, 2. März, (W. T. B,) Die hiesige anarchistis{e h des Journals „La Révolte“ if durch die Polizei lnt und alle Papiere sind mit Beschlag belegt worden.
ritannien und Jrland. London, 28. Februar.
| e) Jm Oberhause wurde gestern die Debatte jc Lord Salisbury's Tadelsantrag fortgesegt. ad Camperdown, ein liberaler Pair und ehemaliger Lord j; Ahmiralität, erklärte: wenn die Regierung ihre im Fudan zu befolgende Politik nicht klar Und deutlich dar- , würde ihm nihts Anderes übrig bleiben, als für ein | catelsvotum u stimmen. Lord Corn arvon, welcher in gemeli's K inet eine Zeit lang Minister für die Kolonien
F nesen, unterzog die egyptishe Politik der Re- ierung einer fehr „scharfen Kritik und tadelte ins- qndere schr strenge ihr Verhalten gegen General Gordon.
j Preisgebung dieses tapferen Offiziers allein reútfertige in Tadelóvotum, Jn der ganzen Geschichte Englands könnte P int shmagvollere Handlung finden, als die Weise, in } uler. die Gladstone'she Regierung Gordon behandelt habe. "T gie Zrclhümer der Regierung in der Vergangenheit dürften ieh verziehen werden, wenn Hoffnung auf eine bessere quitit in der Zukunft vorhanden wäre. Allein die Re- nung heine feine andere Politik zu haben als die, i ct des Mahdi zu zertrümmern. Der einzige zue, din hie Regierung augenscheinlich verfolge, sei n, in Ane zu bleiben. Unter den obwaltenden knirigen Zahältnissen brauchte es die Konservativen nicht au gü „die liberale Regierung zu verdrängen, allein troß dar unglüdlihen Erbschaft, welche die gegenwärtige Regierung nt \intalasea werde es die Pflicht der konservativen t urt n, 1 falls die Zügel der Regierung zu er- r n, d Kimberley, der Minister für Jndien, er- m lehne es ab, ihre Politik, die darauf
ju verlassen, fobald dort eine stabile )rden, zu ändern. Ec sei über- | Regierung „möglih finden würde, ene gegentheilige Politik zu promul- gin 0M des Mahdi würde gebrochen werden, alli biéMltiitines großen Theiles des östlihen Sudans vie maden, daß im Sudan eine große Armee
| E en Kosten zu dem erreihten Zweck in | finn Kihilitisse stehen würden. — Nachdem \ih noch eine | isen Wds an der Debatte betheiligt hatten, erhob fih 4d Granville zur Vertheidigung der Regierung. Ec behauptete, daß, wa8 die Politik der Regierung in Afghanistan, Jrl dCupten anlange, viele der jeßigen Schwierigkeiten, nit bein die ierung zu kämpfen habe, von ihren Amts- ttzünet dusgesäet worden seien. Daß die Kritik des Aus- lind den en Bismarck als einen Gegner der dlitit bezeichne, habe ihn nit überrascht. „Fürst
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i t dér Minister fort, ist einer der mertwürdigsten ins ahrhunderts. Er besißt große Fähigkeiten, große K uind großzen Verstand. Jede Nation wünscht seine
ind seine Feindschaft ist niht begehrenswerth. e ih nicht ein, warum wir de8wegen alle Frei- Min folonialen und auswärtigen Angelegenheiten tyr ün Wenn unsere egyptische Politik nicht mit seinen
n übereinstimmt, so that es die der vorigen Regie- idt, denn sein uns ertheilter Rath ging dahin: # in Egypten annektiren. Lord Beaconsfield ant-
finanziellen Abmachung bezüglih Egyptens noch nicht festseßen, habe indessen von einem Botschafter erfahren, daß webt jo s sei — Dex Pr Glavstone er Yeuugen Sißung, eines leihten Unwohlseins A E bei. b b h f A as Unterhaus hat in seiner heutigen Sißung eine Adresse an die Königin angenommen, in ae, der Dank des Hauses für die Königlihen Botschaften betreffs der Reserve und Miliz ausgesprohen wird. Ein Antrag La- bouchere's, dem Bedauern über diesen Schritt Ausdruck zu geben, war mit 149 gegen 19 Stimmen abgelehnt worden. Vom Oberhause wurden heute die Königlichen Botschaften betreffs der Reserve und der Miliz an- genommen. Lord Granville erklärte: er schenke den Ge- rüchten von Gebietsabtretungen Birmas an Frank- rei Angesichts der positiven Versicherungen der französischen Regierung keinen Glauben. Die der Theilnahme an den Dynamit-Atten- taten angeklagten Cunningham und Burton sind heute wiederum vor das Tribunal in Bowstreet geführt worden. Der Königliche Staatsanwalt erklärte: ex werde Zeugen beibringen, welche die Mitschuld Burtons an dem Dynamit-Attentat auf dem Bahnhof Charing:-Croß und an dem einige Tage später stattgehabten Attentat auf einem anderen Bahnhof Londons darthun würden. Ma u N TEB) Das Ergebniß der ärztlihen Untersuhung, welcher die in Dover, Shorncliffe und Ports mouth garnisonirenden Tr up- pen gestern unterzogen worden sind, wax ein sehr befriedi- gendes ; nur wenige Mannschaften wurden als zum Dienst außerhalb Englands ungeeignet befunden. Die ärztlihe Unter- suchung der in England’ stehenden Truppen wird vielfah mit einer angebli beabsichtigten Verstärkung der englishen Trup- pen in Fndien in Verbindung gebracht.
