1885 / 53 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Marmor; 2) in den ansließenden Seitenhallen (Feldherrnhallen) 32 Büsten verdienter Heerführer aus der Zeit des Großen Kurfürsten bis in die Neuzeit, in Bronce auf Marmor-Poftamenten, sowie 3) in der Mitte des großen ees die Statue einer Borussia in Marmor. B. Eemöälde. 1) in der Herrscherhalle: vier große Wandbilder an den Stirnflähen der Kuppel die Errichtung des Deutschen Kaiserrei&s unter den Hohenzollern, die Segnungen des errungenen Friedens, die Aufnabme der ruhmrei®en Herrscher des- Hohbenzollern- jchcn Fin stenbauses und ihrer Heerführer in die Walhalla und die allegoris@e Darstellung des gerechten Krieges —; ein idealer Triumphzvg auf einer Zone der Kvpylfläbe und die Darstellung der Herrshertugenden Tapferkeit, Mäßigkeit, Weisheit und Gere(b- gkeit auf den 4 Zwickeln der Kuppel, sowie endli vier Gemälde biftorishen Inhalts die Krönung König Friedri T. in Königs- berg, die Huldigung S(lesiens, Aufruf vou 1813, die Proklamirung des Deutschen Kaiserreichs zu Versailles auf den unteren hogrufbrug ges \{lossenen Wandflä(hen zwishen den Pilastern; 2) in den beiden eldherrnhallen auf den gegen Norden gelegenen Wanktflächen sechs latenbilder Fehrbellin, Uebergang über das Haff, Turin, Königgröß, Gravelotte und Sedan —. Diese eben genannte weitere Ausdehnung der Auss{mückung der Feldherrnhallen durch Malerei tellt sid als eine Mehrleistung gegen die ursprünglichen Kosten- ansläge dar, welde mögli geworden ift durch anderweit erzielte nderauégaben, günstige Kontraktsabshlüsse 2c. Cs ift damit der Anfang gemacht worden zu der {on im ersten Entwurfe des Geseßzes vom Jahre 1876 vorgesehenen, demnächst aber bis auf Weiteres zurückgestellten Auësshmücktung der beiden Ds mit 12 S{lacbten- bildern auf den korrespondirenden Wandfl| , welhe zufolge Aller- böwster Bestimmung in begleitender Reihenfolge zu den aufgestellten Büsten der Feldherren prejektirt und nothwendig sind, da die weiten, in einfacher arcitektoniser Ausführung gehaltenen Räume neben dem Sc{mudck dur die aufaestellten Skulpturen, welche für \sich allein eine kalte, monotone Wirkung hervorbringen, ciner farbigen, künst- lerishen Aubstaitung unbedingt nochþ bedürfen. Jn bistori- {er und dur die Beziehungen zu - den aufgestellten eldherrnbüsten bedingten Anordnung sollen auf den mit der ordwand welche dur die autgeführten bezw. in Auftrag gegebe- ven 6 Warkbbilder ihre vollständige malerisbe Auss{müdckung gefunden haben wird —- kTorrespondirenden Wandflähen der Oft-, Süd- und MWestscite die Sclachtenbilder Hohenfriedberg, Leuthen, Torgau, Leipzig, Belle-Alliance und die Erstürmung der Düppeler Schanzen zur Ausführung gelangen. Die Kosten für Ausführung dieser ses Gemälde betragen 180 000 4, welche Summe zur extraordinären Be- willigung beantragt werden muß, da in dem Fonds für die ander- weite Einrichtung des Zeughauses hierfür keine Mittel mehr vor- handen sind. Damit die ín voller Ausführung begriffenen Arbeiten zur fünstleriswen bezw. malerischen Auss{mückung des Zeughauses keine Unterbrechung erfabren, und die Fertigstellung der dem öffent- lichen Besu noch vorenthaltenen S&muckräume desselben nit hinaus- gezogen wird, ist die Bewilligung der Summe von 180000 für das Etatétjahr 1885/86 erforderli. Die Verwendung wird durch die Kommission zu erfolgen baben, welcher von den zur Ausführung des Gesetzcs vom 17. März 1877 berufenen Ressort-Ministern die ander- weite Einrichtung des Zeughauses übertragen ist.“

Statistische Nachrichten.

emäß den Veröffentli des Kaiserlihen Gesund- hetisamts find in der 7. Jahreswo@e von je 1000 Bewohnern, auf den Jahreédurbschnitt berechnet, als gestor b en gemeldet: in Berlin

Königs 30,0, in Côln ulr!

