1872 / 116 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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dürfniß vorläufig Genüge geleistet sein, und ih würde dem Hause ive P E N I GRIIEE und dem vorliegenden Antrage ‘iter keine Folge zu geven. N

wes rec ain Mit chließcn; ohne noch mit einigen Worten auf die allgemeine Frage zurückzukommen, welche auch von einem der Herren Vorredner noch angeregt ist, nämlich gegeneinanderzustellen das System der Wahlkonsuln und der Berufskonsuln. Wir unserer- \eits sind von den Wahlkonsuln E und allmählich zu den Berufskonsuln übergegangen, haben geprüst, wo ein reelles Bedüxsniß für cinen Berufskonsul obwaltet, und sind dann mit Schonung der Verhätnisse und mit Mäßigung der Etatverhältnisse zu dem System gekommen, welches als ein gemischtes bezeichnet werden kann. Eng- land und andere Staaten haben umgekehrt verfahren ; sie haben aber auch andere Gründe und andere Motive dafür gehabt. Wir haben uns mit der steigenden Größe allmählich emporgeschwungen ; während andere Staaten bereits anfangen, von dem Punkt, auf dem sie angelangt sind, sich allmählich wieder zurückfzuzichen. Jch kann als eine Thatsache erwähnen, daß in England z. B. bei den ganz neuer- lich vorgenommenen, sehr genauen Enquêten, ob und wie das Kon- sulatswwesen zu reorganisiren sci, ganz besonders betont wurde, warum man denn so verschwende, warum man es denn nit so macht, wte wir es machen; wir hätten so viele tüchtige, ordentliche und zuver- lässige Männer gefunden; die würden auch sie finden, während sie cine große Masse Berufskonsuln hätten, die eigentlich entbehrt werden fönnten. Tch erwähne es ausdrücklich so wie es in diesen Berathungen von den Betheiligten gesagt worden ist. | :

Wenn ih Alles dies erwäge, 10 glaube ih, es entspricht unseren allgemeinen Interessen und insbesondere den Juteressen des Konsulats- wesens und sch{ließlich steht es den Verkehrsinteressen nicht entgegen, wenn wir allmählich auf diesem Wege vorschreiten. Daß es in dem jeßigen Etat geschehen is; haben Sie gesehen und zu meiner Freude auch genehmigt. Wenn dabei auf einige Punkte hingewiesen is welche hätten mitaufgenommen werden können oder deren Auf- nahme hätte unterbleiben können, so kann ich in beiden Punk- ten vollkommene Satisfaktion gewähren. Was San wran- isfo betrifst, so war es bercits unter_ den vorgeschlagenen

osten, es is zurückgezogen worden aus gewissen mehr äußerlichen als innerlichen Gründen, und ih glaube, nicht zuviel zu versprechen, wenn ih heute sage, daß der Posten auf dem nächsten Etat figuriren wird. Wenn dagegen gerügt worden ist daß Philadelphia nicht nothig sei, so bin ich au damit einverstanden und glaube, daz zurücksühren zu können auf eine zu scharf gegriffene Auffassung des Saße auf Seite 31; da heißt es nämlich in den Motiven: »Bereit3 in Anregung gebracht ist die Errichtung von weiteren Beruf: konsulaten in Ecntral- Amerika, Philadelphia« u. #. w. das sollte nicht heißen, es sei die Ab- sicht, es unter die erste Reihe derjenigen zu stellen; cie man mit aufnehmen wolle, sondern es war nur genannt unter der großen Zahl von Kon- sulaten, die in Anregung gerommen waren. Es ift guSdrücklich die Beschlußfassung darüber vorbehalten, und ih glaube ebenso wie durch das, was in Bezug auf Franzisko gesagk ist, daß nämlich auf eine Aufnahme zu rechnen ist, die Beruhigung geben zu können; daß man an Philadelphia für's erste nicht denkt. _ ch denke hiermit im Wesentlichen die Sache soweit erschöpft zu habe, als es sich unmittelbar um das Konsulatswesen handelt. Jch erlaube mir nun noch mit zwei Worten auf Dasjenige zu antworten, was ciner der Herren Vorredner in Bezug auf die Leitung und Grua der italienischen Eisenbahuen gegenüber Deutschland im ergleih zu anderen Staaten; namentlich Frankreich; bemerkt hat. In Bezug hierauf bin ih zwar nicht in der Lage, genau Auskunft und Rechenschaft zu geben; die Sache ist mir in diesem Moment un- erwartet gekommen; ih nehme aber keinen Anstand zu sagen, daf die Sache zur Kenntniß der Regierung gekommen ist und dieselbe ein wachsames Auge darauf hat,