.__ Frankreich. Paris, 27. Februar. einflußreihen Mitglieder der. äußersten und der radikalen Linken haben sich jeßt geeinigt und für die be- vorstehenden Wahlen ein gemeinschaftlihes Pro- gramm aufgestellt. Die Hauptpunkte dieses Programms sind: Reform der Grundsteuer, dreijähriger Militärdienst, Reform des Senatswahlgeseßes und neue Revision der Ver- fassung. Der fortgeschrittene Theil der Union Républi- caine (Gambettisten) ist dem Programm gewonnen. Paul Bert, der an ihrer Spiße steht, will in Folge dessen ein neues Blatt herausgeben, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Hrn: Jules Ferry und seine Politik zu bekämpfen. Jn der nächsten Woche werden die Führer der Anti-Ferry' schen Gruppe eine große Versammlung abhalten. — Wie verlautet, hat die Re- gierung beschlossen, das Budget für 1886 erst nah den Dsterferien vorzulegen. /
— 27. Februar. (Fr. Corr.) Die Armeekommission trat heute zusammen, um die Ansihten des Kriegs- Ministers über die Kolonial-Armee anzuhören. General Lewal s{lägt vor, die Zahl der Jäger-Bataillone von 30 auf 40 zu erhöhen, und zwar jollen diese 10 neuen Bataillone durch die Cadres der Marine-Jnfanterie gebildet werden. Von den 40 Bataillonen würden 16 im Verein mit. einer gewissen Anzahl afrikaniscer Truppen das Kolonialheer bilden. Die übrigen 24 Jäger - Bataillone würden den Armee - Corps zugetheilt
(Köln. Ztg,) Die
nt auf: er wolle Egypten nit als Geschenk hin- ¡dna! Nach dieser Abshweisung wieder zur Sache über- flhidte Lord Granville tiefes Bedauern über ven Tod 018, refapitulirte die Umstände, unter denen General wt nah Khartum gesandt worden, und befämpste die nf Regierung erhobenen Anklagen in Bezug auf die Y Weise, wie dieselbe gegen jenen tapferen styhandelt habe. Sghließlih versicherte er dem Hause, 1 Regierung von dem Wunsch beseelt sei, mit in dem Unternehmen, welches sie begonnen habe, vor- daß sie in wirksamer Weise den Sklavenhandel unter- til und die Ehre Englands für die Vertheidigung des lin Egyptens verpfändet habe. — Zunächst wurde nun- hir Lord Wentwort h eingebrahte Amen dement, Mia Und Ealisbury’s Antrag bekämpft, ohne Abstimmung ableht, Sodann wurde zur Abstimmung über Lord wWihurys An trag geschritten ; dieselbe ergab die Annahme Lun 68 Stimmen, also mit einer Majorität von 121 inn, — Lord Salisbury frägt ferner Lord Gran- m Mittheilung über den angeblichen Rath des ä auf einem amtlihen Dokument beruhe. # gab zu, daß dies nicht der Fall sei, er thl, Atheilung von der allerzuverlässigsten Seite lt ga LiSbury erwiderte darauf, daß ihm von
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hte kein Wort bekannt sei.