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e 5 8

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i 29,3, essja 54, in Rom 31,9, Madrid 48,8, in Alexandria 360. 17. Januar: in New-York 24,9, in der Zeit nuar: in Philadelphio 25,7, iy San Ceaen y in St. Louis —, in Cincinnati —, Kalkutia 36,6, 26,5, in Madras 57,6. i

Beim Beginn und in den erften Tagen der Berichtéwoe berrsdten an den meisten deutshen Beobachtungéorten südliche und südwestlihe, nur in München östliche Luftströmungen, die aber au bald na Südost und Südwest gingen und an den meisten Stationen (in Heiligenstadt urd Cö!n) fturmartigen Charakter annchmend mit vorübergehendem Wechsel mit Nord und Nordwest bis zum 18. vor- wiegend blieben. Am 19. ging der Wind in ünhen und Karlérube, an den übrigen Stationen erst am 20. naw Nord, Oft und Nordost, so daß an den letzten Tagen der Woche öftliche und nordöstlide, in Koriy und Karlêruhe auch südöstliche Strö- mungen vorwalteten, die am 21. Februar an den Oststationen und in München bis nach Nordwest, in Bremen bis nah Südost umliefen. Die Temperatur der Luft war eine für die Jahreszeit hohe und überstieg an allen Stationen die rormale um mehrere Grade Celf. Zu Ende der Wohe nabm jedoch die Luftwärme ab, so daß die

orgentemperaturcn meist unter V Grad C., in Berlin und Heiligen- stadt bis: 9 Grad C. sanken. Niedersläge, in der 2. Wochenhälfte meist Snee, erfolgten häufig und ergiebig. Der beim Wocdenbeginn niedrige Druck der Luft nahm unter mäßigen Schwankungen bis zum 18, ab, stieg bie zum 19., sank am 20. von neuem und tief, stieg je- do am lebten Tage der Woche an allen Stationen, so daß das Barometer zu Ende der Wobe einen hohen Stand einnahm. Die Sterblikcitsverhältnisse der meisten europäisen Großstädte zeigten E der E nur wenig Veränderungen im Verglei zur

rwohe.

Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte zeigt eine keine Steigerung auf 25,7 von 25,5 der vorbergegangenen Woche (ee Mille und Jahr berechnet). Die Theilnahme des Säuglirgdalters an der Sterblikeit war wiederum, wenn au nur wenia, gesteigert. Von 10000 Lebenden starben aufs Jahr bere{net 79 Deupriuge, gegen 78 der Vorwoche, in Berlin 68, in Mün-

124. -

E Unter den Todesursachen zeigen die Jnfektionskrankheiten meist kleine Nachlässe. Akute entzündliche Prozesse der Athmungk®organe führten etwas mehr, Lungenphthisen sogar in erheblich esteigerter abl zum Tode. Masern riefen inMünchen, Berlin, Frankfurt a. O., ris, Brüssel, London, Stockbolm mehr, in Potsdam, Amsterdam, lasgow, Kopenhagen weniger Todeéfälle hervor. Sarlac wurde in Berlin, Stolp, Etodholm mchrfah Todesveranlossung ; in Amster- dam und Christiania hat die Epidemie abgenommen. ritis und Croup riefen, nit selten in Verbindung mit Starla, zahlreiche Stetbefälle hervor, namentlich in Köni i, Stolh, Königshütte, Landéberg a. W.,, Mühlhausen i. Th., ean ct a. O, Spandau, Altona, Barmen, Tricst, Krakau, Brüssel, Amsterdam, Paris, Stock- bolm, Christiania, St. Petersburg, Warschau u, a." war die Zahl der Spfer nod immer cine gréßere als in der Vorwoe, während in ietlia, Nostock, Dresten, Nordhausen, Berlin, Cha: lottenbur erb Dh Elberfeld deren Zahl etwas kleiner geworden ist. Die i Wfeit an Keuchhusten war in Mün@en, Berlin, Glasgow

el jeidten fig Pröbete in London eine etwas kleinere, Typböse Fieber

famen gemein in besbränkter Zabl. Sterbefälle an Flecktyphus theilung. Peoe, aus St. Peteréburg, Granada, Palma je 1 zur Mit-

atarrbe und Bredurfälle der Kinder wiesen im fentliche Verä ibrem Vorkommen; dentideu S nubr blieben vereinzell, “An Kindbeltfieber wurden aus

