1885 / 53 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

durch das Volk selbst ein fris@er Zug na dieser Richtung ging; aber i habe nit gefunden, daß er L der Majorität des Reichs- ‘tages Widerklang gefunden hätte. Wenn wir dahin kämen, daß der Reichstag cine Kolonialpolitik, zu der die Regierung gend und vor-

sihtin schreitet, seinerseits ihr empfiehlt, darauf drängt, sie mahnt, ja dann wäre unsere Situation eine ‘ganz andere. Statt dessen \iad wir und damit will i{h keinen

Vorwurf ‘macen, Sie wissen ja, warum Sie es thun in diesen kolonialen Fragen im Ganzen do nur einer zögernden, dila- torishen Behandlung begegnet. Die Majorität in der Kommission hat dur ihre Fragen, tie wir wenigstens nit beantworten konnten, dur die ganze Behandlung der Sache in ihren Sißungen, und au rie Beschlüsse des Plenums baben uns nicht den Eindruck gemat, als ob in der Majorität des Reichstages ein Enthusiasmus für die koloniale Entwickelung des deutshen Volkes vorhanden wäre. Ih verlange keine „Schüßenhausftimmung“, wie das hier gerings{äßig bezeiHnet worden ist, aber eine gewisse tiefe Ucberzeugung, die ent-

\@lofsen ist, , die Regierung zu tragen und zu stüßen allen Ansprüken und Schwierigkeiten gegenüber, die ihr vom MAuélande auf diesem Wege entgegen treten,

die müssen wic Haben, meine Herren! Wenn das nit der Fall ist, wenn die Unterstützung übers Jahr ebeaso matt, ebenso lau ist, dann glaube id muß id den verbündeten Regierungen rathen, au diesen Versu als einen verfehlten zu behandein, ihn wie ih mi \{on früher ausdrückte zu den Akten „Samoa® zu legen und abzuwarten, ob vielleiht cin Nafolger von mir diesen dritten Theil der Sibyllinis@en Bücher wiederum der deutswen Nation anzubieten im Stande sein werde. Ich würde nit dazu rathen, cinen unfrutbaren Weg einzuslagen, auf dem der passive Widerftand und die Obstruktion, die dilatorisde Behandlung die Kräfte, die anderweit nothwendig sind, ermüdet, und ihn gegen den Willen der Majorität weiter zu verfolgen. In einem solcen Falle würden die verbündeten Regierungen die Verpflichtung haben, sih zu überzeugen, ob die Stimmung des Volkes bei den Neuwahlen die Zurücthaltung, die die jetzige Reichstags-Majorität den kolonialen Bestrebungen gegen- über Me theilt nun, dann ift das Urtheil über unsere kolo- nialen Bestrebungen wiederum gesprochen, oder ob das deutsche Volk es anders will, ob die Mehrheit unscrer Landtleute von dem, was i cinen frischen Zug nannte, si berührt und getragen fühlt! Ja, meine Herren, da muß dicser Stimmung dur die Wahlen Anédruck geben und die Regierungen in die Lage bringen, daß sie, wenn dieser Stimmung nit entsprewend hier votirt wird, wieder- bolentli% an die Stimmung der Wöhler, an das Votum der Wähler appelliren.

Ich betrachte dicse Frage niht als abzeshlossen und bin weit entfernt, sie zu beantworten, i \pree blos von dem, was ich mit völlig faltem Blute für die Pflicht der verbündeten Regierungen balte, nämli die Kolonialpolitik fortzuseßen. so lange sie Hoffaung haben, ron der Mehrheit des deutshen Volkes dabe: getragen zu werden, sie fallen zu lassen dann, wenn sie diese Hoffaung aufgeben müssen, und nit unfruchtbaren Utopien im Kampfe mit der heit des Reicbbtages dauernd na@zugeben.

