1872 / 116 p. 23 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

IMeilen des eigentlichen Hessens 91,513 CIMeilen auf_ das wirkliche Kulturland, mit Auschluß der Holzungen und Triesche. Die mittlere Höhe dieses Kulturareals - beträgt in den Kreisen: Cassel 715 Rh. Fuß; Eschwege 800 Rh. Fuß, Friblar 650 Rh. Guß. Höfgeismar 670 Rh. Fuß , Homberg 500 Rh. Fuß, Melsungen 730 Rh. Fuß, Rotenburg 810 Rh. Fuß, Wißenhausen 695 Rh. Fuß, Wolf- hagen 265 Rh. Fuß, Marburg 715 Rh. Fuß, Franfenberg 1050 Rh. Fuß, Kirchhain 715 Rh. Fuß, Ziegenhain 850 Rh. FUf Fulda 1020 Rh. Fukf; Hersfeld 800 Rh. Fuß, Hünfeld 1012 Rh. Fuß, Hanau 434 Rh. Fuß Gelnhausen 800 Rh. Fuß, Schlüchtern 925 Rh. Fuß, Schmalkalden 1154 Rh. Fuß, Rinteln 315 Rh. Fuß. : :

Der Regierungsbezirk gchört theils dem Nhein- , theils dem Wesergebiet an. Zu dem ersteren zählt nordwestlich des Vogelsberges die Lahn mit ihren Nebensflüssen, der Ohm, der Wohra und der Wet- chaft und südlih des gedachten Gebirges die Kinzig , welche bei Hanau, und die Nidda, welche bei Höchst in den Main sließt. Alle diese Flüsse bezw. Bäche führen nicht selten unzeitige Sommerüber- fluthungen herbei , ein Uebel, das zum Theil durch nicht geregelte Mühlenstaue verschuldet bezw. verschlimmert wird.

Die Weser berührt den Regierungsbezirk, wie schon mchrfach er- wähnt, in den Kreisen Rinteln und Hofgei0mar. Während sie den ersteren von Osten nach Westen durchströmt, streift sie den leßteren nur auf einer kurzen Strecke. È i

Durch den Zusammenfluß der Fulda und Werra bei Münden wird die Weser gebildet; die außerdem bei Carlshafen im Kreise Hof- gei8mar den Qufluß der Diemel empfängt. i

Die meisten Gewässer werden der Weser durch die Fulda zuge- führt, welche im Kreise Gersfeld entspringt und dann den Regierungs- bezirk, mit Ausnahme von dem Kreise Hünfeld, welchen sie ganz um- fließt, durchs{chneidet. Der größte Nebenfluß der Fulda die sih nur bei Cassel zu ciner weiteren Thalmulde öffnet, ist die Eder, welche am Ederkopf im westfälischen Schiefergebirge entspringt die Wabernsche Ebenc, wo sie bei Felsberg dic Schwalm in sich aufnimmt, durch-

ießt und bei Grifte sich mit der Fulda vereinigt. Außerdem ist noch ie Haun zu nennen, die die Kreise Hünfeld und Hersfeld durchfließt und bei der Stadt dieses Namens sich in die Fulda ergießt.

Die Werra berührt den Kreis Schmalkalden bei Herrenbreitungen und Barchfeld , den Kreis Eschwege bei Herleshausen und tritt dann ganz in den leßteren bei Heldra, von wo ab sie diesen Kreis und den Kreis Wißenhausen ganz durchsirömt, Jhr bedeutendster Zufluß ist die Wohrq, die am Hirschberg im lebßtgedachten Kreise entspringt, in einem weiten Bogen um den Meißner fließt und sid, nachdem sie durch die aus dem Kreise Rotenburg kommende Sontra bedeutend verstärkt worden ist, Jestädt gegenüber in die Werra ergießt. j

Während Main und Weser von Natur {iffbar sind ; sind die Lahn, die Fulda und Werra schiffbar gemacht. E /

Auch Werra und Fulda nebst allen ihren Nebenbächen , leiden, wie die Zuflüsse des Rheins an unzeitigen Ueberschwemmungen. Nur an der Schivalm sind nennenswerthe Korreklionen gemacht , welche jedo nicht den gewünschten Erfolg gehabt haben. _Bezüglich der Lahn und Ohny ingleichen der Kinzig ist man mit Ausarbeitung von Re-

ulirungs- und Entwässerungsprojekten , die die Generalkommission in Cassel leitet, beschäftigt. An der Weser erwägt man, ob den Ueberschwemmungen der Thalgelände durch Deichbauten abzuhelfen sei.