deutschen Städten 19 Todesfälle gemeldet. Die Sterblichkeit an

gere. Einzelne Pockentodesfälle wurden aus

0 , Mancester, Kopenhagen, mehrfade aus Prag, Basel, Paris, Alexandria, Warshau, Madrid, Odessa, Venedig,

t. Peteröburg m ilt; au in Rom und Turin kamen im Jaruar Pocken bâäufig zum Vorscein. In arößerer Ausdehnung berrs{hen Pot aber in Triest, Wien und London, do war in leßterer Stadt eine Abnahme der Epidemie ersitlich. Anfang und

titte Januar in den größeren indisden Städten die Cholera in bes{ränkter ung.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath des Admiralsgartenbades hat be- s{lofien, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 2 9% (gegen 1# % im Vorjabre) in Vorschlag zu bringen.

Das Kuratorium der Preußischen Hypotheken-Aktien- Bank hat in der Sißung vom 1. d. M. die Bilanz festgestellt. Mit Rüdcksiht auf den ibellend niederen Hypothekenzinsfuß wurde die Bildung eines besonderen Pfandbrief-Agio-Fonds für! erforderli erabtet, um die Zurücziehung der 5 °/oigen Agio-Pfandbriefe Ser. VI zu beschleunigen. Es wurde beschlofsen, den Reservefonds der Bank auf die statutenmäßige Maxrimalhöhe von 1 200 000 # zu bringen und zu diesem Zweck aus dem Reingewinn 87 004 #4 zu entnehmen.

erner sollen dem Pfandbrief-Agio-Fonds 300 000 # aus einer bis- er mit dem Amortisationsfonds verbunden gewesenen Reserve und weitere 60 000 Æ aus dem Reingewinn überwiesen werden, so daß derselbe vorläufig 360000 M beträgt. Von dem alsdann noch ver- bleibenden Rest des Reingewinns erhalten die Aktionäre 4% Divi- dende und ein Betrag von 6379 4 wird auf neue Rehnung über- ragen.

In der Aufsichisrathésißzung der Breslauer Disconto- Bank Hugo Heimann & Co., vom 2.@. M.. legten die Ge- \chäftinhaber die Bilanz für das abgelaufene Gesäftejahr vor und beantragten: von dem Erträaniß nah Abzug der ftatutenmäßigen Rüdlage in den ordentlichen Reservefonds und der Tantième, 5 “/a Dividende zu vertheilen, der Spezialreserve 40000 Æ zuzuführen, ferner 56 440 M auf ein noch sck@webendes Konsortial-Engagcement zu reserviren, 112733 M zu Abschreibungen ¿zu verwenden und 15 318 Æ als Gewinnsalto auf neue Rechnung vorzutragen. Die Ab- schreibung von 112 733 „G dient mit 84090 # resy. 19 000 Æ zur endgültigen und vollständigen Vegleiung der “Engagements mit Lauban und den Sommerfelder Tuchfabriken, deren Abwickelung fih noch ungünstiger gestaltet hat, als seinerzeit angenommen wurde. Der Aufsichtsrath stimmte diesen Vorscblägen zu. s

Na dem Rechnungsabschluß der Rheinishen Viehb- Versicherungs-Gesellscaft zu Cöln pro 1884 beträgt die Gesammteinnahme im Ganzen 193491 # (+ 42000 M). Die Ausgaben betragen für Schaden 144 828 M (+ 44179 A). Aer Verwaltungékosten, Provision der Agenten wurden autgeg 35 643 Æ, für Abschreibungen 2c. 1570 #4, für Dividenden an die Versicherten 1854 # und in Reserve geftellt 17 660 46 Es ergiebt sich biernach ein Verluft von 8064 4, welher durch Nabschuß-Aus- schreibung gedeckt ist. :

Hamburg, 2. März. (W. T. B.) Die Dividende der Anglo Continental Guanowerke ift auf 79° festgeseßt worden. Bei der Konkurrenz wegen Uebernahme von 7 Millionen erste Priori- täten der Holfteinishen Marscbbahn erhielt die Gruppe Norddeutsche Vereintbank, Behrens u. Söhne in Hambura, Diskonto- gelei in Berlin und Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M.

us@lag.

Glasgow, 2. März. (W. T. B.) Die Versciffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8500 gegen 7909 Tons in derselben Woche des vorigen Zabres. 2

Bradford, 2. März. (W. T. B,) Wolle belebter, für

Pen war eine fau, U

Garne besserer Begehr, Sto ffe unverändert.