jeu, itz. (W, T. B.) Jn der heutigen Unter- gier o8 tidtete Maxwell die Anfrage an die Re- 10: 0b dieselbe von der deutshen Regierung in dmg ilung bezüglih Kamerun seit dem Schrei- vilin ju #8 vom 21. d. empfangen habe, und ob der Ka- ¿d fes „Rapid“, Campbell, Instruktionen be- vg der deutshen Flagge zu erweisenden Respekts- i ret Weludt und erhalten habe. Der Unt er-Staats- j jh oibmaurice erwiderte: bezüglich der erwähnten De- j ln üben noch Mittheilungen vertraulicher Art statt ; die- lnnten j
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he fein üt noch nicht veröffentlicht werden. Campbell lde f Instruktionen nachgesudt; die bereits publizirte vom 19,” Dezember sei der einzige Bericht
wed und enthalte feinen Hinweis auf nul betreffs der Anerkennung der deutschen Flagge. h a Flotten-Offizieren an der Westküste Afrikas Ie Neben zugegangen, die deutsche Flagge in den U E Plessens vom 15. Oktober 1884 erwähnten 3 p Mtrlennen. — Ashmead Bartlett meldete für k, nen Antra g an, das Bedauern des Hauses T he; cuBusprechen, daß die Regierung das freun d- Me g etnehmen mit Deutschland, das unter dem 0rd Beacónsfields hergestellt worden sei, umgestoßen bei soll erklärt werden, daß das Verhalten der | ie on leßten Unterhandlungen mit Deutsch- ey lih bei denen betreffs Neu-Guineas und der
j Înseln der Regierung einer großen Nation un-
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1A Reed kündigte für die Berat ung des E jgudgets einen Antrag an, Wi welchen | dn der Flotte als unbefriedigend be- V unhèet was hauptsählih der mangelhaften Verwaltung ius j agantes M pobung, der bewilligten Hilde Yreiben sei. Der Kanzler der Hahkammer, ' erklärte : er könne den Tag für die Vorlage der
oder dem Mobilisirungsdienst überwiesen werden. Das mini- sterielle Projekt hätte den Vortheil , keine neuen Ausgaben zu erfordern, während dasjenige des Ausshu}ses, über welches Baron de Reille Bericht erstattet, eine Mehrausgabe von ses Millionen jöhrlih benöthigen würde. Der Kriegs-Minister erflärte der Kommission, daß er die Bildung des Kolonial- T so wie er sie vorschlage, bis zur Diskussion des Ge- eßes über die Cadres vertage. Jnzwishen nehme ex als Uebergangsmaßregel die Vorlage des Aus\{husses mit einzelnen Veränderungen von Details an. — Bei dem Etat der Marine und der Kolonien richtete General Robert an den Marine-Minister, Admiral Peyron, eine Frage über den Zustand des Schiffsmaterials in den Ginefishen Ge- wässern und knüpfte daran den Zweifel, ob die bereits be- willigten Summen auch genügen würden, um die Expeditions- flotte zu unterhalten und die nöthigen Reserven in den französishen Arsenalen zu sihern. Der Marine- Minister entgegnete: das Geschwader im äußer- sten Dsten befinde fsich im erfreulicsten Zustande; was den Unterhalt der Fahrzeuge: 5 Panzerschiffe, 14 Kreuzer, 2 Transport-, 5 Kanonenböte und 16 Avisos, betreffe, so kónne derselbe allerdings nit aus den 196 Millionen des Marinebudgets bestritten werden. Schon in den [eßten 43 Millionen, die als Nachtragskredite für Tongking bewilligt worden, wären Sciffsreparaturen mit eingerehnet, und so oft in der Folge Spezialkredite verlangt würden, müßte dafs- selbe geschehen. j i — 2. März. (W. T. B.) Bei der heute in der Deputirtenkammer fortgeseßten Berathung der Ge- treidezölle wurde ein Zoll von 1 Fr. 90 Cent. für Saat: gerste, aus Europa oder direkt importirt, und ein Zoll von 5 Fr. 50 Cent. für solche aus europäischen Entrepots, ange- nommen. Der Zoll auf Mais wurde abgelehnt, ebenso alle
Amendements. Schließlich wurden die neuen Getreidetarife im Ganzen genehmigt. Ftalien. Rom, 2. März. (W, T. B.) Die Nah-
riht von einer bevorstehenden Kreditforderung für die Expedition nach Massowah wird von unterrichteter Seite für unbegründet erklärt. Außer der Mission Ferrara’s wird, gutem Vernehmen nah, eine weitere Mission an den König von Abessinien abgesandt.