Für künstliche Bewässerungsanlagen is noch wenig geschehen. Die bergige Lage des Terrains gestattet fast überall den Abzug des Wassers. Wo stockende Nässe vorhanden ist, kann dieselbe durch künst- liche Entwässerungsanlagen gehoben werden. Die Zusammenlegung der Grundstücke wird fn dieser Bezichung cine große Aufgabe haben.

Ausgedehnte Sümpfe und Moräste kommen hiernach) nicht vor. Bei Schweinsberg an der Ohm und bei Hanau finden sich jedoch

nicht ganz unbedeutende Torflager. uts L Ba

3) Klimatische Verhältnisse. Das Klima ist im Alge- meinen dasselbe, wie im mittleren Deutschland überhaupt; wird aber für die einzelnen Theile des Regierungsbezirks durch Bodenerhébung und Richtung der Höghenzüge, in mannigfaltiger Weise modificirt. Am wärmsten is das Main- und untere Kinzigthaly obwohl auch dort Über \päte Nachtfröste geklagt wird. Am rauhesten ist die Rhön und der Thüringer Wald, wo der Schnee oft eine bedeutende Föhe bis zu 20 Fuß erreicht. ; ;

Der Kreis Fulda, der nach Norden zu ganz offen liegt, wird, da er ein Hochplateau darstellt mit Ausnahme etwa des eigentlichen Guldathals von der im Osten sich hinzichenden Rhön nicht ge- \{chüßt, sondern leidet unter den Windsirömungen derselben, welche im Frühjahre von den entwaldeten, mit Schnee bedectten Höhen der Rhön Über die offenen, nicht geschüßten Felder hinwehen.

In den rauhen Gegenden der Kreise Gersfeld,y Schmalkalden, Frankenberg, Fulda und Hünfeld sind die Wintersaaten stets unsicher und namentlih dem Auffrieren ausgeseßt. Die Bestellung fängt später, die Erndte früher an, die ganze Bewirthschaftung is auf eine geringere Zeit konzentrirt. Jn dieser Beziehung herrscht im Verhält- niß zu den milderen Thalgegenden ein Unterschied bis zu vier und fünf Wochen. Wie die Schilderung der Terrain- und Bodenverhält- nisse ergeben hat, ist Übrigens der klimatische Charakter der verschicde- nen Kreise niemals gleichmäßig. Wie sie Berg und Thal enthalten, so sind sie dort rauher, hier milder. E

Frühjahrs- und Herbsifröste, von denen die ersteren häufig bis in den Anfang Juli vorkommen, bringen auf den Hochplateaux, sowie in den engen Waldthälern oft erheblihen Schaden. ,

Die herrschende Windrichtung ist die süd- und süd-südwestliche ; am ruhigsten ist die Luft im September, in die Monate Dezember und Januar fallen die heftigsten Stürme. Die mittlere Temperatur hat Dr. Möhl auf Grund der auf den metecorologischen Stationen

esammelten Beobachtungen für das Jahr 1866 auf + 7,28 R. für assel, + 716° R. für Altmorschen, und 6/95° R. für Marburg be- rechnet. Die Differenz zwischen der höchsten und niedrigsten Tem-

peratur betrug bei Cassel 30,9% bei Morschen 32,0°, bei Marburg 294°. Der Niederschlag betrug in Cassel 260, bei Morschen 305, bei Mar- burg 279 Parisex Linien an Regen und 15,7 und 25 Pariser Linien an Schnee. Die Höhe des Niederschlages belief sh durhshnittlich auf 1/4 bis 1,7 Pariser Linien für jeden Regentag! am stärksten sind die Niederschläge im Juni und August, am geringsten im Septeznber und Dezember. :