Bei Gelegenheit der Diskussion über Ankauf des Pa- lastes Caffarelli in Rom waren verschiedene Anfragen gestellt, auf welche der Bundeskommissar, Geh. Legations-Rath von

Bülow, wie folg! antwortete: E

Meine Herren! Jch erlaube mir, zuerst auf die Ausführungen des Herrn Abgeordneten Dr. Kapp zu antworten in Betreff tes An- trages wegen Umwandlung des archäologischen Instituts iín Rom in eine Rich8anstalt und wegen Gründung einer Zweiganstalt dieses Instituts in Athen Die verbündeten Regierungen sind selbstverständ- lich noch nicht in der Lage gewesen , sich Über diejen Antrag s{lüssig zu machen, ih darf aber konstatiren, daß nach_ den hier an maß-

ebender Stelle waltenden Anschauungen die Tendenz des Antrags

etheilt und gebilligt, daß sie gewissermaßen als die selbstverständliche Hoitlerizitna der Erwerbung des Palastes Caffarelli durch das Deutsche Reich angesehen wird. Jh trage daher kein Bedenken, im Namen der Reichsregierung zuzusagen, daß dieselbe auf Umwandlung des archäologischen Institutes zu Rom in eine Reich8anstalt, so weit es an ihr ist, Bedacht nehme, und daß sie bei dieser Gelegenheit auch die La wegen Gründung einer Zweiganstalt in Athen in sorgfältige

rwägung zichen wird.

Die Anfrage des Herrn Abgeordneten Grafen von Preysing: wer zur Zeit Besißer des Palastes Caffarelli sei, erlaube ih mir dahin zu beantworten , daß die Krone Preußen und der Staat Priuges gemeinschaftlih zu ideellen Antheilen Eigenthümer dieses

alastes sind. Es hat dieses seine Begründung in der histo- rishen Entwickelung, welche die ganze Angelegenheit der Er- werbung des Palastes Caffarelli genommen hat. Se. Majestät der hochselige König von Preußen hatte die Absicht, den Palast Caffarelli für den Staat Preußen zu erwerben. Diese Absicht konnte aber nit verwirkliht werden , weil die Besibverhältnisse der Art waren wie auch in der Denkschrift angeführt ist daß es nicht möglich war), dem preußischen Landtage eine enlsprechende Vorlage

zu machen: Es wurde daher der Palast zunächst aus dem Kronfidei* fommißfonds erworben. Später wurden einige bauliche Verbesse- rungen an demselben aus preußischen Staatsfonds bestritten. Die Absicht, das Besißverhältniß zu regeln; und dem Erwerbe durch den S Preußen näher zu treten, mußte wie gesagt, unausgeführt bleiben.