Jch habe mehrfach darauf bingewicsen, daß auch die Stellur die das Autland zu unseren kolonialen Verhöltnissen einnimmt, maß- gebend ist. Ih darf wobl annehmen, daß die cine andere wäre, wenn der deutshe Reichêtag cinheitlich und mit cinem gewissen Enthbusiaëmus den kolonialen Bestrebungen der verbündeten Regiec- rungen zur Seite stäude, und daß das Ausland man untersubt ja die Verk ältnisse, wie die Majorität entftcht, in cinem frèmden Lande niht so genau cine Ermuthizung, den deuts@en kolonialen Be- ftrevungen fest gegenüber zu treten, daraus {chöpft, daß man in allcn Zeitungen lesen fann, den auéländishen, wie den inländisben, daß die Mehrheit des - Reichstages bisher nit davon überzeugt ist, daß cs für das deutsche Volk nüßlih sei, Kolonialpolitik zu treiben. Wenn Sie heutzutage die englischen B'âtter lesen, so finden Sie das mit derselben Motivirung wie in unseren deutschen Oppositionbblättern, mit einer so übereinstimmenden Motivirung entwickelt, daß wan versucht ift, an einen direkteren Zu- sammevhang und an die Internationalität der Orpositionéprcsse gegenüber der deu!s{cn Reichéregierung im Allgemeinen zu glauben ; es finden si die gleichen Artikel ziemli gleiczeitig wieder in der

„Timcs* und in anderen Blättern, die zu dem Cobdenshen System gebôren, die machen gegen wi, den unglücklichen Repräsentanten der deutscben nationalen Politik, mit ciner Uebercir stimmung Front, die id für positive Zwecke der gesammten Nation wohl wünsden möchte. Sicher - ist, daß die Tonart in der Correspondenz, die von englischer Seite mit uns geführt ift, unter dem Cindrucke dieser Parlamentsverhandlungen während derselben post hoc oder propter hoc lasse id unentschicden cine schärfere und unfreundli@ere geworden is, Man hat dazu gegriffen, Akten- stüde, wie z. B. ein Swreiben cincs australisden Königs an Se. Moajcstät unseren Kaiser, in englisen omtliben Sammlungen früher zu dracken, als Se. Majestät der Kaiser es erhaiten hat. Wie es in englisbe Hände gerathen ist, und in die amtlicen, weiß id nit. Es sind Aktenstücke ziemli vertrauliher und ziemli einsneidender Natur, die an uns geridtet waren, in England amtlih ge- druckt worden, che wir sie erhalten hatten. Es find vertrau- lide Besptehuygen, die ih hier mit den Vertretern Eng- lands gehabt habe Besprewungen der vertraulisten Natur, die sid auf sebr langjährige persönlide Bekanntschaften gründeten, die aber natürli zur Meldung berechnet waren —, in amtlichen Akten- ftücen resümirt und zum Deuck bestimmt worden. Das Alles sind Zeicben einer Verstimmung, die ich nicht sür eine ber te halte, und die i nur lebhaft bedauern kann. Auch hier spißt fich diese Verstimmung leider gegen meine Person zu în dem R daß bei den jüngsten Verhandlungen des englishen Parlaments Lord Gran- ville sih in ciaer Weise geäußert hat, als ob unsere dur mi ver- tretenen Ansprüche soweit gingen, daß sie England nöthigten, ih muß den, englischen Text citiren —:

„to abdicate all liberty vf action in colonial matters“, : daß England also in jeder Freiheit der Bewegung auf kolotialem

Gebiet dur uns beeinträchtigt würde. Die Tragweite dieser Rede-

wendung geht über das bescheidene Maß unserer Kolonialpolitik weit

inaus. 4 Es wird damit unsere Haltung auf anderen politisWen, aber auch afrifanisen Gebieten in Verbindung gebracht und vorausgeseßt, daß ih persönli eine „nnfavourable view“, eine ungünstige Mei- nung über die eavptisde Politik Englands hätte, und als Motiv dieser ungünstigen Meinung wird bei mir eine persönliche Empfind- lidfcii darüber angenommen, daß von englischer Seite cin Rath, den id früher bezüglid Gagyptens gegeben hätte, nit befolgt worden sei. Ich bedauere, daß mein englischer Kolleae mi _ in die Lage bringt, sciner Kundgebung widersprewen zu müssen, Ic habe ihm gegenüber nie die englishe Politik Egyptens getadelt. Jh erlaube mir überhaupt über fremde Politik nicht leicht cin Urtheil, und am aller- wenigsten habe i das gethan wegen einer Nichtbefolgung eines Ra- thes von mir. J habe aber au den Rath, der hier als von mir stammend anacführt ist, niemals gegeben. Lord Granville befindet si im Irrthum, wenn er annimmt, daß mein Rath in Bezug auf Egypten dahin gelautet habe, „to take it“ Egypten zu nehmen. Das ist cin Irrthum, auf dessen Berichtigung i halte, und der mich nöthigt, meinerieits in der Offerlegung vertrau!icher Verhand- lungen weiter zu geben, als es sonst in meiner Gewohnheit liegt.