Die meisten Gewitter kommen aus Südwesten; die entsprechen- den Abhänge der Gebirge sind daher auch vorzugsweise Gewitterregen ausgeseßt. Hagelsckläge erfolgen am zahlreichsten im #. g. Gehänge und ‘in Thalengen, wie z. B. am linken Ederufer, den Abhängen des Söhre- und Kaufunger-Waldes, der Richelsdörfer Höhe und den Thä- lern von Bebra bis Morschen, im Kreise Rotenburg, der fast alljähr- lich von Hagelschäden und Wolfenbrüchen heimgesucht wird, sowie auch im oberen Kinzigthal. ,

In den flachen Gegenden bildet der Schnee selten länger als 8 Tage eine # bis 2 Fuß hobe Decke. Die relative Feuchtigkeit war 1866 im Jahresmittel etwa 80 pCt.,, der Dunstkreis s{hwankte zwischen 1 und 7 pCt. und beträgt im Jahresmittel 3,5 pCt. Mehrtägiger dichter Nebel kommt fast nur îm November vor, dagegen fommen Morgennebel namentlich im September und Oktober schr häufig vor. Thau fällt etwa in 60 Nächten und in 40 bis 50 Nächten reift es. Der Himmel ist in 2 Drittheilen des Jahres bewölkt; anhaltend heitere Tage sind in der Regel im September, besonders trübe im Dezember und Januar zu erwarten. Jm Ganzen kann man 45 völlig heitere und 110 ganz trübe Tage annehmen.

Ueber Anfang und Dauer der Herbst- und Frühjahrsbestellung und Aussaat, sowie der Getr-ide- Und Heuerndte 2c. geben die Kreis- beschreibungen die nöthige Auskunft. Die angeschlossene Tabelle 1, enthält cinen Üübersichtlichen“ Auszug daraus, dessen Erläuterungen zugleich ein Bild der Terrain-Verhältnisse, welche die Zeiten der Be- stellung und Erndte bedingen, geben.

4) Kommunikations-Mittel. Den Regierungsbezirk durch- schneiden folgende Eiscnbahnen : 1) die Hessische Nordbahn von War- burg bis Gerstungen, mit der Zweigbahn von Hünmme nach Carls- hafen, Hafen an der Weser; 2) die Thüringische Bahn bei Herles- hausen; 3) die Main-Weserdahn von Cassel nah Frankfurt a. M. welche den Regierungsbezirk zwischen Frohnhausen und Lollar verläßt

und dann noch cinmal bei Bockenheim berührt; 4) die Bebra-Hanauer

Bahn; 5) die Frankfurt-Hanauer Bahn ; 6) die Hanau-Aschaffenburger Bahn, die den Negierungsbezirk zwischen Groß-Auheim und Wahl verläßt; 7) die Oberhessische Bahn zwischen Gießen und Fulda und zwischen Gießen und Gelnhausen; 8) die Hannoversche Südbahn auf der Strecke von Cassel nach Münden.

Die Gesammtlänge der Eisenbahnen, fowecit fie den Regierungs- bezirk durschneiden, beträgt 63 Meilen.

Im Bau begriffen sind die den Negierungsbezirk berührenden Strecken Ahrenshausen-Münden und Elm-Gemünden, sowie Hanau- Offenbach, welche zusammen eine Länge von ca. 5 Meilen im Ne- gierungsbezirk haben. : :

Projefktirt find Bahnen von Friedland nach Eschwege und Bebra, von Altenhundem (Kr. Siegen) nah Marburg und von Warburg über Frankenberg nah Marburg.