Das Lellische Haus ist, um dies noch zu erwähnen , aus den Mitteln des Kronfideikommißfonds erworben. Jch wiederhole: der Palast Caffarelli sieht im ideellen Miteigenthum der Krone Preußen und des Staates Preußen. :

Auf eine Anfrage des Abg. Sombart, was aus der Petition geworden sei, welche das Haus im November vorigen Jahres dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen und welche gefordert habe, das augenblicklich gültige Meilenmaß in Kilometer zu verwandeln, erwiderte der Staats-Minister Del- brit:

Die Frage nah dem Schicksal der vorjährigen Petition auf Ab- änderung der Maß- und Gewichtsordnung hängt, glaube ih, aller- dings nicht schr unmittelbar mit dem Postetat zusammen j da se aber gestellt ist, will ich sie, so gut ih im Au enblicke kann, beant- worten. Es wurde auf diese Petition vom Bundesrath beschlossen, die sämmtlichen Bundesregierungen um eine Aeußerung darüber zu ersuchen, ob sie dafür stimmen würden, an Stelle der durch die Maß- und Gewicht8ordnung festgeseßten Meile von 7500 Metern das Kilometer zu schen. Die Acußerungen der Bundesregieru"gen sind sämmtlich eingegangen und dem ztt- ständigen Ausschusse des Bundesrathes überwiesen worden. Es ist mir bekannt, daß eine- Berathung der Sache im Ausschusse stattgefunden hat, und vermuthlich ist auch cin Beschluß gefaßt worden. Das Ergebniß is mir indeß noch nicht bekannt, weil der bezügliche L ericht noch nicht vorliegt. Jedenfalls wird der Gegenstand im Laufe der gegenwärtigen Session in der cinen oder andern Weise scine Erledigung finden.

Was nun den hier zunächst in Frage stchenden Gegenstand an- langt, so habe ih nur zu bemerken, daß das Personengeid nach der geseßlichen Meile erhoben wird. Die geseßliche Meile ist im Augen- blick die Meile von 7500 Meter, und so lange diese Meile von 7500 Meter die gesepliche ist, so muß es mag man sie s{ön oder nicht \{hön finden bei derselben bleiben, sowohl bei der Regelung des Personengeldes, als bei der Aufstellung der Statistik.

Die Nr. 2 des » Justiz-Ministerial-Blatts« piblizirt u. A. ein Erkenntniß des Königlichen Ober-Tribunals vom 21. März 1872: 1) Läßt der Angeklagte die Nichtigkeitsbeschwerde des Staatsamvalis durch einen von ihm beaustragten Rechtsanwalk beantworten, so be- darf es nicht der Mittheilung jener Nichtigkeitsbeschwerde an den in der Instanz ‘aufgetretenen Vertheidiger. 2) Die Verfügung, dur welche der Richter die beantragte Eröffnung der Untersuchung wegen vermeintlicher Jnkompetenz ablebhnt, unterbricht die Verjährung ; sowie ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Komptenz-Konflikte vom 13, April 1872: Ueber die Entrichtung von Steuerzuschlägen , welche die Amtsversammlung auf Grund des hannoverschen Geseßes vom 28. April 1859 beschlossen hat, findet der Rechtsweg nicht statt.

—- Die Nr. 20 des » Preußischen Handels-Archivs« hat fol- genden Tnhalt: Geseßgebung: Deutsches Reich: Bremen : Gefeß; betreffend die Abschaffung des Bremischen Münzsystems und die Ein- führung der Markrechnung. Vom 30, April 18/2, Spanien: Ent- {cheidungen, betreffend die Anwendung des Zolltarifs. Portugal: Anwendung des Zolltarifs. Oesterreich und China: Freundschafts-7 Handels- und Schiffahrts - Vertrag zwischen der österreichisch-ungari- hen Monarchie und dem Kaiserthume China vom 2. September 1869. Statistik: Deutsches Reich: Preußen: Uebersicht der im Jahre 1871 auf den bedeutenderen Märkten verkauften Wolle und der dafür gezahlten Preise. Bremen: Handel und S im Jahre 1871 (Cu: Großbritannien: Handel und Schiffahrt von Hartlepool während des Jahres 1871. Jahresbericht dcs Konsulats zu Newcastle on Tyne für 1871, Rußland: Der Handel von Odessa im Jahre 1871. Jahresbericht des Konsulats zu Björneborg für 1871. Niederlande: Uebersicht der Produkten-Ausfuhr von Java und Sumatra nah Europa und Amerika in 1871. Ver-

einigte Staaten von Nordamerika: Jahresbericht des Konsulats zu -

Boston für 1871. Mittheilungen: Elbing. Bromberg. Bres- lau. Magdeburg. Cöln. Münster. New-York. Port Louis Mau- ritius. Newport Monmouthshire.

