthümern, ren Besibungen- an der großen Straße liegen , - erl seyn, längs dem Wege, auf ihrem Grund uud Bol Bäume zu pflanzen , sobald sie sich dabei nach-den schriftsmäßigen Bestimmungen richten. Der achte y lekte Geseß - Entwurf, der eine nicht minder leb Sensation der Versammlung erregte, betrifft | Kommunal - Wege, deren Erhaltung den Gemeinh durch welche sie ühren , zur Last fallen, und wo di leßteren verstattet seyn soll, wenn ihre Einkünfte Deckung der R nit hinreichen, die Steuerpsl gen mit Geld - Zuschüssen oder Natural - Leistung Añspeuch A M j

__Die gestrige Sißung füllten zwei Berichte Übe

schiedene Bift|chriften aus. In einer A neuerte ein gewisser Dubois Bergeron zu Paris | schon von anderen Seiten oftmals gemachten Antraz,| in den Ehe-Geseßèn eine Aenderung vorgenommen wi und namentlich, daß die priesterlieche Einfegnung derl gerlichen Trauung vorangehe.. Der Bericht - Ersu unterstüßte diejen Antrag; er glaubte, daß die gegen tige Einrichtung mancherlei Uebelstände darbiete, ü nicht selten Zwietracht zwischen die Eheleute sä; | eine halte nämlich den bürgerlichen Trauungs-Akt| hinreichend, während der andere ohne die priestal Einsegnung im Konfkubinate zu leben glaube; ‘aus gesellschafclicher Hinsicht sey das jeßige Gesel verd lich, denn von Kindern, deren Eltern sich zu keine} ligion betkennten, ließen -sih nimmermehr tugendh Staatsbürger und getreue Unterthanen erwartet, Die Herren Reboul und Marquis Duplessis. de G dan (von Morbihan - Departement) scimmten diesen l sichten bei. Leßterer suchte die Nichtigkeit der Gr die man bisher für die Unzulässigkeit jener von di fentlichen Meinung beharrlich begehrten Aenderun]! den Ehe-Geseßen angeführt hat, zu beweisen, als j# daß die Pfarrer die Trauungs-Bücher nicht mit de ben Púnktlichkeit als die Maires führen würden; | es den Pfarrern schwer seyn würde, den Civil - Atl Protestanten, Juden und anderen Nicht -- Katholiken] ermitteln; daß. durch die verlangte Aenderung der ôlt i tifel der Charte, der allen in Franfreich gedultetenA ligionen gleichen - bürgerlichen Schuß verheißt, verl werden würde. Diese leßtere Einwendung vorzlß hielc der Redner für leer und nichtig, denn, meinti( wenn der verheißene Schub die Nothwendigkeit 1 virte, alle Religionen auf eine durchaus gleiche WÄ} behandeln, so würde der 6te Artikel der Charte, det V Rômisch-Katholisché ausdrücklich zur Staat s- R e lig mache, gr A Unforis@ Vorrang über die anderen f ráume, vôllig illusorisch und überflüssi seyn. Bittschrift des Dubois Bergeron a a dieje V

merkungen“ den Ministern des. Jnnern und der Ju überwiesen. Eine andere Eingabe eines gewissen ®

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definitiv

quet in Paris, worin derselbe ein Geseß zur wurde

Organisation der National-Garde verlangte, Ministern der Finanzen und des Jnnern zuge

Yon Portugal habe , 1 Ut | inen Unterthanen eine Konstitution verliehen, und

Aoras.

stellt, #

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jrigen Bittschriften waren unerheblich , und verdienen iner Erwähnung. Morgen wird Hr. v. Martignac i Kommisfions-Bericht über den Gejeß - Entwurf we- n der zur Bestreitung der Ausgaben des vorigen Jah- g bewilligten außerördentlichen Zuschüsse abstatten ; in ese leßteren sind die Baukosten des neuen Opernhau- ¿ und die Kosten der Armee in Spanien mit inbe-

ien. Vorgestern ist, wie unsere Blätter melden, der Her- g von Béja (der Infant Di Miguel) begleitet von m portugiesischen Gesandten, von dem Gesandtschafts- * efretair und einem Dollmetscher (Se. Königl. Hoheit richte nicht französi\ch) bei Sr. Maj. von dem Baron alive, Etnführer der Gesandten, und Hrn. Duvivier, dnigl. Sekretair für die Einführungen, zur Audienz führt worden. Der Prinz hat, als er sich Sr. Maj. äherte, die größte Bewegung gezeigt : der König um- mte ihn und hat sich sodann drei Viertelstunden mit

m unterhalten. i Gestern Abend hat Se. K. H. der Jnfant D. Mi- el mit Sr. Maj. und der Königl. Familie gespeist. Durch. telegraphische Depesche ist die Meldung hie- x gekommen daß die Infantin Louise Carlotta, Ge- ahlin des Jnfanten Francesco, am 11ten d. zu Aran- ez von einer Prinzessin entbunden worden - welche in r, am selbigen Tage, durch den Patriarchen von In- en erfolgten Taufe, die Namen Louije Therése empfan- n hat. fahtén D. Carlos, und J. K. H. Madame, Herzogin m Angouleme, vertreten von der Jnfantin Maria

rancisca, waren Pathen. Tue A A Spanischer Bothschafter am

Der jüngst als Königl. esigen Hofe accredirt gewe] ene Herzog von San-Carlos,

t zum Vice-König von Navarra ernannt worden.