Der Herstellung chausseemäßig ausgebauter Verbindungswege

‘wurde in Hessen schon seit langer Zeit besondere Aufmerksamkeit zu-

gewendet. Man unterscheidet Landstraßen und Landwege. Erstere werden aus Staatsmitteln gebaut und unterhalten; während der Bau und die Unterhaltung der Landwege, für welche noch heut die Kur- hessishe Verordnung vom 4. Januar 1746 maßgebend ist, von den Gemeinden, deren Einwohncr die erforderlichen Hand- und Spann- dienste zu leisten haben, geschieht. Die Landwege werden auch jeßt noch nach Anordnung und unter Leitung der Staats- behörden gebaut und sind Staatswege. Wo die Kräfte der Gemeinden nicht ausreichen, da trat früher der Staat, und tritt jeßt, nachdem durch die Königliche Verordnung vom 16. Septem- ber 1867 der chemalige furhessische Staatsschaß dem Kommunal-Ver- bande des Regierungsbezirks mit der Bestimœung überwiesen worden ist, dessen Revenuen namentlich auch zur Unterstüßung des Chaussee- und Landwege-Vaues zu verwenden, der Kommunal-Verband durch ewilligung von Unterstüßungen ins Mittel.

Das Verfahren bei Bewilligung solcher Unterstüßungen ift durch das von den Ministern des Jnnern und des Handels erlassene Regle- ment vom 7. Oktober 1867 geregelt.

Den kurhessischen Landwegen entsprechen in den früher bayrischen Landestheilen die Distrikts- und in dem früher Großherzoglichen Amte Vöhl die Vizinal-Wege. Die Kosten der ersteren werden durch Umlagen in den Distrikten und die der lebleren durch Umlagen in den Gemeinden aufgebracht. Leistung von Diensten im Wegebau findet nicht statt. Auch den Gemeinden dieser Landestheile können Unterstüßungen zu Wegebauten ‘aus dem Kommunalfond des "Regie- rungs8bezirfs gewährt werden. i

Lebterer hat 198,12 preußische Meilen Staatsstraße, und 621,33 preußische Meilen Land- oder Vizinalwege, zusammen 819,45 Meilen, welche vollständig chaussirt sind. Es kommen somit im Regierungs- bezirk, der 185,21 (IMeilen umfaßt, 4/42 Meilen chausseemäßig aus- gebauter Wege auf die Quadratmeile. Der Regierungsbezirk Cassel Übertrifft mithin alle altländischen Bezirke, welche durchschnittlich nur 0,74 Meilen Chausseen auf die Quadratmeile besißen, und wovon selb} der in dieser Mee ung am besten situirte Regierungs-Bezirk Cöln nur 1/89 Meilen haft, bei weitem an guten Wegen.

Chausscegeld wird auf den Landstraßen gar nicht; auf Landwegen nur an sehr wenigen Orten erhoben.

Von den Wasserstraßen der Weser, Fulda, Werra und Lahn, sowie des Mains hat der zuleßt gedachte Fluß die größte Bedeutung.

Die nicht chaussirten Wege sind bei \{chwerem oder steinigem

Boden nicht selten in kaum fahrbarem Zustande, sie bilden, namentlich in den Bergen des bunten Sandsteins, oft tiefe Hohlen, die zugleich als Wasserläufe dienen, und die durch tiefe Einschnitte und steiles Ansteigen nicht umwvesenlich die Zugänglichkeit und Bawirthschaftung der Felder erschweren. Bei den Verkoppelungen sucht man diese Uebelstände zu beseitigen.

BEer4ceiMutß der im preußischen Staate in der Zeit vom 2. Januar 1872 bis zum 31. März d. J. in die Handelsregister cin- getragenen Aktiengesellschaften und Kommanditgescll- schaften auf Aktien.

L (Vergl. Bes. Beil. Nr. 19 vom 11. Mai d. J.)

Provinz Brandenburg.

Berlin. Façon-Schmiede- und Schrauben-Fabrik, Aktiengesell- haft, (Statut v. 14, März 18727 eingetr. am 22. März d. J.) Gegen- stand des Unternehmens ist die Façonschmiederci, sowie die Fabrikation von Bolzen, Schrauben und Muttern und der Vertricb \teyrischen Gußstahßls, sowie von Maschinenbedarf, insbesondere auch der Erwerb der im §. 43 des Statuts näher bezeichneten, dem Fabrikbesißer Lude- wig gehörigen Bolzen- und Mutterfabrik, nebst den dazu gehörigen, Reinickendorferstr. 64 bierselbst belegenen Grundstücken und allem Zu- bchöôr der Fabrik an Maschinen, Utensilien; Werkzeugen; Tnventaricn- stücken 2c. (§§ 3, 43), Dauer des Unternchmens: unbestimmt (§. 4). Grundkapital der Gesellschaft : 250,000 Thlr. in 1250 Aktien e G (F. 5). Die Aktien der Gesellschaft lauten auf In- aber (§. 6).