Statistische Nachrichten.

München, 13. Mai. An der Universität München sind-

für das laufende Sommersemester 1220 Studirende immatrikulirt, während im Sommersemester des Vorjahres 1107 und im lebten Wintersemester 1118 Studirende inskribirt waren. Dieselben verthei- len sich auf die einzelnen Fächer wie folgt: Theologie 75 (74) Bayern, 1 Nichtbayer; Jurisprudenz 364 (287 ) P 77 Nichtbayern; Cameralwissenschaft 1 Bay-r; Medicin 314 (261) Bayern, 53 Nicht- bayern; Philosophie 385 (323) Bayern, 62 Nichtbayern; Forstwissen- chaft 6 Bayern; Pharmacie 69 (55) Bayern, 14 Nichtbayern ; Technik 6 Bayern. Jm Ganzen sind es demnach 1013 Bayern und 207 Nicht- bayern, Von den leßteren gehören 132 den deutschen Staaten, die übrigen 75 dem Ausland an. Von den Ausländern sind 32 aus der Schweiz, 20 aus Oesterreichz 7 aus Rußland, 5 aus Griechenland, 3 aus Serbien, je 2 aus Amerika, Rumänien und Jtalien, und je 1 aus Frañkreich und der Türkei. (Die eingeklammerten Zahlen geben die entsprechende Frequenz der einzelnen Fächer im vorigen Jahre an)

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Die Beilage zur Statistik des Großherzogthums Hessen, herausgegeben von der Großherzoglichen Centralstelle für dic Landesstatistik (Darmstadt, J. Jonghaussche Hofbuchhandlung) ent- halten im 13. Bande (1872): Repertorium über die in den Karen 1862—1871 erschienener Druschriften der Großherzoglich he) sischen Centralstelle für die Landesstatistifk (Beiträge, Band 1.—AU1, Noliz- blatt T1, Folge; Heft 1T.—X.) enthaltenen statistischen Zusammen- stellungen, nach dem Plane für Aufstellung der Landesstatistik geord- net, Bearbeitet unter Leitung des Ober-Steuerdirektor L. Ewald, vom Sekretär der Centralstelle Gustav Fritsch. Historische Ueber- sicht der Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen - Darm- stadt und des Großherzogthums Hessen. Bearbeitet von L. Ewald. Buwveite, berichtigte und insbefondere mit Rücksict auf die 1866 erfolgten Territorialveränderungen umgearbeitete Auslage der im I, Band der »Beiträge« enthaltenen Uebersichten. Der Flächen- inhalt des Großherzogthums Hessen. Bearbeitet von L. Ewald. Ziveite, berichtigte, mit Rücksicht auf die 1866 erfolgten Territorial- veränderungen und das neue Flächenmaß umgearbeitete Nusflage. (Das Großherzogthum umfaßt hiernach 766,593,/22 Hektare oder 139,221 geogr. Qu. Ml.). Uebersicht der Rechtspflege im Groß- herzogthum Hessen, mit Ausnahme der Militär - Strafrechtspflege, während des Jahres 1870, beziehung8weise des Geschäftsjahres 1869/70. Uebersicht der von sämmtlichen Strasgerichten des Groß- herzogthums Hessen, mit Ausnahme der Militär - Strafgerichte, im Jahre 1870 abgeurtheilten Verbrechen und Vergehen