— 3, März. (W. T. B.) Der Papst empfing an seinem gestrigen Geburtstage die Glüdckwünsche der Kardinäle und gab in seiner Antwort seinem tiefen Be- dauern „über die dem Papstthum durch die Revolution be- reitete Lage“ Ausdruck. Es sei dies Folge des Einflusses der feindseligen Herrschaft, welhe die der- maligen Verhältnisse des päpstlihen Stuhles später noch ernster gestalten könnte, wie sich dies bei der Spoliation der Propaganda bereits gezeigt habe. Selbst wenn aber die Verhältnisse so bleiben sollten, wie sie gegen- wärtig seien, würden dieselben immer als unerträglihe an- gesehen werden müssen, und weder er noch einer seiner Nachfolger würd2 jemals im Stande sein, sih denselben zu fügen. j
Meittel-Amerika. (W. T. B.) Eine (über New-York, u. d. 2. März eingegangene) Depesche aus Panama meldet: die revolutionäre Bewegung in Columbia
dehne si weiter aus; in einem Gefecht in der Provinz
Barranquilla seien die Regierungstruppen geschlagen wor- den und hätten 60 Mann an Todten, 200 an Verwundeten und 300 Gefangene verloren. Die Stadt Cartagena, welche ‘die Basis der Operationen der Regierungstruppen bilde, werde von 800 Ausständischen belagert.
_ Afrika. Egypten. Kairo, 2. März. (W. T. B.) Wie ein Telegramm des „Reutershen Bureaus“ meldet, ist die Ermäthtigung des Khedioe, die internationale Lon zu unterzeihnen, dem Unter-Staats- ekretär im Finanz - Ministerium, Blum Pascha, zu- gegangen.
Suakim, 27. Februar. (Alg. Corr) Während der leßten beiden Nächte hat der Feind drei der vorgeshobenen Redouten zerstört, ohne daß die gegen ihn vorbereiteten Minen explodirt wären. Auch haben die Rebellen nahezu S E fortgeshleppt und anderen Schaden an- gerichtet.
— (W. T. B.) Nah einer in London am 3. März ein- gegangenen Meldung aus Korti ist die Truppenabthei- [ung des Génerals Brackenbury behufs einer allgemeinen Konzentrirung der englishen Truppen nach Korti zurück- berufen worden.
Zeitungsftimmen.
Die „National-Zeitung“ bemerkt zu der gestrigen Rede des Reichskanzlers :
. « . Der Kanzler, welcher die Bewilligung eines Pauschquan- tums anstatt der spezialisirten Etatsforderung annahm, betonte wieder- holt, daß Kolonialpolitik nur getrieben werden könne, wenn eine ente schiedene Unterstüßung derselben dur eine parlamentarische Majorität vorhanden sei. Wir haben uns von Anfang an bemüht, auf eine solce hin- zuwirken, und wir hoffen namentli Angesichts der heutigen Rede des Abg, von Stauffenberg, daß auch die Linke es daran je länger, um so weniger wird fehlen lassen. Die fortschrittliGen Mitglieder der- selben erinnern wir an das Wort eines ihrer bedeutendsten Führer, Zieglers: „Das Herz der Demokratie ist immer da, wo die Fahnen des Landes wehen.“ Die Fahnen des Landes wehen jeßt in Westafrika und auf den Inseln des Stillen Oceans. Und nit, ohne daß auch äußerlich si bekundete, mit wie lebhaftem Interesse die Nation, sei es mit ihrem Verstande, sei es mit ihrer Phantasie, der dort eingeleiteten Aktion folgt. Der Kolonialverein hat binnen ganz kurzer Frist, ohne nennenêwerthe Agitation 10 000 Mitglieder erhalten; sehr viel mehr besaß der Nationalverein zu seiner besten Zeit nit, obglei er einen so viel höheren Zweck verfolgte und obgleich für ihn mächtig, u. A, durch Verbote und Verfolgungen Seitens der Regierungen, geworben
WULDENZ N
— Veber „Reichstag und Kolonialpolitik“ sagt die „Hallische Zeitung“:
Wenn die Fraktionsinteressen zweier der Regierung feindlichen Parteien fo stark fein können, daß sie den Reichstag verhindern, die von der Begeisterung der Nation getragene Politik der Regierung
zu fanktioniren, wenn der Reichstag keine Zeit und keine Worte findet, um dieser Politik den unentkehrliden Rückhalt zu geben,