Ich darf als bekannt vorauéseten, daß der diplomatische Verkehr von engliscer Seite neuerdings vorwiegend und fast aussließlich in der Form schristlider Noten betrieben wird, also in der Gestalt von noten, die in London redigirt werden, deten Text hierhergeschickt

Pat vou dem hiesigen englischen Botschafter unterschrieben und mir belassen A orm nach vorgelesen, eingehändigt, oder in Abschuift Ganzen { td, je nachdem der Înhalt der Note ist. Aber im Privatcorre ode eine Correspondenz, der ähnlih, wie eine ebt, fertig abg esl vom Schreiber zum Empfänger direkt \{rifilid Brink des Œlrdra tfoffen, obne Möglichkeit, etwas zu ändern auf , q 10 etwa mat und bei der der Botschafter erbringers hat. Jeder andere Beamte würde

chr-

nur die Rolle des Ueb

das auch thun können; ja die Post würde die Note mit derselben

Sicherheit besorgen, wie die Botschaft, wie die Diplomatie, Wenn

z weckmäßige ist, dann ist unsere ganze kost'pielige

Diplomatie überflüssig, dann kann der Weltpostverein, mein Herr

Be 0s Pievban, den sämmtlichen diplomatischen Verkchr in seine and nebmen.

Ich habe aber oft gefunden, daß es für das Verständniß unter Kabineten nüßlich ist, wenn man Geschäfte macen will, zunächst dem eigenen cter den Auftrag zu geben, mündlich zu sondiren, welhes die Aufnahme einer Eröffnung sein wird; ift sie ungünstig, kann man unter Umständen die Sae fallen lassen, modifi- ziren, oder wenn man glaubt, es muß scin, sagen, wir werden es doch thun in irgend einer Form, ihr müßt euch dazu ftellen in irgend einer Weise. Auf die Att be- reitet man auf die e vor, und man kommt ohne Schwierigkeiten über cine Sache hinüber, die, wenn man sie fertig, {riftli einer fremden Regierung mit der Post zusickt, für dieselbe empfindlice Dornen haben kann, auf die man beim Schreiben gar nicht gerewnet hat Es gchört {on eine ungewöhnli genaue Kenntniß des fremden Hofes, der Leitung der fremden Politik dazu, wie sie die meisten Staaten wohl nit haben, um mit Sicher- heit die Wirkung einer ges{riebenen Mittheilung vorher u berechnen. Der Botschafter an Ort und Stelle if eher

n der Lage, v v und vorzubereiten. Ih halte also den mündlichen Verkehr für zweckmäßig. Von englisher Seite wird der \{riftlibe vorg! Mir haben seit dem vorigen Sommer an Noten i die Ziffer feststellen laffen, weil es mir auffiel, daß es so sehr viele waren; ich muß jede solde Note beantworten, ih überwace die Redaktion selbst und prüfe sie; es hat mir viel Arbeit gemat; wir haben seit dem vorigen Sommer einhundert und i glaube atundzwanzig s{riftlide Noten vom englisen Kabinet bekommen, die zusammen zwischen 7 und 800 Seiten lang und zu beantworten waren. So viel haben wir von allen übrigen Regierungen in den 23 Jahren, daß id auëwärtiger Minister bin, niht bekommen. Jede Nation und jede Regierung hat ja das Recht, die Geschäfte zu betreiben, wie sie es nüßli hält, und es ist ja gewiß, daß eine aus- wärtige Politik, wenn sie in gedruckten und veröffentlihten Noten betric wird, unter Umständen auf das eigene Parlament einen tieferen, günstigeren Eindruck macen kann, als der müntliwe un- bekannt bleibende Verkehr durch Diplomaten, aber man läuft dann unwilifkürlid Gefahr, einigermaßen aud für den Eindruck im Par- lament und nit aut\{ließlih für den Eindruck auf die fremde Re- hie und für den Frieden, das gute Einvernehmen mit ihr zu

__ Die Anspielungen, die in vershicdenen von England veröffent- lichten und zum Theil zu meiner Ueberraschung veröffentlichten Aktenstücken enthalten sind, auf frühere Verhandlungen über Egypten und die in der jüngsten Rede des Grafen Granville vorhanden sind, werden si richtig stellen durch das, was ih zu sagen im Be-

in.