St. Petersburg, 3. März. (W. T. B.) Der „Neuen Zeit“ zufolge hat der Reichsrath die Emission 4/0 Obligationen der Südwest - Bahngesellshaft im Nominalbetrage von 294 Mill. Meétallrubel genehmigt. Der Emissionsertrag soll zur Deckung der Schuld der Südwest-Bahngesellshast an den Reichés&ay

8, formte die Extremitäten \ Körpers . cine noch freiere rübmte sogenannte Aporyomenos, sid mit dem Sh

Theilen des (Der be-

und verlieh den oberen eluna und

Artliy des Alexander (der nur en é n ny iehen soll, les O vet Marmor a Erz ewigen von thm enen Bildnissen einen lôwen- es Auédruck zu verleihen, von welchem die Zei en lebhaft überrascht waren. Mit diesen Erläuterungen e Hr. Ra- vaisson die Vorlage der Photographie cines Gips8abgusses, welcher, [Ns dew Louvre geböri jeßt Rg Edo t beaux-arts n Paris aufbewahrt wird u von Hrn. de Clarac wes me Á W E En 1 g A ontifen ri den Hercules und zwar ; Kopf gegen den Himmel erhoben, in der linken Hand die Keule, in der rechten Hand Aepfel, wobl als Sinnbilder des Sieges und des Glücks, haltend Diese Hand aber und der rechte Arm scheinen t ¡u sein, und es steht der Anna damit die traditionelle Schale «W im Wege, Hr. Ravaisson ist deshalb sehr geneigt, in dieser Statuette eineWie- derholung des Herakles Epitrapezios zu erkennen, zumal die grieisen Bildner dieses wegen seiner Schönheit berühmte Werk gewiß öfter nalgeides haben dürften. Und in der That kann Hr. Ravaisson daß si im Britishen Museum eine andere, dem des beaux-arts äbnlide befindet. den Magazinen des Louvre zwei Marmor- , tro ibrer V; “nob den Typus des Herakles Epitrapezios erkennen anb

deren \chôöne Arbeit, ibm zufolge, die A lefa fol

Denselben Styl-Charakter zeigt, wie Hr. Ravaisson des Weiteren auéführt, die auf Delos gefundene Kolossalbüste {t keinen Geringeren als Alexander den Großen selbft dadselle vom Belvedere, die beiden Kolofsalstatuen des Hercäls der Pee Hercules, cin Hercules-Kopf im Brikisi der sogenannte Xenophon im Louvre und der epheubekcäni Bacchus im Louvre, welche leßteren nah Hrn. Ravais ebenfalls den Hercules darftellen. Au den sogenannten C den Silen mit dem Baccus-Kinde, den Marsyas und den Merkur im Louvre könne man dem Lysipp oder doch seiner S(hule zutheilen.

Chemniß, 26. Februar. Der mitteldeuts{eShüßenbund, welcher nit allcin in zablreiden Orten Deutschlands, sondern aub im benabarten Oefterrcich Mitglieder besißt und diese alle Jahre in einer der Städte des Verbandes zu einem größeren (9.) Bundes- Ee zusammenberuft, wird ein soles in der Zeit vom 26. bis mit 29. Juli d. J. in Chemniy abhalten. Schon jetzt werden die Vor- bereitungen für das Fest mit großem Eifer betrieben, auf daß das Bundeëscießen recht glänzend gestaltet werde und dadur

aufs Neue beweisc, daß es nit allein eine Stadt der Arbeit ift, sondern neben der Bethätigung regsten Gewerbefleißes es aud wobl versteht, Feste zu veranstalten. In die Vor- arbeiten für das Fest theilen fi ein Centralcomitée und 5 Spezial- oder Fachausschüfse. An der Spiye des ersteren ftebt der biesige Ober-Bürgermeister Dr. André, welchem die Herren Geheime gs-Rath Amtsbauptmann Sch{wedler, Stadtverordneten- vorsteher Rebtsanwalt Dr. Eazmann und Vorfteber der priv. Scheiben- \chütßengesellshaft Fabrikant Fr. Hoffmann als Stellvertreter zur Seite stehen. Aus dem Festprogramm, das in seinen allgemeinen Umrissen bereits festgeseßt ist, dürfte die Mittheilung sier schon

digen verein, die verschiedenen biesigen Männerge!angvereine, ca. 24 an der Zahl, die 5 freiwilligen Feuerwehren von Chemniß und der Reitclub S aggr Vereinszeihen und sonstigen Emblemen betheiligen werden, a

die den altbewährten Gewerbefleiß- der Stadt Chemniß, das Entstehen

jeßt lebhaftem Interesse begegnen, daß in den Feslzug, der für den di Âc Festtag geplant ift und an welchem fi alle hiesigen Cf