wenn es mögli ift, daß zwei Fraktionen . . . darauf aus- gehen, die Dampfervorlage — wie es ín der Kommission gesehen ist — fo zu ändern und zu verderben, daß ihre Annahme den aufrich- tigsten Freunden derselben unmöglich wird, und wenn diese beiden Parteien den Reichstag beim Auslande in den Geruch bringen, als stände die Volksvertretung nit hinter dem großen Staatsmanne, so e parlamentarische Institution selbst die größte Gefahr, si in Mißkredit zu bringen. Man täushe fich doch Über die gegen- wärtige anscheinende Ruhe und Gleichgültigkeit in der Nation nit : fie bucht genau die Sünden der Fraktionspolitik , welche auf Tolonialpolitishem Gebiete begangen werden. Sie wird allexdings bereit sein, Ablaß zu gewähren, wenn die gegen- wärtige Ungewißheit endlih in einem günstigen Sinne zum Abscluß gebracht ist. Nun und nimmermehr aber wird es der Opposition gelingen, das folonialpolitische Interesse dur Aufwerfen anderer GSragen erkalten zu lassen und in den Hintergrund zu drängen. Ab-- lehnende Vota — und wie die Dinge neuerdings wieder liegen, sind dieselben niht von vornherein auszuschließen — werden für die Nation ein Beweis sein, daß der große Moment nur ein kleines Geschlecht von Parlamentariern findet. ( :
— Der „Ledermarkt“ sagt in seiner Wochenübersicht :
‘ Am nächsten Freitag treten die deutschen Leder-Industriellen in Ber[in zusammen, um laut dem Geseße vom 6. Jult v. J. eine Be- rufsgenossens{aft für ihren Industriezweig zu errihten. Der felbst- bewüßte nationale Zug, welcher seit einem Decennium dur unsere Industrie geht und ihr neue Schaffenskraft verleiht, gelangt jeßt zu einer festen Verkörperungz; ein sihtbares dauerndes Band der Einig- keit wird sie nunmehr umschlingen und es ermöglihen mit vereinten Kräften zu vollbringen, wofür das Wollen und Können des Einzelnen nit ausreichte. Freudig haben die deutschen Lederindustriellen die ihnen dur das Geseß gebotene Möglichkeit ergriffen, um den nationalen Einheitsgedankfen au in ihrem Geschäftszweig zur That werden zu lassen; Nord und Süd, Ost und West unseres Vater- landes reihen si brüderlich die Hand, um das geniale Werk unseres Reichskanzlers zum Wohle des Arbeiters, zur Erftarkung des Ge- werbes zu unterstüßen und auszubauen. s
Die Berufsgenofsenschaften sind zwar in erster Linie Mittel zu dem Zwecke der Aus- und Durchführung der Arbeiter-Unfallver- sicherung, aber sie eröffnen dem Sozialpolitiker noch eine weitere große Perspektive. Abgesehen davon, daß fie auch die naturgemäßen Träger der Alterê- und Invaliditätsversicherung, der weiteren Glieder der allgemeinen Arbeiterversicherung sein werden, sié erscheinen zu- gleich für die Lösung der großen Srage einer zweckmäßigen Organi- sation der Volkswirthschaft als vorzüglich geeignet. Als Hauptauf- gäben einer solben treten Hervor: die bessere Regelung der Pro- duktion und des Absatzes zur Bekämpfung der Ueberproduktionen und Krisen, die Hebung des gewerblichen Kredits, die größere Ent- wickelung des gewerblichen und Arbeiter-Bildungswesens, die Errich- tung von Arbeiter-Nahweisebureaus, die Schaffung einer ordentlichen Produktions-, Konsumtions- und Lohnstatistik.
Landtags- Angelegenheiten.
at des Kriegs-Ministeriums 1885—86 ist in den Ginräbten Way! 35, 1910 A) um 692 MÆ, in den dauernden Aus- gaben (Kap. 127, 114862 4) in Folge des Mehrbedarfs von 3 Zeugwarten IL. Klasse um 6565 4 höher als der laufende Etat. Zu einmaligen und außerordentlihen Ausgaben sind Kap. 14 192 500 A (— 27 500 4) auSgeworfen, davon 12500 Æ für die Heizungsanlagen im Zeughause und 180000 A für die anderweite Einrichtung des B A Nacforderung wird durch eine fichrift, wie folgt, begründet. N B Die erwei Einrichtung des Zeughauses in Berlin — Geseß vom 17. März 1877 — ift bis auf einen Theil der künstlerisden Aus\{mückung des Kuppelraums und der anstoßenden beiden Seiten- hallen vollendet Die Sammlungêräume sind seit dem 8. November 1883 für den Besu des Publikums geöffnet. 2 Für die künstlerisde Ausschmüdckung sind, den Allerhödsten Orts S A S, nachstehende Arbeiten ausgeführt bezw. in Bestellung gegeben worden : l ; ! Î A. Skulpturen. 1) In den Kuppelraum (Herrscechalle) die 7 Koloffalstatuen der preußischen Hersher vom Großen Kurfürsten bis zu König Friedrih Wilhelm IV. in Bronce; die Koloffalfigur der
Victoria in der Mittelnishe und 4 sigende allegorische Figuren in