J{ habe niemals einen Rath über die Behandlung Egyptens an die englische Regierung ertheilt. Wobl aber bin ih um solhen be- fragt worden zu versicdenen Malen sowohl von meinem verstorbenen persönliben und politishen Freund Lord Ampthill bier im Auftrage seiner Regierung als aub durch Vermittelung unserer in England an- wesenden Organe, und mündliche Aufträge, die denen zur Bestellung an mi gegeben worden sind, und in allen Fällen lautete die Anfrage an wi dahin, ob ih bereit wäre, der cngliswen Regierung einen Rath odereizen Wink „anadvize or a hint“ zu geben über das, was fie augen- blidli in Egypten tbun mödte, und was bei uns Billigung finden würde. Darauf habe ih jedesmal und cinige Male bin ich sogar in der Lage, darüber die scriftlihen Aufzeibnungen der O-gane zu besißen, die id mit der Beantwortung beauftragt habe die Antwort in

dem Sinne gegeben, wie in dem Sériftftück aus dem September 1882, weles id hier mitgebradt habe; daß id mi in meiner Eigenschaft als auswärtiger Minister des Deutschen Reiches eúihalten müsse, der englischen Politik cinen Rath zu geben, weil cin soler Ratb, in der amtlihen Eigenschaft ertheilt, do eine gewisse Ver- antwortlikeit anderen Kabineten gegenüber und au für die Folgen, die er haven fann, mit si bräâhte. Jch müßte es also ablehnen, ihn zu ertheilen.

J bin dann weiter gefragt worden, ob ih denn vit eine Meinung äußern wollte über das, was gesehen könne. I habe darauf aesagt: i kônne mich in den Fall bineindenken, daß ih enge lisher Minister wäre; und als Dilettant in der englisen Politik und als Liebhaber, vielleiht aub Kenner der Sawbe bätte id meine Ansichten, und wenn i englisher Mirister wäre, so würde ic in diesem Augenblicke n i ch t dazu rathen, Eavpten zu anncktiren, _wohl aber sähe ich cin, daß es _ für England ein Bedürfniß wäre, cire gewisse sichere Stellung in diesem Bindeglied scines curopäïschea und seines asiatis@en Etablissements zu haben, Sie könnten aber diese Stellung meines Erachtens, ohne rit den Verträgen in Kollision zu kommen, nur dur ten Sultan ge- winnen. Jch würde daher, wenn ih englisher Minister wäre, die Vermittlung des Sultané suchen, um dur ihn in Egypten eine Stellung zu erlangen, vermöge deren die englishen Interessen sicber- geftellt würden. Ich wäre auch der Meinung, daß diese Form bei anderen Nationen kaum Anstoß erregen würde, cinmal wegen ihrer Verträglihkeit mit den Verträgen, dann aber avch, weil sie den Hawvptinteressenten an den egyptisen Finanzen, den französischen so- wohl wie den englisben Bondholders, und auch denen der übri- gen Nationen mit Wahrscheinlichkeit eine sichere, geschickte und geordnete Verwaltung Eavptens durch die englischen Organe voraus- sehen ließen. Damit würden, beispielsweise bei der Bedeutung, die die finanziellen Interessen in Franfrei bâtten, wahrscheinli keine französishen Rivalitäten und Unzufriedenhciten provocirt werden. Wenn dagegen England eine dirckte Annexion Egyptens vornehmen wolle, so kann si{ cin Verhältniß von ziewli%cr Spannung mit mehreren europäis{en Mächten bilden, die au Interessen dort bâtten, namentli aber mit dem Sultan und zu dem gesammten Muhamedanismus. Diese Spannung wü: de fortfallen, wenn fie do:t unter der Firma des Sultans erschienen, und ih gebrauchte noch{ den Autdruck —, viclleiht wird mein englisher Herr Kollege i dessen crinnern —, ih gebrauchte in englisher Sprache den Aus- druck cines „lease-holder“ des Sultans in Egypten. Damit würden sie vertneiden, Frdmkreid und Andere zu verstimmen, und uns sei der gute Vertrag zwischen England und Frankrei dringend wünschens- werth, denn ein Bruch zuischen diesen bciden großen Mäcten in der Mitte Europas sci eine Kalamität für ganz Europa, in erfter Linie aber für uns Deutsche als die näbsten Nabarn, und ich legte des- halb einen großen Werth darauf, daß England mit Frankceich in guten Beziebungen bliebe. Dies wäre der Weg, auf dem i, wenn ih englischer Minister wäre, versuben würde, to obtain iufluence in Egypt. J habe dem hinzugefügt: wenn England vorziehen sollte, Egypten zu annektiren, so würden wir es niht als unsere Aufgabe betraten, das zu verhindern. Die Freundschaft mit England wäre für uns wichtiger ih kann nur langsam lesen, weil ih überseße wäre für uns wichtiger als das zufünstige Schicksal von Egypten. Ich sei nit Willens, ihnen einen Rath zu geben, aber ib sähe vor- aus, daß dur eine Annerion Egyptens England sid Schwierigkeiten bereiten würde, . welche es vermeiden kênne, ohne auf den Zweck ge- siherter Verbindung zu verzihten, wenn England sih damit begnügen wh unter türkisher Souverainetät seinen Einfluß in Egypten aus- zuüben. J