=— Die dänische Handelsflotte zählte ‘am 1. April d. I. 2842 Schiffe von über 4 Tons mit einer Gesammtträchtigkeit von 196,456 Tons. Von di. sen waren 2739 Segelschiffe mit 180,156 Tons, 92 Dampfschiffe mit 15661 Tons und 11 Dampsbagger- Schiffe mit 639 Tons. Außerdem waren 10,739 Böte, alle von weniger als 4 Tons , vorhanden. Von den Schiffen waren 2746 mit 189,077 Tons im cigentlichen Königreiche, die Übri- en in den dänischen Koloniecn zu Hause gchörig. Jm verflossenen ahre erhielt die Handcleflotte cinen Zuwachs von 116 Schiffen mit 16/000 Tons, wovon 53 hier im Lande erbaut und 63 im Auslande für die Totalsumme von 900,000 RNdl. angekauft_worden sind. Gleich- zeitig e jedoch eine Verminderung von 107 Schiffen (davon scheiter- ten 56) mit ca. 10,000 Tons ftatt; fo daß die dänische Handelsflotte im verflossenen Finanzjahre cigentlich nur einen wirklihen Zuwachs von 9 Schiffen und ca. 6500 Tons erhalten hut.

Kunst und TLWissenschaft.

Borlin: Duc) die ‘am 13. und 15. April im Dorse' Liepe bei Berlin stattgehabten beiden großen Feuersbrünste sind nicht weniger als 250 Personen obdachlos geworden. Die daselbst berrschende Noth hat einige namhafte hiesige Künstler veranlaßt, zum Besten derselben cine Matinée zu veranstalten, und wird dieselbe nunmehr, nach erfolgter Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers und Königs am 26. d. -Mts, im Konzertsaale des König- lihen Schauspielhauses stattfinden. Die Damen Fricb- Blumauer, Frl. Lehmann, sowie die Herren Woworsky; Fricke und andere hervorragende Mitglieder der Königlichen Bühne haben bereit- willigt ihre Mitwirkung zugesagt.

Von der Berlinischen Chronik neb}s| Urfundenbucch, herausgegeben von dem Verein für die Geschichte Berlins, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer). Jahrg. 1872, ist die achte Lieferung soeben ausgegeben und enthält von »Der Berlinischen Chronik« Text Bogen 24, nebst: Berlinische Bauwerke. Tafel 1: Die Klosterkirche und die Streit'she Stiftung, Tafel 2: Raule's Haus und Hof, und Berliner Medaillen, Tafel 1: Die Kur- fürstenbrücke, Medaille von K. Falt, 1692. Ferner: »Das Urkunden- Buche, Bogen 38 bis 49 nebst Beilagen: Berlin vom Rixdorfer Damm, nach einer Federzeichnung aus den Jahren 1695/99. Der Standpunkt des Zeichners is} etwa auf dem jeßigen Grundstück Nr. 34 der Dresdenerstraße. Das Kurfürstliche Schloß zu Kölln an der Spree; von der langen Brücke her geschen, 1685.

In den Tagen vom 19. bis 23. d. M. findet in Bayreuth die Feier der Grundsteinlegung des Wagnertheaters statt welche in der Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven im Königlichen Opernhause ihren Höhepunkt erreichen. wird.

Ocm »Melbournec-Argus« zufolge is unlängst eine interessante Entdeckung gemacht worden, die einiges Licht auf den Lauf und die Schnelligkeit der Strömungen des großen Oceans zwischen dem Festlande von Süd-Amerika und der Westküste Australiens wirft. Es wurde nämlich bei der kleinen Jnsel NRottnest, in der Nähe von Fremantle, West -Auslralien; der Kopf der Schiffsfigur eines großen Fahrzeuges aufgefischt , der seitdem als zu dem Schiffe »Blue E

ehörig, identifizirt worden ist, das bekanntli auf seiner Reise von teu - Seeland nach England zwischen den Falktland-Jnseln und dem Cap Horn verloren ging. Die »Blue Jacket« wurde im 63. Grad südlicher Breite und 60. Grad westlicher Länge am 9, März 1869 cin Naub der Flammen, und die Entfernung von diesem Punkte bis Rottnest beträgt über 6000 (engl.) Meilen, die in 2; Jahren zurüc- gelegt wurden, was eine Durchschnittsrute von ca. 65 Meilen für

en Tag ergiebt.