Der Courrier meldet aus Madrid vom 7ten d. M.,- man dort für gewiß die Nachricht gebe, der König nah den Wünschen seines Volks

je Wiederherstellung der alten Koktes des Königreichs, je in Portugal. wie in Spanien so lange bestanden, geordnet. |

' Dasselbe Blatt theilt angeblich aus Privat-Briefen on Madrid folgende Liste von Personen mit, welche r apostolischen Junta gehdôren und durch neuere Ver- gung der Regierung aus Madrid oder ihrem sonstigen ermaligen Aufenthalt verwiesen worden seyn jollen: die Ex: Minister D. Viktor Saez und Erro, der vor- alige Schakmeistcr Pea Elizalde, der Kapuziner - Ge- tral Pater Ciryllo, der Intendant von Badajoz, Justo dasior Perez, der Polizei - Intendant von Grenada, fstevalteo, der vormalige Königl. Kommniissair zu Kadix, Valladolid, der Staatsrath Galiano, und die Polizei- \ntendanten von Galicia -und Oviedo Cifuentes und

Bei der heftigen Feuersbrunst , welche in Rio - Ja- eiro am Abend des Tages der feierlichen Beschwörung er neuen Konstitution im Theater San - Joao ausge: rohen, haben die Mannschaften und Sprüßen von den ottigen französischen Schissen sehr thätige Hülfe gelei- et. Die Ltoile theilt aus der brasilischen Staats - Zei:

Se. Maj. Ludwig XVUl.,„ vertreten durch den.

“chen hier und

tung folgenden, jene Hülfsleistungen der französis Marine enden jene, Hei snnas ¡Ein anes Ao nehmen von Seiten der französischen Officiere hat uns nicht überrascht, wir sind vielmehr überzeugt, daß Herr Grivel (der Divisions - Kommandant) und Hr. Lesaul- nier de la Cour (Schiffs- Lieutenant und Befehlshaber der damals gerade anwesenden Fregatte „la Prudente“) diese Gelegenheit benußt haben, um uns einen Beweis der zwischen ihrer Nation und dem großen brasilischen Reiche so glücklich bestehenden Freundschaft zu geben, eine Freundschaft, auf welche die Regierung Sr. Kai- serl. Majestät rechnet und w:lche durch die falschen Ge- rúchte, zu denen politishe Intriguèn hin und wieder Anlàß gegeben, nicht hat erschüttert werden können.‘? ae 102 . 10. A

ondon, 18. Jun. Jn der Antwort, welche H Canning am 11ten d. M. auf die Motion e Dr. Brougham, wegen des Missionairs Smith gab, spielte er auf eine Stelle in der vorangegangenen Rede ‘des Hrn. Wilberforce an, wo dieser bemerft hatte: Wenn das von dem Kriegsgericht in Demerary über Herrn Smith gefällte Todes-Urtheil nicht mit Verwetfung be- legt würde, würde es anzeigen, als ob die Regierung den Fortschritt der Religions - Unterweisung aufhalten wolle, und sagte: „Wenn ich denken könnte, daß wir so handelnd den Pflanzern die Meinung einflôßen könnten, die Regierung habe den Wunsch aufgegeben, den Negern Religions-Unterricht zu verschaffen, und sie pflichte der scheußlichen Lehre der Pflanzer bei, die dem Lichte der Vernunft und Offenbarung die Thüre schließen möchten, so mächte ih lieber eine Ungerechtigfeit wider das Kriegs- Gericht begehen , als die Gefahr der Folgen einer sol- chen Auslegung zu laufen, oder vielmehr die Shmach und Schande derjelben auf uns zu laden.// Diese Er- - flärung, welche selbst úr die wärmsten Enthusiasten sn der Missions - Sache sehr erfreulich seyn mußte, ward mit den lebhaftesten Beifallsbezeugungen aufgenommen.

Die Assekuradeure auf Lloyd’'s sind sehr unwillig über die, im Unterhause passirte See - Assekuranz - Bill und haben jeßt eine Petition dagegen ans Oberhaus einreichen lassen. Einer derselben erwähnt in der Nach: schrift eines gedructen Briefes an Herrn Buüxton,

‘zum Beweise, was sie. zu leisten im Stande sind: „Diese

Woche ist ein Belauf von 300,000 Pfd. Sterl. auf Ei- ner Kriegs - Sloop von London nach Rio - Janeiro mit Inbegriff des Nisifko’s wegen Beraubung von: hier nach S zu Z Gn. pCt. auf Lloyd’s versichert wor- en. |

Der Druck des neulich im Amt der Staats-Papiere - gefundenen Manuskripts von Milton, wird nächstens in der Universitäts-Druckerei zu Cambridge unter Sanction Sr. Maj. beginnen. Das Manuskript hat 700 Seiten, und da das Werk mit einer Uebersebung ‘erscheint , so wird es von bedeutendem Umfange seyn.

Nachrichten aus Madras vom 3ten Januar zufolge, war den Unruhen wegèn des Reismangels durch die fráftigen Maßregeln “der Regierung völlig ein Ziel ge- seßt worden. Ns : |

Es is jeßt eine regelmäßige Pafetfahrt auch zwi- Neu-York, wie bisher zwischen Liverpool