Dann folgt eben die {hon erwähnte Betrachtung, daß die aroßen französischen Finanziers damit zufrieden scin würden in der Hoffnung, doß ihre gejchäftlihen Interessen dur die englische Verwaltung ebeaso gut gewahrt werden würden, als früher dur die gemeinsame Leitung, und daf bei dem augenblickiicen Vorwiegen der finanziellen Snteressen die öffentlidbe Meinung in Frankrei leicht, vielleibt sogar die Annexion Egyptens ertragen würde, daß aber in dem Falle immer do s0me ill-feeling and nnueasiness, cine üble Empfindung und es i \{chwer zu übersehen und, Mißstimmung

ibm nit im Ba stehen, wir empfehlén

F SCTIDIC Cu:

Achtung vor den âgen und vor den Nechten des

Nun, i bin gegen meinen Willen genöthi diese Auf- R n f R L R A

T L o a wo , als seit Jahren angelegen sein lassen, die englische ite E lo&dende Versprebungen von fremdem von dem Pfade der Tugend abzulecken und dadurch iîn anzuridten. Das is vollständig unrichtig. habe im auen und nur auf auédrücklides Befragen nah meinem Rath darüber g was thun würde, wenn ich augenblickÆlih {er Minister alie Va M E P e n în der Ue ng, daf :

Wege dem Ziele, wel&em ih nacstrebe, Ie Frha ung ved ee in Europa und unter seinen großen Mädten, nüßlich sei fönnte, wenn i der englischen Regierung Ratbschläge der Mäßigung gäbe

Wären sie befolgt worden, so wäre manche viellciht nit eingetreten. Es if dies cine Episode, die mit dem Gegenstande, Haus besäftigt, äußerlih zusammenhängt, und von der daß sie mit der mung, die sich in England daran vorübergehen werde. J sue ihren Grund in der man, wenn man überhaupt übler Laune ist, den Grund über die man verdricßlih ist, immer lieber bei Anderen p selbst suht. Aber ih werde thun, was in meinen Kräften síne ira et studio in der versöhnlidsten Weise die Sue das Geleise des ruhigen und freundscaftlichen Verkesw zx der zwischen uns uyd England jederzeit bestand@ha natürliche ift, weil kciner von Beiden vitale Inter ander widersprächen. Denn i kann es doh nur füt in der Ss halten, wenn England uns unsä Kolonialversube wmißgönnt. Wenn man au geneigt Stimmung jedes einzelnen Kolonialrheders und Kaufmann Nation Rücksiht zu nehmen, so kann ih doch nit glau man die Art, unscrer Kolonialpolitik entaegenzuwirke sid in Kamerun sowohl wie in Australien, in Guinea, in Fidschi und an anderen Orten beibehalten werde. Ohne Rücksiht auf die ¿zu nehmen, in welche die deutsche Naticn dadur verseht witd den fremden Nationen, machen die Vorgänge in Deutschland ja leit den Eindruck, daß bei uns zwar unter Umftänden, wie wie 1813, die geharnis{ten Männer aus der Erde wachsen, der Saat der Drawenzähne in der griehischen Mythe in daß si dann auch ftets irgend cin Zaubersteinben der Medea welches man zwischen sie werfen kann, worauf sie über cinander her- fallen und sid so raufen, daß der fremde Jason ganz 1ubig dabei- stehen kann und zusehen, wie die deutschen gewappneten Recken sh unter einander bekämpfen. Es liegt eine cigerthümlihe prophetise Vorauésidt in unserem altcn nationalen Mytbus, daß si, so oft e den Deutshen gut gebt, wenn cin deutser Völkerfrübhling wieder, wie der verstordene Kollege Völk sib auédrückte, anbriht, daß dann ftets der Loki niht feblt, der seinen Höder findet, cinen blöden, dâmlihen Menschen, den ec mit Geschick veranlaßt, den deutschen Völkerfrübling zu erslagen resp. niederzuftimmen.