Gewerbe und Handel.

Berlin, 18. Mai. Jn den Geschäftsräumen der berliner Bank

U heute Vormittag die erste ordentliche Gencral-Versammlung der lftionre der Hessischen Bank statt, in der 1642 Stück Uktien mit 317 Stimmen vertreten waren. ;

Der für den Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. Dezember v. J. vorgelegte Geschäftsbericht ergiebt einen Reingewinn von 14,260 Thlr. 23 Sgr. 11 Pfg j von dessen Vertheilung auf Vorschlag des Aufsichts- raths Abstand genommen, und denselben für das Jahr 18-2 za bringen beschlossen wurde; nachdem die durch die Nevisions-Kommission- des

Aufsicht8rathes geprüfte Rechnung genebmigt und di i Aufsichtsrath e Dircktion ertheilt zDOrdén War. d ema aan In darauf vorgenommener Neuwahl des Aufsichtsrathet Bank wurden die Herren: Frhr. von Milchling in E S stein in Cassel, Hof-Banquier Moriß in Weimar, Banquier S. Suß- mann în Berlin, Banquier Anton Wolff in Berlin; Bank-Direktor Nobert Baumann in Berlin, General-Konsul Spiegelthal in Berlin wieder- und die Herren Ober-Finanz-Rath Zuschlag in Cafscl; Bank- Direkior Rennemann in Berlin, Banquier Eduard Baumann in

Berlin Ae

In der Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gewerbesleißes in Preußen am 6. Mai; wurde unter Vorsiß des Ministerial-Direktors Moser, die dem Prof. Kohl in der lebten Versamnilung bewilligte Prämie für das Werk: »Die Geschichte der Jacquard-Maschine» in zweiter Abstimmung ge: chmigt. L Wien, 17. Mai. Die heute stattgehabte Generalversammlung der Aktionäre der böhmischen Westbahn beschloß, 22,153 Fl. zum Reservefonds einzahlen und weitere 10,164 Fl. auf Gavinn - Saldo En Edda bar zu aki E aver cine Superdividende on 05 Fl. zu vertheilen. Der am 1. Juli d. J. fällige C i also E 1 Dl, A I Se E

Fopenhagen, 15. Mai. Jn ciner gestern Nachmitta chal- tenen Versammlung der Maurerges ilen ivird mit 10 E 20 Stimmen bes{chlossen, den Strike fortzuseßen und zu erweitern.

TFTelezraphiseche Wüitterungelkierictkhte v. 17. Mai.

Ubt rx kt Ali ifi d RAII I N Ed I:

S ou [Bar AbwTemp A Mel V P. Ev.M.| R. v. ; Vin, 7 |Dauzig .. {0349| —2,4| 10,6 T2,8|

18. Mai. Haparanda,/337,L! 09,3! Christians. |340,5| 7,2 HernöSsand 333,5 | 1,6 Petersburg 333,9 69 StccEhom.|383,1 Skudesnäs |332,0 Frederiksh.| Heisingör «| Moskau... 329,1 |Memel....|332 5 Flensburg. (3832.6 Königsbrg.|332,5 Putbus [33,3 Kieler Haf.|336,0| Wes. Lehtt./332 0 Stéttin., «80 12 (3rônmingen [332 0 Bremen...

| Allgemeine |Himmelsansicht [heiter.!)

bedeckt, bedeckt.