Spenersche Zeitung. (Statut v. 6.—9. März 1872; eingetr. am 25. März d. J.) Gegenstand=„des Unternehmens is der Erwerb der in Berlin bisher im Verlage der Haude- und Spenerschen Zeitungs- Expedition erschienenen, den Titel »Berlinische Nachrichten von Staats- und Gelehrten Sachena führenden Zeitung, die Erweiterung dieses Blattes zu cinem großen politischen Tagesblatte und die Herausgabe dieses Blattes, sowie der Erwerb und die Herausgabe von Zeitungen überhaupt, insbesondere auch der Erwerb der im §. 46 des Statuts näher bezeichneten Realitäten (§§. 2, 45). Dauer der Gesellschaft: unbestimmt (Y. 3). Grundkapital: 300,000 Thlr. in 1500 Aktien à- 200 Thlr. (Y. 4). Die Aktien lauten aut den Juhaber (§. 5).

Redenhütte, Aktiengesellschaft für Bergbau, Eisenhüttenbetrieb und Koaksfabrikation. (Statut v. 21, März 1872; eingetr. am 29. März d. J.) Gegenstand des Unternehmens is die Gewinnung von Mineralien ; namentlich Eifenerzen und Fossilien jeder Art; der Ertverb und die Veräußerung von Bergwerksprodukten; Mincralicn und Fossilien, die Verhüttung und Verwerthung der selbstgewonne- nen oder anderweitig erworbenen Mineralien , insbesondere Produk-

tion von Roheisen und dessen Weiterverarbeitung zu Gußwaaren,

Walz- und Schmiedeeisen, Stahl und Blech, und die weitere Verar- beitung und Verwerthung der gewonnenen oder anderweitig erwor- benen Metalie und der in den verschiedenen Fabrifkationszweigen ge- wonnenen Nebenprodukte, der Handel mit Metallen und daraus her- zustellenden Fabrikaten, die Erwerbung derfenigen unbeweglichen und beweglichen Sachen und Rechte und die Errichtung derjenigen An- lagen; welche dem Aufsichtsrathe zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienlich erscheinen, insonderheit der im §. 48 dex Statuten spezifizirten, zu dem Cisenhüttenwerke Redenhütte in Oberschlesien ge- hörigen Realitäten und Rechte (F. 3. 48) Dauer des Unter- nehmens: unbestimmt (§8. 4), Grundkapital der Gesellschaft : 1,500,000 Thlr, in 7500 Aktien, jede Aktie zu 200 Thlr. (§. 5.) Die Aktien lauten auf jeden Jnhaber (§. 6.)

Neue Gas-Aktiengesellschast. (Statut v. 12. Febr. 1872; ein- getr. am 26. März d. J.). Gegenstand des Unternehmens: die Er- werbung, Pachtung, Anlegung und Ausbeutung von Gasanstalten, sowie die Betheiligung an solchen Unternehmungen, ferner Verwerthung der erzeugten Fabrikate und Nebenprodukte; auch Herstellung und Ver- tricb der erforderlichen Maschinen und Apparate, insbesondere auch die Uebernahme der der Kommanditgesellschaft auf Aktien Wilhelm Nolte & Co. gehörigen, im §. 7 des Statuts spezifizirten Gasanstalten und Realitäten (§§. 3. 7). Zeitdauer der Gesellschaft: unbeschränkt (§. 4). Grundkapital: 1,500,000 Thlr. in 7500 Aktien zu je 200 Thlr. (F. 5). Die Aftien lauten auf den JTnhaber (§. 6).