Der Abg. Frhr. von Huene exklärte, au seine Partei auf ihrem dem Reichskanzler niht sympathishen Standpunkt lege Werth auf einen mögli

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s einhelligen Beschluß und werde auch ihre in der Kommission vorgeschlagene Resolution nicht wieder einbringen. Aber wie habe der Reichskanzler in den Kommissionsverhandlungen einen Grund finden können, der Majorität des Reichstags Mangel an Patriotismus vorzuüwerfen, denn das habe mehr oder weniger in den Worten des Kanzlers gelegen und das habe ihm wehe gethan. Diese Majorität werde niemals fehlen, wo es gelte, die Ehre und das Ansehen des Reiches zu wahren. Aber etwas durchaus Anderes sei es, mit großem Enthusiazmus cine Politik zu unterstüßen, über deren Ziele man noÿ völlig im Unklaren sei. Die Regierung solle do zufrieden sein, wenn sie die Unterstüßung der Parteien dieses uses, wie es ja der Fall sei, überall finde, wo es ernste ragen zu lösen gelte.

Der Abg. Frhr. von Malyahn-Güly bemerkte, seine Partei füble voll den frischen Zug der Zustimmung, mit der das Land das G der Regierung in den Fragen der über- seeishen Politik begrüßt habe und sei mit demselben p ihrerseits durchaus einverstanden. Das Reich könne sih a die Dauer der Aufgabe nicht entziehen, die Unternehmungen seiner Angehörigen in überseeishen Ländern mit der deutschen Flagge zu decken; das sei die Meinung der großen Mehr- zahl unserer Landsleute in und außer Deutschland, Er bedauere, daß die ersten Schritte der Regierung in dieser Richtung bei dem dem deutschen stammverwandten eng: lischen Volk anscheinend einer Abneigung net seien, welche wahrlich die Jnteressen beider Länder nicht fördern könne. Seine Partei wisse aber, daß die Leitung der deutschen An- gelegenheiten auf diesem Gebiete in bewährten, guten Händen ruhe; das bisherige Vorgehen der Reichsregierung Mes, daß ihre jeßige Leitung dem, was man von ihr na thren früheren Thaten habe erwarten können, voll und ganz ent sprochen habe. Seine Partei stimme daher den Forderungen der Regierung gern zu; und er freue fi besonders, daß vorauésihtlich die große Mehrheit des Hauses dasür sein werde. Seine Partei stimme aber nicht etwa blos deë: halb zu, weil die Regierung einmal in Südafrika sei, sondern dieselbe wolle auch voll und ganz die Verant wortung sür diese Politik mit übernehmen. Daß die Ka mission die Summe in der Form eines Pauschquantums b willige, ändere hieran gar nihts. Je größer die für diese Positionen im Hause sein werde, desto es der Stimmung des Landes entsprehen und dem F Auslande zeigen, daß die Reichsregierung in diesen den Reichstag und die Meinung des Landes hinter #9

Der Abg. Dr. Frhr. Schenk von Stauffenberg erkl politischen Freunde und er würden für den Komm beschluß stimmen; er glaube deshalb im gegenwärtigen Auge blie sene Anschauungen in dieser Frage, oweit sie ab: weichender Natur seien, ganz außer Augen lassen zu können. Die Frage, um die es si hier handele, sei dur die Ver handlungen und Abstimmungen über die Dampsbarkasse bereits entschieden, wenn auch das Verhältniß das umgekehrie hätte sein sollen, daß man erst den Gouverneur und dann die Yarkasse hätte bewilligen sollen. Seine Partei habe damals und au son sonst zu wiederholten Malen ausdrücklih zu erkennen gegeben, daß sie die Kolonialpolitik des Reichskanzlers in der Form, die derselbe im vorigen Zahre entwitkelt habe, vollständig billige und voll ständig bereit sei, die Mittel dazu zu bewilligen. Der Reichs kanzler habe aber als das erste Prinzip în dieser Politik äußerste Vorsicht hingestellt und vor zu weit gehenden Zllu-

urüdckbleiben werde, welche die Beziehungen dieser beiden Länder verbittern und Gefahren für den zukünftigen Frieden mit fich

sionen in den Kolonialbestrebungen gewarnt. Dieses Gebot