NO., mässig. SO., schwach. NO,, schwach. bedeckt. NO., schwach. |bedeckt. NNW., schw. |bedeckt.?) WNW. lebhaft.|bewölkt. SW., schwach, _—8) S0 , schwach. —4) Windstille. heiter. NW., mässig. |trübe.*) |NO,, schwach. \bedeckt. N., schwach, bedeckt. ,7/O0., schwach. [fast heiter. NW., schwach. bezogen. ONO., mässig. |bewölkt. 0.9|NO., schwach. |wolkig.s) NO,, schwach. bedeckt.

O... schwach. |bewölkt. Helder... 332,0 4| |NO, stark. | Berlin 3321| 11,1/+2,1/0., schwach. |bewölkt.?)

331,1/—3,0| 11,6 +2,6/NW., s. schw. |bedeckt.s)

Münster .… 326,6 | 10,0 +1,6/0., schwach. trübe. Torgau .…. 329,2 bedeckt, Nebel. Breslan .… . (328,3 heiter, 9) Brüsse!l ...1330,5 sehr bewöIkt. 19) Gn ias ¿1329/6 Wiesbaden |328,0' 10,6 Ratibor. 3248 11,6|/+2,7 S., schwach. sheiter. !?) Trier………. 1324 5|—7,0| 11,6/+3,18W., mässig. [trübe.12) Cherbourg |33L,6 7,2 |NO,, stärk. |Regen. Havre 331,1! Ilz N., schwach. }bedeekt. Carlsruhe . 328,3 13,6 W., schwach. |wenig bewölkt. Paris......1332,0 12 2 SW., schwach. |bewölkt. St. Mathieu|833,0 T4 NNO., mässig. |Rezgen. Constantin.|336,5| j 10,86 SO., schwach. |schön.

1) Gestern Gewitter und Regen. 2?) Regen. Gestern Abend und Naclhus Regen. Max. 11,4. Min, 6,0. *) Gestern Nachmittag W. schw. *“) Gestern Nachmittag N. schw. Strom S. Strom 8. 5) Gestern Abend Regen. §®) Gestern 2 Gewitter ni: Regen und Hagel. ?) Gest. Nachm. Regen, §8) Gest. Gewitter mit starkem Reg. 9) Gest. Gewitter. 12%) Regen in Intervallen. "!, Gest. Regen, Nach- mitiag Gewitter und Regen. Nachts Gewitter, "2, Gest, Gewitter. 13) Naclits Gewitter.

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10,6|+1,9/8O., mässìg. 11,0/+1,s|8O., s. schw. Il,« —= 18W.,, zfill

11,2/+1,1|8SW., mässig. |bed., Ncht. Reg.

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NW., s. schw. (bedeckt. 11)

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Darmstadt, 16. Maîi. Ucebereinstimmende Berichte aus dem Odenwalde melden, daß daselbst gestern Vormittag kurz vor 9 Uhr ein heftiger Erdstoß verspürt wurde, Der Heerd der dort häufig b cobachteten Erschütterungen scheint der Felsberg zu sein. ;

_ Kopenhagen, 15. Mai, Die »Berl Tid.« enthält eine Be- stätigung der Nachricht von einem Erdbeben in Husavik auf Js- land, welches am 16. und 18. v. M. stattgefunden hat. Sämmtliche Gebäude, mit Ausnahme derjenigen der Handels8gefellschaft, sind zu- sammengestürzt und die Einwohner des kleinen Ortes mußten unter freiem Himmel übernachten. Jn der Umgegend von Husavik sollen die Erdstöße s{chwächer gewesen sein und în einer Entfernung von 7—8 Meilen hat man Nichts von der Erschütterung gespürt.

Den Nachrichten der neuesten westafrikanischen Post zufolge fanden in Accra am 14. und 15. April mehrere heftige Erdstöße statt, welche der Stadt beträchtlichen Schaden zufügten. Viele Häuser wurden völlig zerstört, während andere an mehreren Stellen Risse R, Glücklicherweise gingen dem ernstlichen Stoße einige schwache voraus.