Fürstenwalde. Zweigniederlassung. S. unter »Berlin«.

Landsberg a. d. W. Landsberger Theater - Aktien - Gesellschaft. Gegr. am 28. März 1872; eingetr. am 30. März d. J.). Gegen-

and des Unternehmens i} Errichtung und Nußbarmachung cines Garten-, Restaurations- und Concert-Lokals mit Theater. —— Zeitdauer des Unternehmens: unbeschränkt. Grundkapital: 22,000 Thlr., in 440 Aktien von je 50 Thlr, auf die Namen der Aktionäre lautend.

Lichterfelde. Land- und Baugesellschaft auf Aktien in Lichter- felde. (Statut v. 15. Dezbr. 1871; eingetr. am 27. Dezbr. 1871.) Zweck der Gefzellschaft ist der Ankauf von Ländereien; namentlich des um die neu zu erbauende Central-Kadetten-Anstalt in Lichterfelde gelegenen Landes, die Parzellirung des gekauften Terrains, Anlegung von gepflasterten resp. chaussirten Straßen, Erbauung von Wohn- häusern, die Bepflanzung so wie der Wiederverkauf der Parzellen oder der bebauten Grundstücke, und die Versehung derselben mit Gas- und Wasserleitung und Omnibusyerbindungen (§Y. 2). Zeitdauer des Unternehmens: nicht beschränkt (F. 3). Grundkapital : 1,000,000 Thlr. in 5000 auf den Inhaber lautenden Aktien à 200 Thlr. Der Auf- sichtsrath kann eine weitere Emission des Aktienkapitals bis zur Höhe von 250,000 Thlr. beschließen,

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Lichterfelder Bauvercin. (Statut v. 12, März 1872/7 eingetr. am 20. März d. J.) Gegenstand des Unternehmens is der Ecwerb der auf der Giesendorfer Feldmark -in der Nähe des Lichterfelder Bahn- hofs südlich der Berlin-Añhalter Eisenbahn belegenen 112,7532 Hek- taren (441 Morgen 119 Ruthen) Landes, so wie anderèr angren- zender Grundstücke, deren Wiederveräußerung, Verwerthung und Aus- nußung (§. 2). Die Gesellschaft endigt mit dem 31.-Dezember 1881 (§. 4). Grundkapital: 1 Mill. Thaler in 5000 auf ven Jnhaber lautenden Afticn à 200 Thlr. (9. 7). Ein von dem Aufsichtsräth zu bestimmender Theil derselben fann alijährlih aus dem Uebérschusse des Reingewinns durch Verloosung amortifirt werden (§. 10). Die Inhaber der ausgeloosten und zurückgezahlten Aftien nehmen in be- \chränfkterer Weise an dem späteren Reingewinn Theil (§. 11 und 32).

Potsdam. Gewerbebank H. Schuster et Co. S. unter »Berlin«.

Rathenow. Rathenower Fabrik für Holzarbeit, Aktiengesellschaft; vorm. W. Köhler -jun,7 mit ciner Zweigniederlassung in Berlin. (Statut v. 17. Febr. ; eingetr, am 22. Febr. d. J.).-— Gegenstand-des Unternchmens ist der Erwerb, die Erweiterung und der Fortbetricb der zu Rathenow belegenen, dem Herrn W. Köhler junior gehörigen Fabrik für Holzarbeit und der Handel mit den Fabrikaten. —. Dauer des Unternehmens: unbestimmt. Grundkapital : 80,000 Thlr. in 800 Aktien, jede Aktie zu 100 Thir. kann aber durch Beschluß des Aufsichtsraths bis auf 2 Mill. Thlr. und über diesen Betrag hinaus durch Beschluß der Generalversammlung erhöht werden. Die Aktien lauten auf den Inhaber.

Schwiebus. Alktien - Brauerci Eichberg. (Gegr. am 12. Nov. 30. Dezbr. 1871; cingetr. zu Züllihau am 10. Jan. d. J.) Gegenstand dès Unternehmens: der Betrieb einer Brauerei und der Verkauf der Fabrikate derselben. Zeitdauer: unbestimmt. Grund- fapital: 90/000 Thlr. ‘in 900 Aktien, jede Aktie zu 100 Thlr. Die Aktien sind auf jeden Tnhaber gestellt.