Innungen, die 14 hier bestehenden Militärvereine, der Turn-

eine hbiftoris&e Gruppe eingeschaltet werden soll,

verwandt und die Realisurung der Obligationen dem bekannten Kon-

ortium, an dessen Spiße die Berliner Diskontogesell\haft steht, } oru werden. Die „Nowosti“ melden, V S me mission babe Fch für die Konversion der Dbligationen der Centralbank des russishen Bodenkredits von 5 auf 4} °/o auêgesprowen und der Finanz-Minister \{ mit der Konversion eins verstanden erklärt. ;

Washington, 2. März. (W. T. B) Die Staats\{chuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Februar um 3 200 000 Doll. abgenommen, im Staattschaße befanden sih ultimo Februar 484 470 009 Doll.

rô-

Bremen, 2. März. (W. T. Norddeutschen Lloyd „Neckar“ in New-York eingetroffen.

B.) Der Dampfer des ift gestern Nachmittag 6 Uhr

Verlin, 3. März 1885.

Veber den „Herakles Epitrapezios* des Lysippos bat

der Konservator der Antiken des Louvre-Museums in Paris, Hr. Ravaifson, der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, eine sehr interessante A überreiht, in welcher er si zugleich über die carakterishen Merkmale der Arbeiten dieses berühmten griewischen Bildhauers verbreitet, Die altenSthriftfteller erzählen, daß Lysippos für Alexander den Großen eine Bronze-Statuctte des Hercules geschaffen habe, welhe dazu bestimmt war, die Mitte eines Tisches zu zieren, und die man daber den Herakles Epitrapezios enannt hat. Die Statuette war einen Fuß boch und zeigte den ohn der Alkmene auf einem Felsen sitzend und die Schulter mit der Haut des nemeishen Löwen bedeckt; seine rechte Hand bielt cine Trinkshale erboben, scine linke die Keule; fein zum Himmel emporgeridteter BliE {ien ron dort den Trank der Unfterblichkeit, als Belohnung sür seine Heldenthaten, p erwarten, Alexander dem Großen war, wie Statius erzählt, diese Figur des Lpsippos schr theuer; „er berührte sie gern mit den Händen, welche \{on so vicle Sclachten gewonnen hatten, erbat von ihr in gefabr- vollen Lagen erleuhtende Eingebung und erzählte ihr in der Ver- \hwiegenheit seines Zeltes die Thaten des verflossenen Tages oder fragte sie um Rath Jür den nähsten“. Herakles war die Licblings- gottheit Philipps sowobl wie seines großen Sohnes und findet fi neben den Bildnissen beider Hersher auf den s{önsten macedonishen Münzen. Stets war es der Leblingstraum Alexanders, dem gewaltigen Halbgott ähnli zu werden und es diesem Vorbilde in seinen, von demMythos rühmend berichteten, derCivilisation und der geknechteten und oebiagten Menschheit A Wohlthaten gleichzuthuen. Eigenthümlich sind die Schicksale, welche die Figur gehabt hat. Sie gelangte nämli später in den Besiy eines anderen großen Er- oberers und Feldherrn, des Hannibal, und dann an Sulla. Im 9, Jahrhundert unserer Zeitrechnung befand sie sich in Rom unter den Kunstshäßen des Nonius Vinder; von da an aber verliert si leider jede Spur über ihren Verbleib. Ueberhaupt if es sehr zu bedauern, sagt Hr. Ravaisson, daß wir unter den antiken Bildwerken, welde uns erhalten sind, nicht eines finden, das man bisher mit Sicherheit bätte dem Lysipp zutheilen können. Und doc sprechen die Alten mit lebhaftec Bewunderung über diesen unvergleihliwen Künst- [erz 2 sagen: er habe die Nabildung des menschlihen Körpers bis u cinem Grade vervollkommnet, die niemals übertroffen worden fi Als carakteriftishes Kennzeichen nennen sie eine über- rashende, kühne Swlankhtit, welhe bei alledem weder Adel noch Macht und Größe der Auffassung aus\{loß. Polyklet hatte {on vor ihm einen großen Fortschritt in der Kunst verwirklicht, in- dem er die harten eckigen Formen der älteren Zeit milderte und die einheit und den Reiz der natürlichen, {wellenden Rundung dur Ma Brehandlungsmethode anstrebte. Lysippos ging noch einen S(ritt