Provinz Pommern.

Stettin. Stettiner Mafler-Bank. (Gegr. am 24. Jan. 1872; eingetr. am 31. Jan. d. J.) Gegenstand des Unternehmens ist der Betricb von Handelsgeschäften, vorzugsweise deren Vermittelung an der Stettiner Börse. Grundkapital: 1 Mill. Thlr. in 5000 Aktien u 200 Thlr, welche auf Jnhaber lauten. Dasselbe kann nach Be- luß des Aufsichtsraths auf 2 Mill. Thlr. erhöht werden.

Stettiner vormals Kepplersche Ofenfabrik. (Statut v. 8, u. 22. Jan. 1872; eingetr. am 19. Febr. d. J.). Gegenstand des Unter- nehmens is} die Fabrikation von aus Thon gebrannten Oefen, Thon- Ornamenten, die Herstellung der dazu geh Den Erzeugnisse und die Ausführung aller in dieses Fach gehörigen Arbeiten. Grundkapital der Gesellschaft : 150,000 Thlr. ; in 750 Stück Aktien zu 200 Thlr., welche auf Jnhaber lauten. j d E: Internationale Handelsgesellschaft; Zweigniederlassung. S.

erlin.

Provinz Posen.

Bromberg. Ostdeutsche Wechslervereins-Bank., (Statut vom 22. März 1872; eingetr. am 25. März d. T). Gegenstand des Unternehmens is: der Betrieb von Bank- und Finanzgeschäften j \o- wie von industriellen Unternehmungen jeder Art, insbesondere des reinen Wechslergeschäfts (Art. 2). Zeitdauer der Gesellschaft: un- beschränkt (Art. 3). Grundkapital: 5,000,000 Thlr., in 25/000 Aktien à 200 Thlr. (Art. 5). Alle Aktien lauten auf Jnhaber (Art. 10).

Posen. Ostdeulsche Produkten-Bank. (Gegr. am 11. März 1872; eingetr. am 11. März d. J.) Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb von Produkten- und Waaren - Geschäften jeder Art. Der Vertrag ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Grundkapital : 2 Millionen Thaler Preuß. Cour. in einzelnen Aktien zu je 200 Thlr. auf den Inhaber lautend. : :

Provinzial-Wechsler- und Disconto-Bank in Posen. (Gegr. am 12, März 1872; eingetr. am 13. März d. J.) JZweck der Gesell- schaft is der Betrieb von finanziellen, industriellen und Handels- geschäften jeder Art, insbesondere aber des Wechsler-, Bank-, Lom- bard- und Depositengeschäfts. Der Vertrag i} auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Grundkapital: 1 Million Thlr. in 5000 Aktien von je 200 Thlr. auf den Jnhaber lautend.

Die Ausfstellu ng der Konkurrenzentwürfe zum deutschen NeichS8tagS8gebäude.

U (Vergl. Bes. Beil. Nr. 19 vom 11. Mai d. J.)

Wir beginnen die Wanderung durch die Ausstellung mit dem Entwurfe der numerisch am stärksten vertretenen Richtung der Berliner Akademie. Zuerst sei das Projekt der beiden Er- bauer des Siegesdenkmals, Ober - Hofbaurath Stra und Geh. Baurath Herrmann, erwähnt. Bei der Betrachtung des Grundrisses fällt vor allem die Behandlung der Treppen und Borräume ins Auge. Auf Freitreppen Und Terrassen steigt man allmählich zu dem Bau heran, um dann durch ein Véestibul zu dem großen Treppenhause zu gelangen. Daran eule sich der eigentlihe Vorsaal des Ganzen, und rechts und links von N zwei Treppen nebst S ver für den Kaiser und das Publikum. Dem Borsaal folgt der große Sißungs8saal, und um vier Höfe gruppirt reihen sich an diesen Mitktelkörper die übrigen Räumlichkeiten. Die äußere