weiter: er gestaltete scine Figuren größer, gab ihnen 10 Kopfmaße anstatt

und Wachsen ihrer Industrie versinnbildlihen wird. Den-F wird der 17 000 qm große, der priv. Scheibensüßengesellshast ge- böôrige Grundkomvlex im nahen Altendorf bilden; daselbst werden

estplaiz

neben der Festhalle zablreihe Restaurations- und Vergnügungtzelte, Cirkus, Hippodrome, Panoramen u. dergl. Ausstellung finden. Allen Anzeien nah wird es auch an verlo&tenden Ehrenpreisen nicht

mangeln.

London, 27. Februar. (Allg. Corr.) Ein gräßlihes Ungl ü ck ereignete sich gestern Nacbmittag in der Artilleries{ule zu Shoeburyneß, wo eine Granate in dem Augenblick plaßte, als man einen Zünder in dieselbe einseßen wollte. Einer der Kanoniere wurde sofort getödtet vnd mehrere der Umstehenden, darunter der Kommandant der Kriegsschule, Oberst For-Strangways, ferner Oberst Lyons und 6 andere Offiziere O verwundet. Oberst For-Strangways hatte si heute früh einer Amputation bei- der Beine unterhalb der Kniee zu unterwerfen, erlag aber kurz vor 7 Ukr, vollständig erschöpft. seinen iden. Oberst Lyons hatte eine ähnlide Operation zu überstehen, an deren Folgen er kurz nach 8 Uhr alei%falls vershied. Kapitän Goold Adams unterlag bald nah der Explosion seinen Verleßungen, und den Sergeant-Major Dakyn er- eilte dasselbe S@icksal. auf der Stelle getödteten Kanonier Allen war das rechte Bein ganz fortgerifsen und der Kopf nabezu vom Rumpf getrennt. Aus irgend cinem Grunde wollte der leßte Zünder nicht in die dafür bestimmte Oeffnung gehen, weshalb Allen einige Kraft anwandte, um ihn hineinzushrauben, als die Explosion si ereignete. Die gebrauchten Zünder sind eine neue Erfindung von Oberst Lyons und sollten gestern erprobt werden. Sämmtliche dabei anwesenden 17 Personen wurden dur die Gewalt des Luftdrucks zu Boden gesleudert, und nur wenige waren 0 a mit einer bloßen Erschütterung davonzukommen. Außer den ereits Verstorbenen liegen jeßt noch 6 andere Personen darnieder, von denen einige ciner Amputation kaum entgehen können. Diese Explofion ist die dritte, welche ih neuerdings in Shoeburpne# er eignet hat, obglei glücklicherweise keine von fo fürchterlichen Folgen begleitet gewesen ift, wie die gestrige. rauen fin,

Die Generalversammlung des Preußischen

und Jungfrauen-Vereins findet am Freitag, den Vormittags 114 Ubr, im Saale des Ministeriums der öfentliden Arbeiten, Wilhelmstraße 79, ftatt.

Cöln, 2. März, Naim. 12 Uhr 45 Min. (V.L.

B,) Dos

Domhotel ift soeben eingestürzt; jedo konnten noh alle Injassen desselben auf die Straße retten, da sich der t vorheriges Shwanken und Krachen ankündigte. {o demnächst einem Neubau Play maden, und um leßteren ul können, war cin Anbau bereits niedergelegt. Die „Köln. Ztg.“ meldet darüber: det Cöln, 2. März. Heute Vormittag gegen 11 Uhr stürzte

größte Theil des Dom-Hotels in fi zusammen. Man war îu

nern mit dem Umbau eines E Saals beschäftigt und bemerkte heute in der Frühe Risse in den Hauptmauern des Gebäudes, rnt, leite 18 U C met Ciccban v Parla 08 1 J atten e ¿ und Eitvobuer des Hán / che die Katastrophe eintrat, sodaß kein Menschenleben zu Aagen ist.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz), Druck: W, Elsner. Sieben Beilagen

Berlin:

(einschließlich Börsen-Beilage).